Chronik der deutschen Teilung
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Die Chronik der Teilung Deutschlands vom Ende des 2. Weltkrieges bis zum Zwei-plus-Vier-Vertrag 1990.
- 1. Mai - die später so genannte "Gruppe Ulbricht" trifft mit dem Flugzeug aus Moskau in Deutschland ein und hat bereits am nächsten Tag ein erstes Zusammentreffen mit Berliner Kommunisten. In den nächsten Tagen setzen sie im Auftrage der sowjetischen Kommandantur antifaschistische Bürgermeister und Bezirksverwaltungen ein. (Quelle: Wolfgang Leonhard).
- 11. Juni - Neugründung der KPD
- 15. Juni - Neugründung der SPD
- 26. Juni - Gründung der CDU(Ost)
- 5. Juli - Gründung der LDPD
- 21. April/22. April - Vereinigungsparteitag von KPD und SPD in der Sowjetischen Besatzungszone zur "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" (SED). Zu gleichberechtigten Vorsitzenden wurden Wilhelm Pieck (KPD) und Otto Grotewohl (SPD) gewählt. Aus Sicht der SPD war dies damals eine Zwangsvereinigung, in West-Berlin konnte das durch eine Urabstimmung unter den SPD-Mitliedern verhindert werden.
- 8. Juni-10. Juni - 1. Parlament der "Freien Deutschen Jugend" (FDJ) in Brandenburg an der Havel, Erich Honecker wird zum Vorsitzenden gewählt.
- 30. Juni - Gründung der "Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion", daraus wurde später(1949) die "Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft"(DSF)
- 19. Juni - Währungsreform in den West-Zonen und wenig später in West-Berlin.
- 23. Juni - Währungsreform für die Sowjetische Besatzungszone und Berlin
- 24. Juni - Beginn der Blockade der West-Sektoren Berlins
- 3. Juli - Aufstellung kasernierter Polizeiverbände (DVP, Deutsche Volkspolizei) durch die sowjetische Besatzungsmacht (SMAD). Der Schritt wird von den Westmächten als Vorstufe zu einer ostdeutschen Armee angesehen.
- 4. Mai - Aufhebung der Blockade gegen West-Berlin
- 23. Mai - Verkündigung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, von Bayern nicht gebilligt.
- 15. September - Konrad Adenauer ("Lieber das halbe Deutschland ganz, als das ganze Deutschland halb") wird Bundeskanzler.
- 20. September - Konstitution der Bundesrepublik Deutschland
- 9. August - Churchill plädiert auf einer Tagung des Europarats in Straßburg für die Aufstellung einer westeuropäischen Armee. Konrad Adenauer formuliert darauf hin am 17. August ein Memorandum, das ohne Kenntnis des Bundestags den westlichen Alliierten übermittelt wird. Adenauer fordert darin die Verstärkung alliierter Besatzungstruppen und die Integration deutscher Streitkräfte in ein westliches Verteidigungsbündnis.
- 9. September - Der amerikanische Präsident Truman ordnet den Beginn einer westdeutschen Aufrüstung unter Oberbefehl der NATO an.
- 9. Oktober - Gustav Heinemann tritt aus Protest gegen die geheimen Verhandlungen zur Wiederbewaffnung Deutschlands als Innenminister zurück
- 20. Oktober - Auf der Prager Konferenz protestieren die Ostblockstaaten gegen eine westdeutsche Wiederbewaffnung
- 24. Oktober - Der französische Außenminister René Pleven legt der Nationalversammlung einen Plan für die Aufstellung einer westeuropäischen Armee unter gemeinsamen Oberbefehl vor. Der Pleven-Plan bezieht deutsche Truppenkontingente mit ein.
- 15. September - Die Volkskammer der DDR appelliert an den Bundestag, gemeinsame Beratungen über eine Wiedervereinigung und freie gesamtdeutsche Wahlen aufzunehmen, nachdem Adenauer einen gleichlautenden Brief von Grotewohl negativ beantwortet hat
- 24. September - Auf einer Konferenz in Washington beschließen die Außenminister der drei Westalliierten die Aufhebung des Besatzungsstatuts und eine Beteiligung der BRD an der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG)
- 10. März - Die Sowjetunion schlägt in der Stalin-Note Gespräche über einen Friedensvertrag vor, der ein neutrales, vereintes Deutschland vorsieht
- 26. Mai - Unterschrift des Deutschlandvertrages. (Vorläufiges) Ende des Besatzungsstatuts für Westdeutschland
- 27. Mai - Auf Anordnung der SED werden die Telefonleitungen zwischen West-Berlin und der DDR gekappt
- 12. Juli - Zum Abschluss der II. Parteikonferenz der SED wird der "Aufbau des Sozialismus" zur grundlegenden Aufgabe in der DDR erklärt
- 17. Juni - Volksaufstand in Ost-Berlin und anderen Städten der DDR
- 25. März - Erklärung der Sowjetunion über die Gewährung der Souveränität an die DDR
- 30. August - die französische Nationalversammlung lehnt den EVG-Vertrag ab. Infolge einer Bindung an diesen Vertrag wird damit auch der Deutschlandvertrag nichtig
- 23. Oktober - Ratifizierung der Pariser Verträge (NATO-Vertrag, neuer Deutschlandvertrag). Der Bundestag billigt die Verträge im Februar 1955
- 5. Mai - Der modifizierte Deutschlandvertrag tritt in Kraft. Das Ende des Besatzungsstatuts wird damit für Westdeutschland bekräftigt
- 14. Mai - die DDR beschließt mit weiteren osteuropäischen Staaten den Warschauer Vertrag
- 14. September - Adenauer besucht auf Chrustschows Einladung Moskau. Der kreml lehnt Adenauers Alleinvertretungsanspruch ab. Nach langwieriger Verhandlung nimmt die BRD diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion auf
- 29. November - die Sowjetunion erklärt, der sowjetische Sektor (Ost-Berlin) sei Bestandteil der DDR und unterliege nicht mehr der Kontrolle durch die Alliierten. Die Westmächte weisen dies unter Hinweis auf den Viermächte-Status der Stadt zurück.
- Dezember - In der Hallstein-Doktrin droht Westdeutschland jedem Staat mit Abbruch der diplomatischen Beziehungen, der die DDR anerkennt.
- 31. Dezember - nach Angaben des Bonner Ministeriums für Gesamtdeutsche Fragen sind 1955 mehr als 250.000 Flüchtlinge aus der DDR und Ost-Berlin gezählt worden
- 18. Januar - die Volkskammer beschließt die Aufstellung einer Nationalen Volksarmee (NVA)
- 1. April - In Westdeutschland entsteht aus der Organisation Gehlen der Bundesnachrichtendienst als westdeutscher Auslandsgeheimdienst. Erster Präsident ist der ehemalige Generalmajor Reinhard Gehlen, der im Dritten Reich die Abteilung Aufklärung Fremde Heere Ost leitete. Durch Gehlens Antibolschewismus wird die westdeutsche Außenpolitik maßgeblich mit geprägt.
- 20. September - im West-Berliner Notaufnahmelage in Marienfelde trifft der einmillionste Flüchtling ein. Insgesamt sollen seit Gründung der DRR 1,72 Millionen Menschen die DDR verlassen haben.
- 6. Dezember - Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes in Ungarn werden in Ost-Berlin Professor Wolfgang Harich, der Leiter des Aufbau-Verlages Walter Janka und der Kulturredakteur Gustav Just wegen der "Bildung einer konspirativwen Gruppe" verhaftet und zu Freiheitsstrafen verurteilt.
- 13. August - Abriegelung der Grenzen zu West-Berlin und der Bundesrepublik, Beginn des Baus der Mauer
- 13. März - der Chemie-Professor an der Humboldt-Universität Robert Havemann wird wegen regimekritischer Äußerungen amtsenthoben. Der Kommunist und Widerstandskämpfer gegen die Nazis hatte die dogmatische Verhärtung von Ideologie und Politik in der DDR kritisiert.
- 2. November - nach Inkrafttreten einer Passierscheinregelung besuchen die ersten Rentner aus der DDR wieder ihre Verwandten in West-Berlin und der Bundesrepublik.
- 20. Februar - die Volkskammer verabschiedet das Gesetz über die Staatsbürgerschaft der DDR, das die bisherige deutsche Staatsbürgerschaft ablöst. Ost-Berlin ist in diese Regelung einbezogen.
- 6. Oktober - aus Anlass des 23. Jahrestages der DDR-Gründung erlässt die Führung eine Amnestie für politische und kriminelle Straftäter, nach offiziallen Angaben werden mehr als 30.000 Personen entlassen, ein Teil von ihnen in den Westen.
- 16. November - Ausbürgerung von Wolf Biermann
siehe auch:
- Konferenz von Teheran (28. November-1. Dezember 1943 in Teheran)
- Konferenz von Jalta (4. Februar-11. Februar 1945 in Jalta auf der Krim)
- Potsdamer Konferenz (17. Juli-2. August 1945 in Potsdam)
- Kalter Krieg
- Geschichte der Bundesrepblik Deutschland
- Geschichte der DDR
externe Links: Neue Chronik DDR