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Diskussion:Adolf Hitler/Archiv/011

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Dezember 2011 um 10:25 Uhr durch Miraki (Diskussion | Beiträge) (Sprachliche Änderungen an der Einleitung: typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Miraki in Abschnitt Sprachliche Änderungen an der Einleitung
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Größe des Anfangsbilds

ich hatte die größe des anfangsbilds auf standard gesetzt, was zu einem revert führte. wollte nur sagen, was ich mir dabei gedacht hatte:

  • das bild, welches als zweites folgt, ist breiter. also sieht der besucher ein schmales hohes bild, unmittelbar gefolgt von einem breiten, niedrigen bild. das widerspricht einem grundsatz des seitenlayouts, vor allem, wenn dann auch noch ein drittes bild folgt, das eigentlich unters erste gehört -> die unterschrift. das zweite bild hatte und hat standardgröße und sollte auch nicht kleiner sein. also ist das erste bild das problem. es stand auf hochkant, tut es jetzt wieder. das ist nicht weiter schlimm, und auch wiki-compliant, sieht nur nicht gut aus.

ich hatte jedenfalls keine überhöhung im sinn, wenn das die frage von Benatrevqre war. Maximilian 19:05, 6. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Hitler ein "deutscher Politiker"?

Vermutlich geht es dem Autor hier um Neutralität und Sachlichkeit der Darstellung. Aber einfach nur "Politiker" ist m. E. keine passende Definition.

Ich würde schreiben: "Hitler war der so genannte 'Führer' des Dritten Reiches und gilt neben Stalin und anderen als der Prototyp eines grausamen und skrupellosen Diktators".

Andererseits müssten auch 10-Jährige den Satz verstehen ;)

M. B. (nicht signierter Beitrag von 91.44.91.16 (Diskussion) 15:13, 11. Nov. 2011 (CET)) Beantworten

Man sollte schon von der Bereitschaft der Leser ausgehen, mehr als nur den ersten Satz zu lesen. --Amberg 20:20, 11. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Oberbefehlshaber der Wehrmacht ab 1938

Ist das so wichtig, dass es in die Einleitung gehört? Ich denke, er hätte die Relevanzhürde auch als Staatsoberhaupt und als Führer schon mit dem Tod Hindenburgs erreicht.--Bhuck 16:01, 14. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Ja, sollte drinbleiben. Und nein: das sind zwar Paar Stiefel, denn AH übernahm den Oberbefehl ausdrücklich. --Benatrevqre …?! 16:22, 14. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ok, da habe ich die Frage leider falsch gestellt, wenn ja/nein-Antworten möglich sind. Besser wäre eine Warum-Frage. Also probieren wir das nochmals: Warum ist das so wichtig, dass es in die Einleitung kommen soll? Denn genauso wie Du aus Deiner Sicht "ja" sagst, bin ich der Meinung "nein". Das Argument mit der "ausdrücklichen" Übernahme verstehe ich nicht. Vielleicht hat er irgendwann auch mal "ausdrücklich" irgendwem bedankt, und das schreiben wir ja auch nicht in die Einleitung rein.--Bhuck 10:04, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Weil erst durch diese Angabe zum Ausdruck kommt, dass AH sowohl politischer Führer als auch den Oberbefehl über die Wehrmacht innehatte und er wenig später zum Oberbefehlshaber des Heeres wurde und der Einfluss der – i.d.R. mit Sachverstand ausgestatteten – Generalität ins Hintertreffen geriet und ab 1941 auch zunehmend bedeutungslos wurde. --Benatrevqre …?! 13:21, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Erich Röhm

Muss es nicht Ernst Röhm heißen? Bitte korrigieren!(nicht signierter Beitrag von 178.26.112.85 (Diskussion) 22:11, 15. Nov. 2011 (CET)) Beantworten

Ist erledigt, danke für deine Aufmerksamkeit. --Hozro 22:15, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Errichtung der Diktatur

>> Wenig später wurde das Ganze als angebliche „Staatsnotwehr“ gesetzlich gutgeheißen.

Was ist "wenig später"? Hier sollte ein Datum stehen. Außerdem ist der Ausdruck "das Ganze" unangemessen, so oder so. -- Bdf 04:04, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Erster Satz - Herkunft

Es steht "Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn; † 30. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Politiker österreichischer Herkunft."

Warum wird in dem ersten Satz 2x darauf hingewiesen, dass einerseits Adolf Hitler in Österreich geboren worden ist bzw. andererseits am Ende des Satzes extra auf die österreichische Herkunft nochmals Bezug genommen? Es ist, neben einer Wiederholung, stilistisch kein einwandfreies Deutsch, denn man könnte als Leser fast glauben, dass der Betreffende kein Deutscher, sondern mehr ein Österreicher war. Hitler hatte (nur) die deutsche Staatsbürgerschaft, also war er ein Deutscher. Das darf nicht nur so geschrieben werden, sondern sollte auch so geschrieben und insbesondere so verstanden werden. Und nicht irgendwo im Text, sondern zu Beginn der Biografie über Adolf Hitler.

In keiner anderen Biografie wird (neben dem Geburtsort) im ersten Satz extra noch darauf hingewiesen, wessen Herkunft der Betreffende hat(te). Gibt es irgendeinen Grund weshalb man in der Biografie von Adolf Hitler extra noch auf Österreich hinweist? Man könnte auch als Leser fast meinen, dass die Herkunft für den späteren Lebensweg, Karriere und Berufsaufstieg von Adolf Hitler von Relevanz und entscheidender Bedeutung war. Das war eben nicht der wirklich Fall, da Adolf Hitler selber die österreichische Herkunft durch das Zurücklegen der österreichischen Staatsbürgerschaft verleugnet hat und sich als Staatenloser ab 1925 in Deutschland aufhielt. Ebenso glaube ich mich zu erinnern, dass Adolf Hitler sich immer als Deutscher gesehen hat und nicht als Österreicher. Warum also der nochmalige Hinweis auf Österreich?

Ich bin dafür, den Zusatz "österreichische Herkunft" zu streichen, weil der Geburtsort bzw. die Herkunfsbezeichnung im ersten Teil des Satzes schon vorhanden ist. Auch könnte ich mich für Alternativen wie "Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn, Österreich; † 30. April 1945 in Berlin, Deutschland) war ein deutscher Politiker." oder auch aber mit weniger Sympathie für den Satz "Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn; † 30. April 1945 in Berlin) war ein eingebürgerter deutscher Politiker österreichischer Herkunft." erwärmen. Es wäre jedenfalls richtiger als die derzeitige Version. Der erste Satz ist nach meinem Empfinden in der jetzige Version nicht korrekt und liest sich missverständlich. (nicht signierter Beitrag von DasHaendchen (Diskussion | Beiträge) 21:42, 21. Nov. 2011 (CET)) Beantworten

Das wurde bereits ausgiebig diskutiert und ist im Archiv nachzulesen. Die derzeitige Fassung ist Konsens. Ein Grund zur Änderung besteht nicht. Bitte nicht schon wieder aufwärmen, daher hiermit erl. --Benatrevqre …?! 11:59, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Lesehilfe: Archiv. So ein richtiger Konsens war das damals nicht, aber da wir uns eh in dieser Frage nicht einig werden, bleibt die jetztige Fassung, die ja a) nicht falsch und b) akzeptabel ist. Gruß -- Miraki 13:29, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Weitere Ergänzungen

Die Liste der Dokumentarfilme wäre unter anderem noch um die mehrteilige Produktion "Geheimnisse des "Dritten Reiches"", ZDF 2011 zu erweitern. Ein Teil dieser Reihe befasst sich mit Hitlers enormen Einkünften und seiner Steuermoral, wie auch mit der in München erteilten Steuerbefreiung. Auch die feudalistische Art und Weise mit der er Landgüter seinen Paladinen übereignete, wird darin behandelt. Ein Punkt, seine Einkünfte betreffend, fehlte jedoch in der Doku: Nach meiner Kenntnis hat Hitler auch erhebliche Einnahmen durch Tantiemen von der Deutschen Reichspost erhalten. Er soll hierbei 10% des jeweiligen Nennwertes einer jeden Briefmarke, die sein Konterfei trug, erhalten haben. Ich halte es für sinnvoll dies mit in den Artikel zu nehmen, weil es zur Demaskierung dieses "selbstlosen, aufopferungsvollen Mannes aus dem Volke" beiträgt und mit diesem Mythos aufräumt. Leuten, die vom rechtsextremen Milieu rekrutiert werden und diesen Unfug glauben, können auch damit die Augen geöffnet werden, und zu der Einsicht gelangen, dass Korruption und Selbstbereicherung kein Problem allein der Demokratieen ist, sondern in allen Staatsformen vorkommen, und in Diktaturen wie dem Dritten Reich in aller Regel noch weit maß- und schamloser vonstatten gehen bzw. gingen.

Beste Grüße, -- 85.178.97.205 03:27, 24. Nov. 2011 (CET)Ekkehard, Berlin a.d. PankeBeantworten

ZDF? Etwa Guido Knopp? --A.-J. 23:04, 29. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Sprachliche Änderungen an der Einleitung

Da meine Korrekturen einiger sprachlich-stilistischer Holprigkeiten in der Einleitung gleich wieder revertiert wurden, hier meine Begründung, sie wiederherzustellen:

  1. Die Formulierung „In Hitlers Regierungszeit errichtete die NSDAP die Diktatur ...“ trennt semantisch zwischen Hitler und der Partei, so als seien beide gleichartige Machtfaktoren gewesen und als hätte die Partei unabhängig von Hitler handeln können. Genau das konnte sie nicht, weil sie immer nur ein Instrument Hitlers war, dessen er sich bediente. (Siehe hierzu Kershaw: Hitler. 1889 - 1936, Stuttgart 1998, S. 379 f., wonach Hitler bereits lange vor 1933 aufgrund des Führerkults innerhalb der Partei eine so gut wie unangreifbare Stellung erlangt hatte.) Dass er der entscheidende Machtfaktor war, muss daher auch aus dem Satz über die Errichtung der Diktatur hervorgehen.
  2. Der Krieg wurde nicht durch ein Abstraktum verursacht wie „die Politik unter Hitlers Führung“, sondern eben durch ihn und seine Politik. Etwas anderes war die "Politk unter seiner Führung" nicht. Also ist hier einfach der kürzeren und prägnanteren Formulierung der Vorzug gegeben.
  3. „War ursächlich“ ist einfach nur schlechter Juristen- und Bürokratenjargon für "verursachte" oder "löste aus".

In der Hoffnung, dass man über so etwas nicht streiten muss grüßt Volkes Stimme 22:58, 29. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Wer möchte sich schon gerne streiten? - Zur Sache: Sprachlich sind deine Bearbeitungen eleganter, aktiver, weniger sperrig beim Lesen. Aber inhaltlich kann ich Benatrevqres Teilrevert verstehen (bitte Versionen vergleichen).
Warum?
Die NSDAP war nicht, wie du hier jetzt begründest "nur ein Instrument Hitlers". Tatsächlich bestand eine wechselseitige Abhängigkeit von Person und Partei, gab es über Hitlers Person hinausgehende politische Einflussnahmen zur Errichtung der Diktatur.
"Hitlers Politik" ist schon etwas anderes als die "Politik unter seiner Führung". Deine Änderung bedeutet inhaltlich eine noch stärkere Personalisierung, die in dieser krassen Form dem Forschungsstand nicht entspricht. Dazu "passt" auch, dass diese Aussage immer noch mit Golo Manns Buch aus dem Jahre 1958(!) belegt ist.
Und, ach ja, der so oft - teilweise zu recht, teilweise zu unrecht - lächerlich gemachte "Juristen- und Bürokratenjargon": Nein "ursächlich" hat(te?) imho seine Berechtigung im Text. Der Begriff signalisiert, dass die Ursachen des Zweiten Weltkriegs wesentlich in Hitlers Politik liegen, nicht aber eine bloße Funktion/Folge seiner Aktion (a la er verursachte) darstellen.
Revertieren werde ich nicht. Nachdenken wäre aber nicht schlecht. Gruß -- Miraki 12:31, 30. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Miraki hat es treffend auf den Punkt gebracht. So ist es in der Forschung mittlerweile sehr umstritten, dass bzw. ob Hitlers Politik allein verantwortlich ist für den Zweiten Weltkrieg; er trug in der Tat wesentlich dazu bei – deshalb auch der Verweis auf den Kriegsbeginn –, aber der Krieg hatte weitaus mehr und vielfältigere Ursachen und nicht nur deutscherseits wurden damit – auch insbesondere in seinem Verlauf – bestimmte Absichten verfolgt, sodass er (anfänglich) beileibe nicht nur Hitler unvermeidlich erschien.
Desweiteren kommt durch den Begriff von „Hitlers Regierungszeit“ zum Ausdruck, dass er für die Errichtung (und den Bestand) seiner Diktatur angewiesen war auf die breite Maße der Bevölkerung (deshalb auch die starke Propaganda und „Volksaufklärung“), seine Koalition schließlich legal gewählt worden ist und er erst dann durch Ausschaltung der Opposition die Macht im Staate konsolidieren konnte. Vor allem aber brauchte Hitler dazu treue Pgs. und Militärs, einflussreiche Industrielle, einen loyalen bzw. untergebenen Beamtenapparat und viele Opportunisten und Sympathisanten im Volk. --Benatrevqre …?! 15:11, 30. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Natürlich hat Hitler nicht alles allein bewerkstelligt. Es geht mir auch ganz und gar nicht darum, diejenigen, die ihn gewählt, unterstützt und seine Politik mitgetragen und umgesetzt haben zu exkulpieren. Die Mittäterschaft kommt in der Formulierung "mit Hilfe der NSDAP", die ja offenbar jetzt akzeptiert ist, klar zum Ausdruck. Warum man jetzt noch "In seiner Regierungszeit" davor setzen muss, verstehe ich nicht. Wann denn sonst? In der Opposition errichtet man keine Diktatur, so lange man Opposition ist. Da ein guter sprachlicher Stil auf den Inhalt schließen lässt, und da guter sprachlicher Stil sich immer in möglichster Knappheit ausdrückt, bin ich sehr dafür, die unnötige "Regierungszeit" wieder zu streichen.
Was die Frage angeht, wie hoch der "Hitler-Faktor", also die Bedeutung seiner Person zu veranschlagen ist, sehe ich mich völlig im Einklang mit dem derzeitigen Stand der Forschung. Selbst ein Historiker wie Ian Kershaw, dessen Autorität auf dem Gebietwohl wohl unbestritten ist und der im Gang der Geschichte im Wesentlichen strukturelle statt personaler Faktoren walten sieht, kommt im 1. Band seiner Hitler-Biografie (S. 24) zu folgender Feststellung:<be>Gesetzt den Fall, wir fragen, ob ein terroristischer Polizeistaat, wie er unter Himmler und der SS entstand, ohne Hitler als Staatsoberhaupt errichtet worden wäre. Hätte Deutschland unter einem anderen, sagen wir ruhig, einem autoritären, Führer Ende der dreißiger Jahre eine allgemeinen europäischen Krieg angezettelt? Und hätte die staatliche Diskriminierung gegen die Juden (die mit ziemlicher Sicherheit stattgefunden hätte) unter eine anderen Staatsoberhaupt in einen totalen Völkermord gemündet? Gewiß kann die Antwort auf jede dieser Fragen nur „nein“ lauten oder mindestens „sehr unwahrscheinlich“. Wie die äußeren Umstände und überpersönlichen Faktoren auch gewesen wären, Hitler war nicht austauschbar."
Haffner und Fest formulieren das ähnlich, und auch die Belegstelle von Golo Mann spricht nur von Hitler als Person, nicht von einer "Politik unter seiner Führung". Mann wie Fest sprechen von der "Entfesselung" des 2. Weltkriegs und nennen als entscheidendes Subjekt die Person Hitler. Mir ist keine seriöse Darstellung bekannt, die eine andere Person oder einen anderen Faktor als Hitler als notwendige Bedingung für die Auslösung des Krieges nennt, weder auf alliierter noch auf deutscher Seite.
Benatrevqres Meinung, es sei „mittlerweile sehr umstritten, dass bzw. ob Hitlers Politik allein verantwortlich ist für den Zweiten Weltkrieg“, halte ich für komplett falsch und nicht dem Strand der anerkannten Forschung entsprechend. Bevor ich mich da vom Gegenteil überzeugen lasse, möchte ich erst ein paar überzeugende Belegstellen in der Qualität von Kershaw, Fest, Haffner oder Mann sehen.
Kurz: Es war „Hitlers Politik“, die den Krieg unvermeidbar machte, die ihn verursachte, auslöste, entfesselte - wie immer man das ausdrücken möchte. Warum man dafür die schwammigere Formulierung „die Politik unter Hitlers Führung“ benutzen muss, habe ich aus den obigen Antworten nicht herauslesen können. Ebenso muss man mir mal erklären, was den Unterschied zwischen „war ursächlich für“ und „verursachte“ ausmacht – außer dass die zweite Variante kürzer, klarer und prägnanter ist. In all diesen Fällen plädiere ich für eine klare Formulierung, die sagt, was Sache ist, anstatt herumzueiern. Schöne Grüße --- Volkes Stimme 00:21, 1. Dez. 2011 (CET)
Beantworten
Überwiegend wird in der Literatur der Faktor Hitler so eingeschätzt, es gibt aber auch gewichtige Gegenstimmen wie z.B. Mommsen, der ihn als "schwache[n] Diktator" sieht (Nationalsozialimus, in : Sowjetsysteme u. demokrat. Gesellschaft, vergleichende Enzykl. Freiburg 1971, Bd. 4., S 695-713, Zitat S. 702). Oder, wenn auch umstritten, Goldhagen. Und wenn man die Forschungen zu den Einsatzgruppen etc. (z.B. Browning) anschaut, stellt sich schon die Frage, warum viele ohne Zwang mitmachten. Im Übrigen gab es 1919 bis 1945 einen großen gesellschaftlichen Konsens, dass die Ergebnisse des 1. WK zu revidieren seien, insofern war Hitler nur die Spitze des Eisberges. --Superikonoskop 13:54, 1. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Der Begriff Regierungszeit ist keineswegs unnötig, vielmehr impliziert er, dass Hitler nicht allein geherrscht, sondern Deutschland legal als „Führer“ in einem Kabinett mit Reichsministern und weiteren Amtsträgern regiert hatte, vgl. hierzu und zum Gebrauch dieses Terminus die einschlägige politik- und rechtswissenschaftliche Fachliteratur.
Die Wörter „ursächlich“ und „verursachen“ bedeuten nicht dasselbe oder müssen es zumindest nicht, diese Abstufung bzw. Differenzierung ist hier gewollt und notwendig; die Begründung dazu wurde bereits geliefert. Man kann beide Wörter sogar kombinieren: als Beispiel ist hier die condicio sine qua non-Formel im medizinischen Bereich zu nennen, gemäß dieser ein Arzt ausschließlich für Schäden haften muss, die er ursächlich verursacht hat, und nicht für Schäden, die eine unvermeidbare Folge der jeweiligen ursprünglichen Erkrankung sind und die auch bei Erfüllung der ärztlichen Sorgfaltspflicht eingetreten wären (vgl. OLG Düsseldorf VersR 1980, S. 171). Wie auch angeschnitten worden ist, „legte der Versailler Vertrag wesentliche Rahmenbedingungen für die Zwischenkriegszeit fest, unter denen Adolf Hitler 1933 die ‚Machtergreifung‘ gelang. […] Seine Revision war ein außenpolitisches Ziel ersten Ranges.“ (Zit. n. Jörg Echternkamp, Die 101 wichtigsten Fragen – Der Zweite Weltkrieg, 2010, S. 15.)
Dass die Person Hitler nicht allein den Zweiten Weltkrieg verursachen konnte, ergibt sich bereits rein objektiv durch die Tatsache, dass es schließlich ein Weltkrieg war und man „daher den Blick nicht allein auf Europa richten [sollte]“. So zählt der Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke zwei Jahre zuvor bereits als Kriegsbeginn, sodass man auch berechtigt vom 7. Juli 1937 ausgehen kann (s. Echternkamp). „Nachdem die japanische Armee sich gewaltsam Zugang zu der chinesischen Garnisonsstadt Wanping südwestlich von Peking verschafft hatte, […] eskalierte der Konflikt, und schon wenige Tage später griffen die Japaner Peking an.“ Auch „die Zerschlagung Polens, bei der Stalin und Hitler gemeinsame Sache machten“, darf nicht vernachlässigt werden (zit. n. Echternkamp, Die 101 wichtigsten Fragen – Der Zweite Weltkrieg, S. 22 f.).
