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Mannheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen Mannheims Lage der kreisfreien Stadt Mannheim in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Region: Rhein-Neckar-Odenwald
Kreis: Stadtkreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 95 m ü. NN
Fläche: 144,96 km²
Einwohner: 324.655 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 2121 Einwohner/km²
Ausländeranteil: 22,5 %
Postleitzahlen: 68001-68309 (alt: 6800)
Vorwahl: 0621
Kfz-Kennzeichen: MA
Gemeindeschlüssel: 08 2 22 000
UN/LOCODE: DE MHG
Stadtgliederung: 17 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
E5
68159 Mannheim
Webseite: www.mannheim.de
E-Mail-Adresse: masta@mannheim.de
Politik
Oberbürgermeister: Gerhard Widder (SPD)

Die Universitätsstadt Mannheim ist mit gut 320.000 Einwohnern nach Stuttgart die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. Die ehemalige Residenzstadt der historischen Kurpfalz bildet auch heute das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar-Dreieck. Von seiner rheinland-pfälzischen Nachbarstadt Ludwigshafen am Rhein ist Mannheim nur durch den Rhein getrennt.

Seit 1900 Großstadt, ist Mannheim heute noch bedeutende Industriestadt und wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Frankfurt und Stuttgart, unter anderem mit dem zweitgrößten Rangierbahnhof und dem zweitgrößten Binnenhafen Europas.

Viele wichtige Erfindungen stammen aus Mannheim: Hier baute Karl Drais 1817 das erste Laufrad, 1886 rollte das erste Automobil von Carl Benz über die Straßen, 1921 folgte der erste Traktor. In den letzten Jahren ist die sehr aktive Musikszene der Stadt überregional bekannt geworden.

Eine thematische Sammlung der Artikel rund um die Stadt findet sich im Portal Mannheim.

Geografie

Mannheim liegt im nördlichen Oberrheingebiet am Mündungsdreieck von Rhein und Neckar. Einige Stadtteile liegen rechts des Neckars.

Die Stadt liegt in der Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar-Dreieck, einem 2,35 Millionen Einwohner zählenden Verdichtungsraum, der neben Teilen Südhessens und der rheinland-pfälzischen Vorderpfalz, in Baden-Württemberg die beiden Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie die westlichen und südlichen Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises umfasst (siehe auch: Portal Rhein-Neckar-Dreieck)

Innerhalb der Region Rhein-Neckar-Odenwald bildet Mannheim neben Heidelberg ein Oberzentrum, von denen für ganz Baden-Württemberg nach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind. Das Oberzentrum Mannheim übernimmt für die Gemeinden Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Ilvesheim und Ladenburg die Funktion eines Mittelbereichs. Ferner gibt es Verflechtungen mit Gemeinden in Hessen und Rheinland-Pfalz und den dortigen Mittelbereichen.

Nächstgrößere Städte sind Frankfurt am Main, etwa 70 km nördlich, und Stuttgart, etwa 95 km südöstlich.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Mannheim ist gemäß § 22 der Hauptsatzung der Stadt Mannheim in 6 innere und 11 äußere Stadtbezirke gegliedert:

Innenstadt/Jungbusch, Neckarstadt-West, Neckarstadt-Ost/Wohlgelegen, Schwetzingerstadt/Oststadt, Lindenhof, Sandhofen, Schönau, Waldhof, Neuostheim/Neuhermsheim, Seckenheim, Friedrichsfeld, Käfertal, Vogelstang, Wallstadt, Feudenheim, Neckarau und Rheinau

In jedem der 17 Stadtbezirke gibt es einen Bezirksbeirat, der aus 12 im Stadtbezirk wohnenden Bürgern besteht. Die Bezirksbeiräte sind zu wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Mannheim.

Die 17 Stadtbezirke sind in Stadtteile beziehungsweise statistische Bezirke untergliedert. Siehe hierzu Liste der Stadtbezirke und Stadtteile von Mannheim.

Datei:Mannheim Innenstadtschema.png
Innenstadtschema

Innenstadt: Die „Quadrate“

Siehe auch den separaten Artikel: Mannheimer Quadrate

Die hufeisenförmige Innenstadt Mannheims zwischen Rhein und Neckar ist gitterförmig in rechtwinklingen Häuserblöcken angelegt, man nennt dies die „Mannheimer Quadrate“. Die Planung dieses einzigartigen Straßennetzes geht auf die Planungen des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz um 1600 zurück, sie ist bis heute erhalten geblieben.

Die Innenstadt wird von zwei Hauptachsen durchzogen. Die auch als „Breite Straße“ bekannte Kurpfalzstraße verläuft vom Schloss bis zum Neckartor. Auf die Haupteinkaufsstraße, die „Planken“, trifft sie im Paradeplatz. Die Parallelstraßen der beiden Hauptachsen tragen in aller Regel keinen Namen, statt dessen werden die dazwischenliegenden Quadrate aus einer Kombination von Buchstabe und Zahl benannt.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Mannheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:

Lampertheim und Viernheim (beide Kreis Bergstraße in Hessen), Heddesheim, Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen, Heidelberg, Plankstadt, Schwetzingen, Brühl (Baden) (alle mit Ausnahme der kreisfreien Stadt Heidelberg im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg) sowie Altrip, Ludwigshafen, Frankenthal (Pfalz) und Bobenheim-Roxheim (alle mit Ausnahme der kreisfreien Städte Ludwigshafen und Frankenthal im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz).

Klima

Klimadiagramm Mannheim

Aufgrund der durch Pfälzerwald und Odenwald geschützten Lage im Oberrheingraben herrscht in Mannheim ein sehr mildes Klima vor. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 19,9°C, der kälteste der Januar mit 1,8°C. Temperaturen über 30°C sind im Hochsommer keine Seltenheit. Der Spitzenwert wurde am 8. August 2003 mit 39,0 °C gemessen (DWD, eine private Wetterstation in Mannheim-Seckenheim kam am gleichen Tag auf 40,1 °C). Im Laufe eines Jahres fallen durchschnittlich 668 mm Niederschlag. Der Spitzenmonat ist wiederum der Juli. Begünstigt von Rhein und Neckar kann es insbesondere im Herbst zu Nebelbänken kommen. Die beiden Flüsse sorgen auch für eine überdurchschnittliche Luftfeuchtigkeit, die besonders im Hochsommer zu drückender Schwüle führen kann.

Geschichte

Geschichte Mannheims

Eine ausführlichere Darstellung findet sich unter Geschichte Mannheims.

Die Anfänge

Das Dorf Mannenheim (Heim des Manno) wird im Jahre 766 erstmals im Kloster Lorsch urkundlich erwähnt. Lange Jahre ein kleines unbedeutendes Fischerdorf fiel Mannheim 1284 an den Pfalzgrafen bei Rhein aus dem Hause Wittelsbach.

Durch den Sieg in der Schlacht bei Seckenheim 1462 über das Heer seiner verbündeten Gegner, des Grafen von Württemberg, des Markgrafen von Baden und des Bischofs von Metz, begründet Kurfürst Friedrich von der Pfalz "der Siegreiche" die pfälzische Vormachtstellung am mittleren Oberrhein. 1566 zählt Mannheim mit etwa 700 Einwohnern zu den größten Dörfern des Oberamts Heidelberg.

Rheinschanze und Zitadelle Mannheim im Jahr 1620

Entstehung einer Stadt

1607 erhält Mannheim die Stadtprivilegien, nachdem Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz den Grundstein zum Bau der Festung Friedrichsburg gelegt hatte. Die damalige Planung eines gitterförmigen Straßennetzes für die mit der Festung verbundene Bürgerstadt Mannheim ist bis heute erhalten geblieben, auf sie ist die Bezeichnung Quadratestadt zurückzuführen. Erstmals 1622 während des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) unter Tilly zerstört, fällt Mannheim 1689 den französischen Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg erneut zum Opfer, wird aber wieder aufgebaut.

Kultureller und politischer Aufstieg der Stadt

1720 verlegt Kurfürst Karl Philipp seinen Hof von Heidelberg nach Mannheim und beginnt den Bau des Mannheimer Schlosses (1760 gemeinsam mit der Jesuitenkirche vollendet). Mannheim wird Residenzstadt der Kurpfalz, es beginnt eine kurze aber glanzvolle Prachtzeit der mittlerweile 25.000 Einwohner zählenden Stadt. Der kurpfälzische Hof fördert Kunst und Musik, Wissenschaft und Handel. Goethe, Schiller und Lessing weilen in Mannheim ebenso wie Mozart.

Mit dem Verlust der Residenz 1778 beginnt ein wirtschaftlicher und kultureller Aderlass. 1795 erneut von den Franzosen besetzt und daraufhin von österreichischen Truppen zurückerobert, verliert Mannheim 1803 seine bedeutende politische Stellung: Die Kurpfalz wird im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses aufgelöst und fällt samt Mannheim an Baden.

Historische Karte von Mannheim (1888)

Der erneute wirtschaftliche Aufschwung

1817 wird in Mannheim mit der Draisine das erste Zweirad getestet. Geprägt vom wirtschaftlichen Aufstieg des Bürgertums beginnt eine weitere Blütezeit Mannheims. 1840 wird der Rheinhafen, sowie die erste badische Eisenbahnlinie von Mannheim nach Heidelberg eröffnet. Mannheim ist ein Mittelpunkt der politischen und revolutionären Bewegung (Märzrevolution) von 1848. 1865 gründete Friedrich Engelhorn die Badische Anilin- und Soda-Fabrik (BASF), aus der Farbenfabrik wird das bis heute größte Chemieunternehmen der Welt. 1886 lässt Carl Benz sein "Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb" patentieren. Nach dem Ersten Weltkrieg stellt die Heinrich Lanz AG mit dem "Bulldog" den erste Traktor vor, in Mannheim hat somit neben dem Fahrrad und dem Auto auch die motorisierte Landwirtschaft ihren Ursprung. Die Stadt zählt um 1930 gemeinsam mit Ludwigshafen, das sich aus der alten Mannheimer Rheinschanze entwickelte, 385.000 Einwohner.

Vom Dritten Reich bis heute

Während des Dritten Reichs wurden fast 2.000 Mannheimer Juden deportiert, die Stadt im Zweiten Weltkrieg durch pausenlosen Luftangriffe fast völlig zerstört und 1945 von US-Truppen besetzt. Nur mühsam setzt der Wiederaufbau der Stadt ein. Schloss und Wasserturm werden wiederaufgebaut, das Nationaltheater an neuer Stelle errichtet. Die Wohnungsnot führt zur Erschließung zahlreicher neuer Wohngebiete. 1967 wird Mannheim Universitätsstadt, 1975 bildet die Bundesgartenschau einen Glanzpunkt in Luisen- und Herzogenriedpark. Eine Reihe baulicher Maßnahmen wird umgesetzt: der Fernmeldeturm und eine zweite Rheinbrücke wird gebaut, die "Planken" werden zur Fußgängerzone, der neue Rosengarten wird eingeweiht, der Aerobus schwebt durch Mannheim. Auch in den 80er und 90er Jahren werden eine Reihe von Großprojekten verwirklicht: Planetarium, Kunsthallenerweiterung, neues Reiß-Museum, Stadthaus, neues Maimarktgelände, Synagoge, Moschee, Landesmuseum für Technik und Arbeit, Carl-Benz-Stadion, Fahrlachtunnel.

Wirtschaftlich prägten in der jüngeren Vergangenheit die Abnahme der industriellen Arbeitsplätze Mannheim. Die Stadt versucht mit der Ausweisung von Gewerbegebieten und der Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen entgegenzuwirken. Paradebeispiel ist der Bau des Victoria-Hochhaus 2001, eines der höchsten Gebäude der Stadt.

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, die in die Stadt Mannheim eingegliedert wurden. Vor der ersten Eingemeindung umfasste das Stadtgebiet lediglich 2.384 Hektar.

Jahr Orte Zuwachs in ha
1897 Friesenheimer Insel 717
1897 Käfertal 1.776
1899 Neckarau 1.575
1910 Feudenheim 781
1913 Sandhofen 2.437
1913 Rheinau 959
1929 Wallstadt 674
1930 Seckenheim 1.687
1930 Friedrichsfeld 225
1930 Gemarkung Kirschgartshausen 483
1930 Gemarkung Sandtorf 264
1930 Gemarkung Straßenheim 406
1944 Gemarkung Rohrhof (zum Teil ) 233

Einwohnerentwicklung

Laut Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg lebten im 1. Quartal 2005 insgesamt 307.583 Einwohner in Mannheim. Davon waren 151.175 (49,15 Prozent) männlich und 156.408 (50,85 Prozent) weiblich. Der Anteil von Einwohnern anderer Nationalitäten lag bei 22,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im August 2005 bei 12,6 Prozent und damit um 2,3 Prozentpunkte höher als im August des Vorjahres.

Im Jahr 2004 waren von den damals insgesamt 158.021 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 34,6 Prozent im produzierenden Gewerbe, 22,8 Prozent in Handel, Gastgewerbe und Verkehr und 42,2 Prozent im sonstigen Dienstleistungssektor tätig.

Zwischen 1993 und 2004 hat sich der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung von 15,85 auf 18,2 Prozent erhöht. Im gleichen Zeitraum hat sich der Anteil der 18- bis 65-Jährigen um rund 2,5 Prozentpunkte reduziert.

Tabelle zur demografischen Entwicklung (Entwicklung der Gesamtbevölkerung und der Anteil der unterschiedlichen Altersgruppen von 1993 bis 2004):

Jahr Insg. > 15 15-18 18-25 25-40 40-65 < 65
1993 318025 43402 7923 28515 87503 100286 50396
1994 316223 43265 7871 26726 87473 100201 50687
1995 311292 42892 8126 24992 85247 99355 50680
1996 312216 43127 8477 24199 85463 100062 50888
1997 310475 42811 8470 23698 83732 100770 50994
1998 308903 42407 8264 23847 81896 101586 50903
1999 307730 42520 8102 24056 80016 101658 51378
2000 306729 42333 7984 24585 77609 102148 52070
2001 308385 42432 8020 25168 76412 103348 53005
2002 308759 42084 8316 25513 74460 104579 53807
2003 308353 41595 8593 25509 72459 105426 54771
2004 307499 41156 8802 25353 70074 106164 55950

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Die folgenden historischen Einwohnerzahlen variieren nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
um 1450 570
um 1572 800
1618 1.200
1663 3.000
1716 5.000
1766 24.190
1797 21.000
1821 19.255
1875 46.456
1895 91.119
1905 163.693
16. Juni 1925 ¹ 247.486
Jahr Einwohner
16. Juni 1933 ¹ 275.162
17. Mai 1939 ¹ 280.365
1945 106.310
13. September 1950 ¹ 245.634
6. Juni 1961 ¹ 313.890
27. Mai 1970 ¹ 332.163
30. Juni 1975 317.400
30. Juni 1980 303.600
30. Juni 1985 295.200
27. Mai 1987 ¹ 295.191
30. Juni 1997 311.700

¹ Volkszählungsergebnis


Ausländer (Stand Jan. 2001)

Herkunft Anzahl
Türkei 22.687
Italien 9.444
ehem. Jugoslawien 9.390
Griechenland 3.283
Polen 2.466
Spanien 1.599

Religionen

Synagoge in F3
Jesuitenkirche in A4

In Mannheim sowie in der gesamten Kurpfalz wurde früh die Reformation eingeführt. Anfangs war die Bevölkerung eher Martin Luther zugetan, doch führte Kurfürst Ottheinrich 1556 das reformierte Bekenntnis nach Calvin ein. (1563 "Heidelberger Katechismus"). Über lange Zeit war Mannheim somit protestantisch. Nach Gründung der Stadt Mannheim zogen auch katholische Gemeindeglieder zu. 1821 wurde im Großherzogtum Baden die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden durchgeführt. Heute gehören alle protestantischen Gemeinden, sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören, zum Kirchenbezirk Mannheim innerhalb des Kirchenkreises Nordbaden der Evangelischen Landeskirche in Baden. Der Kirchenkreis Nordbaden hat seinen Sitz in Mannheim. Die römisch-katholischen Gemeinden gehören zum Stadtdekanat Mannheim der Erzdiözese Freiburg.

Heute gibt es in Mannheim viele Glaubensgemeinschaften, u.a. die Neuapostolische Kirche und eine Freireligiöse Gemeinde, die während der badischen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts entstand. Die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde wurde 1987 eröffnet. Der Islam ist mit der Yavuz-Sultan-Selim-Moschee, der größten Moschee Deutschlands, vertreten.

Politik

Wappen

Beschreibung:

Datei:Wappen Mannheim.jpg
Wappen der Stadt Mannheim

In gespaltenem Schild vorn in Gold ein aufrechter roter Doppelhaken (-> Wolfsangel ), hinten in Schwarz der rot bewehrte, rot bezungte und rot gekrönte doppelschwänzige goldene kurpfälzische Löwe. Die Stadtfarben sind Blau-Weiß-Rot.
Bedeutung:
Das Wappen wurde 1896 vom Stadtrat festgelegt und vom badischen Großherzog bestätigt. Der Doppelhaken, auch Wolfsangel genannt, ist seit dem 17. Jahrhundert auf einem Grenzstein nachweisbar. Es handelt sich wohl um ein Fleckenzeichen. Der Löwe ist das Wappentier der Kurfürsten von der Pfalz, deren Residenzstadt Mannheim ab 1720 war. Beide Wappenbilder tauchen seit dem 18. Jahrhundert in den Siegeln der Stadt auf. Die Stadtfarben sind erst seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlich und deuten auf eine Siegelschnur aus dem Jahr 1613 hin. Die Stadtfarben sind nicht von den Wappenfarben abgeleitet, was völlig unüblich ist.

Städtepartnerschaften

Mannheim unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Konsularische Vertretungen

Gemeinderat

Aktueller Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 48 Sitze und wird in direkter Wahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Als Besonderheit hat der Wähler die Möglichkeit des Kumulierens und Panaschierens. Im aktuellen Gemeinderat stellt die CDU die stärkste Fraktion. Die nächste Gemeinderatswahl findet turnusgemäß 2009 statt.

Bei der Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergaben sich folgende Verhältnisse:

CDU 37,4 % -7,4 19 Sitze -4
SPD 32,0 % -1,9 16 Sitze -1
Die Grünen 11,7 % +4,2 5 Sitze +2
Mannheimer Liste 8,6 % +3,9 4 Sitze +1
FDP 4,2 % +1,7 2 Sitze +1
Bunte Liste Mannheim 2,3 % +2,3 1 Sitz  +1
Linke Liste Mannheim 2,3 % +2,3 1 Sitz  +1
Andere 1,2 % -5,1 0 Sitze -1

Bürgermeister

An der Spitze der Stadtverwaltung und gleichzeitig Vorsitzender des Gemeinderats ist der Oberbürgermeister. Er wird in direkter Wahl für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Der seit 1983 amtierende Oberbürgermeister ist Gerhard Widder (SPD). Die nächste Oberbürgermeisterwahl ist für 2007 geplant.

