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Osaka

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Osaka-shi
大阪市
Osaka
Geographische Lage in Japan
Osaka (Japan)
Osaka (Japan)
Region: Kinki
Präfektur: Osaka
Koordinaten: 34° 42′ N, 135° 30′ OKoordinaten: 34° 41′ 38″ N, 135° 30′ 8″ O
Basisdaten
Fläche: 222,11 km²
Einwohner: 2.751.862
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte: 12.390 Einwohner je km²
Gemeindeschlüssel: 27100-4
Symbole
Flagge/Wappen:
Flagge/Wappen von Osaka
Baum: Kirsche
Blume: Stiefmütterchen
Rathaus
Adresse: Osaka City Hall
1-3-20, Nakanoshima
Kita-ku, Osaka-shi
Ōsaka-fu 530-8201 Japan
Webadresse: http://www.city.osaka.jp
Lage der Gemeinde Osaka in der Präfektur Ōsaka
Lage Osakas in der Präfektur
Lage Osakas in der Präfektur

Ōsaka (jap. 大阪市, -shi, [oˌosaka] Audio/?) – deutsch wie englisch heute meist Osaka, früher auch häufiger Ohsaka, Oosaka oder Ôsaka – ist mit 2,6 Millionen Einwohnern nach Tokio und Yokohama die drittgrößte Stadt Japans. Sie liegt im Westen der japanischen Hauptinsel Honshū an der Mündung des Flusses Yodo. Mit den ca. 17,5 Mio. Einwohnern im Ballungsgebiet Kansai (um Ōsaka, Kyōto und Kōbe) bildet Ōsaka eine der größten Metropolregionen der Welt und innerhalb Japans den Gegenpol zum Kantō-Gebiet um Tokio.

Die Stadt ist das traditionelle Handelszentrum Japans und heute eines der wichtigsten Industriezentren und einer der bedeutendsten Häfen Japans sowie Verwaltungssitz der Präfektur Ōsaka. Das alte Stadtzentrum von Ōsaka um Shinsaibashi liegt im Süden, das nördliche Zentrum hat mehr Geschäftscharakter.

Die Einwohner Ōsakas sprechen einen japanischen Dialekt, der Ōsaka-ben genannt wird. Ōsaka ist zudem als „Küche Japans“ und für seine komödiantische Unterhaltungskunst (Manzai) bekannt.

Bürgermeister von Ōsaka ist seit Dezember 2007 Kunio Hiramatsu.

Geographie

Satellitenphoto der Bucht von Ōsaka
Klimadiagramm von Osaka

Ōsaka liegt an der Bucht von Ōsaka. Das Stadtgebiet Ōsakas entspricht knapp 12 % der Fläche der Präfektur.

Stadtgliederung

Ōsaka ist in 24 Stadtbezirke (, -ku) eingeteilt:

Geschichte

Die Stadt Ōsaka hieß ursprünglich Naniwa. Die Stadt war als Naniwa no miyako bzw. Naniwa-kyō (難波京, dt. „Kaiserliche Residenzstadt Naniwa“) von 645 bis 655 unter dem Kōtoku-tennō und zuletzt 744 unter Shōmu-tennō die Hauptstadt Japans. Allerdings hatten in Naniwa vermutlich auch schon frühere Tennō ihren Sitz, z. B. erwähnt das Nihon Shoki, dass der Ōjin-tennō (reg. 270–310) den Ōsumi-Palast (大隅宮, Ōsumi no miya) in Naniwa bezog.

Es bestanden schon immer wichtige Land- und Seeverbindungen zwischen Yamato (heute Präfektur Nara), Korea und China. Die ehemalige Provinz Settsu bildet heute den nördlichen Teil der Präfektur Ōsaka mit einem Teil der heutigen Präfektur Hyōgo.

Die buddhistische Jōdō-Shin-shū-Religionsgemeinschaft gründete 1496 in Ishiyama (heute Teil von Ōsaka) ihr Hauptquartier im stark befestigten Tempel Ishiyama-Honganji. Oda Nobunaga begann 1576 die Belagerung des Tempels, die vier Jahre andauerte. Die Mönche ergaben sich 1580, der Tempel wurde vollkommen zerstört und Toyotomi Hideyoshi baute auf dem Platz seine eigene Burg, die Burg Ōsaka.

Ōsaka wurde vom Mittelalter bis in die vormoderne Zeit Ōzaka (大坂) genannt. Zu Beginn der Meiji-Zeit wurde die Stadt von der Regierung in ihren heutigen Namen Ōsaka umbenannt. Heutzutage ist Ōsaka nach Tokio und Yokohama die drittgrößte japanische Stadt und wirtschaftlich am bedeutendsten, da sich die wichtigsten Märkte für den Warenaustausch dort befinden.

Politik und Verwaltung

Der Stadtrat besteht aus 89 Abgeordneten. Diese werden in den einzelnen Stadtbezirken Ōsakas gewählt. Wieviel Abgeordnete die einzelnen 24 Stadtbezirke in den Stadtrat schicken dürfen, richtet sich nach der Bevölkerungsgröße dieser Bezirke. Alle vier Jahre wird der Stadtrat gewählt. Dieser wählt sich selber daraufhin einen Stadtrats-Vorsitzenden und seinen Stellvertreter.[1] Seit Mai 2008 ist dieser Vorsitzende Toshifumi Tagaya. Er gehört der LDP an.

Der Bürgermeister wird, auch alle vier Jahre, direkt vom Volk gewählt. Seit Dezember 2007 ist dieser Kunio Hiramatsu. Er, selbst parteilos, wurde bei der Wahl von der DPJ unterstützt.

Die nächste Wahl der Stadträte, wie auch die des Bürgermeisters, finden 2011 statt.

Verkehr

Mit dem Internationale Flughafen Kansai verfügt Ōsaka seit 1994 über einen modernen internationalen Flughafen auf einer künstlichen Insel vor der Küste der Bucht etwa 60 km südlich der Stadt. Zu seinem Einzugsgebiet zählen auch die Städte Nara, Kōbe und Kyōto. Verbindungen zwischen Stadt und Flughafen bestehen mit Bus und Bahn (Rapīto, Haruka).

Für Inlandsflüge dient hauptsächlich der Internationale Flughafen Ōsaka in Itami (nördlich von Ōsaka) und Toyonaka. Aufgrund seiner Lage mitten im Wohngebiet nahe Ōsaka, Kōbe und Kyōto gilt zur Eingrenzung der Lärmbelastung ein Flugverbot von 21 bis 7 Uhr. Ursprünglich sollte Itami mit dem Bau des Kansai-Flughafens geschlossen werden.

Neben der U-Bahn existiert ein Netzwerk von ehemaligen staatlichen (JR Nishi-Nihon) und privatgeführten Bahnen, die das Stadtzentrum mit seinen Nachbarorten verbinden. Die Keihan- und Hankyū-Linien verbinden mit Kyōto, die Hanshin- und Hankyū-Linien mit Kōbe, die Kintetsu-Linien mit Nara und Nagoya und die Nanka-Hauptlinie mit Wakayama.

Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge der Tōkaidō- und San’yō-Shinkansen halten am Bahnhof Shin-Ōsaka im Stadtbezirk Yodogawa.

Wirtschaft

In der Vergangenheit war Ōsaka das Zentrum des japanischen Handels, besonders im Mittelalter und in der vormodernen Zeit. Heutzutage haben die meisten Großunternehmen ihre Hauptbüros in Tokio, die sie am Ende der 1990er Jahre aus Ōsaka verlegt haben. Einige Konzerne haben allerdings den Standort in Ōsaka, z. B. Keyence, Daiwa House Industry, Sekisui House. Die Wirtschaftsflaute im Anschluss an das Ende der „Seifenblasenwirtschaft“ (Bubble Economy) traf Osaka und Kansai mit Insolvenzen, Arbeitslosigkeit und Kapitalabzug besonders hart, der Immobilienmarkt stagnierte, in- und ausländische Investoren zogen sich zurück, bzw. verlagerten nach Kanto.

Im Jahr 1970 fand in Ōsaka die erste Weltausstellung im asiatischem Raum, die Expo '70, statt. Mit dieser Weltausstellung unter dem Motto „Fortschritt und Harmonie für die Menschheit“ rückte sich Japan nach den Olympischen Spielen von 1964 in Tokio als Industriemacht ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Am 14. März 1970 eröffnete Kaiser Hirohito vor 7.000 geladenen Gästen die Expo. Bis zum 13. September präsentierten sich in Osaka 77 Staaten. Wahrzeichen der Ausstellung wurde der 102 m hohe Turm des sowjetischen Pavillons.

Kultur und Sport

Sportfest in Osaka (1931)

Ōsaka besitzt einige bedeutende Spielstätten für das klassische japanische Theater, wie das Kabuki-Theater Shin Kabuki-za, das Kyōgen-Theater Ōsaka Nōgaku Kaikan sowie das Nationale Bunraku-Theater. Außerdem ist die Stadt für seine komödiantische Unterhaltungskunst (Manzai) bekannt. Größere Feste sind die Midosuji-Parade und das Tenjin-Matsuri.

Ōsaka beheimatet zwei Mannschaften der japanischen Profi-Fußballliga, nämlich Gamba Osaka und deren Rivalen Cerezo Osaka. Damit ist die Stadt das einzige größere Fußballzentrum außerhalb des Großraums Tokio.

In Ōsaka fanden die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007 statt. 203 Verbände schicken knapp 2.000 Athleten in die Metropole.

Bildung

In Ōsaka befinden sich u. a. ein Campus der Kansai-Universität, ein Campus der Kansei-Gakuin-Universität, die Städtische Universität Ōsaka, die Sōai-Universität, der Hauptcampus der Technischen Universität Ōsaka und die Wirtschaftsuniversität Ōsaka.

Sehenswürdigkeiten und Sonstiges

Söhne und Töchter der Stadt

Osaka hat acht offizielle Partnerstädte:

Einzelnachweise

  1. Osaka City Council homepage: Authority of the City Council, abgerufen am 6. Juni 2009
Commons: Ōsaka – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien