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Münster

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Wappen Karte
Wappen der Stadt Münster (Westfalen) Lage der kreisfreien Stadt Münster in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 302,83 km2
Einwohner: 280.201 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 925 Einwohner je km2
Höhe: 56 m ü. NN
Postleitzahlen: 48143-48167 (alte PLZ: 4400)
Vorwahl: 0251
  02501 (Hiltrup, Amelsbüren)
  02506 (Wolbeck)
  02533 (Nienberge)
  02534 (Roxel)
  02536 (Albachten)
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: MS
Gemeindeschlüssel: 05 5 15 000
UN/LOCODE: DE MSR
NUTS-Code: DEA33 (Münster, kreisfreie Stadt)
Stadtgliederung: 6 Stadtbezirke
mit 17 Stadtteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Stadt Münster
48127 Münster
Webseite: www.muenster.de
E-Mail-Adresse: Stadtverwaltung
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Berthold Tillmann (CDU)
Schulden: 712,5 Mio. € (Stand: 2005)
Bevölkerung
Arbeitslosenquote: 7,1 % (30. April 2004)
Ausländeranteil: 7,9 %
Altersstruktur: 0-18 Jahre: 16,9 %
18-65 Jahre: 67,0 %
ab 65 Jahre: 16,1 %

Münster (plattdeutsch Mönster) war von 1815 bis 1945 Hauptstadt der damaligen preußischen Provinz Westfalen und ist heute eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Münster im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die Stadt liegt zwischen Dortmund und Osnabrück im Zentrum des Münsterlandes. Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1915 die 100.000-Grenze, was Münster zur Großstadt machte. Derzeit leben in der Stadt an der Münsterschen Aa 280.201 Einwohner (Stand 2004), wovon ca. 50.000 Studenten das Stadtbild prägen.

Auf dem Gebiet der kreisfreien Stadt Münster werden pro Einwohner im Durchschnitt 731 Euro gemeindliche Steuern eingenommen. Dieser Wert liegt, bezogen auf die Bundesrepublik, im oberen Drittel (Bundesdurchschnitt: 494 Euro).

Der Einzelhandelumsatz je Einwohner liegt mit 7.180 Euro pro Kopf um 45 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, da Münster als Solitärstadt einen sehr großen Einzugsbereich hat.

Die Stadt gilt als Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort. Sie ist Sitz mehrerer Hochschulen, außerdem befinden sich viele Verwaltungsinstitutionen für das Land NRW in der Stadt. Ebenfalls in Münster sitzt die Bezirksregierung und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Die Stadt ist zudem Sitz des katholischen Bischofs von Münster.

Seit dem Gewinn des LivCom-Awards 2004 darf sich die Stadt offiziell lebenswerteste Stadt der Welt nennen.

Geographie

Gerard ter Borch: Einzug des holländischen Gesandten Adriaen Pauw (Stadtmuseum Münster)
Kupfermodell der Innenstadt von Münster

Geographische Lage

Münster liegt an der Münsterschen Aa, 15 km südlich ihrer Mündung in die Ems, in der von sandig-lehmigen Ablagerungen überdeckten "Westfälischen Tieflandsbucht" inmitten einer von Streusiedlungen und Einzelhöfen geprägten Landschaft, dem Münsterland.

Die Stadt liegt unweit der deutsch-niederländischen Grenze. Die niederländische Stadt Enschede ist etwa 70 km entfernt. Weitere nächst gelegene Großstädte sind Osnabrück, etwa 44 km nördlich, Dortmund, etwa 61 km südlich und Bielefeld, etwa 62 km östlich.

Münster gehört mit seiner im Vergleich zur Einwohnerzahl sehr großen Fläche zu den flächengrößten Städten Deutschlands. Darin sind jedoch größere unbebaute ländliche Gebiete der 1975 eingemeindeten Orte enthalten.

Außerdem ist auch das zusammenhängend bebaute Stadtgebiet flächenmäßig vergleichsweise groß, da die Bebauung niedriger ist als in anderen der Einwohnerzahl nach vergleichbaren Städten. Dies resultiert vor allem aus dem hohen Anteil an Einfamilienhäusern und Villen sowie der größtenteils nur zwei- bis dreistöckigen Mietshäuser. Hochhäuser gibt es nur vereinzelt, "klassische" Mietskasernen findet man in Münster dagegen nicht. Auffällig ist gegenüber weiter südlich gelegenen deutschen Städten auch, dass die Häuser überwiegend in Backsteinbauweise errichtet wurden und zu einem hohen Anteil giebel- statt traufständig sind.

Nachbargemeinden und Kreise

Die Stadt grenzt an folgende Städte und Gemeinden – sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordwesten genannt: Altenberge und Greven (Kreis Steinfurt), Telgte, Everswinkel, Sendenhorst und Drensteinfurt (Kreis Warendorf), sowie Ascheberg, Senden und Havixbeck (Kreis Coesfeld).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Münsters ist gemäß § 1 der Hauptsatzung der Stadt in die sechs Stadtbezirke Mitte, Nord, Ost, West, Süd-Ost und Hiltrup gegliedert. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung mit jeweils 19 Mitgliedern, die bei jeder Kommunalwahl von der Bevölkerung des Stadtbezirks gewählt werden. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Gemäß der Hauptsatzung gliedern sich die einzelnen Stadtbezirke weiter auf in sog. Wohnbereiche. Dieser offizielle Begriff wird jedoch im allgemeinen und sogar im offiziellen Sprachgebrauch praktisch nicht verwendet. Stattdessen wird der Begriff des Stadtteils als Synonym für Wohnbereich benutzt. Im weiteren Verlauf dieses Artikels wird daher auch dieser Begriff verwendet.

Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen Stadtteilen und weiteren Wohnplätzen:

Aufteilung der Stadt Münster in die Stadtbezirke

Im Kernbereich der Stadt Münster werden gelegentlich noch so genannte Stadtviertel unterschieden, die sich im Laufe der Zeit aufgrund der Besiedelung eingebürgert haben. Die Grenzen dieser Stadtviertel sind oftmals nicht genau definiert. Zu den Stadtvierteln gehören unter anderem: Rumphorst, Kreuzviertel, Kuhviertel, Sentrup, Aaseestadt, Hansaviertel, Südviertel, Pluggendorf und Geistviertel. Die Stadtteile der fünf Außenbezirke umfassen größtenteils die Gebiete der ehemals selbständigen Gemeinden, bevor sie im Laufe der Zeit nach Münster eingemeindet wurden.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden wurden nach Münster eingegliedert:

Klima

Klimadiagramm Münster

Zwar heißt es in Münster oft "Entweder es regnet oder es läuten die Glocken!", tatsächlich aber entspricht die Niederschlagsmenge der Stadt etwa dem Durchschnitt in Deutschland. Der Eindruck einer besonders hohen Niederschlagsmenge wird insofern nicht durch die absolute Niederschlagsmenge, sondern vielmehr durch die überdurchschnittliche Niederschlagshäufigkeit mit allerdings meistens geringerer Niederschlagsmenge hervorgerufen.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Münsters

Die Gesandten beschwören im Rathaussaal zu Münster den Westfälischen Frieden

Die älteste Siedlung an der jetzigen Stelle Münsters war die sächsische Siedlung Mimigernaford schätzungsweise seit dem 6. Jahrhundert v. Chr.. Gegründet wurde die Stadt offiziell im Jahre 793. Münster erlangte ab 1494 als Vorort der Westfälischen Hanse eine große Bedeutung.

1534 begann die dramatische Episode der Wiedertäuferherrschaft und gipfelte in der Proklamation des Königreich Zion am 4. April 1535 durch Jan van Leyden mit sich selbst als König. Dieses Königreich hatte jedoch nur bis zum 25. Juni 1535 Bestand, als Truppen des Bischofs Franz von Waldeck die belagerte Stadt einnahmen und die Wiedertäufer hinrichteten.

Am 24. Oktober 1648 wurde im Friedenssaal des Rathauses der Westfälische Friede geschlossen, mit welchem der Dreißigjährige Krieg beendet wurde.

Trotz starker Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, in dem die Altstadt zu ca. 90% zerstört wurde, wurde das historische Gesamtbild der Stadt in den darauf folgenden Jahren wiederhergestellt.

Einwohnerentwicklung

Zur Entwicklung der Einwohnerzahl siehe: Einwohnerentwicklung von Münster (Westfalen) (Tabelle mit Diagramm).

Religionen und Weltanschauungen

Christentum
793 gründet Liudger, der spätere Bischof von Münster, das erste Kloster als Sitz der fränkischen Missionierung der Friesen. 805 wird Liudger zum Bischof von Münster geweiht. Das Bistum erstreckt sich von der Lippe bis nach Friesland und war seit 798 als Suffragan der Kirchenprovinz Köln unterstellt. Das Bistum wurde 1120 nach der Zerschlagung des Herzogtums Sachsen zu einem Fürstbistum innerhalb des Heiligen Römischen Reichs erhoben. Das Hochstift Münster, unterteilt in ein Oberstift und Niederstift, war das größte Fürstbistum des Reiches und fiel infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 an das protestantische Preußen. Eine starke katholische Ausprägung ist auch Grund dafür, dass die Reformation, anders als im größten Teil des übrigen nördlichen Deutschlands, kaum Fuß fassen konnte. Zwar gab es ab 1524 reformatorische Predigten und auch Gewaltakte gegen Klöster, doch scheiterte die Einführung der Reformation 1543 am Widerstand des Domkapitels und der Ritterschaft und sie wurde ab 1589 durch die Jesuiten nahezu vollständig verdrängt (Rekatholisierung). Geringe reformatorische Tendenzen im 17. Jahrhundert blieben erfolglos. Dennoch gab es in jener Zeit ein paar Protestanten in der Stadt, die sogar eigene Gildemeister hatten, bis sich die Rekatholisierung durch Fürstbischof von Galen ab 1650 vollständig durchsetzte. Münster blieb somit ein bedeutendes geistliches Zentrum des Katholizismus, was auch im Stadtbild an der im Verhältnis zur Größe der Stadt auffällig großen Anzahl katholischer Kirchen erkennbar ist. 1821 wurde das heutige Bistum Münster neu umschrieben. 1825 wurde das Stadtdekanat Münster errichtet, das heute aus den Dekanaten Hiltrup, Lamberti, Liebfrauen und Mauritz besteht und zu dem nahezu alle Pfarrgemeinden der Stadt Münster gehören. Lediglich die Pfarrgemeinden St. Paulus- Dom und St. Peter sind keinem der vier Dekanate zugeordnet. Heute gehören noch etwa zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Münster der römisch-katholischen Kirche an.

Anfang des 19. Jahrhundert wurden auch Protestanten geduldet. 1803 konnte die erste protestantische Kirchengemeinde gegründet werden, deren Mitgliederzahl im Jahr 1817 jedoch nur 534 betrug. Die Stadt wurde 1816 auch Sitz der Kirchenverwaltung (Konsistorium) für die gesamte Provinz Westfalen innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen sowie Sitz eines Superintendenten. In den folgenden Jahrzehnten und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich der Anteil der Protestanten durch Zuzug der häufig evangelischen Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sowie der mehrheitlich evangelischen Spätaussiedler stark erhöht und so entstanden weitere Kirchengemeinden. Aus der früheren Superintendentur wurde der heutige Kirchenkreis Münster, zu dem 26 Kirchengemeinden der Stadt Münster und einiger Nachbargemeinden gehören. Die Kirchenverwaltung der Provinz Westfalen (heute Evangelische Kirche von Westfalen) zog jedoch 1956 nach Bielefeld um (Einweihung des neuen Kirchenamtes am 26. April 1956).

Neben den beiden großen christlichen Kirchen bestehen in Münster auch noch Gemeinden verschiedener Freikirchen, darunter Freie evangelische Gemeinden (FeG), Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), und Methodisten. Auch die Altkatholische Kirche und die Neuapostolische Kirche sind in Münster vertreten.

Judentum
Der seit der nationalsozialistischen Vertreibung und Vernichtung nur geringe Anteil jüdischer Gläubigen hat sich in den letzten Jahren durch Zuzug von jüdischen Flüchtlingen aus der ehemaligen Sowjetunion infolge des dortigen Antisemitismus erhöht. Die in der Reichspogromnacht 1938 zerstörte Synagoge wurde durch einen Neubau ersetzt.

Islam
Die mehrheitlich muslimischen Einwanderer gehören mehreren kleineren Gemeinden verschiedener, meist sunnitischer Richtungen an. Da der Ausländeranteil in Münster, anders als in Ballungsgebieten, nur etwa dem deutschen Durchschnitt entspricht, ist der Islam im Stadtbild Münsters insgesamt kaum präsent: so gibt es im eigentlichen zusammenhängend bebauten Münster auch keine große Moschee. Im eingemeindeten Ort Hiltrup wurde jedoch Anfang 2003 die Bait-ul-Momin-Moschee als größte im heutigen Stadtgebiet feierlich in Anwesenheit von vielen Persönlichkeiten der Politik, Kirchen und einfachen Bürgern eröffnet. Sie steht im Gewerbegebiet an der Hansestraße. Somit haben die Muslime in diesem Ortsteil ein repräsentatives Gotteshaus. Es sollte hinzugefügt werden, dass die Bait-ul-Momin-Moschee in Hiltrup von der Ahmadiyya-Muslim-Jamaat gebaut wurde. Hierbei handelt es sich um eine islamische Gemeinschaft, deren Gründer sich als der verheißende Messias betrachtete, und die von den Sunniten nicht als Muslime anerkannt werden. Auch verschiedene Sufi-Orden, die allgemein als Vertreter eines mystischen Islam angesehen werden, finden sich in Münster. So zum Beispiel der Orden der Tariqah Burhaniya, dessen Begegnungszentrum an der Schnorrenburg in der Nähe der Piusalle liegt.

Andere Religionen und Konfessionslose
Der Anteil der Gläubigen anderer Religionen ist in Münster gering. Infolge Austritten aus den christlichen Kirchen wächst der früher wegen der katholischen Tradition der Stadt sehr niedrige Anteil konfessionsloser Einwohnerinnen und Einwohner.

Politik

Historisches Rathaus

An der Spitze der Stadt ist schon seit der Stadtwerdung im 12. Jahrhundert ein Rat nachweisbar. Er bestand aus 12 kollegialen Schöffen und den Ratsmannen. Vorsteher waren "Schöffenmeister", später "scheppenmester" oder "borgemester". Seit dem 14. Jahrhundert gab es regelmäßig "borgemester" und "raeth" beziehungsweise "borgemester" und "scheppen". Ab dem 15. Jahrhundert wurde der Rat am ersten Montag in der Fastenzeit, ab 1542 am Dienstag nach dem 17. Januar gewählt. Die Mitgliederzahl des Rates betrug ab 1654 24 Mitglieder, ab 1670 20 Mitglieder und ab 1682 14 Mitglieder. Im Laufe der Geschichte wurde die Ratswahl mehrmals aufgehoben, insbesondere während der Zeit der Wiedertäufer.

Nach Aufhebung des Hochstifts Münster 1802 wurde die Ratswahl zunächst unter preußischer Herrschaft beibehalten, ab 1805 jedoch durch ein berufenes, ständiges Magistratskollegium ersetzt. An der Spitze der Stadt standen danach der Stadtdirektor, zwei Bürgermeister und ein Kämmerer.

Unter napoléonischer Herrschaft wurde ab 1809 wurde die französische Munizipalverfassung mit einem Maire und drei Beigeordneten an der Spitze eingeführt. Nach dem Wiener Kongress kam Münster im Jahre 1815 wieder unter die Herrschaft Preußens und das Stadtoberhaupt hieß wieder Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister (endgültig ab 1836 mit der Einführung der preußischen Städteordnung). Der Oberbürgermeister war Vorsitzender des Magistrats, dem noch Beigeordnete und Stadträte angehörten.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein. 1946 wurde die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild eingeführt. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1997 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Die Oberbürgermeisterwahl endete am 10. Oktober 2004 in einer Stichwahl. Dabei unterlag Herausforderer Christoph Strässer, SPD (46,2 %) dem Amtsinhaber Dr. Berthold Tillmann, CDU (53,8 %).

Rat der Stadt

Der Rat der Stadt Münster hat seit der Kommunalwahl 2004 insgesamt 74 Mitglieder, die sich auf die einzelnen Parteien wie folgt verteilen:

CDU SPD GRÜNE FDP UWG-MS PDS ödp Gesamt
2004 31 19 14 6 2 1 1 74

Prominentestes Ratsmitglied ist Carola Möllemann-Appelhoff (FDP), die Witwe des verstorbenen FDP-Politikers Jürgen Möllemann.

Bundestagsabgeordnete

Für Münster im deutschen Bundestag sitzen Christoph Strässer, SPD per Direktmandat und Winfried Nachtwei, Bündnis 90/Die Grünen, Ruprecht Polenz, CDU und Daniel Bahr, FDP, eingezogen über die jeweilige Landesliste.

Wappen

Das Wappen der Stadt Münster in seiner Schmuckfassung

Das Wappen der Stadt Münster zeigt einen von Gold, Rot und Silber geteilten Schild. Das Wappen ist schon seit 1350 nachweisbar und ist eine Änderung des Stiftswappens, das nur aus zwei Farben besteht. Die erste farbige Abbildung des Stadtwappens ist aus dem 15. Jahrhundert überliefert.

Städtepartnerschaften

Münster unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Die Stadt Muenster in Texas wurde nach der Westfalenmetropole benannt.

Oberbürgermeister seit 1824

  • 1824 - 1842: Joseph von Münstermann
  • 1842 - 1848: Johann Hermann Hüffer
  • 1848 - 1851: Münster bleibt 28 Monate ohne Oberbürgermeister (Ausgelöst durch Diskussionen in der Nationalversammlung um die Art der Anstellung der Bürgermeister entschied die Stadtverordnetenversammlung die vorläufige Aussetzung der Oberbürgermeisterwahl.)
  • 1851 - 1855: Johann Heinrich von Olfers Am 23. Oktober 1850 zum "Ersten Bürgermeister" gewählt, wurde von Olfers der Titel "Oberbürgermeister" am 7. Juni 1851 vom König verliehen.
  • 1856 - 1879: Caspar Offenberg
  • 1879 - 1886: Theodor Scheffer-Boichorst
  • 1887 - 1897: Karl Windthorst
  • 1898 - 1916: Dr. Mathias Maximilian Franziskus Jungeblodt
  • 1916 - 1920: Dr. Franz Wilhelm Bernhard Dieckmann
  • 1920 - 1932: Dr. Dr. Georg Sperlich
  • 1932 - 1933: Dr. Joseph Ludwig Karl Magnus Zuhorn
  • 1933 - 1945: Albert Anton Hillebrand
  • 1945: Dr. Fritz-Carl Peus
  • 1945 - 1946: Dr. Joseph Ludwig Karl Magnus Zuhorn, CDU
  • 1946: Dr. Wilhelm Siehoff, Zentrum
  • 1946 - 1948: Franz Rediger, CDU
  • 1948 - 1951: Gerhard Boyer, CDU
  • 1951 - 1952: Dr. Wilhelm Siehoff, Zentrum
  • 1952 - 1964: Dr. Busso Peus, CDU
  • 1964 - 1972: Dr. Albrecht Beckel, CDU
  • 1972 - 1984: Dr. Werner Pierchalla, CDU
  • 1984 - 1994: Dr. Jörg Twenhöven, CDU
  • 1994 - 1999: Marion Tüns, SPD
  • 1999 - heute: Dr. Berthold Tillmann, CDU

Oberstadtdirektoren 1946 bis 1997

  • 1946 - 1952: Dr. Joseph Ludwig Karl Magnus Zuhorn, CDU
  • 1952 - 1973: Heinrich Austermann, CDU
  • 1973 - 1989: Dr. Hermann Fechtrup, CDU
  • 1989 - 1997: Dr. Tilmann Pünder, CDU

Wirtschaft und Infrastruktur

Münster ist keine Industriestadt, sondern eine Verwaltungs-, Kongress-, Universitäts- und Kaufmannsstadt sowie Dienstleistungsstandort und Zentrum seines ländlichen Umlandes, das neben dem Münsterland auch Teile des westlichen Niedersachsens umfasst. Man nennt es auch den "Schreibtisch Westfalens."

Die Industrie ist hier nur durch kleinere Fabriken vertreten, zudem wurden in den letzten Jahren mehrere Fabriken geschlossen. Die Landwirtschaft hat, außer im Umland, auch in Münster selbst besonders in den eingemeindeten Orten noch eine erhebliche Bedeutung.

Münster nimmt im Bereich Biotechnologie eine bedeutende Stellung ein.

Verkehr

Datei:Db-schild.jpg Eisenbahn
Mittelgroßer Knotenpunkt des Eisenbahnpersonenverkehrs an der Hauptstrecke HamburgBremenOsnabrück – Münster – LünenDortmund, weiter über EssenDuisburgDüsseldorf oder HagenWuppertal nach Köln, mit weiteren Hauptstrecken nach RheineEmden, Hamm und Wanne-EickelEssen/Oberhausen sowie Nebenstrecken nach Enschede, Coesfeld ("Baumbergebahn") und Rheda (– Bielefeld); Einpendlerzentrum. Wesentliche Mängel des örtlichen Eisenbahnsystems sind die zu langsame Direktverbindung in die Nachbarstadt Bielefeld, die Einschränkung der Leistungsfähigkeit der Hauptstrecke HamburgDortmund durch den einspurigen Abschnitt Münster – Lünen und die hierdurch verursachte erhöhte Verspätungsanfälligkeit sowie der schlechte bauliche Zustand des Empfangsgebäudes des Hauptbahnhofes. Entgegen früheren Ankündigungen ist die Beseitigung der beiden zuletzt genannten Mängel nicht vorgesehen bzw. wird im Falle des Bahnhofsgebäudes regelmäßig zeitlich in die Zukunft verschoben. Neben dem Hauptbahnhof bestehen anders als in größenmäßig vergleichbaren Städten im geschlossen bebauten Stadtgebiet keine Vorortbahnhöfe mehr, sondern nur in den eingemeindeten Orten Nienberge (Ortsteil Häger), Sprakel, Hiltrup, Amelsbüren und Albachten sowie am Dienstleistungsstandort "Zentrum Nord". Dem Personenbahnhof ist ein Abstellbahnhof für Reisezugwaggons angeschlossen.

