Ulm
Wappen | Karte |
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Wappen Ulm | Lage der kreisfreien Stadt Ulm in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Region: | Donau-Iller |
Landkreis: | Stadtkreis |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate3 |
Höhe: | 458 - 645 m ü. NN |
Fläche: | 118,69 km² |
Einwohner: | 120.107 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 1.012 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 17,4 % (2003) |
Postleitzahlen: | 89001 - 89081 (alt: 7900) |
Vorwahlen: | 0731, 07304, 07305, 07346 |
Kfz-Kennzeichen: | UL |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 21 000 |
UN/LOCODE: | DE ULM |
NUTS-Code: | DE144 (Ulm, Stadtkreis) |
Stadtgliederung: | 18 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 89073 Ulm |
Offizielle Website: | www.ulm.de |
E-Mail-Adresse: | stadt_ulm@ulm.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Ivo Gönner (SPD) |
Die Universitätsstadt Ulm ist eine kreisfreie Stadt in Baden-Württemberg an der Donau. Sie gehört mit ihren über 120.000 Einwohnern zu den kleinsten Großstädten des Landes. Die Stadt ist Sitz des Alb-Donau-Kreises und gehört zur Region Donau-Iller innerhalb des Regierungsbezirks Tübingen (zur Region Donau-Iller gehören auch bayrische Gebiete des Regierungsbezirk Schwaben).
Nächste größere Städte sind Augsburg und München im Südosten, etwa 70 km beziehungsweise etwa 130 km und Stuttgart im Nordwesten, etwa 100 km entfernt. Ulm ist nach dem Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg eines von insgesamt 14 Oberzentren des Landes und bildet mit Neu-Ulm (zusammen 170.000 Einwohner) eines der länderübergreifenden Doppelzentren der BRD.
Geografie
Die Stadt Ulm liegt an der Einmündung der Iller und der Blau in die Donau, am Rande der Lonetal-Flächenalb, deren Erhebungen (Safranberg, Michelsberg, Eselsberg, Kuhberg) die Stadt nördlich umgeben und am "Hochsträß" der mittleren Flächenalb. Die Stadt liegt größtenteils links der Donau, die hier für einige Kilometer die Landesgrenze zum Freistaat Bayern bildet. Lediglich die Stadtteile Wiblingen, Gögglingen, Donaustetten und Unterweiler liegen rechts der Donau.
Nachbargemeinden
Auf württembergischer Seite ist Ulm ganz vom Alb-Donau-Kreis umgeben. Am anderen Ufer der Donau grenzt die bayrische Kreisstadt Neu-Ulm an. Die Nachbargemeinden auf württembergischer Seite sind (von Süden über Westen nach Norden): Illerkirchberg, Illerrieden, Staig, Hüttisheim, Erbach (Donau), Blaubeuren, Blaustein, Dornstadt, Beimerstetten und Langenau.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Ulm ist in 18 Stadtteile eingeteilt. In den Stadtteilen, die im Zuge der jüngsten Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliedert wurden (Eggingen, Einsingen, Ermingen, Gögglingen, Donaustetten, Ulm-Jungingen, Lehr, Mähringen und Unterweiler), wurden Ortschaftsräte eingerichtet. Diese Gremien sind zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Beschlussfassung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings dem Stadtrat der Gesamtstadt Ulm.
Die 18 Stadtteile:
Ulm-Mitte, Böfingen, Donaustetten, Donautal, Eggingen, Einsingen, Ermingen, Eselsberg, Gögglingen, Grimmelfingen, Jungingen, Lehr, Mähringen, Oststadt, Söflingen (mit Harthausen), Unterweiler, Weststadt und Wiblingen
- Böfingens ursprünglicher Name ist Befingen. In den 60er Jahren wurde es dann umbenannt. Mittlerweile hat Böfingen ca. 12.000 Einwohner und ist somit der zweitgrößte Stadtteil von Ulm.
Geschichte
Die älteste Besiedlung des Ulmer Raumes beginnt im Frühneolithikum, um 5000 v.Chr. Nachgewiesen sind Siedlungen dieser Zeit, beispielsweise bei Eggingen (Grabungen des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg) und Lehr (Lesefunde verschiedener Sammler). Im Stadtgebiet Ulms datieren die ältesten Funde ins Endneolithikum (Bestattung der Glockenbecher-Kultur auf dem Münsterplatz).
Im frühen Mittelalter, wohl um 850, wird Ulm zur Königspfalz. Die erste urkundliche Erwähnung ist am 22. Juli 854 datiert. König Ludwig der Deutsche besiegelt eine Urkunde in "Hulma". Das Wort Hulma bedeutet wahrscheinlich in der germanischen Sprache soviel wie "sumpfige Stelle" (von hulmig - sumpfig). Unter den Staufern wird die Siedlung weiter ausgebaut, bis sie 1181 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zur Stadt erhoben wird und alsbald ihm direkt unterstellt ist: Ulm wird 1184 freie Reichsstadt.
Seit den 1960er Jahren wird in Ulm eine Stadtarchäologie betrieben (zunächst Stadtgeschichtlich Forschungsstelle, zuletzt Landesdenkmalamt Baden-Württemberg), die zahlreiche Ausgrabungen durchgeführt hat. Dabei wurde deutlich, dass die Besiedlung im Stadtgebiet vor die ersten Erwähnungen zurückreicht (Grabfunde der Merowingerzeit am Bahnhof, im nördlichen Stadtgebiet, auf dem Münsterplatz sowie Siedlungsfunde auf dem Weinhof und im Bereich des Grünen Hofs). Zur Pfalz - von der nur die Reste der Pfalzkapelle (im Schwörhaus) und verschiedene Befestigungsgräben bekannt sind - gehörte eine Wirtschaftssiedlung, in der zahlreiche eingetiefte Handwerkerhütten nachgewiesen worden sind. Im Schutz der Pfalz entstand ein Markt, der dann offenbar Ausgangspunkt für die Stadtbildung wurde: Hier entstanden frühe Steinbauten und hier wurde schließlich das Rathaus der Stadt errichtet.
Unter Führung Ulms wird 1376 der Schwäbische Städtebund als Bündnis von 14 schwäbischen Reichsstädte gegründet. Am 30. Juni 1377 beginnt der Bau des Münsters, nachdem die alte Kirche vor den Stadtmauern lag und die Einwohner während einer Belagerung nicht zur Kirche gehen konnten. Nach der Niederlage im Ersten Städtekrieg 1388 fällt der Schwäbische Städtebund auseinander. Ulm verliert an Einfluß auf die anderen schwäbischen Städte.
Der große Schwörbrief von 1397, die Ulmer Verfassung, tritt in Kraft. Er regelt die Machtverteilung und die Aufgaben des Bürgermeisters. Die Zünfte haben nun 30, die Patrizier nur noch 10 Ratssitze. Gleichzeitig wird den Patriziern das aktive Wahlrecht verweigert. Der Bürgermeister muss den Einwohnern Rechenschaft ablegen. Der Schwörmontag (vorletzter Montag im Juli) ist seither der Ulmer Feiertag.
Um 1500 ist Ulm auf der Blüte seiner Macht. Sie ist die zweitgrößte Reichsstadt nach Nürnberg: drei Städte (Geislingen, Albeck und Leipheim) sowie 55 Dörfer gehören zum Gebiet. Die Stadt ist wichtiger Umschlagplatz für Eisen, Holz und Wein. Aus dieser Zeit stammt der Reim, der die Stellung der Stadt in der damaligen Welt untermauert:
- Venediger Macht,
- Augsburger Pracht,
- Nürnberger Witz,
- Straßburger Geschütz,
- und Ulmer Geld
- regier'n die Welt.
Mit dem Ulmer Geld im Vers ist jedoch weniger das Münzgeld, sondern wohl eher das gemeint, was den Reichtum Ulms ausmacht - das Barchent, ein Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen, welches von solcher Qualität ist, dass es, weil in ganz Europa begehrt, so gut wie Geld ist.
Die Entdeckung Amerikas (1492) sowie des Seeweges nach Indien (1497), lassen neue Handelszentren entstehen, welche den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt einleiten. 1531 tritt die Stadt dem protestantischen Glauben bei. Bis 1546, zur Zeit des Schmalkaldischen Krieges, verliert Ulm 35 seiner Dörfer durch Plünderung oder Brandschatzung und muss sich zuletzt doch dem katholischen Kaiser unterwerfen.
Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wird der Reichtum der Stadt durch weitere Kriege, Seuchen, Reparationszahlungen und Erpressungen verschiedener Besatzer derart verringert, dass die Stadt um 1770 bankrott ist und weiteren Grund veräußern muss. 1786 umfasst das Ulmische Gebiet noch folgende Verwaltungen: Obervogteiamt Geislingen, Oberämter Langenau, Albeck und Leipheim sowie die Ämter Süßen, Stötten, Böhringen, Nellingen, Weidenstetten, Lonsee, Stubbersheim, Bermaringen und Pfuhl.
Die Neuordnung Europas durch Napoleon wirkt sich in Ulm aus: 1802 verliert die Stadt ihre Unabhängigkeit und kommt unter bayrische Verwaltung. Schon acht Jahre später, 1810, wird Ulm württembergisch, verliert dadurch jedoch noch mehr Land. Der Grund und Boden jenseits der Donau bleibt bayrisch - die Geburt von Neu-Ulm. Ulm wird Sitz eines württembergischen Oberamts. Ein Jahr später erhält Ulm die Bezeichnung "Unsere gute Stadt" und damit das Recht auf einen eigenen Landtagsabgeordneten. 1811 unternimmt der "Schneider von Ulm" Flugversuche. Obwohl - wie sich später herausstellt - das von ihm konstruierte Gerät durchaus hätte gleiten können, fällt er mangels Thermik in die Donau und muß daraufhin seine Experimente aufgeben.
1819 wird Ulm Sitz des württembergischen "Donaukreises" (etwa einem Regierungsbezirk vergleichbar, bis 1924). Mit der Eröffnung der "Schwäbischen Eisenbahn" von Stuttgart über Ulm bis nach Friedrichshafen am 1. Juni 1850 erwacht das Provinznest mit 12.000 Einwohnern wieder zu neuem Leben. Mit dem Neu- und Wiederbeginn von zwei Großbaustellen, der Bundesfestung mit 41 Festungswerken um Ulm herum sowie der Vollendung des Münsters, welches dann kurz vor Ende des Jahrhunderts den bis heute höchsten Kirchturm der Welt erhält, zieht wieder der Wohlstand ein. Das Ulmer Münster war von 1885 bis 1889, als es vom Eiffelturm abgelöst wurde, das höchste Gebäude der Welt.
1913 zählt die Stadt bereits 60.000 Einwohner, davon rund 10.000 Soldaten. Ulm ist eine Garnisons- aber auch eine Industriestadt: Magirus, Wieland und Kässbohrer tragen den Namen der Stadt in die Welt.
Um 1931 gibt es in Ulm eine Regionalwährung, das Markengeld Wära. [1]
Zwischen den Weltkriegen ist es ruhig um Ulm. Doch der Nationalsozialismus macht auch vor Ulm nicht halt. 1933 bis 1935 wird am Oberen Kuhberg, in einem der Festungswerke der Bundesfestung, ein KZ, vorwiegend für politische Gefangene wie Kurt Schumacher, eingerichtet. Auch die Ulmer Synagoge wird ein Opfer der Kristallnacht (9./10. November 1938), weniger durch die Brandstiftung, die kaum einen Schaden verursacht, als durch den willkürlichen Abriss danach.
Ein Teil seiner alten Freiheit kann Ulm im selben Jahr "zurückerobern" und wird kreisfreie Stadt. Gleichzeitig wird sie Sitz des aus dem alten Oberamt hervorgegangenen Landkreises Ulm. Ende 1944 wird Ulm bei diversen Bombardierungen schwer getroffen, nach dem Großangriff am 17. Dezember 1944 sind 81% der Altstadt zerstört, das Münster jedoch bleibt - dank raschem Eingreifen des Luftschutzes - verschont.
Und nach dem Krieg das selbe Bild wie überall: Wiederaufbau
1951 wird das erste Industriegebiet besiedelt. 1953 beginnt die Geschichte der, inzwischen weltberühmten, Hochschule für Gestaltung (bis 1968). Eine Ingenieurschule beginnt 1960 ihren Lehrbetrieb, die 1972 in der Fachhochschule für Wirtschaft und Technik aufgeht. Wenige Jahre zuvor, 1967, wird die Universität gegründet. 1982 folgt das Universitätsklinikum.
