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Nuklearkatastrophe von Fukushima

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nuklearkatastrophe von Fukushima
Kernkraftwerk Fukushima I
Kernkraftwerk Fukushima I
Lage
Nuklearkatastrophe von Fukushima (Präfektur Fukushima)
Nuklearkatastrophe von Fukushima (Präfektur Fukushima)
Koordinaten 37° 25′ 17″ N, 141° 1′ 57″ OKoordinaten: 37° 25′ 17″ N, 141° 1′ 57″ O
Land Japan Japan
Daten
Eigentümer Tōkyō Denryoku
Betreiber Tōkyō Denryoku
Projektbeginn 1966
Kommerzieller Betrieb 26. März 1971

Aktive Reaktoren (Brutto)

6  (4696 MW)

Reaktoren in Planung (Brutto)

2  (2760 MW)
Eingespeiste Energie im Jahr 2007 28.077 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 809.673 GWh
Website http://www.tepco.co.jp/nu/f1-np/index-j.html
Stand 2. Juli 2008
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das Kernkraftwerk Fukushima I (jap. 福島第一原子力発電所, Fukushima daiichi genshiryoku hatsudensho) ist eines der aktiven Kernkraftwerke in Japan sowie eines der größten des Landes. Es ist in Ōkuma im Landkreis Futaba in der Präfektur Fukushima gelegen. Das Kraftwerk liegt etwa 250 km nördlich von Tokio, unmittelbar am Meer.

Es besteht aus sechs Blöcken, zwei weitere sind in Planung. Der Eigner ist die Tōkyō Denryoku (TEPCO). Insgesamt hat die Anlage eine Fläche von ca. 3,5 km2. In zwölf Kilometer Entfernung befindet sich das Kernkraftwerk Fukushima II.

Fukushima I ist das erste Kernkraftwerk von TEPCO. Die ersten beiden Kernreaktoren wurden noch von General Electric gebaut; Block 3 und 5 von Toshiba, 4 von Hitachi und 6 von General Electric. Das Kühlwasser bezieht die Anlage aus dem Meer.

Die Blöcke 7 und 8 sollen Reaktoren vom Typ ABWR werden.

Störungen und Betriebsabweichungen

  • Alle Kernkraftwerke von TEPCO waren 2002 in einen großen Skandal verwickelt. Es hat sich herausgestellt, dass über einem Zeitraum von 16 Jahren Berichte gefälscht und Inspektionen aus Kostengründen verschleppt wurden. Alle TEPCO-Kernkraftwerke wurden daraufhin heruntergefahren. Am 16. Mai 2003 war die Überprüfung beendet und die Anlage konnte erneut anlaufen.[1]
  • Am 28. März 2007 berichtete das Wall Street Journal, dass TEPCO die Inbetriebnahme der Blöcke 7 und 8 um ein Jahr auf das Jahr 2013 bzw. 2014 verschoben hat. Als Grund wurde das Vertuschen eines Unfalls genannt.[2]
  • Am 12. März trat radioaktives Cäsium aus einem der Reaktoren aus.[8]
Luftaufnahme der Anlage im Jahr 1975

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Fukushima I hat insgesamt sechs in Betrieb befindliche Blöcke, zwei weitere sind in Planung:

Reaktorblock[9] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
Fukushima Daiichi-1 Siedewasserreaktor 439 MW 460 MW 25.07.1967 17.11.1970 26.03.1971 3.2011 (erwartet[10])
Fukushima Daiichi-2 Siedewasserreaktor 760 MW 784 MW 09.06.1969 24.12.1973 18.07.1974 7.2014 (erwartet[11])
Fukushima Daiichi-3 Siedewasserreaktor 760 MW 784 MW 28.12.1970 26.10.1974 27.03.1976
Fukushima Daiichi-4 Siedewasserreaktor 760 MW 784 MW 12.02.1973 24.02.1978 12.10.1978
Fukushima Daiichi-5 Siedewasserreaktor 760 MW 784 MW 22.05.1972 22.09.1977 18.04.1978
Fukushima Daiichi-6 Siedewasserreaktor 1067 MW 1100 MW 26.10.1973 04.05.1979 24.10.1979
Fukushima Daiichi-7[12] ABWR 1325 MW 1380 MW (2014 geplant)
Fukushima Daiichi-8[13] ABWR 1325 MW 1380 MW (2015 geplant)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. Verschobene Inbetriebnahme
  3. spiegel.de: Druck steigt in beschädigtem Kernkraftwerk (11. März 2011)
  4. Massive earthquake hits Japan
  5. Radioaktivität in AKW steigt dramatisch In: Spiegel Online
  6. Kühlsystem von Atomkraftwerk Fukushima ausgefallen
  7. NISA - Nuclear and Industrial Safety agency
  8. Kyodo News
  9. Power Reactor Information System der IAEA: Japan: Nuclear Power Reactors - Alphabetic“ (englisch)
  10. ICJT NUKE DATABASE SYSTEM
  11. ICJT NUKE DATABASE SYSTEM
  12. Kernkraftwerk Fukushima Daiichi 7 im PRIS der IAEA (englisch)
  13. Kernkraftwerk Fukushima Daiichi 8 im PRIS der IAEA (englisch)