Der südlich des Hauptbahnhofes gelegene Güterbahnhof wurde als Knotenbahnhof 1994 stillgelegt und besitzt wegen der geringen und zurückgegangenen Bedeutung der Industrie in Münster sowie der Verkehrsverlagerung auf die Straße auch im Ortsverkehr nur noch einen Kunden (Fa. Waggonbau Kiffe), so dass der Abbruch der Gleisanlagen vorgesehen ist. Einen Rangierbahnhof hat es in Münster anders als in den meisten vergleichbaren Städten nie gegeben. Auch der derzeit noch mehrheitlich über Münster laufende durchgehende Eisenbahngüterverkehr zwischen den Nordseehäfen und dem Ruhrgebiet soll durch weitere Rationalisierungsmaßnahmen auf andere Strecken über Minden (Westf.) verlegt werden. Die seit 1975 nur noch im Güterverkehr betriebene "Westfälische Landeseisenbahn" nach Neubeckum (– BeckumLippstadtWarstein) ist ebenfalls von Stilllegung bedroht. Der Eisenbahngüterverkehr ist in Münster daher im Gegensatz zum Personenverkehr nahezu bedeutungslos geworden.

Datei:Zeichen 244.png Datei:Zeichen 224.png Stadtverkehr

Radstation am Hauptbahnhof

Die Stadt gehört der Verkehrsgemeinschaft Münsterland an. Seit Stilllegung der Straßenbahn 1954 und des Trolleybusbetriebes 1968 besteht der von den Stadtwerken Münster betriebene städtische öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Münster nur noch als Dieselomnibusbetrieb. Münster ist die größte deutsche Stadt ohne Schienen-ÖPNV-System. Eine besondere Bedeutung hat im innerstädtischen Verkehr das Fahrrad (in Münster im Volksmund auch mit dem Begriff Leeze aus der Sondersprache Masematte bezeichnet), wofür ein gut ausgebautes Radwegenetz besteht und am Bahnhof ein Fahrradparkhaus (Radstation Münster) errichtet wurde. Münster gilt daher als Fahrradhauptstadt Deutschlands und wurde 2004 zur fahrradfreundlichsten Stadt ausgezeichnet.

Wegen der Bedeutung Münsters als Kaufmannsstadt wird jedoch von der städtischen Verkehrspolitik, trotz der bereits bestehenden hohen Belastung durch Autos, vorrangig der Straßenverkehr unter anderem durch den Bau weiterer Parkhäuser gefördert, da unterstellt wird, dass insbesondere die auswärtige Kundschaft des Einzelhandels nur bei ausreichenden Parkmöglichkeiten, nicht aber bei einem leistungsfähigen schienengebundenen ÖPNV nach Münster kommt, obwohl das Gegenteil besonders durch das erfolgreiche schienengebundene Stadtverkehrssystem der vergleichbaren Regionalhauptstadt Karlsruhe und ihrem Umland erwiesen ist. Die Wiedereinführung schienengebundenen Stadtverkehrs ist daher im Gegensatz zu einigen anderen größenmäßig vergleichbaren deutschen Städten in Münster nicht vorgesehen. Auch befindet sich der am schnellsten wachsende Stadtteil Gievenbeck nicht an einer der vorhandenen Eisenbahnstrecken, sondern ist nur auf der Straße erreichbar.

Datei:Zeichen 330.png Straßenverkehr
Am Autobahnkreuz Münster-Süd kreuzen sich die Autobahn A1 HamburgBremen – Münster – Kamener KreuzHagenWuppertalKöln und Autobahn A43 Münster – RecklinghausenBochumWuppertal. Ferner berühren oder durchlaufen die Bundesstraßen B51, B54 und B219 Münster.

Datei:Zeichen 144.png Luftverkehr
In der benachbarten Stadt Greven befindet sich der trotz seiner kleineren Ausmaße (1,8 Mill. Passagiere) offiziell als internationaler Flughafen eingestufte Flughafen Münster-Osnabrück International Airport (FMO), von wo neben einigen Linienflugverbindungen innerhalb Deutschlands sowie in einige europäische Länder vor allem Charterflugverbindungen in verschiedene Urlaubsgebiete bestehen. Der geplante weitere Ausbau der Start und Landebahn (inzwischen finanziell gesichert) von derzeit 2.170 Metern auf zunächst 3.000 Meter (Endausbau 3.600 Meter) ermöglicht die Bedienung mittlerer Langstrecken (Dubai, Dominikanische Republik. usw.) und wird die positive Verkehrsentwicklung des Airports weiter steigern.

Datei:Zeichen 129.png Schifffahrt
Durch Münster verläuft der Dortmund-Ems-Kanal zwischen dem Nordseehafen Emden und seinem Endpunkt im großen Binnenhafen Dortmund. Am nördlichen Stadtrand besteht eine Schleuse. Anders als im Güterverkehr ist der Kanal im Personenverkehr, abgesehen von einem geringen Ausflugsverkehr, bedeutungslos.

Der Binnenhafen in Münster ist weitgehend stillgelegt worden und die Flächen mit Gebäuden vieler dort ansässig gewesener Betriebe wurden neuen Nutzungen zugeführt. Dabei wird besonderen Wert darauf gelegt, Künstler anzusiedeln und durch die in den letzten Jahren stark zunehmende Gastronomie auch ein neues Freizeitgebiet zu schaffen. Während diese Umstrukturierung nördlich des Hafens am Kreativkai bereits weitgehend abgeschlossen ist, ist der südliche Teil noch industriell geprägt. In den kommenden Jahren soll der Hafen selbst zu einem Yachthafen umgebaut werden.

Ansässige Unternehmen

Münsters größte Arbeitgeber waren nie Wirtschaftsbetriebe, sondern seit jeher die Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen der Stadt, u.a. die Universität, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Bezirksregierung. Ferner ist Münster im Vergleich zu anderen etwa gleich großen Städten als Kaufmannsstadt überdurchschnittlich bedeutsam.
Jedoch zeichnet sich seit einigen Jahren, von Presse und Einwohnern weitgehend unbemerkt, ein Wandel ab, der Münster auf einen internationalen Spitzenplatz im Bereich von Nanowissenschaften beschert hat. So entstand nördlich des Biotech-Campus der WWU auf 66.000 km² ein Centrum für Nanotechnologie, kurz CeNTech. (siehe auch den FAZ-Link in den Weblinks)

Industrie

  • BASF-Coatings (größter Industriebetrieb im heutigen Münster, früher Glasurit, Lackfabrik, im 1975 eingemeindeten Ort Hiltrup) mit über 2.000 Beschäftigten.
  • Westfalen AG (früher Sauerstoffwerke Westfalen; 2 kleine Werke im Hafengebiet und im Vorort Gremmendorf): Herstellung von Industriegasen, Betrieb von Tankstellen, Vertrieb von Flüssiggas. Führender Flüssiggas-Versorger in Deutschland.
  • Armacell (früher Armstrong): Herstellung von Dämmstoffen
  • Brillux (Lacke+Farben Hersteller)
  • Pebüso-Betonwerk
  • Oevermann Hoch- und Tiefbau
  • Maschinenfabrik Emil Jäger: Drahtwebstühle
  • Kiffe-Waggonbau: privates Reparatur- und Reinigungswerk für Waggons
  • Tepper-Aufzüge
  • Hauptsitz Westfleisch e.G. (Drittgrößter Fleischproduzent in Deutschland)