Am 1. Januar 1973 tritt die Kreisreform in Baden-Württemberg in Kraft. Ulm wird Sitz des neu gebildeten Alb-Donau-Kreises, bleibt selbst aber kreisfrei. 1980 überschreitet Ulm die 100.000 Einwohner-Marke und wird somit Großstadt. Die Überwindung der Wirtschaftskrise Anfang der 1980er Jahre lässt aus der Industriestadt zudem eine Dienstleistungs- und Wissenschaftsstadt werden, die, 1987 bei einer Einwohnerzahl von 104.000, stolze 84.000 Arbeitsplätze bieten kann.
Vom 16. bis 20. Juni 2004 fand in Ulm der Deutsche Katholikentag statt.
Ferner feierte Ulm 2004 gleich zwei bedeutende Ereignisse:
- den 1150. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung
- den 125. Geburtstag Albert Einsteins
Religionen
1529 trat Ulm auf dem Reichstag in Speyer den protestantischen Reichsständen bei. 1531 wurde die Reformation zwinglischer Richtung eingeführt, doch näherte man sich bereits 1533 Martin Luther an. 1553 erhielt die Stadt eine lutherische Kirchenordnung. Somit war Ulm über Jahrhunderte eine protestantische Stadt, doch gab es bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wieder eine starke katholische Gemeinde (1805 erste katholische Stadtpfarrei). Nach dem Übergang an Württemberg 1810 wurde Ulm Sitz eines Generalats (heute Prälatur) innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die römisch-katholischen Christen in der Stadt gehörten Anfangs zum Bistum Konstanz, später zum Bistum Augsburg und 1817 zum Generalvikariat Rottenburg, aus dem später das Bistum Rottenburg (heute Rottenburg-Stuttgart) hervorging.
Mit der Eingemeindung umliegender katholischer Orte veränderte sich das Gewicht zwischen evangelischen und katholischen Christen. Heute beträgt der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung etwa 45 %, zum protestantischen Glauben bekennen sich noch etwa 33 % (Stand: 1992). Der Rest gehört anderen Religionen an, oder ist konfessionslos.
Die evangelischen Gemeindeglieder gehören - sofern sie nicht Mitglied einer Evangelischen Freikirche sind - zum Dekanat Ulm innerhalb der Prälatur ("Sprengel") Ulm der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Die römisch-katholischen Gemeindeglieder gehören zum Dekanat Ulm der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Vom 16. bis 20. Juni 2004 fand in Ulm der 95. Deutsche Katholikentag unter dem Motto "Leben aus Gottes Kraft" mit ca. 30.000 Gläubigen statt.
Die neuapostolischen Gemeindeglieder gehören zum Bezirk Ulm der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland.
Eingemeindungen
Ehemals selbständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, die in die Stadt Ulm eingegliedert wurden
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
1828 | Böfingen, Örlingen und Oberthalfingen | ? |
6. November 1905 | Söflingen | 1.448 |
1. April 1926 | Grimmelfingen | 471 |
1. April 1927 | Wiblingen | 809 |
1. September 1971 | Jungingen | 1.354 |
1. Januar 1972 | Unterweiler | 452 |
1. Februar 1972 | Mähringen | 891 |
1. Mai 1974 | Eggingen | 810 |
1. Juli 1974 | Donaustetten | 598 |
1. Juli 1974 | Einsingen | 651 |
1. Juli 1974 | Ermingen | 837 |
1. Juli 1974 | Gögglingen | 514 |
1. Januar 1975 | Lehr | 614 |
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Jahr | Einwohnerzahlen |
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1300 | etwa 4.000 |
1400 | etwa 9.000 |
1550 | etwa 19.000 |
1750 | etwa 15.000 |
1834 | 15.173 |
1871 | 26.290 |
1890 | 36.131 |
1900 | 42.860 |
1910 | 56.109 |
16. Juni 1925 | 57.427 |
16. Juni 1933 | 62.472 |
17. Mai 1939 ¹ | 74.387 |
13. September 1950 ¹ | 71.132 |
6. Juni 1961 ¹ | 92.700 |
27. Mai 1970 ¹ | 93.200 |
30. Juni 1975 | 98.400 |
30. Juni 1980 | 100.600 |
30. Juni 1985 | 99.300 |
27. Mai 1987 ¹ | 103.494 |
30. Juni 1997 | 116.000 |
¹ Volkszählungsergebnis
Politik
An der Spitze der Stadt Ulm stand anfangs der "Ammann" sowie der "Rat der Stadt". Seit dem 13. Jahrhundert gab es neben dem Ammann einen Bürgermeister als Geschäftsführer des Rates, der ab 1345 den Vorsitz im Rat und die Leitung der Stadt übernahm. Die Bürgermeister wurden vom Rat gewählt und waren oft nur 1-2 Jahre im Amt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Modalitäten im Rat und an der Spitze der Verwaltung mehrmals geändert. 1802 wurde die reichsstädtische Verfassung aufgehoben.
Gemeinderat
Ergebnis der Wahl zum Gemeinderat am 13. Juni 2004:
CDU | 28,2 % | (-2,2) | 12 Sitze | (-1) |
SPD | 21,2 % | (-4,6) | 9 Sitze | (-2) |
GRÜNE | 16,1 % | (+5,6) | 7 Sitze | (+3) |
FWG | 8,4 % | (+1,3) | 3 Sitze | (=) |
UWS | 7,5 % | (-0,7) | 3 Sitze | (=) |
WWG | 6,5 % | (+1,7) | 2 Sitze | (=) |
UVL | 6,1 % | (+0,6) | 2 Sitze | (=) |
FDP/DVP | 4,8 % | (+1,6) | 2 Sitze | (+1) |
Andere | 1,1 % | (-3,4) | 0 Sitze | (-1) |
Oberbürgermeister seit 1819
- 1819 - 1844: Christoph Leonhard Wohlbach
- 1845 - 1863: Julius Schuster
- 1863 - 1890: Karl Heim
- 1891 - 1919: Heinrich Wagner
- 1919 - 1933: Dr. Emil Schwamberger
- 1933 - 1945: Friedrich Foerster, NSDAP
- 1945 (April - Mai): Hermann Frank
- 1945 (Mai - Juni): Karl Eychmüller
- 1945 - 1948: Robert Scholl
- 1948 - 1972: Prof. Dr. Theodor Pfizer
- 1972 - 1984: Dr. Hans Lorenser, CDU
- 1984 - 1992: Ernst Ludwig, CDU
- 1992 - 2025: Ivo Gönner, SPD
Wappen
Das Wappen der Stadt Ulm zeigt einen "von Schwarz und Silber (Weiß) geteilten Schild". Die Stadtflagge ist Schwarz-Weiß.
Das Stadtwappen ist seit 1351 in den Stadtsiegeln belegt, und zwar in der Form, dass es entweder vom Reichsadler, dem Zeichen der freien Reichsstadt, in den Fängen gehalten wurde, oder später als dessen Brustschild abgebildet war. Nach 1803 fiel der Reichsadler weg. Seither zeigt das Stadtwappen nur noch die Farben Schwarz und Silber, die bereits seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar sind. Die genaue Bedeutung dieses recht einfachen Wappens ist nicht bekannt.
Städtepartnerschaften
Ulm hat keine offizielle Partnerstadt, unterhält aber über einen Partnerschaftsverein seit 1986 eine de-facto-Städtepartnerschaft mit Jinotega in Nicaragua.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ulm ist Sitz einer Industrie- und Handelskammer (IHK) (Kammerbezirk: Stadt Ulm, Alb-Donau-Kreis und Landkreis Biberach) und einer Handwerkskammer (Kammerbezirk: Stadt Ulm, Alb-Donau-Kreis, Landkreis Biberach, Bodenseekreis, Landkreis Heidenheim, Ostalbkreis und Landkreis Ravensburg).
Firmen in den Bereichen Fahrzeugbau (Magirus, EvoBus (vormals Kässbohrer, jetzt DaimlerChrysler), Kögel), Metall (Wieland), Pharmazie (Ratiopharm) und Gartenpflege (Gardena).
Verkehr
Straßenverkehr
Ulm ist ein Verkehrsknotenpunkt: In Nord-/Südrichtung verläuft die Bundesautobahn A 7 (Würzburg - Kempten), in West-/Ostrichtung die A 8 (Stuttgart - München). Mehrere Bundesstraßen führen durch die Stadt: Die B 10 (Stuttgart - Augsburg), die B 19, die B 28 (nach Kehl), die B 30 (nach Friedrichshafen) und die B 311 (nach Donaueschingen).
Schienenverkehr
Ulm ist einer der wichtigesten Eisenbahnknoten Süddeutschlands. Es liegt an der ICE-Strecke, die über Stuttgart nach München führt. Europäische Metropolen wie Amsterdam, Paris, Wien und Budapest sind umsteigefrei erreichbar. Züge des Regionalverkehrs fahren außerdem (weitgehend im Stundentakt) auf folgenden Linien:
- zum Bodensee, bzw. über Biberach/Riß, Ravensburg, nach Friedrichshafen auf der Südbahn (vgl. "Schwäbische Eisenbahn")
- in Richtung Allgäu/Memmingen, Kempten (Illertalbahn)
- in Richtung Augsburg, München
- in Richtung Donauwörth
- in Richtung Heidenheim, Aalen (Brenzbahn)
- in Richtung Geislingen, Göppingen, Plochingen, Stuttgart
- in Richtung Blaubeuren, Ehingen, Sigmaringen, Tuttlingen (Donautalbahn)
- Am Wochenende fährt zudem ein Schienenbus ("Ulmer Spatz") von Ulm aus über einsame Schienenstrecken der Schwäbischen Alb.
Nahverkehr
Den ÖPNV bedienen eine Straßenbahnlinie (Linie 1 Söflingen-Hauptbahnhof-Donauhalle/Messegelände) (wobei die Verlängerung bis nach Böfingen ansteht) und zahlreiche Buslinien der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH (SWU) sowie mehrere Buslinien anderer Nahverkehrsbetriebe, so dass alle Stadtteile und das Umland angebunden sind. Alle Unternehmen fahren zu einheitlichen Preisen innerhalb des Donau-Iller-Nahverkehrsverbunds (DING).
Gerichte
Ulm verfügt über je ein Amts- und Landgericht, die beide zum OLG-Bezirk Stuttgart gehören. Ulm ist zudem Sitz eines Arbeitsgerichts, das zuständige Landesarbeitsgericht befindet sich in Stuttgart.
Medien
Die Stadt ist Heimat der Tageszeitung Südwest-Presse mit zahlreichen Regional- und Lokalausgaben im gesamten württembergisch-bayrischen Raum.
In Ulm befindet sich auch ein Studio des Südwestrundfunks (SWR). Hier wird unter anderem das Regionalprogramm "Schwabenradio" bei SWR4 Baden-Württemberg ausgestrahlt.
Der Bereichssender Radio 7 für Südost-Württemberg und der Lokalsender Donau 3 FM für die Region Donau-Iller haben ihren Sitz in Ulm. Außerdem hat Ulm einen eigenen nicht kommerziellen Radiosender Radio freeFM, der auf 102,6 MHz zu empfangen ist.
Der SWR betreibt in Ulm-Jungingen einen Sender für sein Gleichwellennetz auf der Mittelwellenfrequenz 711 kHz einen Sender mit 5 Kilowatt Sendeleistung über den das Programm SWR cont.ra ausgestrahlt wird. Eine weitere Sendeanlage zur Verbreitung seiner UKW- und DAB-Programme sowie dem BR-DAB-Bouquet betreibt der SWR in Ulm-Kuhberg, welche auch als ARD-Füllsenderstandort dient.
In Ulm-Ermingen befindet sich ein Fernmeldeturm in Stahlbetonbauweise der Deutschen Telekom AG zur Verbreitung der UKW-Programme Radio 7, Donau 3 FM, Big FM, Radio freeFM und Deutschlandfunk, sowie dem DAB-L-Band, außerdem werden die TV-Programme ZDF und Südwest Baden-Württemberg, sowie ehemals diverse TV-Privatsender verbreitet. Ein weiterer Senderstandort befindet sich auf dem Telekomgebäude in der Olgastraße für die Sender Antenne Bayern und Deutschlandradio Kultur.
Messestadt
Ulm ist eine Messestadt. Im Nordosten der Stadt liegt die Donauhalle und das Messegelände mit mehreren, auch unabhängig von einander nutzbaren Hallen. Daneben finden im Congress Centrum Ulm, CCU und im Kornhaus Kongresse und Veranstaltungen statt.
Ansässige Großunternehmen
- Nokia: Telekommunikation
- DaimlerChrysler AG: Automobilbau (Forschung & Entwicklung)
- Siemens: Telekommunikation
- Temic: Sprachsteuerung für Fahrzeugelektronik
- Müller: Handel (Drogeriemarkt)
- Ratiopharm: Pharmazeutik
- Wieland-Werke: Halbzeuge aus Buntmetallen, Kupferwerkstoffe
- Evobus: Linien- und Reisebusse (Mercedes-Benz & Setra)
- Iveco-Magirus: LKW und Feuerwehrfahrzeuge
- Seeberger: Trockenfrüchte, Nusskerne und Kaffee
- Gardena: Gartengeräte
- Mair: Landkarten
- Deutz AG: Diesel-Motoren
- EADS
- AEG
Bildung und Forschung
Hochschulen
- Seit 1967 ist Ulm durch die Gründung der Universität Ulm eine Universitätsstadt.
- Die Fachhochschule Ulm - Hochschule für Technik wurde 1960 als "Staatliche Ingenieurschule" gegründet. Seit 1971 hat sie den Rang einer Fachhochschule.
- Die Hochschule für Gestaltung (HfG Ulm) wurde 1953 unter anderem von Inge Aicher-Scholl, Otl Aicher und Max Bill gegründet. Ihr Ende 1968 war nicht zuletzt politisch motiviert.
Weitere Bildungseinrichtungen
- Ulmer Volkshochschule, gegründet 1946 von Inge Aicher-Scholl, eine der ersten VHS in der Bundesrepublik
- Städtische Musikschule
- Akademie der Künste (Schauspielschule)
- Grund-, Haupt- und Realschulen, Gymnasien, Berufsschulen, Berufsoberschule und -kollegs, Berufliche Gymnasien
- 2 Waldorfschulen
Wissenschaftsstadt
Um 1990 herum wurde auf dem Oberen Eselsberg ein Science-Park eingerichtet, in dem mittelständische Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit der Universität und dem Universitätsklinikum Forschung betreiben können. Dort ist auch beispielsweise das "Forschungsinstitut für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung" (FAW Ulm), ein An-Institut der Universität Ulm beheimatet. Dieses Konzept wurde im Laufe der Zeit um verschiedene Forschungseinrichtungen erweitert.
Involvierte Forschungseinrichtungen sind heute zum Beispiel das DaimlerChrysler Forschungszentrum, Nokia, Siemens, die Universität Ulm und die Fachhochschule Ulm. Ulm hat sich mit all diesen Einrichtungen den Ruf einer Wissenschaftsstadt erworben.
Vereine und Gruppierungen
Chaos Computer Club Ulm
Der Chaos Computer Club Ulm ist ein Erfa-Kreis des CCC e. V. Dies ist nach eigenen Angaben „eine galaktische Gemeinschaft von Lebewesen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Abstammung sowie gesellschaftlicher Stellung“. Der Club fördert und unterstützt Vorhaben der Bildung und Volksbildung in Hinsicht neuer technischer Entwicklungen, sowie Kunst und Kultur. Der Chaos Computer Club versteht sich als ein Forum der Hackerszene, eine Instanz zwischen Hackern, Systembetreibern und der Öffentlichkeit.“
SSV Ulm 1846
Der SSV Ulm 1846 ist einer der größten Breitensportvereine in Baden-Württemberg. Der Verein bietet eine Vielzahl von Sportarten an, vom Amateurbereich bis hin zum Profisport. Der Verein besitzt ein eigens Schwimmbad sowie Tennisplätze, Stadion und ein Fitnesszentrum. Die Benutzung der Anlagen ist für Mitglieder meistens kostenlos.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Ulmer Theater (Oper, Operette, Schauspiel, Ballett), erbaut 1969 (Vorgängereinrichtungen bestanden bereits seit 1641)
- Theater in der Westentasche
- Theater Ülüm, erstes und bisher einziges professionelles türkisches Theater in Süddeutschland
Museen
- Ulmer Museum (Stadtgeschichte etc.)
- Deutsches Brotmuseum (Museum der Brotkultur)
- Donauschwäbisches Zentralmuseum (dzm)
- Naturkundliche Sammlungen der Stadt Ulm
- Kunstverein Ulm e.V.
- Setra-Museum


Bauwerke
Ulm ist Startpunkt der Oberschwäbischen Barockstraße.
Stadtmitte
- Adlerbastei
- 1605-08 von Gideon Bacher erbaut, berühmt geworden durch A.L. Berblinger, dem "Schneider von Ulm", der dort 1811 seinen erfolglosen Flugversuch über die Donau unternahm.
- Büchsenstadel
- Fachwerkbau mit spätgotischem Backsteingiebel von 1485.
- Dreifaltigkeitskirche
- 1616-21 auf den Grundmauern einer früheren Klosterkirche errichtet, von der noch der gotische Chor (1321) besteht; 1944 ausgebrannt; jetzt Haus der Begegnung.
- Gänsturm
- 1360 als Teil der Stadtbefestigung erbaut und 1445 auf die heutige Höhe gebracht; 1944 ausgebrannt; vor dem Tor der Löwenbrunnen aus dem 16. Jh., auch "Erbiskasten" genannt.
- Grüner Hof
- Einer der ältesten Siedlungsbereiche.
- Hauptbahnhof
- Justizgebäude
- Kiechelhaus
- Letzter erhaltener Patrizierbau.
- Kornhaus
- Renaissancebau von 1594 mir reicher Sgraffito-Verzierung; als städtisches Lagerhaus für Getreide erbaut; heute Konzertsaal sowie Tagungs- und Ausstellungsraum.
- Metzgerturm
- 1345 als Teil der Stadtbefestigung erbaut. Abfahrtsstelle der Schiffsrundfahrten auf der Donau. Der "Schiefe Turm von Ulm" neigt sich 2,05 m nach NW (um 3,3° geneigt; zum Vergleich: Schiefer Turm von Pisa 5,1°).
- Nach einer Anekdote hat der Turm seinen Namen von den Ulmer Metzgern, die zum Strecken der Wurst Sägespäne nutzten und als die Bürger das erkannten, sperrten sie die Übeltäter in diesen Turm. Da die Metzger zu dick und schwer waren, krümmte sich der Turm mit der Zeit. Tatsächlich ist der Turm schief, da der Untergrund ehemaliges Sumpfgebiet ist wie auch beim „schiefen Haus“.
- Münster
- Wahrzeichen der Stadt. Zweitgrößter Kirchenbau Deutschlands (nach dem Kölner Dom); 1322-1529 erbaut. Der im Mittelalter begonnene, aber erst 1890 vollendete Münsterturm ist der höchste Kirchturm der Welt (161,60 m)! Vom Turm (768 Stufen) schöner Blick über Stadt und Umgebung. Im Tympanon des Hauptportals Darstellung der Schöpfungsgeschichte, zwischen den beiden Portaltüren der Schmerzensmann von Hans Multscher (1429). Die Fenster im Chor stammen aus dem 15. Jh. Das Chorgestühl, berühmtestes und schönstes Gestühl der deutschen Gotik, wurde 1469-74 von Jörg Syrlin d.Ä. geschnitzt. Am linken Chorbogen das 26,5 m hohe Sakramentshaus von 1467. An Stelle des im 16. Jh. verlorengegangenen Hochaltars steht der Heilige-Sippen-Altar von Martin Schaffner (1521). Die Hauptorgel mit 95 Register und 7720 Pfeifen entstand 1968-69.
- Neue Zentralbibliothek
- In Form einer gläsernen Pyramide (2004).
- Neuer Bau
- 1585-93 von Hans Fischer als Lagerhaus mit Amtszimmer und Ratsstube erbaut. Die Wände des Innenhofes sind mit Sgraffitoputz verziert; im Innenhof Hildegardbrunnen von Claus Bauhofer (1591).
- Ochsenhäuser Hof
- Um 1500 erbauter ehem. Klosterhof, 1. Stock spätgotische Säulenhalle 1498.
- Pauluskirche
- Rathaus
- 1370 als Kaufhaus erbaut, seit 1419 Rathaus. Um 1420 erhielten die Fenster des Ratsaales ihren figürlichen Schmuck. am Ostfenster Kaisergruppe von Hans Multscher (1527-33); die astronomische Uhr am Ostgiebel entsand 1520. 1539 wird der Nordflügel mit seinen Renaissance-Arcaden angefügt. 1540 wird ds Rathaus mit Fresken von Martin Schaffner bemalt; im Treppenhaus eine Nachbildung des Fluggerätes von A.L. Berblinger, dem "Schneider von Ulm", vor dem Südgibel Fischkastenbrunnen von Jörg Syrlin d.Ä. d.A. (1482).
- Reichenauer Hof
- Auch Ehinger Hof genannt, 1535 von Ulrich Ehinger erbaut; im Ostflügel ein gewölbter, mit einem Freskenzyklus ausgeschmückter Prunkraum von 1370, mehrfach von Kaiser Karl V. bewohnt.
- Salzstadel
- Reichsstädtisches Lagerhaus von 1592; das Portal stammt von Claus Bauhofer. Seit 1991 Sitz des Deutschen Brotmuseums.
- St. Georgskirche
- Erbaut 1904 als kath. Garnisionskirche durch den Erzbischöflichen Baudirektor Meckel, später Pfarrkirche und 1978-82 restauriert, einzige Kirche in Süddeutschland mit ursprünglicher Innenbemalung im neugotischen Stil.
- St. Michael zu den Wengen (Wengenkirche)
- Ehem. Klosterkirche von 1399, 1944 ausgebrannt; in der 1954 neu erbauten Kirche ein 1766 von F.M. Kuen gemaltes Altarbild; in der Barockkapelle von 1629 eine spätgotische Kreuzigungsgruppe.
- Schuhhaus
- Ehem. Zunfthaus der Schuhmacher von 1537 auf dem Platz hinter dem Ulmer Münster. Der frühere Tanz- und Fechtsaal wird heute für Kunstausstellungen genutzt. Der Georgsbrunnen von 1580 vor dem Schuhhaus erinnert an die Georgskapelle, die bis 1536 dort stand.
- Schwörhaus
- 1612 erbaut., Barockgiebel von 1785; 1944 ausgebrannt, bis 1954 wiederaufgebaut. Noch heute legt der Oberbürgermeister einmal im Jahr am "Schwörmontag", dem vorletzten Montag im Juli, vom Balkon aus den Eid auf die Stadtverfassung ab.
- Stadthaus
- Vom New-Yorker Stararchitekt Richard Meier (1993)
- Stadtmauer
- Um 1480 direkt am Donauufer erbaut; heute schöner, 600 m langer Promenadenweg; am Abend schöner Blick auf die beleuchtete Stadt und den Fluss.
- Stadtmauer an 'Neuer Graben', 'Frauengraben', 'Seelengraben'
- Grabenhäuser, die ab 1610 für die damaligen Soldatenfamilien errichtet wurden.
- Staufermauer an der Blau
- Ab ca. 1150 erbaut, Reste der Befestigungsanlage der Ulmer Königspfalz.
- Steinhaus und Nikolauskapelle am Grünen Hof
- Steuerhaus am Weinhof
- Mit schönem Gewölbe und Spitzbogenfenster von 1491, der Giebel stammt aus dem Jahre 1534.
- Wilhelmshöhe - Bastion Lauseck
- Teil der Stadtbefestigung aus dem 16.-18. Jh.; Arznei- und Steppenpflanzengarten; schöner Blick auf die Altstadt.
- Zeughaus
- Ehem. Waffenarsenal der Reichsstadt Ulm; ab 1522 in mehreren Etappen erbaut, große Teile 1945 zerstört; sehenswert das Hauptportal 1598 von Peter Schmid geschaffen; in der Säulenhalle des unzerstört durch den Krieg gekommenen frühbarocken "Löwenbaus" von 1667 finden wechselnde Ausstellungen statt.
- Zahlreiche weitere Brunnenanlagen
Fischer- und Gerberviertel
Mittelalterliches Handwerkerviertel an der Blau; dort u.a.
- Garnsiede auf der Blauinsel
- Kässborhersches Haus
- um 1500
- "Schiefes Haus"
- Zunfthaus der Schiffsleute
Auf dem Kreuz
Historisches Altstadtviertel, Hälfte der Bauten vor 1700 mit u.a.
- Sebastiankapelle
- Seelturm
- 14. Jh.
- Zundeltor
Bundesfestung Ulm
siehe Artikel Bundesfestung Ulm
Weitere Bauwerke
- DaimlerChrysler-Forschungszentrum
- Von Richard Meier.
- Donaustadion
- Energon
- Das weltweit größte Passivhaus-Bürogebäude.
- Fernmeldeturm Ulm-Ermingen
- Geographische Koordinaten: 48°43'29" n. Br., 9°53'48" ö. L.
- Getreidesilo Schapfenmühle
- Klosterkirche St. Maria Söflingen
- 1688 von Caspar Feichtmayr als Kirche des Clarissenklosters im frühbarocken Stil erbaut. Einzelne Teile der Anfang des 19. Jh. abgebrochenen Klosteranlage sind ebenfalls noch erhalten.
- Kloster Wiblingen
- Ehem. Benediktinerkloster, 1093 gegründet, 1806 aufgehoben; bedeutende spätbarocke Kirche (1772-81) mit frühklassizistischer Innenausstattung (Deckengemälde von Januarius Zick, 1778-80).
- Die Klostergebäude stammen von 1714-60; der - Rokoko-Bibliothekssaal wurde von Christian Wiedemann geschaffen (Deckengemälde von Franz Martin Kuen, 1744).
- MW-Sendemast Ulm-Jungingen
- Geographische Koordinaten: 48°26'31" n. Br., 9°58'53" ö. L.
- UKW/TV-Sendemast Ulm-Kuhberg
- Geographische Koordinaten: 48°22'55" n. Br., 9°56'56" ö. L.
Sonstige Sehenswürdigkeiten
Parkanlagen
- Friedrichsau
- Donauufer
- Apothekergarten
- Duft- und Tastgarten
- Botanischer Garten der Universität Ulm
- Alter Friedhof
- Stadtteilpark Oberer Eselsberg (geplant)
Diverses
- Bahnhofstraße & Hirschstraße (Hauptachsen der Fußgängerzone)
- Kunstpfad der Universität (58 Werke teils weltweit anerkannter Künstler, u.a. Niki de Saint-Phalle)
- Kunstlandschaft Donau (ca. 50 Großplastiken bedeutender Künstler zwischen Adenauerbrücke und Friedrichsau an beiden Donauufern)
- Tiergarten mit Aquarium und Tropenhaus in der Friedrichsau
- Beherbergt einheimische und exotische Fische, Vögel, Echsen, Lurche, Amphibien, Kängurus, Alpakas, Nandus, Rotwild, Bären und Affen; u.a. 46 Becken, 38 Terrarien und 16 Volièren, sowie einen Streichelzoo.
Regelmäßige Veranstaltungen
Weihnachtsmarkt: Der Ulmer Weihnachtsmarkt ist einer der größten und populärsten Weihnachtsmärkte Süddeutschlands und findet jährlich statt. Er beginnt in der Regel am ersten Adventswochenende und geht bis zwei Tage vor Heiligabend. Dazu wird der Marktplatz vor dem Hauptportal des Münsters in ein Hüttendorf (mit eigenen Straßennamen) verwandelt. Besonders Verkaufshütten dominieren den Markt. Das Angebot reicht von Alltäglichem über Weihnachtszubehör (Krippen, Kerzen, Räucherutensilien) bis hin zu Handgemachtem. Kulinarische Hütten runden den Markt ab.
Schwörwoche: Die Schwörwoche beinhaltet die Festlichkeiten, die am Wochenende vor dem Schwörmontag stattfinden. Das Wochenende beginnt mit der Lichterserenade. Alle vier Jahre findet das Fischerstechen statt. Am Morgen des Schwörmontag muss der Bürgermeister Rechenschaft vor den Einwohnern ablegen. Der Tag erinnert an die einstige Verfassung der Reichsstadt, den großen Schwörbrief von 1397, und wird am vorletzten Montag im Juli begangen. Dieser Montag wird wie ein halber Feiertag in Ulm und Neu-Ulm gehandhabt, das heißt die meisten Geschäfte und öffentlichen Institutionen haben ab ca. 10:30 Uhr geschlossen, um jedem Ulmer die Möglichkeit zu geben, die Schwörrede (traditionell gegen 11 Uhr vom Balkon des Schwörhauses auf dem Weinhof verlesen) zu hören. Abschluss des Wochenendes ist das Nabada. Gleichzeitig findet ab Mitte Juli das Ulmer Volksfest in der Friedrichsau statt, das mit dem Schwörmontag endet.
Internationales Donaufest: Das Internationale Donaufest wurde erstmals 2000 gefeiert und findet alle zwei Jahre statt. Es ist ein Festival der Donauländer. Dabei finden über die Woche des Festivals kulturelle, musikalische und kulinarische Veranstaltungen am Ulmer- und Neu-Ulmer Donauufer statt. Im Juni 2006 findet das nächste Fest statt.
Ulmer Zelt: Das Ulmer Zelt bietet seit 1986 jährlich ein sechseinhalbwöchiges Kulturprogramm mit internationalen Top-Acts, aber auch weniger bekannten Künstlern sämtlicher Genres, sowie Kabarett, eine Kinderaktionswiese, Kindertheater und weitere Veranstaltungen. Veranstalter des Ulmer Zelts ist der "Verein zur Förderung der freien Kultur Ulm e.V.". Das Ulmer Zelt ist das längste Zeltfestival Deutschlands und findet von Mitte Mai bis Mitte Juli in der Friedrichsau statt.
Württembergischer Landesposaunentag: Alle zwei Jahre findet in Ulm an einem Wochenende im Mai oder Juni der Landesposaunentag des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg statt. Bei dieser Veranstaltung kommen hauptsächlich Blechbläser aus Posaunenchören in Württemberg zusammen, um in Kirchen und sozialen Einrichtungen im Stadtgebiet sowie in der Messe- und Donauhalle vorwiegend geistliche Werke aller Epochen und Stile zu spielen und Gottesdienste zu feiern. Der Landesposaunentag endet mit einer Schlusskundgebung auf dem Münsterplatz, bei der alle teilnehmenden Bläser (bis zu 9000 Personen) unter Leitung des Württembergischen Landesposaunenwarts (derzeit Hans-Ulrich Nonnenmann) gemeinsam musizieren und so den größten Posaunenchor der Welt bilden.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Ulm hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- Dr. Ferdinand von Steinbeis (* 5. Mai 1807 in Ölbronn bei Maulbronn; † 7. Februar 1893 in Leipzig, beerdigt in Ulm),
Präsident der Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart, im Jahre 1863. - Hermann Köhl (* 15. April 1888 in Neu-Ulm; † 7. Oktober 1938 in München),
Atlantikflieger und Pionier der Luftfahrt, im Jahre 1928. - Ludwig Erhard (* 4. Februar 1897 in Fürth; † 5. Mai 1977 in Bonn),
Bundeskanzler 1963 - 1966, im Jahre 1977. - Rosa Lorenser,
Gattin von Alt-Oberbürgermeister Dr. Hans Lorenser, Ernennung noch nicht bekannt. - Ernst Ludwig,
Oberbürgermeister 1984-1992, im Jahre 1992. - Inge Aicher-Scholl (* 11. August 1917 in Ingersheim-Altenmünster (heute zu Crailsheim); † 4. September 1998 in Leutkirch im Allgäu),
Schwester der Geschwister Scholl, Mitbegründerin der Ulmer Volkshochschule und der Hochschule für Gestaltung (HfG), im Jahre 1997.
Söhne und Töchter der Stadt
Die folgende Übersicht enthält bedeutende in Ulm geborene Persönlichkeiten, aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Die folgenden Personen wurden in Ulm geboren. Für die Nennung hier ist es unerheblich, ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Ulm hatten oder nicht. Viele sind andernorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit.
- Matthäus Ensinger (* 1390; † 1463 in Ulm),
Baumeister der süddeutschen Gotik und Sohn des Ulrich von Ensingen. - Jörg Syrlin d.Ä. (* um 1425; † 1491),
Bildschnitzer. - Agathe Streicher (* 1520; † 1581),
zu ihrer Zeit überregional bekannte Ärztin. - Johannes Scultetus (* 12. Oktober 1595; † 1. Dezember 1645 in Stuttgart; eigentlich Johannes Schultes),
Chirurg und von 1625-1645 Stadtphysikus in Ulm. - Thomas Abbt (* 25. November 1738; † 3. November 1766 in Bückeburg),
Schriftsteller und Philosoph. - Albrecht Ludwig Berblinger (* 24. Juni 1770; † 28. Januar 1829 in Ulm),
Erfinder und Flugpionier, bekannt als Der Schneider von Ulm. - Conrad Dietrich Magirus (* 1824; † 1895 in Ulm),
Mitbegründer des modernen Feuerlöschwesens. - Emil von Rümelin (* 1846; † 24. März 1899 in Baden-Baden),
Stuttgarter Oberbürgermeister von 1892 bis 1899. - Albert Einstein (* 14. März 1879; in Princeton, USA),
Physiker. - Otto Kässbohrer (* 26. Januar 1904; † 20. Juni 1989 in Ulm),
Unternehmer (Fahrzeugbau). - Otl Aicher (* 13. Mai 1922; † 1. September 1991 in Rotis bei Leutkirch),
Mitbegründer der Ulmer Volkshochschule und der HfG - Siegfried Unseld (* 28. September 1924; † 26. Oktober 2002 in Frankfurt am Main),
deutscher Verleger. - Hildegard Knef (* 28. Dezember 1925; † 1. Februar 2002 in Berlin),
Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin. - Dr. Erhard Eppler (* 9. Dezember 1926),
SPD-Politiker, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. - Gerhard Maier (* 30. August 1937),
evangelischer Pfarrer, seit 2001 Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. - Wolfgang Schuster (* 5. September 1949),
Politiker (CDU), seit 1997 Stuttgarter Oberbürgermeister. - Mike Krüger (* 14. Dezember 1951),
Sänger, Schauspieler und Fernsehmoderator. - Uli Hoeneß (* 5. Januar 1952),
Fußballer und Manager. - Dieter Hoeneß (* 7. Januar 1953),
Fußballer und Manager. - Thomas Oelmayer (* 22. September1954),
Politiker, Abgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg. - Claudia Roth (* 15. Mai 1955),
Politikerin (GRÜNE), MdB, MdEP, Bundesvorsitzende der Grünen. - Amelie Fried (* 6. September1958),
Moderatorin, Journalistin, Schriftstellerin. - Andreas Eschbach (* 15. September 1959),
Schriftsteller. - Raimund Hörmann,
Ruderer, Sieger im Doppel-Vierer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles
Sonstige bedeutende Persönlichkeiten
Hier werden bekannte Persönlichkeiten aufgeführt, die in Ulm einen Teil ihres Lebens verbracht haben oder in Ulm gestorben sind.
- Heinrich Seuse (* 21. März 1295 in Konstanz oder Überlingen; † 25. Januar 1366 in Ulm),
mittelalterlicher Mystiker - Hans Multscher (* um 1400 in Reichenhofen, heute zu Leutkirch im Allgäu; † 1467 in Ulm),
bedeutender deutscher Bildhauer des 15. Jahrhunderts. - Johannes Kepler (* 27. Dezember 1571 in Weil der Stadt; † 15. November 1630 in Regensburg),
Druck der Rudolphinischen Tafeln in Ulm, Erfindung des Ulmer Messkessels zur Normierung der in Ulm gebräuchlichen Maße und Gewichte 1627 - Josef Naus (* 29. August 1793 in Lechaschau / Tirol, nach anderen Quellen Reutte; † 6. September 1871 in Ulm),
Kommandant, Erstbesteiger der Zugspitze. - Max von Eyth (* 6. Mai 1836 in Kirchheim unter Teck; † 25. August 1906 in Ulm),
deutscher Ingenieur und Schriftsteller. - Hans Scholl (* 22. September 1918 in Ingersheim bei Crailsheim; † 22. Februar 1943 in München),
Widerstandsgruppe "Weiße Rose", in Ulm aufgewachsen - Sophie Scholl (* 9. Mai 1921 in Forchtenberg; † 22. Februar 1943 in München),
Widerstandsgruppe "Weiße Rose", in Ulm aufgewachsen
- und natürlich der Ulmer Spatz
Literatur
- Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961
- A. Bräuning unter anderem, Um Ulm herum. Untersuchungen zu mittelalterlichen Befestigungsanlagen in Ulm. Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 23, Stuttgart, 1998.
- Herbert Wiegandt: Ulm - Geschichte einer Stadt. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1977, ISBN 3-87437-134-4
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Stadt
- Science Park Ulm
- Die Schwörrede 2004 in schriftlicher Form zum Nachlesen
- Jubiläumspage
- Onlinemagazin aus Ulm
- Eine umfangreiche Informationsquelle über Ulm und um Ulm herum
- Zahlreiche Informationen und Impressionen
- Virtuelle Version der astronomischen Uhr am Rathaus
- WebCam vom Gebäude der Stadtwerke Ulm
- www.webhistoriker.de/ Hunger und Pest im Dreißigjährigen Krieg - "Ulmer Monatsblatt Online": eine imaginäre Wochenzeitung für Geschichte, Politik und Kultur aus dem Jahre 1636
Vorlage:Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Baden-Württemberg