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Burundi

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République du Burundi (frz.)
Republika y'Uburundi (Kirundi)
Republik Burundi
Flagge Burundis
Flagge Burundis
Wappen Burundis
Wappen Burundis
(Details) (Details)
Wahlspruch: "Unité, Travail, Progrès"
frz., "Einigkeit, Arbeit, Fortschritt"
Amtssprache Französisch, Kirundi
Hauptstadt Bujumbura
Staatsform Republik
Staatsoberhaupt Domitien Ndayizeye
Fläche 27.830 km²
Einwohnerzahl 6.231.221 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 224 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner 87 US-$ (2004)
Unabhängigkeit von Belgien am 1. Juli 1962
Währung Burundi-Franc
Zeitzone UTC+2
Nationalhymne Burundi bwacu
Kfz-Kennzeichen BU
Internet-TLD .bi
Vorwahl + 257
Lage von Burundi in Afrika
Lage von Burundi in Afrika
Karte von Burundi

Burundi ist ein Staat in Ostafrika. Burundi grenzt (im Uhrzeigersinn) an Ruanda, Tansania und die Demokratische Republik Kongo. Der größte Teil der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo liegt im Tanganjika-See.

Geographie

Burundi ist einer der kleinsten Staaten Afrikas. Zwischen dem Viktoriasee und dem Tanganjikasee gelegen, wird das Land von einem Hochplateau (1.400 – 1.800 Meter) durchzogen, das allmählich auf über 2.700 Meter ansteigt. Dieses Randgebirge des Zentralafrikanischen Grabens fällt schließlich zum Innern der vom Tanganjikasee gefüllten Grabensenke steil ab.

Das Klima ist tropisch-wechselfeucht mit zwei Regenzeiten. Die Temperaturen werden durch die Höhenlage gemildert. Niederschlag fällt durchschnittlich 1.000 mm im Jahr. Zur artenreichen Tierwelt zählen Leoparden, Löwen, Paviane, Zebras und Antilopenarten, in den Flüssen leben Krokodile und Flusspferde.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung x1000

Größte Bevölkerungsgruppe mit 85 Prozent sind die Hutu, die wie fast alle Ruander die Bantusprache Kirundi sprechen, 12 Prozent der Bevölkerung gehören zur Ethnie der Tutsi, den Rest bilden die Twa (1%), ein Volk, das traditioneller Weise zu den "Pygmäen" gerechnet wird. Schon seit Jahrhunderten üben die Tutsi die Vorherrschaft über die Bevölkerungsmehrheit der Hutu aus; dies führt immer wieder zu Konflikten. Viele Einwohner sind in die Nachbarländer geflohen. 80 Prozent der Burundier sind Christen (vor allem Katholiken), eine kleine Minderheit bekennt sich zum Islam.

Geschichte

Burundi war zwischen 1885 und 1918 Teil der Kolonie Deutsch-Ostafrika. Diese befand sich auf dem Gebiet der heutigen Staaten Tansania, Ruanda und Burundi. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Versailler Vertrag beschieden, dass Deutschland alle seiner Kolonien abtreten muss. Burundi fiel als Völkerbundsmandat (ab 1946 als UN-Treuhandgebiet) zusammen mit Ruanda als Ruanda-Urundi an Belgien.

Die Tutsi-Minderheit hat die Macht über die Hutu. Die Trennung zwischen Tutsi und Hutu ist historisch bedingt eher zufällig. Tutsi waren vorwiegend Viehzüchter im Norden des Gebietes, Hutu eher Ackerbauern. Mit Beginn der Kolonialzeit rekrutierten die deutschen Kolonialherren die Tutsi als Hilfstruppen und setzten Menschen aus dieser Bevölkerungsschicht als Verwaltungshilfskräfte ein und definierten diese als "Herrenmenschen".

Als die belgische Kolonialmacht das Gebiet übernahm, übernahmen die Belgier auch die Verwaltungs- und damit Herrschaftsstrukturen. Auf diese Weise wurden die Tutsi, obwohl eine Minderheit im Gebiet, zur beherrschenden Völkergruppe. Die Hutu lehnten sich immer wieder gegen diese Strukturen auf, der Konflikt zwischen diesen Bevölkerungsgruppen schwelt bereits seit der deutschen Kolonialzeit.

1960 wurde dann von Belgien die Entkolonialisierung wegen zunehmender innenpolitischer Unruhen zwischen den Tutsi und den Hutu eingeleitet, die dann 1962 in der Unabhängigkeit Burundis und der Selbständigkeit Ruandas endete. Seitdem machte in Burundi ethnisch motivierte Gewalt zwischen Hutu- und Tutsi-Gruppen, z.B. in den Bürgerkriegen von 1972 (zwischen 50.000 und 300.000 Tote), 1988 (mind. 5.000, wahrscheinlich weit mehr Tote) und 1993 (ca. 200.000 Tote), Hunderttausende zu Flüchtlingen und kostete mindestens 250.000 Menschenleben (vgl. Völkermord in Ruanda).

Obwohl mittlerweile viele Flüchtlinge aus den Nachbarstaaten zurückgekehrt sind, mussten immer wieder Menschen aufgrund ethnischer Spannungen ihre Heimat verlassen. Burundische Truppen haben außerdem immer wieder in den Bürgerkrieg in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo eingegriffen. Dies auch deswegen, weil die Bevölkerungsdichten in den Ländern sehr stark differieren. Ruanda und Burundi sind sehr dicht besiedelt, die Republik Kongo (Zaire) dagegen nur dünn besiedelt. Es bestand daher schon immer ein Interesse der Ruander und Burundi, im Kongo zusätzliche Landgebiete hinzuzugewinnen. Letztendlich geht es bei dem Konflikt zwischen den Hutu und Tutsi, zwischen Uganda, Ruanda, Kongo und Burundi nicht zuletzt um die Herrschaft über reiche Bodenschatzvorkommen. Im Gebiet gibt es Gold, Diamanten, seltene Metalle....

Siehe auch: Liste der Könige von Burundi

Verwaltungsgliederung

Burundi gliedert sich in 17 Provinzen, die nach ihren Hauptstädten benannt wurden. Hauptstadt der Provinzen Bujumbura Mairie und Bujumbura Rural ist jeweils Bujumbura. Die Provinzen teilen sich in 129 Distrikte. Die Provinzen sind:

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  • [1]Allgemeine Infos
  • [2] CIA World Factbook
  • [3]Hamburger Tropeninstitut