Demokratische Republik Kongo
| |||||
Wahlspruch: « Paix, Justice, Travail » Französisch für „Friede, Gerechtigkeit, Arbeit“ | |||||
![]() | |||||
Amtssprache | Französisch daneben Kikongo, Lingála, Swahili und Tschiluba als Nationalsprachen. | ||||
Hauptstadt | Kinshasa | ||||
Staatsform | Präsidialrepublik, seit 1978 | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident Joseph Kabila | ||||
Regierungschef | Premierminister Adolphe Muzito | ||||
Fläche | 2.344.885 km² | ||||
Einwohnerzahl | 70.916.439 (Stand 2010) | ||||
Bevölkerungsdichte | 30,2 Einwohner pro km² | ||||
Bruttoinlandsprodukt nominal (2009)[1] | 11.11 Mrd. US-$ (115.) | ||||
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 171 US-$ (180.) | ||||
Index der menschlichen Entwicklung | 0,389 (176.) | ||||
Währung | 1 Kongo-Franc = 100 Centimes 1 € = 3.121,25 CDF 100 CDF = 0,03 € (Stand: 4. Okt 2024) | ||||
Unabhängigkeit | von Belgien am 30. Juni 1960 | ||||
Nationalhymne | Debout Congolais | ||||
Zeitzone | UTC +1 bis +2 | ||||
Kfz-Kennzeichen | CGO | ||||
Internet-TLD | .cd | ||||
Telefonvorwahl | +243 | ||||
![]() | |||||
![]() |
Die Demokratische Republik Kongo (dt. Aussprache: [ ], frz.: [ ]) abgekürzt DR Kongo, von 1971 bis 1997 Zaïre, ist ein Staat in Zentralafrika und grenzt (von Norden im Uhrzeigersinn) an die Zentralafrikanische Republik, den Sudan, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia, Angola, Republik Kongo und den Atlantik. Es ist an Fläche der drittgrößte und an Bevölkerung der viertgrößte Staat Afrikas. Das Land wird vom Äquator durchzogen, daher herrscht tropisches Klima. Große Teile des Staatsgebietes sind von tropischem Regenwald bedeckt.
Der Vielvölkerstaat hat etwa 70 Millionen Einwohner, die rund 200 Volksgruppen angehören, die ebensoviele Sprachen und Dialekte sprechen. Etwa die Hälfte der Einwohner bekennt sich zur einflussreichen katholischen Kirche, die andere Hälfte verteilt sich auf andere christliche Kirchen, den Islam und traditionelle Religionen.
Das Gebiet des heutigen Staates kam 1885 unter belgische Kolonialherrschaft und wurde von der Kolonialmacht ausgeplündert. Nach der Unabhängigkeit 1960 wurde es nach einem mehrjährigen Bürgerkrieg 32 Jahre lang von Mobutu Sese Seko diktatorisch regiert. 1997 wurde Mobuto von dem Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila gestürzt. Auf den Machtwechsel folgte ein weiterer blutiger Bürgerkrieg, der aufgrund der Verwicklung zahlreicher afrikanischer Staaten als Afrikanischer Weltkrieg bekannt wurde. 2002 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, im Osten des Landes finden aber bis heute weiterhin Kämpfe statt. Erstmals seit 1965 fanden 2006 freie Wahlen statt.
Bedingt durch die Ausbeutung des Landes durch Mobutu und die jahrelangen Kriege zählt der Kongo heute zu den ärmsten Ländern der Welt. Im Human Development Index nimmt der Staat im Jahr 2009 den 176. von 182 Plätzen ein.
Landesname
Die Namensgebung der heutigen Staaten Republik Kongo und Demokratische Republik Kongo hat sich verschiedentlich geändert, was zu Unübersichtlichkeit und Verwechslungen führen kann. Eine zeitliche Übersicht gibt die folgende Tabelle: Vorlage:Navibox Kongo (Historische Territorien)
Der Naturraum
Geographie
Das Gebiet der Demokratischen Republik Kongo umfasst als drittgrößter Staat Afrikas 2.344.885 km² und ist somit 6,6-mal so groß wie Deutschland. Es liegt in Zentralafrika am Äquator.
Rund 60 Prozent des Landes nimmt das Kongobecken mit seinen tropischen Regenwäldern ein. Es ist in allen Richtungen von Bergzügen von 500 bis 1.000 Meter Höhe begrenzt. Im Süden wird es vom Shaba- oder Katanga-Bergland begrenzt, das Teil der Lundaschwelle ist. Im Süden und Osten des Landes steigen die Bergzüge zu Hochgebirgen auf, wie die Mitumba-Berge und die Kundelungu-Berge im Süden und die Zentralafrikanische Schwelle und Virunga-Vulkane im Osten. Sie erreichen Höhen von bis zu 4.500 Meter und sind reich an Bodenschätzen wie Kupfer und Uran. Die höchste Erhebung ist mit 5.109 Meter der Margherita Peak und befindet sich im Ruwenzori-Gebirge an der Grenze zu Uganda.

Der größte und längste Fluss, der durch die Demokratische Republik Kongo fließt, ist der Kongo mit 4.374 Kilometer. Er entspringt im Süden im Mitumbagebirge und fließt etwa 1.000 Kilometer nach Norden, von wo er nach West-Südwesten umgelenkt wird. Hier besteht auch ein Binnendelta. Anschließend bildet er die Grenze zwischen der DR Kongo und der Republik Kongo, bevor er in den Atlantik mündet. Es gibt zahlreiche mittlere und große Flüsse, die in den Gebirgen im Süden entspringen und in den Kongo münden, darunter als größter der Kasai mit seinen Nebenflüssen sowie der Lomami. Der größte von Norden kommende Zufluss des Kongos ist der Ubangi, der nahezu über seine gesamte Länge die Grenze zur Zentralafrikanischen Republik und zur Republik Kongo bildet. Die 40 Kilometer lange Küste nördlich der Kongomündung in den Ozean stellt die einzige Öffnung zum Atlantischen Ozean dar. Hier befinden sich unter anderem Erdölvorkommen. Im Osten des Landes befindet sich die Seenkette des Großen Afrikanischen Grabens, die die Ostgrenze bildet. Dazu gehören unter anderem (von Nord nach Süd) der Albertsee, Eduardsee, Kiwusee und Tanganyika-See. Sie birgt darüber hinaus bedeutende Bodenschätze. Hier wurde beispielsweise Erdgas gefunden, im Osten und Nordosten auch Gold und Zinn.
Rund zwei Drittel der Fläche der Demokratischen Republik Kongo sind von Tropischem Regen- und Höhenwald bedeckt. Südlich hiervon befindet sich ein etwa 500 Kilometer breiter Streifen Feuchtsavanne ebenso wie im Norden ein etwa 200 Kilometer breiter Streifen. Diese Verteilung ist niederschlagsbedingt und gründet sich auf die Innertropische Konvergenzzone (ITC). Die höher gelegenen Gebiete im Norden und Süden sind fruchtbar und werden zum Ackerbau genutzt, während im Kongobecken stark verwitterte Böden geringer Fruchtbarkeit vorherrschen (Oxisol).
Klima


In der Demokratischen Republik Kongo herrscht aufgrund der geographischen Lage ein Äquatorialklima vor. In den meisten Landesteilen gibt es daher ein sehr warmes, tropisches Feuchtklima mit einer Durchschnittstemperatur von rund 20 °C in der Trockenzeit und rund 30 °C in der Regenzeit. Das Klima wird relativ wenig durch Jahreszeiten wie Trocken- und Regenzeit beeinflusst. Dennoch gibt es wegen der sehr großen Landesfläche regionale Disparitäten.[2]
Durch die nördliche Landesmitte, in welcher die Städte Mbandaka und Kisangani liegen, verläuft der Äquator. In diesem rund 300 Kilometer breiten Gebiet gibt es das ganze Jahr über heftige Regenfälle, die durchschnittlich rund 1500–2000 mm betragen, während die Temperatur konstant bei rund 26 °C bleibt.
Im Norden des Landes lässt der große Waldflächenanteil, der typisch für das Äquatorialklima ist, Platz für eine Baumsavanne. Kinshasas Klima ist gekennzeichnet durch eine Wechselfolge zwischen den Trockenzeiten (vier Monate insgesamt) und den Regenzeiten. Im Norden beginnt die Trockenzeit, gegensätzlich zum Süden, meist zwei bis drei Monate vor dem Jahreswechsel und endet rund zwei bis drei Monate nach dem Jahreswechsel.
Im Süden der Demokratischen Republik Kongo beginnt eine Zone des tropischen Klimas, die mit einer Trockenzeit (drei bis sechs Monate, meist Mai bis September) und einer Regenzeit (sechs bis neun Monate, meist Oktober bis April) ausgeprägte Jahreszeiten aufweist. So gibt es zum Beispiel in Lubumbashi in der Provinz Katanga sogar sechs Monate relativer Trockenheit und sehr ausgeprägte Tages-Nacht-Temperaturschwankungen.
Der gebirgige Ostteil der Demokratischen Republik Kongo ist von Höhenklima geprägt und deutlich kühler im Vergleich zu den anderen Gebieten. Aufgrund der Temperaturabnahme bei ansteigender Höhe weist vor allem der Virunga-Nationalpark verschiedenste Klimastufen auf, sodass an den höchsten Punkten Schneefall nicht ungewöhnlich ist. In den Gebirgen fallen die meisten Niederschläge des Landes.
Es gibt auch eine kleine Zone maritimen Klimas. An der Mündung des Kongo-Flusses senkt der kalte Benguelastrom Temperatur und Niederschlagsmenge deutlich ab, sodass es beispielsweise in der Stadt Boma im Jahr durchschnittlich weniger als 800 mm Niederschlag gibt.[3]
Bevölkerung

Die Demokratische Republik Kongo zählte im Juli 2010 etwas mehr als 68 Millionen Einwohner, die Bevölkerungsdichte ist mit etwas mehr als 30,2 Einwohner pro km² eher gering. Das Bevölkerungswachstum zählt mit 3,2 % zu den höchsten der Welt; jede Frau bringt durchschnittlich 6,1 Kinder zur Welt. Eine Volkszählung fand zuletzt 1984 statt, seitdem hat sich die Bevölkerung mehr als verdoppelt. Der Kongo hat daher auch eine der jüngsten Bevölkerungen der Welt: 46,9 % der Einwohner sind jünger als 15 Jahre, nur 2,5 % älter als 65 Jahre. Die Lebenserwartung liegt bei 52,9 Jahren für Männer und 56,6 Jahren für Frauen. Während der Bürgerkriege ab Mitte der 1990er Jahre kam es zu einer bis heute anhaltenden ausgeprägten Landflucht; zwischen 2005 und 2010 wuchs die Stadtbevölkerung jährlich im Mittel um 5,1 %, 2010 leben 34 % der Einwohner in Städten.[1][4]
Ethnien
Die Bevölkerung setzt sich – je nach Quelle – aus über 200[1], 250[5] oder 300[4] verschiedenen Volksgruppen zusammen, davon etwa 80 % Bantu. Die Masse der Bewohner des Landes wird aber nur einigen wenigen Völkern zugerechnet, davon die vier großen Bantuvölker der Bakongo (16 %), Mongo (13 %), Baluba (18 %) und Banyarwanda (10 %). Die übrigen 20 % setzen sich aus 18 % sudansprachigen Völkern, 2 % Niloten und 20.000 bis 50.000 Pygmäen zusammen.[4] Von den etwa 100.000 Europäern[6] (meist Belgier), die zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit im Land lebten, sind bis heute etwa 20.000 geblieben.[4]
Seit der Unabhängigkeit schürten die jeweiligen Machthaber Rivalitäten zwischen den Volksgruppen; diese werden bis heute als maßgebliche Ursache für die Kriege und Konflikte im Land genannt.[7]
Städteentwicklung
Die mit Abstand größte Agglomeration des Landes ist die Hauptstadt Kinshasa mit ca. 8,9 Mio. Einwohnern. Damit konzentrieren sich 14 Prozent der Bevölkerung der Demokratischen Republik Kongo auf dieses Gebiet. Neben der Großregion Kinshasa konzentriert sich die Bevölkerung vor allem auf die Bergbauprovinzen Katanga, Kasai-Occidental und Kasai-Oriental.
Die Stadtbevölkerung steigt in fast allen Großstädten des Staates durch anhaltende Landflucht stark an. 2008 lebten 34 % der Einwohner in städtischen Gebieten, die Zuwachsrate betrug zwischen 2005 und 2010 mehr als 5 % jährlich.[1] Im Landesosten können die Einwohnerzahlen, bedingt durch Flüchtlingsbewegungen, erheblich schwanken, 2008 waren dort nach UN-Angaben zwischen 500.000 und einer Million Menschen auf der Flucht.[8]
Die größten Städte des Landes:[9]

Rang |
Stadt | Einwohner (2010) | Provinz |
---|---|---|---|
1 | Kinshasa | 8.900.721 | Kinshasa |
2 | Lubumbashi | 1.630.186 | Haut-Katanga |
3 | Mbuji-Mayi | 1.559.073 | Ost-Kasai |
4 | Kananga | 967.007 | Lulua |
5 | Kisangani | 868.672 | Tshopo |
6 | Bukavu | 707.053 | Sud-Kivu |
7 | Tshikapa | 524.293 | Kasai |
8 | Kolwezi | 451.168 | Lualaba |
9 | Likasi | 422.535 | Haut-Katanga |
10 | Goma | 377.112 | Nord-Kivu |
Sprachen

In der Demokratischen Republik gibt es eine Sprachenvielfalt, die im Land ähnlich groß ist wie die Vielfalt an Volksgruppen: insgesamt wird die Anzahl der Sprachen und Dialekte des Kongo mit 214 angegeben.[10] Aufgrund der kolonialen Vergangenheit nimmt das Französische den Rang der Amts-, Literatur- und Bildungssprache ein. Daneben gibt es vier offizielle Nationalsprachen: Lingála, Kikongo, Tschiluba und eine kongolesische Variante des Swahili. Der Ursprung des Lingala ist nicht ganz geklärt. Diese Sprache, die keiner ethnischen Gruppe zuzuordnen ist, breitete sich wahrscheinlich aus der Region Équateur entlang der Flüsse aus. Gefördert wurde diese Ausbreitung durch die Europäer, die es als Kommunikationssprache nutzten, später durch die Diktatur von Mobutu, der sich durch die Medien auf Lingala an sein Volk wandte, und heute durch die Popmusik. Suaheli ist eine Verkehrssprache in ganz Ostafrika, welche, wenngleich sie im Kongo wenig Muttersprachler hat, diesen Status auch im Osten des Landes besitzt. Tshiluba wird vor allem in den beiden Provinzen Kasai-Occidental und Kasai-Oriental gesprochen, während Kikongo die Sprache des früheren Kongo-Reiches ist und auch in den Nachbarländern Republik Kongo und Angola verbreitet ist.[11] Weitere Sprachen sind beispielsweise das mit Tschiluba nah verwandte Kiluba, Chokwe und Kituba.
In den nationalen Medien herrscht unter den vier Sprachen weitgehende Gleichverteilung; in den Regionalmedien wird jedoch die jeweilige Regionalsprache bevorzugt.[11] Schriftsprache ist weiterhin Französisch, doch in der jüngsten Vergangenheit werden oft französischsprachige Texte mit Wörtern der einheimischen Sprachen verknüpft, denen häufig die Funktion eines Stilmittels zukommt.[12]
Religionen
Religionsgemeinschaft | Anteil der Bevölkerung
(Schätzung) |
Quelle |
---|---|---|
Römisch-Katholische Kirche | 50 % | [13] |
Protestantismus | 20 % | |
Kimbangismus | 10 % | |
Islam | 10 % | |
Synkretismus und traditionelle Religionen | 10 % |
Die Bewohner des Kongo gelten als sehr religiös. Eine dementsprechend wichtige Rolle spielen deshalb die Religionen im Land. Der traditionelle Glaube dreht sich um die Geister der Vorfahren, und um Hexer und Zauberer (ndoki), die mit diesen kommunizieren können. Weiters glaubt man an die Existenz von Geistern des Wassers, der Fruchtbarkeit und ähnlichen Mächten (mbumba), die entweder unsichtbar sind oder in Form von natürlichen Objekten (besonders geformten Felsen, Bäumen oder auch Menschen mit besonderen Eigenschaften wie Albinos) annehmen und die entsprechend verehrt werden. Die Vorstellung von Dämonen, vor denen man sich schützen muss, verlangt die Herstellung von Fetischen und anderen Objekten.[14]
Die heute dominierende Religion ist jedoch das Christentum. Bereits nach dem ersten Kontakt mit den portugiesischen Entdeckern unter Diogo Cão 1482 blieben Missionare im Land. Anfang des 16. Jahrhunderts wurden die ersten Schulen gebaut und man überzeugte den König und seine unmittelbare Umgebung, sich taufen zu lassen. Die Region der Kongo-Mündung gehört somit, neben Angola und Mosambik, zu jenen Gebieten in Afrika, wo die Missionierungsbemühungen der Portugiesen am erfolgreichsten waren.[15] Der Katholizismus ist seitdem zur einflussreichsten Religion geworden; seit den frühen 1970er Jahren feiert die römisch-katholische Kirche in der Demokratischen Republik Kongo nach einem eigenen, dem sogenannten Zairischen Messritus, der manche afrikanischen Elemente assimiliert hat. Die Kimbanguistenkirche wird zu den afrikanischen Kirche gezählt. Sie wurde während der Kolonialzeit von Simon Kimbangu gegründet, der sich als Erlöser der Schwarzen von der belgischen Unterdrückung ausgab. Die Kibanguisten überstanden die Bekämpfung durch die Kolonialmacht und haben heute je nach Quelle zwischen 5 Millionen[16] und 10 Millionen Anhängern.[17] Neben den etablierten Kirchen haben sich speziell seit der Unabhängigkeit zahlreiche neue christliche Mikrokirchen und Sekten gebildet. Deren Zahl ist von einem Dutzend in den 1960er Jahren auf über 1000 heute gestiegen. Sie bilden sich häufig um charismatische, wirtschaftlich erfolgreiche Personen. Sie kanalisieren die Hoffnungslosigkeit, die der politischen Situation des Landes entspringt, und nehmen häufig fatalistische Züge an. Nicht selten dienen sie jedoch schlicht zur Bereicherung der Initiatoren oder der Rekrutierung von fanatisierten Söldnern; wiederholt wurde von Waffensegnungen berichtet.[18][19]
Gesundheit
Es herrscht ein ganzjähriges Malariarisiko im gesamten Land. Außerdem tritt das Zaïre-Ebolavirus, mit einer Letalitätsrate von 60–90 % die gefährlichste Spezies des Ebolavirus, seit 1976 immer wieder auf. Zuletzt war dies von Dezember 2008 bis Januar 2009 der Fall, als sich 32 Menschen infizierten und 15 von ihnen verstarben.[20]
Ungefähr ein Viertel der Landesbevölkerung leidet Hunger.[21] Zugang zu sauberem Trinkwasser, seit 2010 ein Menschenrecht der UNO, besitzt laut WHO und UNICEF nicht einmal jeder zweite Bürger der Demokratischen Republik Kongo.[22] Unter anderem durch diese beiden Gründe gehörte das Land laut Fachmagazin Lancet 2009 zu den fünf Staaten, in denen weltweit die meisten Kinder vor dem fünften Lebensjahr starben.[23]
Zwischen dem 14. und 16. Februar 2005 breitete sich in Bas-Uele im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo die Lungenpest aus. Nach Berichten der WHO gab es 61 Tote. Durch das Eingreifen der Organisation Ärzte ohne Grenzen konnte eine weitere Verbreitung verhindert werden.[24] Am 14. Juni 2006 wurden 100 Pesttote, die an Lungen- oder Beulenpest gestorben waren, gemeldet. Die am stärksten betroffene Region war dabei die Provinz Ituri.[25]
Bildung

Die Bildungssituation in der Demokratischen Republik Kongo ist mit einer Alphabetisierungsrate von rund 65,5 % zwar weitaus besser als in Staaten wie Mali oder Niger, aber dennoch längst nicht ausreichend, da nur rund ein Drittel der Bevölkerung je eine Schule besucht hat.[26] Offiziell wird jedoch jedem kongolesischem Bürger eine schulische Grundausbildung mit sechsjähriger Grundschul- und sechsjähriger Sekundarausbildungszeit garantiert. Dass dies nicht umgesetzt werden kann, liegt vor allem daran, dass die meisten Schulen im Land keine staatliche Unterstützung erhalten und deshalb die Eltern Schulgebühren bezahlen müssen, die sie sich meistens nicht leisten können. Außerdem ist die Unterrichtsqualität an den meisten Schulen unzureichend.
Auch an den sieben staatlichen Universitäten verschlechtert sich die Situation zunehmend. Lehrmaterial und qualifizierte Lehrkräfte fehlen und es gibt oft Probleme mit der Korruption. Das deutsche Auswärtige Amt rechnet zudem nicht mit einer Verbesserung der Bedingungen und glaubt, dass sich der Status des Bildungssystems weiter drastisch verschlechtern wird.[27]
Geschichte
Vorkoloniale Geschichte
Die Urbevölkerung des heutigen Staates bestand aus Pygmäen, welche heute nur noch eine kleine Minderheit darstellen. Über Jahrhhunderte hinweg wanderten Bantuvölker ein, es entstanden verschiedene Gesellschaftsformen, von Jägern und Sammlern über Ackerbaubevölkerungen bis hin zu größeren Staatswesen.
Unter den dortigen Staaten trat insbesondere das im 14. Jahrhundert gegründete Königreich Kongo, eines der größten afrikanischen Staatswesen überhaupt, hervor.
Im 15. Jahrhundert erkundeten portugiesische Seefahrer das Gebiet der Kongomündung und nahmen 1491 diplomatische Beziehungen zum Kongoreich auf. Der König besuchte Portugal und trat zum Katholizismus über, und es begann einer kurze Phase annähernd gleichberechtigten Umgangs zwischen dem Kongo und Portugal. In der Neuzeit lieferte das Kongoreich Sklaven in die amerikanischen Kolonien, die Einnahmen aus dem Sklavenhandel liesen eine reiche Oberschicht in den afrikanischen Hafenstädten entstehen. Vom 16. Jahrundert an war das Kongoreich im Nidergang begriffen: Nach einer Phase annähernd gleichberechtigten Umgangs zwischen dem Kongo und Portugal folgte die bis zum Ende des 17. Jahrhunderts völlige Zerstörung des Königreiches sowie seine Ausbeutung und Plünderung durch Sklavenjäger, die nach dem Zerfall der portugiesischen Vorherrschaft durch Niederländer und Briten fortgeführt wurde, am des 18. Jahrhunderts war das Kongoreich es fast vollständig zerfallen. 1866 zogen die letzten Portugiesen ab.[28]
In den 1870er Jahren bereiste der Waliser Henry Morton Stanley als erster Europäer das Hinterland, sein Vorschlag, den Kongo dem britischen Kolonialreich anzugliedern, wurde von der britischen Regierung, die sich vor allem für die Nilquellen interessierte, aber abgelehnt.[29]
Belgischer Kolonialismus

Der belgische König Leopold II. jedoch, von dem Gedanken an ein Kolonialreich seit langem fasziniert, wollte die Gelegenheit nutzen. Da aber auch in Belgien die Stimmung eher gegen Kolonien war, vereinnahmte Leopold den Kongo 1885 mit Hilfe der Berliner Kongokonferenz als seinen „Privatbesitz“. Dieser Status jenseits allen Völkerrechts war in der ganzen Kolonialgeschichte einzigartig. Da mit dem Kongo zugleich auch alle seine Bewohner als rechtloser Privatbesitz angesehen wurden, kam es bei der wirtschaftlichen Ausbeutung (siehe Kautschukboom) zu (selbst für diese Zeit) solch grausamen Exzessen, dass sie als so genannte Kongogräuel 1908 international für Aufsehen und Empörung sorgten und Leopold zur Übergabe des Kongo als „normale“ Kolonie an den belgischen Staat zwangen.
Zwar verbesserten sich die Verhältnisse nun ein wenig, aber nach wie vor wurden der Kongo und seine Bevölkerung von der autoritären Kolonialmacht Belgien ausgebeutet. Mit den weltweit in den Kolonien zunehmenden Unabhängigkeitsbestrebungen wuchs auch im Kongo der Druck nach staatlicher Selbstbestimmung. Nach ersten Unruhen in der Hauptstadt Léopoldville und unter dem Druck der Weltöffentlichkeit zog sich Belgien Anfang 1959 schlagartig aus dem Kongo zurück und hinterließ ein Chaos.
Am 30. Juni 1960 wurde die „Demokratische Republik Kongo“ ausgerufen. J. Kasavubu, Führer der Alliance Congolaise (vor 1960 Alliance de Bakongo ABAKO genannt), wurde Staatspräsident. Der bedeutende Panafrikanist und Führer der kongolesischen Unabhängigkeitsbewegung Patrice E. Lumumba wurde der erste Ministerpräsident des jungen Landes, das er allerdings aufgrund mangelnder Fachkräfte und angesichts sezessionistischer Bestrebungen, insbesondere in der Provinz Katanga, nicht zusammenzuhalten vermochte. Insbesondere die kontinuierlichen Interventionen Belgiens, der USA, aber auch der Sowjetunion führten zu einem allmählichen Zerreißen der jungen Nation.
Diktatur Mobutus
Nach nur 18 Monaten Unabhängigkeit putschte der frühere Assistent Lumumbas, Joseph Mobutu, unterstützt von den USA und Belgien gegen ihn und errichtete in den folgenden Jahrzehnten eine der längsten und grausamsten Diktaturen Afrikas. Lumumba konnte zwar der Haft kurz entfliehen, wurde aber kurze Zeit später wieder ergriffen, seinem Gegner Moïse Tschombé – dem Sezessionistenführer in Katanga – ausgeliefert und von dessen Kräften ermordet. Es gilt als gesichert, dass der Mord an Lumumba von Belgien und den USA direkt unterstützt wurde. Moïse Tschombé konnte zeitweise über Teile des Kongos mit einer Söldnerarmee, die überwiegend aus europäischen Berufssöldnern bestand, herrschen. Ein Höhepunkt der Söldneraktivität im Kongo stellt die Begründung der sogenannten Söldnerrepublik Kongo dar. Mobutu konnte aber mit seinen Truppen die verbliebenen Einheiten Tschombés und die Söldner bis Ende 1967 besiegen. 1971 wurde das Land in Zaire umbenannt. 1977/78 wurde mit internationaler, unter anderem belgischer und französischer Militärhilfe für die Regierung Mobutu Sese Seko die Shaba-Invasion der Front de Libération Nationale du Congo – FLNC des Rebellenführers Nathaniel Mbumba aus Angola niedergeschlagen. Spektakulär von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde dabei die Befreiung von circa 2500 europäischen Geiseln in der Stadt Kolwezi durch das 2. Fallschirmjägerregiment der französischen Fremdenlegion Mitte Mai 1978, nachdem Mbumbas Tiger-Rebellen dort Massaker an der Zivilbevölkerung verübt hatten. Dieser Einsatz unter dem Namen Operation Bonite war nötig geworden, da die belgische Regierung, als ehemalige Kolonialmacht, sich gegen ein militärisches Eingreifen ausgesprochen hatte und lediglich einige Fallschirmjäger entsandte, die bei der Evakuierung der Befreiten halfen.
Kongokriege

Unter dem Eindruck des Niedergangs der zairischen Wirtschaft und dem Ende des Ost-West-Konflikts stimmte Mobutu ab 1990 einer schrittweisen Demokratisierung des Landes zu. Das eigentliche Ende der Diktatur Mobutus begann aber mit dem Völkermord von Ruanda, in dessen Folge Hunderttausende der am Völkermord beteiligten Hutu nach Zaire flohen. Einer Allianz aus der neuen ruandischen Tutsi-Regierung und verschiedener Mobutu-Gegner gelang es schließlich innerhalb weniger Monate, ganz Zaire zu erobern und den alten, schwer kranken und international mittlerweile isolierten Mobutu zu stürzen. Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila wurde 1997 neuer Präsident und benannte Zaire wieder in Demokratische Republik Kongo um. Die einstigen Verbündeten hatten sich rasch zerstritten, und 1998 versuchte erneut von Ruanda gestützte Rebellenorganisation von Osten aus das Land zu erobern. Eine Intervention von Angola und Simbabwe auf Seiten Kabilas konnte den Sturz der Regierung aber abwenden, und es entwickelte sich ein jahrelanger Stellungskrieg, das Land wurde in mehrere Machtbereiche aufgespalten. Langwierige Verhandlungen beendeten 2003 den Krieg, alle Kriegsparteien bildeten eine gemeinsame Übergangsregierung.
Der Kongokrieg hatte schwerwiegende soziöknomische Auswirkungen auf das Land. Wirtschaft und Sozialsysteme, die bereits vor dem Krieg am Boden lag, brachen völlig zusammen, ganze Landstriche wurden weitgehend entvölkert. Insgesamt soll der Krieg mehr als drei Millionen Opfer gefordert haben.
Nachkriegszeit

Bereits im Januar 2001 fiel Laurent-Désiré Kabila einem Attentat zum Opfer und sein Sohn Joseph Kabila „erbte“ seine Stellung als Staatspräsident. Joseph Kabila gewann schließlich die im Friedensvertrag vorgesehene Wahl im Jahre 2006 und ist damit erster frei gewählter Präsident der Demokratischen Republik Kongo seit 1965. Trotz des dubiosen Amtsantritts führt mit Joseph Kabila zum ersten Mal seit 1960 ein Mann den Kongo, der eine Befriedung und Stabilisierung der zerrütteten Nation zumindest versucht. Ihm im Wege steht dabei allerdings der fast vollständige Zerfall der Infrastruktur, Verwaltung und Wirtschaft des Landes und insbesondere die Ausplünderung der äußerst rohstoffreichen Ostprovinzen des Kongo, in denen die Zentralregierung fast völlig machtlos ist, durch Uganda, Ruanda und verschiedene lokale Machthaber.

Konflikte im Ostkongo
In den Gebieten Kivu und Ituri im Osten finden auch nach Ende des zweiten Kongokrieges weiterhin Kämpfe statt, weil die dortigen lokalen Milizen nicht an den Friedensverhandlungen beteiligt waren.
Zwischen August 2007 und Januar 2009 kämpfen in Nordkivu die kongolesischen Armee, UN-Truppen der MONUC und Mai-Mai-Milizen gegen die Rebellen des Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes (CNDP) unter der Führung des Tutsi Laurent Nkunda, einem ehemaligen General der kongolesischen Armee. Nkunda behauptet, die lokale Tutsi-Bevölkerung gegen die Hutu-Extremisten der Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLR) vor, die auf kongolesischem Gebiet operieren und von Nkunda der Zusammenarbeit kongolesischen Armee bezichtigt werden.
Ende 2008 eroberte die CNDP immer größere Gebiete im Nordkivu, Verhandlungen zwischen Regierung und Rebellen unter Vermittlung der UN blieben erfoglos. Im Dezember 2008 schlossen die kongolesische Regierung und Ruanda ein Abkommen über eine gemeinsame Bekämpfung der FDLR. Ruandische Soldaten marschierten in den Kongo ein und verhafteten Nkunda, der wenige Tage zuvor von der CNDP für abgesetzt erklärt wurde. Im März 2009 unterzeichneten Regierung und CNDP ein Friedensabkommen. Nach dem Ende der CNDP und der Zusammenarbeit zwischen kongolesischer Regierung und Ruanda im Kampf gegen die FDLR erscheint nun eine Befriedung auch der Ostprovinzen möglich.[30][4]
Politik
Die Demokratische Republik Kongo ist in zehn Regionen und den Hauptstadtdistrikt untergliedert. Es herrscht eine streng zentralistische Verwaltung. Seit dem 21. August 2000 bestand ein provisorisches Parlament mit 300 ernannten Mitgliedern. Seit 1997 waren politische Parteien verboten; die letzte freie Parlamentswahl bis 2006 fand 1965 statt. Durch die von neutralen Beobachtern überwachten Wahlen wurde die Demokratie im Land zwar gestärkt, aber ansonsten ist diese kaum gewährleistet: Im Staatssystem ist keine Gewaltenteilung erkennbar und die vorhandenen Gesetze werden kaum beachtet. Außerdem werden die Parteien der Opposition in ihrer Arbeit häufig behindert.[31]
Die territoriale Souveränität der Regierung ist insbesondere im Osten des Landes nicht mehr gegeben. Aufgrund ihrer Instabilität wird die Demokratische Republik Kongo auch als zerfallener Staat bezeichnet.
Das Sozialsystem des Landes zählt zu den schlechtesten der Welt.
Verfassung
Am 17. Mai 2005 verabschiedete das Übergangsparlament den Entwurf einer neuen Verfassung, welche die Übergangsverfassung von 2003 ablösen soll. Die Bestrebungen von Anhängern eines föderalistischen Systems konnten nicht durchgesetzt werden. Dafür wird die Macht des Präsidenten eingeschränkt. Es wird das Amt eines Premierministers eingerichtet, welcher nicht vom Präsidenten bestimmt wird, sondern von der Mehrheitsfraktion in der Nationalversammlung.
Am 18. Dezember 2005 stimmte die Mehrheit der 25 Millionen Wahlberechtigten in einem landesweiten Verfassungsreferendum für die Annahme der neuen Verfassung. Dieser Urnengang war die erste freie Wahl seit 40 Jahren im Kongo.[32] Der Präsident der unabhängigen Wahlkommission verkündete am 27. Dezember ein vorläufiges Ergebnis, demnach 83,08 % für und 16,92 % gegen die Verfassung stimmten. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 53 %. Auffällig war das Wahlverhalten der Bevölkerung in den verschiedenen Provinzen. Während in der Hauptstadt Kinshasa gerade 50,29 % für die Verfassung stimmten, lag die Zustimmung in den besonders stark vom Krieg betroffen Provinzen Nord- und Sud-Kivu bei 96,67 % und 97,6 %.
Am 18. Februar 2006 wurde die neue Verfassung von Präsident Joseph Kabila in Kraft gesetzt.
Regierung
Am 10. Oktober 2008 wurde Adolphe Muzito nach dem altersbedingten Rücktritt von Antoine Gizenga Premierminister und damit gleichzeitig Regierungschef der DR Kongo. Muzito gehört wie Gizenga der Partei PALU an, dies war wegen eines Koalitionsabkommens zwischen den Regierungsparteien PPRD, PALU und UDEMO eine der Bedingungen bei der Neubesetzung des Postens.[33]
Durch diese personelle Veränderung gab es auch einen großen Umbruch im 2006 ernannten Regierungskabinett: 16 Minister wurden zusammen mit Muzito neu ernannt. Die Mehrheit der Minister der Koalition hält Kabilas Partei, die PPRD.[34]
Wahlen

Am 30. Juli 2006 fanden die Wahlen für das Präsidentenamt und das Parlament statt. Die Kongolesen absolvierten ihre erste demokratische Wahl seit mehr als vier Jahrzehnten. Viele sehnen ein Ende der Jahre, die im Zeichen von Gewalt und Korruption standen und die das an Bodenschätzen reiche Land im Herzen von Afrika zerstörten, herbei. Kongos junger Präsident Joseph Kabila sieht sich Dutzenden von Herausfordern gegenüber, einschließlich des Ex-Rebellenführers, den er einst bekämpfte.[35] Zur Absicherung wurde von der EU ein Militäreinsatz (EUFOR RD Congo) unter deutscher Beteiligung entsandt.
Die Wahlen sind nach Einschätzung der UN-Mission überraschend friedlich verlaufen. Nur in der Stadt Mbuji-Mayi sei es zu Unruhen gekommen, sagte ein Sprecher. Hier wurden sieben Wahllokale in Brand gesetzt und zwei Lastwagen mit Wahlmaterialien geplündert. Ansonsten haben die UN-Truppen nirgendwo eingreifen müssen. EU-Beobachter gingen von einer hohen Wahlbeteiligung aus.[36]
Am 21. August wurde das vorläufige Ergebnis verkündet. Stärkste Fraktion im Parlament wurde die Parti du Peuple pour la Reconstruction et le Démocratie mit 22,2 %, das Mouvement pour la Liberation du Congo zweitstärkste Fraktion mit 12,8 %.
Bei der Wahl des Präsidenten erhielt Kabila 44,81 %, Bemba wurde mit 20,03 % der Stimmen Zweiter. Die Wahlbeteiligung lag bei 70 %. Da Kabila keine absolute Mehrheit erreicht hatte, fand am 29. Oktober ein zweiter Wahlgang statt, bei dem Kabila 58 % der Stimmen erreichte und damit zum Präsidenten gewählt wurde.
Die nächsten Wahlen sollen laut offiziellem Wahlkalender am 27. November 2011 stattfinden und werden voraussichtlich mit technischer Hilfe der UN durchgeführt.[37]
Menschenrechte
Vergewaltigung gehörte und gehört in der Demokratischen Republik Kongo zum „Kriegshandwerk“. In den Jahren 2006 bis 2009 wurden allein von dem Hilfswerk „Heal Africa“ 12.000 vergewaltigte Frauen betreut. Die Leiterin des Hilfswerks, Lyn Lusi, vermutet jedoch um die 120.000 Fälle.[38]
Sowohl Angehörige bewaffneter Gruppen als auch staatliche Sicherheitskräfte verübten routinemäßig Folterungen und Misshandlungen, insbesondere gegen vermeintliche politische Gegner. Zu den Foltermethoden gehörten Schläge, Verletzungen durch Messerstiche, Vergewaltigungen und das Aufhängen von Personen an Gitterstäben. In den meisten Hafteinrichtungen und Gefängnissen herrschten derart harte Bedingungen, dass sie grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung gleichkamen. In Berichten hieß es regelmäßig, dass Gefangene an Unterernährung und behandelbaren Krankheiten starben.
Ein weiterer humanitärer Krisenschwerpunkt ist die Nordost-Region der Provinz Orientale, wo die aus Uganda stammenden Lord’s Resistance Army (LRA) im Gefolge einer gescheiterten gemeinsamen Militäraktion von der Demokratischen Republik Kongo, Sudan und Uganda seit Dezember 2008 wiederholt grausame Attacken auf die Zivilbevölkerung verübt. Die LRA wird für den Tod von über 1.200 Menschen und die Entführung von über 600 Kindern seit September 2008 verantwortlich gemacht.[39]
2008 verurteilten Militärgerichte mindestens 50 Menschen zum Tode, darunter auch Zivilisten. Es wurden allerdings keine Hinrichtungen gemeldet – so Amnesty International. Sicherheitskräfte der Regierung und bewaffnete Gruppen überfielen und entführten Menschenrechtsverteidiger, schüchterten sie ein und bedrohten sie mit Mord. In Nord-Kivu mussten viele, die sich für die Menschenrechte einsetzten, untertauchen oder fliehen. Andere wurden zur Zielscheibe, weil sie an der Aufarbeitung politisch brisanter Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren. Im Jahr 2008 befanden sich Schätzungen zufolge immer noch 3000–4000 Kinder in den Reihen bewaffneter Gruppen.[40]
In einem im Dezember 2009 von Human Rights Watch veröffentlichten Bericht wird detailliert die gezielte Tötung von mehr als 1.400 Zivilisten zwischen Januar und September 2009 während zwei aufeinander folgenden kongolesischen Militäroperationen gegen die ruandische Hutu-Miliz „Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas“ (FDLR) dokumentiert.[41] Sowohl kongolesische Regierungssoldaten als auch FDLR-Rebellenmilizen haben Zivilisten angegriffen, ihnen vorgeworfen, mit dem Gegner zu kollaborieren, und sie „bestraft“, indem sie mit Macheten zu Tode gehackt wurden. Beide Seiten haben darüber hinaus Zivilisten bei Fluchtversuchen erschossen oder sie absichtlich in ihren Häusern zu Tode verbrannt. Einige Opfer wurden gefesselt, bevor ihnen, einem Zeugen zufolge, die Kehlen „wie Hühnern durchgeschnitten“ wurden. Die Mehrheit der Opfer waren Frauen, Kinder und ältere Menschen.[42]
Im September 2010 räumte Atul Khare, der Vizeminister der UNO-Friedensmissionen, Fehler der vor allem in der Provinz Nord-Kivu eingesetzten Blauhelmsoldaten ein. Sie hätten nicht angemessen reagiert, als von ruandischen Hutu-Rebellen Ende Juli und Anfang August 2010 binnen vier Tagen 242 Frauen und Kinder vergewaltigt worden waren. Khare erklärte zudem, die UNO-Mission sei gescheitert.[43]
Bündnisse
Die Demokratische Republik Kongo gehört trotz ihrer politischen Instabilität einer Reihe von politischen und wirtschaftlichen Vereinigungen an:[44]
- BAD (Afrikanische Entwicklungsbank)
- AKP (Gruppe der Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifik)
- AEC (Afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft)
- COMESA (Gemeinsamer Markt für das Östliche und Südliche Afrika)
- G33 (Zusammenschluss verschiedener Entwicklungsländer)
- SADC (Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft)
- Afrikanische Union (jedoch ohne Stimmrecht)
Verwaltungsgliederung
Bisher war die Demokratische Republik Kongo in zehn Provinzen und den Hauptstadtdistrikt gegliedert. Nach einer neuen Verfassung vom Mai 2005 wird das Land offiziell in 25 Provinzen und die Stadt Kinshasa gegliedert. Diese Verwaltungsreform wird voraussichtlich erst 2011 komplett umgesetzt worden sein. Nachfolgend ist die zukünftige Verwaltungsstruktur mit jeweils kurzer Information zum aktuellen Gebietsstand (bisherige Provinz) aufgelistet:


Wirtschaft

Allgemein
Jahrzehntelange Misswirtschaft, extreme Korruption und jahrelange Bürgerkriege machten den Kongo, der zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit eines der wirtschaftllich am höchsten entwickelten Länder Afrikas war und über die größten Naturreichtümer des Kontinents verfügt, zu einem der ärmsten Länder der Welt, das in allen Entwicklungsindikatoren weit hinten angesiedelt ist.
Das Kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahr 2009 21,93 Milliarden US-Dollar (etwa 8,7 Milliarden Euro), das BIP pro Einwohner ungefähr 300 US-Dollar (etwa 100 Euro). Die Inflationsrate ist sehr hoch und betrug 2007 16,7 %.[1]
Charakteristisch für das Land ist der große informelleSektor, die nicht in die Berechnung des BIP einfließt. Bereits in den 1980er Jahren soll die informelle Wirtschaft dreimal so groß wie die offizielle gewesen sein.[45] Grund für diese Entwicklung war und ist die extreme Korruption und die mangelnde Effektivität staatlicher Organe, die ein solides Wirtschaften enorm erschwert. Von staatlicher Seite werden erst in jüngster Anstrengungen unternommen, den Zustand zu ändern.[46][1]
Seit Abschaffung einer Einheitsgewerkschaft 1990 besitzt das Land nun zwar mehrere unabhängige Gewerkschaften, welche aber kaum noch Einfluss auf die Unternehmen haben.[47]
Wirtschaftsgeschichte
Die Wirtschaft des Landes erlebte in den vergangen Jahrzehnten ein auf und ab. In vorkolonialer Zeit war das heutige Staatsgebiet eine bedeutende Quelle für Sklavenhändler. Die von Sansibar aus operierenden islamischen Sklavenhändler, die von lokalen Herrschern und Milizen unterstützt wurden, beuteten das Land weit schwerwiegender aus als die Europäer im Westen des Landes.[48] Die europäische Kolonialisierung ab 1876 setzte sich die Beendigung des Sklavenhandel zum Ziel, der Widerstand der Sklavenhändler wurde blutig niedergeschlagen.
Nach Errichtung des Kongo-Freistaats durch Belgien begann eine in der Kolonialgeschichte beispiellose Ausplünderung des Landes. Der Bevölkerung wurde Zwangsarbeit auferlegt, um Elfenbein, Palmöl und vor allem Kautschuk zu exportieren. Mit Gründung von Belgisch-Kongo 1908 rückte allmählich der Bergbau zum Hauptwirtschaftszweig auf, es wurden vor allem Kupfer und Diamanten abgebaut. Die Landbevölkerung wurde gezwungen, Exportprodukte wie Baumwolle und Palmöl zu produzieren. Es entstand ein modernes, dichtes Straßennetz und ein effizientes Gesundheitssystem, welches auch den Lebensstandard der Einheimischen erhöhte.[49][50] In den Jahren vor der Unabhängigkeit zählte das die Kolonie zu den am höchsten entwickelten afrikanischen Staaten, der Wohlstand war aber extrem zugunsten der immer zahlreicher werden belgischen Siedlern verteilt: Die Hälfte des Volkseinkommens lag bei den 1 % Europäern, von gesellschaftlicher und politischer Teilhabe blieben die Kongolesen weitgehend ausgeschlossen.[51]
Die Wirren nach der Unabhängigkeit und die Ausreise vieler Belgier brachten zunächst einen Einbruch, von dem sich das Land aber innerhalb weniger Jahre erholte. Von hohen Rohstoffpreisen getragene z. T. zweistellige Wachstumsraten Ende der 1960er und Anfang der 1970er ermöglichten große, aber unrentable Bauprojekte wie den Inga-Staudamm und die HGÜ Inga-Shaba. Es wurde erwartet dass sich das Land innerhalb weniger Jahre zur Industrienation entwickeln würde.[52]
Als infolge der Ölkrise ab 1973 die Rohstoffpreise zu sinken begannen, begann auch der Niedergang der zairischen Wirtschaft. Die immer weiter ausufernde Korruption Mobutus und seiner Herrschaftclique sorgte dafür, das Exporteinnahmen nicht mehr reinvestiert wurden, und die Wirtschaftsbetriebe verfielen.[53] Während der 1980er und zu Beginn der 1990er befand sich die Wirtschaft im freien Fall, zwischen 1990 und 1994 hatte das Bruttoinlandsprodukt fast halbiert, die Kupferproduktion war um über 90 % gesunken, die Inflationsrate dreistellig. Immer größere Teile der Wirtschaft wanderten in den informellen Sektor ab. Zwar stablisierte sich die Lage kurzzeitig wieder,[54] aber die Kriege ab 1996 führten zu einem weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung.
Nach Kriegsende begann, getragen durch hohe Rohstoffpreise und internationale Investitionen im bedeutenden Bergbausektor, ein erneuter Aufschwung. Der Ausbruch der Finanzkrise 2008 belastet mit sinkenden Rohstoffpreisen und weniger Investionen auch die kongolesische Wirtschaft außerordentlich stark.[55]
Bodenschätze
Die Demokratische Republik Kongo, deren wichtigster Wirtschaftszweig seit langem der Bergbau ist, ist einer der rohstoffreichsten Staaten des Kontinents. Doch diese eigentlich positive Tatsache wirkte sich in Form des Kongokrieges negativ aus. Während des Krieges wurde das Land systematisch durch die angrenzenden Staaten ausgebeutet. Auch private Gesellschaften waren laut des 2001 amtierenden Generalsekretärs der UNO an der Ausbeutung beteiligt und haben den Krieg „unmittelbar angeheizt, indem sie die Beschaffung von Rohstoffen mit Waffen bezahlten.“ (siehe dazu auch den Abschnitt Geschichte)
Noch heute wird der Osten des Landes, in dem sich die meisten Bodenschatzvorkommen befinden, nicht von der Regierung, sondern zu großen Teilen von aufständischen Milizen und Nachbarstaaten wie Uganda, Ruanda und Burundi kontrolliert. Bei den Konflikten geht es hauptsächlich um die Rohstoffe Gold, Diamanten und Kupfer, dessen drastischer Preisverfall seit 1974 das Land schwer traf. Ebenfalls zu den umkriegten Gütern gehört Kobalt, für das die Demokratische Republik Kongo Weltmarktführer ist. Bekannt ist das Land auch für die reichen Vorkommen am leicht radioaktiven Stoff Coltan. Er enthält zwei der begehrtesten Metallerze (Columbit und Tantalit), welche sehr hitzebeständig sind und beispielsweise als sogenanntes Ferroniob zur Herstellung von diversen Edel-Legierungen dienen. Die beiden Erze enthalten Niob und Tantal. Tantal ist für die Produktion von Mobiltelefonen, Computerchips, Videokameras und verschiedenen Geräten aus der Unterhaltungselektronik von großer Bedeutung. Niob ist preiswerter als Tantal und dient der Herstellung hitzebeständiger Bauteile für Raketen, Düsenflugzeuge und Raumschiffe.[21]
Weitere Bodenschätze, die gefördert werden, sind Silber, Erdöl, Mangan, Zink, Zinn, Cadmium, Germanium und Beryllium.
Im September 2010 verhängte die Regierung einen totalen Stop sämtlicher Bergbauaktivitäten die Provinzen Nord-Kivu, Süd-Kivu und Maniema im Osten des Kongos das Schürfer, Händler, Exporteure und Inhaber von Abbaurechten betrifft. Zusätzlich wurde der Transport der Materialien verboten.[56]
Landwirtschaft
Zwei Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, die rund 55 % zum Bruttoinlandsprodukt beisteuert (Stand: 2000). Große Gebiete sind landwirtschaftlich nutzbar, es werden aber nur rund 3 % kultiviert. Haupterzeugnisse sind Maniok, Obst, Melonen, Kochbananen, Zuckerrohr, Erdnüsse, Bananen und Süßkartoffeln. Außerdem werden Reis, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Kaffee, Palmöl, Kautschuk, Baumwolle und Kakao angebaut.[34]
Nachdem Mitte der 1970er Jahre viele kleinere Plantagen verstaatlicht wurden, die sich in ausländischen Besitz befunden hatten, ging der Verkauf von Agrarprodukten merklich zurück. In vielen Landesteilen gibt es nur noch eine Selbstversorgungs-Landwirtschaft. Viehzucht ist auf höher gelegene Gebiete beschränkt. Da die Transportwege zerstört sind, können die Produkte nicht in die verschiedenen Provinzen gebracht werden und verderben.
Industrie
Der industrielle Sektor hat sich vor allem um die Verarbeitung der vorhandenen Bodenschätze entwickelt. Bedeutend sind daneben die Ölraffinerien sowie die Herstellung von Zement und Schwefelsäure. Wichtige Erzeugnisse sind Reifen, Schuhe, Textilien, Zigaretten, Nahrungsmittel und Bier.
Der gesamte Bereich wurde durch den wirtschaftlichen Niedergang und vor allem die hohe Inflation seit 1990 schwer geschädigt. Es herrscht großer Devisenmangel, der den Import von Rohstoffen und Ersatzteilen erschwert.
Außenhandel
Bis Anfang der 1990er Jahre war Kupfer noch der wichtigste Exportartikel, der die Hälfte der jährlichen Exporterlöse einbrachte. Innerhalb von nur drei Jahren verringerte sich der Kupferexport jedoch um drei Viertel. Heute bilden Diamanten, Rohöl, Kobalt und Kaffee die wichtigsten Exportgüter. Auch die positive Handelsbilanz kann die sinkende Wirtschaftsleistung jedoch nicht aufhalten, dennoch besitzt das Land laut Ansicht verschiedener Beobachter wegen seiner Naturressourcen großes Exportpotential.
Im Jahr 2006 kamen 17,7 % der Importe ins Land aus Südafrika. Weitere wichtige Lieferanten sind Belgien, Frankreich, Simbabwe, Sambia und Kenia. Die meisten Exporte der Demokratischen Republik Kongo gehen nach Belgien (29,4 %) und China (21,1 %). Danach folgen Brasilien, Chile, Finnland und die USA.[57]
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2006 Ausgaben von umgerechnet 2 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 700 Millionen US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 14,7 % des BIP.[1][58]
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Infrastruktur
Verkehr
Das Verkehrswesen in der Demokratischen Republik Kongo ist insgesamt sehr unterentwickelt. Die südlichen Gebiete verfügen allerdings noch über deutlich mehr Verkehrswege als die nördlichen und östlichen Regionen. Dies hängt zum einen mit der Bevölkerungsverteilung innerhalb des Landes und zum anderen mit der politischen Situation zusammen.[60]
Flugverkehr

Von Bedeutung sind wegen des schlechten Straßensystems und der geographischen Größe des Landes vor allem Flugverbindungen, die meist vom internationalen Flughafen Ndjili in Kinshasa ausgehen. Weitere internationale Flughäfen befinden sich in den Städten Lubumbashi, Bukavu, Goma und Kisangani.[61] Insgesamt gibt es in der Demokratischen Republik Kongo zwar 198 Flughäfen, von diesen besitzen jedoch nur 26 eine befestigte Landebahn.[1]
Da es keine Luftaufsicht im Land gibt, werden die Machinen kaum kontrolliert und gewartet. Deshalb kommt es immer wieder zu Flugzeugunglücken wie zum Beispiel im August 2010, als 19 Passagiere bei der Landung einer Maschine am Flughafen Bandundu ums Leben kamen. Alle rund 50 kongolesischen Fluggesellschaften stehen auf der schwarzen Liste der EU-Kommission. Sie dürfen deshalb nicht im Luftraum der Europäischen Union fliegen.[62]
Internationaler Schiffverkehr
Der größte Seehafen befindet sich in Matadi, der Hauptstadt der Provinz Kongo-Central. Ebenfalls in Kongo-Central ist der zweite internationale Containerhafen Boma. Einen dritten Seehafen gibt es in Banana, dieser besitzt jedoch im Gegensatz zu den beiden anderen Häfen kein Containerterminal.
Binnenschifffahrt
Stütze des kongolesischen Verkehrssystems ist ein kombinierter Binnenschiffs- und Eisenbahnverkehr, wobei nicht schiffbare Stellen der Flüsse, insbesondere des Kongos, mit Eisenbahnen umgangen werden. Dennoch kommt es im Kongo häufig zu Schiffsunglücken wie beispielsweise im Juli 2010 als über 100 Pesonen durch Kentern eines völlig überfüllten Privatschiffes in der Provinz Bandundu ums Leben kamen.[63]
Eisenbahn

Die meisten Züge verfügen über wenig Komfort und besitzen keine Klimaanlagen, die wichtigsten Verbindungen haben allerdings Schlafwagen und eine erste Passagierklasse, die europäischem Standard entspricht. Zudem verkehren die meisten Züge sehr unregelmäßig und bei einigen Strecken herrscht Unklarheit, ob und in welchem Maße sie noch betrieben werden.

Die meisten Eisenbahnlinien sind direkt mit Schiffsstrecken verbunden, so besteht beispielsweise die 2800 Kilometer lange Ost-West-Strecke von Lubumbashi (Provinz Haut-Katanga) nach Matadi (Provinz Kongo-Central) aus zwei Eisenbahnlinien und einer Schiffsverbindung: Von Lubumbashi aus gelangt man zuerst per Bahn Richtung Nordwesten nach Ilebo, von dort aus dann mit dem Schiff nach Kinshasa. Die Hauptstadt wiederum ist durch die Matadi-Kinshasa-Bahn direkt mit der Stadt Matadi verbunden. Besonders auf diesem Streckenabschnitt kam es in der Vergangenheit allerdings schon zu vielen Entgleisungen.[60]
Weitere Verbindungen von Lubumbashi führen in die Nachbarstaaten Sambia und Angola (Benguelabahn) und nach Kalemie (Provinz Tanganjika) sowie Kindu (Provinz Maniema). Im äußersten Westen in der Provinz Kongo-Central existiert außerdem eine kurze Eisenbahnlinie zwischen Boma und Tshela. Im Norden des Landes gibt es nur vereinzelte Streckenabschnitte, der längste war eine Schmalspurstrecke von der Stadt Bumba (Provinz Mongala) über Aketi nach Mungbere (Provinz Haut-Uele). Zwar wird ein großer Teil dieser sogenannten Uelle-Bahnen längst nicht mehr bedient, jedoch wurde der Abschnitt zwischen Bumba und Aketi im Jahr 2008 wiederhergestellt.[64] Außerdem gibt es in der Provinz Tshopo noch eine Schienenverbindung zwischen Kisangani und Ubundu.[65]
Straße
Das Straßennetz ist in weiten Teilen unbefestigt sowie mangelhaft beschildert und nur um die Großstädte des Landes herum gut entwickelt. Ein großes Problem für die vorhandenen Straßen stellt die regelmäßig wiederkehrende Regenzeit dar, durch die viele Verkehrswege unterbrochen werden. Der Busverkehr zwischen den Städten ist wie die meisten öffentlichen Busse in Kinshasa überlastet.[66]
Energieversorgung

Die Demokratische Republik Kongo gewinnt elektrische Energie in erster Linie aus Wasserkraft. Die Kraftwerke sind vor allem in der Nähe von Minen (Bergwerke) vorzufinden, die beiden größten Kraftwerke liegen beim Dorf Inga. Sie wurden zur Zeit des Diktators Mobutu Sese Seko errichtet und versorgen die Hauptstadt Kinshasa mit Strom. Dennoch wird das riesige Wasserkraftpotential am unteren Kongo bisher kaum genutzt. In Zukunft soll in Kooperation mit den Staaten Angola, Namibia, Botsuana und Südafrika ein dritter Inga-Staudamm entstehen.[67] Das Potential der Inga-Staudämme entspricht in etwa dem Konsum an elektrischer Energie von ganz Afrika mit Ausnahme von Nordafrika und der Republik Südafrika.
Telefonie
Es bestehen rund 10.000 Festnetzanschlüsse im ganzen Land. Die Vorwahl war zweistellig, gefolgt von einer sechsstelligen Telefonnummer.[68] Das Festnetz der OCPT ist zu großen Teilen oder vollständig zusammengebrochen. In der Provinz Kinshasa funktionieren einzig Festnetzanschlüsse von Standard Telecom,[69] einem gemeinsamen Unternehmen der kongolesischen Post OCPT (40 %) und einer südkoreanischen Firma (60 %).[70] Außerdem betreiben fünf Firmen Mobilfunknetze, welche gewisse Landesteile abdecken (CCT: Kinshasa; Supercell: Nord-Kivu; Vodacom, Zain, Tigo: wichtige Einzugsgebiete im ganzen Land).
- Mobilfunkbetreiber in der Demokratischen Republik Kongo
- Telefonvorwahl (Demokratische Republik Kongo)
Kultur
Medien

Die Medienversorgung des Landes war schon immer unzureichend und ist auch heute noch problematisch. Obwohl in der Verfassung der DR Kongo ausdrücklich die komplette Informations- und Pressefreiheit vorgeschrieben wird, sieht die Umsetzung in der Realität anders aus. Reporter ohne Grenzen sieht die Pressefreiheit im Land derzeit in einer „schwierigen Situation“ und führt die Demokratische Republik Kongo im weltweiten Medienindex auf dem 146. von 175 Plätzen.[71]
In der Diktatur von Mobutu Sese Seko bis zum Jahr 1997 gab es im Land kaum unabhängige Medien, erst mit der nachfolgenden Liberalisierung des Landes bildete sich langsam eine Medienlandschaft und 1998 wurde die nichtstaatliche Organisation Journaliste en Danger zum Schutz der Journalisten im Land gegründet. Bei den ersten freien Präsidentschaftswahlen 2006 sollte die US-amerikanische Institution High Media Authority eine unabhängige Wahlberichterstattung sicherstellen, doch sie wurde als Machtinstrument einzelner Politiker gebraucht und wird bald als Conceil Supérieur de l’Audiovisuell et de la Communication neugegründet. Die Demokratiebewegung unter Joseph Kabila seit den Wahlen bewirkte zunächst Hoffnung auf eine bessere Umsetzung der nun bestehenden Gesetze, doch viele Medien wurden weiterhin zu Propagandazwecken der Politik genutzt und die Korruption hält in diesem Sektor weiterhin an. Fotografen und Touristen begeben sich nach wie vor in sehr große Gefahr, wenn sie Bilder von den sozialen Problemen des Landes machen. Auch regierungskritische Reporter werden weiterhin verfolgt, so wurde 2005 ein Journalist der Zeitung La Référence Plus von Unbekannten in seinem Haus ermordet.
Ein weiteres Problem der Medien ist unter anderem, dass die Regierung wenig in die Ausbildung von jungen Journalisten investiert. Die meisten angehenden Reporter lernen an der Universität Kinshasa oder an verschiedenen kleineren Privatschulen, die allerdings oft sehr teuer sind.
In der Demokratischen Republik Kongo gibt es drei größere Nachrichtenagenturen:
- Documentation et Informations Africaines (D.I.A.) (Agentur der kongolesisch romanisch-katholischen Kirche; existiert seit 40 Jahren und setzt sich seit 1991 für demokratische Werte ein)
- Agence Congolaise de Presse (staatliche Nachrichtenagentur)
- Digital Congo (Agentur der Präsidentenfamilie)
Rundfunk
Das Radio ist das reichweitenstärkste Medium des Landes und ist auch in den Provinzen sehr verbreitet. Ihm folgt das Fernsehen, welches aus Geldknappheit jedoch häufig nur ein qualitativ schlechtes Programm anbieten kann. Die größten Rundfunkstationen des Staates sind das staatliche Radio Télévision Nationale Congolaise (RTNC), Radio Television Kin Malebo (in Besitz eines Senators), Radio Television Groupe Avenir (in Besitz eines Regierungsmitglieds) und CCTV (in Besitz eines Oppositionspolitikers). Kleinere neutralere Stationen sind das von der UNO organisierte Radio OKAPI (einzige landesweite Radiostation) und BBC Radio. Radio France Internationale (RFI) wurde aufgrund regierungskritischer Berichterstattung verboten. Außer diesen größeren Stationen gibt es noch mehr als 200 kleine Radio- und mehr als 50 Fernsehstationen.
Printmedien
Das Zeitungsmedium ist aufgrund der für kongolesische Verhältnisse hohen Preise, welche durch das Fehlen eines Anzeigenmarktes hervorgerufen werden, nicht weit verbreitet und der Zeitungsmarkt konzentriert sich fast nur auf die Landeshauptstadt Kinshasa. Dort gibt es neun regelmäßig erscheinende Zeitungen, von denen laut unabhängigen Beobachtern rund sechs der Opposition und drei der Regierung zugewandt sind. Im ganzen Land gibt es über 200, zum Teil sehr unregelmäßig erscheinende Zeitungen.
Internet
Im Staat gibt es zwar einen freien Internetzugang, der aber rund einen Dollar pro Stunde kostet und nicht flächendeckend ausgebaut ist.[72]
Essen und Trinken

Das Hauptnahrungsmittel in der Demokratischen Republik Kongo ist Maniok, dessen Wurzeln gekocht, gebraten, zu Brot oder Fufu-Brei verarbeitet oder als Atiéké konsumiert werden, weiters Taro, Mais und Reis; letztere vor allem in Kasai und Katanga. Die Blätter der Maniok-Pflanze werden ebenfalls konsumiert: Pondu ist ein im ganzen Land verbreitetes, häufig an Festtagen zubereitetes Gericht, bei dem feingeschnittene Maniok-Blätter gekocht und dann in Palmenöl geschmort werden, dazu isst man häufig gestampfte Erdnüsse.
Weiters sind die Kongolesen relativ große Konsumenten von Fleisch, neben Rindfleisch (vor allem in Kivu) sowie Geflügel-, Schweine- und Hammelfleisch kommen auch häufig Wildtiere wie Krokodil, Büffel, Schlange oder Insekten (Bushmeat) auf den Tisch. Bedingt durch die große Anzahl von Flüssen wird auch viel Fisch konsumiert, häufig getrocknet oder gesalzen. In der Regel ist das Essen scharf gewürzt, wobei Gewürze wie Chilli, Ingwer, Knoblauch und Pfeffer, manchmal auch Koriander, Kümmel, Sesam, Muskat oder schwarzem Kardamom zum Einsatz kommen. Als Zwischenmahlzeit dienen oft Früchte wie Ananas, Bananen, Papayas, Mangos und Kokosnüsse.
Fremde Küchen haben auf die Kochkunst des Kongo wenig Einfluss gehabt; zu nennen ist hier jedoch der von den Portugiesen übernommene gesalzene Stockfisch.[73]
Kunst
Das Kunstzentrum des Landes liegt mit der in Zentralafrika einmaligen Kunstakademie universitären Niveaus Académie des Beaux-Arts de Kinshasa in Kinshasa. Die bekanntesten Künstler des Landes unterrichten hier. Neben der Galerie der Akademie wird Kunst im französischen und belgischen Kulturzentrum und in der Galerie Symphonie des Arts präsentiert, ebenso wie in den privaten Studios der größeren Künstler wie Claudy Khan, Henri Kalama Akulez und Lema Kusa.
Musik
Trotz der politischen Instabilität, die das Land schon seit der Eroberung durch die europäischen Kolonialmächte prägte, ist die kongolesische Tanzmusik schon seit langem auch außerhalb des Landes sehr populär.[74]
In den 1920er Jahren bildete sich besonders in der Koloniehauptstadt Léopoldville (heute Kinshasa) eine größere musikalische Szene, welche sowohl aus Kongolesen als auch aus Ausländern von anderen Kolonien bestand. Die dort zelebrierte Musik besaß sowohl traditionelle westafrikanische, als auch südamerikanische sowie europäische Einflüsse.[75]
In den 1930er und 1940er Jahren inspirierten vor allem Westafrikaner wie die Hausa sowie von im Kongo stationierten französischen und US-amerikanischen Soldaten gebildete Musikergruppen die einheimische Musik. Erste Aufnahmestudios wurden gegründet und Schallplatten sowie Grammophone populär. Die damaligen kongolesischen Gruppen bestanden meist aus einem Sänger und mehreren Musikern, welche vorwiegend Gitarre, Schlagzeug, Akkordeon oder Klarinette spielten. Auch der kongolesische Rumba-Tanz wurde zunehmend populärer, der zu großem Teil dem kubanischen Rumba ähnelte.[76]
Seit 1959 wurden dann zunehmend kleine „Orchester“, die meist aus zwei bis drei Sängern sowie mindestens neun Instrumentalisten bestanden, beliebter. Sie unterschieden sich von den früheren Gruppen neben ihrer Größe vor allem darin, dass auch Saxophone, Trommeln und später auch E-Gitarren eingesetzt wurden. Musikverlage wie Ngoma halfen ihnen bei der Veröffentlichung ihrer Werke. Die bekanntesten kongolesischen Orchester dieser Zeit waren Beguen Band, African Jazz und OK Jazz. Sie unterstützten auch die Unabhängigkeitsbewegung des Landes und plädierten für die Emanzipation der kongolesischen Frau. Der Sänger Wendo erzielte mit Marie-Louise den größten Hit der 1950er Jahre, welcher von vielen als Ausgangspunkt für die moderne kongolesische Musik gesehen wird.[77]

Nach der Unabhängigkeit des Landes 1960 erreichten die beiden Bands African Jazz und OK Jazz europaweite Bekanntheit und spielten auf Konzerten vor allem in Belgien. African Jazz spaltete sich allerdings kurze Zeit später auf und es entstand ein großer Urheberkonflikt um die Verkaufserlöse der Songs der Gruppe. In Léopoldville hingegen gab es 1965 über 600 kleinere Musikgruppen und das Musikgeschäft florierte.[78]
Seit 1970 vollzog sich ein Wandel in der kongolesischen Musik: Die Rumbamusik, welche auch heute noch von Wendo und Gruppen wie Kékélé veröffentlicht wird, wurde vom Stil der sogenannten Zaiko-Generation abgelöst. Diese besteht aus meist jungen Musikern und verzichtet weitgehend auf Blasinstrumente wie das Saxofon, enthält aber noch große Elemente der klassischen kongolesischen Gitarrenmusik. Beispiele für die moderne kongolesische Musikgeneration sind Papa Wemba, Madilu System und die Band Staff Benda Bilili, welche 2009 auf der World Music Expo den Künstler-Preis für Weltmusik gewann. Die bekanntesten Musikgruppen des Landes treten auch international auf.[79]
Einem breiteren Publikum in Europa ist der kongolesische Sänger und Tänzer Jessy Matador bekannt, seit er für Frankreich beim Eurovision Song Contest 2010 auftrat. Neben der heutigen Popmusik wird in Kinshasa mit dem Orchestre Symphonique Kimbanguiste, dem einzigen Symphonieorchester Zentralafrikas, auch die europäische Klassische Musik gepflegt. Die Arbeit der über 200 Musiker wurde vom deutschen Dokumentarfilm Kinshasa Symphony, der 2010 erschienen ist, begleitet.[80]
Kino
Erste Filmstudios entstanden bereits in der Zeit der belgischen Kolonalherrschaft. Aufgrund des Mangels an finanziellen Mitteln und technischer Ausrüstung sind Filmproduktionen in der DR Kongo so gering geblieben, dass sie nicht einmal im afrikanischen Kontext eine Rolle spielen. Lediglich zwei kongolesische Regisseure konnten beim Panafrikanischen Film- und Fernsehfestival eine Auszeichnung gewinnen, nämlich Kwamy Mambu Nzinga und Mwenze Ngangura.[81]
Sport
Der dominierende Sport in der Demokratischen Republik Kongo ist der Fußball. Obwohl die Stadien häufig in einem sehr schlechten Zustand sind, sind Fußballspiele in der Lage, eine große Anzahl an Zuschauern anzuziehen. Die größten Erfolge des Nationalteams des Landes liegen indes schon weit zurück: Die Afrikameisterschaften von 1968 und 1974 konnten gewonnen werden, 1974 war das damalige Zaïre der erste schwarzafrikanische Teilnehmer bei einer Fußballweltmeisterschaft, bei der man allerdings chancenlos blieb. Angesichts der wenigen Aufstiegsmöglichkeiten versuchen die kongolesischen Fußballer, im Ausland bei einem Club anzuheuern, zu jenen, die dabei Glück und Erfolg hatten, gehörten Muntubile Santos und Eugène Kabongo in den 1980er Jahren. Eine nationale Fußballliga gibt es in der Demokratischen Republik Kongo nicht; der Versuch, eine landesweite Liga zu etablieren, wurde in den 1980er Jahren zwar unternommen, nach zwei Auflagen jedoch aufgegeben. Die Infrastruktur erwies sich als zu schwach, die Distanzen zu groß und die finanziellen Möglichkeiten zu gering. Der Landesmeister wird deshalb in regionalen Ligen ermittelt, deren beste Teams im K.O.-System gegeneinander um die Coupe du Congo spielen. Die bekanntesten Fußballclubs sind Tout Puissant Mazembe, der AS Vita Club und der Daring Club Motema Pembe, die alle bereits die CAF Champions League gewinnen konnten, weiters Bilima, FC Saint Eloi Lupopo und Lubumbashi Sport.
Weitere Sportarten spielen eine sehr untergeordnete Rolle. International konnte das Basketballteam der Damen auf sich aufmerksam machen, weiters genießen Boxen und Catchen eine gewisse Popularität.[82]
Nationalfeiertag
Zur Erinnerung an die Unabhängigkeit von Belgien 1960 wird am 30. Juni der Nationalfeiertag Jour de l’Indépendance gefeiert.[13]
Siehe auch
Literatur
- Ch. Didier Gondola: The history of Congo. Greenwood Press, Westport 2002, ISBN 978-0-313-31696-8.
- Dave Renton; David Seddon; Leo Zeilig: The Congo: Plunder and Resistance. Palgrave Macmillan, New York 2007, ISBN 978-1-84277-485-4.
- Thomas Turner: The Congo Wars: Conflict, Myth, and Reality. Zed Books, London/New York 2007, ISBN 978-1-84277-689-6
- Jeanne M. Haskin: The Tragic State of the Congo. From Decolonization to Dictatorship. Algora Publishing, New York 2005, ISBN 978-0-87586-417-4.
- Kevin C. Dunn: Imagining the Congo. The International Relations of Identity. Palgrave MacMillan, New York 2003, ISBN 978-1-4039-6160-0.
- Georges Nzongola-Ntalaja: The Congo from Leopold to Kabila. A People’s History Palgrave MacMillan, New York 2002, ISBN 978-1-84277-053-5.
- Kongo – Geschichte eines geschundenen Landes. In: „Weltmission Heute 55 – Länderheft“. Hamburg 2004.
- Peter Körner: Zaire – Verschuldungskrise und IWF-Intervention in einer afrikanischen Kleptokratie. Hamburg 1988.
- Adam Hochschild: Schatten über dem Kongo – Die Geschichte eines fast vergessenen Menschheitsverbrechens. Reinbek 2002. ISBN 3-499-61312-3 (Schatten über dem Kongo wurde 2008 im Auftrag des WDR von Pippa Scott verfilmt).
- Ludo De Witte: Regierungsauftrag Mord: der Tod Lumumbas und die Kongo-Krise. Leipzig 2001. ISBN 3-931801-09-8.
- Michaela Wrong: Auf den Spuren von Mr. Kurtz: Mobutus Aufstieg und Kongos Fall. Berlin 2002.
- Olivier Lanotte: Guerres Sans Frontières – République Démocratique du Congo. Brüssel 2003, ISBN 2-87027-835-7.
- Kalala Ilunga Matthiesen: Die Demokratische Republik Kongo – Eine Analyse aus staatstheoretischer, verfassungsrechtlicher und völkerrechtlicher Sicht. Hamburg/Münster 2005, ISBN 3-8309-1459-8.
- Wegweiser zur Geschichte: Demokratische Republik Kongo. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes hrsg. von Bernhard Chiari und Dieter H. Kollmer. 3. überarbeitete Auflage, Paderborn, München, Wien, Zürich 2008, 216 S., ISBN 978-3-506-75745-6, PDF 4 MB
- Dominic Johnson: Kongo / Kriege, Korruption und die Kunst des Überlebens. Verlag Brandes & Apsel, 2., aktualisierte Auflage 2009
Weblinks
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtiges Amtes
- Deutschsprachiges Hintergrundmaterial und aktuelle Nachrichten aus dem Kongo
- Afrikanische Pygmäen Kultur und Musik der ersten Einwohner der Demokratischen Republik Kongo
- Der gewaltsame Tod von Patrice Lumumba
- Zum 40. Jahrestag der Unabhängigkeit
- UN-Mission in der DR Kongo
- Wahlvorbereitungen für den Kongo
- CIA World Factbook: Demokratische Republik Kongo (englisch); Lexikoneintrag mit verschiedenen Daten
- Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands mit Subsahara-Afrika
- Technische Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands mit dem Kongo
- Finanzielle Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands mit dem Kongo
- Pilotvorhaben der BGR zur Herkunfts-Kennzeichnung von Koltan aus dem Kongo
- Abstrakte Darstellung zur Bevölkerungsverteilung in der Demokratischen Republik Kongo
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i The World Factbook
- ↑ auswaertiges-amt.de
- ↑ kongo-kinshasa.de
- ↑ a b c d e f Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
- ↑ Wegweiser zur Geschichte: Demokratische Republik Kongo. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes hrsg. von Bernhard Chiari und Dieter H. Kollmer. 3. überarbeitete Auflage, S. 127
- ↑ Johnson, S. 29
- ↑ Wegweiser zur Geschichte: Demokratische Republik Kongo. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes hrsg. von Bernhard Chiari und Dieter H. Kollmer. 3. überarbeitete Auflage, S. 127ff
- ↑ Johnson, S.166
- ↑ World Gazetteer: Einwohnerzahlen der größten Orte der Demokratischen Republik Kongo aufgerufen am 9. September 2010
- ↑ Chiari, Bernhard und Kollmer, Diether H.: Wegweiser zur Geschichte – Demokratische Republik Kongo, Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-75745-6, S.127f
- ↑ a b Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa, Paris (Ed. Khartala) 2002, ISBN 2-84586-233-4, S. 26–31
- ↑ Johannes Reese: Demokratische Republik Kongo, 21. Juni 2009, besucht am 11. September 2010
- ↑ a b Auswärtiges Amt: Landesinfo Demokratische Republik Kongo aufgerufen am 4. September 2010
- ↑ Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa. Ed. Khartala, Paris 2001, ISBN 2-84586-233-4, S.58f
- ↑ Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa, Paris (Ed. Khartala) 2001, ISBN 2-84586-233-4, S.68
- ↑ Fischer Weltalmanach 2008, Seite 285, Frankfurt/Main 2007
- ↑ Harenberg Aktuell 2008. Harenberg, Mannheim 2007, Seite 622
- ↑ Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa. Ed. Khartala, Paris 2001, ISBN 2-84586-233-4, S. 32–39
- ↑ Dominic Johnson: Afrikas Verführer und Pfingstkirchen, in: taz Magazin Dossier vom 29. Mai 2004, abgerufen am 12. September 2010.
- ↑ End of Ebola outbreak in the Democratic Republic of the Congo – WHO
- ↑ a b n-tv.de: Bodenschätze, Armut, Kriege: Der Kongo aufgerufen am 5. September 2010
- ↑ fr-online.de (PDF)
- ↑ Süddeutsche Zeitung: 22.000 tote Kinder – jeden Tag aufgerufen am 18. September 2010
- ↑ OMS | Peste en République démocratique du Congo – bulletin n°4
- ↑ Pestausbruch im Kongo
- ↑ Studieren ohne Grenzen: Einschätzung der Bildungslage von verschiedenen Staaten von Februar 2007
- ↑ auswaertiges-amt.de
- ↑ Johnson, S. 13ff
- ↑ Johnson, S. 18
- ↑ Johnson, 157–171
- ↑ Bertelsmann Stiftung: Congo, Democratic Republic Country Report aufgerufen am 8. September 2010
- ↑ Aargauer Zeitung: Artikel zu den Wahlen (inzwischen nicht mehr verfügbar)
- ↑ taz.de: Neuer Regierungschef im Kongo: Muzito wird Premierminister aufgerufen am 12. September 2010
- ↑ a b Bundeszentrale für politische Bildung: Kongo, Demokratische Republik – Fischer Weltalmanach aufgerufen am 12. September 2010
- ↑ CNN.com: Artikel zu den Wahlen (inzwischen nicht mehr verfügbar)
- ↑ tagesschau.de: Das ist der Tag der Veränderung für mein Land (inzwischen nicht mehr verfügbar wegen Rundfunkstaatsvertrags)
- ↑ C.E.I.: Offizieller Wahlkalender 2010–2013 aufgerufen am 8. September 2010
- ↑ Frankfurter Rundschau: Besuch im Kongo: Herr Niebel und die Realität aufgerufen am 8. September 2010
- ↑ Auswärtiges Amt: Humanitäre Hilfe in der DR Kongo aufgerufen am 8. September 2010
- ↑ Amnesty International: Amnesty Report 2009: Kongo (Demokratische Republik) aufgerufen am 8. September 2010
- ↑ Human Rights Watch: „Du wirst bestraft“: Angriffe auf Zivilisten im Ostkongo aufgerufen am 8. September 2010
- ↑ Human Rights Watch: UN: Gräueltaten im Ostkongo beenden aufgerufen am 8. September 2010
- ↑ Neue Osnabrücker Zeitung: UNO räumt Fehler ein aufgerufen am 11. September 2010
- ↑ Schweizerische Eidgenossenschaft: Jahresbericht Wirtschaft – Demokratische Republik Kongo (inzwischen nicht mehr verfügbar)
- ↑ Johnson, S. 55
- ↑ Johnson, S. 55
- ↑ Auswärtiges Amt: Länderinformation Demokratische Republik Kongo
- ↑ Johnson, S. 16
- ↑ Johnson, S.27ff
- ↑ Scholl-Latour, S.25
- ↑ Johnson, S. 29
- ↑ Johnson, S. 43
- ↑ Johnson, S. 46f
- ↑ Johnson, S. 53, 55
- ↑ Jonson, S. 201
- ↑ taz.de: Kongo stoppt Bergbau - Desaster für die Wirtschaft aufgerufen am 30. September 2010
- ↑ Schweizerische Eidgenossenschaft: Jahresbericht Wirtschaft – Demokratische Republik Kongo (inzwischen nicht mehr verfügbar)
- ↑ index mundi: Democratic Republic of the Congo GDP aufgerufen am 5. September 2010
- ↑ SARUA: Democratic Republic of Congo aufgerufen am 5. September 2010
- ↑ a b Haack Kartenbuch Afrika: Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha, 1989
- ↑ Meyers großes Taschenlexikon in 26 Bänden: Band 12, Meyer, Mannheim, 2003
- ↑ Demokratische Republik Kongo: Viele Menschen sterben bei Flugzeugabsturz. In: Spiegel Online, abgerufen am 5. September 2010
- ↑ Tagesschau.de: Mindestens 80 Tote bei Schiffsunglück im Kongo aufgerufen am 5. September 2010
- ↑ Radio Okapi: Equateur : reprise du trafic ferroviaire Bumba-Aketi aufgerufen am 16. September 2010
- ↑ bck-kdl.de: Stanleyville - Ponthierville (Ubundu) aufgerufen am 16. September 2010
- ↑ Afrika.heimat.eu: Landesinfo Demokratische Republik Kongo aufgerufen am 5. September 2010
- ↑ LIPortal.org: Kongo: Wirtschaft und Entwicklung aufgerufen am 5. September 2010
- ↑ Phone Area Code and Dialing: Telefondaten zur Demokratischen Republik Kongo aufgerufen am 4. September 2010
- ↑ Mündliche Mitteilung Office Congolais de Contrôle (OCC) vom 12. Juni 2010.
- ↑ Standard Telecom: A propos de Standard aufgerufen am 4. September 2010
- ↑ Reporter ohne Grenzen: Press Freedom Barometer 2010 aufgerufen am 4. September 2010
- ↑ Konrad-Adenauer-Stiftung: Ein Blick auf die Medienlandschaft in der DR Kongo aufgerufen am 4. September 2010
- ↑ Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa. Ed. Khartala, Paris 2001, ISBN 2-84586-233-4, S. 322–323
- ↑ Kongo-Kinshasa.de: Überblick über die Geschichte der kongolesischen modernen Tanzmusik Einleitung
- ↑ Kongo-Kinshasa.de: Überblick über die Geschichte der kongolesischen modernen Tanzmusik Teil 1
- ↑ Kongo-Kinshasa.de: Überblick über die Geschichte der kongolesischen modernen Tanzmusik Teil 2
- ↑ Kongo-Kinshasa.de: Überblick über die Geschichte der kongolesischen modernen Tanzmusik Teil 3
- ↑ Kongo-Kinshasa.de: Überblick über die Geschichte der kongolesischen modernen Tanzmusik Teil 4
- ↑ Kongo-Kinshasa.de: Überblick über die Geschichte der kongolesischen modernen Tanzmusik Teil 5
- ↑ Spiegel.de: Götterfunke auf dem Hof aufgerufen am 3. Oktober 2010
- ↑ Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa, Paris (Ed. Khartala) 2001, ISBN 2-84586-233-4, S.313f
- ↑ Jean-Jacques Arthur Malu-Malu: Le Congo Kinshasa, Paris (Ed. Khartala) 2001, ISBN 2-84586-233-4, S. 335–341
Koordinaten: 2° S, 23° O