Die Prinzen
Die Prinzen | |
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![]() Die Prinzen in Biberach an der Riß | |
Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | A cappella, Pop |
Gründung | 1991 |
Website | http://www.dieprinzen.de |
Aktuelle Besetzung | |
Sebastian Krumbiegel | |
Tobias Künzel | |
Tenor, Gitarre, Klavier |
Wolfgang Lenk |
Bass, Keyboard |
Jens Sembdner |
Bariton |
Henri Schmidt |
Mathias Dietrich | |
Ali Zieme |
Die Prinzen sind eine aus Leipzig stammende deutsche Musikgruppe.
Bandgeschichte
Anfänge
Tobias Künzel (*26. Mai 1964 in Taucha), Sebastian Krumbiegel (*5. Juni 1966 in Leipzig), Wolfgang Lenk (*4. September 1966 in Leipzig) sowie Henri Schmidt (*17. August 1967 in Leipzig) waren bis in die erste Hälfte der 80er Jahre Mitglieder des Leipziger Thomanerchors. Nur Jens Sembdner (*20. Januar 1967 in Wermsdorf) war beim Kreuzchor.
Nach der Gesangsausbildung gründeten Krumbiegel und Lenk im Jahr 1982 Phönix. Künzel brachte aus seiner ersten Band Rockpol die Band Amor & Die Kids heraus. Im Jahr 1985 nannte sich Phönix in Rockpol um. Weil sie keinen großen Erfolg hatten, wurde im Jahr 1987 mit Krumbiegel, Lenk und Dirk Schrot das Trio Die Herzbuben in der DDR gegründet.[1] Die Produzenten des DDR-Rundfunks produzierten mit den Herzbuben 1987 ein Dutzend Titel, die waren bis zum Ende DDR nur im deutschen Rundfunkarchiv und auf diversen Amiga-Samplern zu finden. Sie covern den Song vergessenem Farbfilm sowie die Mod-Hymne der WHO, My Generation.
Im selben Jahr kam Jens Sembdner zur Band. Von nun an hatte die Band folgende Besetzung: Sembdner, Lenk, Krumbiegel und Schrot. Als die Band mit ihrer Show einen nicht unerheblichen Popularitätsschub erreicht hatten, musste Sembdner im Herbst 1988 zur Armee. Für ihn kam Kai Oliver, ihn entdeckte die Band an der Leipziger Musikhochschule, aber die Zusammenarbeit hielt nur ein Jahr, weil er sich entschlossen hatte, die DDR zu verlassen. Für Oliver kam als Ersatz Henri Schmidt. Auch Dirk Schrot verließ im November 1989 die Band und das Land. Die Band war immer genervt von den Personalsorgen und deshalb haben sie bis Januar 1990 auf die Rückkehr von Jens Sembdner gewartet. Manager Zetzmann hatte Beziehungen zum ZDF und zum Musikverleger George Glueck, deshalb traten sie in der Nachwuchsshow Hut ab auf. George Glueck saß in der Jury und stellte den Kontakt zu Annette Humpe her.[2]
1990 bis 1999
Im Herbst 1990 besuchte Humpe die Band, um sie kennenzulernen. Danach buchte sie im November 1990 das Tonstudio von Anselm Kluge, um die ersten Aufnahmen zu machen. Wegen einer Verwechslung mit den Wildecker Herzbuben benannten sie sich im April 1991 in Die Prinzen um. Einen Tag vor der Fotosession für das Single-Cover stieg Tobias Künzel ein. Gleich darauf hatten sie ihren Durchbruch mit ihrem ersten Hit Gabi und Klaus. Im selben Jahr brachten sie ihr erstes Album Das Leben ist grausam heraus und gingen mit Udo Lindenberg auf Tournee. Die Prinzen gingen im Frühjahr 1992 auf ihre eigene Clubtour, dabei wurden sie vom Schlagzeuger Ali Zieme begleitet. Im Herbst veröffentlichten sie die Single und das Album Küssen verboten. Im Dezember 1992 standen die Prinzen in Frankfurt am Main beim Festival Heute die, morgen Du auf der Bühne, um ihr Engagement gegen rechte und ausländerfeindliche Tendenzen mit ihrem Titel Bombe zu repräsentieren. Von Februar bis Mai 1993 gingen sie auf Tour.

Außerdem kamen in diesem Jahr die Single und das Album Alles nur geklaut auf den Markt, auf die 1994 die zugehörige Tour folgte. Von der erfolgreichsten Tour wurde in Leipzig ein Video mitgeschnitten und herausgebracht. Ein Jahr später erschienen die Single Du musst ein Schwein sein und das Album Schweine, zu diesem Zeitpunkt änderte die Band ihren Stil, denn die Musik wurde rockiger und sie benutzten vermehrt elektronische Hilfsmittel. Die Texte beschäftigten sich mehr mit Sex und Gesellschaft, die Wortwahl wurde aggressiver. Die zentrale Aussage („Du musst ein Schwein sein in dieser Welt“), wenn auch teilweise ironisch gemeint, stand im krassen Gegensatz zu den Texten der ersten drei Alben. Von November bis Dezember 1995 gingen sie auf Tour durch Deutschland. 1996 erschienen die nächste Single und das nächste Album Alles mit’m Mund, welches von Stefan Raab und Lenk produziert wurde. 1997 folgte die Tour. Dazu gab es im selben Jahr noch ein Best-of-Album Ganz oben. Nach diesen vielen Alben im Jahrestakt legten Die Prinzen eine schöpferische Pause ein. 1999 wurde das Album So viel Spaß für wenig Geld veröffentlicht; noch im selben Jahr folgte das Weihnachtsalbum Festplatte. Im Anschluss gab es eine Weihnachtsclubtour zur Festplatte.
2000 bis 2010
Anfang des Jahres 2000 kam es wieder zu einer Zusammenarbeit mit Annette Humpe in Hamburg, um das achte Studioalbum zu produzieren. Nach langjähriger Zusammenarbeit trennte man sich vom Manager Joachim Zetzmann. Sein Nachfolger ist Andreas Läster. Am 1. Oktober 2001 erschien das Album D. Die erste Singleauskopplung Deutschland erreichte Platz 15 der deutschen Singlecharts. Bis Dezember 2001 spielten Die Prinzen mit ihrer Jubiläumstour 10 Jahre Prinzen Konzerte in Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz. Im Jahr 2003 folgte Monarchie In Germany als ihr 9. Studioalbum. Die dazugehörige Single Chronisch Pleite platzierte sich wie auch das Album in den Charts. Im November 2004 kam mit Hardchor ein neues Album.

Hier wendete sich der Stil aber eindeutig von der elektronischen Musik ab und beschränkte sich auf akustischen Pop-Rock. Von 2004 bis Ende 2008 warben die Prinzen für die Freiberger Brauhaus AG. 2006 feierten sie mit der Tour Akustisch Live ihr 15-jähriges Bestehen. Im November 2006 gaben die Prinzen mit dem Filmorchester Babelsberg ein Konzert, das im darauf folgenden Frühjahr auf DVD und CD mit dem Titel Die Prinzen - Orchestral veröffentlicht wurde. 2007 waren sie auf Schlösser Tour und arbeiteten mit der Sängerin Annett Louisan zusammen. Auf der CD Das optimale Leben unterstützten sie die Sängerin gesanglich beim Lied Mein innerer Schweinehund. Am 5. September 2008 erschien die neue Single Frauen Sind Die Neuen Männer von dem am 26. September 2008 veröffentlichten Album Die Neuen Männer. Auf diesem Album spielen sie auch mit dem Thema Denglisch.
Ab 2011
2011 feiern die Prinzen ihr 20-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass veröffentlichten sie am 19. November 2010 das Best-of-Album Es war nicht alles schlecht.
