Wilhelm Busch


Heinrich Christian Wilhelm Busch (* 15. April 1832 in Wiedensahl; † 9. Januar 1908 in Mechtshausen) war einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands. Seine erste Bildergeschichte erschien 1859. Schon in den 1870er Jahren zählte er zu den bekannten Persönlichkeiten Deutschlands und zu seinem Todeszeitpunkt galt er als ein Klassiker des deutschen Humors[1], der mit seinen satirischen Bildergeschichten eine Volkstümlichkeit wie nur wenige seines Genres erreichte und heute als einer der Pioniere des Comic gilt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Bildergeschichten Max und Moritz, die fromme Helene, Plisch und Plum, Hans Huckebein, der Unglücksrabe und die Knopp-Trilogie. Vieler seiner Zweizeiler wie „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ oder „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“ sind zu festen Redewendungen im deutschen Sprachgebrauch geworden. Seine Satiren verspotten häufig Eigenschaften einzelner Typen oder Gesellschaftsgruppen. Er greift in seinen Bildergeschichten die Selbstzufriedenheit und zweifelhafte Moralauffassung des Spießbürgers und die Frömmelei bürgerlicher und geistlicher Personen auf.
Die Diskrepanz zwischen dem humoristischen Werk und der Person Wilhelm Busch ist groß. Er war ein ernster und verschlossener Mensch, der viele Jahre seines Lebens zurückgezogen in der Provinz lebte. Seinen Bildergeschichten, die er als „Schosen“ bezeichnete, maß er wenig Wert bei. Sie waren am Beginn für ihn nur ein Broterwerb, mit denen er nach einem nicht beendeten Kunststudium und jahrelanger finanzieller Abhängigkeit von den Eltern seine drückende wirtschaftliche Situation aufbessern konnte. Sein Versuch, sich als ernsthafter Maler zu etablieren, scheiterte an seinen eigenen Maßstäben. Trotz enger Kontakte zur deutschen Kunstszene kam es während seines Leben nie zu einer Ausstellung seiner Werke. Die meisten seiner Bilder hat Wilhelm Busch vernichtet, die erhaltenen wirken häufig wie Improvisationen oder flüchtige Farbnotizen und lassen sich nur schwer einer malerischen Richtung zuordnen. Seine von Heinrich Heine beeinflusste lyrische Dichtung und seine Prosatexte stießen beim Publikum, das mit den Namen Wilhelm Busch Bildergeschichten verband, auf Unverständnis. Die Reduzierung der künstlerischen Hoffnungen und die Ablegung überhöhter Erwartungen an das eigene Leben sind Motive, die sich sowohl in seinen Bildergeschichten als auch in seinem literarischen Werk wiederfinden.[2]
Leben
Familienhintergrund

Der Wundarzt Johann Georg Kleine, Wilhelm Buschs Großvater auf mütterlicher Seite, hatte sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts in dem kleinen, ländlich geprägten Ort Wiedensahl zwischen dem schaumburgischen Stadthagen und dem hannoverschen Kloster Loccum niedergelassen. Er erwarb dort 1817 ein strohgedecktes Fachwerkhaus, in dem rund 15 Jahre später Wilhelm Busch zur Welt kam.[3] Amalie Kleine, Wilhelm Buschs Großmutter, führte in dem Ort einen Krämerladen, in dem Buschs Mutter Henriette aushalf, während ihre zwei Brüder das Gymnasium besuchten. Johann Georg Kleine starb 1820. Seine Witwe führte gemeinsam mit ihrer Tochter den Kramladen weiter, um den Lebensunterhalt der Familie sicherzustellen. Mit 19 Jahren heiratete Henriette Kleine in erster Ehe den Nachfolger ihres Vater, den Wundarzt Friedrich Wilhelm Stümpe.[4] Bereits mit 26 Jahren war Henriette Kleine verwitwet, die drei Kinder aus dieser Verbindung waren noch als Kleinkinder verstorben. Etwa um 1830 ließ sich in Wiedensahl der unehelich geborene Bauernsohn Friedrich Wilhelm Busch nieder. Er hatte im benachbarten Loccum eine Kaufmannslehre absolviert.[5] Busch übernahm zunächst den Kramladen, den er von Grund auf modernisierte. Am 19. Mai 1831 heiratete er Henriette Kleine. Es ist nicht bekannt, ob es sich um eine Liebes- oder eine Vernunftehe handelte. Henriette Kleine stellte für einen jungen Mann, der seine Kaufmannslehrzeit gerade hinter sich hatte, eine attraktive Partie dar. Sie besaß neben dem Haus und dem Kramladen auch Äcker und Waldstücke. Dieser Besitz stammte von ihrem Vater und ihrem ersten Ehemann.[6]
Kindheit
Wilhelm Busch wurde am 15. April 1832 als erstes von sieben Kindern aus der Ehe zwischen Henriette Kleine und Friedrich Wilhelm Busch geboren. Sechs weitere Geschwister folgten in kurzem Abstand. Fanny (1834), Gustav (1836), Adolf (1838), Otto (1841), Anna (1843) und Hermann (1845) überlebten alle ihre Kinderzeit. Die Eltern waren strebsame, fleißige und fromme Protestanten, die es im Laufe ihres Lebens zu einigem Wohlstand brachten.[7] Sie konnten es sich später erlauben, neben Wilhelm zwei weitere ihrer Söhne studieren zu lassen. Die Bereitschaft Friedrich Wilhelm Buschs, in so hohem Maße in die Ausbildung seiner Söhne zu investieren, führte der Busch-Biograph Berndt W. Wessling zumindest zu einem Teil auf die uneheliche Abstammung Friedrich Wilhelm Buschs zurück. Unehelich war insbesondere im dörflichen Raum ein erheblicher gesellschaftlicher Makel und wurde mit „unehrlich“ gleichgesetzt.[8]

Der junge Wilhelm Busch war zwar groß gewachsen, jedoch von eher zartem und feingliedrigem Körperbau. Jungenhaft derbe Streiche, wie er sie später seinen Protagonisten Max und Moritz andichtete, blieben in seiner Wiedensahler Kindheit selten. Er selbst hat sich später in seinen autobiographischen Skizzen und Briefen als ein empfindsames, ängstliches Kind geschildert, das die „Bangigkeit gründlich studiert“[9] habe und fasziniert, mitleidig und verstört reagierte, wenn im Herbst die Haustiere geschlachtet wurden.[10] Das kindliche Miterleben der „schauderhaft anziehenden“[11] „Metamorphose in Wurst“[12] prägte Wilhelm Busch so nachhaltig, dass er sich während seines gesamten Lebens vor Schweinefleisch ekelte.[13]
Im Herbst 1841 wurde Wilhelm Busch seinem Onkel mütterlicherseits, dem 35-jährigen Pfarrer Georg Kleine in Ebergötzen, zur Erziehung anvertraut. Vermutlich geschah dies, weil Friedrich Wilhelm Busch für seinen Sohn eine bessere Erziehung wünschte als die Wiedensahler Dorfschule zu leisten vermochte, wo bis zu 100 Kinder gleichzeitig auf 66 Quadratmeter unterrichtet wurden.[14] Wiedensahls nächste weiterführende Schule lag in Bückeburg und die Buschs hätten ihren Sohn dort als Kostgänger bei einer fremden Familie unterbringen müssen. Pfarrer Georg Kleine, der gerade selbst erst Vater geworden war, verfügte in Ebergötzen über ein geräumiges Pfarrhaus und war prädestiniert, gemeinsam mit seiner Frau Fanny Petri eine Ersatzelternrolle wahrzunehmen.[15] Tatsächlich erwies sich Georg Kleine als ein verantwortungsbewusster und fürsorglicher Onkel, bei dem Wilhelm Busch in den Jahren seiner Erfolglosigkeit immer wieder Zuflucht fand.[16]

Von seinem Onkel erhielt Wilhelm Busch Privatunterricht, an dem auch sein neuer Freund Erich Bachmann teilnehmen durfte. Erich Bachmann war der Sohn des wohlhabendsten Müllers von Ebergötzen und im selben Alter wie Wilhelm Busch. Die Freundschaft zu Erich Bachmann, die Wilhelm Busch später als die längste und unverbrüchlichste seines Lebens bezeichnete, fand in der 1865 veröffentlichten Geschichte von Max und Moritz ihren literarischen Nachhall. Ein kleines Bleistiftporträt, das Wilhelm Busch im Alter von 14 Jahren von seinem Freund zeichnete, zeigt Erich Bachmann als pausbäckigen, selbstbewussten Jungen, der ähnlich wie der Max dieser Geschichte von derber Struktur war. Das zeitgleich entstandene Selbstporträt Buschs weist einen Haarwirbel auf, der bei Moritz zur kessen Tolle wurde.[17]
In welchen Fächern Georg Kleine seinen Neffen und dessen Freund unterrichtete, ist nicht genau bekannt. Als Theologe war Georg Kleine Altsprachler, so dass ein Unterricht in modernen Sprachen nicht stattfand. In Mathematik erlernte Wilhelm Busch bei seinem Onkel nur die vier Grundrechenarten. Vermutlich war der naturwissenschaftliche Unterricht etwas umfangreicher, denn Georg Kleine war wie viele Pfarrer seiner Zeit Imker und verfasste Aufsätze und Fachbücher über sein Hobby.[18][19] Wilhelm Busch hat in späteren Geschichte seine Kenntnisse der Imkerei unter Beweis gestellt. Zum Unterricht gehörte auch Zeichnen und später das Lesen von deutschen und englischen Dichtern.[20]
Zu seinen leiblichen Eltern hatte Wilhelm Busch während seiner Ebergötzer Jahre wenig Kontakt. Die Distanz von 165 Kilometern zwischen Wiedensahl und Ebergötzen entsprach damals einer dreitägigen Reise mit dem Pferdewagen.[21] Der Vater kam zwar ein oder zwei Mal pro Jahr zu Besuch. Die Mutter blieb wegen der Versorgung der jüngeren Kinder und neuer Schwangerschaften in Wiedensahl zurück. Erst als Zwölfjähriger kehrte Wilhelm Busch für einen Besuch zu seiner Familie zurück. Bei der Wiederbegegnung erkannte die Mutter ihren Sohn zunächst nicht.[22] Einige Biographen Buschs sehen in der frühen Entfremdung von den Eltern und vor allem von der Mutter die Ursache für Wilhelm Buschs spätere Probleme, enge emotionale Bindungen zu Frauen einzugehen.[23] Im Herbst 1846 zog Familie Kleine mit Wilhelm Busch nach Lüthorst am Solling um. Für Wilhelm Busch war es der Abschied von einem Ort, von dem er selber später sagte, er habe hier den letzten und schönsten Teil seiner Kindheit verlebt.[24]
Studium
Wilhelm Busch wurde am 11. April 1847 in Lüthorst von seinem Onkel konfirmiert. Damit endete auch die Zeit, die er bei der Familie Kleine verbrachte. Im September 1847 begann er ein Maschinenbaustudium am Polytechnikum Hannover. Buschs Biographen sind sich nicht einig, aus welchem Grund die schulische Ausbildung in diesem Moment abgebrochen wurde. Die meisten Biographen vertreten die Ansicht, dass dies auf Wunsch des Vaters geschah, der für seinen musisch veranlagten Sohn nicht ausreichend Verständnis gehabt habe.[25] Buschs Biographin Eva Weissweiler vermutet jedoch, dass auch Pfarrer Georg Kleine an dieser Entscheidung wesentlichen Anteil hatte. Mögliche Auslöser sind nach ihrer Ansicht Wilhelm Buschs freundschaftlicher Umgang mit dem Gastwirt Brümmer, in dessen Gaststube politisch debattiert wurde und Buschs mangelnde Bereitschaft, jedes Wort der Bibel und des Katechismus zu glauben.[26]
Buschs Aufnahme am Polytechnikum wäre beinahe an seinen mangelhaften Mathematikkenntnissen gescheitert.[27] Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, den Stoff zu bewältigen, studierte Busch fast vier Jahre in Hannover. Wenige Monate vor Abschluss des Studiums konfrontierte er die Eltern mit dem Wunsch, an die Kunstakademien in Düsseldorf zu wechseln. Nach dem Bericht von Buschs Neffen Hermann Nöldeke war es vor allem die Mutter, bei der er Unterstützung fand.[28] Der Vater gab schließlich nach und im Juni 1851 reiste Wilhelm Busch nach Düsseldorf, um sich dort an der Kunstakademie einzuschreiben.[29] Zu seiner Enttäuschung wurde der 19-jährige Wilhelm Busch dort nicht zur Klasse der fortgeschritteneren Studenten zugelassen, sondern kam nur in eine der vorbereitenden Klassen.[30] Obwohl die Eltern Studiengebühren für ein Jahr bezahlt hatten, blieb Wilhelm Busch dem Unterricht sehr schnell zunehmend fern. Im Mai 1852 reiste Wilhelm Busch nach Antwerpen ab, um sein Kunststudium an der Académie Royale des Beaux-Arts fortzusetzen. Seine Eltern hatte er mit dem (nicht zutreffenden) Argument überzeugt, dass das Studium dort weniger verschult als in Düsseldorf sei und er in Antwerpen die alten Meister studieren könne.[31] In Antwerpen sah er sich erstmals Gemälden von Peter Paul Rubens, Adriaen Brouwer, David Teniers und Frans Hals konfrontiert.[32] Die Gemälde schürten bei ihm die Begeisterung für Malerei, ließen ihn aber gleichzeitig an den eigenen malerischen Fähigkeiten zweifeln.[33] Schließlich brach er das Studium in Antwerpen ab. Nach einer schweren Typhuserkrankung kehrte er 1853 mittellos nach Wiedensahl zurück.
München
Der von seiner Erkrankung noch schwer gezeichnete Wilhelm Busch verbrachte die nächsten fünf Monate mit Malen und dem Sammeln von Volksmärchen, Sagen, Liedern, Balladen, Reimen und Bruchstücken aus dem lokalen Aberglauben.[34] Buschs Biograph Joseph Kraus bewertet diese Sammlung als brauchbaren Beitrag zur Volkskunde, weil Wilhelm Busch nicht nur die Eigenheiten des Erzählers, sondern auch die Begleitumstände der Erzählsituation festhielt.[35] Wilhelm Busch versuchte diese Sammlung zu publizieren, fand aber keinen Verleger. Die Sammlung erschien erst nach seinem Tode und brachte ihm während der NS-Zeit den Ruf ein, ein „völkischer Seher“ gewesen zu sein.[36]

Nachdem Wilhelm Busch ein weiteres halbes Jahr bei seinem Onkel Georg Kleine in Lüthorst verbracht hatte, wollte er in München sein Kunststudium fortzusetzen. Der Wunsch führte zum Zerwürfnis mit dem Vater, der ihn schließlich mit einer letzten Geldzahlung nach München verabschiedete.[37] Die Erwartungen, die Wilhelm Busch gegenüber dem Kunststudium in München gehegt hatte, wurden wiederum nicht erfüllt. Vier Jahre lang ließ Wilhelm Busch sich scheinbar planlos treiben, kehrte zwar immer wieder zu seinem Onkel nach Lüthorst zurück, hatte aber den brieflichen Kontakt zu den Eltern abgebrochen.[38] Seine Situation erschien ihm so perspektivlos, dass er in den Jahren 1857 und 1858 erwog, nach Brasilien auszuwandern, um dort Bienen zu züchten.[39] Kontakte zur Münchner Kunstszene fand er in dem gerade gegründeten Künstlerverein Jung München, in dem nahezu alle wichtigen Münchener Maler, darunter Friedrich Lossow, Theodore Pixi, Karl von Piloty, Wilhelm Diez und Franz von Lenbach, zusammengeschlossen waren.[40] Für die Vereinszeitung verfertigte Wilhelm Busch unter anderem Karikaturen und Gebrauchstexte. An den Stammtischen von Jung München verkehrte auch Kaspar Braun, der die satirischen Zeitungen Münchener Bilderbogen und Fliegende Blätter verlegte. Dieser bot ihm schließlich eine freie Mitarbeit bei diesen Blättern an.[41]
Wilhelm Busch lieferte an Kaspar Braun zunächst nur Illustrationen; später fügte er auch eigene Texte zu seinen Zeichnungen hinzu.[42] Erstmals war er schuldenfrei war und verfügte über ausreichende Geldmittel. In diese Zeit scheint auch die erste intensivere Beziehung zu einer Frau zu fallen. Darauf weist jedenfalls eine erhaltengebliebene Selbstkarikatur hin, die er der Vielgeliebten in Ammerland widmete.[43]
In die frühen Münchner Jahre fallen auch Wilhelm Buschs heute so gut wie vergessene Versuche als Librettist. Bis 1863 schrieb er drei größere Bühnenarbeiten, von denen mit Sicherheit zwei und möglicherweise auch die dritte von dem niederbayerischen Komponisten Georg Kremplsetzer vertont wurden. Weder Liebestreu und Grausamkeit, eine romantische Oper in drei Akten, noch das Märchensingspiel Hansel und Gretel oder Der Vetter auf Besuch, eine Art Opera buffa, waren sonderlich erfolgreich. Bei der Inszenierung von Der Vetter auf Besuch kam es außerdem zu Streitigkeiten zwischen Busch und Kremplsetzer, so dass Busch seinen Namen als Autor zurückzog und das Stück auf dem Theaterzettel nur noch als Singspiel von Georg Kremplsetzer geführt wurde.[44]
Max und Moritz

Zwischen 1860 und 1863 verfasste Wilhelm Busch über hundert Beiträge für den Münchener Bilderbogen und die Fliegenden Blätter. Die Abhängigkeit vom Verleger Kaspar Braun fand Busch zunehmend beengend, so dass er sich mit Heinrich Richter, dem Sohn des sächsischen Malers Ludwig Richter einen Verleger suchte. In Heinrich Richters Verlag waren bislang nur Werke von Ludwig Richter sowie Kinderbücher und religiöse Erbauungsliteratur erschienen.[45] Wilhelm Busch war sich dieser Tatsache möglicherweise nicht bewusst, als er mit Heinrich Richter die Publikation eines Bilderbuches vereinbarte. Die Themenwahl war Wilhelm Busch freigestellt gewesen, seine vier vorgeschlagenen Bildergeschichten stießen jedoch bei Heinrich Richter auf Vorbehalte. Die Bedenken Heinrich Richters waren berechtigt, die 1864 erschienen Bilderpossen erwiesen sich als Misserfolg. Vermutlich als Wiedergutmachung für den erlittenen finanziellen Verlust, bot Wilhelm Busch seinem Dresdner Verleger das Manuskript von Max und Moritz an und verzichtete dabei auf jegliche Honorarforderungen. Heinrich Richter lehnte das Manuskript allerdings wegen mangelnder Verkaufsaussichten ab. Kaspar Braun erwarb schließlich die Rechte daran für eine einmalige Zahlung von 1.000 Gulden, was etwa zwei Jahreslöhnen eines Handwerkers entsprach. Für Wilhelm Busch war dies eine stolze Summe, für Kaspar Braun sollte sich das Geschäft als verlegerischer Glücksgriff erweisen.[46]
Der Verkauf von Max und Moritz verlief zunächst sehr schleppend. Erst ab der zweiten Auflage 1868 verbesserten sich die Verkaufszahlen und in Buschs Todesjahr 1908 zählte man bereits die 56. Auflage und mehr als 430.000 verkaufte Exemplare.[47] Von der Kritik blieb das Werk zunächst unbeachtet. Erst lange nach 1870 kritisierten es die Pädagogen der Bismarckzeit als frivoles Werk mit jugendgefährdender Wirkung.[48]
Frankfurt am Main

Mit zunehmendem wirtschaftlichen Erfolg kehrte Wilhelm Busch immer häufiger nach Wiedensahl zurück. In München lebten nur noch wenige seiner Bekannte, der Künstlerverein hatte sich zwischenzeitlich aufgelöst.[49] Wilhelm Busch löste daraufhin seinen Hausstand in München auf. Sein Werben um Anna Richter, eine 17-jährige Kaufmansstochter, die Wilhelm Busch durch seinen Bruder Gustav kennenlernte, scheiterte. Vermutlich weigerte sich Anna Richters Vater, seine Tochter einem zu dem Zeitpunkt noch unbekannten Künstler anzuvertrauen, der ohne regelmäßiges Einkommen war.[50] Im Juni 1867 besuchte Wilhelm Busch das erste Mal seinen Bruder Otto in Frankfurt am Main, wo dieser als Hauslehrer der wohlhabenden Bankiers- und Industriellenfamilie Keßler angestellt war. Busch schloss schnell Freundschaft mit Johanna Keßler, die anders als ihr Mann ausgesprägt musisch veranlagt war. Die siebenfache Mutter war in Frankfurt eine einflussreiche Kunst- und Musikmäzenin, die in ihrer Villa an der Bockenheimer Landstraße regelmäßig einen Salon veranstaltete, in dem Maler, Musiker und Philosophen verkehrten.[51] In Wilhelm Busch glaubte sie einen großer Maler zu entdecken und Anton Burger, der führende Maler der Kronberger Malerkolonie, unterstütze sie in dieser Einschätzung.[52] Während sie Wilhelm Buschs humoristischen Zeichnungen nicht viel abgewinnen konnte, wollte sie seine Malerkarriere fördern und richtete sie ihm zunächst eine Wohnung und ein Atelier in ihrer Villa ein. Später nahm Wilhelm Buschs sich eine eigene Wohnung in der Nähe der Keßlerschen Villa, in der eine Haushälterin der Familie Keßler regelmäßig nach dem Rechten sah.[53] Von der Unterstützung und Bewunderung Johanna Keßlers motiviert, studierte gelten die Frankfurter Jahre als der Zeitraum, in der Wilhelm Busch malerisch am produktivsten war. Sie zählen auch zu den geistig angeregtesten, da er sich durch seinen Bruder intensiver mit dem Werk Arthur Schopenhauers auseinandersetzte und durch Johanna Keßler am kulturellen Leben Frankfurts teilnahm.[54]
Wilhelm Busch ließ sich nicht dauerhaft in Frankfurt am Main nieder. Gegen Ende der 1860er Jahre pendelte er ständig zwischen Frankfurt, Wiedensahl, Lüthorst und Wolfenbüttel, wo sich sein Bruder Gustav niedergelassen hatte.[55] Die Verbindung zu Johanna Keßler währte fünf Jahre, nach seiner Rückkehr nach Wiedensahl im Jahre 1872 blieb es zunächst bei einer Brieffreundschaft, die in den Jahren zwischen 1877 und 1891 völlig einschlief. Erst 1891 kam es auf Initiative der Keßlerschen Töchter wieder zu einem Kontakt zwischen Wilhelm Busch und der mittlerweile verwitweten Johanna Kessler.[56]
Der Heilige Antonius von Padua und die Fromme Helene
In die Frankfurter Jahre fällt auch die Veröffentlichung von drei in sich geschlossenen Bildergeschichten, die teilweise oder ganz von Buschs antiklerikaler Einstellung bestimmt waren und in Deutschland vor dem Hintergrund des Kulturkampfes schnell weite Verbreitung fanden.[57] Wilhelm Busch begriff seine Geschichten in der Regel nicht als eine Stellungnahme zu Fragen des politischen Tagesgeschehens. In ihrer satirischen Überzeichnung von Frömmelei, Aberglauben und spießiger Doppelmoral gehen zumindest zwei der Bildergeschichten weit über den konkreten historischen Kontext hinaus.[58] Die dritte Bildergeschichte, Pater Filucius, hat einen stärkeren Zeitbezug und wurde von Wilhelm Busch selbstkritisch als eine allegorische Eintagsfliege bezeichnet.[59]

In Der Heilige Antonius von Padua[60] wendet er sich mit seiner Bildsatire gegen das Heiligenbild der katholischen Kirche. Die Bildergeschichte erschien zu dem Zeitpunkt, zu dem Pius IX. die Dogmen der päpstlichen Unfehlbarkeit verkündete, an denen sich die protestantische Welt außerordentlich rieb.[61] Die Bildergeschichte erschien im Verlag Moritz Schauenburg, der wegen anderer Veröffentlichungen besonders streng von der Zensur überwacht wurde.[62] Am 8. Juli 1870 klagte die Staatsanwaltschaft in Offenburg den Verleger Moritz Schauenburg wegen „Herabwürdigung der Religion und Erregung öffentlichen Ärgernisses durch unzüchtige Schriften“ an, eine Anklage, die Wilhelm Busch sehr traf.[63] Das Düsseldorfer Landgericht folgte dem Offenburger Beispiel und ließ das Werk beschlagnahmen. Obwohl der Verleger Schauenburg in Offenburg am 27. März 1871 freigesprochen wurde, wurde in Österreich sogar ein Verbot des Werkes ausgesprochen, das bis 1902 Gültigkeit hatte.[64]
In der Frommen Helene beleuchtet Wilhelm satirisch religiöse Heuchelei und zwielichtige Bürgermoral:
- Ein guter Mensch gibt gerne acht,
- Ob auch der andre was Böses macht;
- Und strebt durch häufige Belehrung
- Nach seiner Beß'rung und Bekehrung
Viele Einzelheiten der Frommen Helene lassen Kritik am Lebenskonzept der Familie Keßler erkennen. Johanna Keßler war mit einem deutlich älteren Mann verheiratet und ließ ihre Kinder von Gouvernanten und Hauslehrern großziehen, während sie eine aktive Rolle im Frankfurter Gesellschaftsleben spielte.

- Schweigen will ich vom Theater
- Wie von da, des Abends spät,
- Schöne Mutter, alter Vater
- Arm in Arm nach Hause geht
- Zwar man zeuget viele Kinder,
- Doch man denket nichts dabei.
- Und die Kinder werden Sünder,
- Wenn's den Eltern einerlei.
Auch die Heirat der deutlich gealterten Helenen mit dem reichen G. I. C. Schmöck scheint eine Parallele zu Johanna Keßlers Mann zu sein, der seinen Namen zu J. D. H. Keßler abkürzte. Nach Meinung der Busch-Biographin Weissweiler leitet sich Schmöck von Schmock ab, einem jiddischen Schimpfwort, das Dummkopf, Trottel oder Idiot bedeutet. Johanna Keßler wird auch diese Anspielung verstanden haben, denn ihr Mann war an Kunst und Kultur gänzlich uninteressiert.[65]

Im zweiten Teil der Frommen Helene greift Wilhelm Busch das katholische Pilgerwesen an. Begleitet von ihrem Vetter Franz, einem katholischen Priester, geht die bislang kinderlose Helene auf Wallfahrt. Die Wallfahrt zeigt Erfolg; nach gebührender Zeit bringt Helene Zwillinge zur Welt, deren Ähnlichkeit mit ihrem Erzeuger jedoch dem Leser deutlich macht, dass nicht Schmöck sondern Vetter Franz der Vater ist. Vetter Franz findet jedoch ein vorzeitiges Ende, da er sich nicht nur für Helene sondern auch für das Küchenpersonal interessiert und deshalb vom eifersüchtigen Kammerdiener Jean erschlagen wird. Der mittlerweile verwitweten Helen bleiben nur Rosenkranz, Gebetbuch und Alkohol als Lebenstrost. Ihr Ende findet sie, als sie betrunken in eine brennende Petroleumlampe stürzt. Nach Helenens tragikomischen Ende formuliert der Spießer Nolte einen Moralsatz, der vielfach als treffende Zusammenfassung schopenhauerischer Weisheit ausgelegt wird:[66]
- Das Gute – dieser Satz steht fest -
- Ist stets das Böse, was man läßt!
Pater Filucius ist die einzige Bildergeschichte im Gesamtwerk, die auf eine Anregung des Verlegers zurückgeht und gilt unter den drei antiklerikalen Bildergeschichten als die schwächste.[67] Golo Mann bezeichnet sie sogar als die unerfreulichste [der] Versgeschichten.[68] Die Geschichte zielte nach dem Erfolg des Heiligen Antonius und der Frommen Helene erneut auf eine antikatholische Käuferschaft ab und richtete sich gegen den umstrittenen Jesuitenorden. Im Werk Wilhelm Buschs gibt es nur einige wenige weitere Versgeschichten, die sich auf aktuelle Ereignisse beziehen. Zu diesen Ausnahmen zählt Monsieur Jacques à Paris während der Belagerung von 1870. Die Busch-Biografin Manuela Diers bezeichnet es als ein geschmackloses Werk, das antifranzösische Affekte bedient und sich über die Not der Franzosen in ihrer von den preußischen Truppen belagerten Hauptstadt lustig macht.[69] Es zeigt einen zunehmend verzweifelten französischen Bürger, der während der deutschen Belagerung von Paris in seiner Not zunächst eine Maus als häusliches Wildbret verzehrt, dann den Schwanz seines Hundes amputiert, um ihn zu kochen und schließlich eine Explosionspille erfindet, die erst seinen Hund und dann zwei seiner Mitbürger das Leben kostet.[70] Eva Weissweiler weist allerdings darauf hin, dass Wilhelm Busch in seinen Geschichten nach allen Seiten ironische Hiebe austeilte.[71] Mit Eginhard und Emma (1864), einer fiktiven Familienepisode aus dem Leben Karl des Großens machte er den enthuastischen Ruf nach einem deutschen Reich auf den Fundamenten des Heiligen Römischen Reiches und den höfischen Katholizismus lächerlich; in Der Geburtstag oder die Partikularisten ironisierte er die fanatisch anti-preußischen Gesinnung.[72]
Kritik des Herzens


Mit dem Wegzug von Frankfurt verzichtete Wilhelm Busch für eine Weile darauf, weitere Bildgeschichten zu zeichnen und widmete sich überwiegend seinem ersten rein literarischen Text, der Gedichtsammlung Kritik des Herzens. Mit seinen Gedichten wollte er sich seiner Leserschaft als neuer, ernsthafter Wilhelm Busch zeigen. Die zeitgenössische Kritik reagierte auf die 81 Gedichte überwiegend verständnislos bis vernichtend. Selbst sein langjähriger Freund Paul Lindau fand es schwer, die Sammlung schön zureden, nannte sie sehr ernsthafte, tief empfundene, reizende Gedichte. [73] Seine Leserschaft reagierte dagegen verstört bis aufgebracht auf die Gedichte, die häufig Ehe und Sexualität thematisierten.
- Das Bild des Mann's in nackter Jugendkraft
- So stolz in Ruhe und bewegt so edel,
- Wohl ist's ein Anblick, der Bewundrung schafft;
- Drum Licht herbei! Und merke dir's, o Schädel!
- Jedoch ein Weib, ein unverhülltes Weib -
- Da wird dir's doch ganz anders, alter Junge.
- Bewundrung zieht sich durch den ganzen Leib
- Und greift mit Wonneschreck an Herz und Lunge.
- Und plötzlich jagt das losgelaßne Blut
- Durch alle Gassen, wie die Feuerreiter.
- Der ganze Kerl ist eine helle Glut;
- Er sieht nichts mehr und tappt nur noch so weiter.
Eva Weissweiler schließt nicht aus, dass eine zunehmende Alkoholsucht Busch daran hinderte, sich mit seinem Werk selbstkritisch auseinanderzusetzen.[74] Er schien sich jedoch seines Problems bewusst zu sein. Er schlug Einladungen zu Feiern, bei denen Alkohol getrunken wurde, zunehmend aus. Wein ließ er sich von Otto Bassermann nach Wiedensahl schicken, damit in seiner unmittelbaren Umgebung seine Sucht möglichst unentdeckt blieb. Auch auf seinen Bildern zeigte er immer häufiger Trinker.[75] Alkohol war nicht seine einzige Sucht. 1874 zeigte Wilhelm Busch, der ein starker Raucher war, Symptome einer schweren Nikotinvergiftung.[76]
Im Januar nahm die holländische Schriftstellerin Marie Anderson brieflichen Kontakt zu Wilhelm Busch auf. Sie gehörte zu den wenigen, die sich lobend über Kritik des Herzens äußerte und plante außerdem, das Buch für eine holländische Zeitung zu rezensieren.[77] Wilhelm Busch reagierte euphorisch auf ihren Brief; zwischen Januar und Oktober 1875 wechselten sie über fünfzig Briefe. Die Briefe Marie Andersons sind bis auf einen nicht erhalten. Nur Buschs Briefe, die sich an sie richten, sind in Abschriften erhalten.[78] Marie Anderson scheint eine unermüdliche Fragerin gewesen zu sein, die Wilhelm Busch motivierte, sich zu Fragen der Philosophie, Religion und Moral zu äußern.[79] Im Oktober 1875 kam es in Mainz zu einer Begegnung zwischen den beiden. Nach dem Ausflug kehrte Wilhelm Busch in fürchterlicher Stimmung zu seinem Verleger Otto Friedrich Bassermann nach Heidelberg zurück. Aus dessen Erinnerungen ist überliefert, dass mehrere Familienmitglieder die Ursache für Buschs auffälliges Verhalten in einer missglückten Brautschau vermuteten. Es gibt tatsächlich keine Hinweise darauf, dass Wilhelm Busch nach dem Kontakt mit Marie Anderson noch eine nähere Beziehung mit einer Frau anstrebte.[80]
Abenteuer eines Junggesellen
Trotz der Schaffenspause nach dem Wegzug von Frankfurt gehören die 1870er Jahren zu Wilhelm Buschs produktivsten Jahren. 1874 veröffentlichte er Dideldum!, eine Sammlung kurzer Bildgeschichten. Ab 1875 erschien seine Knopp-Trilogie. Abenteuer eines Junggesellen war der erste Teil, deren Fortsetzungen als Herr und Frau Knopp 1876 und Julchen 1877 erschien. Erstmals ist hier der Bürger nicht Opfer handlungsstarker Plagegeister, wie es in Max und Moritz oder Hans Huckebein, der Unglücksrabe der Fall war, sondern durchgängig die handelnde Hauptperson.[81] Gänzlich unpathetisch lässt er seinen Helden Tobias Knopp der eigenen Vergänglichkeit gewahr werden:

- Rosen, Tanten, Basen, Nelken
- Sind genötigt zu verwelken;
- Ach - und endlich auch durch mich
- Macht man einen dicken Strich
Um der Leere seines Daseins zu begegnen, geht Tobias Knopf im ersten Teil der Trilogie auf Brautschau und besucht seine alten Freunde, die er durchgängig in wenig beneidenswerten ehelichen Verhältnissen vorfindet. Da ihn auch das Beispiel des einsam lebenden Eremiten nicht überzeugt, macht er nach Hause zurückgekehrt kurzerhand seiner Haushälterin einen Heiratsantrag, der nach Meinung Buschs Biographen Joseph Kraus der kürzeste der deutschen Literaturgeschichte ist:[82]
- Mädchen, - spricht er – sag mir ob -
- Und sie lächelt: Ja, Herr Knopp!
In der Darstellung der „ehelichen Lustbarkeiten“ ging Wilhelm Busch bis an die Grenze dessen, was bei einer im Buchhandel des 19. Jahrhunderts frei verkäuflichen Veröffentlichung möglich war.[83] Lebensinhalt der beiden wird schließlich Tochter Julchen. Und nachdem Tobias Knopp ein zufriedenes Eheleben lang von einer Mahlzeit zur anderen duselt und schließlich auch seine Tochter verheiratet hat, wird sein Leben wieder gänzlich bedeutungslos.
- Knopp der hat hienieden nun
- Eigentlich nichts mehr zu tun. -
- Er hat seinen Zweck erfüllt. -
- Runzlich wird sein Lebensbild. -

Nach Ansicht von Buschs Biograph Berndt W. Wessling schrieb sich Wilhelm Busch mit seiner Knopp-Trilogie die Lust auf eine Ehe vom Leib.[84] Seine Haushälterin fand er in seiner Schwester Fanny.[85] An Marie Anderson schrieb er: Ich werde nie heiraten ... Bei meiner Schwester habe ich es nun auch gut.[86] Bis zum Tod von Fannys Mann, dem Pastor Hermann Nöldeke, lebte er gemeinsam mit Fannys Familie im Pfarrhaus. Nach dem Tod seines Schwagers 1879 ließ er das Pfarrwitwenhaus nach seinen Vorstellungen umbauen. Dort führte ihm die Schwestern den Haushalt und er vertrat an seinen drei minderjährigen Neffen die Vaterstelle. Seine Schwester hätte es vorgezogen, wegen der Ausbildung ihrer Söhne in einer städtischeren Umgebung zu leben. Nach den Erinnerungen des Buschneffens Adolf Nöldeke knüpfte Wilhelm Busch seine Sorge für die Familie jedoch an einen Verbleib in Wiedensahl.[87] Das Zusammenleben mit Wilhelm Busch bot Fanny Nöldeke und ihre drei Kinder nicht die Idylle der Knoppschen Ehe. Insbesondere die Jahre um 1880 waren für Wilhelm Busch eine Zeit der körperlichen und seelischen Krisen. Wilhelm Busch ertrug keinen Besuch, so dass Fanny Nöldeke allen Kontakt zum Dorf abbrechen musste. Freunde wie Otto Friedrich Bassermann, Franz von Lenbach, Hermann Levi oder Wilhelm von Kaulbach lud er nicht nach Wiedensahl ein, sondern traf er sie in Kassel oder Hannover.[88] Fanny Nöldeke musste den Haushalt ohne Hilfe bewältigen.[89] Widersetzte sich seine Schwester seinen Wünschen, geriet er in Rage.[90] Nach wie vor war Wilhelm Busch alkoholsüchtig. Seine 1878 erschienene Bildergeschichte Die Haarbeutel thematisiert in neun Einzelepisoden, wie sich Mensch und Tier betrinken. Nur vordergründig komisch und harmlos, ist es aus Sicht der Busch-Biographin Weissweiler eine bittere Studie über die Sucht und den durch sie hervorgerufenen Zustand des Wahns.[91]
Ab 1873 kehrte Wilhelm Buschm mehrmals nach München zurück und nahm intensiv am Leben der Münchner Künstlergesellschaft teil. Es war sein Versuch, sich nicht zu sehr ins provinzielle Leben zurückzuziehen.[92] Ab 1877 unterhielt er in München sogar ein Atelier. Es wurde sein letzter Versuch, sich als ernsthafter Maler zu etablieren.[93] Seine Aufenthalte in München beendete er 1881 abrupt, nachdem er während eines gemeinsam Varietébesuches mit der Familie von Lenbach in stark angetrunkenem Zustand die Veranstaltung laut pöbelnd unterbrochen und beim anschließenden geselligen Beisammensein eine Szene gemacht hatte.[94]
Was mich betrifft
Am Ende von Buschs Laufbahn als Zeichner von Bildergeschichten entstanden die beiden Werke Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter (1883) und Maler Klecksel (1884), die beide künstlerisches Scheitern thematisieren und somit gleichsam ein Selbstkommentar sind.[95] Beide Geschichten haben eine einleitende Vorreden, die nach Ansicht des Busch-Biographen Joseph Kraus Bravourstücke der komischen Lyrik sind.[96] Während in Balduin Bählamm der bürgerliche Hobby-Dichter und der Münchener Dichterkreis Die Krokodile mit seinen Hauptvertretern Emanuel Geibel, Paul von Heyse und Adolf Wilbrandt verspottet werden, zielt Maler Klecksel vor allem auf den bürgerlichen Kunstkenner ab, dessen Schlüssel zur Kunst vor allem der Preis des Werkes ist.

- Mit scharfen Blick nach Kennerweise
- Seh ich zunächst mal nach dem Preise,
- Und bei genauerer Betrachtung
- Steigt mit dem Preise auch die Achtung.
- Ich blicke durch die hohle Hand,
- Ich blinzle, nicke: Ah, scharmant!
- Das Kolorit, die Pinselführung,
- Die Farbentöne, die Gruppierung,
- Dies Lüster, diese Harmonie,
- Ein Meisterwerk der Phantasie.
1886 erschien die erste Biographie über Wilhelm Busch im deutschen Buchhandel. Der Verfasser Eduard Daelen, ein Maler und Schriftsteller, war vehementer Anti-Katholik und der Ansicht, in Wilhelm Busch einen Gleichgesinnten gefunden zu haben.[97] Als „Über Wilhelm Busch und seine Bedeutung“ erschien, waren sowohl Busch als auch sein Freundeskreis peinlich berührt. In der skurrilen Laudatio setzte Eduard Daelen Wilhelm Busch mit Größen wie Leonardo da Vinci, Peter Paul Rubens und Gottfried Wilhelm Leibniz gleich und zitierte unkritisch aus dem Briefwechsel mit Busch. Den Literaturwissenschaftler Friedrich Theodor Vischer, der in seinem Aufsatz „Über neuere deutsche Karikatur“ neben einer respektvollen Würdigung Buschs auch einige kritische Anmerkungen traf, griff Daelen in seitenlangen Tiraden als „Literaturbonzen“ an und unterstellte ihm den „Eunuchenneid des vertrockneten Philisters“.[98] Auf Daelens biografischen Versuch antwortete als einer ersten der Literaturhistoriker Johannes Proelß mit einem Essay in der Frankfurter Zeitung. Das Essay enthielt eine Reihe falscher biographischer Daten und war für Wilhelm Busch der Anlass, sich in der selben Zeitung im Oktober und Dezember 1886 in zwei autobiographischen Folgen mit dem Titel Was mich betrifft über sich selber zu äußern.[99] Die autobiographischen Schriften teilen dem Leser nur das dürftigste mit. Busch deutete seinen Leser jedoch auch an, dass er zahlreiche dunkle Stunden durchlebte: Es kommt die stille, einsame, dunkle Nacht. Da geht's um in der Gehirnkapsel und spukt durch alle Gebeine, und du wirfst dich von dem heißen Zipfel deines Kopfkissens auf den kalten und her und hin, bis dir der Lärm des aufdämmernden Morgens wie ein musikalischer Genuß erscheint.[100] Analytiker lesen aus Buschs autobiografischen Essays eine tiefgehende Identitätskrise heraus.[101] Busch revidierte seine selbstbiografischen Äußerungen in den kommenden Jahren immer wieder. Die letzte Fassung, die unter dem Titel Von mir über mich erschien, enthält weniger biografische Informationen als die Erstfassung Was mich betrifft. Auch die Anzeichen von Bitterkeit und Belustigung über sich selbst sind darin verschwunden.[102]
Die letzten Jahre

Das Prosastück Eduards Traum erschien 1891. Der Text weist keinen eigentlichen Handlungsstrang auf, sondern besteht aus vielen kleinen ineinander geschachtelten Episoden. Die Urteile über diese Erzählung gehen weit auseinander. Joseph Kraus sieht in dieser Erzählung den eigentlichen Höhepunkt des Lebenswerkes Wilhelm Buschs[103], die Busch-Neffen hielten es für eine Perle der Weltliteratur und die Herausgeber der Kritischen Gesamtausgabe konstatieren eine Erzählweise, die keine Entsprechung in der Literatur seiner Zeit habe.[104] Eva Weissweiler sieht in der Erzählung dagegen den vergeblichen Versuch Wilhelm Buschs, sich im Genre der Novelle zu bewähren, die in ihren polemischen Seitenhieben gegen alles was ihn jemals geärgert und gekränkt hat, seelische Abgründe freilegt, die seine Bildergeschichten nur erahnen lassen.[105] Die 1895 erschienene Erzählung Der Schmetterling ist im Vergleich zu Edwards Traum stringenter in der Erzählweise, fand jedoch kaum eine Leserschaft, weil sie so wenig zum Gesamtwerk von Busch zu passen schien. [106]
1896 gab Wilhelm Busch das Malen endgültig auf und trat gegen eine Abfindung von 50.000 Goldmark alle Rechte an den Verlag Bassermann ab.[107] Busch fühlte sich alt, weil er zum Schreiben und Malen eine Brille benötigte und ihm die Hände leicht zitterten. Auch seine Schwester fühlte sich nicht mehr so rüstig, so dass er gemeinsam mit Fanny Nöldeke 1898 dem Angebot seines Neffen Ottos folgte, in das große Pfarrhaus in Mechtshausen umzuziehen.[108] Für ihn war es der Rückzug auf das Altenteil. Wilhelm Busch las Biografien, Romane und Erzählungen auf deutsch, englisch und französisch. Er ordnete seine Werken, schrieb Briefe und Gedichte. Die meisten der Gedichte der Sammlungen Schein und Sein und Zu guter Letzt entstanden 1899.[109] Die Jahre danach verliefen ereignislos. Anfang Januar 1908 erkrankte er an Halsschmertzen, in der Nacht vom 08. auf den 09. Januar schlief er so unruhig, dass nur Kampfer und ein paar Morphiumtropfen ihm für ein paar Stunden Ruhe brachten. Noch bevor der Arzt kam, den Otto Nöldeke in den Morgenstunden rief, war Wilhelm Busch entschlafen.[110]
Dichten, Schreiben, Zeichnen
Die Schaffensperioden
Buschs Biograph Joseph Kraus teilt das Werk Wilhelm Buschs in drei unterschiedlichen Schaffensperioden ein. Er weist allerdings darauf hin, dass es sich hierbei um eine Vereinfachung handelt, da in jeder dieser Perioden auch Werke auftauchen, die ihrer Art nach in eine spätere oder frühere Periode fallen.[111] Allen drei Schaffensperioden ist Buschs Fixierung auf Formen des deutschen kleinbürgerlichen Lebens gemeinsam.[112] Seine Bauernfiguren sind Personen bar jeder Feinfühligkeit und noch seine letzte Prosaskizze zeigt das Dorfleben in unsentimentaler Drastik.[113]
Die Jahre 1858 bis 1865 sind die Jahre, in denen Wilhelm Busch primär für die Fliegenden Blätter und den Münchener Bilderbogen arbeitete. In den Fliegenden Blättern finden sich schon 1859 die Rollengedichte Lieder eines Lumpen, die bereits damals das pessimistische und misanthropische Menschenbild Buschs resümieren. Im Werk von Wilhelm Busch stellen diese Rollengedichte eine Ausnahme dar, da der ansonsten weitgehend apolitische Busch sich hier auf Tagesaktuelles bezieht. Auf die sozialen Verbesserungen, Pressefreiheit und den demokratischer Fortschritt, die die Märzrevolution mit sich brachte, geht er nicht ein. Wilhelm Busch spottet lediglich, dass er sich in der Wachtstube die bislang noch nicht geschätzten Rechte des Rauchens und des Biertrinkens erkämpfte.[114]

Die Schaffensperiode von 1866 bis 1884 ist vor allem von den großen Bildergeschichten wie der Frommen Helene geprägt. Buschs Bildergeschichten sind das Gegenteil jener Repräsentationskultur, die die Gründerzeit prägte. Es sind Lebensläufe in absteigender Linie wie die vom Maler Klecksel, der als hoffnungsvoller Musensohn beginnt und als Schimmelwirt endet. Andere Geschichten handeln von Kindern oder Tieren, die nichts Gutes versprechen oder sind Farcen, die lächerlich machen, was sich selber groß und bedeutend vorkommt.[115] Scheinbar folgen die frühen Bildergeschichten dem Schema der Kinderbücher der klassischen Aufklärungspädagogik, zu deren bekanntesten Beispielen Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter zählt. Diese Kinderliteratur zielte darauf ab, Kindern die „verheerenden Folgen bösen Verhaltens“ zu demonstrieren. Die pädagogische Quintessenz der Bildergeschichten Buschs ist jedoch häufig nicht mehr als eine leere Form oder eine philiströse Banalität und führt die moralische Nutzanwendung ad absurdum.[116] Wilhelm Busch maß den Bildergeschichten, die ihn zu einem wohlhabenden Mann machten, keinen künstlerischen Wert bei: „Ich betrachte meine Sachen als das was sie sind, als Nürnberger Tand, als Schnurrpfeiferen, deren Wert nicht in ihrem künstlerischen Gehalt, sondern in der Nachfrage des Publikums zu suchen ist....“ schrieb er in einem Brief an Heinrich Richter.[117]
Von 1885 bis zum Todesjahr 1908 dominieren im Werk Wilhelm Buschs Prosa und Gedichte. Der Schmetterling, ein 1895 veröffentlichter Prosatext, wird allgemein als autobiographischer Rechenschafts verstanden.[118] Peters Verzauberung durch die Hexe Lucinde, als deren Slaven er sich bezeichnet, könnte eine Anspielung auf Johanna Keßler sein. Und wie Peter kehrt auch Wilhelm Busch an den Geburtsort zurück. Sie entspricht dem Muster der romantischen Reiseerzählung, wie sie Ludwig Tieck mit Franz Sternbalds Wanderungen begründet hat und Wilhelm Busch spielt viruos mit den überlieferten Formen, Motiven, Bildern und Topoi dieser Erzählform.[119]
Technik
Der Verleger Kaspar Braun, der Wilhelm Busch mit den ersten Illustrationen beauftragte, hatte in jungen Jahren in Deutschland die erste Werkstatt gegründete, die mit Holzstich arbeitete. Diese Methode des Hochdruckverfahrens war gegen Ende des 18. Jahrhunderts von dem englischen Grafiker Thomas Bewick entwickelt worden und wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts zur meist verwendeten Reproduktionstechnik für Illustrationen. Wilhelm Busch hat stets betont, dass er zuerst die Zeichnungen anfertigte und dann die Verse dazu. Erhalten gebliebene Vorzeichnungen zeigen dicht nebeneinander Zeilennotizen, Bildideen, Bewegungs- und Physiognomiestudien.[120] Die Vorzeichnung wurde dann von Busch mit Hilfe eines Bleistifts auf den grundierte Platten von Hirn- oder Kernholz von Harthölzern übertragen. Die Arbeit war schwierig, weil nicht nur die Güte der eigenen Übertragungsleistung das Einfluss beeinflusste, sondern auch die Güte des hölzenen Druckstocks. Jeder Szene der Bildergeschichte entsprach ein bezeichneter Buchsbaumstock.[121] Alles, was auf dem späteren Druck weiß bleiben sollte, wurde von Facharbeitern mit Sticheln aus der Platte gestochen. Der Holzstich erlaubt eine feinere Differenzierung als der Holzschnitt und die möglichen Tonwerte reichen fast an Tiefdruckverfahren wie Kupferstich heran. Nicht immer war die Umsetzung durch den Holzstecher jedoch adäquat zur Vorzeichnung und Wilhelm Busch ließ einzelne Platten nacharbeiten oder gar neu anfertigen.[122] Die grafische Technik des Holzstichs ließ bei all ihren Möglichkeiten keine feine Strichführung zu. Dies ist der Grund, warum vor allem in den Bildergeschichten bis Mitte der 1870er Jahren bei Buschs Zeichnungen die Konturen so stark in den Vordergrund treten, was den Buschschen Figuren eine spezifische Charakteristika verleiht.[123]


Ab Mitte der 1870er Jahren wurden Wilhelm Buschs Zeichnungen mit Hilfe der Zinkografie gedruckt. Bei dieser Technik bestand keine Gefahr mehr, dass ein Holzstecher den Charakter seiner Zeichnungen veränderte. Die Originale wurden fotografiert und auf eine lichtempfindliche Zinkplatte übertragen. Nach wie vor brauchte dieses Verfahren einen eindeutigen Tuschstrich, es war aber deutlich schneller und die Bildergeschichten haben beginnend mit Herr und Frau Knopp mehr den Charakter einer freien Federzeichnung.[124]
Merkmale der Bildergeschichten
Buschs virtuose Kombination von Wort und Bild stellt einen Vorgriff auf Comic und Zeichentrickfilm dar. Jedes Geschehen in dramatisch-komischer Weise zu Zerstörung, Unordnung und Chaos zu verwandeln, ist ein gemeinsames Grundprinzip im zeichnerischen Werk Buschs und der Entwicklung von Comic und Zeichentrickfilms. Seine Arbeit hat ihm daher ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend den ehrenden Beinamen Großvater der Comics oder Urvater der Comics eingebracht.
Schon seine frühen Bildergeschichten unterscheiden sich von denen seiner Kollegen, die gleichfalls für Kaspar Braun arbeiteten. Seine Bilder zeigen eine zunehmende Konzentration auf die Hauptfiguren, sind sparsamer in der Binnenzeichnung und weniger kleinteilig im Ambiente. Die Pointe entwickelt sich aus einem dramaturgischen Verständnis der ganzen Erzählung heraus.[125] Die Handlung seiner Bildergeschichten ist wie in einem Film in Einzelsituationen zerlegt. Hierdurch vermittelt Busch, zuweilen durch Perspektivwechsel verstärkt, den Eindruck von Bewegung und Aktion.[126] Nach Ansicht von Gert Ueding ist die Bewegungsdarstellung, die Busch trotz der Beschränkung des Mediums gelingt, bislang unerreicht geblieben.[127]
Als eine von Buschs genialsten und revolutionärsten Bildergeschichten gilt Der Virtuos, die 1865 erschienene Geschichte eines Pianisten, der zu Neujahr einem begeisterten Zuhörer ein Privatkonzert gibt. Diese Sartire auf selbstdarstellerische Künstlerattitüde und deren übertriebene Verehrung weicht vom Schema Buschs übriger Bildergeschichten ab, weil die einzelnen Szenen nicht mit gebundenen Texten kommentiert sind, sondern lediglich Termini aus der musikalischen Fachsprache wie Introduzione, Maestoso oder Furtissimo Vivacissimo verwendet werden. Die Szenen steigern sich im Tempo, wobei jeder Körperteil und jeder Kleidungszipfel in diese Steigerung mit einbezogen sind. Schließlich werden die vorletzten Szenen zu einer Simultanschau mehrerer Bewegungsphasen des Pianisten und die Noten lösen sich in über dem Flügel tanzenden Notenzeichen auf.[128][129] Bildende Künstler haben sich bis weit ins 20. Jahrhundert von dieser Bildergeschichte inspirieren lassen. August Macke hielt in einem Brief an seinen Galeristen Herwarth Walden sogar fest, dass er die Bezeichnung Futurismus für die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Italien entstandene avantgardistische Kunstbewegung für verfehlt halte, da bereits Wilhelm Busch ein Futurist gewesen sei, der Zeit und Bewegung ins Bild gebannt habe.[130] Ähnlich zukunftsweisend sind einzelne Szenen der Bilder zur Jobsiade, die 1872 veröffentlicht wurde. Bei Jobs theologischen Examen sitzen ihm zwölf geistliche Herren in weißen Perücken gegenüber. Auf ihre keineswegs schwierigen Fragen antwortet ihr Prüfling so blödsinnig, dass jede Antwort ein synchrones Kopfschütteln der Prüfenden auslöst. Die Perücken geraten in empörte Bewegung und aus der Szene wird eine Bewegungsstudie, die an die Phasenfotografien Eadweard Muybridges erinnern. Muybridge hatte zwar 1872 mit seinen Bewegungsstudien begonnen, veröffentlichte diese aber erst 1893, so dass es sich bei diesem fließendem Übergang von der Zeichnung zur Kineamtographie ebenfalls um eine künstlerische Pionierleistung Buschs handelt.[131]
Sprache
Wilhelm Buschs Zeichnungen werden durch die treffsicheren Verse in ihrer Wirkung erhöht. Kennzeichnend für die Bildergeschichte sind überraschende Reime, ironische Verdrehungen, Verspottungen romantischer Stilelemente, Überspitzungen und Doppeldeutigkeiten.[132] Der Kontrast zwischen der komischen Zeichnung und dem scheinbar ernsthaften Begleittext, der für Buschs spätere Bildergeschichten so typisch ist, findet sich schon bei Max und Moritz. So steht die rührselige Erhabenheit der Witwe Bolte in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Anlass, dem Verlust ihrer Hühner:[133]

- Fließet aus dem Aug ihr Tränen!
- All mein Hoffen, all mein Sehnen,
- Meines Lebens schönster Traum
- Hängt an diesem Apfelbaum
Viele der in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangenen Zweizeiler haben die Anmutung eines gewichtigen Weisheitsspruches, entpuppen sich aber bei näherer Betrachtung als Scheinwahrheit, Scheinmoral oder auch nur als Binsenweisheit. Kennzeichnend für sein Werk sind außerdem zahllose Lautmalereien. „Schnupdiwup“ entführen Max und Moritz die gebratenen Hühner mit der Angel durch den Kamin, „Ritzeratze“ sägen sie in die „Brücke eine Lücke“, „Rickeracke! Rickeracke! Geht die Mühle mit Geknacke“ und „Klingelings“ reist Kater Munzel in der Frommen Helen den Kronleuchter von der Decke. Ähnlich einfallsreich ist Wilhelm Busch bei der Vergabe der Eigenname, die seine Figuren häufig treffend charakterisieren. „Studiosus Döppe“ würde den Leser als geistige Größe überraschen; Figuren wie die „Sauerbrots“ lassen keine Frohnaturen erwarten und „Förster Knarrtje“ keinen eleganten Salonlöwen.[134]
Der größere Teil der Bildergeschichten ist in vierhebigen Trochäen gedichtet:[135]
- Max und Moritz, diese beiden
- Mochten ihn darum nicht leiden.
Eine Übergewichtung der betonten Silben verstärkt dabei die Komik der Verse. Daneben finden sich Daktylen, bei denen auf eine betonte Silbe zwei unbetonte folgen. Sie finden sich beispielsweise in Plisch und Plum und unterstreichen die dozierende, feierliche Ansprache, die Lehrer Bokelmann seinen Schülern hält oder bauen im Sauerbrot-Kapitel von Abenteuer eines Junggesellen' durch den Wechsel von Trochäen und Daktylen Spannung auf.[136] Das Busch häufig Form und Inhalt seiner Dichtung aufeinander abstimmt, zeigt sich auch in Fipps, der Affe, wo für ein Gespräch über die Weisheit der Schöpfung, die in der Würde des Menschen ihren Höhepunkt findet, der epische Hexameter gewählt ist.[137]
Sowohl in seinen Bildergeschichten als auch in seinen Gedichten nutzte Wilhelm Busch gelegentlich dem Leser vertraute Fabel, die er teils ihrer Moral beraubt, um sich der aus dem Fabelgeschehen entwickelnden komischen Situationen und Konstellationen zu bedienen, teils macht er sie zum Medium einer ganz anderen Wahrheit.[138] Auch hier kommt Buschs pessimistische Welt- und Menschensicht zum Tragen. Während traditionelle Fabeln den Wert einer praktischen Philosophie vermitteln, die zwischen Gut und böse unterscheidet, geht in Buschs Weltsicht gutes und böses Handeln nahtlos ineinander über.[139]


Prügelstrafen und andere Grausamkeiten
In den meisten der Bildergeschichten Wilhelm Buschs wird geprügelt, gepeinigt, verletzt und geschlagen: Spitze Bleistifte durchstoßen Malermodelle, Hausfrauen stürzen ins Küchenmesser, Diebe werden von Schirmen aufgespießt, Schneider guillotinieren ihre Peiniger mit der Schere, Lausbuben werden in Mühlen zu Korn vermahlen, Betrunkene verkohlen zu einem schwärzlichen Etwas und Katzen, Hunde, Affen verlieren ihre Extremitäten. Noch heute wird Wilhelm Busch besonders von Pädagogen und Psychologen deswegen als verkappter Sadist eingeordnet.[140] Auch Eva Weissweiler weist darauf hin, dass der Schwanz bei Wilhelm Busch so häufig verbrannt, abgerissen, eingeklemmt, in die Länge gezogen oder aufgegessen wird, dass es nur schwerlich als Zufall zu werten sei. Sie ist der Ansicht, dass diese Aggressionen sich nicht gegen Tiere, sondern gegen die Phallussymbolik des Tierschwanzes richtet und vor dem Hintergrund des unterentwickelten Sexuallebens Wilhelm Buschs zu sehen ist.[141] Drastische Texte und Bilder waren allerdings für Karikaturen jener Zeit durchaus charakteristisch und weder Verleger noch Publikum oder Zensur fanden daran etwas bemerkenswertes.[142] Thema und Motive insbesondere der frühen Bildergeschichten Buschs stammen häufig aus der Trivialliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts und Wilhelm Busch hat den grausigen Ausgang seiner Vorlagen häufig sogar deutlich abgemildert.[143]
Ähnlich verhält es sich mit der Prügelstrafe, die im 19. Jahrhundert zur gängigen und weithin akzeptierten Erziehungsmethode zählte. Wilhelm Busch hat mit Meister Druff in Abenteuer eines Junggesellen und mit Lehrer Bokelmann in Plisch und Plum eine fast sexuell wirkende Lust an dieser Strafe karikiert.[144] Schläge und Demütigungen als Grundgerüst einer Pädagogik finden sich auch im Spätwerk beschrieben, so dass die Busch-Biografin Gudrun Schury diese Erziehungsmethode als ein Lebensthema Buschs bezeichnet.[145] Noch in der Lyriksammlung Zu guter Letzt von 1904 heißt es:
- Es saust der Stock, es schwirrt die Rute.
- Du darfst nicht zeigen, was du bist
- Wie schad, o Mensch, daß dir das Gute
- Im Grunde so zuwider ist.
Es gibt zwar im Nachlass Buschs eine Notiz „Durch die Kinderjahre hindurchgeprügelt“[146], allerdings keinen Hinweise darauf, dass Wilhelm Busch diese kurze Notiz auf sich bezog.[147] Auf seinen Vater und seinen Onkel kann sie sich nicht beziehen, da Busch nur eine Tracht Prügel erwähnt, die er von seinem Vater erhalten habe und auch sein Onkel Georg Kleine bestrafte den Neffen lediglich einmal mit Schlägen, nachdem dieser dem Dorftrottel die Pfeife mit Kuhhaaren gestopft hatte. Georg Kleine verwendete statt dem üblichen Peddigrohr jedoch einen getrockneten Dahlienstengel, womit die Bestrafung mehr symbolischen Charakter hatte.[148] Eva Weissweiler weist jedoch daraufhin, dass Busch drei Jahre lang die Wiedensahler Dorfschule besuchte und dort mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur Zeuge von Prügelstrafen wurde, sondern wahrscheinlich auch selber körperlich gezüchtigt wurde.[149] In Abenteuer eines Junggesellen skizziert Wilhelm Busch zwar eine Form von gewaltfreier Reformpädagogik. Diese scheitert jedoch vollständig. In den Prügelszenen drückt sich letztlich das pessimistische Menschenbild Wilhelm Buschs aus, das in der von Augustinus beeinflussten protestantischen Ethik des 19. Jahrhunderts wurzelt:[150] Der Mensch ist von Natur aus böse, seinen Lastern wird er niemals Herr. Zivilisierung ist das Ziel der Erziehung, kann aber das Triebhafte im Menschen nur oberflächlich überdecken.[151] Sanftmut führt nur zu einer Fortsetzung seiner Missetaten und Strafe muß sein, auch wenn diese zu unverbesserlichen Lausbuben, dressierten Marionetten oder im Extremfall zu toten Kindern führt.[152]
Antisemitismus
Der sogenannte Gründerkrach von 1873 führte zu einer stark zunehmenden Kritik an der Hochfinanz sowie zu einer Ausbreitung und Radikalisierung des Antisemitismus, der in den 1880er-Jahren zu einer breiten Unterströmung wurde.[153] Dabei erfolgte eine Trennung in ein „raffendes“ Finanzkapital und ein „schaffendes“ Produktionskapital. Dem „guten“, „bodenständigen“ „deutschen“ Fabrikbesitzer wurde von antisemitischen Agitatoren wie Theodor Fritsch der „raffende“, „gierige“, „blutsaugende“ „jüdische“ Finanzkapitalist in Form des „Plutokraten“ und „Wucherers“ entgegengestellt.[154] Wilhelm Busch gehört zu den Autoren, denen eine Bedienung dieses antisemitischen Klischees vorgeworfen wird. Zwei Stellen werden dafür als Beleg besonders häufig herangezogen. In der Frommen Helene heißt es:

- Und der Jud mit krummer Ferse,
- Krummer Nas' und krummer Hos'
- Schlängelt sich zur hohen Börse
- Tiefverderbt und seelenlos.
Noch deutlicher ist diese Charakterisierung von Juden in der Erzählung Plisch und Plum hervor, die nach Ansicht des Busch-Biografen Joseph Kraus auch in einem antisemitischen Hetzblatt stehen könnte und Eva Weissweiler als eines der einprägsamsten und hässlichsten Porträts eines Ostjuden bezeichnete, das die deutsche Satirelandschaft zu bieten habe.[155]
- Kurz die Hose, lang der Rock
- Krumm die Nase und der Stock
- Augen schwarz und Seele grau,
- Hut nach hinten, Miene schlau -
- So ist Schmulchen Schievelbeiner
- (Schöner ist doch unsereiner!)
Robert Gernhardt weist zur Verteidigung Wilhelm Buschs darauf hin, wie wenige jüdische Zerrgestalten sich im Werk Buschs finden. Nach seiner Analyse werden Juden nur drei Stellen in Wilhelm Buschs Veröffentlichungen erwähnt, davon ist die älteste, die in den Fliegenden Blättern 1860 erschien, eine Illustration zum Text eines anderen Autoren. Nach seiner Ansicht sind die jüdischen Figuren Wilhelm Busch nichts anderes als Stereotypen wie der beschränkte bayerische Bauer oder der preußische Tourist sind. [156] Diese Ansicht wird auch von Joseph Kraus geteilt: Wilhelm Busch wendet sich gegen die gerissene Geschäftswelt überhaupt und hebt den Juden als vermeintlichen Geschäftsmann par excellence hervor. Als Beleg führt Kraus unter anderem einen Zweizeiler aus der Bildergeschichte Die Haarbeutel hervor.[157] Dort sind die die gewinnsüchtigen Mitmenschen
- Vornehmlich Juden, Weiber, Christen,
- Die dich ganz schrecklich überlisten.
Damit ist der Nichtjude im Werk Wilhelm Busch keineswegs die edlere Sorte Mensch, worauf auch schon die ironische Zeile Schöner ist doch unsereiner! in der Bildergeschichte Plüsch und Plum hinweist. Joseph Kraus weist jedoch darauf hin, dass Wilhelm Busch wie die meisten seiner Zeitgenossen Juden als einen Fremdkörper empfand. Sein mehr oder weniger latenter Antisemitismus schloss enge Freundschaften wie die zu dem jüdischen Dirigenten Hermann Levi jedoch nicht aus.[158]
Wirkung

Wilhelm Buschs Bildergeschichten wurden schon zu seinen Lebzeiten im Ausland verlegt. Die Fromme Helene wurden bald nach ihrer Veröffentlichung in England auf den Markt gebracht und erschien bald auch französisch, holländisch, dänisch, norwegisch und serbisch.[159] Der größte Erfolg, sowohl international als auch im deutschen Sprachraum, war Max und Moritz beschieden:[160] Im Todesjahr Buschs gab es bereits englische, dänische, hebräische, japanische, lateinische, polnische, portugiesische, russische, ungarische, schwedische und wallonische Übersetzungen seiner Geschichte.[161] Allerdings gab es auch Länder, wo man sich gegen das Elaborat wehrte. Die steiermärkische Schulbehörde untersagte noch 1929 den Verkauf von Max und Moritz an Jugendliche unter achtzehn Jahren.[162] 1997 gab es jedoch mindestens 281 Übersetzungen in Dialekte und Sprachen, darunter so entlegenen Sprachen wie Südjütisch.[163] Daneben gab es kurz nach der deutschen Veröffentlichung insbesondere in England, Frankreich und Italien zahlreiche Max und Moritz und Plisch und Plum-Variationen, die so eng an das Original angelehnt waren, dass es sich um eine Art Raubdruck handelte. Dem Verleger Otto Friedrich Bassermann gelang es in Ermangelung eines internationalen Urheberrechts nur in wenigen Fällen, dafür Schadensersatz zu erhalten.[164]
Der Erfolg der Bildergeschichte Max und Moritz zog auch in Deutschland zahlreiche Moritziaden nach sich. Das reicht von Lies und Lene; die Schwestern von Max und Moritz aus dem Jahre 1896 über Schlumperfritz und Schlamperfranz (1922), Sigismund und Waldemar, des Max und Moritz Zwillingspaar (1932) bis hin zu Mac und Mufti (1987).[165] Der Geist der jeweiligen Epoche spiegelt sich in diesen Moritziaden wider. Sowohl im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg gibt es Moritziaden, die ihr Schicksal in den Schützengräben zeigen, das Winterhilfswerk sammelte Geld mit ihrem Abzeichen. 1958 kämpfte die CDU in Nordrhein-Westfalen mit ihrer Hilfe um Stimme, im selben Jahr karikierte das DDR-Satiremagazin Schwarzarbeit und 1969 waren sie an der Studentenbewegung beteiligt.[166] In Max und Moritz legen die beiden Lausbuben sogar die Bravheit und Biederkeit ihrer Widersacher, die ihre Autorität mit Gewalt durchsetzen, als heuchlerische Fassade bloß.[167]
Als echte Neuschöpfung, deren Vorbild Max und Moritz ist, gelten die Katzenjammer Kids des gebürtigen Holsteiners Rudolph Dirks, die ab 1897 jeden Samstag in einer Beilage des New York Journals erschienen. Sie gelten als einer der ältesten Comicstrips und gilt als der älteste immer noch fortgeführte. Als geistigen Vorfahr oder doch wenigsten doch Verwandten berufen sich eine Reihe humoristischer Dichter auf Wilhelm Busch. Das gilt für Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern.[168]
Malen

