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Franz Marc

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Franz Marc, Foto aus dem Jahr 1910

Franz Moritz Wilhelm Marc (* 8. Februar 1880 in München; † 4. März 1916 in Braquis bei Verdun, Frankreich) war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler des Expressionismus in Deutschland. Neben Wassily Kandinsky war er Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter, die aus der Neuen Künstlervereinigung München hervorging, in der Marc kurzzeitig Mitglied und 3. Vorsitzender war. Für den Almanach Der Blaue Reiter und andere Veröffentlichungen verfasste er kunsttheoretische Schriften.

Waren Marcs frühe Werke noch dem naturalistischen Stil des Akademismus verhaftet, widmete er sich nach einem Parisbesuch im Jahr 1907 dem Postimpressionismus unter dem Einfluss von Gauguin und van Gogh. Zwischen 1911 und 1914 verwendete er Stilelemente des Fauvismus, Kubismus, Futurismus und Orphismus, trennte sich in seinem Werk aber nicht vollständig vom Gegenstand. In dieser Zeit entstanden seine bekannten Gemälde, die hauptsächlich Tiermotive zum Inhalt haben wie Der Tiger, Blaues Pferd, Der Turm der blauen Pferde oder Tierschicksale. Marcs erste abstrakte Gemälde wie Kleine Komposition I und Kämpfende Formen entstanden 1913 und 1914. Anlässlich der Mobilmachung vor dem Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig und fiel zwei Jahre später im Alter von 36 Jahren vor Verdun.

Leben

Kindheit und Schulzeit

Plakette an Franz Marcs Geburtshaus

Franz Marc wurde 1880 als zweiter Sohn der Familie Marc in der Schillerstraße Nr. 35 in München geboren. Sein Vater Wilhelm Marc arbeitete als Kunstmaler und Professor an der Akademie der Bildenden Künste München. Er entstammte einer katholisch bayerischen Beamtenfamilie. Seine Mutter Sophie, geborene Maurice, kam aus dem Elsass, verbrachte ihre Kindheit in der französischen Schweiz, wo sie ein streng calvinistisches Internat besuchte. Sie hatte als Erzieherin in der Familie ihres Ehemanns gearbeitet. Die Eltern von Franz Marc hatten spät geheiratet. Ihm und dem drei Jahre älteren Bruder Paul ermöglichten sie eine humanistische Erziehung, und beide wuchsen zweisprachig auf. Den Sommer 1884 verbrachte Marc erstmals in Kochel am See, wo sich die Familie während der nächsten Jahre fast jeden Sommer aufhielt.[1]

Katholisch getauft, aber protestantisch erzogen, da Wilhelm Marc aus der katholischen Kirche ausgetreten war, wurde Franz Marc 1894 konfirmiert. Er trug sich mit dem Gedanken, wie sein älterer Bruder Paul Altphilologie oder aber Theologie zu studieren – wie er Pastor Otto Schlier, bei dem er Konfirmandenunterricht hatte, in einem Brief 1897 mitteilte. Als 18-Jähriger beschäftigte er sich mit Literatur und Philosophie, insbesondere mit dem Werk von Friedrich Nietzsche.[2] 1899 legte er das Abitur am Münchner Luitpold-Gymnasium, dem heutigen Albert-Einstein-Gymnasium, ab; einer seiner Mitschüler war der spätere Physiker Albert Einstein.[3]

Studium und erste Parisreise

Akademie der Bildenden Künste München

1899 verwarf Marc den Gedanken an einen geistlichen Beruf und schrieb sich für ein Philologiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München ein. Vor Antritt seines Studiums musste er 1899/1900 seinen einjährigen Militärdienst in Lagerlechfeld bei Augsburg ableisten. Zum ersten Mal hatte er Kontakt mit Pferden und lernte reiten. Hieraus mag seine Liebe zu Pferden erwachsen sein, die in vielen Bildern seinen Niederschlag fand. Während dieser Zeit entschied er sich, den Beruf seines Vaters zu ergreifen. Im Oktober 1900 immatrikulierte er sich an der Münchner Kunstakademie. Er erhielt zunächst Unterricht in Anatomie bei Gabriel von Hackl[4] und ab 1901 Malerei bei Wilhelm von Diez, die beide in der Tradition der Münchner Malerschule des 19. Jahrhunderts unterrichteten, und er kam daher mit den modernen Strömungen der Kunst noch nicht in Berührung. Wäre er in der Klasse von Franz von Stuck gewesen, hätte er bereits zu diesem Zeitpunkt die späteren Freunde Wassily Kandinsky und Paul Klee kennenlernen können.[5] Während der Semesterferien der Jahre 1901 und 1902 hielt er sich auf der Staffelalm in der Jachenau auf, nahe des Ferienortes der Familie in Kochel am See, und betrieb im Jahre 1902 zeitweise Studien im nördlich von München gelegenen Dachauer Moos.[4]

Mit seinem Studienfreund Friedrich Lauer, der über ausreichend Geldmittel verfügte, reiste er im Mai 1903 durch Frankreich. Aus dieser Zeit, die ihn in seiner künstlerischen Entwicklung entscheidend prägte, ist ein französischsprachiges Tagebuch erhalten. Zunächst machten sie für einige Monate in Paris Station, Ende Juli fuhren sie in die Bretagne, danach in die Normandie.[6] Marc genoss den Ausbruch aus der bürgerlichen Enge von München. Vormittags besuchte er Pariser Museen, begeisterte sich für die antiken Sammlungen und impressionistischen Gemälde im Louvre, wo er Bilder kopierte; nachmittags zeichnete er in den Straßen. Er studierte die örtlichen Sehenswürdigkeiten, kaufte japanische Holzschnitte im Kunsthandel bei Flammarion,[7] deren Technik und Komposition ihn stark beeindruckt haben sollen.[6] Zudem begegnete er anderen Künstlern wie Sarah Bernhardt. Damals besuchte er die Kathedrale Notre-Dame-de-Chartres, deren transparente gotische Glasfenster ihn besonders faszinierten.[3] Anfang September des Jahres kehrten die Freunde nach München zurück. Anschließend verließ Marc, vom akademischen Unterricht enttäuscht, die Kunstakademie.[8]

Erstes Atelier und Studienreise nach Griechenland

Mädchenkopf (Bildnis Maria Franck), 1906, Staatliche Grafische Sammlung, München

In den Jahren von 1903 bis 1906 durchlebte Franz Marc eine schwere seelische Krise und Melancholie, wozu gleichfalls die Hochzeit seines ihm nahestehenden Bruders Paul beitrug. 1904 zog er aus dem Elternhaus in Pasing aus und richtete sich ein Atelier in der Kaulbachstraße 68 in Schwabing ein. Er unterhielt in dieser Zeit eine leidenschaftliche Affäre mit der um neun Jahre älteren Kunst- und Antiquitätenkennerin Annette Simon, geborene von Eckardt (1871–1934), Frau des Münchener Professors für Indologie, Richard Simon. Als Malerin, Schriftstellerin und Kopistin verfügte sie über gute Beziehungen zum Kunsthandel und zu Antiquaren und vermittelte dem bis 1908 unter Geldsorgen leidenden Marc Aufträge für Grafiken und die Möglichkeit durch den Verkauf von Büchern, japanischen Farbholzschnitten und anderer Antiquitäten aus seiner Sammlung etwas zu verdienen.[6]

Im Februar des Jahres 1905 lernte Franz Marc auf dem Bauernkirchweihball, einem Schwabinger Kostümfest, die Kunststudentin Maria Franck kennen. Da sie kurz darauf nach Berlin zurückkehren musste, verloren sie sich bis Dezember 1905 aus den Augen. Gegen Ende des Jahres oder im März 1906 trennte sich Annette von Eckardt von Franz Marc, sie blieben aber lebenslang freundschaftlich verbunden.[9]

Fresko von Franz Marc auf der Staffelalm, 1904–1908

Um sich von der emotionalen Belastung abzulenken, reiste er im April 1906 mit seinem Bruder, der Byzantinist geworden war und eine wissenschaftliche Aufgabe in Griechenland zu erfüllen hatte, nach Saloniki und zu dem Berg Athos. Nach dieser Studienreise zog sich Franz Marc zum Arbeiten nach Kochel zurück, wo er bis in den Herbst blieb. Sowohl Maria Franck als auch eine weitere Freundin, die lebenshungrige Malerin Marie Schnür (* 1869; † ?), folgten ihm bald nach. Die drei ließen sich auf ein folgenschweres Dreiecksverhältnis ein, in dem sich Marc immer mehr an die elf Jahre ältere Schnür anlehnte. Da Marie Schnür ihren im Februar 1903 in Paris unehelich geborenen Sohn aus einer anderen Beziehung zu sich nehmen wollte, gab Marc ihr ein Eheversprechen, was er Maria Franck im November 1906 mitteilte.[10]

Zweite Parisreise und Bekanntschaft mit August Macke

August Macke: Porträt des Franz Marc, 1910, Neue Nationalgalerie Berlin

Franz Marc schloss mit Marie Schnür am 27. März 1907 in München die Ehe und reiste am selben Tag allein nach Paris, wo ihn besonders die Werke von Vincent van Gogh und Paul Gauguin beeindruckten. Seine Begeisterung über die dortige Kunst- und Ausstellungsszene verfasste er in Berichten, die er Maria Franck zuschickte. Ab April 1907 machten sich bei der Malerin Maria Franck, die finanziell völlig von ihren Eltern abhängig ist, psychosomatisch bedingte Rheumaerscheinungen der rechten Hand bemerkbar, die bis an ihr Lebensende immer wieder auftraten. Im darauf folgenden Jahr, am 8. Juli, wurde die Ehe mit Marie Schnür geschieden. Da sie Marc jedoch des Ehebruchs mit Maria Franck beschuldigte, wird Marc im Jahre 1911 einen Dispens benötigen, um sie heiraten zu können. Nach langer Krankheit starb sein Vater am 26. Mai 1907.[11]

Im Jahr 1909 beauftragte die Münchner Lehrmittelhandlung Wilhelm Plessmann Marc damit, für den Plessmannschen Handwebstuhl Web-Muster zu entwerfen. Die Texte dazu schrieb seine frühere Geliebte Annette Simon-von Eckardt.[12] Im Januar 1910 lernte er August Macke kennen, der ihn damals zusammen mit seinem Vetter, dem Maler Helmuth Macke und Bernhard Koehler jun. (1882–1964), dem Sohn seines späteren Mäzens Bernhard Koehler sen. in seinem Atelier in der Münchner Schellingstraße 33 besuchte. Mit Macke verband ihn eine lebenslange Freundschaft, und Marc unterhielt mit ihm einen lebhaften Briefwechsel über Fragen der Kunsttheorie. Macke machte ihn mit dem Berliner Fabrikanten und Sammler Bernhard Koehler bekannt, der in der Folge den am Existenzminimum lebenden Künstler mit monatlich 200 Mark unterstützte und als Gegenwert dafür Bilder seiner Wahl erhalten sollte, zunächst begrenzt auf ein Jahr. Im Februar hatte er seine erste Einzelausstellung in der Münchner Galerie von Franz Josef Brakl. Zwei Monate später zogen Marc und Maria Franck nach Sindelsdorf[13] in das Haus des Schreinermeisters Josef Niggl. Dieses Haus hat heute die Adresse „Franz-Marc-Straße 1“.[14]

1911 wurde ein von Marc erneut beantragter Dispens für eine Eheschließung mit Maria Franck verweigert, weshalb beide Anfang Juni nach London reisten, um dort eine Ehe nach englischem Recht einzugehen, was ihnen jedoch nicht gelang.[15] Dennoch bezeichneten sie sich fortan öffentlich als Ehepaar. [16]

Mitglied der Neuen Künstlervereinigung München

Hauptartikel: Neue Künstlervereinigung München

Die Vorgeschichte und erste Kontakte

Eichbäumchen 1909, Städtische Galerie im Lenbachhaus München

Im Dezember 1909 sah Marc die 1. Ausstellung der Neuen Künstlervereinigung München (N.K.V.M.) in der Modernen Galerie Heinrich Thannhauser im Arco-Palais in der Theatinerstraße 7. Er besuchte die Ausstellung mehrmals, da er in den gezeigten Werken eine Verwandtschaft zu den seinen erkannte, nahm aber noch keinen Kontakt mit den Künstlern auf. Kurz darauf half er im Kunsthaus Brakl beim Hängen der Bilder einer Van-Gogh-Ausstellung, in der siebzig Gemälde gezeigt wurden.[17] Erst daraufhin reagierte er auf dessen Malerei, indem er die Technik Vincent van Goghs konsequenter als in den Jahren zuvor für sich nutzbar machte.

Vom 1. bis zum 14. September 1910 fand die zweite Ausstellung der N.K.V.M. statt. Insgesamt beteiligten sich 29 Künstler. Neben Werken von Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Alexej Jawlensky, Marianne von Werefkin, Adolf Erbslöh und Alexander Kanoldt war der Anteil der „Wilden“ aus Russland und Frankreich relativ hoch. Ausgestellt wurden beispielsweise Werke von Georges Braque, Pablo Picasso und Georges Rouault.[18] Auch diese Ausstellung wurde – wie die von 1909 – massiv in der Presse und in der Öffentlichkeit angegriffen, woraufhin Marc, der diese Ausstellung besucht hatte, eine positive Besprechung verfasste, die über Reinhard Piper dem Galeristen Thannhauser zukam.[19] An ihr ist bemerkenswert, dass er die Ausstellung der N.K.V.M. unter anderem gern durch Werke von Henri Matisse ergänzt gesehen hätte.[20] Daraufhin hatte Marc seinen ersten Kontakt mit den Künstlern der Vereinigung. Insbesondere mit Jawlensky verstand er sich persönlich und künstlerisch sehr schnell.[21] Kandinsky befand sich zu dieser Zeit auf einer Reise in Russland.

Rücktritt Kandinskys als Vorsitzender

Affenfries, 1911, Öl auf Leinwand, Hamburger Kunsthalle, Hamburg

Franz Marc, der am 1. Januar 1911 bei Marianne von Werefkin auf der Giselastraße Wassily Kandinsky und Gabriele Münter kennenlernte, besuchte am darauffolgenden Tag gemeinsam mit diesen sowie Alexej von Jawlensky und Helmuth Macke[22] ein Konzert von Arnold Schönberg in München, von dessen Musik Marc und Kandinsky sich in Begeisterung versetzen ließen. Unter dem Eindruck der neuartigen Musik Schönbergs malte Kandinsky kurz darauf das Bild Impression III (Konzert) und schrieb dem ihm unbekannten Komponisten einen Brief, womit er eine inhaltliche Diskussion auslöste, in der Kandinskys „Thesen von der Verwandtschaft der Dissonanzen in der Kunst in der aktuellen Malerei wie in der musikalischen Komposition von Schönberg […] aufgegriffen und fortgesetzt wurden.“[23] Acht Tage später legte Kandinsky den Vorsitz der N.K.V.M. nieder.[24] Sein Nachfolger wurde Adolf Erbslöh.[25]

Ernennung Marcs zum 3. Vorsitzenden

Marianne von Werefkin, Jawlensky und Erbslöh, die Franz Marc am 3. Februar 1911[26] in dessen Atelier besuchten, waren von seinen Bildern so angetan, dass sie Marc am nächsten Tag zum 3. Vorsitzenden der N.K.V.M. machten.[19] Marc stellte damals seine Arbeiten und die seiner Freundin Maria Franck vor. Besonders eng entwickelte sich Marcs Bindung an Jawlensky, den seine „neuen Sachen begeisterten“[27] und von dem er meinte, er werde in Jawlensky vielleicht seinen „tiefsten Freund haben.“[28] Er schrieb an Maria am 5. Februar 1911, dass Jawlenskys „Urteil für mich ebenso lehrreich war, wie es für Dich sein wird. Du mußt Deine Komposition nicht von ‚Gegenständen‘ herleiten, sondern von Farben, Flecken, festen Formen und Linien und aus denen das Gegenständliche herausentwickeln, das ist der ganze Witz.“[29]

Krise und Austritt

Blaues Pferd I, 1911, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München

Erst als es in der N.K.V.M. merklich zu kriseln begann, schien Marc allmählich zu den meisten Künstlern der N.K.V.M. auf Distanz gegangen zu sein und sich zusehends Kandinsky zugewendet zu haben. Im Juli 1911 entwickelte Kandinsky den Plan zu einer „Art Almanach“, der anfangs noch die „Kette“ genannt werden sollte.[30] Am 6. August berichtete Kandinsky seiner Geliebten Münter, dass er bereits viele Skizzen zum Jüngsten Gericht angefertigt habe,[31] das den Vorwand zum Austritt liefern sollte. Marc schrieb am 10. August an Macke, beklagte sich über die abweichenden künstlerischen Intentionen von Kanoldt und Erbslöh in der N.K.V.M. und versuchte Macke zum Beitritt zu bewegen, um die eigene Position zu stärken. Er sah eine „schauderhafte Auseinandersetzung […] Spaltung, respektive Austritt der einen oder anderen Partei“ voraus.[32]

Bereits auf der ersten Redaktionssitzung am 28. Oktober 1911,[33] an der auch August und Elisabeth Macke teilnahmen, hatten Kandinsky und Marc den Begriff „Der Blaue Reiter“ geprägt.[16] Beide verstanden sich als dessen Redakteure und hatten bereits zu diesem Zeitpunkt erste Vorbereitungen zu einer ersten Ausstellung des Blauen Reiters „im Dezember“[34] getroffen.

Nachdem sich die Spannungen zwischen den Mitgliedern und der Gruppe um Kandinsky im Herbst 1911 verschärft hatten, kam es am 2. Dezember wegen des von der Jury wegen Übergröße abgewiesenen Gemäldes Das Jüngste Gericht/Komposition V von Kandinsky zum Eklat. Die Klausel der Größenbeschränkung hatte Kandinsky früher selbst in die Statuten aufnehmen lassen. Marianne von Werefkin war die einzige, die sich für sein Gemälde einsetzte und für seine Kunst kämpfte. Noch am selben Tag traten Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc und Alfred Kubin aus.[16] Als Abspaltung (Secession) von der N.K.V.M. begründeten sie die Redaktionsgemeinschaft des „Blauen Reiters“.

Redaktionsmitglied des Blauen Reiters

Hauptartikel: Der Blaue Reiter

Die erste Ausstellung

Die gelbe Kuh, 1911, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
Reh im Walde I, 1911, Galerie Stangl, Nachlass Franz Marc

Der Name „Der Blaue Reiter“ steht für eine Redaktionsgemeinschaft unter der Leitung von Marc und Kandinsky, für zwei Ausstellungen und für einen Almanach. Er war nach Aussage Kandinskys keine Künstlergruppe. Die Konstellationen und Kräfteverhältnisse innerhalb der losen Gruppe ließen keine enge Definition zu, die Bemühung um eine Revolution in der Kunst sowie kreative Neugier bildeten die Verbindung der Künstler zueinander.[35] Kandinsky beschrieb 1930 in einem Rückblick den Begriff: „Den Namen Der Blaue Reiter erfanden wir am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide liebten wir Blau, Marc – Pferde, ich – Reiter. So kam der Name von selbst“.[36]

Auf Bitten Marcs hatte Hugo von Tschudi, Direktor der Staatlichen Galerien in München, bei Heinrich Thannhauser die Ausstellungsräume „erzwungen“. Vier Wochen vor der Eröffnung starb er. „Er war nicht nur ein großer Mann, sondern auch ein Großer Mann“, so Marc über Tschudi. Zu seinem Gedenken widmeten Kandinsky und Marc ihm im folgenden Jahr den Almanach Der Blaue Reiter mit den Worten „Dem Andenken an Hugo von Tschudi“.[37]

Am 18. Dezember 1911 wurde die „Erste Ausstellung der Redaktion ‚Der Blaue Reiter‘“ in der Galerie Thannhauser eröffnet – parallel zu der dritten Ausstellung der restlichen acht Mitglieder der N.K.V.M. im darüber gelegenen Stockwerk. Sie lief bis zum 1. Januar 1912.[16] 14 Künstler waren auf der ersten Ausstellung vertreten, neben Marc und Kandinsky Künstler wie die Gebrüder Burljuk, Heinrich Campendonk, Robert Delaunay, Jean-Bloé Niestlé, Elisabeth Epstein, August Macke, Gabriele Münter, Henri Rousseau und Arnold Schönberg. Jawlensky und Werefkin, die die Trennung von der N.K.V.M. noch nicht vollzogen hatten, waren nicht dabei.[38] Franz Marc war beispielsweise mit seinen Gemälden Reh im Walde I und Die gelbe Kuh vertreten, beide sind auf einem Foto[39] von Gabriele Münter, die die Ausstellung fotografisch dokumentierte, zu sehen. Kandinsky zeigte unter anderem das großformatige Gemälde Komposition V, das der Anlass zur Trennung von der N.K.V.M. gewesen war. Publikum und Kritiker spotteten über die ausgestellten Bilder, die sie nicht verstanden. Die Ausstellung ging anschließend auf Tournee in weitere Städte, so nach Köln in den Gereonsklub und nach Berlin in Herwarth Waldens Galerie Der Sturm. Weitere Stationen bis zum Jahr 1914 waren Bremen, Hagen, Frankfurt, Hamburg, Budapest, Oslo, Helsinki, Trondheim und Göteborg.[40] In der Wanderausstellung waren nun zusätzlich Werke von Jawlensky und Werefkin zu sehen, die inzwischen ebenfalls aus der N.K.V.M. ausgetreten waren und sich dem Blauen Reiter angeschlossen hatten.[41]

Die zweite Ausstellung und der Almanach

Die zweite Ausstellung des Blauen Reiters folgte vom 12. Februar bis zum 18. März 1912 unter dem programmatischen Titel „Schwarz-Weiß“ in der Münchner Buch- und Kunsthandlung Hans Goltz, Briennerstraße 8. Sie zeigte ausschließlich druckgrafische Blätter und Zeichnungen, unter anderem auch Werke von Paul Klee und den Brücke-Künstlern. Hier traf Franz Marc zum ersten Mal auf Paul Klee, ein Treffen, in dessen Folge eine enge Freundschaft zwischen den beiden Künstlern entstand.[16]

Im Mai 1912 gaben Marc und Kandinsky, finanziell unterstützt von Bernhard Koehler, den Almanach Der Blaue Reiter mit einem Titelholzschnitt Kandinskys[42] bei Piper in München heraus. Marc schrieb drei einleitende Kapitel: Geistige Güter, Die Wilden Deutschlands und Zwei Bilder. Ein geplanter zweiter Almanach erschien nicht mehr, es erfolgte im Sommer 1914 nur ein Nachdruck; die Beziehungen der Redaktionsmitglieder zueinander hatten sich aufgrund der dominanten Position Kandinskys abgekühlt. Bezeichnenderweise erschien der Nachdruck der ersten Auflage mit getrennten Vorworten der beiden Herausgeber.

Das Projekt der Almanach-Reihe scheiterte nicht nur an den wachsenden Diskrepanzen innerhalb der Gruppe, sondern auch am Ausbruch des Ersten Weltkriegs.[43]

Letzte Jahre

Sonderbund und Erster Deutscher Herbstsalon

Der Tiger, 1912, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München

Im Oktober 1912 besuchten Marcs das Ehepaar Macke in Bonn und sahen sich die Sonderbundausstellung in Köln an. Kurz vor der Eröffnung im Sommer hatte es zwischen Marc und dem Mitorganisator Macke wegen der Ausjurierung einiger Bilder eine Auseinandersetzung gegeben. Doch nun war Marc sehr angetan von der Ausstellung. Sein Gemälde Der Tiger war in der Ausstellung als Bild Nr. 450 präsent. Die Freunde entschlossen sich zu einer Parisreise, wo sie Robert Delaunay, der beim Blauen Reiter ausgestellt hatte, persönlich kennenlernten. Dessen Werk, dem Guillaume Apollinaire den Begriff Orphischer Kubismus gegeben hatte, und das, von der Farbe beherrscht, zur „reinen Malerei“, zur Trennung vom Gegenständlichen führte, beeindruckte und prägte beide Maler.[44]

Tierschicksale, 1913, Kunstmuseum Basel

Im Dezember 1912 lernte Marc im Berliner Heim seiner Schwiegereltern die Dichterin Else Lasker-Schüler kennen, die geschiedene Frau von Herwarth Walden. Es verband sie bald eine enge Freundschaft, aus der sich ein reger Briefwechsel entspann. Marc schickte ihr insgesamt 28 eigenhändig bemalte Kartengrüße in den folgenden Jahren. Aus den Antwortbriefen Lasker-Schülers entstand die Grundlage für ihren Roman Der Malik. Eine Kaisergeschichte, veröffentlicht 1919.[45]

Im Frühjahr 1913 plante Marc zusammen mit Kandinsky die Herausgabe einer illustrierten Bibel, an der mit deren Zustimmung Alfred Kubin, Paul Klee, Erich Heckel und Oskar Kokoschka beteiligt werden sollten. Marc hatte sich für das Kapitel Genesis aus dem 1. Buch Mose entschieden. Es sollte im Piper Verlag als Blaue-Reiter-Ausgabe erscheinen. Die Verhandlungen über die Veröffentlichung scheiterten am Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Im Juni des Jahres wurden Franz und Maria Marc nach deutschem Recht getraut.[46]

Im selben Jahr war Marc wesentlich beteiligt an der Ausrichtung der Ausstellung von Herwarth Waldens Erstem Deutschen Herbstsalon, die ab September 1913 in Berlin stattfand. Dort zeigten 90 Künstler aus Frankreich, Deutschland, Russland, Holland, Italien, Österreich, der Schweiz und den USA ihre Werke. Stark waren das Ehepaar Delaunay, die Mitorganisatoren Marc, Macke und Kandinsky sowie weitere Künstler des Blauen Reiters und die Futuristen vertreten. Marc hatte sieben Gemälde, darunter der Turm der Blauen Pferde und das großformatige Tierbild Tierschicksale, [47] dessen Titelgebung von Klee stammt, in die Ausstellung gegeben..[48]

Umzug nach Ried, Kriegsbeginn und Tod

Anfang des Jahres 1914 erhielt Marc das Angebot einer Inszenierung von William Shakespeares Der Sturm von Hugo Ball, zu dieser Zeit Dramaturg der Münchner Kammerspiele. Doch bereits am 18. April resignierte er nach kritischen Zeitungsberichten und schrieb an Hugo Ball: „Es müsste doch unbedingt ausgesprochen werden, […] das wir die Scene selbst […] neu organisieren und nach unserem künstlerischen Vorstellungsleben gestalten wollen.“

Ende April 1914 erwarb Marc eine Villa in Ried bei Benediktbeuern – seit 1918 zu Kochel am See gehörig – im Tausch gegen sein Elternhaus in Pasing. Mit der finanziellen Unterstützung seiner Schwiegermutter kaufte er ein Stück Land hinzu, um den ebenfalls erworbenen Rehen ein Gehege zu bieten. Zum Ausbau eines Ateliers kam es nicht mehr; doch entstanden in Ried seine letzten großen Gemälde, teils abstrakt, teils gegenständlich.[49]

Grab von Franz und Maria Marc in Kochel

Im August meldeten sich Marc und Macke als Kriegsfreiwillige, wobei Marcs Truppe Ende des Monats an die französische Front verlegt wurde. Wie viele Künstler und Intellektuelle jener Zeit neigten beide dazu, den Kriegsbeginn als „positive Instanz“ zu überhöhen. Macke fiel bereits zwei Monate später. Dessen Tod traf Marc tief, änderte aber nichts an seiner Einstellung. In seinem nach dem Krieg veröffentlichten Nachruf drückte er nicht nur die Trauer um den Freund aus, sondern hielt an der Opferbereitschaft fest. In seinen „Briefen aus dem Feld“ wird deutlich, dass er ein krankes Europa sah, das durch den Krieg geläutert werden müsse. Ein Sinneswandel, wie auch bei vielen anderen Menschen, so bei Max Beckmann, setzte später ein. Im Oktober 1915 schrieb Marc an Lisbeth Macke einen Brief, in dem er den Krieg als den „gemeinsten Menschenfang, dem wir uns ergeben haben“ bezeichnete.[50]

Franz Marc wurde 1916 in die Liste der bedeutendsten Künstler Deutschlands aufgenommen und damit vom Kriegsdienst befreit. An seinem letzten Einsatztag vor der Freistellung fiel er als Leutnant der Landwehr[51] während eines Erkundungsritts am 4. März 1916 bei Braquis, knapp 20 km östlich von Verdun. Er war von zwei Granatsplittern getroffen worden. Am nächsten Morgen setzte man Franz Marc im Park des Schlosses Gussainville bei Braquis unter einem schlichten Gedenkstein bei. 1917 ließ Maria Marc seinen Leichnam nach Kochel am See überführen.[52]

Werk

Nach der naturalistischen Ausbildung wechselte Marc zum Ausdruck. Er verwendete Techniken wie Ölfarben, Gouachen, Bleistift, Aquarell und schuf Holzschnitte. Marcs bevorzugte Motive waren Tiere als ein Sinnbild von Ursprünglichkeit und Reinheit. Sie verkörperten für ihn die Idee der Schöpfung, da sie im Einklang mit der Natur leben. Er wollte damit seine Utopie einer paradiesischen Welt ausdrücken. Der Farbeinsatz in seinen Werken ist nicht nur expressiv, sondern auch symbolisch, da Marc eigene Farbgesetze aufstellte.

Insgesamt sind 244 Ölgemälde im Werkverzeichnis I, erschienen bei Beck, aufgeführt.[53] Das fortschreibende Werkverzeichnis II führt 261 Zeichnungen und Aquarelle auf, 94 Postkarten, 8 Glasbilder, 17 kunstgewerbliche Entwürfe auf Papier und 11 kunsthandwerkliche Arbeiten, 9 Stickereien und 15 plastische Arbeiten. Einige Arbeiten konnten von den Kunstexperten nicht Franz Marc zugeschrieben werden.[54]

Die künstlerischen Anfänge

Moorhütten im Dachauer Moos, 1902, Franz Marc Museum, Kochel am See

In der Malklasse des aus der Münchner Schule stammenden Künstlers Wilhelm von Diez, der eine virtuose, dunkeltonige Historienmalerei entwickelt hatte, arbeitete Marc 1901 wohl intensiv, aber zurückgezogen. Während aus den Anfängen von Marcs Werk Papierarbeiten ab 1897 bekannt sind,[55] datieren Ölgemälde erst ab 1902.[56] Die Landschaften, die im Sommer 1902 auf der Staffelalm oberhalb von Kochel am See und im Dachauer Moos entstanden, sind vom Naturalismus geprägt. Ein Beispiel seiner traditionellen Malerei ist das Gemälde Moorhütten im Dachauer Moos aus dem Jahr 1902, das – akribisch gemalt – von dunklen Braun- und Grüntönen beherrscht wird.[57]

Im Vorfeld des Expressionismus

Zwischen 1904 und 1907 suchte Marc nach seinem eigenen Stil. In einem Illustrationszyklus zu einem Band mit Texten von Dichtern wie Richard Dehmel, Carmen Sylva und Hans Bethge setzte er sich mit dem Jugendstil auseinander. Das Buch erschien unter dem Titel Stella Peregrina postum 1917 beim Verlag Franz Hanfstaengl in München. Annette von Eckardt hatte 18 Faksimile-Illustrationen Marcs handkoloriert, die Einleitung stammte von Hermann Bahr.[58] Diese „Stella Peregrina“-Phase blieb als Erscheinung in seinem Gesamtwerk isoliert.

Der tote Spatz, 1905, Privatbesitz

1905 schloss Marc mit dem jungen Schweizer Tiermaler Jean-Bloé Niestlé Freundschaft. Dieser regte ihn dazu an, die Vorliebe für Tiere derart umzusetzen, dass sie nicht als zoologische Darstellungen abzubilden seien, sondern der Künstler sölle sich in das Tier hineinversetzen und sein Wesen in der Malerei einfangen. Die Begegnung mit Niestlé gab Marc den Anstoß dazu, die Tiermalerei als ein Mittel künstlerischen Ausdrucks fortzuentwickeln. Im selben Jahr entstand als erstes Beispiel Der tote Spatz.[59]

Zurückgezogen verbrachte er den Sommer 1905 wieder auf der Staffelalm, wo er Bilder in einem wenig farbigen Stil in herkömmlicher Weise mit Licht und Schatten malte. In diesem Jahr kam er über Marie Schnür in Kontakt mit den Künstlern der Scholle, deren Maler in der Nachfolge des Impressionismus eine Variante der Jugendstilmalerei praktizierten. Im Herbst traf er sich in Dachau mit Adolf Hölzel, dem Mitbegründer der Künstlerkolonie Dachau, die damals die Freilichtmalerei pflegte, von der Marc bis zum 8. Dezember 1910 nicht loskommen sollte.[60]

Während seiner Griechenlandreise 1905/06 arbeitete Marc kaum, erst im Anschluss zog er sich im Sommer in die Einsamkeit nach Kochel zurück. Nachdem die beiden Frauen – Maria Frank und Marie Schnür – auch nach Kochel gekommen waren, entstand das Bild Zwei Frauen am Berg.

Der zweite Aufenthalt in Paris nach der missglückten Hochzeit im März 1907 führte zur Entdeckung der Kunst von Paul Gauguin und Vincent van Gogh, die dem Stil des Post-Impressionismus zugeordnet wird.

Franz Marc und Maria Franck verbrachten den Sommer 1908 mit intensiver Malerei in Lenggries. Der Eindruck, den die Kunst van Goghs auf ihn machte, wurde im Dezember 1909 noch verstärkt durch eine Ausstellung in München. Er setzte sich mit van Goghs Formensprache auseinander, und das Ergebnis wird mit dem zwischen Dezember 1909 und Anfang Januar 1910 entstandenen Gemälde Katzen auf rotem Tuch dokumentiert.[61]

Impulse für Marcs Werk

Liegender Hund im Schnee, 1910/11, Städel, Frankfurt

1910 rang Marc noch darum, „aus der Beliebigkeit der Farbe herauszukommen“ und gestand am 6. Dezember des Jahres: „[…] aber dazu muß man über die Farbe noch viel mehr wissen und nicht so planlos Beleuchtung fummeln“. Zwei Tage später entsann er sich eines Gesprächs, in dem Marianne von Werefkin Helmuth Macke darüber aufklärte, dass „[…] fast alle Deutschen den Fehler begehen, das Licht für Farbe zu nehmen, während die Farbe etwas ganz anderes ist und mit Licht, d. h. Beleuchtung, überhaupt nichts zu tun hat.“[60] Durch diese Bemerkung angeregt, begann Marc sich mit der Farbenlehre Johann Wolfgang von Goethes und Wilhelm von Bezolds ebenso auseinanderzusetzen, wie mit der Farbensymbolik Philipp Otto Runges, wobei Adolf Erbslöh ihn mit einer „Kleinausgabe des Chevreul[62] aushalf.

In regem Briefverkehr mit August Macke schilderte er ausführlich seine Erkenntnisse und die Absicht, sich daraus seine eigene Farblehre zu schaffen.[63] Er formulierte sie in einem Brief an Macke vom 12. Dezember 1910:

„Blau ist das männliche Prinzip, herb und geistig. Gelb das weibliche Prinzip, sanft, heiter und sinnlich. Rot die Materie, brutal und schwer und stets die Farbe, die von den anderen beiden bekämpft und überwunden werden muß! Mischst Du z. B. das ernste, geistige Blau mit Rot, dann steigerst Du das Blau bis zur unerträglichen Trauer, und das versöhnende Gelb, die Komplementärfarbe zu Violett, wird unerläßlich. […] Mischst Du Rot und Gelb zu Orange, so gibst Du dem passiven und weiblichen Gelb eine megärenhafte, sinnliche Gewalt, daß das kühle, geistige Blau wiederum unerläßlich wird, der Mann, und zwar stellt sich das Blau sofort und automatisch neben Orange, die Farben lieben sich. Blau und Orange, ein durchaus festlicher Klang. Mischst Du nun aber Blau und Gelb zu Grün, so weckst Du Rot, die Materie, die Erde, zum Leben.[64]

Animalisierung der Kunst

Pferd in der Landschaft , 1910, Museum Folkwang, Essen

Ab 1910 konzentrierte sich Marc, für den das Tier zunehmend eine Metapher für kreatürliche Reinheit und Unschuld wurde, auf das Tierbild. Nach naturalistischen Anfängen und Erfahrungen mit dem Impressionismus, kam er in seinen Bildern und Plastiken um 1909 seinem Ziel der „Animalisierung der Kunst“ um einige Schritte näher. In einem Aufsatz für das 1910 bei Reinhard Piper herausgegebene Buch Das Tier in der Kunst schildert Marc:

„Ich suche mein Empfinden für den organischen Rhythmus aller Dinge zu steigern, suche mich pantheistisch einzufühlen in das Zittern und Rinnen des Blutes in der Natur, in den Bäumen, in den Tieren, in der Luft.“

In dieser Phase versuchte Marc, die „Animalisierung“, die Verlebendigung seiner Bilder, durch Schwingungen und Parallelisierungen der Linien zu erreichen, wodurch das Innere, das organische Leben der Tiere in ihrem harmonischen Zusammenhang mit der Umgebung sichtbar wurde.[65]

Späte Werke, Beginn der Abstraktion

Der Turm der blauen Pferde, 1913, verschollen

Im Jahr 1910 entstand Akt mit Katze. Die Darstellung der Figur in Akt mit Katze erinnert an Cézanne, während die Farbgebung an Matisse, Hauptvertreter des Fauvismus, angelehnt ist. Es beruht auf Marcs Auseinandersetzung mit den Spektralfarben; er vermied jedoch größere Farbflächen, sodass das Bild unruhig wirkt und die Teile auseinanderzufallen scheinen. Der Versuch war ihm nicht ganz gelungen.[66]

Ruhende Pferde, Holzschnitt, 1911, ausgestellt in der Neuen Secession, Berlin, heute Albertina, Wien
Kleine Komposition III, 1914, Osthaus Museum Hagen

Wichtige Werke wie die Gemälde Blaues Pferd I und Blaues Pferd II entstanden 1911, in denen Marc das Blau von einer „Erscheinensfarbe“ zu einer „Wesensfarbe“ macht. Er fand mit dem Tierbild ein Sinnbild für eine „Spiritualisierung der Welt“. Das Blaue Pferd drückt wie die Blaue Blume der Romantik die Suche nach Erlösung von irdischer Schwere und materieller Gebundenheit aus.[67]. Im Gegensatz zum Blau verwirklichte Marc seine Vorstellung von Gelb als „das weibliche Prinzip, sanft, heiter, sinnlich“ in dem Gemälde der Gelben Kuh, ebenfalls aus dem Jahr 1911, das Lebensfreude ausdrückt.[68] Der Tiger aus dem Jahr 1912 weist eine kubistische Formensprache auf, die expressiv umgewandelt wird. Marc hatte die Werke von Braque und Picasso 1910 auf der zweiten Ausstellung der N.K.V.M. kennengelernt.[69] Ab 1912 schuf der Künstler zunehmend Tiermotive als Träger seiner philosophisch-weltanschaulichen und religiösen Gedanken.

Marcs Bilder bis 1914 nähern sich einer „prismatischen“ und „kristallinen“ Abstraktion an, die aus einer Verschmelzung der Formen des italienischen Futurismus und des Orphismus von Robert Delaunay entstehen.[70] Beispiele sind ebenfalls die ungegenständlichen Kleinen Kompositionen, die in vier Motiven Ende 1913 Anfang 1914 entstanden.[71]

Das ab 1945 verschollene Werk Der Turm der blauen Pferde aus dem Jahr 1913 wirkt bereits abstrahiert, die Pferdekörper setzen sich aus geometrischen Formen zusammen, und der landschaftliche Hintergrund besteht nur noch aus abstrakten Formationen. Stärker noch zeigt sich sein neuer abstrakter Malstil in Tierschicksale, ebenfalls gemalt 1913. Zwischen spitzen, bedrohlich wirkenden Formen erscheinen undeutlich Pferde, Schweine, Wölfe und im Mittelpunkt ein blauweißes Reh, das seinen Kopf extrem nach oben reckt.[72]

Aus dem Jahr 1914 stammen vier in Ried entstandene ungegenständliche Werke, die Gemälde Heitere Formen, Spielende Formen, Kämpfende Formen und Zerbrochene Formen. In den Titeln zeigt sich die Zwiespältigkeit seiner Gefühle. Eine Interpretation der Kämpfenden Formen vergleicht die rote Farbfläche links mit einem Adler, der sich auf ein nicht näher definiertes dunkles Wesen stürzt. Gegenständlicher waren die Gemälde Tirol und Das arme Land. Das letzte Gemälde ist Rehe im Walde II, das in stark abstrahierter Form drei Rehe auf einer Waldlichtung zeigt.[73] Das Tier hatte für ihn an Bedeutung verloren; in einem Brief an seine Frau aus dem Feld vom 12. April 1915 schrieb Marc:

„Ich empfand schon sehr früh den Menschen als ‚häßlich‘; das Tier schien mir schöner, reiner; aber auch an ihm entdeckte ich soviel gefühlswidriges u. häßliches, sodaß meine Darstellungen […] instinktiv immer schematischer, abstrakter wurden“.[74]

