Oberamt Lindenfels
Erscheinungsbild
Das Oberamt Lindenfels war seit 1737/39 ein Verwaltungsbezirk der Kurpfalz mit Sitz in Lindenfels, im hessischen Kreis Bergstraße.
Bevor das Oberamt Lindenfels geschaffen wurde, war es eine Vogtei, die dem Oberamt Heidelberg unterstand. Das Gebiet umfasste den kristallinen Odenwald, am Rand der Weschnitzsenke und Teile im Ulfenbachtal.
Nach Auflösung der Kurpfalz 1802 wurde das Oberamt Lindenfels eine Vogtei im Großherzogtum Hessen und später entstand der Kreis Lindenfels.
1784 hatte das kleine kurpfälzische Oberamt 4.414 Einwohner und bestand aus der Stadt Lindenfels, 31 Dörfern und sechs Weilern und Meierhöfen.
Orte des Oberamtes
Das Oberamt bestand aus vier Zenten mit folgenden Orten.
- Thal-Zent: Banzweiler, Eulsbach, Ellenbach, Erlenbach, Glattbach, Lauten-Weschnitz, Linnenbach, Schlierbach, Seidenbach und Winkel.
- Neue Zent: Breitenwiesen, Knoden, Mitlechtern, Mittershausen, Ober-Laudenbach, Schannenbach und Scheuerberg.
- Zent Wald-Michelbach: Hornbach, Kreidach, Ober-Mumbach, Ober-Schönmattenwag, Reisen, Siedelsbrunn, Vöckelsbach und Wald-Michelbach.
- Zent Hammelbach: Affolterbach, Gras-Ellenbach, Hammelbach, Ober-Scharbach, Unter-Scharbach und Wahlen.
Amtmänner
- Philipp von Katzenelnbogen
- Friedrich Landschad von Steinach
- Christoph Andreas von Wollzogen
- Wilhelm Anton von Berlichingen
- Joseph Graf von Hohensbroich
- Graf von Latour
Literatur
- Johann Goswin Widder: Versuch einer vollständigen Geographisch-Historischen Beschreibung der Kurfürstl. Pfalz am Rheine, Erster Teil, Frankfurt und Leipzig 1786, S. 483−510.