Zum Inhalt springen

Nordkorea

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Februar 2003 um 12:19 Uhr durch Martin Aggel (Diskussion | Beiträge) (typos). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Das in Asien gelegene Nordkorea ist seit dem 9. September 1948 ein eigenständiger Staat auf dem Nordteil der koreanischen Halbinsel. Im Norden grenzt es an China und Russland, im Süden an Südkorea. Nordkorea liegt mit seiner Westküste am Gelben Meer und an der Bucht von Korea. Im Osten von Nordkorea liegt das Japanische Meer.

Geschichte

Personenkult
Die Menge im Stadium formt das Bild von Kim Il Sung

Nordkorea ist als Folge des Zweiten Weltkriegs und des Koreakriegs entstanden. Im Ergebnis wurde die koreanische Halbinsel in einen von den USA unterstützten südlichen und in einen von China unterstützten nördlichen Staat geteilt. In Nordkorea errichtete die Kommunistische Partei unter ihrem Parteivorsitzenden Kim Il Sung eine Volksrepublik nach stalinistischem Muster. Der Ostblock, unter anderem auch die DDR, unterstützte Nordkorea mit Entwicklungshilfe. Kim Il Sung blieb unumschränkter Herrscher bis zu seinem Tod 1994. Der beinahe monarchische Charakter seiner Herrschaft wurde durch die Tatsache unterstrichen, dass sein Sohn Kim Jong Il seither in unveränderter Weise über das Land herrscht. Die südkoreanische Initiative zur Annäherung der beiden koreanischen Staaten (Sunshine-Politik) führte im Jahr 2000 zu einem ersten Gipfeltreffen der beiden Staatsführer. Im Anschluss waren kurzfristig Besuche von seit Jahrzehnten durch die koreanische Teilung getrennt lebenden Familienangehörigen möglich. Eine grundlegende Wandlung in Richtung auf die Einheit Koreas hat sich dadurch jedoch noch nicht ergeben.

siehe auch: Geschichte Koreas

Politik

Karte von Nordkorea

Nordkorea ist der einzige verbliebene stalinistische Staat. Offiziell hat zwar die Kommunistische Partei die höchste Macht im Staat, tatsächlich aber herrscht der Staatschef (nicht Präsident) Kim Jong Il, wobei seine Herrschaft - wie schon die seines Vaters Kim Il Sung - teils extreme Züge von Personenkult trägt. Die Bevölkerung leidet immer wieder an Hungersnöten, die Staatsführung ist laufend bemüht, ihre Streitkräfte aufzurüsten.

Im März 2000 kam es zu einem Staatsbesuch des damaligen Südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-Jung in Nordkorea. Vereinbart wurde damals auch die Öffnung einer Straße zwischen beiden Ländern, die im Februar 2003 eröffnet wurde.

Atomwaffenkonflikt

1991 wurde erstmals ein Atomprogramm Nordkoreas bekannt. Da dies allerdings als Selbstverteidigung gegen die in Südkorea stationierten US-amerikanischen Atomwaffen und Geschütze angesehen wurde, waren die USA gezwungen ihre Waffen zurückzuziehen.

1994 kam es zu einem Atomwaffensperrvertrag zwischen Norkorea und den USA. Nordkorea wurde zur Einstellung seiner Atomwaffen- und Raketenprogramme verpflichtet und erhielt dafür von den USA Wirtschaftshilfen und eine Nicht-Angriffs-Zusicherung.
Die Internationale Atomenergiebehörde überwachte seit Oktober 1994 wieder die Abrüstung.

1998 hatte Nordkorea mit Pakistan einen geheimen Vertrag über Technologien zur Uranherstellung abgeschlossen. Im Gegenzug sollte Pakistan Raketen erhalten
Daraufhin versuchten die USA Nordkoreas gesamte Raketen zu kaufen, obwohl Nordkorea nach Geheimdienstberichten schon über notwendige Teile zur Atomwaffenproduktion verfügte.

Im Januar 2002 wurde Nordkorea in die "Achse des Bösen" von US-Präsident George W. Bush aufgenommen. Hierauf sah sich das kleine Land immens bedroht durch die USA. Bereits im Oktober 2001 hatte US-Präsident George W. Bush Nordkorea provoziert, Kim Jong Il als Pygmäen beschimpft und den Wunsch zum Sturz des Staatschef geäußert.

Im Oktober 2002 gab Nordkorea zu, an einem Atomwaffenprogramm zu arbeiten und brach somit das mit den USA vereinbarte Abkommen, das Nordkorea die Entwicklung und den Bau von Atomwaffen untersagt, und sogleich einen Angriff der USA verbot. Allerdings hatte US-Präsident George W. Bush diesen Vertrag schon kurz nach seinem Amtsantritt für irrelevant erklärt.

2002/2003 nahm Nordkorea das Recht auf einen Präventivkrieg für sich in Anspruch, um sich vor den USA zu verteidigen. Es kann vermutet werden, dass diese Drohgebärden in erster Linie dem Zweck dienen, vom Ausland Lebensmittellieferungen zu erpressen, die zur Aufrechterhaltung des diktatorischen Regimes notwendig sind.
Außerdem wird vermutet dass dadurch der US-Plan zur Bekämpfung der "Achse des Bösen" durchkreuzt werden soll, da gleichzeitige Kriege in Irak und Nordkorea die USA überfordern könnten.

Geographie

Das Landesinnere ist wegen seines gebirgigen Charakters nur dünn besiedelt. Der höchste Berg ist der Paektu-san mit 2.744 m Höhe. Die Bevölkerung konzentriert sich auf die Küstenregionen im Westen und Osten des Landes. Im Herbst ist das Land gelegentlich von Taifunen betroffen. Die Hauptstadt Pjöngjang liegt im Westen des Landes und hat ca. 2,7 Mio. Einwohner.

Wirtschaft

Nordkorea hat eine straff zentralisierte Planwirtschaft, die von anderen Ländern in strenger Isolation gehalten wird. Die für das Überleben der Bevölkerung notwendige Landwirtschaft wird zugunsten weiterer Aufrüstung vernachlässigt, so dass Nordkorea von ausländischen Lebensmittellieferungen abhängig ist.