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Pazifikkrieg

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Der Pazifikkrieg zwischen 1941 und 1945 während des Zweiten Weltkriegs, war der Krieg zwischen dem japanischen Kaiserreich und den USA, sowie deren jeweiligen Verbündeten. Er begann nach dem Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941.

Datei:USS Franklin (03.1945).jpg
USS Franklin mit Schlagseite nach einem japanischen Bombenangriff (März 1945)
Datei:Roosevelt unterschreibt die Kriegserklärung an Japan.jpg
US-Präsident Franklin D. Roosevelt unterschreibt die Kriegserklärung an Japan am 8. Dezember 1941

Kriegsbezeichnungen

Japan

Die offizielle japanische Bezeichnung für den Gesamtkonflikt, der aus dem laufenden Krieg gegen die Republik China und der gerade begonnenen Auseinandersetzung mit den USA bestand, war Dai toua sensou (大東亜戦争), Großer Ostasiatischer Krieg. Der Name wurde am 10. Dezember 1941 vom japanischen Parlament beschlossen. Zwei Tage darauf erfolgte die Bekanntgabe des Namens an das japanische Volk.

Eine weitere Bezeichnung war Taiheiyo sensou (太平洋戦争) was wörtlich Pazifikkrieg bedeutet.

Die dritte Bezeichnung Jyugonen'sensou (十五年戦争), 15 Jahre Krieg, wurde nicht so häufig benutzt. Sie bezieht sich auf den, seit 1931 mit der Invasion von China begonnenen, Sino-Japanischen Krieg, der bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs dauerte.

USA

Von den USA wurde die Bezeichnung Pacific Theater of Operations (PTO) für alle militärischen Aktionen im Pazifik und den umliegenden Staaten gewählt.

Da der US Armee, der US Navy und dem US Marine Corps eine annähernd gleiche Rolle in diesem Konflikt zukam, wurde im Gegensatz zum europäischen Kriegsschauplatz kein Oberbefehlshaber bestimmt, wie es dort Eisenhower war.

Die beiden Alliierten Kommandeure im PTO waren der Commander in Chief Pacific Ocean Areas Admiral Chester W. Nimitz und der Supreme Allied Commander South-West Pacific Area Douglas MacArthur.

Übersicht

Der Pazifikkrieg unterschied sich in vielen Punkten vom Krieg in Europa. Während sich die USA und Japan zumeist auf dem Wasser Gefechte lieferten (großangelegte Schlachten gab es nur in der Republik China und Burma), verlief der Zweite Weltkrieg in Europa meist auf dem Festland. In der Pazifikregion wurde, wenn auf Land, meist in unwegsamen Regenwaldgebieten gekämpft, weshalb auch zumeist kein schweres Gerät wie z.B. Panzer eingesetzt wurden. Von entscheidender Bedeutung war daher das koordinierte Vorgehen der Land-, Luft- und Seestreitkräfte. Die Umsetzung dieser Strategie ermöglichte den Japanern die Eroberung eines gewaltigen Raumes in kurzer Zeit, und wurde dann von den Amerikanern kopiert und perfektioniert.

Nachdem Japan die USA mit dem Angriff auf Pearl Harbor empfindlich getroffen hatte und diese ihnen den Krieg erklärt hatten, drangen die Japaner weiter nach Süden vor und besetzte unter der Ideologie Asien den Asiaten europäische und amerikanische Kolonien wie Hongkong, die Philippinen und Niederländisch-Indien.

Innerhalb von 4 Monaten (Dezember-März) hatten japanische Truppen ganz Indochina und einen Großteil des Pazifiks mit etwa 450 Millionen Menschen unter ihrer Kontrolle. Dies war die größte Ausdehnung in der Geschichte Japans.

Mitte 1942, nach der Schlacht im Korallenmeer, sowie der Schlacht um Midway bei der die Japaner vier Flugzeugträger verloren und damit ihre Flotte empfindlich geschwächt war, änderte sich jedoch die Situation. Amerikanische Truppen konnten ein weiteres Vordringen Japans verhindern. Damit war eine Isolierung Australiens von Amerika vereitelt und US-Truppen konnten weiter auf japanisch besetztes Gebiet vorrücken.

Die härtesten Kämpfe tobten von Ende 1942 bis Mitte 1944 in der Südsee auf den Salomonen, den Gilbert-Inseln, den Marshall-Inseln und den Marianen. Ein erfolgreiches taktisches Mittel war dabei das sogenannte Inselspringen, bei dem die Amerikaner die stark befestigten japanischen Stützpunkte umgingen und Insel für Insel in Richtung japanischem Hoheitsgebiet einnahmen.

Ende Oktober bis Anfang November 1944 kam es dann zur Seeschlacht von Leyte (Philippinen), bei der die Japaner fast ihre komplette Seestreitmacht verloren.

Nach den Kämpfen auf den japanischen Inseln Iwo Jima und Okinawa warfen die Amerikaner am 6. August 1945 die erste Atombombe auf Hiroshima. Kurz darauf, am 9. August wurde die zweite über Nagasaki gezündet. Sechs Tage später verkündet der japanische Tennō im Rundfunk die Kapitulation, die am 2. September in der Bucht von Tokyo auf der USS Missouri unterzeichnet wurde.

Vorgeschichte

Anfang des 20. Jahrhunderts war der Großteil Ostasiens und des Pazifiks unter der Herrschaft europäischer und amerikanischer Kolonialmächte z.B. Vietnam (Frankreich), Philippinen (USA), Hawaii (USA), Indonesien (Niederlande), Malaysia (Großbritannien). Korea und Taiwan waren japanische Kolonien.

Japan war vor dem Pazifikkrieg bereits an mehreren Kriegen beteiligt gewesen. Unter Tennō kämpfte Japan an der Seite der Alliierten im Ersten Weltkrieg, bei dem Japan Kolonien des deutschen Kaiserreichs übernehmen konnte, wie zum Beispiel Tsingtau. Etwa zehn Jahre zuvor kam es wegen Streitigkeiten um die Mandschurei zum Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905).

Nachdem es nicht gelang, die Wirtschaftskrise ab 1929 im Rahmen der weltwirtschaftlichen Lage einzudämmen, wurden verstärkt Stimmen laut, die eine territoriale Expansion als Lösung der Probleme sahen.

Ab den 1930er Jahren erlangten Militärs verstärkt Kontrolle über die Regierung, einschließlich des Amts des Premierministers. Politische Gegner wurden verfolgt, Medien zensiert. Der aggressive Einsatz für eine Neuordnung der Pazifikregion hatte vorgeblich zum Ziel, die Hegemonie der asiatischen Länder und Kolonien durch westliche, europäische Staaten zu beenden und sie durch eine japanische zu ersetzen.

Das Hauptinteresse der japanischen Expansion galt dem Gebiet der damaligen Republik China, dessen Region Mandschurei bereits 1931 annektiert und zum Protektorat Mandschuko erklärt wurde. Aufgrund internationaler Proteste über das Vorgehen in China trat Japan 1933 aus dem Völkerbund aus, 1936 schloss es sich dem Antikominternpakt an.

Am 7. Juli 1937 landeten japanische Truppen erneut an der Küste Chinas, es kam zum Feuergefecht an der Marco-Polo-Brücke. Infolgedessen begann nach einem kurzzeitigen Waffenstillstand am 25. Juli 1937 der Zweite Sino-Japanische Krieg, der bis 1945 andauern sollte.

Im März 1938 verabschiedete Japan das Nationale Mobilisierungsgesetz, welches alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte auf eine effizientere Kriegsführung konzentrierte. Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konfliktes mit China kamen auf, als Ugaki Kazushige, ein ehemaliger General und Gegner weiterer Eskalationen, im Mai des selben Jahres Außenminister wurde. Doch statt eine Beruhigung der Lage zu erreichen, kam es zu erneuten Streitigkeiten mit der Sowjetunion um die Mandschurei und in der Folge zum Russisch-Japanischen Grenzkonflikt.

Datei:Japanischer Verteidigungsbereich (1941).jpg
Der geplante japanische Verteidigungsbereich im Pazifik (Ende 1941)

Da Japans wirtschaftliche Zukunft vor allem von Rohstofflieferungen aus Kolonien Großbritanniens und Frankreichs abhing, nutzten sie den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Europa und erpresste von Großbritannien die Sperrung der Burmastraße, um die chinesischen Truppen vom Nachschub abzuschneiden. Außerdem setzte Japan in Nanking Wang Tsching-wei als Chef einer Marionettenregierung ein und erhielt vom Vichy-Regime die Zustimmung zur Besetzung Vietnams, damals noch Indochina. In der Folge verhängten die USA und Großbritannien ein Embargo und froren die finanziellen Mittel Japans ein.

Am 27. September 1940 unterzeichnete Japan den Dreimächtepakt mit Deutschland und Italien, der den bestehenden Antikominternpakt um gegenseitige militärische Unterstützung erweiterte. Damit verwarf der japanische Kaiser seine noch am 5. September 1939 verkündete Neutralität und unterstrich seine aggressive Außenpolitik vor allem gegenüber China.

Den Forderungen der USA, China zu verlassen, kam Japan nicht nach. Wegen des Embargos Großbritanniens und der USA und weil Japan von den Rohstofflieferungen der europäischen Verbündeten abgeschnitten war, blieb ein Krieg mit den USA und Großbritannien die einzige Alternative zum Verlust des Reiches.

Die amerikanische Einteilung des Pazifik in verschiedene Kriegsschauplätze im August 1942

Kriegsgebiet

In seiner größten Ausdehnung erstreckte sich das Kriegsgebiet mit einem Radius von etwa 5.000 km im Pazifischen Ozean. Im Norden reichte es bis an die sowjetische Grenze und die Aleuten, im Westen bis nach Burma und Sumatra. Im Süden grenzte das Kriegsgebiet bis etwa 200 km an die Küste Australiens und im Osten bis an den Militärstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii.

Meist wurde zu Wasser gekämpft, an Land erwartete die Soldaten in der Regel Sumpfgebiete und Regenwald, die den Einsatz von Panzern und schweren Geschützen behinderten. Trotzdem war es wichtig auf strategisch günstig gelegenen Inseln Luftwaffenstützpunkte einzurichten.

Ökonomische Betrachtung

Schiffsproduktionen der USA und Japan während des Pazifikkriegs

Zwar besaßen die Japaner zu Beginn des Pazifikkriegs die weltweit durchstrukturierteste und schlagkräftigste Flotte, doch war die Imperiale Japanische Marine im Verlauf des Krieges der amerikanischen Übermacht nicht mehr gewachsen. Dies hatte im wesentlichen ökonomische Gründe.

Mit dem rund siebzehnfachen Staatshaushalt, einer Stahlproduktion, der die japanische um das fünffache übertraf und einer sieben mal höheren Kohleproduktion waren die USA den Japanern weit überlegen. Dazu kamen modernere und effektivere Produktionsstätten. So war die Pro-Kopf-Produktivität der Amerikaner zu dieser Zeit die Höchste weltweit.

Die nebenstehende Tabelle zeigt die Schiffsproduktionen der Amerikaner und Japaner im Verlauf des Pazifikkriegs. Daraus wird deutlich, dass gegen Ende des Kriegs die Materialüberlegenheit der USA erdrückend war. Nicht berücksichtigt dabei sind die vor Kriegsausbruch vorhandenen Flotteneinheiten und die Kriegsverluste an Schiffen.

