Diskussion:Kreationismus
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Fehlender Nachweis - "Diese Gruppe bildet den überaus größten Anteil der Mitglieder abrahamitischer Religionen."
Der Satz "Diese Gruppe bildet den überaus größten Anteil der Mitglieder abrahamitischer Religionen." ist nicht zu beweisen, es sei denn, man macht eine weltweite Erhebung im Sinne einer Befragung und weltweit ist wörtlich zu verstehen, denn die drei monotheistischen Religionen sind sehr stark verbreitet. Selbst in Dschungelgebieten gibt es evangelikale und evangelische bzw. katholische Christen. Der Islam ist ebenfalls weit verbreitet.
Auch aus der Tatsache, dass bspw. die römisch katholische Kirche als Institution den Kreationismus ablehnt, ist nicht gleichbedeutend, dass ihre Gläubigen diesen ablehnen, im Gegenteil, es gibt auch Katholiken, die meinen, die Schöpfungsgeschichte und nicht die Evolutionslehre beschreibe die Entstehung des Menschen korrekt. Und dies gilt nicht nur für Weltgegenden, in denen die schulische Bildung so gering ist, dass man dies auf mangelnde Biologiekenntnisse zurückführen kann, sondern selbst für Christen in den westlichen Ländern und nicht nur für das Negativbeispiel USA. Meines Wissens gibt es nicht einmal belastbare Zahlen, wie viele Katholiken und Evangelische in Deutschland dem Schöpfungsglauben versus Wissenschaft anhängen. In diesem Sinne ist der Satz "Diese Gruppe bildet den überaus größten Anteil der Mitglieder abrahamitischer Religionen." reines Wunschdenken, vielleicht aus einer subjektiven Wahrnehmung heraus. Die Piusbrüder gehören eindeutig zur katholischen Kirche, was sie von der Evolutionslehre halten, kann man hier nachlesen: http://www.piusbruderschaft.de/component/content/article/17-theologische-schriften/296-die-ganze-wahrheit Wer sich an Evangelikale erinnert fühlt, liegt wohl nicht falsch. Und sie stehen in der röm. kath. Kirche bestimmt nicht allein, nur sind sie im Gegensatz zu anderen eine Gruppe, die letztlich kein Problem hat, den Papst und seine Lehren trotz Unfehlbarkeitsdogma öffentlich zu kritisieren. Kurz und gut: Selbst für die Kirchen, welche die Vereinbarkeit in der offiziellen Lehrmeinung verkünden, gibt es keinen Satz, dass damit auch ihre Gläubigen alle von einer Vereinbarkeit ausgehen.
Hinsichtlich der Vereinigungen kommt hinzu, dass es im Islam überhaupt keine Zentralorganisation wie in der kath. Kirche, der Orthodoxie oder den evangelischen Kirchen gibt. Was die Juden denken, kann man wegen ihrer relativ geringen Anhängerzahl im Verhältnis zu Christentum und Islam dabei vernachlässigen, obwohl es auch im Judentum beide Meinungen gibt. Man kann, wenn überhaupt, allenfalls feststellen, dass viele evangelische und katholische Christen heute wohl beides für vereinbar halten. Schon für die christliche Orthodoxie würde ich diese Aussage mit einem Fragezeichen versehen, denn die orthodoxen Kirchen sind ja kein monolithischer Block, sondern es gibt viele orthodoxe Kirche, russisch, griechisch, serbisch aber auch koptisch, äthiopisch usw. - und jede hat schon als selbständige Kirche ihre eigenen Vorstellungen. Hierzu kommt, dass große Teile der Gläubigen (vor allem Christen, Moslems)in der Dritten Welt wohnen, wozu ich bis zu einem bestimmten Grade auch Ölstaaten rechne, soweit diese Ihre Öleinnahmen zugunsten einer kleinen herrschenden Gruppe privatisieren. In diesen Ländern ist die Frage Schöpfung versus Evolution gar keine, weil die Gläubigen nur die Schöpfungslehre kennen, die Evolutionslehre findet in der Schule, soweit überhaupt eine solche besucht wird, nicht statt. Kurz gesagt, die Aussage, die Mehrheit halte es für vereinbar, ist wohl eher auch noch eurozentristisch und dies ist wörtlich zu nehmen, selbst für die USA stimmt sie so schon nicht mehr. Im Kapitel über die USA http://de.wikipedia.org/wiki/Kreationismus#Vereinigte_Staaten wird angegeben, dass insgesamt 48 % an eine Entwicklung der Lebewesen glauben (=Evolution) während 42 % der Ansicht sind, dass „die Lebewesen seit Anbeginn der Zeit in ihrer heutigen Form existierten“ (=Kreationismus). In den 48 % sind aber nicht nur Anhänger der abrahamitischen Religionen enthalten, sondern auch beispielsweise Atheisten. Ohne hier lange auseinander zunehmen, wie viele in den jeweiligen Zahlen Christen, Muslime oder Juden sind, was nicht notwendig ist, da die überwiegenden Anzahl der US-Bürger Christen sind, kann man sagen, dass das Verhältnis ungefähr 50:50 steht, wohl gemerkt, in einem Land, dass ein funktionierendes und gutes Schulsystem hat. Ohne es natürlich abschließend beweisen zu können, aber alles spricht dafür, dass die überwiegende Anzahl der Anhänger der abrahamitschen Religionen nicht von einer Vereinbarkeit von Schöpfungslehre und Evolutionslehre ausgehen, entweder weil sie die Evolutionslehre ablehnen oder gar nicht kennen. Aber selbst, wenn man von einem Verhältnis 50:50 weltweit ausgeht, was nach meinen Ausführungen sehr unwahrscheinlich ist, ist der Satz "Diese Gruppe bildet den überaus größten Anteil der Mitglieder abrahamitischer Religionen." falsch, weil es eben nur 50 % wären und der Begriff "überaus größte Anteil" ist in Zahlen ausgedrückt mindestens 70 bis 80 %, wenn nicht noch mehr.
Der Satz ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mithin falsch. Man könnte das Ganze natürlich noch genauer machen, insbesondere Zahlen von Gläubigen in verschiedenen Ländern und Bildungsstand in diesen Ländern vergleiche, feststellen was hunderte von Kirchen, Glaubensrichtungen im Islam und Judentum mehrheitlich jeweils glauben und so weiter, aber dies würde hier den Rahmen sprengen. Ich denke, meine Ausführungen reichen, das Ergebnis zu stützen. Außerdem bin ich der Meinung, keine Aussage zu einem Gegenstand ist auf jeden Fall besser als eine falsche oder zumindest zweifelhafte.
Daher kann das Ergebnis nur lauten: Satz Ersatzlos streichen, was ich tun werde. --Joachim Mos 13:38, 25. Apr. 2011 (CEST)
Rechtschreibung
Der Satz(anfang): »Aufgrund des vom englischen Erzbischof James Ussher (1581–1656) anhand biblischen Lebensläufen und Stammbäumen berechneten Ussher-Lightfoot-Kalenders ...« sollte in korrektem Deutsch so lauten: »Aufgrund des vom englischen Erzbischof James Ussher (1581–1656) anhand biblischer Lebensläufe und Stammbäume berechneten Ussher-Lightfoot-Kalenders ...« (nicht signierter Beitrag von 87.168.44.67 (Diskussion) 18:15, 20. Mai 2011 (CEST))
- Danke, umgesetzt. --Seewolf 18:16, 20. Mai 2011 (CEST)
