Zum Inhalt springen

Artur Dinter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. August 2005 um 13:02 Uhr durch Zikke (Diskussion | Beiträge) (Biographie: Ausformuliert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Arthur Dinter (* 27. Juni 1876 in Mühlhausen, Elsaß; † 21. Mai 1948 in Offenburg, Baden) war ein deutscher Schriftsteller und nationalsozialistischer Politiker, der mit völkischer, antisemitischer Propaganda berühmt wurde.

Biographie

Nach seinem Studium der Ingenieurwissenschaft, Naturwissenschaften und Philosophie in München und Straßburg wurde Dinter Direktor der botanischen Schulgärten in Straßburg. 1904 ging er als Oberlehrer nach Konstantinopel reiste im Osmanischen Reich und in Europa. Von 1905 bis 1908 war er Spielleiter an verschiedenen Schauspielbühnen und grüdete 1908 den "Verband Deutscher Bühnenschriftsteller.“ Aus diesem Verband wurde er 1916/17 ausgeschlossen. Von 1914 bis 1918 beteiligte er sich als deutscher Soldat am I. Weltkrieg.

Populär wurde er mit seinem 1917 geschriebenen antisemitischen Bestseller „Die Sünde wider das Blut“, der sich bis 1921 200.000 mal verkaufte. Hier setzte er die völkisch-antisemitischen Vorstellungen seiner Zeit in literarisch eindringliche Stereotypen um.

Als Aktivist in der deutsch-völkischen Bewegung ist er u.a. seit 1924 Abgeordneter im Thüringischen Landtag.


1927 gründet er die "Geistchristliche Religionsgemeinschaft", eine Vorläuferin der 1934 in "Deutsche Volkskirche" umbenannte Organisation für den nationalsozialistischen Volksstaat für Christen. Diese nach Dinter "Neuübersetzung aus den ältesten Handschriften unter Ausmerzung aller falschen Übersetzungen und dogmatischen Fälschungen" war die von „allen jüdischen und judenchristlichen Fälschungen befreiten arischen Heilandslehre." Das Alte Testament wurde als jüdisch abgelehnt. Aus dem Neue Testament entfernte alle "jüdischen Beimengungen". Dazu zählte er die „jüdisch-paulinische Theologie“ und ihre "hirnverbrannten" und "frivolen Sündenbockstheorie“. 1933 beteiligt er sich am Nationalsozialismus und wird Gauleiter der NSDAP. Die "Deutsche Volkskirche" wird 1937 von dem "Reichsführer SS" Heinrich Himmler verboten. 1945 erfolgt die Beschlagnahmung seines Hauses in Gräfenroda in Thüringen. Einer Verurteilung hofft er durch den Umzug nach Zell am Harmersbach in Baden zu endgehen.

Zitate

  • "Ein Körper ist ja nur das Instrument auf dem die Seele spielt." Arthur Dinter in Die Sünde wider das Blut, 1917 -- Über seine körperliche Zuschreibung des vermeintlich "Jüdischen"
Falscher Name der Vorlage:Nur Liste.
Um Suchvorgänge und automatische Auswertung zu gewährleisten, ist in Artikeln ausschließlich die Bezeichnung Nur Liste zulässig.