Aub
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 33′ N, 10° 4′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Würzburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Aub | |
Höhe: | 310 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,54 km2 | |
Einwohner: | 1395 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 80 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97239 | |
Vorwahl: | 09335 | |
Kfz-Kennzeichen: | WÜ, OCH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 79 114 | |
Stadtgliederung: | 2 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 97239 Aub | |
Website: | http://www.stadt-aub.de | |
Bürgermeister: | Robert Melber | |
Lage der Stadt Aub im Landkreis Würzburg | ||
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Aub ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Aub.
Geografie
Die Stadt liegt an der Gollach nahe der Landesgrenze zu Baden-Württemberg.
Stadtteile
Es existieren folgende Gemarkungen: Aub, Baldersheim, Burgerroth.
Geschichte

Von Ludwig dem Bayern hatte Aub um 1325 das Marktrecht erhalten, verliehen an seine Gefolgsleute Ludwig und Gottfried II von Hohenlohe-Brauneck. Als das Geschlecht Hohenlohe-Brauneck ausstirbt, heiratet die Witwe Anna von Hohenlohe-Brauneck im Jahr 1386 den Reichserbkämmerer Konrad von Weinsberg. Konrad und Anna verkaufen 1398 eine Hälfte von Aub an den Verbündeten Ritter Hans Truchseß von Baldersheim. Am 1. Januar 1404 wurde Aub auf Betreiben von Hans Truchseß von Baldersheim vom römisch-deutschen König Ruprecht von der Pfalz das Stadtrecht gewährt, wodurch Aub vom Markt zur Stadt erhoben wurde und das Recht erhielt, die Ortschaft „mit mvren vndt graben zu vmbführen". 1489 baute ein Sohn Konrad von Weinsbergs, Philipp der Ältere von Weinsberg, der damals die Reichelsburg bewohnte, zusammen mit den Truchsessen von Baldersheim das Auber Rathaus und 1493 die "Schenkstatt zum Lamm" am Marktplatz, über deren Eingang noch heute das Wappen der Weinsberger zu sehen ist.
Aber Mauer und Graben boten nur begrenzten Schutz, und 1523 wurde die Stadt Aub im Fränkischen Krieg vom Schwäbischen Bund angegriffen und geschatzt (siehe auch Wandereisen-Holzschnitte von 1523), weil Angehörige der Familie von Rosenberg, die mittlerweile die Herren von Schloss Aub waren, mit dem Raubritter Thomas von Absberg gemeinsame Sache machten. Thomas von Absberg gilt zwar als der Inbegriff des Raubritters, er war jedoch auch einer der Parteigänger des Götz von Berlichingen, und zu seinen Verbündeten gehörten außer den Rosenberg noch viele andere angesehene fränkische Familien, unter anderem die Familie Aufseß, und die Vorfahren von Karl-Theodor von und zu Guttenberg.
Nach der Säkularisation von 1803 wurde Aub - als einstiges Amt des Hochstiftes Würzburg - im Jahre 1805 dem Erzherzog Ferdinand von Toskana - der sich damals, von Napoleon aus Florenz vertrieben, im Exil in der Würzburger Residenz befand - zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit letzterem im Jahr 1814 endgültig an Bayern, was durch den Wiener Kongress besiegelt wurde. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Stadt.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Stadt wurden 1970 1.714, 1987 dann 1.631 und im Jahr 2000 1.702 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Robert Melber (CSU/Bürgerliste). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Dietmar Scheid (Unabhängige Bürger).
Die Stadt Aub bildet zusammen mit dem Markt Gelchsheim und der Gemeinde Sonderhofen die Verwaltungsgemeinschaft Aub.
Wappen

Blasonierung: "In Rot vor einer goldenen Flammenglorie auf silberner Mondsichel stehend die blau gekleidete und golden gekrönte Mutter Gottes, auf dem rechten Arm das Kind mit der Weltkugel, in der Linken ein goldenes Zepter."
Aus dem 15. Jahrhundert sind Siegelabdrücke mit der Madonna erhalten. Sie weisen auf die Patronin der Pfarrkirche hin. Das Motiv veränderte sich bis heute nicht, die Farben waren aber lange Zeit unsicher. Auf einem Wappen aus dem Jahr 1864 ist eine in rot gekleidete Madonna auf blauem Grund zu sehen.
Städtepartnerschaften
- Wrixum auf Föhr (Schleswig-Holstein), seit 1998
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Aub bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, darunter Schloss Aub. Die katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt besitzt mit ihrer Kreuzigungsgruppe ein Meisterwerk von Tilman Riemenschneider. Weiter kann man im Fränkischen Spitalmuseum Informationen über das Spitälerwesen in Franken erhalten. Aub ist von einer Stadtmauer umgeben. Ein Rundgang um das 1,4 Kilometer lange Bauwerk lohnt sich. Den Mittelpunkt der Stadt bildet der mittelalterliche Marktplatz. Außerdem gibt es einen gut erhaltenen jüdischen Friedhof, auf dem weltbekannte jüdische Familiennamen wie Oppenheimer und Mannheimer oder auch Sichel zu lesen sind.
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Historisches Aub
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Marktplatz
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Wehrturm der Stadtmauer
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Wappen am Spital, zentral Julius Echter von Mespelbrunn
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Stadtmauer
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Verfallener Wehrturm
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Ansicht von 1523
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Der Marktplatz vom Rathaus aus gesehen
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Schloss Aub
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Alter Hauseingang an einem Renaissancegebäude am Marktplatz
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Burg- und Kirchturm hinter der Stadtmauer
Südlich von Baldersheim befindet sich die Ruine der Reichelsburg aus dem 14. Jahrhundert.
Bei Burgerroth befindet sich die Kunigundenkapelle. Nach einer Sage erfolgte der Bau dieser Kapelle, nachdem Kaiserin Kunigunde in Bamberg drei weiße Schleier fliegen ließ und gelobte, am Fundort der Schleier eine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter erbauen zu lassen. Einer der Schleier verfing sich in den Zweigen einer jungen Linde, die auch heute noch steht.
Persönlichkeiten
- Johannes Böhm - auch Boehm, Boemus, Bohemus, Bohemus Aubanus (* um 1485 in Aub, † um 1533/1535 vermutlich in Rothenburg ob der Tauber), deutscher Humanist.
- Kaspar Bausewein (* 15. November 1838 in Aub; † 18. November 1903 in München), Sänger an der Münchner Hofoper.
- Konrad Hoos (* 9. Juli 1892 in Baldersheim; † 20. Mai 1982 in Aschaffenburg), Priester, Geistlicher Rat, Studienprofessor, Ehrenbürger von Baldersheim.
- Helmut Merklein, katholischer Bibelwissenschaftler
- Max Aub selbst ist nicht aus Aub, aber seine Familie stammte väterlicherseits ursprünglich aus Aub und behielt den Namen bei.
Literatur
- D. Geißendörfer & K. Hochgeschwender: Führer durch Aub mit kurzer Chronik. Aub 1931.
- Konrad Hoos: Baldersheim im Ochsenfurter Gau. Ein Rückblick über seine Geschichte. Ochsenfurt: Buch- und Offsetdruckerei Weltz, 1972.
- Georg Menth: Stadt Aub: Baldersheim, Burgerroth. Wolfratshausen: Aubanusverlag, 1988. ISBN 3-924178-05-4.
- Anton Ott: Die katholische Kirche in Aub (Unterfranken: Tilman Riemenschneider). München: Verlag Schnell & Steiner, 1940.
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Stadt
- Stadtteil Baldersheim
- Fränkisches Spitalmuseum Aub
- Wappen von Aub in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte