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Benutzer:Proxy/Projekte

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Wappen derer von Westernhagen

Westernhagen ist der Name eines alten thüringer Adelsgeschlechts. Die Familie gehört ursprünglich zum untereichsfelder Uradel aus der Goldenen Mark.

Geschichte

Herkunft

Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1258 mit Conradus und Hermannus de Indagine (Hagen).[1] Mit letztgenannten Hermannus beginnt auch die ununterbrochene Stammreihe der Familie. Der Name wechselt von de Indagine, von Hayn, von Hagen bis von Westernhagen.[2]

Um 1300 erbauten Angehörige eine Burg Osternhagen bei Hundeshagen. Aber schon 1123 (urkundlich erstmals erwähnt 1288) sollen die Herren von Berlingerode, die alte Wasserburg Hagen bei Berlingerode errichtet haben. Die von Berlingerode waren wahrscheinlich stammesverwandt mit denen von Hagen. Mitglieder der Familie benannten sich später nach der alten Wasserburg von Westernhagen, nachdem die zweite östlich gelegene Burg Osternhagen errichtet wurde.[3] [4]

Ausbreitung und Besitzungen

Schon zur Zeit der Burgenerrichtung besaß die Familie ausgedehnte Allodialgüter. So unter anderem in Berlingerode, Bleckenrode, Breme und Ecklingerode. Dazu kamen Lehnsgüter des Stifts Quedlinburg in Nesselröden, Dudenborn, Campe, Gerblingerode, Immingerode und Tiftlingerode. Im Laufe der Zeit bestanden auch Lehnsverhältnisse zu den Grafen von Blankenburg und nach deren Aussterben zu den Nachfolgern den Herzögen von Braunschweig, sowie zu den Grafen von Schwarzfeld, den Herren von Eberstein, der Herrschaft Plesse und dem Erzstift Mainz. Ein Teil der Lehnsgüter wurde an Vasallen als Afterlehen weitergegeben.[4]

Während des Bauernkrieges 1525 wurden die Burgen Osternhagen und Westernhagen zerstört. Von der Burg Osternhagen besteht heute nur noch der Burghügel, an die Burg Westernhagen erinnert noch der Wall und der Graben. Vom Dreißigjährigen Krieg war auch das Eichsfeld schwer betroffen und wurde wiederholt von allen kriegführenden Parteien durchzogen. Doch konnte die innere Ordnung von der Ritterschaft unter Führung von Hans Albrecht von Westernhagen aufrecht gehalten werden. Auch der Siebenjährige Krieg brachte viel Not und Zerstörung, da vor allem die Westernhagenschen Gerichtsdörfer geplündert wurden. Hinzu kamen hohen Zahlungen an Kontributionen.[4]

Da ein Großteil der einheimischen Ritterfamilien zum protestantischen Glauben übertrat, wurde ihnen die Domherrenstellen in den Domkapitel verwehrt. So blieb den Nachgeborenen Söhne oftmals nur Offiziersstellen anzunehmen, was zu einem hohen Blutzoll führte. Die Söhne derer von Westernhagen wurden schon unter dem preußischen König Friedrich II. in das Pagenkorps aufgenommen und erzogen. Bis 1918 wurden sieben von ihnen zu Generälen ernannt. Im Ersten Weltkrieg fielen 12 Offiziere aus der Familie Westernhagen, im Zweiten Weltkrieg waren es 13. Nach dessen Ende wurden die Besitzungen der Familie in der DDR enteignet. Nach der Deutschen Wiedervereinigung konnte der Oberhof in Teistungen, ein Rittergut das bereits 1283 von den Westernhagen käuflich erworben wurde, vom Familienverbandsvorsitzenden restauriert werden.[4]

Am 27. Juni 1908 wurde ein Familienverband gegründet, der seit dem 4. Dezember 1909 möglichst alle zwei Jahre Familientage abhält.[2]

Linien und Persönlichkeiten

Hans und Burchard waren die Begründer der beiden Linien der Familie. Hans von Westernhagen (* 1357; † zwischen1429 und 1433) war der Stammvater der Teistunger Linie und Burchard von Westernhagen (* um 1360; † vor 1419) der Stifter der Linie zu Berlingerode.

Die Teistunger Linie teilte sich in die Äste zu Teistungen-Oberhof, begründet von Heinrich Ludwig von Westernhagen (* um 1665; † 1740), und Teistungen-Unterhof, begründet von Arnold Ludwig von Westernhagen (* 1668; † 1733). Aus ersten Ast kam Hugo Ludwig Hans Lewin von Westernhagen (* 1800; † 1870), königlich preußischer Rittmeister und Kreisdeputierter. Er heiratete 1821 Leopoldiene Hoffmann, Tochter des Bürgermeisters von Duderstadt und Regerierunmgsrates Karl Hoffmann. Aus der Ehe stammte der königlich preußische Generalmajor Heinrich Ferdinand Julius von Westernhagen (* 1828; † 1905). Sein Sohn aus der 1862 geschlossenen zweiten Ehe mit Auguste Defoy Heinrich Friedrich Lewin von Westernhagen (* 1864; † 1925) wurde ebenfalls königlich preußische Generalmajor.
Aus dem Ast Teistungen-Unterhof kam August Levin Ferdinand von Westernhagen (* 1817). Er starb 1866 als königlich preußischer Oberstleutnant. Sein Bruder Ferdinand Karl Albrecht von Westernhagen (* 1824; † 1882) war königlich preußischer Major und Ritter des Johanniterordens. Thilo Julius Bernhard Wilhelm von Westernhagen (* 1853), ein Sohn von August Levin Ferdinand aus der Ehe mit Agnes von Bülzingslöwen, starb am 2. Dezember 1920 in Hannover als königlich preußische General der Infanterie außer Dienst. 1955, mit dem Tod seines Sohnes Thilo August Armin Wilhelm von Westernhagen (* 1887), erlosch der Ast Teistungen-Unterhof im Mannesstamm.

Wappen

Wappen von 1258

Ein bereits 1258 erscheinendes Wappen zeigt in Blau ein aufgerichteten silbernen Löwen. Auf dem Helm mit blau-silbernen Helmdecken, zu beiden Seiten je ein pfahlrechter und ein waagerechter Hiebfänger, bestückt mit natürlichen Pfauenfederbüschen.[2]

Wappen von 1447

Ein Wappen aus dem Jahr 1447 zeigt in Blau ein aufgerichteten silbernen Leoparden. Auf dem Helm mit blau-silbernen Helmdecken, vier, zwei pfahl- und zwei balkenweise, goldene Pfeile.[2]

Namensträger

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München
  2. a b c d Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, Seite 132-133
  3. www.burgeninventar.de
  4. a b c d www.von-westernhagen.com

Literatur

  • Harald von Westernhagen: Das Geschlecht der von Westernhagen auf dem Eichsfeld: 1258-1958. Eigenverlag 1958.
  • Max von Westernhagen: Geschichte der Familie von Westernhagen während eines Zeitraums von 7 Jahrhunderten. Reprint d. Ausg. v. 1909, Eichsfeld Verlag, Heiligenstadt 2003; ISBN 978-3-935782-01-2
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, Seite 132-133; C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISSN 0435-2408

DEFAULTSORT:Westernhagen Kategorie:Deutsches Adelsgeschlecht Kategorie:Thüringisches Adelsgeschlecht