Zum Inhalt springen

Verschwörungstheorien zum 11. September 2001

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. September 2005 um 23:47 Uhr durch 172.178.244.165 (Diskussion) („Die Massenmedien sind zensiert/üben Selbstzensur.“). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Ereignisse des 11. September 2001 haben eine Reihe von Erklärungsmustern hervorgerufen, die auf Verschwörungen beruhen. Wegen Ungereimtheiten in der offiziellen Darstellung der Anschlagsursachen, stellen viele Menschen die in etablierten Medien präsentierte Version in Frage.

"Fast jeder dritte Deutsche unter 30 hält es für möglich, dass die amerikanische Regierung die Terroranschläge vom 11. September 2001 selber in Auftrag gegeben hat. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Wochenzeitung DIE ZEIT. 78 Prozent der Befragten in diesem Alter glauben auch, aus Fernseh- und Presseberichten nicht die volle Wahrheit über die Attentate auf das World Trade Center und das Pentagon erfahren zu haben. Quer durch alle Altersgruppen meinen 19 Prozent der Bevölkerung, dass die US-Regierung hinter den Terrorangriffen auf New York und Washington stecken könnte." (Zitat: DIE ZEIT)

Schon kurz nach den Anschlägen wurde den USA ein Motiv unterstellt - das, mit dem der Irak-Krieg begründet wurde. Auch einige darauf folgende Buchveröffentlichungen handelten von diesem Thema und sogar Michael Moores Dokumentar-Satire "Fahrenheit 9/11" greift einen Teil der Verschwörungstheorien auf.

Unter Befürwortern von "Verschwörungstheorien" befinden sich auch die Autoren Mathias Bröckers, Gerhard Wisnewski, Thierry Meyssan, Andreas von Bülow, Eric Hufschmid u.a.. Sie betonen immer wieder, dass ihre Thesen auf ganz normalen journalistischen Recherchen beruhen. Sie halten diese für notwendig, da sie aus ihrer Sicht eine große Anzahl an Widersprüchen und offene Fragen aufdecken, die Zweifel an der offiziellen Version wecken. Allerdings gehen viele ihrer Theorien weit über das, was allgemein für möglich gehalten wird, hinaus - was sie angreifbar für Gegner ihrer Thesen macht.

Einige der erwähnten Autoren lehnen den Begriff Verschwörungstheorie als tendenziös ab. Sie verweisen darauf, dass dann ja jede Hintergrund-Recherche so genannt werden könnte. Sie führen die breit propagierte Mehrheitstheorie ihrerseits auf eine Verschwörung gegen die Mehrheit zurück.

Die Verschwörung

„Die US-amerikanische Regierung steckt hinter den Anschlägen“

Nach dem Beginn des Irak-Krieges kamen Gerüchte auf, dass die USA die Anschläge des 11. September selbst inszeniert hatten. Auf dieser These beruht auch die Dokumentar-Satire Fahrenheit 9/11 von Michael Moore, der enge Verbindungen der Bush-Regierung zu der Familie Bin Ladens aufzeigte.

Hier die geläufigsten Argumente:

  • Der Irak hat reiche Ölvorkommen und die USA haben den weltweit höchsten Ölverbrauch. Es wird für möglich gehalten, dass der Irak-Krieg lange geplant war, um sich die Erdölreserven zu sichern.
  • Die USA versprachen sich Kontrolle über den Nahen Osten.
  • Die USA könnten umstrittene Gesetze zur "Terrorismusbekämpfung" durchsetzen, die die Rechte der eigenen Bürger empfindlich beschneiden.
  • Alle 4 Flugzeuge haben nur einen "minimalen" Schaden angerichtet: Im WTC befanden sich ca. 2.500 Menschen statt 50.000 (Faktor 20) und das Pentagon wurde an einer Stelle getroffen, die sich seit Monaten im Bau befindet. Das 4. Flugzeug hat überhaupt keinen Schaden angerichtet.
  • Die US-Rüstungsindustrie (MIK) profitierte: Der Verkauf von Waffen und Rüstungsgütern schnellte in die Höhe.
  • Die Verwandten des Verdächtigen Osama Bin Laden wurden außer Landes geschafft, als für alle anderen Ausländer ein Flugverbot bestand. Sie wurden offiziell nie befragt und verhört.

Die geläufigsten Thesen

Zweifel am Verhalten der mutmaßlichen Täter

„Die Täter waren andere.“

Die Vielzahl der hinterlassenen „eindeutigen Spuren“ wirke wie gestellt und sei unglaubwürdig.

Argumente dafür:

  • In Boston „hinterließen“ die angeblichen Täter arabische Flugpläne, Lehrvideos und einen Koran in Mietautos. Mindestens den Koran hätten sie mitgenommen.
  • Sie buchten Inlandsflüge, für die bislang keine Ausweiskontrolle bestand, ohne Notwendigkeit unter ihren wirklichen Namen.
  • Sie schrieben Abschiedsbriefe, die im Gepäck lagen, das anscheinend „zufällig“ am Flughafen hängengeblieben sei. Wäre das Gepäck mit an Bord gegangen, hätten die Adressaten die Abschiedsbriefe nie erhalten können, da die Briefe ja mit dem Flugzeug verbrannt wären; vielmehr wären sie im Falle eines geplanten Anschlags zuvor mit der Post versandt worden und hätten sich nicht im Gepäck befinden können.
  • Dieses Verhalten widerspreche der geplanten Vorgehensweise und der sonstigen Zurückhaltung von offiziellen Bekenntnissen und Erklärungen von Al-Qaida.
  • Die Täter hätten bei ihrer sonstigen professionellen Vorbereitung nicht solche Fehler begangen.
  • Die Täter seien nicht auf der Passagier-Liste der Flüge aufgelistet.
  • Die Täter hätten mit den Folgen für ihr Land rechnen müssen und es kommt jetzt die Frage auf, ob diese das wirklich gewollt haben.
  • Vielleicht wollten die Entführer nur Aufmerksamkeit erregen, um in die Presse zu kommen (wie so oft, deswegen auch keine wirkliche Bewaffnung) und das Flugzeug wurde von bestimmten Kreisen ferngesteuert, was die exakte, präzise Navigation erklären könnte, die eigentlich nur gute Piloten schaffen könnten, sowie die Aussage des Piloten, der behauptet hätte, dass er sein Flugzeug nicht mehr unter Kontrolle habe, würde dann passen. Es wäre für bestimmte Kreise „die Gelegenheit“ gewesen, um eine bestimmte Situation zu erreichen.
  • Es tauchte nie ein Bekennerschreiben auf.

Argumente dagegen:

  • Die Täter standen auf der Passagierliste und man kannte ihre Sitzplatznummern. Diese Liste wird üblicherwiese aber nicht bei Flugzeugtragödien veröffentlicht, sondern ledig einen Opferliste nach Abstimmung mit den Angehörigen. Viele Medien entfernten die Attentäter aus der Opferliste, was dann eben die Lücken bzgl. aller Passagiere ergab.
  • Kein einziger der Attentäter hatte für den planmäßigen Zielort der Maschine irgendwelche Hotels, Mietwagen oder sonstige nachvollziehbare Gründe für seinen Flug hinterlassen. Auch hinterlies keiner Angehörige, die sich um ihn sorgten oder deren Täterschaft in Frage zogen (Ausnahme: Der Vater von M. Atta).
  • Hier wird unterstellt, dass die Täter keine solchen Spuren hätten hinterlassen dürfen, weil sie sonst als „Schläfer“ Geheimhaltung pflegten.
  • Es ist fraglich ob ein bekennender und gläubiger Moslem den Koran bei einem Selbstmordanschlag bei sich tragen (und vernichten) würde.
  • Diese Logik verkennt den Charakter von islamistischen Selbstmordattentaten, die durchaus der Nachwelt etwas mitteilen wollen.
  • Die Verfechter dieser Vermutungen erklären selber nicht, welche Absicht hinter den offenbar bewusst gelegten falschen Spuren stehen soll.

„Der Zeitpunkt war schlecht gewählt.“

Muslimische Täter hätten sich eine andere Zeit für die Anschläge ausgesucht. Berechnende Terroristen ebenfalls: Eine oder zwei Stunden später und am Wochenende hätten die Anschläge eine ungleich größere Zahl von Todesopfern gefordert.

Dieses Argument ist doppelbödig: Einerseits unterstellt es den Tätern noch viel größere geplante Bosheit als die gezeigte, andererseits unterstellt es den „wahren“ Tätern ein Vermeiden von zu hohen Opferzahlen, die mit den Tatsachen – 3.000 Tote – scheinbar nicht kongruent sind. Der Zeitpunkt der Flugzeugentführung zeigt Berechnung, da die Täter in vollbesetzten Flugzeugen mit mehr Gegenwehr der Passagiere hätten rechnen müssen.

Vermutetes Vorwissen von Aktienspekulanten

Es habe kurz vor dem Attentat einen regen Aktienhandel mit Papieren gegeben, die im Zusammenhang mit den Versicherern des WTC oder den beteiligten Fluggesellschaften stünden. Insider hätten davon gewusst und daraus Kapital geschlagen. Nähere Informationen über diese Transaktionen seien „scheinbar verschollen“. Nachweisbar sind allerdings starke Kursrückgänge weltweit auf dem Aktienmarkt in den Tagen unmittelbar vor dem 11. September 2001 (vgl. Titelseiten, die an diesem Tag noch in Unkenntnis des Attentats erschienen). Der Kauf von Put-Optionen, also die Spekulation auf weiter sinkende Kurse, lag „signifikant“ über dem Normalen. Weltweit, auch in Deutschland, wurde eine Untersuchung eingeleitet. Zuständig in Deutschland dafür war das Bundesministerium für Finanzen, das sich anfangs zuversichtlich zeigte, die Put-Käufe zurückverfolgen zu können. Inzwischen sind diese Untersuchungen allerdings ergebnislos eingestellt worden.

Argumente dafür:

  • Vereinzelte Presseberichte (z.B. „Spiegel“, San Francisco Chronicle, Archiv SEC Pressemitteilungen ) über Gerüchte, wonach auffällige Spekulationen stattgefunden hätten. Die Möglichkeit, durch Insiderwissen Geld zu verdienen, war für unbekannte Börsen-Profis der Terroristen bestimmt eine Finanzierungsquelle für weitere Terroranschläge (siehe auch unter Finanzsystem bei Bin Laden).
  • Die Protokolle bzw. Aufzeichnungen dieser regen Geschäfte seien rein zufällig verschwunden, und das bei digitaler Datenverarbeitung, bei der alles gesichert und gespeichert wird.
  • Es gab in den deutschen Medien kaum bis gar keine Erklärungen, weshalb die Fahndung nach den Käufern der Put-Optionen schließlich wieder eingestellt wurde. Offiziell wurde wohl erklärt, dass die Rückverfolgung der Put-Käufe doch zu schwierig gewesen sei.

Argumente dagegen:

  • Es gibt keine verifizierbaren Informationen hierzu. Es werden insbesondere keine Angaben dazu gemacht, welche Aktien (unter Angabe der Wertpapier-Kennummer) denn nun Gegenstand dieser Auffälligkeiten gewesen sein sollen. Die Kursverläufe der Fluggesellschaften „United Airlines“ und „American Airlines“ verliefen unauffällig. Für ein angebliches „Verschwinden“ der entsprechenden Aufzeichnungen gibt es keine Hinweise.
  • Dass die Abwärtsbewegung der Aktienmärkte noch bis zum 11. September 2001 von vielen Ökonomen als „ungewöhnlich“ und durch „die reale Entwicklung nicht gedeckt“ bezeichnet wurde, ist selbst nicht ungewöhnlich. Ein Marktgeschehen, das auf eine kommende Abschwächung der weltwirtschaftlichen Entwicklung hinweist, wird häufig von vielen Kommentatoren als „irrational“ bezeichnet, auch von solchen, die sonst volles Vertrauen in die Märkte haben.

(dieses Argument behandelt nicht den Inhalt des Textes; außerdem sind jederzeit nachweisbar die Kurslinien der später betroffenen Airlines vorher durch Puts aus dem Kursverbund aller anderen Airlines stark ausgebrochen).

SEC-Pressemitteilung zum abschließenden Untersuchungsbericht mit Fazit: Keine Auffälligkeiten gefunden. Allerdings hätte auch ein anderes Ergebnis zu keinen Erkenntnissen über die Urheberschaft der Anschläge geführt.

Vermutetes Vorwissen der Geheimdienste

„Die CIA wusste Bescheid.“

Es sei undenkbar, dass die USA von den Angriffen überrascht wurden.

Argumente dafür:

  • Obwohl die USA angeblich nichts ahnten, konnten sie schon nach wenigen Stunden die angeblichen Täter identifizieren.
  • Gegen ein "Systemversagen" der Sicherheitsorgane spricht, dass das Führungspersonal nicht zur Verantwortung gezogen wurde. Darüberhinaus wurde die Führungsspitze des FBI eine Woche vor den Anschlägen neu besetzt und beibehalten.
  • Die enormen Budgets der Geheimdienste NSA und CIA und solcher Systeme wie Echelon schlössen aus, dass die USA nichts von der Vorbereitung dieser Art Anschläge mitbekamen.
  • Nach Presseberichten z. B. der FAZ habe es Mitte August spezielle Warnungen vom BND, Mossad und weiteren Geheimdiensten vor Flugzeugentführungen gegeben.
  • Die Zusammenarbeit dieser Dienste mit der CIA sei sonst gut. Daher sei deren reines Versagen unwahrscheinlich.
  • Afghanistan verfügte im Jahr 2001 nur über eine Handvoll Internetanschlüsse. Die Täter sollen nach Informationen von einigen Behörden div. Informationen, was den 11.September betrifft, per E-Mail verschickt haben oder über das Internet Daten ausgetauscht haben. Die CIA, die fast alle der Anschlüsse im Persischen Raum überwacht, hätte also den Datenaustausch via Internet mitbekommen müssen.

Argumente dagegen:

  • Die Attentäter reisten mit richtigem Namen und buchten vorab per Kreditkarte bei den Airlines. Da diese über Computer verfügen, sind solche Buchungen innerhalb von Sekunden nachvollziehbar und über moderne Kommunikationsmittel (in den USA gibts Telefon, FAX und sogar email) weltweit für Fandungen verfügbar.

Sie standen daher mit korrekten Namen und Sitzplatznummern auf der Passagierliste der Airlines und für das FBI. Bei M. Atta half zudem die deutsche Polizei, da er ja aus Hamburg kam. Was allerdings zuerst fehlte, waren die Fotos aller Terroristen. Dies dauert viele Tage.

  • Kein noch so riesiges Budget schließt menschliche Fehler und Schlampereien aus.
  • Das Konzept der Terroristen war neuartig.
  • Nicht zwischen Geheimdiensten, aber zwischen Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden in den USA mangelte es an Informationsaustausch.
  • Bürokratische Apparate reagieren oft träge auf neue Gefahrenlagen und stellen ihre Organisation erst nach eingetretenen Katastrophenfällen darauf um.
  • Eine derartige Verschwörung der CIA würde früher oder später auffliegen. Da in den USA verschiedene Dienste miteinander konkurrieren, würde interne Geheimhaltung nicht dauerhaft genug funktionieren. Man hätte sofort alle Mitwisser umbringen müssen. Dies wäre irgendwann in ihrer sozialen Umgebung aufgefallen.
  • Dann müssten auch alle folgenden Untersuchungskommissionen nur fingierte Arbeit geleistet haben. Eine solche Täuschung der Weltöffentlichkeit zu planen und durchzuhalten, würde viel komplexere Erklärungen erfordern als die, die offiziell für die Anschläge gegeben wurde.
  • Geheimdienste erhalten ständig eine Flut von meist unbedeutenden Hinweisen. Erst im Nachhinein konnte man diejenigen Hinweise auf den 11. September herausfiltern, die in einer Kausalkette zu diesen Ereignissen führten. Diese im Vorfeld zu erkennen, war nahezu unmöglich, wenn man nicht bereits mit einem konkreten Szenario dieser Art rechnen musste.
  • Das Szenario von Flugzeugattacken, besonders auch auf das WTC, war der CIA seit 1998 als mögliche Gefahr bekannt. Das WTC war schon 1993 Anschlagsziel von Islamisten gewesen. Seit 1998 gab es Hinweise auf von Al-Qaida geplante Flugzeugentführungen in den USA. Im Sommer 2001 gab es konkrete Hinweise auf Aufenthaltsorte von gesuchten Islamisten in den USA. Zudem weckten diese Misstrauen bei untergeordneten FBI-Beobachtern wegen ihrer Pilotenausbildung. Doch deren Warnungen erreichten nicht die zuständigen Stellen in der CIA-Hierarchie.
  • Hinzu kam, dass der ranghöchste Terrorexperte der US-Regierung, Richard Clarke, seit Januar 2001 regelmäßig dringende Warnungen vor bevorstehenden Terroranschlägen Al-Qaidas in den USA verschickte, die von Ministern ignoriert, erst am 4. September 2001 Thema einer Kabinettssitzung von George W. Bush waren und auch dann nicht ernstgenommen wurden.
  • Die Anschläge wurden also vor allem deshalb nicht verhindert, weil die US-Regierung, trotz genügend konkreter Warnhinweise, nicht mit solchen Anschlägen rechnete und sich nicht darauf vorbereitete.

Dieses menschliche und organisatorische Versagen versucht die US-Regierung seitdem durch eine neugeschaffene stark zentralisierte Behörde, das Ministerium für „Heimatschutz“, für die Zukunft auszuschließen.

Vermutete Medienmanipulation und Propaganda

„Die Urheberschaft Bin Ladins ist unbewiesen.“

Es gebe keine stichhaltigen Beweise für die Täterschaft von Al-Qaida.

Argumente dafür:

  • Das „Bekenner“-Video von Osama bin Ladin sei kein Beweis, da es kein Schuldbekenntnis enthalte und der Text möglicherweise nur untergeschoben sei. Weiter gibt es (angebliche) Expertenmeinungen, wonach Bin Ladin in mehreren Videos, in denen er die Mittäterschaft bei den Anschlägen vom 11. September 2001 zugibt, verschiedenste afghanische Dialekte spricht. Das deuten Verschwörungsanhänger als weiteres Anzeichen dafür, dass der „Terrorpate Bin Ladin“ nur ein Auftragsprodukt geschickter Täuschung und mittelmäßiger Schauspieler ist.
  • Bin Ladin werde vom FBI gar nicht wegen der Anschläge des 11. September gesucht. (Wird er auch nicht: http://www.fbi.gov/mostwant/topten/fugitives/laden.htm)
  • Die Aussagen gefasster Al-Qaida-Mitglieder wurden, mit Hinweis auf die nationale Sicherheit der USA, bisher weder freigegeben noch von Unabhängigen überprüft.

Argumente dagegen:

  • Die Täter konnten z.B. durch die (unscharfen) Aufnahmen von Flughafenkameras und gespeicherte Kreditkarteninformationen zu 99 % sicher als gesuchte arabische Terroristen identifiziert werden.
  • Dass Bin Ladin nicht vom FBI für die Anschläge vom 11. September gesucht wird, liegt daran, dass für ausländische Verbrecher die CIA und geheime Militäroperationen zuständig sind.
  • Alle Flugzeugpiloten des 11. September waren zeitgleich für etwa 2 Monate in Afghanistan und Pakistan, angeblich in Ausbildungslagern der Al-Qaida.
  • Bin Ladin erwähnt Mohammed Atta in seinem Video namentlich und prahlt mit seinen architektonischen Kenntnissen, die er bei der Planung der Anschläge eingebracht habe. Dies wird durch scheinbar unabhängige Übersetzungen (z.B. taz) bestätigt.
  • Die gefassten Al-Qaida-Mitglieder Ramzi Binalshibh und Khalid Scheich Mohammed hatten Kontakt sowohl zur Führungsebene der Al Quaida als auch zu den Flugzeugentführern. Dass ihre Aussagen unter Folter zustande kamen, ist leider nicht auszuschließen.
  • Das Attentat radikaler Islamisten auf das WTC im März 1993,
  • Abgehörte Telefonate im Vorfeld sowie die Fatwa von Osama Bin Ladin, in der er zur Ermordung amerikanischer Zivilisten aufrief und diese rechtfertigte, sprechen für einen lange vorbereiteten Plan.

„Die Massenmedien sind zensiert/üben Selbstzensur.“

Die Massenmedien seien zentral gesteuert, da sie alle die Verbreitung „wahrer“ Informationen über die Anschläge verhinderten.

Argumente dafür:

  • Die Vertreter der offiziellen Version hätten die Hintergründe überhaupt nicht oder nur sehr oberflächlich erforscht.
  • Die rasche Verbreitung einer einzigen Version ohne Erwägung anderer Erklärungen wecke Misstrauen und spreche für zentrale Mediensteuerung oder Selbstzensur.
  • Die geschlossene Ablehnungsfront gegen die Thesen der Skeptiker beruhe ebenfalls auf einer sekundären Verschwörung und solle ihre Arbeit gezielt herabsetzen.
  • Es gibt nur wenige große Nachrichtenagenturen, die ihre Meldungen weiterverkaufen. Man sollte sich über die Hintergründe und Vernetzungen informieren, wer bei diesen "Diensten" arbeitet und wer mit wem in Verbindung steht.

Argumente dagegen:

  • Diese Verschwörungsthesen lassen sich in kleineren, alternativen Medien gut verbreiten und verkaufen, werden also keineswegs unterdrückt.
  • Der investigative Journalismus, (Spiegel, Süddeutsche, FAZ) war vermutlich durch die Flut von Meldungen schlicht überfordert.
  • Die Verschwörungstheorien basierten auf Indizien zweiter Wahl und waren bei Recherchen nie haltbar. Verschwörungstheoretiker zensierten zudem in Massen Hintergrundinformationen zu den Ereignissen wie Augenzeugenberichte oder Bildmaterial. Ihre Anhänger wurden also mit Tricks aufgewiegelt, die geschickt Emotionen weckten. Diese wüste Mischung auf unsinnigen Pseudofakten und Emotionen erreichten viele Medien (wie den Spiegel oder die Redaktion Panorama) zudem unvorbereitet und konnte mit dem Blödsinn nichts anfangen.

Vermutete Zusammenarbeit der USA mit den Terroristen

„Die CIA braucht Afghanistans Opium als Geldquelle.“

Die USA hätten die Taliban zunächst als Ordnungsfaktor in Afghanistan gefördert, dann ausgeschaltet, weil diese ihre wichtige Finanzquelle aus dem Drogenanbau verstopft hätten.

Argumente dafür:

  • Die islamistischen Warlords in Afghanistan, darunter auch Bin Laden und die Taliban, erhielten von der CIA in den 1980er Jahren Finanz- und Militärhilfen.
  • Das Opium Afghanistans sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die schwarzen Kassen der Geheimdienste. Die CIA kontrolliere die Bewegung dieser Drogen weltweit.
  • Vor dem Krieg sei es den Taliban gelungen, den Opium-Mohn-Anbau in Afghanistan fast vollständig zu beenden, was anfangs noch von der USA als „vorbildlicher Schlag“ gegen Drogen gelobt wurde. (Dies rückt die Argumentation jedoch wieder in eine ganz andere Ecke, wenn man bedenkt, wie hoch der finanzielle Verlust für die CIA wäre; durch die Drogen sollen Milliarden von Dollars in die Kassen geflossen sein.)
  • Das habe die wichtigste Geldquelle der CIA – geheime, schnellflüssige Narco-Dollars – bedroht.

Argumente dagegen:

  • Die Förderung der afghanischen Warlords geschah 1980. Der Aufbau von Ausbildungslagern für Terroristen in Afghanistan geschah seit 1991, nicht vorher. Die Taliban existieren erst seit ca. 1994. Seit dem Zweiten Golfkrieg hat Osama Bin Laden die USA zum neuen Hauptfeind des wahabitischen Dschihad erkoren.
  • Die Taliban hatten nicht den ganzen, sondern nur den wilden Opiumanbau sowie den Konsum durch Moslems in Afghanistan ausgeschaltet.
  • Den Export von Opium in nicht-islamische Länder unterbanden sie nicht, da sie Rauschgiftabhängigkeit von „Ungläubigen“ für wünschenswert hielten.
  • So sollte die allmähliche Zerstörung der nicht-islamischen, besonders der westlichen Staaten unterstützt werden.
  • Es gibt weder Belege noch Indizien dafür, dass die CIA den weltweiten Opium-Handel kontrolliert. Es gibt Belege dafür, dass die USA dem internationalen Drogenhandel den Kampf angesagt haben: jährlich Bombardierungen von Kokafeldern und Mafia-Quartieren in Kolumbien, der Presse für ihre Aufnahmen rechtzeitig vorher angekündigt.
  • Es gibt keinerlei Indizien dafür, dass die CIA den Anschlag auf das WTC gebilligt oder gar maßgeblich ausgeführt hat, um in Afghanistan ungestört weiter Mohn anbauen zu können.
  • Um einen Grund zu finden, die Taliban auszuschalten, hätte die CIA die Anschläge nicht gebraucht.

Rückschluss vom Nutznießer auf den Verursacher

Viele Verschwörungstheorien basieren auf der Annahme, dass zu jeder Tat ein Tatmotiv gehöre. Insofern stellen sie die Frage: „Wem nützt es?“

Das Problem ist dabei nicht die Frage als solche. Sie kann und muss gesondert gestellt werden. Im Zusammenhang vorgefasster Verschwörungstheorie hat sie jedoch die Funktion, eine bereits für sicher gehaltene Erklärung zu untermauern: nämlich, dass die USA selber die Anschläge in Auftrag gegeben hätten.

Dieses simple Argumentationsmuster ist auf einen klassischen Denkfehler zurückzuführen: die Unterschätzung der Komplexität. Aus Intentionen folgen angeblich linear Resultate, weshalb umgekehrt von Resultaten linear auf Intentionen zurückgeschlossen werden könne. Ein Beispiel dafür ist folgende Argumentationsweise:

„Die fingierten Anschläge sollten ein neues Feindbild erzeugen.“

Nach den Anschlägen hätten die USA mit einem weltweiten Krieg gegen den Terrorismus eine Reihe von Präventivkriegen gegen die „Schurkenstaaten“, die Terroristen beherbergen, eingeleitet (siehe auch Bush-Doktrin). Um diesen geplanten Zweck zu erreichen, habe die westliche Welt nach dem Ende des Kalten Krieges und des Kommunismus einen Feindbildwechsel vollziehen müssen. Um diesen herbeizuführen, seien die Terroranschläge des 11. September 2001 nötig gewesen. So habe man auch die sogenannten „Anti-Terror-Gesetze“, die zu mehr Überwachung und Einschränkung von Grundrechten führten, in vielen westlichen Staaten leichter durchsetzen können.

Argumente dafür:

  • Die westliche Öffentlichkeit wurde und wird verschiedentlich von ihren Regierungen und Geheimdiensten fehlinformiert: So wurde die Zustimmung der westlichen Öffentlichkeit zum 3. Golfkrieg mit teilweise falschen „Beweisen“ für ein neues irakisches Atomprogramm und für eine Zusammenarbeit von Saddam Hussein mit Al-Qaida herbeizuführen versucht.
  • Die technischen Manipulationsmöglichkeiten, z.B. von Bild-Medien, sind fast grenzenlos.

Argumente dagegen: Die Zurückweisung dieses Erklärungsmusters wird dadurch erschwert, dass die Argumente zum Teil zutreffen. Doch aus solchen Erfahrungen folgern Verschwörungstheorien häufig linear eine Umkehrung der Beweislast: Die US-Regierung müsse widerlegen, dass sie die Anschläge nicht selbst geplant habe. Zugleich glaubt man von vornherein nicht, dass ihre Aufklärungsbemühungen glaubwürdig sein könnten. So wird ein zielgerichtetes Manipulationsdogma für möglich gehalten und auf Ereignisse wie die Anschläge des 11. September 2001 übertragen.

Es geht also bei dieser Verschwörungstheorie im Kern um eine alternative Gewichtung von Ursachen und Wirkungen des Antiterrorkrieges. Die – durchaus diskussionswürdige – Kritik der auf die Anschläge folgenden westlichen Politik wird mit einer verschwörerischen Deutung ihrer Ursachen begründet. Bei dieser monokausalen Ableitung wird jedoch meist übergangen oder nicht ausreichend berücksichtigt:

  • dass der wahabitische Islamismus, auf den Al-Qaida sich bezieht, den Westen tatsächlich als Feind sieht und bekämpft;
  • dass das „Feindbild“ des Islam in Ansätzen schon vor dem 11. September aufgebaut wurde. Damit wurden bereits früher Interventionen gerechtfertigt, ohne dass ein derartiges Verbrechen gegen die eigene Bevölkerung dazu nötig gewesen wäre;
  • dass die Planung und Durchführung der Anschläge von mehreren führenden Al-Qaida-Vertretern zugegeben wurde.

In seiner Videobotschaft an das amerikanische Volk vom 29. Oktober 2004 hat Osama bin Laden sich erstmals offen als Urheber der Anschläge des 11. September 2001 bekannt und die Verantwortung dafür übernommen.

Sonstige Verschwörungstheorien

„Israel ist der Drahtzieher.“

Dieses Stereotyp tauchte in Medien der Islamisten auf und war dort fest in ein antisemitisches Verschwörungsszenario integriert. So unterstellte z.B. der Fernsehsender der libanesischen Hisbollah, der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad habe die Anschläge inszeniert, um die israelische Position zu stärken. „Belegt“ wurde dies mit der falschen Behauptung, alle 4.000 im WTC beschäftigten Juden hätten an diesem Tag Urlaub genommen. In den arabischen Ländern ist diese antisemitische Variante der 9/11-Verschwörungstheorie weit verbreitet.

Weiter wird in dem dem 11. September folgenden Irak-Feldzug ein weiteres Anzeichen für die Schuld der Juden gesehen, da der Krieg Israel geholfen hat, „unliebsame“ arabische Gefahrenquellen einzuschüchtern oder gar auszulöschen und künftig Israel an die irakische Ölversorgung anzukoppeln.

Die eingangs zitierten 9/11-Skeptiker vertreten diese Behauptung jedoch nicht. Trotzdem hört man diese Sicht – wenn auch abgemildert – oft auch bei westlichen 9/11-Verschwörungstheorie-Freunden.

Rechtsextremisten übernehmen und kolportieren diese Sicht, um so Zustimmung bei Israel- und USA-Kritikern zu finden und ihren Antisemitismus zu verbreiten.

Spezielle Verschwörungstheorien der Buchautoren

Hier ihre Thesen:

„Die Türme wurden gesprengt.“

Beide Türme des World Trade Centers in New York und andere, nicht direkt damit verbundene Gebäude, seien mit dem Erkennungsbild, einer gezielten Sprengung, eingestürzt.

Argumente dafür:

  • Die Türme seien innerhalb von Sekunden zusammengestürzt, Beton sei zu Staubpartikeln geborsten – wie bei einer Sprengung. Dafür werden Fotos und Filmaufnahmen vom Einsturz der Gebäude angeführt, z.B. [1].
  • Eine Erdbebenwarte habe zu diesem Zeitpunkt signifikante seismische Wellen aufgezeichnet.
  • Es habe bereits 1993 einen Sprengstoffanschlag auf das WTC gegeben.
  • Der Augenzeugenbericht von Wiliam Rodriguez.

Argumente dagegen:

  • Es knallte und krachte oft laut nach dem Aufprall der Flugzeuge im Gebäude - aber es gab keine Sprengungsgeräusche kurz vor dem Kollaps der Türme.
  • Sprengstoff und Sprengzünder überstehen auch kurze Feuer nicht unbeschadet, hätten also vorzeitig explodieren müssen.
  • Zu Sprengungen wären Detonationen an Stahlelementen im Kilometer/s-Bereich, auch in der Druckwelle, nötig gewesen.
  • Gesehen wurden nur Verpuffungen im Meter/s- Bereich, und zwar erst nach Beginn der Zusammenbrüche.
  • Die seismischen Erschütterungen können ebensogut durch den Einsturz selbst hervorgerufen worden sein.
  • Ein Zerbersten der Betonteile ist beim Zusammenbruch solcher Gewichte auch ohne Sprengung zu erwarten.
  • Das frühere Sprengstoffattentat beweist eher den längerfristigen islamistischen Hintergrund als eine erneute Sprengung.

„Die Stahlträger sind nicht geschmolzen.“

Die Stahlträger der WTC-Gebäude hätten nicht schmelzen können, so dass die Einsturzursache woanders liegen müsse.

Argumente dafür:

  • Die Brenntemperatur von Kerosin liege bei maximal 800 °C.
  • Erst ab 1100 °C verliere Stahl seine Festigkeit.
  • Diese Temperatur könne im Gebäude nicht erreicht worden sein, da nach kurzer Zeit kaum noch Sauerstoff vorhanden gewesen sei.
  • Die Stahlträger seien teilweise mit Asbest und Beton gegen Feuer geschützt gewesen.
  • Der relativ schnelle Abtransport der Trümmer habe deren genaue Untersuchung unmöglich gemacht.

Argumente dagegen:

Der Bericht der Materialforscher Thomas W. Eagar und Christopher Musso vom renommierten Massachusetts Institute of Technology, dem MIT, setzte sich mit dem Feuer und der Einsturzursache (hier: Argumente 3 bis 5), auseinander (siehe dazu Veröffentlichung in der Fachzeitschrift JOM).

  • Es widerlegt die These vom Schmelzgrad der Stahlträger: Verbauter Stahl verliert seine Festigkeit bereits bei geringeren Temperaturen als den angegebenen 1100 °C.
  • Baustahl verformt sich mit typischen 1,2 cm pro m bei 100 Grad Celsius. Schon 200 °C haben die Zwischendecken der Türme um bis zu einem Meter verformt. Ab 400 °C war nur noch die halbe Festigkeit vorhanden. Ab 425 °C begann der Stahl weich zu werden, bei ca. 650 °C verlor er die Hälfte seiner Festigkeit.
  • Viele der im Gebäude vorhandenen Stoffe, z.B. Papier, entwickelten beim Verbrennen Temperaturen über 1100 °C. Die Luftzufuhr war durch die beim Einschlag zerstörten Fensterscheiben ungehindert und sogar kaminartig verstärkt.
  • Der Schutz am Stahl von typischen 3,8 cm Vermiculit (asbestfrei – Nordturm) und 1,9 cm Vermiculit (Südturm, noch in der Sanierung) wurde durch Trümmerteile stark beschädigt.
  • Das WTC war aus nummerierten Fertigteilen zusammengesetzt – deren exakte Einbaulage war in Plänen vermerkt.
  • Teile aus den vom Einschlag nicht betroffenen Teilen wurden nach mehrfacher Sichtkontrolle verkauft. Aber alle direkt betroffenen Teile wurden zurückgehalten, untersucht und sind bis heute vorhanden.

„Die Türme hätten kippen müssen.“

Die Türme hätten bei Erhitzung durch Kerosin und allmählichem Versagen tragender Elemente zur Einschlagsseite hin kippen müssen.

Argumente dafür:

  • Das Fallen der Betonfußböden könne unmöglich auf allen Seiten zugleich eingesetzt, sondern müsse zuerst in Einschlagnähe begonnen haben.
  • Demnach müsse sich das Gebäude zur Einschlagsseite geneigt haben.
  • Die kleinste Winkelabweichung würde sich daraufhin nur potenzieren, nicht annullieren.
  • Dann hätten die Türme zur Seite kippen, nicht von oben nach unten zusammensacken müssen.
  • Auch die Massenträgheit erkläre das Zusammensacken nicht: Masse wirke stabilisierend auf bewegte (fallende) Körper. Stahlprofile erweichen langsam, dann winden sie sich von der Hitzeseite weg. Das koste Zeit. Dabei erfahre die Turmspitze eine Winkelabweichung, die weiter zum Biegegrund beitrage. Wie bei einem gefällten Baum hätte der Turm also umkippen, nicht seinen „Stamm“ zerschmettern müssen.
  • Demnach könne nur das gezielte sprengtechnische Trennen, symmetrisch und synchronisiert, eine derartig perfekte Demolierung hervorgerufen haben ([2]).

Argumente dagegen:

  • Es handelte sich nicht um einen schmalen Industrieturm, der durch einen niedrigen Knickpunkt quasi umgekippt worden wäre.
  • Vielmehr verhinderte die Massenträgheit der jeweils etwa 500.000 Tonnen schweren Türme ein Kippen zur Seite, selbst mit unterschiedlich angesetzten Bruchpunkten.
  • Die Türme besaßen aus Gründen der Gewichtseinsparung keine solide betonierten Fußböden, sondern diese bestanden aus Aluminiumblechen, die zwischen dem Kern und der stählernen Außenwand eingehängt waren. Diese Bleche wurden dann mit einer dünnen Lage Zement übergossen.
  • Nach Aussagen von Feuerwehrexperten können solche Böden einem Brand nur etwa 15 Minuten standhalten.
  • Trotz ihres gewaltigen Gewichts bestanden die Türme hauptsächlich aus Hohlraum und waren kein monolithischer Körper wie ein Baumstamm, so dass sie in sich zusammensacken konnten.
  • Sobald ein Boden zusammenbrach, stürzte er auf den nächstunteren und löste so eine Kettenreaktion aus.
  • Das bestätigen die Bilder des eingestürzten Trümmerhaufens, nachdem sich die Staubwolke gelegt hatte.

„Der erste Turm hätte vor dem zweiten kippen müssen.“

Aufgrund der unterschiedlichen Aufschlaghöhen und Aufschlagwinkel hätte der zuerst getroffene Turm eher einstürzen müssen als der zweite.

Argumente dafür:

  • Die Türme bestanden aus einem Stahlkern und einer durch Stahlträger gehaltenen Betonhülle. Flugzeug 1 traf Tower 1 genau rechtwinklig, die Explosion traf also genau den tragenden Stahlkern.
  • Flugzeug 2 hätte Tower 2 fast verfehlt und traf ihn seitlich. Große Teile der Explosion fanden außerhalb des Gebäudes oder in der Betonhülle statt und betrafen kaum den Stahlkern.
  • Trotzdem stürzte Tower 2 früher ein als Tower 1. Das könne nur durch eine andere Ursache erklärt werden.

Argumente dagegen:

  • Flugzeug 2 traf den Turm deutlich tiefer als Flugzeug 1. Die weit höhere Belastung des beschädigten Turms 2 durch die Schwerkraft führte zu seinem früheren Einsturz.

Pennsylvania: „Es gab keinen Flugzeugabsturz.“

An der Absturzstelle in Pennsylvania seien nur sehr kleine oder gar keine Bruchstücke eines Flugzeugs gefunden worden. Daher könne hier gar keine große Verkehrsmaschine abgestürzt sein.

Argumente dafür:

Gerhard Wisnewski führte für diese These an:

  • ein Zitat des ersten Zeugen an der Absturzstelle, des Bürgermeisters von Shankville: „There was no airplane. No airplane! (Es gab kein Flugzeug. Kein Flugzeug!)“
  • angeblich fehlende Untersuchungsberichte des Flugunfalls,
  • fehlende Fotos von Wrackteilen,
  • nicht identifizierbare Blechteile am Boden, die keinem Flugzeug zuzuordnen sind,
  • Zeugenaussagen von Dutzenden Menschen, die sich über das Fehlen eines Wracks und von Wrackteilen an der Absturzstelle wunderten.
  • Das soll den Abschuss des Flugzeugs durch eine Rakete und die geheime Beseitigung der Wrackteile durch US-Geheimdienste, nahelegen.

Argumente dagegen:

Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL Nr. 37/2003 ist diesen Gerüchten nachgegangen und befragte einige der von Wisnewski genannten Zeugen.

  • Demnach sagte der Bürgermeister: „There was no airplane anymore – nothing was left (Es gab kein Flugzeug mehr - nichts war übrig)“, bezogen auf die Explosion des Flugzeugs beim Aufprall, die es völlig zerstört habe.
  • Er sagte aber auch: Es seien sehr wohl größere Flugzeugteile, u. a. die Triebwerke, an anderer Stelle gefunden worden.
  • Das „Verschwinden“ des Wracks erklärt sich aus der Explosion sowie dem tiefen Eindringen in den Ackerboden.
  • Zahlreiche Augenzeugen bestätigen übereinstimmend den Absturz des Flugzeuges.
  • Die fehlenden Fotos von Wrackteilen oder angeblich fehlende Untersuchungsberichte konnte der Spiegel nicht „widerlegen“, weil die behördliche Untersuchung noch nicht abgeschlossen und ihre Ergebnisse noch nicht veröffentlicht waren.

Der WDR untersuchte nochmals mit Profi-Redakteuren die Ereignisse in Shanksville.

  • Das Flugzeug wurde weitgehend geborgen.
  • Ende September 2001 wurden Kleidungsstücke und andere persönliche Gegenstände den Angehörigen, die Flugzeugreste der Versicherung von United Airlines übergeben.
  • DNS-Reste aller Passagiere sowie vier Unbekannter wurden im Krater identifiziert.
  • Nur kleine Trümmerteile wurden außerhalb des Kraters entdeckt. Am weitesten waren Papierstücke geflogen.

Pentagon: „Es war kein Flugzeug.“

Auch das Flugzeug, das das Pentagon getroffen haben soll, existiere nicht.

Argumente dafür:

  • Fotos vom zerstörten Pentagon legen nahe, dass das Flugzeug perfekt das erste Stockwerk des Gebäudes getroffen haben müsse, ohne den Boden zu berühren.
  • Das sei unwahrscheinlich, da die Piloten eine solche fliegerische Meisterleistung kaum hätten vollbringen können. Ihre Fluglehrer seien nicht von ihren Künsten überzeugt gewesen.(Zitat: „Sie werden niemals Piloten werden.“)
  • Auch im Pentagon habe es, wie in Pennsylvania, keine Spuren einer Boeing 757 gegeben.
  • Die riesige, brennende Kerosinwolke habe weder Brandspuren noch Ruß auf dem Rasen hinterlassen, und auch ein Wachturm neben dem Aufschlagsgebiet weise weder Rußflecken noch geborstene Fensterscheiben auf.
  • Die Blackboxes würden unter Verschluss gehalten.
  • Es wurden keine Autos auf der Stadtautobahn durch den Triebwerksschub herumgewirbelt
  • Das Loch im Pentagon sei zu klein für eine Boeing 757.
  • Auf keinem Foto seien Flugzeugtrümmer zu sehen.
  • Sichtbare Trümmer erinnerten, wie in Pennsylvania, an alten Schrott, nicht an Wrackteile eines Flugzeugs.
  • Das Absturzvideo vom Pentagon stammt aus keiner offiziellen Quelle und zeigt einige Merkwürdigkeiten, die immer wieder von Hobbyexperten herausgestellt wurden, wie z.B. hier
  • Das Auffinden und eindeutige Identifizieren von DNA-Spuren in einem angeblich vollständig „verdampften“ Flugzeugwrack ist vollkommen unmöglich, zumal scheinbar weder größere Flugzeug- noch Leichenteile übrig blieben [3]

Siehe dazu auch einen Bericht über das „Flugzeug“ am Pentagon

Argumente dagegen:

  • Das Flugzeug schlug zunächst auf dem Boden auf und schoss dann ins Gebäude.
  • Die schwierigsten Flugmanöver sind Landen und Starten. „Das Zielen auf das Pentagon ist keine „fliegerische Meisterleistung... (ein entführtes Flugzeug) war dazu durchaus in der Lage.“ (Zitat seines Fluglehrers Marcel Bernard: „There's no doubt in my mind that once that [hijacked jet] got going, he could have pointed that plane at a building and hit it.“ ([4])
  • Es wurde im Gebäude durch die gewaltige Freisetzung thermischer und kinetischer Energie in kleine Teile zerfetzt.
  • Ein Flugzeug aus sprödem Aluminium zerfällt bei solchen Aufschlagbedingungen in kleine Bruchstücke (vgl. Swissair 111, deren Schnipsel man vom Meeresgrund barg und zusammensetzte).
  • Der Aufprall wurde von einer Außenkamera gefilmt und zeigt deutlich die Explosion mit Spuren einer riesigen Kerosinwolke.
  • Etwa 50–100 namentlich in der Washington Post u.ä. Medien aufgeführte Augenzeugen bezeugten den Aufprall: Eine viel befahrene Stadtautobahn führt direkt am Pentagon vorbei.
  • Der Einschlagskrater entspricht den Maßen der Verkehrsmaschine. Es entstanden auch an den anderen Stockwerken Schäden.
  • Es existieren zahlreiche Fotos von den Flugzeugtrümmern und Wrackresten im Innern des Gebäudes ([5]).
  • Beide passenden Flugschreiber wurden geborgen.
  • Teils noch gut erhaltene Leichenteile und Kleidungsstücke konnten geborgen werden.
  • Einem internationalen Medizinerteam vor Ort (Zelte vor dem Pentagon) gelang die DNA-Identifikation der meisten Passagiere.
  • Auch Entführer-DNA fand man, teils in Mauersteinen der Pentagonwand: Sie saßen demnach vorn im Flugzeug.

Vermutung über fremde Flugzeug-Fernsteuerung

Es wurde vermutet, dass die Flugzeuge ferngesteuert wurden.

Argumente dafür:

Es sei einmal im deutschen Fernsehen an diesem Tag berichtet worden, dass ein Pilot gesagt hätte, er habe sein Flugzeug nicht mehr steuern können. Faszinierend sei, dass diese Information nur einmal publiziert worden sei, und zwar genau an dem Tag, als der Unfall war.

Argumente dagegen:

Es ist zwar durchaus möglich, Flugzeuge fernzusteuern. Überprüfbare Hinweise dafür, dass dies am 11. September der Fall war, existieren nicht; das gilt auch für die angebliche Erklärung des genannten Piloten.

Medienveröffentlichungen

Die Medien nahmen besonders im Jahr 2003 das Thema auf und versuchten auf verschiedene Weise, den Wahrheitsgehalt der Verschwörungsthesen zum 11. September 2001 zu überprüfen, deren Autoren und die politischen Nebenwirkungen ihrer Thesen zu kritisieren.

  • Die Berliner „taz - die Tageszeitung“ warf deren Vertreter am 2. Juli 2003 einen Schulterschluss mit der Holocaustleugnung vor, weil sie sich von Rechtsextremisten hofieren und benutzen ließen und deren Weltsicht bestätigten. Vorausgegangen war ein Treffen von Verschwörungsautoren, bei dem Horst Mahler als Gast unbehelligt blieb, während Zwischenrufer gegen Mahlers Anwesenheit sofort aus dem Saal verwiesen wurden. Daher vertrat die taz die Auffassung, die gesellschaftliche Funktion der Gerüchte um den 11.9. sei eine ganz andere als die vorgegebene Absicht der „Aufklärung“. [6].
  • Eine Spiegel-Titelgeschichte vom 8. September 2003 setzte sich mit einigen Kernthesen besonders von Gerhard Wisnewski und Mathias Bröckers auseinander. Man wies beiden nach, schlampig recherchiert, einseitige Zeugen ausgewählt und Fakten verfälscht zu haben.
  • Autor Andreas von Bülow wurde in der Sendung „Menschen bei Maischberger“ am 9. September 2003 vorgeworfen, seine Vorwürfe unter Missachtung jeglicher journalistischer Sorgfaltspflicht in die Welt zu setzen [7].
  • Mathias Bröckers ([8]) und Gerhard Wisnewski ([9]) haben Stellungnahmen zu den Vorwürfen abgegeben. Diese erklären die Gegenargumente der Presseberichte wiederum aus verabredeter Ignoranz und halten die meisten ihrer Verdachtsmomente aufrecht.
  • Der Drehbuchautor Christian Jeltsch greift das Thema 'Verschwörungstheorien' in der 600. Tatort-Folge auf. Titel: "Sheherazade". In den USA wird dies aufmerksam registriert und kommentiert.

Vorläufiges Ergebnis

Bei vielen Medienberichten muss der gewöhnliche Nachrichtenkonsument der präsentierten "Wahrheit" erst einmal glauben, ohne die wissenschaftlichen Fakten genau nachprüfen zu können. Um das Für und Wider beider Sichtweisen abwägen zu können, müßte er die Original-Berichte beider Seiten kennen, die oft situationsbedingte Polemik abziehen und Punkt für Punkt aufeinander beziehen. Er müßte die Sachargumente für und gegen jede Einzel-These einander gegenüberstellen und dann sorgfältig Quelle und Kern jedes einzelnen Arguments überprüfen, soweit es überhaupt die öffentlich zugänglichen Informationen ermöglichen.

Dieser Methodik ist dieser Artikel verpflichtet und gefolgt. So ließ sich der Wahrheitsgehalt einzelner Verschwörungsthesen teilweise klären. Daraus soll mit einiger Wahrscheinlichkeit die Glaubwürdigkeit weiterer Behauptungen der Verschwörungsautoren ableitbar sein. Ihre Veröffentlichungen zeigen nach Form und Inhalt klare Indizien für eine journalistisch unsaubere Arbeitsweise und verkaufsorientierte Sensationsmache. Dieser Verdacht besteht schon deshalb,

  • weil die verschiedenen Verschwörungsautoren inhaltlich wenig Neues und Originäres zu bieten haben, sondern vielfach von amerikanischen Vorbildern und voneinander abschreiben;
  • weil ein Großteil ihrer angegebenen „Argumente“ keine sind, sondern ihrerseits nur aus unbewiesenen Behauptungen bestehen;
  • weil diese "relativ wahllos" zusammengetragen werden und oft nicht konsistent miteinander sind;
  • weil eine wirklich alternative Erklärung für die geweckten Zweifel von den Autoren nicht geboten wird. Sie deuten nur an, dass hinter all dem die CIA selbst stecken müsse.

Sicherlich lassen sich viele Fehler in den genannten Büchern nachweisen - allerdings bestehen die Verschwörungstheorien nicht erst seit den Buchveröffentlichungen der genannten Autoren, sondern wurden spätestens nach dem Beginn des Irak-Krieges publik: Die Mehrheit der Deutschen hält es bis heute für möglich, dass die amerikanische Regierung hinter den Anschlägen des 11. September 2001 stecken könnte. (Quelle: DIE ZEIT).

Sollte es stimmen, dass die US-Regierung in diese Anschläge verwickelt ist, dann wäre es in ihrem Interesse, Nachforschungen zu behindern - oder die Verschwörungstheorien der Lächerlichkeit preis zu geben - auch indem sie eventuell "absurde Verschwörungstheorien" publik macht - und "enttarnt".

Für weitere Informationen kann man zwar auf einen umfangreichen Untersuchungsbericht der gemeinsamen Nationalen Kommission von US-Senat und US-Kongress vom Mai 2004 zurückgreifen, der von einer angeblich "regierungsunabhängigen" Expertengruppe erstellt wurde (siehe Weblinks). Inzwischen stellten Kritiker fest, dass wichtige Aspekte in diesem Bericht nicht besprochen oder untersucht wurden, was den Verschwörungs-Überzeugten "Wasser auf den Mühlen" ist, denn genau diese Regierungsstellen werden verdächtigt, in die geortete "Verschwörung" verwickelt zu sein.

Literatur

  • Mathias Bröckers: Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2002. ISBN 3-861-50456-1
  • Eric Hufschmid, Painful Questions: An Analysis of the September 11th Attack, 2002. ISBN 1-931947-05-8
  • Mathias Bröckers, Andreas Hauß: Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11. September, Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2003. ISBN 3-861-50604-1
  • Andreas von Bülow: Die CIA und der 11. September. München 2003. ISBN 3-492-04545-6
  • Gerhard Wisnewski: Operation 9/11. Angriff auf den Globus. München 2003
  • Gerhard Wisnewski: Mythos 9/11. Der Wahrheit auf der Spur. München 2004
  • Tobias Jaecker: Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September. Neue Varianten eines alten Deutungsmusters. LIT Verlag, Münster 2004, ISBN 3825879178
  • Ruppert, Michael C., Crossing the Rubicon: The Decline of the American Empire at the End of the Age of Oil, 2004. ISBN 0865715408
  • Jim Marrs, Inside Job: Unmasking the 9/11 Conspiracies, 2004. ISBN 1579830137
  • David Ray Griffin, Michael Meacher MP, The New Pearl Harbor: Disturbing Questions About the Bush Administration and 9/11, 2004. ISBN 1844370364