Ihm zur Seite gestellt sind ein Erster Bürgermeister (zugleich stellv. Oberbürgermeister) und vier weitere Bürgermeister. Sie werden vom Gemeinderat für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt und spiegeln daher parteipolitisch die jeweiligen Mehrheitsverhältnisse zum Zeitpunkt der Wahl wieder. Jeder Bürgermeister führt in der Stadtverwaltung ein Dezernat (zum Beispiel Finanzen, Soziales, Kultur).

Die Stadtoberhäupter seit 1810:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Datei:Zeichen 330.png Die Agglomeration Mannheim/Ludwigshafen ist von einem Autobahnring mit ingesamt sieben Autobahnkreuzen umgeben. Im Norden und Osten umschließt die Bundesautobahn A 6 (SaarbrückenNürnberg) das Stadtgebiet, den Autobahnring vervollständigt die linksrheinische A 61 im Westen und Süden Ludwigshafens. Im Nordosten Mannheims zweigt die A 67 nach Darmstadt und Frankfurt ab, im Osten die A 656 nach Heidelberg und die A 659 nach Weinheim. Weiter im Osten verläuft parallel die A 5 (Frankfurt – Karlsruhe). Mehr dazu unter: Straßenverkehr in Mannheim.

Datei:Db-schild.jpg Der Mannheimer Hauptbahnhof ist der größte Eisenbahnknoten in Süddeutschland und der zweitgrößte ICE-Knoten Deutschlands nach Frankfurt Hbf. Über die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke besteht eine schnelle und leistungsfähige Verbindung in den Raum Stuttgart.

Mit der Neubaustrecke Mannheim-Frankfurt ist eine vergleichbare Anbindung an die benachbarte Rhein-Main-Region in Planung, nachdem bereits seit der Eröffnung der westlichen Einführung der Riedbahn (WER) 1985 von Frankfurt kommende Züge ohne Wenden in Mannheim halten können. Auch die Europäischen Hochgeschwindigkeitsverbindungen Paris - Frankfurt - Berlin sowie Paris - Stuttgart - München (Rhealys) werden ab 2007 in Mannheim verknüpft.

Der Rangierbahnhof ist nach Maschen (Hamburg) ebenfalls der zweitgrößte in Deutschland.

Seit 2003 fährt die S-Bahn, die den gesamten Rhein-Neckar-Raum erschließt und Linien bis in die Pfalz, den Odenwald und nach Südhessen führt.

Datei:Zeichen 224.png Den öffentlichen Nahverkehr in Mannheim versorgt seit dem 2. Juni 1878 die Straßenbahn. Elf Stadtbahn- und zahlreiche Buslinien der RNV sind heute in Betrieb. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) zu benutzen. Siehe auch: Nahverkehr in Mannheim

Prägend für Mannheim sind auch die Wasserwege. Durch den Zusammenfluss von Rhein und Neckar besteht hier heute der zweitgrößte Binnenhafen Europas.

Mannheim besitzt neben einem militärischen Flughafen im Norden der Stadt einen im Stadtteil Neuostheim gelegenen Zivilflughafen, der City-Airport Mannheim (IATA-Code: MHG).

Ansässige Unternehmen

Liste ist nicht abschließend; Auswahlkriterien: Hauptsitz, Umsatz und/oder Bilanzsumme

Gerichte

In Mannheim befindet sich mit dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) die Berufungsinstanz für alle Verwaltungsgerichte des Landes.

Des Weiteren verfügt die Stadt über ein Amts- und ein Landgericht, die beide zum Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe gehören, sowie über ein Arbeitsgericht und ein Sozialgericht. Das Landesarbeitsgericht mit Sitz in Stuttgart verfügt über Kammern in Mannheim.

Behörden

Medien

Datei:Mannheimer fernmeldeturm.jpeg
Fernmeldeturm

Mannheim verfügt über eine große Vielfalt an Medien.

