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Mensch

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Moderner Mensch
Die menschlichen Proportionen
Die menschlichen Proportionen
Moderner Mensch, Darstellung von Leonardo da Vinci
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Vorlage:Infraordo: Altweltaffen (Catarrhini)
Vorlage:Superfamilia: Menschenartige (Hominoidea)
Vorlage:Familia: Menschenaffen (Hominidae)
Vorlage:Tribus: Echte Menschen (Hominini)
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Wissenschaftlicher Name
Homo sapiens
Linnaeus 1758

Der moderne Mensch (Homo sapiens) ist ein Säugetier aus der Ordnung der Primaten (Primates). Er gehört zur Unterordnung der Trockennasenaffen (Haplorhini) und dort zur Familie der Menschenaffen (Hominidae). Früher wurden Mensch (Hominidae) und Menschenaffen (Pongidae) insbesondere aufgrund der besonderen geistigen Entwicklung des Menschen als zwei getrennte Familien betrachtet, jüngere Untersuchungen sehen zwischen beiden Gruppen ein engeres Verwandtschaftsverhältnis und stellen sie daher in eine gemeinsame Familie. Der moderne Mensch ist die einzige bis heute überlebende Art der Gattung Homo.

Manchmal wird für den modernen Menschen auch die wissenschaftliche Bezeichnung Homo sapiens sapiens gebraucht, die zum Ausdruck bringen soll, dass der Neanderthaler (dann Homo sapiens neanderthalensis) zur selben Art gehörte wie der moderne Mensch. Diese Ansicht gilt heute aber als sehr zweifelhaft, weswegen die moderne Bezeichnung schlicht Homo sapiens ist. Sie leitet sich aus dem Lateinischen von homo:„Mensch“ und sapiens:„weise“ ab.

Die einzigartige Stellung des Menschen im Tierreich

Wie manche andere Tiere, weist der Mensch einige hoch spezialisierte Merkmale auf. In vermutlich zwei Eigenschaften, sicher aber hinsichtlich eines Kriteriums unterscheidet er sich deutlich von den heute bekannten übrigen Tierarten:

Mit Bestimmtheit lässt sich sagen, dass beim Menschen die biologische zu Gunsten einer "kulturellen" Evolution in den Hintergrund getreten ist. Aufgrund seiner intellektuellen oder auch kulturellen "Fähigkeiten" ist er in der Lage, sich veränderten Umweltbedingungen sehr viel besser und schneller anzupassen als jedes andere Tier. Die Evolution hat sich beim Menschen auf die Verbesserung seiner Kulturfähigkeiten (Schrift, Computer, gedankliche Konstrukte wie Mathematik, Religion oder Recht, Ausdruck von Gefühlen und Gedanken durch Kunst) ausgeweitet; diese Kulturtechniken unterliegen nunmehr selbst einem Evolutionsprozess. Andere Tierarten dagegen unterliegen nach heutigem Wissen mitsamt ihrer Kultur der Evolution.

Darstellung von Mann und Frau; Plakette der Pioneer-Raumsonden

In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass andere Tiere nicht im selben Maße wie der Mensch die Fähigkeit besitzen, ihre im Phänotyp entwickelten Fähigkeiten, ihr erlerntes Wissen, auf die nachfolgenden Generationen zu übertragen. Der Mensch besitzt ein historisches Bewusstsein: Er steht nicht in der Notwendigkeit, Informationen entweder durch die genetische Vererbung zu erhalten oder Erfahrungen genauso wie seine Vorgänger immer aufs Neue selbst machen zu müssen, sondern er kann auf Handlungen und Informationen zurückgreifen, die viele Generationen vor ihm geschaffen haben (wobei es aber auch bei zahlreichen sonstigen Tierarten zur Traditionsbildung kommt, beispielsweise bei Menschenaffen). Der Mensch ist vermutlich viel stärker als jedes andere Tier in der Lage, in seinem zeitlichen Bewusstsein Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft in kausale Zusammenhänge zu bringen. Somit kann er seine Handlungen vergleichen, um "viele Ecken herum" planen (Kreativität) und somit teilweise eine Zukunft entwerfen, die er durch seine absichtlichen Handlungen schaffen sollte. Der Mensch ist in der Lage, die Lebensbedingungen seiner Art durch Arbeit bewusst zu gestalten, solange er sich seine Arbeit aussuchen kann und ihm zur Abwechslung seine unendliche Dummheit nicht im Weg steht.

Zum zweiten sind sich menschliche Individuen – vermutlich als einzige Lebewesen auf der Erde – sich selbst und ihrer eigenen Sterblichkeit bewusst. Durch das absehbare Sterben ergibt sich nur für den Menschen die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Leben nach dem Tod. Diese Fragen sind in der Philosophie und der Religion zentralständige Themen.

Nicht allein typisch für den Menschen, jedoch bei ihm besonders stark ausgeprägt, ist seine Eigenschaft, sich hochorganisiert in größeren Gruppen zusammenzuschließen, was man in einer sehr abgeschwächteren Form auch bei Tieren wie zum Beispiel Wölfen oder Affen beobachten kann. Dies wird begünstigt durch die im Vergleich zu Tieren komplexe Sprache des Menschen, die eine fortschreitende Arbeitsteilung ermöglicht. Auf der anderen Seite steht zu vermuten, dass die Entwicklung der Zivilisation auch die Entwicklung der Sprache in enger Wechselwirkung förderte und beides letztlich zu der hoch entwickelten Kultur führte, die die Menschheit heute besitzt.

Entwicklung

Mit der Entwicklungsgeschichte der Menschheit von ihren Anfängen bis zum heutigen Jetzt-Menschen beschäftigt sich die Paläanthropologie, deren wichtigste Datenquellen die Archäologie liefert. Noch immer sind die Vorgänge der Menschwerdung aus affenartigen Vorfahren, vermutlich im Osten Afrikas, nicht endgültig aufgeklärt. Der gegenwärtige Stand der Erkenntnisse wird im Artikel Hominisation aufgezeigt.

Neben der biologischen Entwicklung ist für den Menschen jedoch auch seine kulturelle Entwicklung maßgeblich, welche auf die Entwicklung der Sprache zurückzuführen ist, mit der es dem Menschen erst möglich wurde Ideen auszutauschen. Der kulturelle Entwicklungsstand des Menschen war zunächst über Jahrhunderttausende hinweg nahezu konstant. Mit der Entstehung des modernen Menschen und seiner nachfolgenden Auswanderung aus Afrika beschleunigte sich jedoch die kulturelle Innovation, bis seit Ende der letzten Eiszeit mit dem Aufkommen von Ackerbau und Viehzucht der Mensch erstmals großräumig gestaltend in seine Umgebung eingriff. Seit dieser Zeit besitzt der Mensch eine über weitaus mehr als ein paar Generationen zurückreichende Geschichte, auf deren Grundlage die Individuen agieren müssen.

Typische Merkmale des modernen Menschen im Vergleich:

  • Das Gehirnvolumen von Homo sapiens ist etwas kleiner als das des Neandertalers.
  • Die Stirn ist am steilsten von allen Hominiden ausgeprägt
  • Ober- und Unterkiefer sind leicht reduziert

Als Vorfahren des Homo sapiens kommen insbesondere die afrikanischen Populationen von Homo ergaster und Homo erectus in Frage. Die Zuordnung der Fossilfunde zu einzelnen Arten ist allerdings umstritten.

Der wissenschaftliche Begriff Homo sapiens wird nicht selten in leicht humoristischer Anspielung als Vorlage für die Kreation neuer Begriffe benutzt, die Eigenschaften des Homo sapiens darstellen, beispielsweise

Die Entwicklung des Menschen muss auch deutlich im Zusammenhang mit der Entwicklung unseres Planeten, der Erde, gesehen werden. So zwangen die vielen Eiszeiten den Menschen, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Der Mensch war also in der Lage, sich immer wieder anzupassen und er kam und kommt mit den verschiedesten Lebensbedingungen zurecht. Im Gegensatz dazu sind die meisten Tiere auf einen Lebensraum beschränkt.

Verbreitung des modernen Menschen über den Globus

Alle heute lebenden Menschen sind sehr nahe miteinander verwandt, wie molekularbiologische Untersuchungen an der ribosomalen RNA und mitochondrialen DNA gezeigt haben. Die größten Unterschiede finden sich innerhalb der afrikanischen Populationen. Die Populationen außerhalb Afrikas sind - mit Ausnahme einiger später aus Afrika ausgewanderter Gruppen - genetisch sehr uniform. Moderne Funde unterstützen die „Out of Africa“-These, also die Ausbreitung des modernen Menschen vom afrikanischen Kontinent aus.

Fossilien, die dem biologisch modernen Menschen zugerechnet werden, gibt es seit etwa 160.000 Jahren, verstärkt seit ca. 100.000 Jahren. Lange Zeit lebte die Art in Afrika zeitparallel zum primär europäischen Neandertaler, der besonders an das Leben im eiszeitlichen Klima angepasst war. Im Nahen Osten, später auch in Europa, kamen beide zeitgleich gemeinsam vor. Es ist unklar, ob sich beide Arten vermischt haben, die Mehrzahl der Fossilien weist deutlich erkennbare morphologische Unterschiede auf. Molekulargenetische DNA-Analysen sprechen gegen eine Vermischung beider Arten; bisher konnte keine DNA des Neandertalers in heutigen Menschen festgestellt werden.

Die Menschheit kann auf genetischer Basis in zahlreiche Gruppen unterteilt werden. Diese konnten entstehen, da es früher aufgrund von geographischen Distanzen und kultureller Differenzen keinen konintuierlichen Genfluss aller Populationen gab.

So können die verwandschaftlichen Beziehungen zwischen den menschlichen Populationen realtiv genau ermittelt werden. Das Genographic Project untersucht mit Hilfe moderner Methoden, wie sich die Menschheit als sie von Afrika den Rest der Welt besiedelte in immer mehr Gruppen aufspaltete. Dabei kann jeder an dem Projekt teilnehmen, indem er seine DNA Probe untersuchen lässt. Auf diese Weise kann man herausfinden, woher die eigenen Vorfahren stammen.

Zuerst teilten sich die Menschen vor etwa 65 000 Jahren in die folgenden drei heute noch lebenden Gruppen auf :

  1. Nicht-Afrikaner
  2. Afrikaner außer San
  3. San und Khoi Khoi

Die beiden Gruppen der Afrikaner blieben auf ihrem Heimatkontinent während die Nichtafrikaner nach Asien auswanderterten. Die San und Khoi Khoi leben heute im südlichen Afrika, sie unterscheiden sich von allen anderen Afrikanern genetisch und durch ihre Sprache (Klicklaute).

Auch die Nichtafrikaner teilten sich nicht lange nach ihrer Auswanderung vor etwa 55 000 Jahren wieder in eine nördliche und eine südliche Gruppe auf.

Die südliche Gruppe spaltete sich wenige Jahrtausende später weiter in Australier(heutige Aborigines, Tasmanier und Papuas), Negritos (heute Andamaner, Aeta, Semang, Senoi) und Südasiaten (heute: Südchinesen, Thai, Khmer, Indonesier, Philipinos, Polynesier und andere Bewohner Ozeaniens) auf.

Die nördliche Gruppe teilte sich vor etwa 45 000 Jahren in "Weiße" (dunkelhäutige Inder, südwestasiatische Völker, Araber, Nordafrikaner, hellhäutige Menschen europäischer Abstammung) und Nordasiaten (heute: Mongolen, Tibetaner, Sibirische Bevölkerung, Nordchinesen, Japaner,Ainu, Koreaner, Inuit) auf. Von den Nordasiaten trennten sich zwischen 30 000 und 14 000 Jahren dann die Indianer (Nord- und Südamerika) ab. Nach einem wissenschaftlichen Bericht vom Mai 2005 stammen aufgrund genetischer Überprüfungen sämtliche Indianer Amerikas von einer Gruppe mit nur 70 Menschen ab, die während der vergangenen Eiszeit von Asien aus über die Beringstraße nach Nordamerika eingewandert sei.

In prähistorischen Zeiten haben sie die unterschiedlichen Populationen der Menschheit an den regionalen Grenzen ihres Verbreitungsgebietes immer wieder verschmischt. Wobei dieser Effekt lange nur gering war.

Heute ist der Mensch mit über 6 Milliarden Menschen bis auf einige Wüsten- und Bergregionen, einige Inseln und die Antarktis auf dem ganzen Globus anzutreffen. Durch die zunehmende Mobilität vermischen sich die unterschiedliche genetischen Gruppen immer mehr, nachdem sie früher durch geographische Distanz oder kulturelle Unterschiede genetisch voneinander getrennt blieben. So bilden sich immer mehr neue Ethnien (z.B. Farbige in den USA). Andere Gruppen wie z.B. die San und Khoi Khoi sind dagegen dabei ganz zu verschwinden, da ihre Kultur immer mehr zerstört wird und sie in Städte wandern und sich dort vermischen. Es bedarf einer guten Politik, welche die Rechte dieser Minderheiten stärkt, um ihr Verschwinden aufzuhalten.

Biologie

Zusammensetzung eines Menschen aus den Elementen

Die Angaben beziehen sich auf einen Menschen von 70,0 kg Körpergewicht

Element Gew-% ca. Masse ca.
Sauerstoff (O) 63 44 kg
Kohlenstoff (C) 20 14 kg
Wasserstoff (H) 10 7 kg
Stickstoff (N) 3 2,1 kg
Kalzium (Ca) 1,5 1 kg
Phosphor (P) 1 0,7 kg
Kalium (K) 0,25 170 g
Schwefel (S) 0,2 140 g
Chlor (CI) 0,1 70 g
Natrium (Na) 0,1 70 g
Magnesium (Mg) 0,04 30 g
Eisen (Fe) 0,004 3 g
Kupfer (Cu) 0,0005 300 mg
Mangan (Mn) 0,0002 100 mg
Iod (I) 0,00004 30 mg

Anatomie

Der menschliche Körper ist ein kompliziertes Gebilde, das zu 60 bis 70% aus Wasser, etwa 20% Proteinen, 15% Fetten und 5% Mineralen besteht. Die Anatomie dieses Körpers ist im Artikel Anatomie des Menschen detailliert beschrieben: Wie bei anderen Wirbeltieren auch, lässt sich der Körper strukturieren in einen Stütz- und Bewegungsapparat, die inneren Organe, das Nervensystem und die Sinnesorgane. Doch greift die Reduktion auf eine rein funktionale Betrachtung des Körpers zu kurz, der Körper des Menschen stellt als Grundbedingung für die Existenz des Menschen einen unabdingbaren Rahmen für seinen Geist und sein Erleben der Welt dar.

Genetische Verwandtschaft

Das menschliche Genom enthält sowohl kodierende als auch nicht-kodierende DNA-Sequenzen, die denjenigen anderer Lebewesen erkennbar homolog sind und mit DNA-Sequenzen sehr nahe verwandter Arten wie der anderer Menschenaffen sogar völlig übereinstimmen. Anhand quantitativer Messungen der Ähnlichkeit dieser Basenpaarketten kann man umgekehrt auf die Verwandtschaftsverhältnisse zurückschließen. Dies bestätigt Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans in dieser Reihenfolge als nächste menschliche Verwandte.

Soziologie

Die Soziologie beschäftigt sich nahezu ausschließlich mit dem Menschen, obwohl es in den 1920er Jahren Versuche gab, eine "Tiersoziologie", sogar eine "Pflanzensoziologie" zu etablieren.

Warum das biologisch erschlossene Tier "Mensch" besondere Eigenarten hat, untersuchen beziehungsweise beantworten i. w. S. die Anthropologie, sodann die Soziobiologie und die Biosoziologie. Daher nimmt dann die Soziologie ihre Axiome, wenn nicht Soziologen selber soweit ausgreifen.

Der Versuch, schon einmal eine Soziologie für extraterrestrischer Lebewesen mit menschenähnlicher geistiger Entwicklung zu entwerfen, wie beispielsweise die 'Exosoziologie', sind so lange rein spekulativ, bis sie empirisch geprüft werden können.

Recht

Rechtlich gesehen ist der Mensch zumeist eine ("natürliche") Person, deren Status je nach Staat unterschiedlich festgelegt ist, jedenfalls ist er rechtsfähig. Im "Bürgerlichen Gesetzbuch" der Bundesrepublik Deutschland heißt es dementsprechend in § 1: Die Rechtsfähigkeit des Menschen beginnt mit der Vollendung seiner Geburt. Es gibt Gesellschaften, in denen das nicht jeder Mensch ist: In Stammesgesellschaften beispielsweise kann ein Neugeborenes bis zur Anerkennung durch den Vater ohne Rechtsfähigkeit sein; in Staaten mit Sklaverei gelten Sklaven zuweilen als "Sachen" u. a.

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen soll in jedem Staat einen Grundstatus vorgeben. Gemäß diesem Menschenbild besitzt jeder einzelne Mensch von Geburt an eine besondere, unantastbare und unveräußerliche Würde. Aus diesem Grund hat jeder Einzelne bestimmte Rechte, zum Beispiel das Recht auf Leben, auf körperliche Unversehrtheit, auf Religionsfreiheit und auf Meinungsfreiheit sowie auf einen angemessenen Arbeitslohn. Dieses Ideal ist aber nicht überall verwirklicht, denn in vielen Staaten werden Leute ohne Gerichtsverfahren eingesperrt, Gefangene gefoltert, Frauen und Kinder unterdrückt und Menschen leben in Armut. Ferner wird das Grundrecht auf Leben, obgleich mit dem Begriff der Würde eng verknüpft, in keinem Land als unantastbar angesehen, da eine solche Unantastbarkeit mit jeglicher Bewaffnung (Armee, Polizei usw.) im Widerspruch stünde.

Manche Kulturkreise und Religionen kennen keine allgemeingültigen Menschenrechte. Insbesondere der Islam, die indische und die chinesische Kultur machen einen Unterschied zwischen "Gläubigen" und "Ungläubigen" bzw. zwischen den Rechten des Mannes und denen der Frau.

Religion

Menschen entwickeln und entwickelten unterschiedliche Religionen und Glaubensvorstellungen.

Dabei handelt der Mensch selbst sowohl als glaubendes, betendes, Riten ausübendes Subjekt, als auch als Objekt religiöser Riten und Anbetungen. Nicht in allen Religionen gilt er als direkte Schöpfung (eines) Gottes.

Religionen und religiöse Motive haben nahezu die gesamte bekannte Geschichte des Menschen begleitet, zuerst als Verehrung von Naturkräften, dann als Anbetung mehrerer Götter und schließlich als Monotheismus. Dies führte zu der philosophischen Frage, in wieweit die Religion zu den spezifischen Merkmalen des Menschen gehöre.

Das Christentum, das Judentum und der Islam betrachten die Entwicklung des Menschen, wie auch die gesamte Schöpfung als Werk Gottes. Für die großen christlichen Religionsgemeinschaften bestehen dabei keine Widersprüche zwischen dem wissenschaftlich Bewiesenem und dem christlichen Glauben, weil nach ihrer Auffassung Theologie und Wissenschaft unterschiedliche Fragestellungen behandeln.

Aus Sicht christlicher Kreationisten, die vor allem in den USA ein umfangreiches Unterstützerfeld haben, wird die Vorstellung, der Mensch habe sich über Jahrmillionen aus tierischen Vorfahren entwickelt, in wörtlicher Auslegung der biblischen Schöpfungsgeschichte entschieden abgelehnt.

Verwandte Themen

Literatur

  • Friedemann Schrenk, Timothy G. Bromage, Henrik Kaessmann: Die Frühzeit des Menschen: Zurück zu den Wurzeln. Biologie in unserer Zeit 32(6), S. 352 - 359 (2002), ISSN 0045-205X
  • Walfried Linden, Alfred Fleissner: Geist, Seele und Gehirn. Entwurf eines gemeinsamen Menschenbildes von Neurobiologen und Geisteswissenschaftlern, LIT-Verlag Münster 2004, ISBN 3825879739

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