Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei kurz NSDAP war die herrschende Partei in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus.
Geschichte
Die NSDAP ging aus der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) durch deren Umbenennung am 24. Februar 1920 hervor. Bis zum Jahr 1923 konnte sie vor allem in Bayern größeren Anhang gewinnen und versuchte am 9. November 1923 die durch "Ruhrkampf" und Inflation desolate Lage des Deutschlands durch einen Putsch auszunutzen (Hitler-Putsch).
Nach dem Scheitern des Putsches wurde die Partei verboten und Hitler zu Festungshaft verurteilt, was die NSDAP veranlasste, für die Reichstagswahlen 1924 Wahlbündnisse mit der Deutschvölkischen Freiheitspartei einzugehen.
Nach seiner Entlassung aus der Festungshaft löste Hitler die NSDAP aus dem Bündnis und begann mit der Reorganisation der Partei mit dem Ziel einer "legalen" Machtübernahme. 1929 erlangte die Partei durch die gemeinsame Agitation mit der DNVP reichsweite Aufmerksamkeit und konnte die einsetzende Wirtschaftskrise zur Gewinnung einer Massenbasis nutzen.
Bei den Reichstagswahlen 1930 wurde die NSDAP zweitstärkste Partei hinter der SPD und trat im gleichen Jahr in Thüringen und Braunschweig in Koalitionsregierungen ein. 1932 wurde Hitler bei den Reichspräsidentenwahlen erst im 2. Wahlgang von Hindenburgs Wiederwahl geschlagen, bei den Landtagswahlen in Preußen, Bayern, Württemberg und anderen Ländern erzielte die Partei erneute Erfolge und wurde bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 auch stärkste Partei im Reichstag.
Reichspräsident Hindenburg versuchte zwar noch, mit Präsidialkabinetten unter von Papen und von Schleicher den Eintritt der NSDAP in die Regierung zu verhindern, bevor ihn einflussreiche Kreise davon überzeugten, mit der Bildung einer Koalitionsregierung aus DNVP und NSDAP mit dem Reichskanzler Hitler die "letzte Karte" spielen zu müssen, so dass am 30. Januar 1933 die "Machtergreifung" der Nationalsozialisten ermöglicht wurde.
Im September 1945 wurde die NSDAP und ihren Organisationen von den alliierten Siegermächten verboten. Die Partei wurde in den Nürnberger Prozessen zur verbrecherischen Organisation erklärt.
Vorsitzende
- Anton Drexler (24. Februar 1920 - 29. Juli 1921) danach Ehrenvorsitzender
- Adolf Hitler (29. Juli 1921 - 30. April 1945)
Struktur der NSDAP
Der Partei waren folgende Organisationen angegliedert:
- Bund Deutscher Mädel (BDM)
- Hitlerjugend (HJ)
- NS-Deutscher Dozentenbund (NSDD) - (erst ab Juli 1944)
- NS-Deutscher Studentenbund (NSDStB)
- NS-Frauenschaft (NSF)
- NS-Kraftfahrerkorps (NSKK)
- NSDAP/AO - Auslandsorganisation
- Schutzstaffel (SS)
- Sturmabteilung (SA)
Einige Organisationen hatten aber eine eigene Rechtspersönlichkeit und eigenes Vermögen. Sie waren der Partei angeschlossen:
- Beamtenbund
- Deutsche Arbeitsfront (DAF)
- NS-Deutscher Ärztebund (NSDÄB)
- NS-Juristenbund
- NS-Kriegsopferversorgung (NSKOV)
- NS-Lehrerbund (NSLB)
- NS-Volkswohlfahrt (NSV)
Bedeutende Mitglieder
Führende Parteimitglieder
- Martin Bormann, Reichsleiter, Leiter der Parteikanzlei der NSDAP
- Dr. Hans Frank, Generalgouverneur des Generalgouvernements
- Dr. Joseph Goebbels, Reichsminister
- Hermann Göring, Reichsmarschall
- Rudolf Heß, Stellvertreter des "Führers"
- Heinrich Himmler, Reichsführer SS
- Adolf Hitler, "Führer" und Reichskanzler
- Ernst Röhm, Reichsführer der SA (ermordet 1934)
Weitere Mitglieder
- Albert Speer, Reichsminister, Architekt
- Fritz Thyssen, Unternehmer