Franz Marc und der Japonismus

Im Regen, 1912, Städtische Galerie im Lenbachhaus

Marc begeisterte sich schon zu Beginn seines Kunststudiums für die japanische Kunst, berichtet sein Studienkollege Hermann Ebers (1881–1955), mit dem er 1900/1901 zusammen bei Gabriel von Hackl Anatomie studierte: „Jedes Mal brachte er uns etwas Japanisches mit und konnte sich nicht lassen vor Bewunderung über seine Eigenart und Schönheit.“[75] Als er sich 1903 in Paris aufhielt, erwarb er nicht nur „eine wunderbare Kollektion japanischer Farbholzschnitte“, sondern ging auch in den dortigen japanischen Zirkus und besuchte das ostasiatische Museum Cernuschi.[76] Dennoch hinterließ damals „weder die Begegnung mit den Impressionisten noch die japanische Kunst entscheidende Spuren in seinem Werk.“[77] Ab 1904 begann Marc in München mit japanischer Kunst zu handeln, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.[78]

Seit 1907 finden sich eindeutige Rückgriffe auf die japanische Kunst in seinem Werk. Die ostasiatische Kunst faszinierte Marc in einem so hohen Maße, dass er seit 1908 zumindest in drei chinesische und japanische Specksteine seinen Namen bzw. sein Monogramm in japanischen Schriftzeichen schneiden ließ, um sie als Stempel zu verwenden.[79] Nach ostasiatischer Art benutzte er sie als Ersatz oder Ergänzung zu seiner Unterschrift auf Postkarten[80] und Briefen.[81]

Eine Besonderheit, die Darstellung des Regens – eine Rarität in der jüngeren europäischen Malerei – ist ohne japanische Vorbilder kaum vorstellbar. Marcs Gemälde von 1912 Im Regen,[82] das sich im Münchner Lenbachhaus befindet, stellt einen Höhepunkt seiner Verarbeitung japanischer Kunst in der Malerei dar. Marc besaß eine umfangreiche Japansammlung, die nicht vollständig erhalten ist. Aus seinem Nachlass gelangten 2009 21 Tuschzeichnungen und Holzschnitte sowie 17 illustrierte Bücher an das Schloßmuseum Murnau.[83]

Schriften

1910–1912

Im Kampf und die Kunst

Reinhard Piper veröffentlichte 1910 in seinem Verlag Marcs Essay Über das Tier in der Kunst. Marc schrieb an den Verleger:

„Meine Ziele liegen nicht in der Linie besonderer Tiermalerei. Ich suche einen guten, reinen und lichten Stil, in dem wenigstens ein Teil dessen, was mir moderne Maler zu sagen haben werden, restlos aufgehen kann“. Weitere kunsttheoretische Schriften wie beispielsweise Die konstruktiven Ideen der neuen Malerei vom März 1912 sind über die folgende Fußnote in Auszügen erreichbar.[84]

Im Sommer 1911 erschien die Schrift Im Kampf um die Kunst beim Piper Verlag, in der Kandinsky und Marc neben anderen Künstlern, Galerieleitern und Schriftstellern als Antwort Beiträge gegen die polemische Schrift Ein Protest deutscher Künstler von Carl Vinnen verfassten.[85] Vinnen hatte sich anlässlich des Ankaufs eines van-Gogh-Gemäldes durch den Direktor der Kunsthalle Bremen, Gustav Pauli, im April 1911 gegen die „Überfremdung deutscher Kunst“ gewandt, und er gewann in seinem Aufruf unter anderem die Unterschriften von Thomas Theodor Heine, Franz von Stuck und Käthe Kollwitz. Die Kontroverse wurde bekannt unter dem Begriff Bremer Künstlerstreit.

Im März 1912 erschien von Marc in der Kunstzeitschrift Pan sein Artikel über „Die Neue Malerei“, in der er nachweisen wollte, dass seine als „neu“ bezeichnete Malerei nicht auf den Impressionismus zurückzuführen sei, sondern höchstens, wenn auch nur bedingt, auf Paul Cézanne. Jede Zeit habe ihre Qualität und über den künstlerischen Wert oder Unwert der neuen malerischen Ideen müsse diskutiert werden. Max Beckmann, der Marc bei Im Kampf um die Kunst noch beigestanden hatte, kritisierte im folgenden Pan die Ausführungen von Marc, indem er die Werke von Gauguin, Matisse und Picasso in die Nähe des Kunstgewerbes rückte, und mit dem Satz schloss:„Die Gesetze der Kunst sind ewig und unvergänglich, wie das moralische Gesetz in uns“. Marc antwortete im Pan, doch es prallten zwei Standpunkte aufeinander, die auch in der Gegenwart noch ausgefochten werden.[86]

Almanach Der Blaue Reiter 1912

Subskriptionsprospekt zum Almanach Der Blaue Reiter, 1912

Im Mai 1912 erschien der Almanach Der Blaue Reiter in einer Auflage von 1200 Exemplaren, den Kandinsky mit drei langen Beiträgen abschloss. Das Wort „Almanach“ musste auf Wunsch des Verlegers Piper aus dem Titelholzschnitt von Kandinsky entfernt werden. Das Werk wurde nicht, wie ursprünglich geplant, ein jährlich erscheinenden Organ, sondern erlebte 1914 nur einen Nachdruck. 140 Bildreproduktionen und 19 Textbeiträge waren enthalten. Marc war mit Abbildungen seiner Gemälde und mit drei kurzen einleitenden Kapiteln vertreten.[87] In Geistige Güter beklagte er sich darüber, dass geistiges Gut weniger geschätzt würde als materielles. Im zweiten Artikel, Die „Wilden“ Deutschlands erklärte er, dass die modernen Künstler – die „Wilden“, angelehnt an die Fauves – der Brücke, der Neuen Secession in Berlin und der Neuen Künstlervereinigung München konsequent den Weg der geistigen Erneuerung der Kunst gingen:

„Die schönsten prismatischen Farben und der berühmte Kubismus sind als Ziel der ‚Wilden’ bedeutungslos geworden. Ihr Denken hat ein anderes Ziel: durch ihre Arbeit ihrer Zeit Symbole zu schaffen, die auf die Altäre der kommenden geistigen Religion gehören und hinter denen der technische Erzeuger verschwindet“.[88]

Im letzten Kapitel Zwei Bilder stellte er eine Illustration aus Grimms Märchen von 1832 einem Gemälde von Kandinsky aus dem Jahr 1910 gegenüber. Beide Bilder seien von einer Wahrhaftigkeit geprägt, die die neue Kunst auszeichne.[89] Die Autoren neben den beiden Herausgebern Marc und Kandinsky wie Delaunay, Macke und Schönberg lieferten Texte und Bildbeispiele aus unterschiedlichen Bereichen der Bildenden Kunst, Volkskunst, Musik und des Theaters. Der Almanach von Künstlern für Künstler wurde einer der wichtigsten deutschsprachigen programmatischen Schriften für die Kunst des 20. Jahrhunderts; er wurde in allen Weltsprachen veröffentlicht.[90]

1913–1916

Zeichnung aus Marcs Skizzenbuch aus dem Felde, veröffentlicht 1920

Für den Ersten Deutschen Herbstsalon im September 1913 schrieb Marc stellvertretend für seine ausstellenden Künstlerkollegen neben Herwarth Waldens Vorrede ein Vorwort für den Katalog.

Unter dem Titel Im Fegefeuer des Krieges erschien am 15. Dezember 1914 in der Vossischen Zeitung Franz Marcs erste Kriegsschrift, die dieser während seines Aufenthaltes wegen Dysenterie im Oktober desselben Jahres im Lazarett verfasste. Im darauffolgenden Jahr erschien unter dem Titel Das geheime Europa seine zweite Kriegsschrift. Darin: „Der Krieg geht umher. Europa ist krank am alten Erbübel und will gesund werden, darum will es den fruchtbaren Blutgang […] Um Reinigung wird der Krieg geführt und das kranke Blut vergossen.“[91]

Marcs Briefe aus dem Felde und sein Skizzenbuch, die einzige bildliche Äußerung aus der Kriegszeit, wurden unter dem Titel Franz Marc, Briefe, Aufzeichnungen und Aphorismen im Jahr 1920 bei Paul Cassirer in Berlin herausgegeben.[92]

Nachlass

Der schriftliche Nachlass Franz Marcs wurde 1973 vom Deutschen Kunstarchiv (ehemals: Archiv für Bildende Kunst) im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg käuflich von der Galerie Stangl, München, erworben. Otto Stangl stand seit 1948 mit der Witwe des Künstlers in Verbindung und war ihr Nachlassverwalter. Eine Komplettierung durch 200 Schriftstücke erfolgte als Schenkung eines Erben Stangls im Jahr 2005.[93]

Rezeption

Marcs Werk

Schon im Jahr 1916 wurde in der Münchener Neuen Secession – eine 1913 entstandene Künstlergruppe – die Franz Marc-Gedächtnis-Ausstellung gezeigt, die bisher umfangreichste Retrospektive seiner Werke. Dies war erstaunlich, da Marc sich einer Mitgliedschaft immer entzogen hatte.[94] 1936/37 diffamierten die Nationalsozialisten Franz Marc als „entarteten Künstler“ und beschlagnahmten 130 Werke aus deutschen Sammlungen, wozu auch das Gemälde Tierschicksale gehörte, sowie 650 seiner Werke aus 32 deutschen Museen, die ab dem 19. Juli 1937 zeitgleich mit der Großen Deutschen Kunstausstellung im neu eröffneten Haus der Deutschen Kunst im nahegelegenen Galeriegebäude am Hofgarten in der Ausstellung „Entartete Kunst“ zu sehen waren. Noch vor der Veräußerung der Werke wählte Hermann Göring 13 Gemälde aus, die er für seine Sammlung vereinnahmte, darunter Hirsche im Walde und Der Turm der blauen Pferde. Beide Bilder sind seit 1945 verschollen.[95]

Franz-Marc-Gymnasium in Markt Schwaben

Einige seiner Werke wurden auf der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel gezeigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Siegeszug seiner Malerei, und seine Tierbilder aus den Jahren 1911/12 hingen als Kunstkopien in vielen Wohnungen. Die Bedeutung des Künstlers als einer der Vorreiter der abstrakten Kunst in seinen späteren Werken erschloss sich jedoch erst ab 1976 durch die Monografie von Klaus Lankheit und der Gedächtnisausstellung 1980 im Münchner Lenbachhaus.[96]

Eine Retrospektive des malerischen und grafischen Werks von Franz Marc, die größte nach der Gesamtschau im Jahr 1916, wurde am 17. September 2005 im Lenbachhaus und im zugehörigen Kunstbau eröffnet. Sie erreichte bis zum 8. Januar 2006 mit rund 300.000 Besuchern einen Besucherrekord.[97]

Das Blaue Jahr − 100 Jahre Blauer Reiter, unter diesem zusammenfassenden Titel bietet das Franz Marc Museum in Kochel im Jahr 2011 neben Sammlungspräsentationen unter anderem Sonderausstellungen von Ernst Ludwig Kirchner und Paul Klee sowie ab dem 18. September 2011 Joseph Beuys – Franz Marc. Im Einklang mit der Natur.[98]

Ebenfalls im Blauen Jahr verweist das Schloßmuseum Murnau in der Ausstellung Die Maler des „Blauer Reiter“ und der Japanismus, die vom 21. Juli bis zum 6. November 2011 läuft, erstmals auf den Einfluss japanischer Kunst, insbesondere japanischer Holzschnitte, auf die Künstler des Blauen Reiter. Sammlungsstücke der Maler, darunter eine japanische Kunstsammlung Franz Marcs, die das Museum 2009 erwarb, sowie Werkbeispiele bilden das Spektrum der Ausstellung.[99][100]

Zeugnisse von Zeitgenossen

Der Stier, 1911, Solomon R. Guggenheim Museum, New York

Wassily Kandinsky, der Mitbegründer des Blauen Reiter, hob im Almanach in seinem Beitrag Über die Formfrage die Bedeutung Marcs für die abstrakte Kunst hervor:

„Das starke abstrakte Klingen der körperlichen Form verlangt nicht durchaus Zerstörung des Gegenständlichen. Daß es auch hier keine allgemeinen Regeln gibt, sehen wir in dem Bilde von Marc (Der Stier). Es kann also der Gegenstand den inneren und den äußeren Klang vollkommen behalten, und dabei können seine einzelnen Teile zu selbständig klingenden abstrakten Formen sich verwandeln und also einen gesamten abstrakten Hauptklang verursachen“.[101]

Paul Klee, Freund und Künstlerkollege, widmete Marc in seinem Tagebuch einen Nachruf:

„Wenn ich sage, wer Franz Marc ist, muss ich zugleich bekennen, wer ich bin, denn vieles, woran ich teilnehme, gehört auch ihm. Menschlicher ist er, er liebt wärmer, ausgesprochener. Zu den Tieren neigt er sich menschlich. Er überhöht sie zu sich.“[102]

Die Dichterin Else Lasker-Schüler widmete Marc nach seinem Kriegstod ein Gedicht, das den Titel trägt:

Als der blaue Reiter war gefallen …[103]

Würdigungen

In Kochel am See befindet sich das 1986 gegründete und 2008 erweiterte Franz Marc Museum. Bereits als Akademieschüler arbeitete Franz Marc für Malstudien in der Kocheler Umgebung und kaufte dort 1914 ein Haus. Der Nachlassverwalter von Maria Marc, der Galerist Otto Stangl, hatte bereits bei der Gründung des Franz Marc Museums die Vision, das Museum später zu erweitern, um die Fortsetzung der dem Blauen Reiter wichtigen Idee des „Geistigen in der Kunst“ durch die Abstraktion der Nachkriegszeit verständlich zu machen. Die Stiftung Otto und Etta Stangl vermachte dem Museum viele Werke, unter anderem Gemälde seiner Künstlerfreunde aus dem Umfeld des Blauen Reiters. Das Museum stellt das Werk Franz Marcs in ein Beziehungsnetz, das die Bedeutung des Künstlers widerspiegelt, der die Grenzen einer traditionellen, der Naturnachahmung gewidmeten Kunst zu überwinden und zum Wesenskern der Dinge vorzudringen suchte. Die unterschiedlichen Einflüsse, die auf die Kunst Franz Marcs wirkten, sowie die Anregungen, die von ihr ausgingen, werden mit Werkbeispielen im Franz Marc Museum präsentiert.[104]

Rote Rehe II, 1912. Briefmarke 1974

Das frühere Gymnasium Markt Schwaben wurde 1989 zu Ehren des Künstlers in Franz-Marc-Gymnasium umbenannt.

In mehreren Städten Deutschlands sind Straßen nach Marc benannt, so in Hamburg, Heidelberg, Kochel am See, Köln, Leverkusen, Sindelsdorf und München. Die Deutsche Bundespost brachte am 15. Februar 1974 eine Briefmarke mit den Roten Rehen im Wert von 30 Pfennig heraus

Franz Marc auf dem Kunstmarkt

Im Februar 2008 erreichte die Versteigerung von Weidende Pferde III bei Sotheby’s in London einen Rekordpreis von umgerechnet 16,5 Millionen Euro. Das war der doppelte Schätzpreis. Der Bieter blieb unbekannt.[105]

Im Juni 2009 erzielte eines der letzten impressionistischen Gemälde Marcs, Springende Pferde aus dem Jahr 1910, auf einer Versteigerung bei Christie’s in London umgerechnet 4,4 Millionen Euro. Es blieb damit knapp unter dem Schätzpreis.[106]

Ausgewählte Werke

Die großen blauen Pferde, 1911, Walker Art Center, Minneapolis
Gemälde
Datei:Franz mark Horses.jpg
Weidende Pferde IV (Die roten Pferde), 1911, Busch-Reisinger Museum, Harvard University Cambridge, MA, USA
Hocken im Schnee, 1911, Franz Marc Museum, Kochel
Zwei Katzen, blau und gelb, 1912, Kunstmuseum Basel, Basel
Bild mit Rindern I, 1913, Pinakothek der Moderne, München
Kleine Komposition II, 1914, Sprengel Museum, Hannover
  • 1902: Moorhütten im Dachauer Moor, Öl auf Leinwand, 43,5 × 73,6 cm, Franz Marc Museum, Kochel
  • 1904: Sindelsdorf, Öl auf Leinwand, 40 × 31,5 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1905: Der tote Spatz, Öl auf Holz, 13 × 16,5 cm, Privatbesitz
  • 1905: Kleine Pferdestudie II, Öl auf Pappe, 27 × 31 cm, Franz Marc Museum, Kochel
  • 1906: Zwei Frauen am Berg, Skizze, Öl auf Leinwand, auf Pappe aufgezogen, 15,5 × 24,7 cm, Franz Marc Museum, Kochel
  • 1906: Sitzende Bäuerin mit Huhn im Schoß, Farbige Kreide, Schloßmuseum Murnau
  • 1907: Elefant, Kreide, 41,5 × 33,8 cm, Hamburger Kunsthalle, Hamburg
  • 1907: Frau im Wind am Meer, Öl auf Pappe, 26 × 16 cm, Franz Marc Museum, Kochel
  • 1908: Lärchenbäumchen, Öl auf Leinwand, 100 × 71 cm, Museum Ludwig, Köln
  • 1908: Springender Hund, Öl auf Leinwand, 67 × 54 cm
  • 1909: Kleines Pferdebild, Öl auf Leinwand, 16 × 25 cm, Franz Marc Museum, Kochel
  • 1909: Rehe in der Dämmerung, Öl auf Leinwand, 100 × 70 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1909/10: Katzen auf rotem Tuch, Öl auf Leinwand, 50,5 × 60,5 cm, Privatbesitz
  • 1910: Grasende Pferde, Öl auf Leinwand, 94 × 64 cm
  • 1910: Akt mit Katze, Öl auf Leinwand, 86,5 × 80 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1910: Weidende Pferde I, Öl auf Leinwand, doubliert, 64 × 94 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1911: Die kleinen blauen Pferde, Öl auf Leinwand, 61 × 101 cm, Staatsgalerie, Stuttgart,
  • 1911: Der Stier, Öl auf Leinwand, 135 × 101 cm, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
  • 1911: Blaues Pferd I, Öl auf Leinwand, 112,5 × 84,5 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1911: Liegender Hund im Schnee, Öl auf Leinwand, 62,5 × 105 cm, Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt am Main,
  • 1911: Die großen blauen Pferde, Öl auf Leinwand, 181 × 105 cm, Walker Art Center, Minneapolis / Minnesota
  • 1911: Die kleinen blauen Pferde, Öl auf Leinwand, 61 × 101 cm, Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart
  • 1911: Rehe im Schnee, Öl auf Leinwand, 84,7 × 84,5 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1911: Bildnis Henri Rousseau, Hinterglasbild, 15,3 × 11,4 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1911: Die gelbe Kuh, Öl auf Leinwand, 140,5 × 189,2 cm, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
  • 1911: Hocken im Schnee, Öl auf Leinwand, 79,5 × 100 cm, Franz Marc Museum, Kochel
  • 1912: Kleine gelbe Pferde, Öl auf Leinwand, 104 × 66 cm, Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart
  • 1912: Tiger, Öl auf Leinwand, 111 × 111 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1912: Zwei Katzen, blau und gelb, Öl auf Leinwand, 74 × 98 cm, Kunstmuseum, Basel
  • 1912: Im Regen, Öl auf Leinwand, 81,5 × 106 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1912: Rote Rehe
  • 1912: Rote Rehe II, Öl auf Leinwand, 70 × 100 cm, Pinakothek der Moderne, München
  • 1912: Schweine, Öl auf Leinwand, 83 × 58 cm, Privatbesitz
  • 1912: Das Äffchen, Öl auf Leinwand, 70,4 × 100 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1912: Reh im Klostergarten, Öl auf Leinwand, 75,7 × 101 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1912: Zwei Katzen, blau und gelb, Öl auf Leinwand, 74 × 98 cm, Kunstmuseum Basel, Basel
  • 1912: Im Regen, 1912. Öl auf Leinwand 81 × 105,5 cm. Städtische Galerie im Lenbachhaus
  • 1912: Das blaue Pferdchen, Öl auf Leinwand, 58 × 73 cm, Saarlandmuseum, Saarbrücken
  • 1913: Die verzauberte Mühle, Öl auf Leinwand, 130,6 × 90,8 cm, The Art Institute of Chicago, Chicago
  • 1913: Tierschicksale, Öl auf Leinwand, 195 × 263,5 cm, Kunstmuseum Basel
  • 1913: Füchse, Öl auf Leinwand, 87 × 65 cm, museum kunst palast, Düsseldorf
  • 1913: Der Mandrill, Öl auf Leinwand, 91 × 131 cm, Pinakothek der Moderne, München
  • 1913: Bild mit Rindern, Öl auf Leinwand, 92 × 130,8 cm, Pinakothek der Moderne, München
  • 1913: Schlafendes Pferd, Wasserfarbe und Tinte auf Papier, 46 × 40 cm
  • 1913: Rehe im Wald I, Öl auf Leinwand, 100,5 × 104 cm, Phillips Collection, Washington
  • 1913: Der Turm der blauen Pferde, Öl auf Leinwand, 200 ×130 cm, seit Kriegsende 1945 verschollen, gilt als Marcs wichtigstes Werk
  • 1913: Die blauen Fohlen, Öl auf Leinwand, 55,7 × 38,5 cm, Kunsthalle in Emden, Emden
  • 1913: Kleine Komposition I, Öl auf Leinwand, 46,5 × 41,5 cm, Privatbesitz
  • 1914: Landschaft mit Haus, Hund und Rind, Öl auf Leinwand, Privatbesitz
  • 1914: Kämpfende Formen, Öl auf Leinwand, 131 × 91 cm, Staatsgalerie moderner Kunst, München
  • 1914: Spielende Formen, Öl auf Leinwand, 56,5 × 170 cm, Privatbesitz
  • 1914: Zerbrochene Formen, Öl auf Leinwand, 112 × 84,5 cm, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
  • 1914: Kleine Komposition II, Öl auf Leinwand,59,5 × 46 cm, Sprengel Museum, Hannover
  • 1914: Kleine Komposition III, Öl auf Leinwand, 46,5 × 58 cm, Osthaus Museum, Hagen
  • 1914: Kleine Komposition IV, Franz Marc Museum, Kochel
  • 1914: Tirol, Öl auf Leinwand, 135,7 × 144,5 cm, Pinakothek der Moderne, München
  • 1914: Rehe im Walde II, Öl auf Leinwand, 110 × 100,5 cm, Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe
Skulptur
Druckgrafik
Schlafende Hirtin, Holzschnitt, 1912, British Museum, London
  • 1911/12: Ruhende Pferde, Holzschnitt, 25,5 × 38,2 cm, Albertina, Wien
  • 1912: Schlafende Hirtin, Holzschnitt, 19,7 × 24 cm, British Museum, London
  • 1913: Geburt der Pferde, Holzschnitt, 21,5 × 14,5 cm, Staatlich Graphische Sammlung, München
  • 1913: Geburt der Wölfe, Holzschnitt, 25,3 × 18,5 cm, Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Sammlung Kracht
  • 1914: Schöpfungsgeschichte I (Der Pavian), Holzschnitt, 24 × 20 cm, Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Sammlung Kracht
  • 1914: Schöpfungsgeschichte II, Farbholzschnitt, 23,7 × 20 cm, Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Sammlung Kracht

Literatur (Auswahl)

Schriften und Werkverzeichnisse

Der Blaue Reiter
  • Klaus Lankheit: Der Blaue Reiter, Herausgegeben von Wassily Kandinsky und Franz Marc, Dokumentarische Neuausgabe. München/Zürich 1984.
  • Wassily Kandinsky/Franz Marc: Der Blaue Reiter. Piper, München 2004, ISBN 978-3-492-24121-2.
Briefwechsel, Schriften und Dokumente
  • Cathrin Klingsöhr-Leroy: Zwischen den Zeilen – Dokumente zu Franz Marc. Hatje, Ostfildern, 2005, ISBN 3-7757-1595-9
  • Klaus Lankheit (Hrsg.): Franz Marc: Schriften. DuMont, Köln 1978, ISBN 3-7701-1088-9.
  • Klaus Lankheit (Hrsg.) Wassily Kandinsky, Franz Marc, Briefwechsel: Mit Briefen von und an Gabriele Münter und Maria Marc. Piper, München 1983, ISBN 3-492-02847-0
  • Else Lasker-Schüler, Franz Marc: Mein lieber, wundervoller blauer Reiter: Privater Briefwechsel. Hrsg. von Ulrike Marquardt. Artemis & Winkler, Düsseldorf 1998, ISBN 3-538-06820-8
  • Wolfgang Macke (Hrsg.): August Macke/Franz Marc, Briefwechsel. Köln 1964
  • Franz Marc: das Skizzenbuch aus dem Felde – das graphische Werk. Hrsg. anlässlich der Ausstellung im Kunstmuseum Bern 8. April bis 15. Mai 1967. Kunstmuseum Bern 1967.
  • Franz Marc: Briefe aus dem Feld. Erstveröffentlichung 1920. Piper, München 2000, ISBN 978-3-492-10233-9
  • Günter Meißner (Hrsg.): Franz Marc, Briefe, Schriften und Aufzeichnungen. Leipzig und Weimar 1980
  • Peter-Klaus Schuster: Franz Marc, Else Lasker-Schüler, Der Blaue Reiter präsentiert Eurer Hoheit sein Blaues Pferd, Karten und Briefe. München 1987
Werkverzeichnisse
  • Annegret Hoberg und Isabelle Jansen: Franz Marc: Werkverzeichnis, Bd. I, Gemälde. Beck, München 2003, ISBN 3-406-51142-2.
  • Annegret Hoberg und Isabelle Jansen: Franz Marc, Werkverzeichnis, Bd. II, Aquarelle, Gouachen, Zeichnungen, Postkarten, Hinterglasmalerei, Kunstgewerbe, Plastik. Beck, München 2004, ISBN 978-3-406-51140-0.
  • Magdalena M. Moeller: Franz Marc: Zeichnungen und Aquarelle. 2. Aufl. Hatje, Stuttgart 1989, ISBN 3-7757-0278-4.

Sekundärliteratur

  • Hajo Düchting: Der Blaue Reiter. Taschen, Köln 2009, ISBN 978-3-8228-5577-5
  • Norbert Göttler: Der Blaue Reiter. Rowohlt, Reinbek 2008, ISBN 978-3-499-50607-9
  • Rosel Gollek, Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München, Katalog der Sammlung in der Städtischen Galerie, München 1974
  • Annegret Hoberg: Maria Marc, Leben und Werk 1876-1955. Ausst. Kat.: Städt. Galerie im Lenbachhaus, München 1995
  • Annegret Hoberg, Titia Hoffmeister, Karl-Heinz Meißner, Anthologie, in Ausst. Kat.: Der Blaue Reiter und das Neue Bild, Von der ›Neuen Künstlervereinigung München‹ zum ›Blauen Reiter‹, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1999
  • Annegret Hoberg: Franz und Maria Marc. Prestel, München 2004, ISBN 3-7913-3184-1
  • Annegret Hoberg und Helmut Friedel (Hrsg.): Franz Marc: Die Retrospektive. Prestel, München 2005, ISBN 3-7913-3497-2.
  • Kirsten Jüngling und Brigitte Roßbeck: Franz und Maria Marc. Die Biographie des Künstlerpaares. Artemis und Winkler, Düsseldorf/Zürich 2000, ISBN 3-538-07110-1 und List-Taschenbuch, 3. Auflage, Berlin 2005, ISBN 978-3-548-60429-9
  • Isgard Kracht: Franz Marc – „entartet“, aber deutsch: Kunstberichte unterm Hakenkreuz II. Hrsg. von Walter Vitt., Steinmeier, Nördlingen 2005, ISBN 3-936363-32-3.
  • Klaus Lankheit: Franz Marc, Sein Leben und seine Kunst. Köln 1976.
  • Klaus Lankheit: Führer durch das Franz-Marc-Museum, Kochel am See. München 1987.
  • Klaus Lankheit: Franz Marc im Urteil seiner Zeit. Piper, München 1989, ISBN 3-492-10986-1.
  • Susanna Partsch: Marc. 9. Auflage, Taschen Verlag, Köln 2009, ISBN 3-8228-5585-5.
  • Rudolf Probst: Franz Marc. Städtische Galerie im Lenbachhaus München, Hrsg. Ausstellungskatalog, München 1963
  • Claus Pese: Franz Marc: Leben und Werk. Belser, Stuttgart/Zürich 1989, ISBN 3-7630-1968-5.
  • Volker Rattemeyer (Hrsg.): Das Geistige in der Kunst. Vom Blauen Reiter zum Abstrakten Expressionismus. Museum Wiesbaden, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-89258-088-1.
  • Alois Jacob Schardt: Franz Marc. Berlin 1936.
  • Sigrid Gräfin von Strachwitz: Franz Marc und Friedrich Nietzsche: Zur Nietzsche-Rezeption in der bildenden Kunst. Dissertation, Bonn 1997.
CD
Commons: Franz Marc – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.): Franz Marc. Paul Klee. Dialog in Bildern. Wädenswil 2010, S. 198 f.
  2. Franz Marc: Brief an August Caselmann, 2. August 1898, www.zeno.org, abgerufen am 25. Juli 2011
  3. a b Diether Rudloff: Franz Marc. Die Sehnsucht nach dem unteilbaren Sein. In: Diether Rudloff: Unvollendete Schöpfung. Künstler im zwanzigsten Jahrhundert. Urachhaus, Stuttgart 1982, ISBN 3-87838-368-1, S. 51
  4. a b Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.): Franz Marc. Paul Klee. Dialog in Bildern, S. 201
  5. Susanna Partsch: Marc, Taschen, Köln 2005, S. 8
  6. a b c Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 202
  7. Myung-Seon Oh: Der Blaue Reiter und der Japonismus, Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München 2006, S. 29
  8. Susanna Partsch: Marc, S. 92
  9. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 203
  10. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 203 f.
  11. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 204
  12. Auktionskatalog Bassenge zur Auktion am 14. bis 17. April 2010
  13. Susanna Partsch: Marc, S. 21 ff, 95
  14. Franz Marc, sindelsdorf.de, abgerufen am 19. Mai 2011
  15. Maria Marc schreibt hierzu: „Nach Rücksprache mit meinen Eltern in Berlin fuhren wir (im Juni 1911) nach London, um dort eine Verheiratung zu erreichen. Aber leider ist uns auch dies nicht gelungen“. Aus: Maria Marc: Autobiografische Skizze, undatiertes Manuskript, Deutsches Kunstarchiv/Nationalmuseum Nürnberg, Nachlass Franz Marc
  16. a b c d e Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 208
  17. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 205 f.
  18. Hoberg, Hoffmeister, Meißner: Anthologie. 1999, S. 36
  19. a b Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 207
  20. Hoberg, Hoffmeister, Meißner: Anthologie. 1999, S. 37
  21. Hoberg: Maria Marc, Leben und Werk 1876–1955. 1995, S. 49
  22. Meißner: Franz Marc, Briefe, Schriften und Aufzeichnungen . 1980, S. 39
  23. Annegret Hoberg: Eine neue Mission in der Kunst – Murnau, München und der Blaue Reiter. In: Volker Rattemeyer (Hrsg.): Das Geistige in der Kunst. Vom Blauen Reiter zum Abstrakten Expressionismus. Museum Wiesbaden, Wiesbaden 2010, S. 33 f.
  24. Klaus Lankheit: Der Blaue Reiter Präzisierungen. in Ausst. Kat.: Kunstmuseum Bern 1986, S. 225
  25. Ausst. Kat.: Adolf Erbslöh, Gemälde 1903–1945, Von der Heydt-Museum, Wuppertal 1992, S. 118
  26. Der Besuch erfolgte nicht am „4. Februar 1911“, wie fälschlicherweise immer wieder behauptet wurde – Der Besuch fand am 3. Februar statt. Marc selbst sprach vom „Freitag“. Dieser war zur fraglichen Zeit jedoch der 3. Februar.
  27. Macke: August Macke/Franz Marc, Briefwechsel. 1964, S. 45
  28. Ausst. Kat.: Franz Marc 1880–1916. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1980, S. 118
  29. Meißner: Franz Marc, Briefe, Schriften und Aufzeichnungen. 1980, S. 46
  30. Kandinsky: Wassily Kandinsky/Franz Marc, Briefwechsel. 1983, S. 41
  31. Annegret Hoberg, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter in Murnau und Kochel 1902–1914, Briefe und Erinnerungen, München 1994, S. 123
  32. Brief Marcs an Macke vom 10. August 1911, zeno.org, zitiert nach: Franz Marc: Briefe, Schriften, Aufzeichnungen. Gustav Kiepenheuer, Leipzig 1989, S. 56−57, abgerufen am 21. März 2011
  33. Bernard Dorival, Bisher unveröffentlichter Briefwechsel von Robert Delaunay, in Ausst. Kat.: Robert Delaunay, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden 1976, S. 52
  34. Kandinsky: Wassily Kandinsky/Franz Marc, Briefwechsel. 1983, S. 71
  35. Norbert Göttler: Der Blaue Reiter, S. 7 ff
  36. Zitiert nach Norbert Göttler: Der Blaue Reiter, S.82 f. In: Wassily Kandinsky: „Der Blaue Reiter“, (Rückblick). in: Das Kunstblatt 14, 1930, S. 59, Anm.
  37. Kandinsky/Franz Marc: Der Blaue Reiter, Piper, München 1912 ( Nachdruck der Ausgabe von 1912. Piper Verlag, München 2004, ISBN 3-492-24121-2); Zitat von Marc dort im Kommentar von Klaus Lankheit, S. 255
  38. Norbert Göttler: Der Blaue Reiter, S. 84 f.
  39. Fotos der Ausstellung, guggenheim-bilbao.es, abgerufen am 14. März 2011
  40. Hajo Düchting: Der Blaue Reiter, S. 20 ff
  41. Norbert Göttler: Der Blaue Reiter, S. 90
  42. Schloßmuseum Murnau: Abbildung des Titelholzschnitts, abgerufen am 9. Mai 2011
  43. Norbert Göttler: Der Blaue Reiter, S. 94 ff.
  44. Susanna Partsch: Marc, S. 63 ff
  45. Susanna Partsch: Marc, S. 67
  46. Susanna Partsch: Marc, S. 95
  47. Susanna Partsch: Marc, S. 72 f
  48. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 210
  49. Susanna Partsch: Marc, S. 81 – 86
  50. Susanna Partsch: Marc, S. 88 ff
  51. Leutnant der Landwehr der Feldartillerie, Ersatz-Feldartillerie-Regiment, leichte Munitionskolonne I; Verlustliste des K.B. Kriegsministeriums, Nr. 257 vom 22. März 1916, S. 10275
  52. Susanna Partsch: Marc, S. 91
  53. Werkverzeichnis I, www.chbeck.de, abgerufen am 20. Juli 2011
  54. Stefan Koldehoff:Das Blau der Kunst, zeit.de, 22. April 2009, abgerufen am 21. Januar 2011
  55. Jansen Hoberg: Franz Marc. Werkverzeichnis. Band II: Aquarelle, Gouachen, Zeichnungen, Postkarten, Hinterglasmalerei, Kunstgewerbe, Plastik. 2004, S. 24 ff.
  56. Jansen Hoberg: Franz Marc. Werkverzeichnis. Band I: Gemälde. 2004, S. 50 ff.
  57. Susanna Partsch: Marc, Taschen, Köln 2005, S. 8
  58. Franz Marc: Stella Peregrina, univie.ac.at, abgerufen am 13. März 2011
  59. Susanna Partsch: Marc, S. 10 f
  60. a b Meißner: Franz Marc, Briefe, Schriften und Aufzeichnungen. 1980, S. 34.
  61. Susanna Partsch: Marc, S. 19
  62. Meißner: Franz Marc, Briefe, Schriften und Aufzeichnungen. 1980, S. 50
  63. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 206
  64. Brief Marcs an Macke vom 12. Dezember 1910, zeno.org, zitiert nach: Franz Marc, August Macke: Briefwechsel. DuMont, Köln 1964., S. 27−30, abgerufen am 23. März 2011
  65. Annegret Hoberg: Eine neue Mission in der Kunst – Murnau, München und der Blaue Reiter. In: Volker Rattemeyer (Hrsg.): Das Geistige in der Kunst. Vom Blauen Reiter zum Abstrakten Expressionismus. Museum Wiesbaden, Wiesbaden 2010, S. 33
  66. Susanna Partsch: Marc, S, 19 f
  67. Hajo Düchting: Der Blaue Reiter, S. 46
  68. Susanna Partsch: Marc, S. 43
  69. Hajo Düchting: Der Blaue Reiter, S. 62
  70. Hajo Düchting: Der Blaue Reiter, S. 22
  71. Susanna Partsch: Marc, S. 81
  72. Susanna Partsch: Marc, S. 76
  73. Susanna Partsch: Marc, S. 83 ff
  74. Briefe aus dem Feld, S. 65. In: Susanna Partsch: Marc, S. 49
  75. Brigitte Salmen: Die Maler des „Blauen Reiter“ und ihre Begegnung mit japanischer Kunst, in Ausst. Kat.: „… diese zärtlichen, geistvollen Phantasien …“. Die Maler des „Blauen Reiter“ und Japan, Schloßmuseum Murnau 2011, S. 69 f.
  76. Brigitte Salmen: Die Maler des „Blauen Reiter“ und ihre Begegnung mit japanischer Kunst, in Ausst. Kat.: „… diese zärtlichen, geistvollen Phantasien …“. Die Maler des „Blauen Reiter“ und Japan, Schloßmuseum Murnau 2011, S. 70
  77. Myung-Seon Oh: Der Blaue Reiter und der Japonismus, Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München 2006, S. 29
  78. Claudia Delang: Die Japansammlungen der Maler des „BlauenReitet“ und ihr Einfluß auf die Malerei, in Ausst. Kat.: „… diese zärtlichen, geistvollen Phantasien …“. Die Maler des „Blauen Reiter“ und Japan, Schloßmuseum Murnau 2011, S. 89
  79. Brigitte Salmen: Die Maler des „Blauen Reiter“ und ihre Begegnung mit japanischer Kunst, in Ausst. Kat.: „… diese zärtlichen, geistvollen Phantasien …“, Die Maler des „Blauen Reiter“ und Japan, Schloßmuseum Murnau 2011, S. 74 und Kat. Nr. 120
  80. Annegret Hoberg, Isabelle Jansen: Franz Marc, Werkverzeichnis, Band II: Aquarelle, Gouachen, Zeichnungen, Postkarten, Hinterglasmalerei, Kunstgewerbe, Plastik, München 2004, S. 337, Nr. 339
  81. Klaus Lankheit: Wassily Kandinsky, Franz Marc, Briefwechsel, München 1983, S. 90–91, 231 und 232
  82. Brigitte Salmen: Die Maler des „Blauen Reiter“ und ihre Begegnung mit japanischer Kunst, in Ausst. Kat.: „… diese zärtlichen, geistvollen Phantasien …“. Die Maler des „Blauen Reiter“ und Japan, Schloßmuseum Murnau 2011, S. 73, Anm. 27
  83. Brigitte Salmen: Die Maler des „Blauen Reiter“ und ihre Begegnung mit japanischer Kunst, in Ausst. Kat.: „… diese zärtlichen, geistvollen Phantasien …“. Die Maler des „Blauen Reiter“ und Japan, Ausst. Kat. Schloßmuseum Murnau 2011, S. 69
  84. Franz Marc: Schriften, zeno.org, abgerufen am 10. März 2011
  85. Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, digi.ub.uni-heidelberg.de, Seiten 73 bis 78, abgerufen am 9. Mai 2011
  86. Susanna Partsch: Marc, S. 30 f, 59 ff
  87. Susanna Partsch: Marc, S. 55 ff
  88. Franz Marc: Die „Wilden“ Deutschlands In: Der Blaue Reiter. Hrsg. von Wassily Kandinsky und Franz Marc. Dokumentarische Neuausgabe von Klaus Lankheit. München, Zürich 1948, S. 28–32
  89. Norbert Göttler: Der Blaue Reiter, Rowohlt, Reinbek 2008, S. 96
  90. Neue Künstlervereinigung München (NKVM) und der Blaue Reiter, schlossmuseum-murnau.de, abgerufen am 14. März 2011
  91. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 212 f.
  92. Rosel Gollek: Franz Marc, moma.org, abgerufen am 12. März 2011
  93. Zweihundert Briefe aus dem Nachlass von Franz Marc als Geschenk an das Germanische Nationalmuseum, aski.org, abgerufen am 16. März 2011
  94. Susanna Partsch: Marc, S. 92
  95. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 222
  96. Susanna Partsch: Marc, S. 93
  97. Franz Marc – Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München (17.9.05–8.1.06), www.art-in, abgerufen am 29. Juli 2011
  98. 100 Jahre Blauer Reiter, www.oberland.de, abgerufen am 10. März 2011
  99. Die Maler des „Blauer Reiter“ und der Japanismus, www.schlossmuseum-murnau.de, abgerufen am 31. Juli 2011
  100. Gloria Ehret:Bayern feiert ein „blaues Jahr“, www.zeitkunstverlag.de, abgerufen am 31. Juli 2011
  101. Der Blaue Reiter. Dokumentarische Neuausgabe von Klaus Lankheit. München/Zürich 1984, S. 180. In: Susanna Partsch: Franz Marc, S.56
  102. Paul Klee: Tagebücher 1898–1918, Bern 1988, S. 126. In: Norbert Göttler: Der Blaue Reiter, S. 134
  103. Else Lasker-Schüler: Als der blaue Reiter war gefallen …, /www.lyrik.ch/lyrik, abgerufen am 9. März 2011
  104. Franz Marc Museum: Sammlung, www.franz-marc-museum.de, abgerufen am 24. Juli 2011
  105. Bei Sotheby's erzielt Gemälde von Franz Marc neuen Rekordpreis, shortnews.de, abgerufen am 19. März 2011
  106. Marc-Gemälde für 4,4 Millionen Euro versteigert, focus.de, 24. Juni 2009, abgerufen am 20. März 2011