Neusilber
Neusilber bezeichnet eine gebräuchliche Nickel-Kupfer-Zink-Legierung. Es existieren auch noch die veralteten Namen "Alpaka", "Argentan", "Minargent" sowie die aus dem Chinesischen stammende Bezeichnung "Pakfong" (das; chinesisch).
Eigenschaften
Neusilber ist eine silberweiß glänzende Legierung aus 45–70% Kupfer, 5–30% Nickel, 8–45% Zink (eventuell mit Beimischungen von Spurenelementen wie Blei, Zinn oder Eisen). Diese zeichnet sich wegen ihres Nickelgehalts durch besondere Härte und Korrosionsbeständigkeit aus.
Leitfähigkeit: ca. 3-5 mΩ/mm²
Dichte: 8.7 g/cm³
Wärmeleitfähigkeit ca. 25-35 W/m K
Verwendung
Bereits im Laufe des 17. Jahrhunderts kamen erste Pakfongwaren aus dem Kaiserreich China nach Europa. Doch erst im 18. Jahrhundert erkannte man, dass Pakfong aus Kupfer, Zink und Nickel besteht. In den Metallwerken von Suhl gelang es schon etwa 1770, eine dem Pakfong ähnliche Legierung zu erzeugen. Sie wurde bald als Suhler Weißkupfer bekannt. Die industrielle Erzeugung von Kupfer-Zink-Nickel-Legierungen wurde 1823 durch ein Preisausschreiben des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes initiiert. Gefordert wurde die Herstellung einer weißen Legierung, die im Aussehen dem Silber 750/000 fein gleichen und auch für Speisengeräte geeignet sein sollte. Zudem sollte es nur 1/6 des damaligen Silberpreises kosten. Diese Aufgabe lösten fast zur gleichen Zeit Dr. Ernst August Geitner, der 1823 in Schneeberg die Legierung "Argentan" entwickelte und 1824 die Gebrüder Henninger in Berlin mit der ähnlichen Legierung "Neusilber".
Neusilber wird heute vor allem als Untergrundmaterial für versilbertes Besteck verwendet, für feinmechanische und elektrotechnische Geräte, medizinische Gerätschaften, Reißverschlüsse, Schmuckgegenstände, sowie für Blechblasinstrumente und Saxophone. Die Schienenprofile von Modelleisenbahnen bestehen oft aus Neusilber. Übrigens wurden zahlreiche Münzen der DDR aus Neusilber hergestellt.