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Automatic Identification System

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Das Automatic Identification System ist ein System welches die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs auf See und auf Revierfahrten erhöhen soll.

Jedes Seeschiff, das mit einer AIS-Einheit ausgestattet ist, sendet verschiedene schiffspezifische Daten, die von jedem AIS Empfangsgerät in Reichweite empfangen und ausgewertet werden können.

Ziel der Internationale Seeschifffahrts-Organisation (International Maritime Organization, IMO) ist es, jedes Seeschiff über 300 BRT mit dem AIS-System auszustatten.

Zu den gesendeten Daten gehören

statische Schiffsdaten:

  • Rufzeichen und Name
  • Länge / Breite
  • Schiffstyp
  • MMSI (Maritime Mobile Service Identity)
  • IMO Nummer

dynamische Schiffsdaten:

  • aktuelle Schiffsposition
  • Kurs über Grund (COG)
  • Geschwindigkeit über Grund (SOG)
  • Vorausrichtung (Heading)

Reisedaten:

  • Tiefgang
  • Hinweis auf evt. an Bord befindliche Gefahrgüter
  • Reiseziel und geschätzte Ankunftszeit

Die Reisedaten müssen von dem Wachhabenden Offizier auf der Brücke manuell eingegeben werden.

Empfang der AIS-Daten

Die AIS-Signale werden auf zwei UKW Kanälen mit den Frequenzen 161.975 MHz und 162.025 MHz als normales Datenprotokoll in HDLC Rahmen gesendet. Durch entsprechende Software oder Endgeräte werden die Daten, ähnlich einem Radarbild, grafisch aufbereitet.

Die Intervalle, in denen ein Schiff die Daten sendet, hängen von der eigenen Geschwindigkeit ab. Je langsamer sich das Schiff bewegt, desto länger sind die Sendeintervalle (max. alle 3 Min). Sehr schnelle Schiffe (neue Containerschiff]]e oder Katamarane) senden ihre AIS Daten im Schnitt alle 2 Sekunden.

Der Vorteil dieses Bildes gegenüber dem Rader ist u.a. das der Wachhabende Offizier die Kursveränderungen der Schiffe durch die Angabe des Zielhafens besser 'vorhersehen' kann.

Er kann zudem während des Revierfahrt auch die Schiffsbewegungen in Buchten oder hinter großen Hindernissen registrieren; das Radar ist in solchen Situationen nicht nützlich da das Echo von z.B. einem Berg zurückgeworfen werden würde. AIS empfängt jedoch dennoch die Signale von Schiffen, welche im "Schatten" des Berges fahren.

Des weiteren können die Schiffsdaten direkt in die Elektronische Seekarte (ECDIS) eingebunden werden, in denen dann sämtliche Schiffsbewegungen, inkl. der eigenen Position, dargestellt werden.