Kriegsverlauf

1941

Angriff auf Pearl Harbor und Kriegserklärung der USA

Datei:USS Shaw Pearl Harbor.jpg
Brennendes, sinkendes Wrack der USS Shaw
Zerstörte Flugzeuge nach dem Angriff

Mit dem Angriff auf den US-amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor am Morgen des 7. Dezember 1941 eröffneten Flugzeuge der japanischen Marine den Krieg im Pazifik. Die scheinbar unvorbereiteten US-Truppen erlitten dabei eine schwere Niederlage, was den USA einen Anlass gab, sich aktiv am Zweiten Weltkrieg zu beteiligen. Bis zu jenem Tag hatte der Stützpunkt auf Hawaii aufgrund der großen Entfernung zu Japan als unangreifbar gegolten.

Quellen neueren Datums belegen allerdings, dass die US-Geheimdienste mindestens drei Wochen vor dem Angriff über die Angriffsabsicht Japans informiert waren und alle, bis auf die Marinestreitkräfte, von einem bevorstehenden Angriff wussten.

Um 3.42 Uhr sichtete der Minenräumer Condor ein Periskop eines U-Bootes vor Honolulu, woraufhin 18 Aufklärer nach Pearl Harbor geschickt wurden. Um 6.10 Uhr erteilte Vizeadmiral Nagumo den Fliegerstaffeln seiner unbemerkt gebliebenen Flugzeugträgergruppe den Angriffsbefehl, die erste Angriffswelle erreichte gegen 7.45 Uhr die Küste Oahus. Die ersten Toten des Krieges gab es bereits eine Stunde vorher, bei einem Angriff auf den Zerstörer Ward starben zwei japanische Besatzungsmitglieder in ihrem U-Boot.

Nachdem sich die letzten japanischen Flugzeuge gegen 13:00 Uhr Ortszeit entfernt hatten, war ein Teil der Militärbasis und der im Hafen liegenden Schiffe mindestens schwer beschädigt.

Die Bilanzen über den Angriff auf Pearl Harbor sind jedoch vielfach widersprüchlich. Dies liegt daran, dass unbedeutende Schiffe oft nicht mitgezählt wurden oder es Unstimmigkeiten bei der Zählung von beschädigten oder zerstörten Schiffen gab. Die Toten und Verwundeten wurden teilweise getrennt nach Zivilisten, Marine- und Armee-Zugehörigkeit erfasst, in machen Bilanzen wurden die zivilen Opfer gar nicht erfasst. Jedoch kann man davon ausgehen, dass auf amerikanischer Seite etwa 2400 Menschen starben und etwa 160 Flugzeuge zerstört wurden. Auf japanischer Seite wurden etwa 30 Flugzeuge angeschossen, 65 Soldaten starben.

Auch wenn der Angriff auf Pearl Harbor die US-Marine hart traf, konnten die Japaner ihr wichtigstes Ziel, die Flugzeugträger, nicht zerstören, da der einzig verbliebene Träger kurz vor dem Angriff zu einer Übung ausgelaufen war. Außerdem blieben fast alle Treibstofftanks und Werften unbeschädigt, deren Zerstörung eine amerikanische Gegenoffensive um lange Zeit verzögert hätte.

Am selben Tag, jedoch nach dem Angriff, erklärte Japan den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg. Einen Tag später unterzeichnete Franklin D. Roosevelt die Kriegserklärung an Japan und besiegelte damit den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg.

Vorrücken der Japaner

Pazifikkrieg 1937-1942

Die Japaner hatten nun einen entscheidenden Vorteil: Sie besaßen die Luft- und Seehoheit gegen die dezimierten und geschockten Amerikaner. Großbritannien war mit Voranschreiten des Krieges in Europa mehr und mehr gezwungen, seine Kräfte gegen Deutschland und Italien zu konzentrieren. So konnte die japanische Armee ihre Strategie der blitzschnellen Überraschungsangriffe weiter fortführen.

Bereits wenige Stunden nach dem gelungenen Gefecht auf Pearl Harbor starteten japanische Truppen eine großangelegte Offensive in Südostasien. Am 8. Dezember beginnen die Japaner ihre Offensive gegen die britische Kolonie Hongkong, die am 25. Dezember vollständig besetzt wurde. In kurzer Zeit besetzen japanische Truppen auch die malaiische Halbinsel und Luzon, die Hauptinsel der Philippinen und zwangen die amerikanischen Truppen, sich nach Bataan zurückzuziehen.

Bis zum Frühjahr 1942 konnten in weiteren Blitzoffensiven gegen die sich zurückziehenden Amerikaner und Briten große Teile Südostasiens erobert werden. Darunter befanden sich etwa die Philippinen (bis 6. Mai), Singapur (15. Februar), Neu-Guinea (6. März) und Burma (20. Mai).

Von größtem Interesse für die japanischen Truppen waren die Ölfelder Sumatras und Borneos, denn der anhaltende Krieg ließ langsam die Ölreserven knapp werden.

Zerstörung der Force Z

Datei:PrinceOfWales sinkend.jpg
Die schwer beschädigte, sinkende Prince of Wales

Siehe Hauptartikel Force Z

Nachdem eine Konfrontation in Asien nicht mehr zu vermeiden war, verlegte die britische Marine zum Schutz ihrer Kolonien mehrere Schiffe, darunter die Schlachtschiffe Prince of Wales und die Repulse, nach Ostasien. Nach Eintreffen im Hafen von Singapur am 27. Oktober 1941 bildeten sie zusammen mit vier Zerstörern die Force Z.

Am Nachmittag des 8. Dezember 1941 machte sich die Force Z auf den Weg in den Golf von Siam, um ein weiteres Vordringen japanischer Truppen zu verhindern. Dabei wurde sie von japanischen Kampfflugzeugen schwer attackiert. Nach insgesamt sieben Angriffswellen des japanischen 22. Marine-Fliegergeschwaders sanken die Repulse und die Prince of Wales. 840 Besatzungsmitglieder starben, darunter auch der kommandierende Admiral Phillips.

Die britischen Streitkräfte waren dadurch stark geschwächt, und weitere Unterstützung konnte nicht entsandt werden, da alle Kräfte in Afrika und Europa gebunden waren. Am 26. Dezember kapitulierten die letzten Einheiten in Hongkong.

1942

Am 9. April kapitulierten die amerikanischen Truppen auf den Philippinen. Es kommt zum Todesmarsch von Bataan.

Da seit Kriegsbeginn die US-Truppen weitere Niederlagen einstecken mussten und den Vormarsch der Japaner nicht stoppen konnten, berieten hochrangige Militärs die Möglichkeit, mit Bombern das Japanische Heimatland zu erreichen, um in einer relativ frühen Phase des Krieges bereits eine Wende herbeizuführen. Dazu wurde am 18. April der Doolittle Raid durchgeführt und mit einer kleinen Bomberflotte Tokio bombardiert.

Luftkämpfe - Juni 1942
Amerikanische Truppen des 160. Infanterieregiments am Strand von Guadalcanal

Corregidor, die letzte Bastion der USA auf den Philippinen, fiel am 6. Mai. Etwa zur gleichen Zeit kam es zur Schlacht im Korallenmeer, der ersten großen Seeschlacht zwischen japanischen und amerikanischen Trägerverbänden, bei der beide Seiten je einen Flugzeugträger verloren.

Anfang Juni 1942 führte die japanische Flotte zeitgleich einen Großangriff auf die Midway-Inseln und eine kleinere Operation gegen Attu durch. Wegen schwerer Schäden, die sie in der Korallensee erlitten hatten, konnten 2 Flugzeugträger der japanischen Flotte nicht eingesetzt werden; dennoch standen Vizeadmiral Chuichi Nagumo für den Angriff auf Midway 4 große Flugzeugträger zur Verfügung. Die amerikanische Flotte konnte zwar nur 3 Flugzeugträger aufbieten, besaß jedoch einen taktischen Vorteil, da sie den japanischen Funkcode entschlüsselt hatte. Am 4., 6. und 7. Juni fanden die entscheidenden Gefechte statt, bei denen ein amerikanischer und alle vier eingesetzten japanischen Flugzeugträger versenkt wurden. Die japanischen Verluste beliefen sich auf 3.500 Mann, die US-Navy hatte 307 Tote zu beklagen. Auf Grund der schweren Verluste musste sich die japanische Marine zunächst zurückziehen.

Die Schlacht von Guadalcanal, die am 7. August begann und bis ins nächste Jahr andauerte, markierte einen weiteren Wendepunkt zugunsten der Amerikaner.

Am 9. und 29. September 1942 kommt es zu den einzigen Angriffen eines japanischen Flugzeugs auf das US-Kernland. Ein Kleinflugzeug startete von einem japanischen U-Boot, das sich im Kap Blanco positionierte, warf einige Bomben in den Wald von Oregon und entfachte damit einen Waldbrand.

1943

Die Schlacht von Guadalcanal war am 8. Februar endlich beendet, nachdem die Japaner ihre restlichen Truppen evakuiert hatten. Damit war der Seeweg zwischen Australien und Amerika gesichert, und Guadalcanal wurde ein wichtiger Ausgangspunkt der alliierten Operationen gegen Rabaul, dem japanischen Hauptstützpunkt im Südpazifik.

In der Folge starteten die Alliierten unter General Douglas MacArthur im Südwestpazifik eine Großoffensive (August bis Dezember) mit Landungen auf Neu-Georgia, Vella-Lavella, Neu-Guinea, Bougainville und Neu-Britannien.

Im mittleren Pazifik begann die amerikanische Offensive mit Landungen auf den Gilbert-Inseln (November) unter dem Oberbefehl von Admiral Chester W. Nimitz.

Die Japaner besetzten die damals zu Australien gehörende Pazifikinsel Nauru und deportierten 1.200 Nauruer in Arbeitslager nach Chuuk. Die Japaner versuchten, die Exporte der dortigen Phosphatvorkommen zu ihren Gunsten weiter zu betreiben, wurden aber durch Bombardements US-amerikanischer Flugzeuge davon abgehalten.

1944

Gegenoffensive 1943-1945
Über den Landungsbooten tobt eine japanische Luftangriffswelle während der Landung auf Leyte

Die amerikanische Offensive im mittleren Pazifik fand ihre Fortsetzung am 31. Januar 1944, als unter größeren Verlusten zwei US-Divisionen auf der Marshallinsel Kwajalein landeten. Ziel der Operationen gegen die Gilbert- und Marshallinseln war es, Landbasen für ein weiteres Vorgehen Richtung Marianen und Philippinen zu erhalten.

Im Rahmen der Operation Hailstone am 16. und 17. Februar 1944 wurde die Insel Truk in den Karolinen massiv von Flugzeugen der US-Navy bombardiert. Dabei wurde der japanische Stützpunkt und große Teile der Insel fast vollständig zerstört. Mehr als 70 vor Anker liegende Kriegsschiffe der Japaner konnten versenkt werden.

Am 17. April stießen japanische Truppen in Südchina in Richtung der neuen US-Luftwaffenstützpunkte vor.

Im Pazifik erreichten US-Einheiten am 17. Mai Wakde und Biak vor der nördlichen Küste Neuguineas. Am 12. Juni landeten US-Truppen auf Saipan (Marianen) und errichteten dort Flugplätze, von denen aus die US Air Force zum ersten Mal systematisch vom Pazifik aus die japanischen Hauptinseln anfliegen konnte. Am 18. Juni erreichten die ersten amerikanischen Großangriffe Honshū, allerdings von Stützpunkten in China aus.

Am 21. Juli landeten amerikanische Truppen auf Guam, welches zuvor 4 Tage lang unter Schiffsartilleriefeuer lag. Mit der Eroberung der Marianen war nun die Nordflanke für einen Angriff auf die Philippinen geschaffen, außerdem bedrohten die Amerikaner nun den Seeweg zwischen Japan und seinen Rohstoffquellen in Indonesien.

Am 8. August zerstörten japanische Kräfte den amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Henyang. Bis zum 11. Oktober gelang es ihnen, auch die anderen Basen zu erobern und eine Verbindung zu Lande zwischen dem japanisch gehaltenen Südchina und den japanischen Truppen im südlicheren Indochina aufzubauen.

Am 19. Oktober landeten die ersten amerikanischen Einheiten auf der Insel Leyte und begannen von dort mit der Eroberung der Philippinen. Vom 22. bis 25. Oktober versuchte die japanische Marine, diese Landung zu verhindern. Die See- und Luftschlacht im Leyte Golf markierte einen entscheidenden Verlust und wurde für die Japaner zum Desaster; sie verloren drei Schlachtschiffe und vier Flugzeugträger.

Am 24. November begannen die USA mit einer Reihe von schweren Luftangriffen auf Tokyo.

1945

Am 3. Januar eroberten die Briten Akyab und begannen damit die Besetzung Burmas. Die Burma-Straße war etwa seit dem Jahreswechsel in voller Länge befahrbar, so konnten die Alliierten Truppen und Nachschub bis nach China transportieren.

Am 4. Februar besetzten US-Truppen Manila. Amerikanische Bomber flogen am 25. Februar und am 9. März schwere Luftangriffe auf Tokyo, bei denen fast 100.000 Menschen starben.

Die japanische Armee entwaffnete am 9. März die französischen Truppen in Indochina und installierte dort eine Marionetten-Regierung.

Am 1. April landeten US-Truppen auf Okinawa, das von den Japanern vehement verteidigt wurde. Die verlustreiche Eroberung zog sich bis zum 21. Juni hin, im Verlauf der Kämpfe wurde das letzte große Schlachtschiff der japanischen Marine, die Yamato, versenkt.

Am 3. Mai besetzten britische Truppen Rangun in Burma. Auch nach der Kapitulation Deutschlands erklärte Japan sich entschlossen, allein gegen die Alliierten weiterzukämpfen, zu denen sich seit dem 5. April auch die Sowjetunion zählte, die den sowjetisch-japanischen Neutralitätsvertrag kündigte.

Pilzwolke nach Atombombenabwurf über Nagasaki am 9. August 1945
General Douglas McArthur unterzeichnet an Bord der USS Missouri die japanische Kapitulationsurkunde

Anfang August wurde der Krieg in Asien entschieden: Noch vor der geplanten Invasion der japanischen Heimatinseln in der Operation Downfall entschlossen sich die Amerikaner dazu am 6. und 9. August auf Hiroshima und Nagasaki zwei Atombomben abzuwerfen. Die beiden Städte wurden dadurch völlig zerstört und die Betroffenen leiden bis heute darunter. Es folgte die Kriegserklärung durch die Sowjetunion an Japan vom 8. August und der sowjetische Einmarsch in die Mandschurei (Operation August-Sturm). Am 14. August kündigte die japanische Regierung die Kapitulation an, mit deren Unterzeichnung am 2. September auf dem US Schlachtschiff Missouri in der Sagami-Bucht der Zweite Weltkrieg beendet wurde. Japan wurde von US-Truppen besetzt. In Korea sollte der 38. Breitengrad die Grenze zwischen dem Besatzungsgebiet der USA und Großbritanniens einerseits und den Chinesen andererseits bilden.

Erst am 9. September kapitulierte dann auch die japanische China-Armee mit etwa einer Million Mann in Nanking gegenüber den Nationalchinesen unter Chiang Kai-shek.


Andere Bedeutung

Nicht zu verwechseln ist der Pazifikkrieg mit dem Pazifischen Krieg (Salpeterkrieg) Chiles gegen Bolivien und Peru von 1879 - 1884.

Siehe auch

Vorlage:Commons2

Literatur

Filme

Spielfilme

Dokumentarfilme

  • Spiegel TV - In der Hölle des Pazifik. DVD/VHS, 2002.
  • National Geographic: Die Schlacht um Midway. DVD/VHS, 2003, ASIN B0000C2IP2