Zudem ist folgendes Werk lesenswert: Karin Thöne, Entwicklungsstadien und Zweiter Weltkrieg, 1974, S. 11 ff., dort wurde aus Sicht der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung nach Ursachen für das Entstehen des Zweiten Weltkrieges gesucht mit dem Ergebnis, dass die territorialen Expansionsbestrebungen vielfältig waren und nicht nur Deutschland bzw. Hitler allein dieses Ziel mit einem Krieg zu erreichen versuchte; vgl. dazu auch die Rostow’sche These. --Benatrevqre …?! 15:21, 1. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Sehr bemüht, aber unnötig: diese ganzen sprachlich holpernden Relativierungsschräubchen, meine ich. Gewiss hat Hitler im Morgengrauen des 1. September 1939 nicht allein und noch nicht einmal persönlich „zurückgeschossen“. Nur geht es in diesem Lemma nicht um den japanischen Überfall von 1937, sondern um den Beitrag des „GröFaZ“ zur Entstehung des Zweiten Weltkriegs; in dieser Hinsicht wäre letztlich der Hinweis näher liegend, dass Hitler nach Pearl Harbor aus freien Stücken auch den USA noch den Krieg erklärt hat.
Mein Textvorschlag liegt folglich näher bei dem von VS:
Unter Einsatz der NSDAP-Kampfverbände und Terroreinheiten von SA und SS errichtete Hitler im Zuge der sogenannten Machtergreifung in Verbindung mit der Reichstagsbrandverordnung und dem Ermächtigungsgesetz die Diktatur des Dritten Reiches. Im Laufe des Jahres 1933 wurden alle anderen Parteien verboten oder zur Selbstauflösung gedrängt. […] Hitlers Pläne und Politik der Eroberung von „Lebensraum“ waren ursächlich für den Zweiten Weltkrieges, durch den weite Teile Europas zerstört und weltweit Millionen Menschen getötet wurden.
-- Barnos -- 18:09, 1. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Meiner Meinung nach ist der Verweis auf die NS-Verbände schon zu ausführlich für die Einleitung. --Benatrevqre …?! 18:25, 1. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Die Einleitung ist bis dato alles andere als überladen. Die besagten Kampfverbände und Terroreinheiten waren für die Herstellung des damaligen Einschüchterungsklimas, ohne das das Folgegeschehen wohl auch aus heutiger Sicht kaum begreiflich ist, fundamental.
-- Barnos -- 19:19, 1. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Barnos' Vorwurf der Relativierung ist nicht ganz von der Hand zu weisen, aber den neuen Textvorschlag finde ich ebenfalls überladen. Worauf es in der Einleitung ankommt, ist, in wenigen Sätze zu umreißen, wer Hitler war, was er getan hat und worin seine historische Bedeutung besteht. Auf welche Weise er seine Macht erlangt, und wie er sie ausgeübt hat, gehört in den Artikel selbst, stört in der Einleitung aber nur den Lesefluss.
Hier geht es aber um etwas ganz anderes, prinzipielles, nämlich um die Frage: Was ist Stand der Forschung in Bezug auf Hitlers persönlichen Anteil an der Geschichte Nazi-Deutschlands? - Als völlig überholt gelten heute zum einen die Positionen der traditionellen marxistischen Geschichtsschreibung, die in Hitler nur einen „Handlanger“ oder eine „Marionette des Kapitals“ sehen wollte, und zum anderen die apologetischen Darstellungen alter Nazis und Mitläufer aus der Nachkriegszeit, die alles auf den „Führer“ abschoben, um der Frage nach der eigenen Verantwortung zu entgehen.
In den letzten Jahrzehnten hat sich dagegen die Forschungsmeinung durchgesetzt, dass Hitler, aufbauend auf bestimmten Voraussetzungen – etwa gesellschaftlichen Strukturen und Mentalitäten, wirtschaftliche Umstände etc. - eine Politik gemacht hat, die zwar Unterstützung oder stillschweigende Duldung brauchte, die aber in ihrer Ausgestaltung vor und nach allem sein Werk war, eine Politik die es in dieser Ausprägung ohne ihn mit großer Wahrscheinlichkeit niemals gegeben hätte.
Die Hitler-Biografien von Bullock, Fest, Haffner und Kershaw gehören zum anerkannt Besten, was über das Thema geschrieben wurde. Sie müssen in einem biografischen Artikel über Hitler also der Maßstab sein. Und was sagen alle diese anerkannten Historiker? Ich darf zitieren:

  1. Allan Bullock, „Hitler. Eine Studie über Tyrannei“, Athenäum-Verlag, Kronberg 1977, S. 793: Es mag stimmen, dass eine Massenbewegung, extrem nationalistisch, antisemitisch und radikal, auch ohne Hitler in Deutschland aufgekommen wäre. Soweit es aber um das geht, was wirklich geschehen ist und nicht um das, was hätte geschehen können, scheinen mir alle Zeugnisse keinen Zwifel daran zu lassen, dass kein anderer in der Nazi-Revolution oder in der Geschichte des Dritten Reiches eine auch nur im entferntesten vergleichbare Rolle wie Adolf Hitler gespielt hat. (...) Nach 1934 gab es für ihn keine Rivalen mehr, und 1938 hatte er die letzte hindernisse seiner Handlungsfreiheit beseitigt, Danach übte er in Deutschland eine so weitgehende Willkürherrschaft aus, wie sie, wenn überhaupt, in einem modernen Industriestaat kaum ihresgleichen hat. – Konsequenterweise nennt Bullock den 2. Weltkrieg Hitlers Krieg (S. 473)
  2. Joachim C. Fest, „Hitler. Eine Biographie“, Ullstein, Frankfurt 1973, S. 22: Als Vereinigungspunkt so vieler Sehnsüchte, Ängste und Ressentiments ist Hitler zu einer Figur der Geschichte geworden. Was geschehen ist, kann ohne ihn nicht gedacht werden. In seiner Person hat ein Einzelner noch einmal seine stupende Gewalt über den Geschichtsprozeß demonstriert.
    Zur Verantwortlichkeit für den Krieg schreibt Fest (S. 831): Es gibt für den Zweiten Weltkrieg keine Schuldfrage (...) Hitlers Verhalten im Verlauf der Krise, sein herausfordernder Mutwille, der Drang nach Zuspitzung und großer Katastrophe, der seine Reaktionen so offenkundig beherrscht hat, dass aller Kompromisswille der Westmächte sich daran festlief, macht jede Frage nach dem Verursacher hinfällig.
  3. Sebastian Haffner, „Anmerkungen zu Hitler“, Kindler, München 1978, S. 28: Die Partei war für Hitler nur das Instrument seiner persönlichen Machtergreifung; ein Politbüro hatte sie nie, und Kronprinzen ließ er darin nicht aufkommen. (...) Alles hatte durch ihn selbst zu geschehen. Zum Krieg heißt es auch bei Haffner (S. 161 f): Anders als beim Ersten Weltkrieg gab es beim Zweiten kaum eine „Kriegsschuldfrage“. Hitler plante, wollte und führte diesen Krieg, mit dem Nahziel der Gründung eines deutschbeherrschten Großreichs und dem Fernziel der Weltherrschaft.
  4. Ian Kershaw: „Hitler. 1889 – 1936“, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1998, S. 24 ( wurde oben bereits zitiert, aber ich wiederhole es gern): Gesetzt den Fall, wir fragen, ob ein terroristischer Polizeistaat, wie er unter Himmler und der SS entstand, ohne Hitler als Staatsoberhaupt errichtet worden wäre. Hätte Deutschland unter einem anderen, sagen wir ruhig, einem autoritären, Führer Ende der dreißiger Jahre eine allgemeinen europäischen Krieg angezettelt? Und hätte die staatliche Diskriminierung gegen die Juden (die mit ziemlicher Sicherheit stattgefunden hätte) unter einem anderen Staatsoberhaupt in einen totalen Völkermord gemündet? Gewiß kann die Antwort auf jede dieser Fragen nur „nein“ lauten oder mindestens „sehr unwahrscheinlich“. Wie die äußeren Umstände und überpersönlichen Faktoren auch gewesen wären, Hitler war nicht austauschbar.
  5. Auch Golo Mann, dessen "Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts" oben als Beleg für die Formulierung „die Politik unter Hitlers Führung“ genannt wird, nennt diesen Ausdruck nirgendwo. Er spricht immer nur von H. als Person. Auch er schreibt über den Kriegsbeginn 1939 in aller nur denkbare Deutlichkeit (S. 894): Es war keine diplomatische Krise wie 1914. Es war nicht so, daß einer handelte aus Angst vor dem anderen (...) Nur ein Staat handelte, das Deutsche Reich, und nur ein Mann in Deutschland, der Diktator selber. Ihn trieb keine Volksstimmung, wie sie den schwachen kaiser 1914 getrieben hatte, er war frei zu wählen, aber er hatte längste gewählt.

