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Wolfgang Amadeus Mozart

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Wolfgang Amadeus Mozart, vollständiger Name: Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart (* 27. Januar 1756 in Salzburg; † 5. Dezember 1791 in Wien) war ein bedeutender Komponist.

Wolfgang Amadeus Mozart, ca. 34jährig. Gemälde von Johann Georg Edlinger

Leben

Das Wunderkind (1756-1766)

Wolfgang Amadeus wurde am 27. Januar 1756 im Fürsterzbistum Salzburg in der Getreidegasse 9 in einer 3-Zimmer Wohnung eines Mehrfamilienhauses (Hagenauer Haus) als Kind des Augsburger Vizekapellmeisters und Hofkomponisten Leopold Mozart und der aus St. Gilgen stammenden Anna Maria Pertl geboren und auf die Namen Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft.

Bereits im Alter von vier Jahren erhielten er und seine fünf Jahre ältere Schwester Maria Anna vom Vater den ersten Musik- und allgemeinbildenden Unterricht (Klavier, Violine und Komposition). Zwei Jahre später folgten die ersten Auftritte und seine erste Komposition. Auch Mozarts Begabung im Klavier- und Violinenspiel trat schnell hervor. Erste Konzertreisen Wolfgangs und seiner Schwester „Nannerl“ mit dem Vater und manchmal auch der Mutter wurden arrangiert, um dem Adel die talentierten Kinder zu präsentieren. Nach dem Erfolg des Wunderkindes in München und Wien startete die Familie am 9. Juni 1763 zu einer ausgedehnten Tournee durch Westeuropa, die bis zur Rückkehr nach Salzburg am 28. November 1766 dreieinhalb Jahre in Anspruch nahm: München, Augsburg, Ludwigsburg, Schwetzingen, Heidelberg, Mainz, Frankfurt am Main, Koblenz, Köln, Aachen, Brüssel, Paris (Ankunft am 18. November 1763), Versailles, London (Ankunft am 23. April 1764), Dover, Belgien, Den Haag, Amsterdam, Utrecht, Mecheln, erneut Paris (Ankunft 10. Mai 1766), Dijon, Lyon, Genf, Lausanne, Bern, Zürich, Donaueschingen, Ulm und München, wo die Kinder bei Hofe oder in öffentlichen Akademien musizierten. Auf diesen Reisen entstanden unter anderem die ersten Sonaten für Klavier und Violine (die vier Sonaten für Klavier und Violine KV 6 bis 9 sind 1764 die ersten gedruckten Kompositionen von Mozart) und die erste Symphonie Es-Dur (KV 16).

Erste Versuche in Wien und die Italienreise (1766-1771)

Der Rückkehr folgen erste Uraufführungen in Salzburg, darunter auch die Schuloper Die Schuldigkeit des ersten Gebotes, die der elfjährige Mozart zusammen mit den wesentlich älteren Salzburger Hofmusikern Anton Cajetan Adlgasser und Michael Haydn komponiert. Im September folgt eine zweite Reise nach Wien mit der Familie, einschließlich der Flucht vor einer Pockenepidemie über Brünn nach Olmütz, die Mozart und seine Schwester aber auch dort erreicht. Nach der Genesung kehrt Mozart am 10. Januar 1768 nach Wien zurück, wo er das Singspiel Bastien und Bastienne (KV 50) fertigstellt, sowie die Opera buffa La finta semplice (KV 51), die von Kaiser Franz I. zwar bestellt wird, aber aufgrund von Intrigen hier nicht aufgeführt werden kann.

Nach 15 Monaten in Wien kehrt Mozart mit seiner Familie am 5. Januar 1769 nach Salzburg zurück. Hier kann La finta semplice am 1. Mai endlich aufgeführt werden, und hier erfolgt auch am 27. Oktober mit der Berufung zum Dritten Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle die erste, wenn auch unbesoldete Anstellung.

Knapp drei Wochen später, am 13. Dezember 1769, bricht Mozart mit seinem Vater zu seiner ersten von drei außerordentlich erfolgreichen Italienreisen auf, die – mit Unterbrechungen von März bis August 1771 und Dezember 1771 bis Oktober 1772 – fast dreieinhalb Jahre seiner Zeit in Anspruch nehmen sollen.

Die erste Reise führt sie nach Verona, Mailand, Bologna, Florenz, Rom, Neapel, Turin, Venedig, Padua, Vicenza, Verona, Innsbruck und Salzburg. Es folgt die erste der genannten Unterbrechungen, der aber im Herbst schon der Beginn eines längeren (dritten) Aufenthalts in Mailand folgt. Er wird von Papst Clemens XIV. in Rom zum Ritter vom Goldenen Sporn ernannt, studiert Kontrapunkt bei Padre Giovanni Battista Martini, wird nach einer Klausur in die Accademia Filarmonica di Bologna aufgenommen, begegnet anerkannten Musikern wie Giovanni Battista Sammartini, Niccolò Piccinni, Pietro Nardini und Giovanni Paisiello und erlebt am 26. Dezember 1770 die Uraufführung seiner Opera seria Mitridate, Rè di Ponto (KV 87) in Mailand mit, deren Erfolg zu zwei weiteren Aufträgen führt: der Serenata teatrale Ascanio in Alba (KV 111, Uraufführung in Mailand am 17. Oktober 1771) und des Drammas per musica Lucio Silla (KV 135), Uraufführung in Mailand in der Saison 1772/73. Am 15. Dezember 1771 kehren Vater und Sohn nach Salzburg zurück, nachdem sich Hoffnungen auf eine Anstellung in Italien nicht erfüllt haben.

Konzertmeister in Salzburg (1772-1777)

W.A. Mozart im Alter von 21

In Salzburg wird im Jahr 1772 Hieronymus Graf von Colloredo Fürsterzbischof von Salzburg als Nachfolger des verstorbenen Sigismund Christoph Graf von Schrattenbach, mit der Folge, dass Mozart im August zum (besoldeten) Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle ernannt wird, was allerdings nicht zu einem Ende der umfangreichen Reisetätigkeit des Komponisten (und seines Vaters) führt. Er versucht weiterhin, dem engen Reglement des Salzburger Dienstes zu entkommen: Vom 24. Oktober 1772 bis zum 13. März 1773 folgt die dritte Italienreise, zur Uraufführung des Lucio Silla, und von Mitte Juli bis Mitte Ende September 1773 die dritte Reise nach Wien, bei der das erste Klavierkonzert entsteht. Ab Oktober 1773 bewohnte Leopold Mozart mit seiner Familie den ersten Stock des Tanzmeisterhauses, welches zuvor dem Salzburger Hoftanzmeister Franz Gottlieb Spöckner (ca.1705-1767) gehört hatte.

Nach einer längeren Pause folgt am 6. Dezember 1774 eine Reise nach München zur Uraufführung der Opera buffa La finta giardiniera (KV 196). Am 13. Januar 1775 und nach der Rückkehr am 7. März ein weiterer ausgedehnter Versuch, sich in Salzburg als Künstler zu etablieren (zum Beispiel mit der Urauffführung des Dramma per musica Il rè pastore am 23. April 1775 in Salzburg), der allerdings scheitert und nach mehrfach erfolglosen Bitten um Urlaub mit seinem Abschiedgesuch und Entlassung aus der Salzburger Hofkapelle im Jahr 1777 endet.

Auf Arbeitssuche und erneut Salzburg (1777-1781)

Eintragung Mozarts im Gästebuch der Mannheimer Sternwarte
Tanzmeisterhaus, Wohnhaus Mozarts in dieser Zeit

Als Folge seiner Entlassung begibt Mozart sich am 23. September 1777 mit seiner Mutter auf eine Reise, um eine neue, bessere Anstellung zu finden: zuerst in München (wo er vergeblich am Hof vorspricht), dann Augsburg, dann am Mannheimer Hof, um das Kurfürstliche Orchester und dessen Kapellmeister und späteren Freund Christian Cannabich kennen zu lernen. Auch hier sind ihm keine Aufträge beschieden. Ebenfalls dort lernt er die Familie Weber kennen, in deren Tochter Aloysia, eine Sängerin, er sich verliebt.

Nach fünf Monaten Aufenthalt erfolgt die Weiterreise nach Paris, wo er am 23. März 1778 ankommt, immerhin seine Ballettmusik Les petits riens aufführen darf, darüber hinaus aber keine weiteren Engagements bekommt und am 3. Juli um 10 Uhr abends seine Mutter verliert.

Die Rückreise nach Salzburg, die er knapp drei Monate später (am 26. September) widerwillig antritt, um die vakante Stelle eines Hoforganisten anzutreten, führt ihn über Straßburg, Mannheim, Kaiserslautern und München, wo er noch einmal auf die Familie Weber trifft. Mitte Januar 1779 erreicht er seine Heimatstadt, ohne ein Engagement gefunden zu haben, wird aber bereits wenige Tage später, am 17. Januar, zum Hoforganisten ernannt – eine Tätigkeit, in deren Zusammenhang die Krönungsmesse (KV 317) entsteht.

Dieser Versuch mit einem Engagement in Salzburg geht zwanzig Monate leidlich gut, obwohl das Verhältnis zum Erzbischof unter Spannung bleibt, da dieser ihm die Mitwirkung an einträglichen Konzerten in Wien untersagt, bis zu einer erneuten Reise am 5. November 1780 nach München, zur Uraufführung seiner Opera seria Idomeneo (KV 366) am 29. Januar 1781. Direkt im Anschluss daran wird er vom Erzbischof nach Wien zitiert, wo der Streit zwischen den beiden bis zum Bruch kulminiert. Mozart kündigt am 8. Juni 1781 den Salzburger Dienst auf, lässt sich in Wien nieder und lebt in den nächsten Jahren von Konzerten an privaten und öffentlichen Wiener Akademien.

Freischaffender Komponist in Wien (1781-1791)

Befreit von den Salzburger Fesseln entstehen nun durch den unabhängigen Komponisten und Musiklehrer, der ständig auf der Suche nach Auftraggebern und Klavierschülern ist, und sich auch nicht scheut, auf Vorrat zu arbeiten, die ganz großen seiner Opern: am 16. Juli 1782 ist die Uraufführung des von Kaiser Joseph II. beauftragten Singspiels Die Entführung aus dem Serail (KV 384) in Wien, am 1. Mai 1786 die Uraufführung der Opera buffa Le nozze di Figaro (KV 492) in Wien, am 29. Oktober 1787 die Uraufführung des Dramma giocoso Don Giovanni (KV 527) in Prag, am 26. Januar 1790 die Uraufführung der Opera buffa Così fan tutte (KV 588) in Wien (die letzten drei nach Libretti von Lorenzo Da Ponte), am 6. September 1791 die Uraufführung der Opera seria La clemenza di Tito (KV 621) in Prag und am 30. September 1791 die Uraufführung der Großen Oper Die Zauberflöte (KV 620) in Emanuel Schikaneders Theater im Freihaus auf der Wieden. Geschichte und Text gehen auf Emanuel Schikaneder zurück und stellen eine spekulative Mischung aus einem Vorgängerwerk ("Der Stein der Weisen"), einem Märchen von Wieland und freimaurerischen Attributen dar. In dieser Phase komponiert Mozart außerdem die Messe in c-Moll (KV 427) (1783) und wichtige Instrumentalwerke: die sechs Joseph Haydn gewidmeten Streichquartette (KV 387, 421, 428, 458, 464, 465) (1785), die Linzer Sinfonie (KV 425) und Prager Sinfonie (KV 504) (1786), Eine kleine Nachtmusik (KV 525) (1787) sowie die drei letzten Sinfonien Es-Dur (KV 543), g-Moll (KV 550) und C-Dur (Jupiter-Sinfonie, KV 551) (1788).

Phantasieportrait von Mozart

In Wien lernt Mozart Gottfried van Swieten kennen, den Präfekten der Kaiserlichen Bibliothek (heute: Österreichische Nationalbibliothek) und ausgewiesenen Musikliebhaber. Dieser macht ihn mit den Arbeiten von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel bekannt, als er ihm (um 1782/83) die Manuskripte, die er während seines langen Aufenthalts in Berlin gesammelt hatte, bei den regulären Sonntagskonzerten in van Swietens Räumen in der Kaiserlichen Bibliothek zur Verfügung stellt. Die Begegnung mit den größten Komponisten des Barock machte einen tiefschürfenden Eindruck auf Mozart und hatte großen Einfluss auf seine späteren Kompositionen.

Am 4. August 1782 heiratet Mozart Constanze Weber, die Schwester Aloysias, die er drei Jahre zuvor in Mannheim kennengelernt hat und die in den folgenden Jahren sechs Kinder zur Welt bringt: Raimund Leopold (1783), Karl Thomas (1784), Johann Leopold (1786), Theresia (1787), Anna (1789) und Franz Xaver Wolfgang (1791), von denen vier bereits nach kurzer Zeit sterben. Lediglich Karl Thomas und Franz Xaver überleben die Kinderzeit. Sein Vater stirbt am 28. Mai 1787, den er in seinen Wiener Jahren noch zweimal besucht (1783) bzw. zu Besuch gehabt (1785) hat.

Am 14. Dezember 1784 tritt Mozart in die Wiener Freimaurerloge Zur Wohltätigkeit ein (speziell in seinen Opern Die Zauberflöte und Le nozze di Figaro sind gesellschaftskritische Töne aus dieser Mitgliedschaft zu spüren). Am 7. Dezember 1787 wird er zum k.k. Kammermusicus ernannt (mit einem stattlichen Jahresgehalt von 800 Gulden für das Komponieren von ein paar Tänzen im Fasching) und am 9. Mai 1791 zum (unbesoldeten) Adjunkten des Domkapellmeisters von St. Stephan Leopold Hoffmann.

Die Aufführung des Figaro 1786, vom Kaiser trotz des systemkritischen Inhalts freigegeben, hat das Wiener Publikum derart überfordert, dass es sich von ihm zurückzieht. Seine wirtschaftliche Situation verschlechtert sich, ohne dass er dieser Tatsache mit seinen Ausgaben Rechnung trägt: Es ist ein Wendepunkt in Mozarts Leben. Erfolg hat er in dieser Zeit nur in Prag. Abseits der Wiener Öffentlichkeit erschafft er die Werke der letzten Jahre; mit erneuten Reisen versucht er, die Entwicklung aufzuhalten.

Diese führen ihn zu den Aufführungen nach Prag (8. Januar bis Mitte Februar 1787 und Ende August bis Mitte September 1791), aber auch mit dem Fürsten Karl Lichnowsky über Prag, Dresden und Leipzig nach Potsdam und Berlin zum preußischen König Friedrich Wilhelm II. (8. April bis 4. Juni 1789), sowie nach Frankfurt am Main zur Krönung Kaiser Leopolds (23. September bis Anfang November 1790), die er auf der Rückreise zu Stationen in Mannheim und München nutzt.

Aber weder die Berliner Reise 1789 noch die nach Frankfurt 1790 bringen eine Entwicklung zum Besseren. Berlin verschafft weder Einnahmen noch eine Anstellung. Die vom Kaiser erbetene Oper Così fan tutte findet nur mäßigen Beifall, und auch der Auftritt in Frankfurt sowie die Uraufführung des Tito in Prag finden wenig Resonanz. Erst der Beifall, den Mozart für die Zauberflöte erhält, verspricht Besserung.

Licht am Ende des Tunnels und ein früher Tod

Nach der Uraufführung von La clemenza di Tito in Prag war Mozart Mitte September 1791 nach Wien zurückgekehrt und hatte sich sofort in die Arbeit zur Uraufführung der Zauberflöte gestürzt, die zwei Wochen später – endlich wieder mit Erfolg – über die Bühne ging. Gleichzeitig hatte er die Motette Ave verum corpus ausgearbeitet und mit der Niederschrift des Requiems (KV 626) begonnen, die er jedoch nicht mehr abschließen kann. Franz Xaver Süßmayr, ein ehemaliger Schüler, vollendete das berühmte Requiem.

Wenige Wochen nach der Uraufführung der Zauberflöte am 20. November 1791 wird Mozart bettlägerig, am 5. Dezember stirbt er und wird am Tag darauf beerdigt. Er wird knapp 36 Jahre alt.

Wolfgang Amadeus Mozart, Barbara Krafft (Rekonstruktion aus dem Jahre 1819)

Die Todesursache ist nicht eindeutig geklärt. Genannt werden „hitziges Frieselfieber“ (Diagnose des Totenbeschauers), Rheuma, Syphilis, Herzversagen und Aderlass. Er selbst war davon überzeugt, dass er vergiftet werde und äußerte sich Constanze dahingehend wenige Wochen vor seinem Tod während eines Besuchs im Prater: "Gewiß, man hat mir Gift gegeben." Die ersten Legenden zirkulieren schon kurz nach seinem Tod. Die wohl berühmteste davon schreibt seinem zeitgenössischen Kollegen Antonio Salieri die angebliche Täterschaft zu.

Beigesetzt wird der Komponist in einem allgemeinen Grab am Sankt Marxer Friedhof. Seine Witwe besucht das Grab nach 17 Jahren zum ersten Mal. 1855 wird der Standort seines Grabes so gut wie möglich bestimmt, und 1859 an dieser Stelle ein Grabmal errichtet, das später von der Stadt Wien in die Gruppe der Musiker-Ehrengräber am Zentralfriedhof übertragen wird. An der freigewordenen Stelle wird aus Eigeninitiative eines Friedhofswärters abermals eine Gedenktafel errichtet, die mit der Zeit aus Spolien anderer Gräber zu einem Grabmal ausgebaut wird, und heute eine viel besuchte Sehenswürdigkeit darstellt.

Hinterlassenschaft

Nach heutigen Maßstäben war Mozart ein Großverdiener, dennoch war er aufgrund seines ausschweifenden Lebenswandels oft in finanziellen Nöten. Für ein Engagement als Pianist erhielt er nach eigenen Angaben „wenigstens 1.000 Gulden“ (zum Vergleich: seiner Magd bezahlte er einen Gulden pro Monat). Zusammen mit seinen Klavierstunden, für die er jeweils zwei Gulden berechnete und seinen Einkünften aus den Konzerten und Auftritten, verfügte er über ein Jahreseinkommen von rund 10.000 Gulden, was nach heutiger Kaufkraft etwa 125.000 € entspricht. Dennoch reichte das Geld nicht für den aufwändigen Lebensstil, den er sich leisten wollte. Er bewohnte große Wohnungen, beschäftigte viel Personal und hegte eine ausgeprägte Leidenschaft für Karten- und Billardspiele mit hohen Einsätzen, wodurch er große Summen verlor.

Zu Mozarts Vornamen

Theophil bzw. Amadeus sind die griechische bzw. lateinische Variante des Namens Gottlieb, der im 18. Jahrhundert weit verbreitet war (zum Beispiel Herder, Seume). Mozarts Rufname war Wolfgang, als Erwachsener unterschrieb er zumeist als Wolfgang Amadé. Amadeus nannte er sich nur im Scherz. Die Namensform Wolfgang Amadeus wurde erst im 20. Jahrhundert von Rundfunkanstalten und Plattenfirmen weltweit durchgesetzt. In Umlauf gebracht hat sie der Dichter, der sich aus Bewunderung für Mozart Ernst Theodor Amadeus Hoffmann nannte.

Getauft wurde Mozart am 28. Januar 1756 - einen Tag nach seiner Geburt - auf die Namen Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus (s.o.). Die Namen Johannes und Theophilus verweisen auf den Taufpaten Johannes Theophilus Pergmayr, Senator et Mercator Civicus.

Herkunft

Geburtshaus in Salzburg

Der Vater Leopold Mozart stammte aus Augsburg - Franz Mozart, der Urgroßvater von Wolfgang Amadeus lebte dort in der Fuggerei. Die Mutter Anna Maria, geborene Pertl, stammte aus Sankt Gilgen. Die Familie war ins fürsterzbischöfliche Salzburg gezogen, da der Vater dort eine Anstellung als Vizekapellmeister und Hofkomponist des Erzbischofs gefunden hatte. Die gemeinsamen Kinder, Wolfgang Amadeus und Geschwister, wurden denn auch in dieser Stadt geboren und wuchsen hier in einem harmonischen Familienleben auf. Als Heranwachsender zog Wolfgang Amadeus nach Wien. Hier schuf er seine bedeutendsten Kompositionen.

Gedenkstätten

Wien

Eine der Wohnungen Mozarts ist erhalten und nunmehr ein Museum: Domgasse 5, gleich hinter dem Stephansdom. Zur Zeit wird diese Gedenkstätte großzügig umgebaut und ist daher für das Publikum nicht zugänglich. Es ist geplant, das neue "Mozarthaus Vienna" bis Januar 2006 fertigzustellen.

Augsburg

In Augsburg befindet sich ein Mozarthaus als Gedenkstätte zur Geschichte der Familie Mozart. In diesem Haus in der nördlichen Altstadt Augsburgs wurde sein Vater Leopold geboren.

Ein Urgroßvater W. A. Mozarts starb zudem in einer Wohnung der Augsburger Fuggerei. Auch an dem Haus befindet sich eine Gedenktafel.

Salzburg

Im Geburtshaus Wolfgang Amadeus Mozarts in Salzburg hat die Internationale Mozart-Stiftung ein Museum eingerichtet. Die Salzburger Musikhochschule ist nach dem Komponisten Mozarteum benannt.

Prag

Im Prager Stadtteil Smichov wurde 1956 ein Mozartmuseum eingerichtet. Es befindet sich in der sog. Villa Bertramka, die zu Mozarts Lebzeiten der Opernsängerin Josefa Dušková gehört hat. Während seiner zahlreichen Prag-Aufenthalte hat der Komponist dort gewohnt.

Werke

Die Werke Mozarts werden meist nach ihrer Sortierung im Köchelverzeichnis gezählt, welches der chronologischen Reihenfolge des Entstehens folgt. Siehe auch: Köchelverzeichnis der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart.

Einige besonders bekannte Werke

Opern

Kirchenmusik

Orchesterwerke

  • Über 50 Sinfonien
  • 27 Klavierkonzerte
  • 5 Violinkonzerte
  • Klarinettenkonzert A-Dur
  • 4 Hornkonzerte
  • Fagottkonzert B-Dur
  • 2 Sinfonie concertante
  • 3 Flötenkonzerte
  • Kassationen
  • Divertimenti
  • Serenaden
  • Märsche und Tänze für Orchester.

Kammermusik

siehe dazu den Artikel: Wolfgang Amadeus Mozart (Kammermusik)

  • 35 Sonaten für Violine und Klavier
  • Klaviertrios
  • 2 Klavierquartette
  • Klavierquintett Es-Dur (1784, KV 452)
  • Streichquartette
  • Bläserquartette
  • Quintette mit Bläsern
  • Streichduos und -trios
  • Sextett Ein musikalischer Spaß oder Dorfmusikantensextett (1787, KV 522)

Klaviermusik

siehe dazu den Artikel: Wolfgang Amadeus Mozart (Klaviermusik)

Kanons

Mozart hat auch diverse "alberne" Kanons geschrieben. So zum Beispiel:

  • Bona nox, bist a rechter Ochs (KV 561)
  • Oh, du eselhafter Martin/Oh, du eselhafter Peierl (KV 560b/560a) - Die beiden Textfassungen dieses Kanons beziehen sich auf Mozarts Trink- und Kegelfreunde Johann Nepomuk Peierl und Philip ("Liperl") Jacob Martin, mit denen er gern derbe Späße trieb.

Diese beiden genannten Kanons haben einen derben bis obszönen Text, der in den meisten Liederbüchern geschönt ist.

Mozart amüsierte sich daran, das ganze Leben ironisch und nicht allzu ernst zu nehmen.

Literatur

Briefe

Biografien und Gesamtinterpretationen

  • Alfred Einstein (1880-1952, Cousin von Albert Einstein): Mozart, his character, his work (1945). Deutsche Fassung (vom Autor selbst angefertigt [?]): Mozart - Sein Charakter, sein Werk (1947). Bis heute immer wieder neu aufgelegt, ein Standardwerk. In den theoretischen Erörterungen hegelt es sehr: Mozarts reifer Stil wird als Synthese aus dem, was die Zeitgenossen "galant" und "gelehrt" nannten, dargestellt.
  • Heinrich Eduard Jacob (1889-1967): Mozart. Geist, Musik und Schicksal. Dieses belletristische Werk versucht Biographie und Deutung, psychologische und musikalische Interpretation mit Geschichte, Kulturgeschichte und Anekdote gleichsam in einer Synthese zusammenzufassen. Heyne Verlag, München 1998, ISBN 3-453-13884-8. Im Dezember 2005 erscheint das Werk als Neuauflage unter dem Titel Mozart. Der Genius der Musik, im Heyne Verlag, ISBN 3-453-60028-2.
  • Konrad Küster (geb. 1959): Mozart. Eine musikalische Biographie (1990). Sehr fundierte Gesamtdarstellung von Leben und Werk, die viele Fragen beantwortet, aber auch viele interessante neue Fragen stellt.

Monografien

  • Volker Braunbehrens (1941-): Mozart in Wien (1986). Neuinterpretation der allseits bekannten Primärquellen aus genauer Kenntnis der Lebensverhältnisse im Josephinischen Wien.

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