Wilhelm Busch scheint die Selbstzweifel an seinem malerischen Fähigkeiten, die ihn befiel, als er erstmals in Antwerpen mit den alten niederländischen Malern auseinandersetzte, während seines Lebens niemals ganz verloren zu haben.[169] Er vernichtete die meisten seiner Gemälde und von den erhaltenen sind nur wenige signiert.[170] Die fehlende Datierung der heute noch existierenden Bilder macht es schwer, sie in eine geschichtliche Reihenfolge zu ordnen. Viele seiner Bilder zeigen eine Fixierung auf das ländliche Leben in Wiedensahl oder Lüthorst. Dargestellt sind Motive wie Kopfweiden, Katen im Kornfeld, Kuhhirten, Herbstlandschaften, Wiesen mit Bachläufen.[171] Auffallend sind die sogenannten Rotjacken-Bilder. Unter den nahezu 1000 Gemälden und Skizzen Wilhelm Buschs finden sich etwa 280, auf denen eine roten Jacke zu entdecken ist. Meist ist ist es eine von hinten gesehene, winzige Figur, die in gedeckte Farben gekleidet ist, aber eine leuchtend rote Jacke trägt.[172] Die Porträts zeigen in der Regel typische dörfliche Charaktere. Eine Ausnahme bilden neben Porträts der Familie Keßler eine Mitte der 1870er Jahre entstandene Porträtserie von Lina Weißenborn. Das 10-jährige Mädchen war Tochter einer der jüdischen Familien, die in Lüthorst seit Generationen ansässig war. Sie zeigen ein ernsthaftes Mädchen mit dunkel-orientalischen Zügen, das den Maler kaum wahrzunehmen scheint. Sie werden von einigen Kritikern zu den ergreifendsten Bildnissen Wilhelm Buschs gezählt, die weit über das typenhafte seiner übrigen Porträts hinausgehen.[173]
Der Einfluss der niederländischen Malerei ist im Werk Buschs unverkennbar. Hals verdünnt und verkleinert .... aber etwas Hals eben doch, schrieb Paul Klee nach dem Besuch einer Wilhelm Busch-Gedächtnisausstellung im Jahre 1908.[174] Von besonderem Einfluss auf das malerische Werk Wilhelm Busch ist Adriaen Brouwer, der ausschließlich Szenen aus dem Bauern- und Wirtshausleben, Bauerntänze, Kartenspieler, Raucher, Trinker und Schläger thematisierte. Eine Auseinandersetzung mit prägenden deutschen Malern seiner Zeit wie Adolf Menzel, Arnold Böcklin, Wilhelm Leibl oder Anselm Feuerbach mied Busch. Die Entdeckung des Lichts im frühen Impressionismus, neuer Farben wie Anilingelb oder die Verwendung von Fotografien als Hilfsmittel fand in seiner Malerei keinerlei Berücksichtigung.[175] Seine Landschaften aus der Mitte der 1880er Jahren zeigen allerdings den gleichen groben Pinselstrich, der für Bilder des jungen Franz von Lenbach charakteristisch war.[176] Obwohl er mit mehreren Malern der Münchner Schule befreundet war und ihm auf Grund dieser Kontakte eine Ausstellung seiner Bilder problemlos möglich gewesen wär, hat er diese Möglichkeit sein malerisches Werk zu präsentieren, nie ergriffen.[177] Erst gegen Ende seines Lebens stellte er ein einzige Bild öffentlich aus.[178]
Seine Zweifel an seinen malerischen Fähigkeiten drückt sich auch in der Materialwahl aus. Seine Malgründe sind bei den meisten Werken lieblos gewählt. Gelegentlich handelt es sich um unebene Pappen oder um nur notdürftig geglättete und mit nur einer Gratleiste gesicherte Fichtenholzbretter.[179] Selbst für die Porträts, die er von der Familie seiner Förderin Johanna Kessler anfertigte, wählte er als Malgrund billigste Pappe. Eine Ausnahme stellt ein Porträt seiner Förderin dar, dessen Malgrund Leinwand ist und das mit 63 mal 53 Zentimeter zu den größten Bildern Wilhelm Buschs zählt.[180] Die meisten seiner Gemälde haben ein deutlich kleineres Format. Selbst die Landschaften sind Miniaturen, deren Reproduktionen in Bildbänden häufig größer sind als das Original.[181] Da Wilhelm Busch nicht nur billige Malgründe sondern auch billige Farben verwendete sind sie heute häufig stark nachgedunkelt und haben damit eine fast monochrome Wirkung. Wenige seiner Gemälde empfand er als fertig. Er stapelte sie häufig noch feucht in Ecken seines Ateliers aufeinander, so dass sie sich unlösbar miteinander verklebten. Wurden die Bilderstapel zu hoch, verbrannte er sie im Garten.[182]
Gedenken und Gedenkstätten

Bereits der 70. Geburtstag Wilhelm Buschs war Anlass, den humoristischen Dichter zu würdigen. Während Wilhelm Busch den Geburtstag bei seinem Neffen in Hattorf am Harz verbrachte, um dem Rummel zu entgehen, trafen in Mechtshausen über tausend Glückwunschbriefe aus aller Welt ein. Wilhelm II. sendete ein Glückwunschtelegramm, in dem er ihn als einen Dichter und Zeichner würdigte, dessen köstliche Schöpfungen voll echten Humors unvergänglich im deutschen Volke leben werden.[183] Im österreichischen Reichsrat setzte die Fraktion der Alldeutschen Vereinigung eine Aufhebung des bis dahin in Österreich verbotenen Der heilige Antonius von Padua durch.[184] Der Verlag Braun und Schneider, der die Rechte an Max und Moritz besaß, überwies ein Geschenk von 20.000 Reichsmark (ca. 200.000 EUR), die Wilhelm Busch an zwei Krankenhäuser in Hannover spendete.[185]
Seit dem 70. Geburtstag sind runde Todes- und Geburtstage immer wieder Anlass zu Gedenken an Wilhelm Busch gewesen. Der Anlass des 175. Geburtstages von Busch im Jahre 2007 war nicht nur Anlass für das Erscheinen einer Reihe neuer Publikationen. Die Die Deutsche Post brachte neuee Jugendmarken mit Motiven der Busch-Figur Hans Huckebein heraus. Die Bundesrepublik Deutschland gab eine 10-Euro-Silbermünze mit seinem Abbild heraus.[186] Die Stadt Hannover erklärte 2007 zum „Wilhelm-Busch-Jahr“, bei dem einige Monate in der Innenstadt Litfaßsäulen mit großformatigen Zeichnungen des Künstlers ausgestellt waren.[187]
Der Wilhelm-Busch-Preis wird jährlich für satirische und humoristische Versdichtung verliehen. Die seit 1930 bestehende Wilhelm-Busch-Gesellschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, "... das Werk Wilhelm Buschs zu sammeln, wissenschaftlich zu bearbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen." Die Gesellschaft fördert die Entwicklung der künstlerischen Bereiche "Karikatur" und "kritische Grafik" zu einem anerkannten Zweig der Bildenden Kunst. [188] Sie ist gleichzeitig Trägerin des Wilhelm-Busch-Museums, das sich im Obergeschoss des hannoverschen Georgenpalais befindet.[189] Daneben finden sich Gedenkstätten in Wiedensahl, Ebergötzen, Lüthorst, Mechtshausen und Hattorf am Harz.[190]
Werke
Veröffentlichungen nach Erscheinungsjahr
Bildergeschichten, die nicht als eigenständiges Werk veröffentlicht wurden, sondern beispielsweise in den Fliegenden Blättern erschienen, sind nur insoweit aufgeführt, als sie für die künstlerische Entwicklung Wilhelm Buschs interessant sind.