Fazit: Hitler war nach Ansicht der besten Experten der allein ausschlaggebende Faktor für die Entfesselung des Krieges. Ohne ihn hätte es diesen Krieg mit größter Wahrscheinlichkeit nicht gegeben. Jede Relativierung verbietet sich hier, und das muss auch in der Einleitung klar und unmissverständlich herauskommen. (Übrigens ist auch in dem Buch von Karin Thöne, das Benatrevqre oben zitiert - und den von ihm angeführten Rostwschen Thesen widerspricht! - immer nur von Hitler als Person die Rede.) Der Satz: „Hitlers Politik verursachte den 2. Weltkrieg“ entspricht also absolut dem Stand der Forschung. Wer dem widersprechen will, muss erst einmal ebenso klare und eindeutige Belege von ebenso bedeutenden Experten beizubringen, wie den oben zitierten.
Bis Montagabend bin ich offline. Bis dahin sollten sich solche Belege sicher finden lassen - wenn es sie denn gibt. --- Schöne Grüße Volkes Stimme 22:41, 1. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Weder in einer Dorfgemeinschaft noch in einem komplexen Industriestaat kann jemand Politik alleine machen. Deswegen mein Votum: Formulierung so wie jetzt lassen. --Superikonoskop 23:47, 1. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Zwei Fragen, so scheint mir, müssen hier auseinander gehalten und je gesondert geklärt werden:
  1. Umfang der Einleitung: Dazu gibt es offenbar noch immer unterschiedliche Auffassungen. Die unterdessen viel vertretene und m. E. zukunftstaugliche neuere Lesart geht aber dahin, dass in der Artikeleinleitung ein sprachlich besonders allgemeinverständlich gehaltener Überblick über die Lemmagehalte im Ganzen anzustreben ist, während das Artikelkorpus auch an den Qualitätskriterien der Vollständigkeit (unter Einschluss divergierender Rezeptionsgesichtspunkte, wie etwa in diesem Fall mit Berücksichtigung von Mommsens „polykratischer Herrschaft“) und der fachsprachlichen Korrektheit auszurichten ist.
    Die Einbeziehung zusätzlicher Aspekte in die Einleitung schlicht mit einem Hinweis auf den Lesefluss abzulehnen, leuchtet jedenfalls nicht ein, es sei denn nach dem Motto: Wenn es nichts zu lesen gibt, kann auch der Lesefluss nicht gestört werden.
  2. Hinsichtlich Hitlers maßgeblicher Rolle bei der Entstehung des Zweiten Weltkriegs gibt es nun gerade im vorliegenden Artikel wenig anzuzweifeln. Dass er zum Schaden seiner Epoche Bedingungen vorgefunden hat, die es ihm ermöglichten, den Krieg auszulösen, gehört zu den Trivialitäten, die in diesem ganzen Lemma weniger als in anderen einschlägigen ausgebreitet und problematisiert werden müssen. Nach wie vor kann die Auswertung von „Mein Kampf“ erheblich dazu beitragen, die Perspektive und Wirkung Hitlers zu (er)klären.
-- Barnos -- 06:53, 2. Dez. 2011 (CET)Beantworten
@Barnos: Mein Votum "Formulierung so wie jetzt lassen" bezieht sich auf "Die Politik unter Hitlers Führung war ursächlich für..." (Artikel) vs. "Hitlers Politik verursachte..." (offensichtlich zentrales Anliegen v. Volkesstimme). Man kann die Einleitung evtl. ausführlicher gestalten, einen zwingenden Grund hierfür vermag ich jedoch nicht zu erkennen. Am Rande: Ich habe "Mein Kampf" zu etwa einem Drittel gelesen, das gibt nicht so viel her, wie gelegentlich behauptet, nur ganz wenige, vereinzelte Schlüsselsätze, ansonsten einfach nur schlecht und öde.--Superikonoskop 08:53, 2. Dez. 2011 (CET)Beantworten
+ 1 Für die Beibehaltung dieses Satzes - wie auch schon am 30. November hier in der Disku begründet. -- Miraki 10:24, 2. Dez. 2011 (CET)Beantworten