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Präventivkriegsthese

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Als Präventivkriegs- oder Präventivschlagthese, auch Präventivkriegslegende[1], bezeichnet man die Behauptung, der deutsche Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 habe einen bevorstehenden sowjetischen Angriff auf das Deutsche Reich abgewehrt. Er sei daher kein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, sondern ein vom Kriegsvölkerrecht gedeckter Präventivschlag gewesen.[2] Die Aufstellung der Roten Armee im Frühjahr 1941 sei für einen Angriff geeignet und ein solcher sei beabsichtigt gewesen.

Diese These hatten Fachhistoriker schon seit den 1960er Jahren verworfen.[3] Seit 1985 wurde sie erneut publiziert und seit 1990 nach einigen Dokumentenfunden zeitweise in der Geschichtswissenschaft diskutiert. Dort wird sie fast durchweg als unhaltbar abgelehnt.[4] Deutsche Historiker[5] und Verfassungsschützer[6] zählen sie zu den Hauptelementen des Geschichtsrevisionismus und des Rechtsextremismus, die auf die „Relativierung der Kriegsschuld“ und der Verbrechen NS-Deutschlands zielen.

Entwicklung

NS-Propaganda

Die NS-Propaganda hielt die seit 21. Juli 1940 beschlossene, seit 18. Dezember 1940 befohlene Vorbereitung des „Unternehmens Barbarossa“ auch in der Wehrmacht strikt geheim. Sie tarnte sie erfolgreich mit vielen ablenkenden Meldungen, um das Überraschungsmoment des Überfalls voll ausnutzen zu können.

Am 30. März 1941 verkündete Adolf Hitler allen beteiligten Wehrmachtsgenerälen seinen Kriegsentschluss und seine Kriegsziele. Dabei erklärte er die Notwendigkeit und Unvermeidbarkeit eines rassebiologischen Vernichtungskriegs auch damit, dass sich die Sowjetunion insgeheim mit Großbritannien gegen Deutschland zu verbünden drohe. Am 14. Juni 1941 nach siegreichem Abschluss des Balkanfeldzugs kam er darauf zurück: Da die Sowjetunion Deutschland in dessen Westkrieg in den „Rücken“ fallen wolle, müsse dem ein eigener Krieg gegen sie rechtzeitig vorbeugen, bevor die nun gegebene günstige Lage dazu verstrichen sei.[7]

Das am 22. Juni 1941 in Moskau übergebene „Memorandum“ (der Ausdruck Kriegserklärung wurde auf Befehl Hitlers vermieden) stellte den Überfall als unvermeidbar gewordenen Präventivschlag dar: Die Sowjetunion habe seit dem Hitler-Stalin-Pakt kontinuierlich mit allen Mitteln einen Krieg gegen Deutschland und seine Verbündeten vorbereitet und sei dazu ständig nach Westen expandiert. Sie habe seit Monaten Truppen nahe der gesamten Ostgrenze des Deutschen Reiches konzentriert, die durch Grenzverletzungen aggressive Absichten gezeigt hätten. Nach einer „Generalmobilmachung“ seien „heute nicht weniger als 160 Divisionen“, somit die „gesamten sowjetischen Streitkräfte“, „an der deutschen Grenze sprungbereit aufmarschiert.“ Damit habe die Sowjetregierung die geltenden Verträge „verraten und gebrochen“. Dies zeige die „Todfeindschaft“ des Bolschewismus und seine akute Absicht, „dem nationalsozialistischen Deutschland in seinem Existenzkampf in den Rücken zu fallen“:

„Der Führer hat nunmehr der deutschen Wehrmacht den Befehl erteilt, dieser Bedrohung mit allen zur Verfügung stehenden Machtmitteln entgegenzutreten.“

Das deutsche Volk sei berufen, „die gesamte Kulturwelt von den tödlichen Gefahren des Bolschewismus zu retten und den Weg für einen wahren sozialen Aufstieg in Europa freizumachen.“[8]

Der Leitartikel von Joseph Goebbels im Völkischen Beobachter enthielt dieselben Behauptungen, ergänzt um ein angebliches „Komplott“ von Briten und Sowjets für eine „hasserfüllte Einkreisungspolitik“ Deutschlands. Diese Propagandamotive griffen auf im Ersten Weltkrieg und im Polenfeldzug verwendete Rechtfertigungsmuster zurück und berücksichtigten die auch unter Deutschen verbreitete Ablehnung eines Angriffskrieges.

Die hier bemühte „Todfeindschaft“ – der Antibolschewismus – war seit Hitlers Programmschrift Mein Kampf von 1925 zentraler Bestandteil des Nationalsozialismus. Er sprach dort vom „jüdischen Bolschewismus“, der die ganze Welt mit Versklavung bedrohe, verband sein Feindbild also mit Antisemitismus, Rassismus und einer globalen Verschwörungstheorie. Diese Ideologie hatte die NS-Propaganda nach dem Hitler-Stalin-Pakt 1939 aus taktischen Gründen zurückgestellt, rückte sie nun aber erneut in den Vordergrund.

Einige Wochen später ergänzte das Auswärtige Amt die These vom „Kreuzzug Europas gegen den Bolschewismus“, zu dem die Deutschen ein „europäisches Mandat“ hätten. Damit wurden auch Freiwillige für die Wehrmacht und Waffen-SS in den eroberten und besetzten Gebieten angeworben.[9] Diese und die Truppen verbündeter Staaten sollten so ideologisch integriert und auf eine künftige „Neuordnung Europas“ nach nationalsozialistischen Vorstellungen eingestimmt werden.[10] Dieses Rechtfertigungsmuster spiegeln auch Feldpostbriefe deutscher Soldaten aus der Anfangsphase des Russlandkrieges.[11]

Die NS-Propaganda hielt die Präventivkriegsthese intern wie extern bis zum Kriegsende aufrecht. Heinrich Himmler etwa behauptete in seiner Posener Rede vom 4. Oktober 1943, Josef Stalin hätte ohne den deutschen Angriff „vielleicht ein viertel bis ein halbes Jahr“ später „zu seinem großen Einbruch nach Mittel- und Westeuropa“ ausgeholt.[12]

Nachkriegszeit

In den Nürnberger Prozessen (1945–1949) verteidigten sich fast alle des geplanten Angriffskrieges angeklagten NS-Täter mit der Präventivkriegsthese und führten die deutsche Niederlage im Russlandkrieg oft auf ein individuelles Versagen Hitlers zurück.[13]

Frühere Nationalsozialisten verbreiteten den politischen Mythos einer „Abwehr der asiatischen Bedrohung“ in der vom Kalten Krieg geprägten Nachkriegszeit weiter. 1950 schrieb etwa Kurt Assmann: Hitler habe am 14. Juni 1941 alle Zuhörer von einem notwendigen Präventivkrieg überzeugt. Zwar habe Stalin damals keinen Angriffskrieg geplant, hätte aber den Kriegsverlauf auf jeden Fall zur sowjetischen Expansion ausgenutzt. Dies habe sich aktuell bestätigt, so dass niemand mehr Hitlers damalige richtige Lagebeurteilung bestreiten könne.[14] Solche Aussagen in Memoiren von Wehrmachtsgenerälen beeinflussten auch historische Darstellungen des Russlandkrieges.[15]

1963 veröffentlichte Paul Carell (eigentlich Paul Karl Schmidt), der ehemalige Pressesprecher des NS-Außenministers Joachim von Ribbentrop und Obersturmbannführer der SS, das Buch Unternehmen Barbarossa, das rasch zum Bestseller wurde. Darin stellte er den deutschen Überfall 1941 als berechtigten Präventivschlag gegen Eroberungspläne Stalins dar. Analog dazu forderte er im Oktober 1979, als der NATO-Doppelbeschluss geplant wurde, NATO und Bundeswehr müssten gegenüber der „roten Erpressung“ des Ostblocks notfalls auch ohne „letzten Beweis für die gegnerischen Absichten“ einen Präventivkrieg führen.[16] 1992 deutete er die Schlacht von Stalingrad als „Sieg und Untergang der 6. Armee“ und bekräftigte: „Der deutsche Angriff am 21. Juni 1941 war objektiv ein Präventivschlag.“[17] In einem „Geleitwort“ schrieb er 1995: „Die Wehrmacht schlug früher als erwartet, bereits am 22. Juni, mit voller Wucht los, mitten in den sowjetischen Offensivaufmarsch, so dass die Rote Armee in ein Chaos gestürzt wurde.“ Er spekulierte über einen möglichen deutschen Sieg über die Sowjetunion, wenn der Schlag wie ursprünglich geplant sechs Wochen eher erfolgt wäre.[18]

Die These einer von Hitler durchkreuzten akuten sowjetischen Angriffsabsicht vertraten vor 1985 auch Philipp W. Fabry, Erich Helmdach und Udo Walendy.[19] Sie diente Kriegsveteranen, Rechtsextremisten und Nationalkonservativen dazu, „die alte Behauptung der Nationalsozialisten [...] nachträglich als richtig zu erweisen und Stalin selbst als Aggressor hinzustellen.“[20] Dies wiesen Historiker frühzeitig zurück.[21]

Veröffentlichungen seit 1985

Der sowjetische Überläufer Viktor Suworow (eigentlich Wladimir Bogdanowitsch Resun) behauptete 1985 und 1986 in einer britischen Militärzeitschrift, Stalin habe für Juni 1941 einen Krieg gegen Deutschland geplant.[22] In seinem Buch „Der Eisbrecher“ von 1989 begründete Suworow diese These mit der Dislozierung der Roten Armee nahe der sowjetischen Westgrenze, dem Abbau von Verteidigungsanlagen an der Molotow-Linie, die ein Vorrücken behindert hätten, und mit seinen Erfahrungen als sowjetischer Offizier bei der Besetzung der Tschechoslowakei 1968. In weiteren Büchern führte er seine These anhand der Memoirenliteratur sowjetischer Militärs aus.[19]

1985 stellte der österreichische Philosoph Ernst Topitsch den Zweiten Weltkrieg „in seinem politischen Kern als Angriff der Sowjetunion“ auf die westlichen Demokratien dar. Dabei hätten „Deutschland und später Japan dem Kreml nur als militärische Werkzeuge“ gedient. Die Sowjets hätten Hitlers Angriff „selbst provoziert“, „um vor aller Welt als Opfer eines ‚Überfalls‘ dazustehen“.[23]

Im westdeutschen Historikerstreit wuchs seit 1986 das Interesse an diesen Thesen. In einem Zeitungsartikel im August 1986 lobte Günther Gillessen Suworows Darstellung als plausibel; sie könne die Deutschen vor einer von der Sowjetunion propagierten „besonderen Friedensschuld“ bewahren.[24] Damit löste er eine Debatte aus, in der anerkannte Historiker, die die Präventivkriegsthese zurückwiesen, als „moskaufreundlich“ diffamiert wurden.[25]

Auch der auf die osteuropäischen Truppen spezialisierte Militärhistoriker Joachim Hoffmann erklärte in einem Leserbrief: Seine Forschung habe ergeben, „daß im Sommer 1941 der eine Aggressor, Hitler, die letzte Gelegenheit hatte, dem anderen Aggressor zuvorzukommen“; von der „Offensivaufstellung der Roten Armee und den militärischen Maßnahmen auf sowjetischer Seite“ sei 1941 „eine ernste strategische Bedrohung“ für Deutschland ausgegangen. Die sowjetische Politik habe „eine unveränderte Aggressivität“ gezeigt.[26] Hoffmann hatte bereits 1983 in dem vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) der Bundeswehr herausgegebenen Sammelwerk Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg vertreten, dass die offensive Aufstellung der Roten Armee vor Juni 1941 auf Angriffsabsichten schließen lasse.[27]

In einigen konservativen Medien wurden diese Thesen ausführlich dargestellt und kommentiert. Gerd-Klaus Kaltenbrunner behauptete etwa: Es sei „wissenschaftlich noch überhaupt nicht entschieden, ob der Beginn des Rußland-Feldzuges als ‚Präventivkrieg‘ anzusehen ist oder nicht“.[28] Gillessen verneinte im Februar 1987, er habe die deutsche Kriegsschuld gegenüber der Sowjetunion in Frage stellen wollen.[29] Für Arno Klönne und andere Historiker hatte er jedoch Positionen gesprächsfähig gemacht, die zuvor noch wegen ihrer Verwandtschaft zum Nationalsozialismus als extremistisch galten.[30] Teilnehmer einer internationalen Historikertagung der Joseph-Wirth-Stiftung[31] beurteilten die öffentliche Verbreitung der Präventivkriegsthese als „gefährliche Kampagne“.[32]

Debatte seit 1990

Neu veröffentlichte Dokumente

Seit der Glasnost-Politik Michael Gorbatschows wurden teils neue, teils nur aus bis dahin nicht überprüfbaren Sekundärquellen bekannte Originaldokumente aus sowjetischen Archiven zugänglich und veröffentlicht. Einige davon zogen einige Historiker für die Präventivkriegsthese heran, darunter:

  • Generalstabspläne der Roten Armee vom Juli 1940, 18. September 1940 und 11. März 1941, veröffentlicht 1991/92.[33]
  • eine angebliche Rede Stalins bei einer Geheimsitzung des Politbüros am 19. August 1939. Darin soll er sein Kalkül erläutert haben, Deutschland und die Westmächte in einen Krieg gegeneinander zu treiben, um dann anschließend über die geschwächten kapitalistischen Staaten zu triumphieren. Das Redeprotokoll einer damaligen Agenturmeldung ließ Stalin am 30. November 1939 dementieren. 1994 fand man die originale Agenturmeldung in deutschen Beuteakten eines sowjetischen Archivs.[34]
  • eine Rede Stalins am 5. Mai 1941 vor Absolventen der sowjetischen Militärakademien im Kreml. Sie war seit 1941 nur in Auszügen und aus Zeugenaussagen bekannt und wurde nicht in Stalins Werke aufgenommen. 1990 fand man im Parteiarchiv der KPdSU eine maschinenschriftliche Kurzfassung, die wegen ihrer Übereinstimmungen mit anderen Inhaltsangaben als authentisch gilt.[35] Darin antwortete Stalin zum Schluss auf einen Trinkspruch:[36]

„Bei der Umsetzung der Verteidigung unseres Landes sind wir verpflichtet, offensiv zu handeln. Wir müssen von der Verteidigung zur Militärpolitik des offensiven Handelns übergehen. Wir müssen unsere Erziehung, unsere Propaganda, Agitation, unsere Presse in einem offensiven Geist umbauen. Die Rote Armee ist eine moderne Armee, eine moderne Armee aber ist eine offensive Armee.“

  • „Überlegungen von Marschall Timoschenko und Armeegeneral Schukow für den strategischen Aufmarsch der Streitkräfte der UdSSR für den Fall eines Krieges gegen Deutschland und seine Verbündeten“ vom 15. Mai 1941.[37] Das Dokument wurde erstmals 1990 von Wladimir Karpow in einer russischen Militärzeitschrift veröffentlicht[38], seither vor allem in Russland oft nachgedruckt[39] und 1998 auch in deutscher Übersetzung veröffentlicht.[40] Es war für Stalin bestimmt; die Autoren kannten den deutschen Truppenaufmarsch und rechneten daher mit einem Überfall. Zu dessen Abwehr schlugen sie eine geheime Mobilmachung, die verdeckte Konzentration der Roten Armee, einen Präventivschlag in Polen und folgende Besetzung Ostpreußens vor:[41]

„Wenn man in Betracht zieht, daß Deutschland sein gesamtes Heer einschließlich rückwärtiger Dienste mobilisiert hat, so besteht die Möglichkeit, daß es uns beim Aufmarsch zuvorkommt und einen Überraschungsschlag führt. Um das zu verhindern und die deutsche Armee zu zerschlagen, halte ich es für notwendig, dem deutschen Oberkommando unter keinen Umständen die Initiative zu überlassen, dem Gegner beim Aufmarsch zuvorzukommen und das deutsche Heer schon dann anzugreifen, wenn es sich im Aufmarschstadium befindet und noch keine Front aufbauen sowie den Kampf der verbundenen Waffen noch nicht organisieren kann.“

  • ein 1995 entdecktes Nachkriegsmanuskript Schukows mit dem Titel Über die sowjetische Militärstrategie 1941–1945. Er urteilte im Rückblick:[42]

„Die sowjetische Militärdoktrin ging am Vorabend des Krieges 1941 davon aus, dass der moderne Krieg mit Hilfe entscheidender Angriffsoperationen der Landtruppen, Luftstreitkräfte und Kriegsmarine gewonnen werden könnte. Die strategische Verteidigung wurde als erzwungene Art der Kriegführung nicht gründlich untersucht.“

„Indem man die Gründe studiert, die es unseren Streitkräften unmöglich machten, den Angriff der faschistischen Truppen auf unser Land abzuwehren und es sogar in eine katastrophale Lage versetzten, erübrigt es sich, darüber zu sprechen, ob die Streitkräfte der Sowjetunion […] einen Plan zur Abweisung dieses Angriffs hatten. Vielmehr ist darüber zu sprechen, warum unsere Streitkräfte nicht rechtzeitig in Kampfbereitschaft gebracht wurden und sich nicht darin befanden, in der sie aber bei einem offensiven Abwehrplan hätten sein müssen.“

Deutschsprachige Vertreter

Der Berliner Historiker Ernst Nolte hatte 1987 ohne konkrete Belege behauptet, der deutsche Angriffskrieg 1941 sei ein „objektiv begründeter und unvermeidbarer Entscheidungskampf“ und eine verständliche präventive Reaktion auf eine aus Sicht der Nationalsozialisten permanente Bedrohung gewesen.[44] Er referierte in seinem 1993 erschienenen Werk Streitpunkte zustimmend die Argumente der Vertreter der Präventivkriegsthese und fragte, ob nicht der deutsche Überfall angesichts des sowjetischen Anspruchs, die Weltrevolution auszulösen, in langfristiger Perspektive als Präventivschlag verstanden werden müsse, wenn man die Ideologien beider Kontrahenten ernst nehme.[45]

Rechtskonservative oder rechtsextreme Autoren propagierten die Präventivkriegsthese in den 1990er Jahren verstärkt und behaupteten, Stalins durch Hitler vereitelte Angriffsabsicht sei nun bewiesen. Dazu zählen Fritz Becker, Max Klüver, Heinz Magenheimer, Walter Post, Wolfgang Strauss, Carl Gustav Ströhm, Adolf von Thadden[19] sowie Heinz Trettner.[46] Zeitschriften wie das Ostpreußenblatt, die Staatsbriefe[47], Nation und Europa, die Junge Freiheit und die National-Zeitung bieten diesen Autoren ein Forum, etwa für gegenseitige positive Rezensionen.

1994 vertrat der Historiker Werner Maser in einem Buch die These, Hitler und Stalin hätten wechselseitig Präventivkriege gegeneinander geplant. Stalin habe schon vor 1941 mehrfach Krieg gegen das Deutsche Reich führen wollen. Er habe die sowjetischen Kriegsvorbereitungen seit Ende Dezember 1940 als „notwendige Maßnahme zur Auslösung eines Präventivkrieges“ bezeichnet. Sein Plan habe für spätestens Juli 1941 eine riesige Angriffsoperation unter dem Decknamen „Gewitter“ vorgesehen. Hitlers Angriff sei Stalins Angriff dann nur um wenige Stunden zuvorgekommen. Maser verwies dabei auf folgende Vorgänge:

  • Die sowjetischen Kriegsflugzeuge hätten am Tag des deutschen Angriffs, dem 22. Juni 1941, eng aufgereiht auf Flugfeldern nahe der Westgrenze gestanden, nicht wie bei einer Verteidigungsabsicht in rückwärtigen sowjetischen Gebieten.
  • Minenfelder, in Brücken, Bahnhofsanlagen und andere wichtige Gebäude eingebaute Sprengladungen und tausende Kilometer Stacheldrahtverhaue seien ursprünglich zur sowjetischen Verteidigung angelegt, dann aber nur zwei Tage vor dem deutschen Angriff wieder abgebaut worden, „weil sie eine eigene Offensive erschwert hätten“.

Diese sowjetischen Vorbereitungen habe der deutsche Angriff zu einem Zeitpunkt vereitelt, als die Rote Armee „auf die Verteidigung nahezu gar nicht und auf die Offensive noch nicht ausreichend vorbereitet war“.[48]

Joachim Hoffmann bekräftigte seine Ansichten 1991 in einem Leserbrief an eine russische Militärzeitschrift, einem Aufsatz[49] und in dem Buch Stalins Vernichtungskrieg, das er 1995 nach seinem Ausscheiden aus dem MGFA vorlegte. Darin führte er aus, dass Hitler den militärischen Vorbereitungen der Roten Armee, die 1941 „längst angelaufen“ seien, nur zuvorgekommen sei.[50] Dabei nannte er folgende Argumente:

  • die grenznahe Dislozierung der Roten Armee, auf die sich auch Suworow und Maser konzentrierten;
  • Aussagen verhörter Kriegsgefangener und übergelaufener Rotarmisten, wonach ein bevorstehender Einmarsch in Deutschland in der Roten Armee ein offenes Geheimnis gewesen sei;
  • genaues Kartenmaterial zu Ostpreußen, das der Wehrmacht nach dem Einmarsch in die Hände fiel;
  • Schukow habe seine „Überlegungen“ vom 15. Mai 1941 Stalin am selben Tag als fertigen Angriffsplan vorgelegt, und Stalin habe diesem zugestimmt;
  • Stalin selbst habe einen Krieg mit Deutschland bei mehreren Gelegenheiten als unmittelbar bevorstehend bezeichnet. Hier zitierte Hoffmann Stalins Rede vom 5. Mai 1941. Ihre Aussagen von einer Pflicht, zur „Kriegspolitik der Angriffsoperationen“ überzugehen, habe der Schriftsteller W. W. Wischnewskij in seinem Tagebuch als Signal für einen bevorstehenden Angriff auf Deutschland gedeutet: „Es kommt unser Feldzug im Westen, es kommt die Möglichkeit, von der wir lange träumten.“[51]

Russische Vertreter sowjetischer Angriffspläne

Seit etwa 1985 begann in der Sowjetunion erstmals eine offene wissenschaftliche Debatte über die Gründe, die zum deutschen Überfall und zu anfänglichen Niederlagen der Roten Armee 1941/42 geführt hatten. Besonders nach Erscheinen der russischen Ausgabe von Suworows Eisbrecher 1992 kam es zu einem russischen Historikerstreit um den Stand der sowjetischen Kriegsvorbereitungen 1941 und die damit verbundenen Absichten.[52]

Ohne die These eines deutschen Präventivkriegs zu bejahen, sehen einige russische Militärhistoriker die seit 1990 publizierten Archivdokumente als Belege für sowjetische Angriffspläne an. Die Generalstabspläne seien wegen der Paraphen des Verteidigungsministers und jeweiligen Generalstabschefs sowie der Geheimhaltungsvermerke authentisch, direkt für Stalin bestimmt gewesen und von diesem in Auftrag gegeben worden.

Wladimir A. Neweschin hält die Stalinrede vom 5. Mai 1941 für den Auftrag bzw. Anstoß zu den „Überlegungen“ vom 15. Mai 1941. Die sowjetische Militärspitze hätte diesen detaillierten Plan sonst nicht zu erstellen gewagt. Die darin vorgeschlagene Truppenaufstellung sei weitgehend deckungsgleich mit der tatsächlichen Truppenaufstellung bei Kriegsbeginn gewesen, der Angriffsplan sei also realisiert worden.[53]

Walerij D. Danilow ging 1993 ebenfalls davon aus, dass die „Überlegungen“ „auf Weisung Stalins und auf der Grundlage der von ihm erlassenen militärstrategischen Konzeptionen erstellt“ worden seien. Eine eigenmächtige Aktion des Generalstabs hielt er für undenkbar, da sie als Gruppenprotest gegen Stalin gewirkt und so die Autoren gefährdet hätte. Er verwies auf Angaben General Wassilewskis von 1967, wonach Schukow und Timoschenko ihren Entwurf Stalin am 15. Mai 1941 vorgelegt hätten. Spuren, dass dieser das Dokument in der Hand hatte, habe er darauf nicht gefunden.[54] Danach hätten sie mit der Umstrukturierung der Roten Armee von Verteidigung auf Angriff begonnen, aber ohne bestimmten Angriffstermin. Dabei bezog sich Danilow auch auf Angaben Hoffmanns von 1983, dass Stalins Militärpolitik „Hitler zu Reaktionen nötigte“. Dessen Schuld als Aggressor bezweifelte er nicht.[55]

Michail Meltjuchow sieht in Schukows „Überlegungen“ eine direkte Präventivschlagsabsicht. Der Plan dazu sei schon vorher gefasst worden und die Grundlage der sowjetischen Militärplanung von 1940 bis 1941 gewesen. Es seien fast keine echten bedeutenden sowjetischen Verteidigungspläne, aber verschiedene Versionen des Angriffsplans gefunden worden. Dessen erste Version sei bald nach Beginn des Polenfeldzugs 1939 aufgesetzt worden, die letzte Version um den 1. Mai 1941. Danach habe man auch die Aufstellung der Truppen gewählt.[56]

Boris Wadimowitsch Sokolow unterstützte Suworows Thesen, obwohl er 1993 viele Fehler und Verdrehungen in dessen Buch einräumte.[57] 1998 verglich er die Lage vor dem deutsch-sowjetischen Krieg mit der vor dem sowjetischen Winterkrieg gegen Finnland 1939: Wie dazu „finnische Truppen“ aufgestellt worden seien, habe das sowjetische Politbüro im Juni 1941 beschlossen, polnische Truppen aufzustellen. Auch ähnele der Angriffsplan gegen Finnland 1939 den „Gegenschlagplänen“ von 1941: Beide seien zur Sicherung der Staatsgrenze im Falle einer Aggression entworfen worden, obwohl kaum jemand 1939 Finnlands Fähigkeit zu einem Angriff auf die Sowjetunion vermutet habe.[58]

Tat'jana Bušuev veröffentlichte 1994 das von ihr wiederentdeckte Redeprotokoll vom 19. August 1939 als Beleg für Suworows Thesen. 1995 wurde das Dokument kommentarlos in einen russischen Sammelband über den Zweiten Weltkrieg aufgenommen und diente einem Autor dieses Bandes als zentraler Beleg dafür, dass Stalin Hitlers Überfall bewusst provoziert habe. Der Aufsatz wurde in einem weiteren, von westlichen Historikern mit herausgegebenen Sammelband der Russischen Staatsuniversität erneut abgedruckt.[59]

Im englischsprachigen Raum fand Suworow kaum Beachtung. Zwei Autoren, R. C. Raack und Albert L. Weeks, folgten seiner These, Stalin habe vor Juni 1941 Westeuropa zu erobern geplant.[19]

Deutsche Gegner

Andreas Hillgruber sah „revisionistische Interpretationen“ des Russlandkrieges 1982 wegen der erwiesenen deutschen Angriffspläne gegen die Sowjetunion als „gründlich widerlegt“ an und betrachtete sie als „Rückfall in frühere Stadien der Diskussion, die schon lange als überwunden gelten konnten“.[60] Historiker des MGFA stellten 1983 heraus, dass Hitler die Wehrmacht am 31. Juli 1940 zur Planung des Angriffs beauftragt hatte, aber sowjetische Militärpläne frühestens ab Dezember 1940 darauf reagierten.[61] Auch die westdeutschen Medien stellten bis 1985 nicht in Frage, dass Hitlers Entschluss zum Angriff auf die Sowjetunion sein rassistisches Programm zur Gewinnung von „Lebensraum im Osten“ umsetzte. Das NS-Regime habe 1941 also keinen Präventivkrieg begonnen, sondern seine „eigentlichen Absichten“ in die Tat umgesetzt.[62]

Die meisten deutschen Historiker zum Zweiten Weltkrieg wiesen die ab 1985 erneut propagierte Präventivkriegsthese seither zurück, sofern sie sie überhaupt beachteten. Einige setzten sich besonders damit auseinander.

Bernd Bonwetsch beurteilte Suworows Buch 1989 als apologetischen Versuch, „den Mantel der Aggression von Deutschland zu nehmen“. Obwohl man vieles an Stalins Politik verurteilen müsse, gehöre ein Überfallplan auf Deutschland vor Juni 1941 nicht zu seinem „Sündenkonto“.[63] 1998 erhärtete Bonwetsch einen seit 1958 begründeten Fälschungsverdacht Eberhard Jäckels gegen das Dokument vom 19. August 1939: Nach Stalins inzwischen entdecktem Besucherjournal habe an jenem Tag keine Politbürositzung stattgefunden, und sie wäre damals auch nicht protokolliert worden. Stalins Vorkriegshoffnung, als „lachender Dritter“ von einem Krieg der europäischen Westmächte zu profitieren, sei aus anderen Quellen belegbar.[64] Der russische Historiker Sergej Slutsch bestätigte 2004, dass das angebliche Redeprotokoll gefälscht wurde.[65]

Gerd R. Ueberschär erklärte Suworows Thesen 1992 als „für die Geschichtswissenschaft eindeutig irrelevant“. Sie fänden nur bei „wissenschaftlichen Außenseitern, Ewiggestrigen, fachfremden Hobbyhistorikern und Autoren aus dem rechtsextremistischen Umfeld“ Anklang.[66] Wigbert Benz wies Suworow 1996 Zitatfälschungen nach.[67]

1997 beurteilte Bernd Wegner die „Überlegungen“ vom 15. Mai 1941 als unverbindlichen Entwurf des Generalstabs, den Stalin weder in Auftrag gegeben noch umzusetzen befohlen, sondern ausdrücklich abgelehnt habe. Er verweist dazu auf belegte Aussagen aus Stalins Umfeld und fehlende Angriffsvorbereitungen der Roten Armee.[68]

Hans-Adolf Jacobsen, der in den 1960er Jahren die Kriegstagebücher der Wehrmachtsgeneräle herausgegeben hatte, erinnerte 1991 in der russischen Militärzeitung Krasnaja Swesda an Hitlers lange bestehenden Angriffsplan: Hitler sei auch laut Aussagen von General Franz Halder nie davon ausgegangen, „daß die Russen den Deutschen die Liebenswürdigkeit erweisen werden, sie als erste zu überfallen.“[69]

Gerd Ueberschär erklärt den als Vernichtungskrieg konzipierten deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Anschluss an Hillgruber und andere sogenannte Intentionalisten aus Hitlers 1925 in Mein Kampf vorgelegtem Ostprogramm. Er habe einen Krieg gegen Russland als notwendiges Mittel zur Eroberung von „Lebensraum“ und Zerschlagung des „Bolschewismus“ dargestellt und dieses Ziel seit 1933 oft auch vor Wehrmachtsgenerälen bekräftigt. Seine Entscheidung zum Überfall der Sowjetunion habe also nur dieses ureigene Programm des Nationalsozialismus in die Tat umgesetzt. Gegen eine Planung des „Unternehmens Barbarossa“ als Präventivkrieg spreche auch Hitlers Aussage am 25. Juni 1940 gegenüber dem OKW-Chef Wilhelm Keitel: Damals habe er den geplanten Russlandkrieg im Vergleich zum Frankreichfeldzug als „Sandkastenspiel“ bezeichnet und so die sowjetische Militärstärke und Wehrbereitschaft krass unterschätzt.[70]

Zudem verwies Ueberschär auf die 1992 herausgegebenen Tagebücher von Joseph Goebbels, in denen dieser etwa am 4. Dezember 1940 notierte, Russland werde trotz seines Panslawismus „nie etwas gegen uns unternehmen: aus Angst.“ Am 6. April 1941 schrieb Goebbels: „Vor Russland hat der Führer keine Angst. Er hat sich ausreichend abgeschirmt. Und wenn es eben angreifen will: Je eher, desto besser.“[71]

1997 fasste Ueberschär die historischen Gegenargumente zur Präventivkriegsthese zusammen und resumierte, deren Vertreter hätten in erster Linie außerwissenschaftliche Motive. Ihre These habe „nichts mit Geschichtswissenschaft zu tun“, sondern gehöre „zu den jüngsten Verdrehungen unserer historischen Sichtweise, die aus politischen Gründen“ erfolgt seien.[72]

Auch Historiker, die den Russlandkrieg weniger aus Hitlers Programm, sondern eher aus seiner Machtpolitik von 1941 erklären (sogenannte Funktionalisten), weisen die Präventivkriegsthese zurück. Henning Köhler etwa vertrat 2002, Hitler habe sich zu diesem Krieg entschlossen, um Großbritannien die Hoffnung auf einen „Festlandsdegen“ zu nehmen und so zu einem Friedensschluss zu bewegen. Auch er verweist darauf, dass die deutsche Führung keinen sowjetischen Präventivschlag befürchtete, und hält einen solchen Angriff für „vollkommen irreal angesichts der der viel zu geringen Mobilität der sowjetischen Streitkräfte und ihrer ungelösten Nachschubprobleme“.[73]

Nichtdeutsche Gegner

Der israelische Historiker Gabriel Gorodetsky kritisierte Suworows Thesen schon 1986 als Versuch, die sowjetischen Kriegsvorbereitungen losgelöst vom politischen Kontext zu betrachten.[74] 1995 wies er in seinem in Russland publizierten Buch „Der Eisbrecher-Mythos“ viele Fehler und Irrtümer Suworows nach. 1999 in „Die große Täuschung“ erklärte er Stalins Außenpolitik aus dessen auch vom Englandflug von Rudolf Heß am 10. Mai 1941 genährter Sorge vor einem Frieden zwischen Deutschland und Großbritannien mit der möglichen Folge eines gemeinsamen Angriffs auf die Sowjetunion. Daher habe er im Frühjahr 1941 vor allem Hitler zu beschwichtigen und jeden Konflikt mit dem Deutschen Reich zu vermeiden versucht.[19]

Dmitri Antonowitsch Wolkogonow durchsuchte 1992/93 für eine Historikerkommission hunderte als geheim deklarierte „Sondermappen“ des Zentralkomitees der KPdSU, fand darin aber „keine Materialien über Geheimabsichten Stalins zum Überfall auf Deutschland“. Ein solch „riesiges Unternehmen“ sei jedoch ohne Planung und operative Stabsvorbereitungen undurchführbar gewesen.[75] Er interpretierte Stalins Rede vom 5. Mai 1941 in seiner Stalin-Biographie 1989 nicht als Auftrag für einen konkreten Angriffsplan, sondern als Mahnung zu verstärkter Aufrüstung und Wachsamkeit gegen den gefährlichen Verbündeten. Stalins offensive Töne seien im Sinne einer Verteidigungsstrategie zu verstehen, die den Krieg im Falle eines deutschen Angriffs möglichst rasch auf das deutsche Gebiet tragen sollte.[76] Den Plan vom 15. Mai 1941 interpretierte er angesichts der erkennbaren Bedrohung durch die Wehrmacht als „politisch außerordentlich klug"; Stalin habe ihn aber nicht abgezeichnet, so dass ungewiss sei, ob er ihn gekannt habe. Zudem habe er, ideologisch verblendet, nicht an die vielfältigen Anzeichen und Nachrichten von dem bevorstehenden Angriff der Wehrmacht geglaubt, sondern sie grundsätzlich für westliche Desinformation gehalten.[77]

Diese und andere Kritiker beurteilen das von den Vertretern sowjetischer Angriffspläne vorgebrachte Material als nicht beweiskräftig und durch langjährige Forschung bereits widerlegt. Sie beurteilen die Abschriften der Stalinrede vom 5. Mai 1941 wegen ihrer Unterschiede und des fehlenden Originals als unzuverlässig. Zudem verweisen sie darauf, dass sich Stalin der Schwäche der Roten Armee nach seinen „Säuberungen“ 1936–1939 bewusst war und auch Hitler und die Wehrmachtsgeneräle deswegen bei ihren Kriegsvorbereitungen 1940–1941 mit keiner ernsthaften Gegenwehr rechneten.[78]

Der stellvertretende Leiter des Instituts für Militärgeschichte, Jurij Kirsin, wies 1991 auf gravierende Defizite bei der Ausrüstung und dem allgemeinen Ausbildungsniveau der Roten Armee im Jahr 1941 hin, so dass sie kaum zu einer aktiven Kriegsführung in der Lage gewesen sei.[79]

1993 verglich Oleg V. Wischljow die sowjetischen Pläne von 1941 mit gleichzeitigen deutschen Armee-, Geheimdienst- und Diplomatie-Dokumenten. Er zeigte zum einen das Bemühen der Sowjetführung, den Krieg wegen Stalins Fehleinschätzung der deutschen Absichten und angesichts der militärischen Schwäche der Roten Armee unter allen Umständen zu vermeiden, zum anderen, dass die deutsche Seite den Schwächezustand der Roten Armee realistisch einschätzte und darum weder auf sowjetische Abschreckungsmaßnahmen noch Friedensinitiativen reagierte. Vielmehr habe das NS-Regime das sowjetische Streben, den Konflikt hinauszuzögern, erfolgreich zur Umsetzung seiner seit Juli 1940 feststehenden Angriffsabsicht ausgenutzt.[80]

Generaloberst Jurij A. Gor'kov folgerte 1993 aus den bis dahin bekannt gewordenen sowjetischen Operationsplänen von 1941, dass die Rote Armee in keiner Weise auf einen Angriff gegen Deutschland vorbereitet war. Auch der Plan vom 15. Mai 1941 zeige keine Angriffsdoktrin, da er die Deckungstruppen für erste Verteidigungshandlungen vorsah und die Haupttruppen erst danach zur Offensive übergehen sollten. Zudem könne man dieses Einzeldokument nicht als Beweis eines Angriffsplans deuten, da Stalin diesen hätte befehlen müssen und die Umsetzung seines Befehls viel Zeit gebraucht hätte. Ein Angriffsbefehl Stalins sei unbelegt.[81] Diesem Argument zustimmend, ergänzte Armeegeneral Machmut A. Gareev, Stalin habe damals eine volle Mobilmachung untersagt, und die Teilmobilmachung und Vorverlegung einiger Truppen seit Mai 1941 habe nicht für Angriffsoperationen ausgereicht.[82]

David M. Glantz erklärte 1998 in „Stumbling Colossus“, dass die Rote Armee im Sommer 1941 weder vom Ausbildungs- noch vom Ausrüstungsstand her einsatzbereit gewesen sei und ihr Nachrichtenwesen ebenso unzureichend gewesen sei wie ihre Führung, die zu großen Teilen dem Großen Terror der Jahre 1937 bis 1939 zum Opfer gefallen war.[19]

Alexander Boroznjak erklärte 1998, Stalins Tischrede vom 5. Mai 1941 lasse sich nicht als Auftrag für einen Angriffsplan auffassen, da sie nur gängige Propagandamotive variiert habe und 10 Tage nicht zum Erstellen eines so detaillierten Plans ausgereicht hätten. Er erklärte den Verkaufserfolg von Suworows Buch in Russland damit, dass das staatlich verordnete stalinistische Geschichtsbild nach dem Ende der Sowjetunion wegen fehlender Archivforschung und zuverlässiger Dokumentenausgaben durch bloße umgekehrte antistalinistische Geschichtsmythen ersetzt werden konnte.[83]

Lew Alexandrowitsch Besymenski deutet Stalins Rede vom 5. Mai 1941 im Zusammenhang mit dem desaströsen Zustand der Roten Armee. Sie habe auf Geheimdienstinformationen über Hitlers Angriffsplan vom selben Tag reagiert und kaum Neues enthalten, „zumal die sowjetische Doktrin auch damals den unbedingten Übergang von der Verteidigung zur Offensive vorsah“ und ihre Truppen wie jede Armee als „moderne Angriffsarmee“ sah. Stalin habe hier versucht, Hitler zu beschwichtigen und die anwesenden Offiziere zu ermutigen und auf „volle Kampfbereitschaft“ der Roten Armee zu orientieren. Er habe damit die kommende Katastrophe und deren Gründe, nämlich mangelnde Verteidigungsfähigkeit seiner Armee, geradezu vorausgesagt. Zudem habe Timoschenko schon 1961 ausgesagt, dass Stalin den Präventivschlagsplan etwa am 20. Juni 1941 ablehnte und seine Generäle warnte, ohne seine Erlaubnis Truppen vorzuziehen und so die Deutschen zu reizen: Dann würden „Köpfe rollen“.[84]

Forschungsstand

Infolge der Debatte intensivierten westliche Fachhistoriker ihren wissenschaftlichen Austausch mit russischen Kollegen. Eine Historikerkonferenz zur „Präventivkriegslegende“ 1995 in Moskau machte internationale Forschung zum deutsch-sowjetischen Krieg in Russland bekannter und führte zur Annäherung der Positionen aller Beteiligten. Bianka Pietrow-Ennker fasste als Tagungsergebnis zusammen:[85]

„Die Rote Armee hat 1941 weder eine Offensive vorbereitet, noch war sie zu einer Offensive fähig. […] Auch die deutsche Führung ist im Juni 1941 von keiner akuten Bedrohung durch die sowjetischen Streitkräfte ausgegangen.“

Eine Folge dieses Forschungskonsenses waren Aufsatz- und mehrsprachig übersetzte Dokumentensammlungen: etwa Drugaja Vojna: 1939–1945 („Der andere Krieg“) von 1996 und Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Die Kontroverse um die Präventivkriegsthese von 1998. Auch die 1997 gegründete, staatlich geförderte Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der Deutsch-Russischen Beziehungen macht den deutsch-sowjetischen Krieg zu einem ihrer Schwerpunktthemen.[86]

Die historische Forschung revidierte seit 1989 die bislang vor allem in der Sowjetunion vorherrschende Meinung, die Rote Armee sei auf den deutschen Angriff völlig unvorbereitet gewesen. Die meisten Historiker erkennen heute an, dass es auch auf sowjetischer Seite langfristige, mit der Staatsideologie einer künftigen Weltrevolution begründete Eroberungsziele, enorme Aufrüstungsanstrengungen, Truppenverlagerungen und einen militärischen Angriffsentwurf gab. Bogdan Musial behauptet den Aufbau einer sowjetischen „Invasionsarmee“ im Frühjahr 1941, von der die deutsche Seite aber nichts gewusst habe, so dass ihr Angriff kein Präventivschlag gewesen sei.[87]

Andere verweisen darauf, dass

  • Stalin nach den raschen Siegen Deutschlands in Westeuropa seit 1940 vor einem Kriegseintritt auf Seiten Großbritanniens zurückscheute,
  • die Rote Armee 1940 wegen der „Säuberungen“ 1937/38 kaum noch angriffsfähig war, wie sich im Winterkrieg 1940/41 zeigte,
  • Stalin nach den Besetzungen im Baltikum und in Südosteuropa keine weitere Expansion anstrebte, sondern Konsolidierung und Verteidigung;
  • er den Hitler-Stalin-Pakt und Wirtschaftsabkommen bis 22. Juni 1941 einhielt,
  • er trotz genauer Geheimdienst-Informationen den deutschen Truppenaufmarsch im Frühjahr 1941 falsch einschätzte und mit keinem Angriff rechnete,
  • die Rote Armee ihre organisatorische Schwäche bis Sommer 1941 nicht überwand, sondern gerade wegen ihrer offensiven Aufstellung anfangs überrollt werden konnte,
  • es keine konkreten und ausreichenden Angriffsvorbereitungen auf sowjetischer Seite gab und der dafür notwendige Befehl Stalins unbelegt ist, dafür aber seine Weigerung, Präventivschlagsplänen seiner Generäle zu folgen, belegt ist.

Darum gilt ein damaliger sowjetischer Angriffsplan gegen Deutschland nach wie vor als äußerst unwahrscheinlich. Dies schließt zugleich aus, dass der deutsche Angriff einem solchen damals angeblich akut bevorstehenden sowjetischen Angriff zuvorkam und diesen vereitelte, also auch unabhängig von den Zielen des NS-Regimes präventiven Charakter hatte.[88]

Viele deutsche Historiker bekräftigen, dass das NS-Regime von Beginn an einen rassistisch motivierten Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion plante und durchführte, der nicht vom darin vollzogenen Holocaust zu trennen sei. Sie verweisen besonders auf:

  • die fast ein Jahr dauernde, kontinuierlich und unabhängig von sowjetischer Politik vorangetriebene deutsche Angriffsplanung,
  • die sowohl von Staats- wie Wehrmachtsführern intern wiederholt erklärten Eroberungs-, Unterwerfungs- und Vernichtungsabsichten,
  • fehlende Belege für deutsche Präventivschlagsabsichten,
  • deutsche Kenntnisse der sowjetischen Kriegsvorbereitungen 1941 und deren durchgängige Einschätzung als defensiv.[89]

Auf dieser Basis gilt die Präventivkriegsthese sowohl im Blick auf die sowjetische wie die deutsche Seite als widerlegt.[90]

Diese vertreten heute in Deutschland noch einige der extremen oder neuen Rechten zugeordnete Historiker, etwa Stefan Scheil. Die übrigen Historiker weisen deren Veröffentlichungen als methodisch unwissenschaftliche, revisionistische und semantische Entlastungsversuche zurück.[91] Jörg Echternkamp, Historiker am MGFA, fasste 2010 in einem Rückblick die wissenschaftlich gesicherten Argumente gegen die Präventivkriegsthese zusammen und zeigte, wie diese ab 1963 publizistisch durchgesetzt worden war.[92]

Literatur

Vertreter der Präventivkriegsthese

  • Fritz Becker: Im Kampf um Europa. Stalins Schachzüge gegen Deutschland und den Westen. Leopold Stocker Verlag, Graz, 2. Auflage 1993, ISBN 3-702-00611-7
  • Philipp W. Fabry: Der Hitler-Stalin-Pakt 1939–1941. Ein Beitrag zur Methode sowjetischer Außenpolitik. Darmstadt 1962
  • Philipp Fabry: Die Sowjetunion und das Dritte Reich. Eine dokumentierte Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen von 1933 bis 1941. Stuttgart 1971
  • Erich Helmdach: Überfall? Der sowjetisch-deutsche Aufmarsch 1941. (1975) Verlag Berg am See, 1983
  • Joachim Hoffmann: Die Sowjetunion bis zum Vorabend des deutschen Angriffs. In: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Der Angriff auf die Sowjetunion. Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 4, Deutsche Verlags-Anstalt, 2. Auflage, Stuttgart 1987, ISBN 978-3-421-06098-3, S. 38–97
  • Joachim Hoffmann: Stalins Vernichtungskrieg 1941–1945. Planung, Ausführung und Dokumentation. 6. Auflage, Herbig, München 2000, ISBN 3-7766-2079-X
  • Max Klüver: Präventivschlag 1941. Zur Vorgeschichte des Rußlandfeldzuges. Druffel-Verlag, Leoni 1986
  • Heinz Magenheimer: Kriegswenden in Europa 1939–1945: Führungsentschlüsse, Hintergründe, Alternativen. Olzog, 1995, ISBN 3-789-28380-0
  • Heinz Magenheimer: Entscheidungskampf 1941. Sowjetische Kriegsvorbereitungen – Aufmarsch – Zusammenstoss. Osning, 2000, ISBN 3980626814
  • Werner Maser: Der Wortbruch. Hitler, Stalin und der Zweite Weltkrieg. Olzog Verlag, München 1994, ISBN 3-7892-8260-X
  • Werner Maser: Fälschung, Dichtung und Wahrheit über Hitler und Stalin. Olzog Verag, München 2004, ISBN 3-7892-8134-4
  • Andreas A. Naumann: Freispruch für die Wehrmacht. Grabert-Verlag, Tübingen 2005, ISBN 3-87847-215-3
  • Walter Post: Unternehmen Barbarossa. Deutsche und sowjetische Angriffspläne 1940/41. 3. Auflage, Mittler & Sohn, München 2001, ISBN 3-813-20772-2
  • R. C. Raack: Stalin’s Drive to the West, 1938–1945: The Origins of the Cold War. Stanford University Press, 1995, ISBN 0-804-72415-6
  • Stefan Scheil: 1940/41. Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs. Olzog Verlag, München 2005, ISBN 3-7892-8151-4
  • Schmidt, Rainer F.: „Appeasement oder Angriff“. Eine kritische Bestandsaufnahme der sog. „Praventivkriegsdebatte“ über den 22. Juni 1941. – In: Historische Debatten und Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert. Jubiläumstagung der Ranke-Gesellschaft in Essen, 2001. Hrsg. von Jürgen Elvert und Michael Salewski. Wiesbaden 2003, S. 220–233
  • Wolfgang Strauss: Unternehmen Barbarossa und der russische Historikerstreit. Herbig, München 1998, ISBN 3-776-62028-5
  • Viktor Suworow: Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül. Klett-Cotta, Stuttgart 1989, ISBN 3-608-91511-7
  • Viktor Suworow: Der Tag M. Klett-Cotta, 2. Auflage, Stuttgart 1995, ISBN 3608916768
  • Viktor Suworow: Stalins verhinderter Erstschlag. Hitler erstickt die Weltrevolution. Pour le Mérite Verlag, Selent 2000, ISBN 3932381092
  • Adolf von Thadden: Zwei Angreifer: Der Angriff der Deutschen Wehrmacht auf die auch zum Angriff aufmarschierte Rote Armee im Juni 1941. Heitz & Hoffkes, 1993, ISBN 3-926-65030-3
  • Ernst Topitsch: Stalins Krieg. Moskaus Griff nach der Weltherrschaft. Strategie und Scheitern. (1985) Herford 1993, ISBN 3-512-03112-9
  • Udo Walendy: Moskau 1940 kriegsentschlossen. Vlotho 1982 (= Historische Tatsachen Nr. 14)
  • Albert L. Weeks: Stalin’s Other War: Soviet Grand Strategy, 1939–1941. Rowman & Littlefield, Neuauflage 2003, ISBN 0-742-52192-3

Vertreter sowjetischer Angriffspläne 1941

  • M. I. Mel'tjuchov: Ideologičeskie dokumenty maja-ijunja 1941 goda o sobytijach Vtoroj mirovoj vojny. In: Otečestvennaja istorija Jahrgang 1995, Heft 2, S. 70–85
  • Vladimir A. Nevezhin: The Pact with Germany and the Idea of an “Offensive War (1939—1941)”. In: The Journal of Slavic Military Studies Band 8 (1995), Heft 4, S. 809–843
  • Vladimir A. Nevezhin: Reč' Stalina 5 maja 1941 goda i apologija nastupatel'noj vojny. In: Otečestvennaja istorija Jahrgang 1995, Heft 2, S. 54–69
  • Vladimir A. Nevezhin: Stalinskij vybor 1941 goda: oborona ili… „lozung nastupatel'noj vojny“? Po povodu knigi G. Gorodeckogo „Mif Ledokola“. In: Otečestvennaja istorija Jahrgang 1996, Heft 3, S. 55–73
  • В. А. Невежин: Синдром наступательной войны. Советская пропаганда в преддверии „священных боев“, 1939–1941 гг. Мoskau 1997

Gegner

  • Wigbert Benz: „Die Lüge vom deutschen Präventivkrieg 1941.“ In: Geschichte lernen: Legenden – Mythen – Lügen. Heft 52 (1996). Friedrich-Verlag in Zusammenarbeit mit Klett, S. 54–59
  • Lev A. Bezymenskij: Stalin und Hitler. Das Pokerspiel der Diktatoren. Aufbau-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-351-02539-4
  • David M. Glantz: The Initial Period of War on the Eastern Front. 22 June–August 1941. Proceedings of the Fourth Art of War Symposium. (1987) Reprint: Frank Cass Publishers, London 1997, ISBN 0714642983
  • David M. Glantz: Soviet Military Operational Art. In Pursuit of Deep Battle. (1990) Routledge/Curzon, annotated edition, 1991, ISBN 0714633623
  • David M. Glantz: The Military Strategy of the Soviet Union. A History. (1992) Reprint: Routledge/Curzon, 2001, ISBN 0714682004
  • David M. Glantz: Stumbling Colossus. The Red Army on the Eve of World War. University Press of Kansas, Lawrence 1998, ISBN 0-7006-0879-6
  • Gabriel Gorodetsky: Mif Ledokola, Nakanune vojny. („Der Eisbrecher-Mythos“) Moskau 1995
  • Gabriel Gorodetsky: Grand Illusion: Stalin and the German Invasion of Russia. Yale University Press, New Haven, CT 1999; deutsch: Die Große Täuschung. Hitler, Stalin und das Unternehmen „Barbarossa“. Siedler, Berlin 2001, ISBN 3-88680-709-6
  • Armin Pfahl-Traughber: Präventivkrieg oder Überfall? Zu neuen Interpretationen des deutschen Krieges gegen die Sowjetunion von 1941. In: Neue Politische Literatur, Jahrgang 43 (1998), Peter Lang Verlag, ISSN 0028-3320
  • Bianka Pietrow-Ennker: Deutschland im Juni 1941 – ein Opfer sowjetischer Aggression? Zur Kontroverse über die Präventivkriegsthese. In: Wolfgang Michalka (Hrsg.): Der Zweite Weltkrieg. Analysen. Grundzüge. Forschungsbilanz. (1989) Seehamer, München 1997, ISBN 393213138X, S. 586–607
  • Bianka Pietrow-Ennker (Hrsg.): Präventivkrieg? Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Fischer TB, 2. Auflage, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3596144973
  • Rainer F. Schmidt: Appeasement oder Angriff? Eine kritische Bestandsaufnahme der sog. „Präventivkriegsdebatte“ über den 22. Juni 1941. In: Jürgen Elvert, Susanne Krauß (Hrsg.): Historische Debatten und Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert. Franz Steiner Verlag, Essen 2002, ISBN 3-515-08253-0, S. 220–233
  • Gerd R. Ueberschär, Lev A. Bezymenskij (Hrsg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Die Kontroverse um die Präventivkriegsthese. Primus-Verlag, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-084-0
  • Bernd Wegner: Präventivkrieg 1941? Zur Kontroverse um ein militärhistorisches Scheinproblem. In: Jürgen Elvert, Susanne Krauß (Hrsg.): Historische Debatten und Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert. Franz Steiner Verlag, Essen 2002, ISBN 3-515-08253-0, S. 206–219
  • Hans-Ulrich Wehler: Entsorgung der deutschen Vergangenheit? Ein polemischer Essay. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3763234616
  • Wolfram Wette: Die These vom Präventivkrieg und der Überfall auf die Sowjetunion. In: Klaus Meyer, Wolfgang Wippermann (Hrsg.): Gegen das Vergessen. Der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion 1941–1945. Deutsch-Sowjetische Historikerkonferenz im Juni 1991 in Berlin über Ursachen, Opfer, Folgen des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion. (Berlin 1991) Haag und Herchen, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3892287554, S. 43–58
  • Oleg Wischljow: Zu militärischen Absichten und Plänen der UdSSR im Sommer 1941. In: Babette Quinkert (Hrsg.): „Wir sind die Herren dieses Landes“. Ursachen, Verlauf und Folgen des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. VSA-Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-87975-876-X, S. 44–54

Einzelnachweise

  1. Lars-Broder Keil, Sven Felix Kellerhoff: Deutsche Legenden: Vom Dolchstoß und anderen Mythen der Geschichte. Christian-Links-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3861532573, S. 69.
  2. Bernd Wegner: Präventivkrieg 1941? Zur Kontroverse um eine militärhistorisches Scheinproblem. In: Jürgen Elvert, Susanne Krauß (Hg.): Historische Debatten und Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert. 2002, S. 219.
  3. so Karl-Heinz Janßen 1965, Andreas Hillgruber 1966; zitiert in: Gerd R. Ueberschär, Wolfram Wette (Hg.): „Unternehmen Barbarossa“. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941: Berichte, Analysen, Dokumente. Schöningh, Paderborn 1984, ISBN 3-506-77468-9, S. 41.
  4. So z. B. in Kurt Bauer: Nationalsozialismus: Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. UTB, 2008, ISBN 3-825-23076-7, S. 379; Brigitte Bailer-Galanda, Wolfgang Benz, Wolfgang Neugebauer: Die Auschwitzleugner. 'Revisionistische' Geschichtslüge und historische Wahrheit. Espresso Verlag, 1996, ISBN 3885206005, S. 193 und andere
  5. Siehe z. B. Wolfgang Wippermann: Umstrittene Vergangenheit. Fakten und Kontroversen zum Nationalsozialismus. Elephanten Press, Berlin 1998, S. 111 f.
  6. Verfassungsschutzbericht 2001 (PDF), S. 99 und 120; Verfassungsschutz.de: Die Bedeutung des Antisemitismus im aktuellen deutschen Rechtsextremismus. S. 27, Anm. 114.
  7. Johannes Hürter: Hitlers Heerführer – Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2. Auflage 2007, ISBN 3-486-58341-7, Prolog S. 2 ff. und S. 221.
  8. Erich F. Sommer: Das Memorandum. Wie der Sowjetunion der Krieg erklärt wurde. Herbig, 1991, ISBN 3-776-61158-8, S. 353.
  9. siehe dazu Steffen Werher: Dänische Freiwillige in der Waffen-SS, Wissenschaftlicher Verlag, Berlin 2004, S. 64–83; zur Rekrutierung in den besetzten Gebieten der UdSSR siehe Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militärbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941–1944. Oldenbourg, München 2008, S. 173–181.
  10. Wolfram Wette: Die NS-Propagandathese vom angeblichen Präventivkriegscharakter. In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hrsg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. 1998, S. 39–47.
  11. Ortwin Buchbender, Reinhold Sterz (Hrsg.): Das andere Gesicht des Krieges. Deutsche Feldpostbriefe 1939–1945. C.H. Beck, München 1982, S. 68–88.
  12. Heinrich Himmler: Posener Rede vom 04.10.1943 (Volltext)
  13. Beispiele solcher Aussagen: Erich von Manstein; Joachim von Ribbentrop; Alfred Jodl
  14. Kurt Assmann: Deutsche Schicksalsjahre. Brockhaus Verlag, 1950, S. 228 ff.
  15. Rolf-Dieter Müller, Gerd R. Ueberschär: Hitlers Krieg im Osten 1941–1945: Ein Forschungsbericht. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Neuausgabe, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-14768-5, S. 33 und 74.
  16. Paul Carell: Die Rote Erpressung. In: Welt am Sonntag Nr. 17, 21. Oktober 1979.
  17. Paul Carell: Stalingrad. Sieg und Untergang der 6. Armee (1992), München 2003, S. 336.
  18. In: Walter Post: Unternehmen Barbarossa. Deutsche und sowjetische Angriffspläne 1940/41. Hamburg 1995, S. 10 f.; Kritik bei Wigbert Benz: Paul Carells "Unternehmen Barbarossa". Ribbentrops Pressechef Paul K. Schmidt als Protagonist der „sauberen“ Wehrmacht und „präventiven“ Kriegführung 1941 bis 1995
  19. a b c d e f Publikationen unter Literatur
  20. Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hrsg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Die Kontroverse um die Präventivkriegsthese. Vorwort S. VII.
  21. siehe etwa Gerhard L. Weinberg, Rezension von Ph. Fabrys Der Hitler-Stalin-Pakt, 1939–1941, in: The American Historical Review Band 69, Nr. 1, Oktober 1963; Rezension von Ph. Fabrys Die Sowjetunion und das Dritte Reich in: Slavic Review, Band 31, Nr. 3, September 1972; John Erickson: Kriegsvorbereitungen der Sowjetunion 1940/41, in: Andreas Hillgruber: Probleme des Zweiten Weltkrieges. Köln/Berlin 1976, S. 75–99.
  22. Victor Suworow: Who Was Planning to Attack Whom in June 1941, Hitler or Stalin? In: Rusi. Journal of the Royal United Services Institute for Defence Studies, Band 130/1985, S. 50–55; Victor Suworow: Yes, Stalin Was Planning to Attack Hitler in June 1941. In: Rusi, Band 131/1986, S. 73 f.
  23. Ernst Topitsch: Stalins Krieg. Die sowjetische Langzeitstrategie gegen den Westen als rationale Machtpolitik. 3. Auflage 1990, S. 140–145.
  24. Günther Gillessen: Der Krieg der Diktatoren. Wollte Stalin im Sommer 1941 das Deutsche Reich angreifen? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 191, 20. August 1986.
  25. Gerd Ueberschär: Hitlers Überfall auf die Sowjetunion 1941. In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 54 f.
  26. Joachim Hoffmann: Stalin wollte den Krieg. FAZ, 16. Oktober 1986, S. 8; abgedruckt bei Reinhard Kühnl (Hg.): Vergangenheit, die nicht vergeht. Die „Historiker-Debatte“. Darstellung, Dokumentation, Kritik. Pahl-Rugenstein-Verlag, Köln 1987, ISBN 3-7609-1114-5, S. 116–120.
  27. Joachim Hoffmann: Die Sowjetunion bis zum Vorabend des deutschen Angriffs und Die Kriegführung aus der Sicht der Sowjetunion. In: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 4: Der Angriff auf die Sowjetunion. Deutsche Verlags-Anstalt DVA, 2. Auflage 1983, ISBN 3421060983, S. 38–97 und S. 713–809.
  28. Gerd-Klaus Kaltenbrunner: Angst vor einem Raubtier, das schon tot ist. In: Rheinischer Merkur/Christ und Welt 51, 12. Dezember 1986, S. 19.
  29. Günther Gillessen: Der Krieg der Diktatoren. Ein erstes Resumee der Debatte über Hitlers Angriff im Osten. In: FAZ Nr. 47, 25. Februar 1987.
  30. Arno Klönne: Bundestagswahl, Historiker-Debatte und „Kulturrevolution von Rechts“. In: Blätter für deutsche und internationale Politik 32 (1987), Heft 3, S. 285–296.
  31. Joseph-Wirth-Stiftung: Rückblick: Internationale Podiumsdiskussion am 29.03.1987: Relativierung des deutschen Faschismus contra friedliche Koexistenz? Zum bundesdeutschen 'Historikerstreit'.
  32. Lew Besymenski: Katheder-Revanchismus. Gedanken über die Ursprünge einer politischpsychologischen Kampagne. In: Blätter für deutsche und internationale Politik 32 (1987) 3, S. 273–284.
  33. Alexander Nikolajewitsch Jakowlew (Hg.): „Vojenno istoritschenskij schurnal“, 12/1991, 1/1992, 2/1992; deutsch übersetzt in: Lev A. Bezymenskij: Ausgewählte sowjetische Dokumente. – In: Gerd R. Ueberschär, Lev A. Bezymenskij (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 157–173 und 177–183.
  34. Bernd Bonwetsch: Stalins Äußerungen zur Politik gegenüber Deutschland 1939–1941. In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 148.
  35. Lev Bezymenskij: Stalins Rede vom Mai 1941 – neu dokumentiert. In: Gerd-R. Ueberschär, Lev Bezymenskij (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 131–144.
  36. Kurzfassung der Rede I.V. Stalins vor den Absolventen der Akademie der Roten Armee im Kreml, 5. Mai 1941
  37. Dokument Überlegungen des Generalstabs der Roten Armee zum Plan eines strategischen Aufmarschs der Streitkräfte der UdSSR für den Fall eines Krieges gegen Deutschland und seine Verbündete, Volltext deutsch
  38. Der Spiegel, 28. Mai 1990: Zeitgeschichte: Schlafende Aggressoren
  39. 100(0) Dokumente: Quellen- und Literaturhinweise
  40. Lev Bezymenskij: Ausgewählte sowjetische Dokumente. In: Gerd-R. Ueberschär, Lev Bezymenskij (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 186–193.
  41. Zitiert und übersetzt bei Alexander I. Boroznjak: Ein russischer Historikerstreit? Zur sowjetischen und russischen Historiographie über den deutschen Angriff auf die Sowjetunion. In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 119.
  42. Zitiert nach Alexander I. Boroznjak: Ein russischer Historikerstreit? Zur sowjetischen und russischen Historiographie über den deutschen Angriff auf die Sowjetunion. In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 121.
  43. Zitiert bei Alexander I. Boroznjak: Ein russischer Historikerstreit? In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 121.
  44. Ernst Nolte: Der europäische Bürgerkrieg 1917–1945. Nationalsozialismus und Bolschewismus. Herbig, 2000, ISBN 3-776-69003-8, S. 460–466.
  45. Ernst Nolte: Streitpunkte. Heutige und künftige Kontroversen um den Nationalsozialismus. Propyläen-Verlag, Berlin 1993, S. 268 ff.
  46. nach Hans-Erich Volkmann (Die Zeit 25/1997): Die Legende vom Präventivkrieg
  47. Siehe z. B. Wolfgang Strauss: Fortschreiten des Revisionismus in Russland, Staatsbriefe 7/2000
  48. Werner Maser: Der Wortbruch. Hitler, Stalin und der Zweite Weltkrieg. München 1994, S. VIII und S. 376 ff.
  49. Joachim Hoffmann: Die Angriffsvorbereitungen der Sowjetunion. In: Bernd Wegner (Hrsg.): Zwei Wege nach Moskau. Vom Hitler-Stalin-Pakt zum „Unternehmen Barbarossa“., Piper, München 1991, S. 367–388.
  50. Joachim Hoffmann: Stalins Vernichtungskrieg 1941–1945. 1995, S. 40.
  51. Joachim Hoffmann: Stalins Vernichtungskrieg 1941–1945. 1995, S. 42.
  52. Alexander I. Boroznjak: Ein russischer Historikerstreit? In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 117 f. und 123.
  53. Einführung von Vladimir Nevežin
  54. Walerij Danilow: Hat der Generalsstab der Roten Armee einen Präventivschlag gegen Deutschland vorbereitet? In: Österreichische Militärische Zeitschrift 1993/1, S. 41–51, die Zitate auf S. 43.
  55. Alexander I. Boroznjak: Ein russischer Historikerstreit? In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 119.
  56. Mikhail Ivanovich Meltyukhov: Stalin’s Missed Chance: Military History of the Soviet Union, Soviet Offensive Plans Controversy, Operation Barbarossa. Betascript Publishing 2010, ISBN 6130418221 (englische Übersetzung)
  57. Boris V. Sokolov: Kak nacalas vtoraja mirovaja. In: Nezavisimaja gazeta, 31. Dezember 1993.
  58. Boris V. Sokolov: World War II Revisited: Did Stalin Intend to Attack Hitler? In: Journal of Slavic Military Studies Band 11 (1998), Heft 2, S. 113–141; Б. В. Соколов: Правда о Великой Отечественной войне (Сборник статей). — СПб.: Алетейя, 1999.
  59. Bernd Bonwetsch: Stalins Äußerungen zur Politik gegenüber Deutschland 1939–1941. In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 149.
  60. Andreas Hillgruber: Noch einmal: Hitlers Wendung gegen die Sowjetunion 1940. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 33 (1982), S. 214–226.
  61. Horst Boog, Jürgen Förster, Joachim Hoffmann, Ernst Klink, Rolf-Dieter Müller, Gerd R. Ueberschär: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd.4: Der Angriff auf die Sowjetunion, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, ISBN 978-3-421-06098-3, S. 13–18.
  62. Gerhard Schreiber: Zur Perzeption des Unternehmens Barbarossa in der deutschen Presse. In: Gerd Ueberschär, Wolfram Wette (Hg.): Unternehmen Barbarossa. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941. Berichte, Analysen, Dokumente. Paderborn 1984, S. 41.
  63. Bernd Bonwetsch: Was wollte Stalin am 22. Juni 1941? Bemerkungen zum „Kurzen Lehrgang“ von Viktor Suworow. Blätter für deutsche und internationale Politik 1989, Nr. 6, S. 687–695.
  64. Bernd Bonwetsch: Stalins Äußerungen zur Politik gegenüber Deutschland 1939–1941. In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 149.
  65. Sergej Slutsch: Stalins „Kriegsszenario 1939“. Eine Rede, die es nie gab. Die Geschichte einer Fälschung. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 4 (2004), S. 597–636 (online).
  66. Gerd R. Ueberschär: „Rußland ist unser Indien.“ In: Hans-Heinrich Nolte (Hrsg.): Der Mensch gegen den Menschen. Hannover 1992, S. 66.
  67. Wigbert Benz: Die Lüge vom deutschen Präventivkrieg 1941. In: Geschichte lernen: Legenden – Mythen – Lügen. Heft 52 (1996). Friedrich-Verlag in Zusammenarbeit mit Klett, S. 54–59.
  68. Bernd Wegner: From Peace to War: Germany, Soviet Russia and the World, 1939–1941. Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hg.), Berghahn Books, 1997, ISBN 1571818820, S. 128, Fn 48: mit Berufung auf Dmitri Antonowitsch Wolkogonow, Triumph und Tragödie, S. 547, Fn 36.
  69. Krasnaja Swesda, 23. Mai 1991; zitiert bei Alexander I. Boroznjak: Ein russischer Historikerstreit? In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 128.
  70. Gerd R. Ueberschär: Hitlers Entscheidung zum Krieg gegen die Sowjetunion und die Präventivkriegsdiskussion in der neueren Literatur. In: Hans Schafranek, Robert Streibel (Hg.): 22. Juni 1941. Der Überfall auf die Sowjetunion. Picus Verlag, Wien 1991, S. 13–22.
  71. Ralf Georg Reuth (Hg.): Joseph Goebbels: Tagebücher 1924–1945. Band 4, Piper Verlag, München/Zürich 1992, S. 1504 und 1554.
  72. Gerd R. Ueberschär: Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Ein neuer Streit über die alte Präventivkriegthese? In: Johannes Klotz, Ulrich Schneider (Hg.): Die selbstbewußte Nation und ihr Geschichtsbild. Geschichtslegenden der Neuen Rechten – Faschismus/Holocaust/Wehrmacht. Papy Rossa Verlag, Köln 1997, S. 146.
  73. Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim-Verlag, Stuttgart 2002, S. 386–389.
  74. Gabriel Gorodetsky: Was Stalin Planning to Attack Hitler in June 1941? In: RUSI Journal, Band 131, Nr. 2 (Juni 1986).
  75. Dmitri A. Wolkogonow: Leserbrief an Izvestija, 16. Januar 1993.
  76. Dimitri Wolkogonow: Stalin. Triumph und Tragödie. Ein politisches Porträt. Claassen, Düsseldorf 1989, S. 496 f.
  77. Dimitri Wolkogonow: Stalin… S. 548–553, Zitat auf S. 548.
  78. Richard J. Evans: Im Schatten Hitlers? Historikerstreit und Vergangenheitsbewältigung in der Bundesrepublik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 66–69; Wolfgang Wippermann: Umstrittene Vergangenheit. Fakten und Kontroversen zum Nationalsozialismus Elephanten Press, Berlin 1998, S. 111 f. und 123.
  79. Jurij Kirsin: Die sowjetischen Streitkräfte am Vorabend des Großen Vaterländischen Krieges. In: Bernd Wegener: Zwei Wege nach Moskau. München 1991, S. 400 ff.
  80. Oleg V. Wischljow: Pocemu medlil I.V. Stalin v 1941 g.? In: Novaja i novejsaja istorija 36 (1992), Nr. 1, S. 86–97; Nr. 2, S. 70 ff.
  81. Jurij Gor'kov: Gotovil li Stalin upreždajuščij udar protiv Gitlera v 1941 g.? In: Novaja i novejšaja istorija 37 (1993), Nr. 3, S. 29–45.
  82. Machmut A. Gareev: Eshche raz k voprosu: gotovil li Stalin preventativnyi udar v 1941 g.? In: Movaia i noveishaia istoriia 2 (1994), S. 202.
  83. Alexander I. Boroznjak: Ein russischer Historikerstreit? In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 122 ff.
  84. Lev A. Bezymenskij: Stalins Rede vom 5. Mai 1941. In: Gerd R. Ueberschär, Lev A. Bezymenskij (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 131–144.
  85. Bianka Pietrow-Ennker (Die Zeit 09/1995): Es war kein Präventivkrieg
  86. BMI: Geschichtskommission
  87. Bogdan Musial: Kampfplatz Deutschland. Stalins Kriegspläne gegen den Westen. Berlin 2009.
  88. Siehe z. B. Manfred Hildermeier: Die Sowjetunion 1917–1991. Oldenbourg, 2. Auflage 2007, ISBN 3486583271, S. 597.
  89. Lageberichte der für die Feindaufklärung zuständigen Abteilung „Fremde Heere Ost“ vom 15. März bis 13. Juni 1941, dokumentiert bei Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenskij (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 276–280.
  90. Gerd Ueberschär: Hitlers Überfall auf die Sowjetunion 1941. In: Gerd Ueberschär, Lev A. Bezymenski (Hg.): Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. S. 56 ff.
  91. Gerd Wiegel: Die Zukunft der Vergangenheit. Konservativer Geschichtsdiskurs und kulturelle Hegemonie. Papy Rossa Verlag, Köln 2001, S. 96.
  92. Jörg Echternkamp: Die 101 wichtigsten Fragen – Der Zweite Weltkrieg. C.H. Beck, 2010, ISBN 3-406-59314-3.