Diskografie
→ Hauptartikel: Die Prinzen/Diskografie
Jahr | Titel Musiklabel |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen (Jahr, Titel, Musiklabel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
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![]() |
![]() |
![]() | |||
1991 | Das Leben ist grausam Hansa Records (BMG) |
DE5 ![]() ×2 (78 Wo.)DE |
AT39 (2 Wo.)AT |
CH20 ![]() (13 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 9. September 1991
Verkäufe: + 1.200.000[3] |
1992 | Küssen verboten Hansa Records (BMG) |
DE6 ![]() ×3 (48 Wo.)DE |
— | CH21 ![]() (5 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 28. September 1992
Verkäufe: + 800.000[3] |
1993 | Alles nur geklaut Hansa Records (BMG) |
DE4 ![]() ×3 (41 Wo.)DE |
AT2 ![]() (16 Wo.)AT |
CH13 ![]() (17 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 12. November 1993
Verkäufe: + 900.000[3] |
1995 | Schweine Hansa Records (BMG) |
DE3 ![]() (37 Wo.)DE |
AT6 (15 Wo.)AT |
CH22 (12 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 24. April 1995
Verkäufe: + 500.000[3] |
1996 | Alles mit’m Mund Hansa Records (BMG) |
DE25 (10 Wo.)DE |
— | — |
Erstveröffentlichung: 21. Oktober 1996
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1999 | So viel Spaß für wenig Geld Hansa Records (BMG) |
DE9 (17 Wo.)DE |
— | — |
Erstveröffentlichung: 10. Mai 1999
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2001 | D Hansa Records (BMG) |
DE13 (20 Wo.)DE |
AT50 (6 Wo.)AT |
— |
Erstveröffentlichung: 1. Oktober 2001
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2003 | Monarchie in Germany Hansa Records (BMG) |
DE17 (8 Wo.)DE |
— | — |
Erstveröffentlichung: 17. März 2003
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2004 | HardChor Hansa Records (BMG) |
DE61 (4 Wo.)DE |
— | — |
Erstveröffentlichung: 22. November 2004
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2008 | Die neuen Männer Ariola (Sony BMG) |
DE42 (4 Wo.)DE |
— | — |
Erstveröffentlichung: 3. Oktober 2008
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2015 | Familienalbum RCA Records (Sony) |
DE9 (8 Wo.)DE |
AT52 (2 Wo.)AT |
CH52 (2 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 29. Mai 2015
|
2021 | Krone der Schöpfung Warner Music (Warner) |
DE2 (13 Wo.)DE |
AT10 (2 Wo.)AT |
CH16 (6 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 28. Mai 2021
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Auszeichnungen und Preise
Die Prinzen erhielten 14 Goldene Schallplatten und sechs Platinauszeichnungen und erhielten seit 1993 zahlreiche Preise.[4][5]
- 1992: Gold für erfolgreiche Band
- 1995: beste Video des Jahres (Alles nur geklaut)
- 1993: „Gruppe National Rock/Pop“
- 1994: „Videoclip national“ (Alles nur geklaut)
- 1993
- 1998
- 1999
Sonstige
- 2006: von der Vereinigung Gegen Vergessen - Für Demokratie der Preis „Gegen Vergessen - Für Demokratie“
2010 Es war nicht alles Schlecht
Literatur
- Die Prinzen von Claudia Wiegand, Paul Zsolnay Verlag, ISBN 3552051279 (1993)
- Das offizielle Prinzen-Buch - Fakten, Fotos, Hintergründe von Ernst Hofacker, edel company, ISBN 392780181X (1994)
- Die Prinzen - Die Geschichte der deutschen Supergruppe von Peter Wendling, Goldmann Verlag, ISBN 3442434254 (1995)
- Die Prinzen - Die deutsche Supergruppe von Jürgen Stark mit einem Vorwort von Sebastian Krumbiegel, ECON Verlag, ISBN 3612120034 (1996)
- Alles mit'm Mund - Das Prinzen-Buch für königliche Gaumenfreu(n)de von Jürgen Retiet und Mark Daniel, ECON Verlag, ISBN 3612120220 (1997)
Weblinks
- Webpräsenz der Prinzen
- Die Prinzen bei laut.de
- ausführliches Interview mit Den Prinzen bei http://www.clixoom.de
- Werke von und über Die Prinzen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Dirk Schrots Biography Abgerufen am 27. März 2011.
- ↑ Die Prinzen. In: Pop-Archiv International 03/2006 / Munzinger-Archiv. 11. März 2006.
- ↑ a b c d Biologisches. ( vom 17. Mai 2009 im Internet Archive) dieprinzen.de, abgerufen am 1. Juni 2021.
- ↑ Stand 2002
- ↑ Chronologie
- ↑ Echo. In: Pop-Archiv International 04/2010 / Munzinger-Archiv. 15. April 2010.