Dienstleister

  • LVM - Landwirtschaftlicher Versicherungsverein aG
  • Landwirtschaftsverlag im Ortsteil Hiltrup
  • Provinzial-Versicherungen
  • Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG (Mitglied im Deutschen Lotto- und Totoblock, dem Zusammenschluss der 16 Lotto- und Toto-Unternehmen der Bundesländer)
  • Westdeutsche Landesbausparkasse
  • Hauptniederlassung Westdeutsche Landesbank (WestLB)
  • buch.de internetstores AG (Internetbuchhandel)
  • United Labels AG (Comic-Lizenzproduktespezialist)
  • zeb/rolfes.schierenbeck.associates (Unternehmensberatung für Finanzdienstleister)
  • Hauptsitz Cineplex Deutschland GmbH & Co. KG
  • LexisNexis Deutschland GmbH (Verlag für Rechts- und Wirtschaftsinformationen, Online-Datenbanken)
  • Ratio-Handel GmbH & Co KG, Einkaufszentren und C&C Großmärkte. Bis ins 18. Jahrhundert reichen die Wurzeln des mittelständischen Unternehmens aus Münster. Im Oktober 1999 wurde das 225 jährige Jubiläum gefeiert.
  • Coppenrath-Verlag
  • 28 Callcenter, größter Callcenter-Standort NRWs
  • Lambertin & Grotegerd Werbeagentur

Hi-, Bio- und Nanotech

Öffentliche Einrichtungen

Die traditionelle Funktion als Verwaltungshauptstadt des Landesteiles Westfalen in der Nachfolge der Hauptstadt der gleichnamigen ehemaligen preußischen Provinz ist infolge der bereits zahlreichen von Münster weg verlagerten Behörden und der weiteren Straffung der Verwaltungsorganisation gefährdet. Unter anderem wird die Neuordnung der Regierungsbezirke in NRW diskutiert.

Öffentliche Einrichtungen in Münster sind das Bildungszentrum der Bundesfinanzverwaltung, die Handwerkskammer Münster, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen (Kammerbezirk beider Kammern ist jeweils der Regierungsbezirk Münster), die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Oberfinanzdirektion des Bundes, die Wasser- und Schifffahrtsdirektion West, sowie die Landesversicherungsanstalt Westfalen.

Von Münster aus koordiniert das sogenannte Rescue Coordination Centre (RCC) der Luftwaffe Einsätze des Such- und Rettungsdienstes (SAR) in Deutschland (ausgenommen Seegebiete und Schleswig-Holstein).

In Münster hat das Luftwaffentransportkommando (LTKdo) seinen Sitz. Dieses plant, steuert, koordiniert und überwacht sämtliche Transporteinsätze der Bundeswehr weltweit. Etwa 180 Transall- und Airbus-Maschinen werden vom westfälischen Stützpunkt verwaltet.

Münster ist auch Sitz des I. Deutsch/Niederländisches Korps und eines Krisen-Reaktionsstabs im NATO-Verbund.

Militärischer Abschirmdienst: Der MAD unterhält eine "Dienststelle Münster"

Außerdem gibt es in Münster ein Generalkonsulat der Türkei sowie Honorarkonsulate von Frankreich und der Niederlande.

Gerichte in Münster

Münster ist Sitz des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen. Darüberhinaus finden sich die folgenden Gerichte in Münster: Arbeitsgericht, Sozialgericht, Amtsgericht und Landgericht, Verwaltungsgericht, sowie das Truppendienstgericht Nord.

Bildung und Forschung

Schloss Münster, Sitz und Wahrzeichen der WWU
  • Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) mit 39.000 Studierenden (verteilt auf 120 verschiedene Studienfächer in 15 Fachbereichen) eine der größten Universitäten Deutschlands sowie größter Arbeitgeber der Stadt; gegründet 1780, seit 1805 preußische Landuniversität. 1818 im Zuge der Gründung der Universität Bonn Reduzierung der Münsteraner Universität zur königlichen Akademie mit den Fakultäten Theologie und Philosophie. Erhielt 1907 ihren heutigen Namen, 1908, 1914 und 1925 erweitert. Seit 1. April 2004 gehört auch die Musikhochschule Münster zur Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Ihr Namensgeber ist Kaiser Wilhelm II.

  • Fachhochschule Münster mit 10.000 Studierenden in 30 Fachbereichen incl. Abteilung Steinfurt, gegründet 1971 durch Zusammenschluss mehrerer Vorgängereinrichtungen
  • Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Finanzen in Gievenbeck, gegründet 1978
  • Kunstakademie Münster - Hochschule für Bildende Künste; gegründet 1971 aus einem Institut, das zur Kunstakademie Düsseldorf gehörte, seit 1987 selbständige Kunsthochschule
  • Philosophisch-Theologische Hochschule der Franziskaner und Kapuziner Münster; gegründet 1971 durch Vereinigung der Hochschulen der Sächsischen Franziskanerprovinz und der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz, erhielt 1983 die kirchliche und staatliche Anerkennung
  • Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen (KFHNW), gegründet 1971 aus mehreren Vorgängereinrichtungen, wobei die Soziale Frauenschule in Aachen (gegründet 1916) und die Westfälische Wohlfahrtsschule in Münster (gegründet 1917) die ältesten waren. Träger der Hochschule sind die Erzbistümer beziehungsweise Bistümer Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn als Gesellschafter der "Katholischen Fachhochschule Gemeinnützige Gesellschaft mbH". Sitz der Fachhochschule ist Köln. Weitere Standorte befinden sich in Aachen, Münster und Paderborn.
  • Polizei-Führungsakademie in Hiltrup
  • Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin
  • Berufskollegs:
    • 10 Berufskollegs
    • 39 Fachschulen
  • Institut der Feuerwehr NRW
  • Westfälisch-Lippische Sparkassenakademie

Medien

Zeitungen

Für Münster selbst und das Umland existieren in Münster zwei Zeitungsverlage. Dies sind zum einen die Westfälischen Nachrichten mit einer täglichen Auflage von 107.000 Exemplaren im Verlag Aschendorff, zum anderen die Münstersche Zeitung im Verlag Lensing mit einer täglichen Auflage von 63.466 Exemplaren (Auflagenhöhe laut IVW).

Fernsehen

Der WDR betreibt im Osten Münsters ein Lokalstudio, in dem unter anderem die Lokalzeit aus dem Münsterland für das WDR-Fernsehen, sowie Lokalnachrichten (Nachrichten aus dem Münsterland) für den Hörfunksender WDR 2 produziert werden. Seit 2002 dreht der WDR in Münster eine "Tatort"-Reihe mit Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Prof. Boerne (Jan Josef Liefers).

Ebenfalls eine Krimireihe produziert das ZDF in Münster mit dem Titel "Wilsberg" und mit Leonard Lansink in der Hauptrolle als Privatdedektiv Wilsberg.

Daneben existiert der kleine Spartensender "Offener Kanal Münster" (OK-Münster/TV-Münster). Er wird im Bennohaus produziert und kann über Kabelfernsehen empfangen werden.

Hörfunk

Im Lokalstudio des WDR werden die Lokalnachrichten (Nachrichten aus dem Münsterland) für den Sender WDR 2 produziert. Ebenfalls ansässig in Münster ist der Privatsender "Radio Antenne Münster". Er wird von der Lokalradio Münster Betriebsgesellschaft mbH betrieben und ist in das Rahmenprogramm von Radio NRW eingebettet. Im Stadtgebiet kann er auf UKW 95,4 MHz empfangen werden. Der dritte Sender im Bunde, das Campusradio "Radio Q", wird vom Hochschulrundfunk Münster e.V. betrieben und kann auf UKW 90,9 MHz im Stadtgebiet empfangen werden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Münsters Hafen

Neben vielen historischen Gebäuden wird die Kultur der Stadt nicht zuletzt durch seine zahlreichen Studierenden (rund 50.000) geprägt, die eine lässige Atmosphäre entstehen lassen. Es gibt - in Relation zur Größe der Stadt - zahlreiche Cafés, Kneipen und Klubs. Dies gilt in den letzten Jahren insbesondere für das Hansaviertel.

Auffällig sind auch die unzähligen Fahrräder, die sich nicht nur auf der innerstädtischen Promenade tummeln. Die im 18. Jahrhundert durch Wilhelm Ferdinand Lipper angelegte Promenade ist ein Rad- und Fussweg, der die gesamte Altstadt Münsters ringförmig umgibt. Sie liegt zum grossen Teil auf den ehemaligen Wallanlagen. Die Promenade ist ca. 4,5 Kilometer lang und gilt als eine homogene städtebauliche Einheit.

Die ehemaligen Industriegebiete Am Hawerkamp und Hafen im Hansaviertel wurden umgewandelt und bieten neben Galerien und Gastronomie viel alternatives Leben.

Münster hat sich in Kooperation mit Osnabrück als Europäische Kulturhauptstadt für das Jahr 2010 beworben. Von den drei Bewerber-Städten aus NRW (Essen / Köln / Münster) wurde allerdings Essen als Kandidat nominiert.

Architektur

Architektonisch gesehen ist Münster eine Stadt voller Widersprüche. So hat sich die Innenstadt rund um den Prinzipalmarkt ihr Erscheinungsbild mit Arkadengang und Giebelhäusern seit dem 12. Jahrhundert fast vollständig erhalten, andererseits wurden nach dem 2. Weltkrieg vom Aussehen her entweder funktionelle oder moderne Gebäude in direkter Nachbarschaft errichtet. Deutlich wird dies am Beispiel des Krameramtshauses von 1589, neben dem 1993 das Glas-Beton-Bauwerk der Stadtbibliothek entstanden ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten (z.B. Dortmund, Frankfurt am Main) wurde jedoch in Münster die historische Straßenführung im Rahmen des Wiederaufbaus nicht verändert. Insbesondere wurden die Straßen nicht verbreitert, so dass der mittelalterliche Stadtgrundriß weitgehend erhaltend blieb, auch wenn die Bebauung größtenteils aus den Fünfziger Jahren stammt.

Prinzipalmarkt mit Lambertikirche

Außerhalb der Innenstadt dominieren in Münster Wohnhäuser in Backsteinbauweise, die immer häufiger von modernen Stahl/Glas-Bauten durchsetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist der Büro-Tower von 2002 an der Hammer Straße.

"Historische" Architektur

In Münster finden sich zahlreiche architektonische Meisterwerke historischer Baukunst. An vorderster Stelle sei der Prinzipalmarkt genannt. Diese historische Kaufmannsstraße besteht aus einer Vielzahl aneinandergereihter Giebelhäuser mit einem durchgehenden Bogengang. Nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er in Anlehnung an das historische Vorbild wiederaufgebaut. Teil des Prinzipalmarktes ist auch das Wahrzeichen der Stadt, das historische Rathaus mit dem originalen Friedenssaal, in dem 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde. An den Prinzipalmarkt schließt sich eine der ältesten Marktstraßen Münsters an, der Roggenmarkt.

Neben der Tuckesburg, dem Haus des ehemaligen Zoo-Direktors Professor Landois, finden sich in Münster zahlreiche Bauten von Johann Conrad Schlaun. Dazu gehören u.a. das fürstbischöfliche Schloss für den damaligen Fürstbischof Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels (1767-1787), das Haus Rüschhaus (1753-1757), das Stadthaus (1767-1773) sowie der vielfach als sein Meisterwerk angesehener Erbdrostenhof (1755).

"Historische" Bauten

Zusätzlich zu den historischen Bauwerken mit außergewöhnlicher Architektur gesellen sich weitere Bauwerke mit historischer Bedeutung. Zu nennen wäre da u.a. der Zwinger an der Promenade. Er wurde im Jahre 1536 als Festungsbauwerk errichtet, was auch den Grund für die zwei Meter dicken Mauern darstellt. Nachdem er später als Gefängnis benutzt wurde, dient die mittlerweile restaurierte Burgruine als Mahnmal für die Opfer von Gewalt, seitdem sie die Arbeit “Das gegenläufige Konzert” von Rebecca Horn beherbergt. Diese Arbeit gehört zu den wenigen Werken der zeitgenössischen Kunst, die sich mit einem ganz konkreten Ort auseinandersetzen. Die Künstlerin hatte die Öffnung des bis dahin als Tabu behandelten und ummauerten Ortes erzwungen, der u.a. Schauplatz von Hinrichtungen von Kriegsgefangenen durch die Nationalsozialisten war.

Ein weiteres sehenswertes historisches Bauwerk ist der Buddenturm am nördlichen Teil der Promenade. Der Turm ist ein Rest der ehemaligen Stadtbefestigung vor dem Jahre 1200. Später wurde er dann zu einem Wasserturm umgebaut. Nach 1945 wurde er restauriert und wieder mit der alten Form des Kegeldachs versehen. Das 1589 erbaute Krameramtshaus ist eines der ältesten münsteraner Gildehäuser. Seit 1995 ist hier das Haus der Niederlande untergebracht, ein in Deutschland einzigartiges akademisches Wissenschafts- und Kulturzentrum.

"Moderne Architektur" (Nachkriegsarchitektur)

Stadttheater Münster

Bei Besuchern der Stadt ist Münster vor allem für seine historische Architektur bekannt. Jedoch wurden in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Gebäude geschaffen, die das Attribut modern verdienen. So ist das Stadttheater 1954 von Harald Deilmann als erster Theaterneubau nach dem Zweiten Weltkrieg als ineinander geschachtelte Beton-/Glasblockkonstruktion entstanden. Von Deilmann stammt auch das in den frühen Siebziger Jahren auf dem ehemaligen Zoogelände errichtete Verwaltungsgebäude des nordrhein-westfälischen Landesbausparkasse.

Die Stadtbücherei von 1993 (Architekturbüro Bolles-Wilson) nahe der historischen Altstadt stellt ebenfalls einen krassen Widerspruch zur klassischen „Münster-Architektur“ dar, der Bau aus Backstein, Beton und Glas hat die Form eines Schiffes, das metallene Eingangsportal stammt gar aus einer Rostocker Werft.

Münsters erstes Hochhaus ist das Iduna-Hochhaus am Servatii-Platz. Das Gebäude wurde von Friedrich Wilhelm Kraemer, Ernst Sieverts und Günter Pfennig in den Jahre 1960 - 1961 gebaut und steht heute unter Denkmalschutz.
In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts kamen Diskussionen über neue Hochhäuser in Münster auf, 2001 - 2002 wurde der Bürotower an der Hammer Strasse gebaut, als Glas-/Metallkonstruktion inmitten eines Umfeldes von Backsteinhäusern.

Einkaufszentrum Münster Arkaden

Heiß diskutiert wird in Münster ebenfalls der Entwurf des York-Towers, einem 18-stöckigen Hochhaus in Münsters Norden, welches eine Glasfassade erhalten soll, die je nach Betrachtungswinkel in verschiedenen Grüntönen schimmern. An dem häufig gegen den Tower hervorgebrachten Argument, dass er „das Stadtbild verschandeln“ würde lässt sich die kritische Einstellung der Münsteraner zu Hochhäusern gut ablesen. Bis zum Sommer 2005 wurde noch keine endgültige Entscheidung über den Bau getroffen. Fast schon sicher scheint dagegen jedoch der Neubau eines 20-stöckigen Bürogebäudes der Sparda-Bank im Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum im Norden von Münster.

Ebenfalls heiß diskutiert wird die Aufwertung des bislang als Parkplatz genutzten Hindenburgplatzes vor dem Schloss. Dazu soll dort das Kulturforum Westfalen entstehen, bestehend aus einem Museum für Gegenwartskunst des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und einer Musikhalle.

Der größte Neubau seit dem Zweiten Weltkrieg in der Innenstadt von Münster sind die Münster Arkaden, ein Einkaufszentrum. Auch hier gab es Kontroversen um die Gestaltung, die vom einen Teil als sehr passend zu den Arkadengängen bewertet wird, von dem Anderen wird das Design als „quadratische Rundbögen“ verspottet.

Das höchste Gebäude in Münster ist der Fernmeldeturm mit 222 Metern.

Kirchen

St.-Paulus-Dom
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St.-Mauritz-Kirche in Münster

Hauptartikel: Kirchen in Münster

Da die Kirchen das Stadtbild von Münster sehr prägen, bekam Münster schon früh die Bezeichnung „Nordisches Rom“. Fabio Chigi (der spätere Papst Alexander VII.) sagte, als er zu den Verhandlungen um den westfälischen Frieden in Münster weilte, über die Stadt: „Bis in die Wolken erheben sich die spitzen Türme, von denen, für alle hörbar, melodisches Glockengeläut klingt.“
Auch heute sind die zahlreichen Kirchen noch prägnant für die Skyline von Münster. Nicht umsonst lautet der Wahlspruch der Münsteraner über ihre Stadt: „Entweder es regnet, oder die Glocken läuten - und wenn beides zusammenfällt, dann ist Sonntag.“

Die beiden wichtigsten Kirchen in Münster sind der St.-Paulus-Dom, dessen erster Bau bereits 805 begonnen wurde, und die Lambertikirche.

Der heutige Dom ist von 1264 und wurde u. a. nach dem zweiten Weltkrieg auf Grund starker Zerstörung umgebaut. Beim Wiederaufbau in den Fünfziger Jahren setzte der damalige Bischof Michael Keller gegen den Willen eines Großteils der Münsteraner und der Denkmalpflege durch, dass das architektonisch bedeutende "Westwerk" (das Westportal des Doms zwischen den beiden Türmen) nicht wiedererrichtet und durch eine schlichte Sandsteinwand mit 16 kleinen, im Kreis angeordneten Fenstern ersetzt wurde ("Kellerfenster"). Weithin sichtbar ist der Dom vor allem auf Grund seiner inzwischen grünen Kupferdächer.

Die Lambertikirche ist die von den Kaufleuten der Stadt finanzierte „Gegenkirche“ zum bischöflichen Dom. Die erste Kirchengründung ist um 1000 nachweisbar, die heutige Kirche existiert seit 1375. Bekannt wurde die Kirche durch die Käfige am Turm, in denen die Wiedertäufer nach ihrem Tod weithin sichtbar aufgehängt wurden. Die (zwischenzeitlich restaurierten) Originale der Käfige hängen noch heute dort.

Der älteste Sakralbau Münsters ist die St.-Mauritz-Kirche. Der Stift wurde bereits Ende des 11. Jahrhunderts gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie zeitweilig die einzige benutzbare historische Kirche der Stadt.

Die St-Aegidii-Kirche wurde 1724-1728 nach Plänen von Johann Conrad Schlaun gebaut und ist eine ehemalige Ordenskirche des Kapuzinerordens.

Die St.-Joseph-Kirche von 1905 ist eine große Kirche im neugotischen Stil südlich der Innenstadt, die Hl.-Geist-Kirche ist eines der wenigen bedeutenden Bauwerke der Stadt im Bauhausstil.

Eine der wenigen bekannten protestantischen Kirchen in Münster ist die Erlöser-Kirche, deren erster Bau um 1900 geweiht wurde, direkt nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte ein Neubau von Otto Bartning, die Kirche stellt eine sogenannte Notkirche dar, mit Industrieverglasung und Neonlicht. In dem Bau finden regelmäßig die Erlöserkonzerte statt.

Die Apostelkirche ist die erste rein gotische Kirche in Münster und die älteste heute evangelische Kirche in Münster. Sie wurde 1270 als Klosterkirche der Franziskaner-Minoriten erbaut. In preußischer Zeit wurde sie evangelische Garnison- und Gemeindekirche.

Kultur

Theater

Orchester

  • Sinfonieorchester Münster
  • Studentenorchester Münster e.V., ein von den ca. 75 Mitgliedern (größtenteils Studenten) selbst organisiertes Sinfonieorchester.
  • Junges Sinfonieorchester Münster e.V., ebenfalls von ca. 70 Mitgliedern organisiertes Studentenorchester.
  • Collegium Musicum, ein hauptsächlich aus Studenten und ehemaligen Studenten bestehendes Orchester.
  • Alte Philharmonie Münster
  • Amici Musici, Barockorchester der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Bekannte Musikgruppen

Museen

  • Geschichte
    • Archäologische Museum der Universität mit einer Sammlung griechischer und römischer Antiken
    • Freilichtmuseum Mühlenhof, ein Museumsdorf, dass das Leben in Westfalen im 17., 18. und 19. Jahrhundert mit über 30 Gebäuden darstellt. Bekannt ist v. a. die Bockwindmühle von 1748.
    • Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte, zeigt bedeutende Kunstwerke seit dem frühen Mittelalter, aus der Region, die Schwerpunkten sind romanische und gotische Monumentalskulpturen. Bekannt ist das Museum u. a. für das Soester Antependium und Bilder von Konrad von Soest.
    • Stadtmuseum, zeigt neben einer Dauerausstellung über die Geschichte der Stadt Münster auch zeitlich begrenzt Sonderausstellungen aus dem Themenkreis Münster.
  • Kunst
    • Graphikmuseum Pablo Picasso, enthält umfangreiche Lithografien von Picasso, gestiftet von Gert Huizinga
    • Museum für Lackkunst. Das Museum für Lackkunst, eine Einrichtung der BASF Coatings AG, Münster, ist die weltweit einzige Einrichtung dieser Art. Sie beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Lackkunst aus Ostasien, Europa und der islamischen Welt mit rund 1000 Objekten aus über zwei Jahrtausenden.
    • Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
  • Weitere
    • Bibelmuseum der WWU - Geschichte der Bibel an Originalen von den Anfängen bis heute
    • Botanischer Garten der WWU, sowohl ein großzügig angelegter Park nahe der Münsterschen Innenstadt als auch Forschungsobjekt der Universität
    • Geologisch-Paläontologisches Museum der Universität Münster (mit einem Mammutskelett)
    • Westfälisches Pferdemuseum Münster im Allwetterzoo
    • Mineralogisches Museum der Universität Münster - Kristalle und Gesteine
    • Westfälisches Eisenbahnmuseum Münster des Freundeskreises für Eisenbahnen, Münster e.V.
    • Westfälisches Museum für Naturkunde mit Planetarium
    • Westpreußisches Landesmuseum, mit SItz im Herrenhaus Drostenhof zeigt das Museum permanent eine Ausstellung zur Geschichte, Kunst und Kultur Westpreußens.
    • Domschatzkammer im St. Paulus Dom, gilt mit Objekten der Goldschmiede- und Textilkunst als eine der bedeutensten Schatzkammern Europas.
    • Lepramuseum Münster (mit Dokumentationsstelle zur Erforschung der Leprageschichte)

Kunstereignisse

Seit 1977 findet im zehnjährigen Rhythmus eine Skulptur-Ausstellung statt. Internationale Künstler und Künstlerinnen wurden eingeladen, in-situ zu arbeiten, das heißt spezifisch auf den gegebenen Kontext der Stadt und ihrer in ihren Arbeiten einzugehen. Sie können sich Orte im gesamten Stadtgebiet aussuchen, wo ihre Skulpturen über einen Zeitraum von mehreren Monaten von den Münsteranern ebenso wie von einem internationalen Publikum angeschaut und erfahren werden können. Einige dieser Skulpturen sind nun im Besitz der Stadt, so dass heute (Stand 2004) über 60 von ihnen das Stadtbild prägen. Am bekanntesten sind wohl die Giant Pool Balls von Claes Oldenburg am Aasee.

Veranstaltungen

Zweimal wöchentlich (Mittwochs und Samstags) findet vor dem Dom ein großer Markt statt, auf dem Blumen, Lebensmittel, tote und lebende Tiere, Wollwaren und vieles mehr gehandelt wird. Der Markt spielte seit jeher eine zentrale Rolle im Leben der Stadt, wie die Kiepenkerl-Statue beweist: Ein Marktbeschicker mit Kiepe auf dem Rücken.

Der Jahrmarkt Send (von: Synode) ist einer der größten in Nordrhein-Westfalen und findet dreimal jährlich statt (Frühjahrs-, Sommer-, und Herbstsend). Neben Karussels findet sich dort auch ein Markt für Töpfe und Haushaltsgegenstände. Jeweils am Freitag wird vor dem Schloss ein großes Feuerwerk abgebrannt.

Des Weiteren findet seit dem Jahr 2000 alljährlich im Frühling das EuroCityfest statt, eine zentrale Freiluftveranstaltung in Münsters Innenstadt. Im Jahr 2005 fand das EuroCityfest vom 6.-8. Mai statt. Über 70 Bands spielten auf den 8 Innenstadtbühnen. Im Rahmen dieses Stadtfestes hat sich seit 2002 das von der Gruppe 6-Zylinder ins Leben gerufene A-cappella-Festival EuropaVokal etabliert, auf dem neben 6-Zylinder weitere renommierte europäische A-cappella-Gruppen auftreten.

Alljährlich wird in Münster Anfang August das Turnier der Sieger durchgeführt, ein hochrangiges Reitturnier, das vom Westfälischen Reiterverein von 1835 ausgetragen wird.

Zudem finden in Münster regelmäßig Tagungen und Kongresse mit zum Teil internationaler Beteiligung, vorwiegend im Congress-Centrum der Halle Münsterland, statt.

Freizeit

Aasee in Münster
  • Aasee
  • Allwetterzoo Münster
  • Etwa 1000 Kneipen, Restaurants, Gasthöfe, Cafés und Biergärten empfehlen sich in Münster. Die urige Cavete im Kuhviertel ist wohl die älteste Studentenkneipe der Universitätsstadt.

Münster und das Münsterland sind für Fahrradfahrer gut ausgebaut und ausgeschildert.

Sport

  • Volleyball: Die erste Damen-Mannschaft des USC Münster spielt in der 1. Bundesliga und ist Rekordmeister.
  • Fußball: Preußen Münster, der 1951 deutscher Vizemeister wurde, spielt momentan in der Regionalliga Nord.
  • Münster-Marathon: Seit 2002 findet am 2. Sonntag im September eine große Marathonveranstaltung mit zuletzt über 3600 Teilnehmern statt.
  • Skateboarden: Von 1981 bis 1998 fanden in Münster die Weltmeisterschaften im Skateboarden, die Münster Monster Masterships, statt. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die WM von 1999 bis 2004 in Dortmund ausgetragen. Seit 2005 wird die Münster Monster Mastership wieder in Münster veranstaltet.
  • Inlineskaten: Im Sommer findet regelmäßig (meist 14täglich Freitags) eine große Inline-Skating-Tour mit bis zu 7.000 Teilnehmern statt, für die Teile der Stadt gesperrt werden.
  • Segeln: Auf dem Aasee, der sich vom Rand der City nach Südosten zieht und als künstlicher See durch Aufstauen der Aa entstanden ist, bestehen zahlreichen Wassersportmöglichkeiten.
  • Speckbrett: Münster bietet zahlreiche öffentliche Plätze und vier Speckbrettvereine bzw. Sportvereine mit Speckbrettabteilung für die fast ausschließlich in Münster beheimatete Sportart
  • American Football: Die Münster Mammuts wurden im Jahr 1983 gegründet und spielen momentan in der Oberliga Ost.
  • Laufen: Die Laufsportfreunde Münster e.V. wurden am 8. März 1988 gegründet und sind Münsters größter Laufverein. Die Laufsportfreunde organisieren den LSF-Straßenlauf (März) und den Internationalen Silvesterlauf (31. Dezember)

Auszeichnungen

LivCom

Einen besonderen Titel hat Münster Ende 2004 erworben. Beim LivCom-Award 2004 in Niagara/Kanada setzte sich Münster - als einzige deutsche Großstadt im Finale - in der Klasse der Städte mit 200.000 bis 750.000 Einwohnern souverän durch. Der LivCom-Award wird vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Internationalen Vereinigung der Gartenbauamtsleiter (IFPRA) getragen. Münster darf sich mit der gewonnenen Goldmedaille daher mit dem Titel "Lebenswerteste Stadt der Welt" schmücken. Der zehnminütige Trailer, den Oberbürgermeister Tillmann in Niagara präsentiert hat, lässt sich als DivX-codiertes Video auch von der Homepage muenster.de herunterladen.

Sonstige Auszeichnungen

2004 wurde Münster von der Intiative "Ein Herz für Kinder" zur Kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands ausgezeichnet, die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und WirtschaftsWoche" vergab einen Top Ten-Platz an Münster als eine der "reformfreudigsten Städte Deutschlands". Ebenfalls 2004 wurde Münster (zum zweiten Mal nach 1991) der Titel "Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands" des ADAC und ADFC zuerkannt. Im selben Jahr bekam Münster den "Climate Star" verliehen, eine europäische Auszeichnung für lokale Klimaschutz-Aktivitäten, und zwar für den Betrieb von Solaranlagen an Schulen.
2001 wurde Münster Bundessieger beim ADAC-Städtewettbewerb "Erreichbarkeit von Zentren und Innenstädten" im Aktionsfeld "Neue Ansätze, Visionen, Kozepte". Bereits 1997 wurde Münster von der Deutschen Umwelthilfe zur Klimahauptstadt Deutschlands gekürt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt Münster

(Hier eine kleine Auswahl, siehe Artikel Söhne und Töchter der Stadt Münster für umfangreichere Auflistung)

Mit Münster in enger Verbindung stehen unter anderem:

  • Johann Conrad Schlaun, * 5. Juni 1695 in Nörde bei Warburg, † 21. Oktober 1773 in Münster, Baumeister und General
  • Franz Freiherr von Fürstenberg, * 7. August 1729 in Schloss Herdringen, Arnsberg; † 16. September 1810 in Münster, Staatsmann im Fürstbistum Münster
  • Johann Wilhelm Hittorf, * 27. März 1824 in Bonn, † 28. November 1914 in Münster, Physiker
  • Clemens August Graf von Galen, * 16. März 1878 in Dinklage, Münsterland; † 22. März 1946 in Münster, Westfälischer Bischof
  • Euthymia, eigentlich Emma Üffing, * 8. April 1914 in Hopsten-Halverde; † 9. September 1955 in Münster, Clemensschwester, am 7. Oktober 2001 in Rom selig gesprochen
  • Jürgen Möllemann, * 15. Juli 1945 in Augsburg, † 5. Juni 2003 in Marl-Loemühle, Politiker (FDP)

Ehrenbürger

Die Stadt Münster hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihung:

  • 1836: Franz Xaver Albert Vahlkampf, Vizepräsident der Regierung in Münster
  • 1845: Andreas Caspar Giese, Generalkonsul
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Generaloberst Alexander von Kluck (1846–1934)

Literatur

  • Haunfelder, Bernd (2000): Münster. Wiederaufbau und Wandel. Münster: Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung.
  • Bernd Haunfelder, Ute Olliges-Wieczorek (2000): Münster. Stadt des westfälischen Friedens. Münster: Aschendorff Verlag.
  • Hubatsch, Walther (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 – 1945. Band 8: Westfalen, Marburg an der Lahn 1980
  • Keyser, Erich (Hrsg.): Westfälisches Städtebuch. Band III 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1954

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