Neben der Mannheimer Tageszeitung "Mannheimer Morgen" bieten auch die Ludwigshafener "Rheinpfalz", die Heidelberger "Rhein-Neckar-Zeitung" und die Bild Rhein-Neckar einen Lokalteil für Mannheim. Hinzu kommt das "Wochenblatt Mannheim".

Folgende Hörfunksender sind hier auf UKW zu empfangen:

Vor Ort marktbeherrschend ist die Dr. Haas Mediengruppe mit Mannheimer Morgen, Radio Regenbogen, bigFM und dem Rhein-Neckar Fernsehen. In Mannheim befindet sich auch ein Studio des Südwestrundfunks (SWR). Von hier wird unter anderem das Regionalprogramm "Kurpfalz-Radio" ausgestrahlt. Seit 2004 sendet die Europazentrale von AFN ihr Programm von Mannheim-Sandhofen aus. Der private Hörfunksender "sunshine live" sendet ab 2006 aus dem Mannheimer Jungbusch.

Mehr dazu unter: Medien im Rhein-Neckar-Dreieck.

Bildung

Forschungszentren

Hochschulen

Allgemeinbildende Schulen

siehe Schulen in Mannheim

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Musik

Nationaltheater Mannheim

Museen

  • Reiss-Engelhorn-Museen der Stadt Mannheim
    • Museum für Archäologie, Denkmalpflege, außereuropäische Kulturen und Naturkunde
    • Museum für Kunst-, Stadt-, Theater- und Musikgeschichte sowie internationale Photographie
    • Zentrum für Internationale Kunst- und Kulturgeschichte
  • Landesmuseum für Technik und Arbeit
  • Städtische Kunsthalle Mannheim

Bauwerke

Wasserturm Mannheim
Die 1975 erbauten Neckarhochhäuser, umstrittenes Symbol Mannheims
  • Victoria Hochhaus (höchstes Gebäude in Mannheim)

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Herzogenriedpark / Luisenpark
  • Reißinsel
  • Kongress- und Veranstaltungszentrum "Rosengarten"
  • Marktplatz
  • Paradeplatz
  • Denkmal für die Opfer der Verbrechen der NS-Zeit (Kubus aus Glas, der die Namen der Opfer in Spiegelschrift aufgedruckt hat) in der Nähe des Paradeplatzes

Regelmäßige Veranstaltungen

Sport

Sprache

Die Amtssprache ist im großen und ganzen Deutsch, wobei noch oft ein vom Pfälzischen abstammender spezieller Dialekt gesprochen wird, das Mannheimerisch. Charakteristisch ist die singende Aussprache, kombiniert mit Halbnasalen. Was diesen Dialekt für Norddeutsche etwas unverständlich macht. Wie in vielen Teilen von Deutschland ist aber auch hier der Dialekt auf dem Rückmarsch. In einigen Gebieten wird neben Deutsch genauso Türkisch gesprochen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Mannheim geborene, Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Mannheim hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Für eine noch umfassendere Auflistung, siehe Söhne und Töchter der Stadt Mannheim.

Denkmal für den Blumepeter

Nicht in Mannheim geboren, aber hier gewirkt haben u.a.:

Ehrenbürger

Seit 1820 verlieh die Stadt Mannheim an zahlreiche lokale und überregionale Persönlichkeiten die Ehrenbürgerwürde. Die Bedeutendsten darunter sind:

Für eine vollständige Auflistung, siehe Liste der Ehrenbürger von Mannheim.

Bloomaulorden

Als höchste bürgerschaftliche Auszeichnung Mannheims gilt der seit 1970 jährlich verliehene Bloomaulorden. Die bekanntesten Ordensträger:

Literatur

  • Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
  • Manfred David: Mannheimer Stadtkunde. Mannheim 1982, ISBN 3-87804-125-X
  • Mannheim und seine Bauten 1907-2007; 5 Bände. Mannheim 2000-2007

Die offizielle Seite der Stadt ist in der Datentabelle oben eingetragen. Vorlage:Commons1


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