Mensch
Biologisch gesehen ist der Jetzt-Mensch (Homo sapiens sapiens) ein Säugetier und gehört zur Ordnung der Primaten, Unterordnung der Affen und der Familie der Menschenähnlichen (Hominidae).
Auch wenn der Mensch biologisch dem Tierreich angehört, so unterscheidet er sich in vermutlich zwei, sicher in einem Kriterium von den Tieren: Mit Bestimmtheit läßt sich wohl sagen, dass beim Menschen die biologische Evolution zu gunsten einer kulturellen Evolution in den Hintergrund geraten ist. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der Mensch noch auf "normalem" Weg aussterben kann, von Katastrophenereignissen (wie einem Metoriteneinschlag oder einer gigantischen Epidemie einmal abgesehen): Aufgrund seiner kulturellen Fähigkeiten ist er in der Lage, sich veränderten Umweltbedingungen sehr viel besser anzupassen als jedes Tier. Die Evolution hat sich beim Menschen auf die Verbesserung dieser Kulturfähigkeiten (Schrift, Computer, Gedankliche Konstrukte wie theoretische Physik) ausgeweitet, diese Kulturtechniken unterliegen nunmehr selbst einem Evolutionsprozess. Ein Tier dagegen unterliegt mit seinen Kulturtechniken der Evolution.
Zum zweiten ist der Mensch (vermutlich) im Gegensatz zum Tier sich und seiner eigenen Sterblichkeit bewußt.
Entwicklungsgeschichte
Der Mensch entwickelte sich vor etwa 5 bis 6 Millionen Jahren in Afrika. Stammesgeschichtlich etwa gleichzeitig hatten sich die Schimpansen von der gemeinsamen Entwicklungslinie abgezweigt.
Zu dieser Zeit entstanden auch die direkten Vorläufer des Menschen, die Australopithecinen (Südaffen): Im Osten Afrikas bildete sich der große ostafrikanische Graben, das Rift Valley. Aufgrund der entstehenden Gebirge versteppte der Osten Afrikas immer mehr. Es entstanden Regenwälder im Westen, und Steppenlandschaften im Osten. Der Graben trennte nicht nur Afrika in zwei Teile, sondern schuf auch unterschiedliche Biotope.
Im versteppten Osten begann der Mensch Mensch zu werden, als er den aufrechten Gang entwickelte.
Die ältesten Hominiden-Fossilien sind ca. 4,4 Millionen Jahre. Sie gehören zu einer Unterart, die als Australopithecus ramidus (von ramidus = die Wurzel) bezeichnet wird. Neben einer ganzen Reihe von Fossilien haben die Australopithecinen auch direktere Spuren hinterlassen: Bei Laetoli in der Olduvai-Schlucht in Tansania wurden Fußabdrücke gefunden, die von einem Australopithecus afarensis stammen und eindeutig den Aufrechten Gang belegen.
Eines der besterhaltenen Australopithecinen-Skelette gehört ebenfalls zu einem Weibchen der Unterart Australopithecus afarensis. Es wurde von Donald Johanson und Tom Gray in Hadar in Äthiopen gefunden. Am selben Tag noch (dem 30. November 1974) wurde dieses Weibchen, 3,18 Millionen Jahre nach seiner Geburt, auf den berühmt gewordenen Namen "Lucy" getauft. Die Legende sagt, dass den Entdeckern der Beatles-Song Lucy in the Sky with diamonds durch den Kopf gegangen war. Lucy hat ihre vorläufige Ruhe im Nationalmuseum von Äthiopien in Addis Abeba gefunden. Auch Lucy hat einiges zur Beweislage im Fall "Aufrechter Gang" beigetragen: Ihr Knochenbau zeigt eine Verdickung unter dem Kniegelenk) zum Abfangen des Körpergewichts beim Aufrechtgehen), und weist keine tiefe Grube mehr für die Elle im Ellbogen auf (wie bei Primaten, die sich mit den Fingerknöcheln beim Gehen abstützen).
Genetische Verwandtschaft
Der Mensch hat gemeinsame DNS-Basispaarketten von ca. 40 Proteinen Länge mit anderen Säugetieren und Lebewesen. Anhand der Übereinstimmung dieser Basispaarketten (BP) kann man eine Verwandtschaft ableiten. Noch sind längst nicht alle DNA-Sequenzen der Arten wie das menschliche vollständig dechiffriert. Man weiß also nicht die genaue Übereinstimmung sondern die menschliche Erbsubstanz benutzt fast das gleiche Alphabet wie Schimpansen z.B.
- Mit Schimpansen stimmen die BP zu 96-98 % überein.
- Schweine 90 %
- Fadenwürmer 75 %
- Taufliegen 60 %
Der Körper des Menschen besteht zu 60 % aus Wasser. Weitere Bestandteile: 20 % Proteine, 15 % Fette und 5 % Minerale.
Menschen unterscheiden sich von allen anderen Tieren in einer Reihe von Eigenarten: Sie benutzen eine komplexe Sprache zur Kommunikation, haben eine Zivilisation und geben Wissen von Generation zu Generation mittels schriftlicher Aufzeichnungen weiter.
Rechtlich gesehen ist der Mensch eine Person, deren Status je nach Staat unterschiedlich festgelegt ist. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen soll in jedem Staat einen Grundstatus vorgeben.
Siehe auch: