Mein Kampf
Mein Kampf ist das 1924 während seiner Festungshaft in Landsberg (zusammen mit Rudolf Hess, der aber nicht als Ko-Autor aufgeführt wird) geschriebene programmatische Werk Adolf Hitlers. Ziel der Veröffentlichung war die Darstellung der Entwicklung und der Ziele des Nationalsozialismus. Hitler hat darin die Kernthese der Protokolle der Weisen von Zion verarbeitet, welche von einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung handelt.
Ursprünglich hieß das Buch: Viereinhalb Jahre des Kampfes gegen Lüge, Dummheit und Feigheit.
Inhaltliche Kurzzusammenfassung
- Neben dem ausführlichen Entwurf des, oben erwähnten, für den Nationalsozialismus typischen Antisemitismus legt es besonderes Augenmerk auf den angeblich jüdischen und daher zu vernichtenden Marxismus;
- bei gleichzeitigem Gegenentwurf eines nationalen Sozialismus (unter der Vorstellung Rassenkampf statt Klassenkampf und zur Gewinnung der deutschen Arbeiterschaft);
- speziell das dort Bolschewismus genannte System der Sowjetunion;
- hier wiederum die Forderung nach deren Zerschlagung durch einen Eroberungskrieg (auch als Rassenkrieg);
- bei gleichzeitiger Schaffung eines Lebensraums im Osten (für die angeblich eingeengten Deutschen);
- unter der Vorstellung, dass sich ein Zweifrontenkrieg nicht wiederholen dürfe und speziell entgegen anderer deutschnationalistischer Positionen ein Bündnis mit England anstrebend;
- weiter polemische Kritik am Parlamentarismus mit dem Gegenentwurf eines germanischen Führerstaats (Abschaffung der als den wahren Interessen der Volksgemeinschaft angeblich entgegengesetzten Demokratie);
- und schließlich der Vermengung all dessen zur Programmatik der NSDAP im zweiten Teil.
- Weiter finden sich dort ausführliche autobiographische Abschnitte (am Anfang, nach dem die meisten wohl das Buch weggelegt haben - Behauptung: Niemand hat es damals wirklich gelesen) und eine Geschichte der NSDAP (beides natürlich nur bis 1924).
siehe auch: Großdeutschland, Rassismus, Antikommunismus
Verbreitung
Wurden bis zur Reichstagswahl 1928 nur unter 4.000 Exemplare verkauft, erreichte die Gesamtausgabe bis 1943 10 Millionen Exemplare, da das Buch ab 1936 auf den Standesämtern verteilt wurde.
Die Nutzungsrechte an Mein Kampf gehören dem Freistaat Bayern, der über Umwege den gesamten Privatbesitz Adolf Hitlers konfiszierte. Sie enden am 31. Dezember 2015 (70 Jahre nach dem Tod des Autors, nach Urheberrechtsgesetz (UrhG)). Unkommentierte Nachdrucke werden mit allen rechtlichen Mitteln verhindert.
In den angelsächsischen Ländern und Skandinavien erscheinen jedoch in den letzten Jahren Nachdrucke. Während die Rechtslage in den USA und Großbritannien eindeutig eine Veröffentlichung erlaubt, ist die Lage in Skandinavien unklar. Einem (politisch linksliberalen) Verleger in Schweden beispielsweise wurde die Publikation untersagt, er mußte allerdings bisher keinerlei Sanktionen fürchten obwohl er die Veröffentlichung fortsetzte. Ob Bayern überhaupt das Urheberrecht für Schweden besitzt haben die Gerichte noch nicht abschließend entschieden. In Deutschland darf Mein Kampf laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes antiquarisch vertrieben werden. Der Besitz des Buches ist nicht strafbar.
Weblinks
- Adolf Hitler: Mein Kampf
- Teil 1
- Teil 2
- Kein Kampf mit der Zensur: Unzensiert und ungekürzt - Artikel in der "fluter", eine Onlinepublikation der Bundeszentrale für politische Bildung