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Muskete

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Die Muskete (engl.: Musket, franz.: Mousquet) ist ein schweres, langes Gewehr, dessen Lauf innen glatt ist. Sie ist eine Waffe, die von vorn, also von der Mündung her, geladen wird. Die dafür benutzte Kugel muss kleiner sein als der Innendurchmesser des Laufes, damit sie in diesen hinein rollen kann. Die Muskete war seit Ende des 16. Jahrhunderts die Hauptwaffe des Infanteristen ("Musketiere"). Später, nach Einführung des Steinschlosses wurde der Name Flinte wegen des zur Zündung statt der Lunte verwendeten Feuersteins gebräuchlich.

Funktionsweise

Für einen Schuss wird die Waffe mit Schwarzpulver, der Kugel und dem Dichtpfropfen geladen und das ganze mit dem Ladestock festgestopft. Der Ladestock ist meist in einer Scheide unter dem Lauf mitgeführt. Am Ende des Laufes ist eine sogenannte Zündpfanne angebracht, welche durch eine Bohrung mit dem Lauf verbunden ist. Auf die Zündpfanne schüttet man ca. 2 Gramm fein gemahlenes Schwarzpulver (sogenanntes Zündkraut). Um zu feuern legt man die Muskete auf den Gabelstock. Dieser hatte an einem Ende eine Aufnahme, für den Lauf der Waffe, da eine Muskete bis zu 15 kg wiegt und infolge dessen man nicht stehend freihändig schießen kann. Man nimmt sodann eine brennende Lunte zur Hand und hält sie an die Zündpfanne. Das Zündkraut überträgt die Hitze zur Schwarzpulverladung (ca. 15 Gramm) in den Lauf. Diese entzündet sich und schleuderte die Kugel heraus.

Taktik

Aufgrund des glatten Laufes und der Kugelform des Geschosses ist die Zielgenauigkeit relativ gering. Man hoffte durch eine hohe Anzahl an Schützen die erforderliche Wirkung zu erzielen. Trotz ihrer Ungenauigkeit war die Muskete nach der Arkebuse das zweite feldmäßig brauchbare Gewehr. Die Musketiere wurden durch Pikeniere gedeckt. Aufgrund ihrer größeren Feuerkraft setzte sich die Muskete im späten 16. Jahrhundert gegen die Arkebuse durch, die danach in erster Linie nur noch von der Kavallerie verwendet wurde.

Redensart

Die Lunte, welche auch bei damaligen Kanonen benutzt wurde, ist mit Chemikalien getränkt und hat daher beim Verbrennen einen sehr starken und markanten Geruch. Dieser Geruch war mit einer der Gründe für die Einführung des Feuersteines zur Pulverzündung, denn zusammen mit dem Glimmen der Lunte veriet er häufig einen geplanten nächtlichen Feuerüberfall, sodass das Überaschungsmoment für den Angreifer verloren ging. Auf diese Tatsache ist die Redensart „Jemand hat Lunte gerochen“ zurückzuführen.

Die spätere Redensart "Die Flinte ins Korn werfen" bezieht sich auf gerade in den Kriegen des 17. Jahrhunderts und 18. Jahrhunderts unter den reichlich eingesetzten Söldnern weit verbreitete Übung, immer dann, wenn es ernst wurde, nicht zu kämpfen, sondern die eigene Haut zu retten und die Flinte wegzuwerfen.

http://www.preussenweb.de/waffen.htm