- 1859 Die kleinen Honigdiebe [191]
- 1864 Bilderpossen (mit den Einzelgeschichten Katz und Maus, Hänsel und Gretel, Krischan mit der Piepe und Der Eispeter
- 1864 Diogenes und die bösen Buben von Korinth
- 1864 Eginhard und Emma
- 1865 Der Virtuos
- 1865 Max und Moritz
- 1866 Schnaken und Schnurren
- 1867 Hans Huckebein, der Unglücksrabe
- 1868 Schnaken und Schnurren, Teil II
- 1869 Schnurrdiburr oder die Bienen Braun
- 1870 Der heilige Antonius von Padua
- 1872 Schnaken und Schnurren, Teil III
- 1872 Die fromme Helene
- 1872 Bilder zur Jobsiade
- 1872 Pater Filuzius
- 1872 Bilder zur Jobsiade
- 1873 Der Geburtstag oder die Partikularisten
- 1874 Dideldum!
- 1874 Kritik des Herzens
- 1875 Abenteuer eines Junggesellen
- 1876 Herr und Frau Knopp
- 1877 Julchen
- 1878 Die Haarbeutel
- 1879 Fipps, der Affe
- 1881 Stippstörchen für Äuglein und Öhrchen
- 1881 Der Fuchs. Die Drachen. - Zwei lustige Sachen
- 1882 Plisch und Plum
- 1883 Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter
- 1884 Maler Klecksel
- 1886 Was mich betrifft
- 1891 Eduards Traum
- 1893 Von mir über mich
- 1895 Der Schmetterling
- 1904 Zu guter Letzt
- 1908 Hernach (posthum)
- 1909 Schein und Sein (posthum)
- 1910 Ut ôler Welt (posthum)
Auswahl an Veröffentlichungen
Druckausgaben und digitalisierte Fassungen
- Sämtliche Werke und eine Auswahl der Skizzen und Gemälde in zwei Bänden. Und die Moral von der Geschicht. (Band 1) Was beliebt ist auch erlaubt. (Band 2) Herausgegeben von Rolf Hochhuth, C. Bertelsmann Verlag 1982, 2.272 S., ISBN 3-570-03004-0
- Gedichte und Bildergeschichten (Kassette, 2 Bände), Diogenes Verlag, Zürich 2007, ISBN 3-257-06560-4
- Historisch – kritische Gesamtausgabe. Hgg. von Friedrich Bohne. 4 Bände. Wiesbaden, Emil Vollmer Verlag.
- Gesammelte Werke. Directmedia Publishing, 2002 (Digitale Bibliothek Bd. 74), ISBN 3-89853-174-0 (CD-ROM)
- Hundert Gedichte. Herausgegeben von Gudrun Schury. Aufbau-Verlag, Berlin 2007. ISBN 978-3-351-03217-3
- Gesammelte Werke. CD-ROM der Reihe kleine digitale bibliothek. Berlin, 2008
Vertonungen und Lesungen
- Die fromme Helene – Eine Wilhelm-Busch-Inhalation in 17 Zügen. Oper von Edward Rushton, Libretto von Dagny Gioulami. Nach der gleichnamigen Bildergeschichte von Wilhelm Busch. Uraufführung: 11. Februar 2007, Staatsoper Hannover
- Max und Moritz, Hans Huckebein und Die fromme Helene. Vollständige Lesung. Sprecher: Rufus Beck, DHV – Der Hörverlag, 2005, Audio-CD, ca. 57 Min., ISBN 978-3-89584-372-3
- Wilhelm Busch – Unterhaltsames und Ungehöriges für Kinder. Verlag Audionauten 2007, ISBN 978-3-86604-530-9, mit dem duo pianoworte (Acht Vertonungen von „Hans Huckebein …“ bis „Der Hahnenkampf“ mit Helmut Thiele, Erzähler und Bernd-Christian Schulze, Klavier).
Belege
Literatur
- Michaela Diers: Wilhelm Busch, Leben und Werk. dtv 2008, ISBN 978-3-423-34452-4
- Joseph Kraus: Wilhelm Busch. Rowohlt, Reinbek 1970 (16. Auflage 9/2004), ISBN 3-499-50163-5
- Ulrich Mihr: Wilhelm Busch. Der Protestant, der trotzdem lacht'. Tübingen 1983
- Frank Pietzcker: Symbol und Wirklichkeit im Werk Wilhelm Buschs - Die versteckten Aussagen seiner Bildergeschichten, Europäische Hochschulschriften, Frankfurt am Main 2002, ISBn 3-631-39313-X
- Gudrun Schury: Ich wollt, ich wär ein Eskimo. Das Leben des Wilhelm Busch. Biographie. Aufbau-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-351-02653-0
- Gert Ueding: Wilhelm Busch. Das 19. Jahrhundert en miniature. Insel, Frankfurt/M. 1977 (Neuauflage 2007).
- Eva Weissweiler: Wilhelm Busch. Der lachende Pessimist. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03930-6
- Berndt W. Wessling: Wilhelm Busch - Philosoph mit spitzer Feder, Wilhelm Heyne Verlag, München 1993, ISGN 3-453-06344-9
- Wilhelm-Busch-Gesellschaft (Hrsg.): Pessimist mit Schmetterling. Wilhelm Busch – Maler, Zeichner, Dichter Denker. Katalog zu den hannoverschen Jubiläums-Ausstellungen 2007, 280 S., 300 meist farbige Abbildungen, ISBN 978-3-921752-49-4
Weblinks
- Wikiquote: Wilhelm Busch – Zitate
- Wikisource: Wilhelm Busch – Quellen und Volltexte
- Commons: Wilhelm Busch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Vorlage:PND
- Werke von Wilhelm Busch bei Projekt Gutenberg-DE
- Werke von Wilhelm Busch bei Zeno.org
- Die Gedichte auf zgedichte.de
- Digitalisierte Fliegende Blätter Uni Heidelberg
Einzelnachweise
- ↑ Wessling, S. 17 und Kraus, S. 112
- ↑ Ueding, S. 39
- ↑ Webseite des Wilhelm Busch Geburtshaus
- ↑ Schury, S. 16
- ↑ Weissweiler, S. 14
- ↑ Schury, S. 17
- ↑ Wessling, S. 22
- ↑ Wessling, S. 22 und S. 24
- ↑ Wilhelm Busch an Grete Meyer, Brief vom 24. Januar 1900, zitiert nach Weissweiler, S. 20
- ↑ Weissweiler, S. 20
- ↑ Weissweiler, S. 27
- ↑ Wilhelm Busch an Franz von Lenbach, Brief vom 23. März 1889, zitiert nach Weissweiler, S. 26
- ↑ Weissweiler, S. 25 und S. 27
- ↑ Schury, S. 32 und S. 33
- ↑ Weissweiler, S. 29
- ↑ Diers, S. 16
- ↑ Weissweiler, S. 33 und S. 34
- ↑ Weisweiler, S. 32
- ↑ Diers, S. 15
- ↑ Schury, S. 41
- ↑ Schury, S. 36
- ↑ Kraus, S. 10
- ↑ siehe beispielsweise Wessling, S. 30, S. 31 und S. 32 oder Ueding, S. 36
- ↑ Weissweiler, S. 43
- ↑ siehe beispielsweise Kraus, S. 24
- ↑ Weissweiler, S. 43 und S. 44
- ↑ Weissweiler, S. 46 und S. 47
- ↑ Diers, S. 21
- ↑ Weissweiler, S. 51
- ↑ Weissweiler, S. 56
- ↑ Weissweiler, S. 64
- ↑ Schury, S. 49
- ↑ Kraus, S. 30
- ↑ Weissweiler, S. 75
- ↑ Kraus, S. 32
- ↑ Weissweiler, S. 75
- ↑ Weissweiler, S. 80
- ↑ Weissweiler, S. 84
- ↑ Diers, S. 31
- ↑ Schury, S. 72
- ↑ Diers, S. 34
- ↑ Weissweiler, S. 90
- ↑ Weissweiler, S. 95
- ↑ Weissweiler, S. 102 bis S. 109
- ↑ Weissweiler, S. 118
- ↑ Diers, S. 45 und S. 46
- ↑ Diers, S. 63
- ↑ Weissweiler, S. 132 und S. 133
- ↑ Weissweiler, S. 138
- ↑ Diers, S. 75
- ↑ Weissweiler, S. 155
- ↑ Weissweiler, S. 156
- ↑ Kraus, S. 55
- ↑ Diers, S. 75 und S. 76
- ↑ Weissweiler, S. 159
- ↑ Wessing, S. 85
- ↑ Kraus, S. 61
- ↑ Diers, S. 99
- ↑ Kraus, S. 68
- ↑ Der heilige Antonius von Padua in Wikisource
- ↑ Wessing, S. 92 und S. 93
- ↑ Weissweiler, S. 168
- ↑ Weissweiler, S. 166 und S. 167
- ↑ Weissweiler, S. 169 und S. 172
- ↑ Weissweiler, S. 194
- ↑ Kraus, S. 64
- ↑ Kraus, S. 66
- ↑ siehe beispielsweise Diers, S. 100, Kraus, S. 66 und Weissweiler, S. 209. Golo Mann ist zitiert nach Weissweiler, S. 209 z
- ↑ Diers, S. 90 und S. 91
- ↑ Weissweiler, S. 177
- ↑ Weissweiler, S. 138
- ↑ Weissweiler, S. 179
- ↑ Weissweiler, S. 229
- ↑ Weissweiler, S. 232
- ↑ Weissweiler, S. 233
- ↑ Weissweiler, S. 232 und S. 233
- ↑ Kraus, S. 57
- ↑ Weissweiler, S. 237
- ↑ Kraus, S. 58
- ↑ Weissweiler, S. 252 und S. 253
- ↑ Kraus, S. 94
- ↑ Kraus, S. 97
- ↑ Mihr, S. 50 und S. 51
- ↑ Wessling, S. 155
- ↑ Wessling, S. 160
- ↑ zitiert nach Wessing, S. 155
- ↑ Diers, S. 119
- ↑ Weissweiler, S. 270
- ↑ Weissweiler, S. 270 und S. 271
- ↑ Wesslng, S. 161
- ↑ Weissweiler, S. 265
- ↑ Diers, S. 120
- ↑ Diers, S. 120
- ↑ Kraus, S. 147
- ↑ Diers, S. 147
- ↑ Kraus, S. 101
- ↑ Kraus, S. 71
- ↑ Weissweiler, S. 308 und S. 309
- ↑ Wessling, S. 180
- ↑ zitiert nach Krause, S. 77
- ↑ Wessling, S. 181
- ↑ Kraus, S. 78
- ↑ Kraus, S. 130
- ↑ Weissweiler, S. 316 und S. 317
- ↑ Weissweiler, S. 320 bis S. 322.
- ↑ Weissweiler, S. 330 und S. 331
- ↑ Weissweiler, S. 332. Eva Weissweiler verwendet den nicht zutreffenden Begriff Reichsmark. Diese war jedoch erst ab 1924 offizielles Zahlungsmittel
- ↑ Weissweiler, S. 334
- ↑ Kraus, S. 153
- ↑ Weissweiler, S. 344
- ↑ Kraus, S. 46
- ↑ Ueding, S. 296 und S. 297
- ↑ Ueding, S. 301 und S. 302
- ↑ zitiert nach Schury, S. 42 und S. 43
- ↑ Ueding, S. 46
- ↑ Ueding, S. 71 und S. 72
- ↑ Brief an Heinrich Richter vom 6.10.1863, zitiert nach Weissweiler, S. 120
- ↑ Pietzcker, S. 71 und S. 104
- ↑ Ueding, S. 221
- ↑ Schury, S. 87
- ↑ Schury, S. 89 und S. 90
- ↑ Schury, S. 91
- ↑ Diers, S. 41 und S. 42
- ↑ Weissweiler, S. 254
- ↑ Schury, S. 80
- ↑ Ueding, S. 193. Ueding bezeichnet die von Wilhelm Busch verwendete grafische Technik fälschlich als Holzschnitt.
- ↑ Ueding, S. 196
- ↑ Weissweiler, S. 142 und S. 143
- ↑ Schury, S. 81
- ↑ Weissweiler, S. 143 und S. 144
- ↑ Weissweiler, S. 204 und S. 205
- ↑ Kraus, S. 126
- ↑ Kraus, S. 47
- ↑ Diers, S. 118
- ↑ Pietzcker, S. 26
- ↑ Pietzcker, S. 28 bis S. 30
- ↑ Pietzcker, S. 30
- ↑ Ueding, S. 103 und S. 105
- ↑ Ueding, S. 106 und S. 107
- ↑ Weissweiler, S. 94
- ↑ Weissweiler, S. 194
- ↑ Weissweiler, S. 51
- ↑ Pietzcker, S. 15 und S. 16
- ↑ Mihr, S. 76 bis 79
- ↑ Schury, S. 27
- ↑ Mihr, S. 71
- ↑ Schury, S. 23
- ↑ Wilhelm Busch berichtet in seiner Autobiographie von einem Georginenstengel und verwendet damit einen mittlerweile veralteten Begriff für Dahlie. Siehe Kraus, S. 15
- ↑ Weissweiler, S. 22
- ↑ Mihr, S. 27 bis S. 40 und S. 61 bis 70
- ↑ Pietzcker, S. 67
- ↑ Schury, S. 29 und S. 30
- ↑ Volker Ullrich: Die nervöse Großmacht: Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreichs 1871–1918, Fischer Taschenbuch 17240, Frankfurt am Mainm2006, ISBN 978-3-596-11694-2, S. 383
- ↑ Matthias Piefel: Antisemitismus und völkische Bewegung im Königreich Sachsen 1879-1914 (Berichte und Studien Nr. 46 des Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden). V&R unipress Göttingen, 2004. ISBN 3-89971-187-4
- ↑ Kraus, S. 87 und Weissweiler, S. 300
- ↑ „War dieser Autor ein Antisemit?“ – Kommentar von Robert Gernhardt zur Gesamtausgabe
- ↑ Kraus, S. 88 und S. 89
- ↑ Kraus, S. 90
- ↑ Wessling, S. 106
- ↑ Wessling, S. 73
- ↑ Schury, S. 99
- ↑ Wessling, S. 76
- ↑ Diers, S. 64
- ↑ Weissweiler, S. 331
- ↑ Diers, S. 65 bis S. 67
- ↑ Diers, S. 67
- ↑ Ueding, S. 80
- ↑ Wessling, S. 120 und S. 121
- ↑ Kraus, S. 30
- ↑ Kraus, S. 30
- ↑ Weissweiler, S. 139
- ↑ Schury, S. 52 und S. 53
- ↑ Weissweiler, S. 215 und S. 216
- ↑ zitiert nach Ueding, S. 369
- ↑ Weissweiler, S. 140
- ↑ Weissweiler, S. 310
- ↑ Weissweiler, S. 164
- ↑ Schury, S. 49
- ↑ Weissweiler, S. 163
- ↑ Weissweiler, S. 164
- ↑ Weissweiler, S. 164
- ↑ Weissweiler, S. 163
- ↑ zitiert nach Weissweiler, S. 340
- ↑ Kraus, S. 156
- ↑ Kraus, S. 156
- ↑ „Wilhelm Busch wird mit 10-Euro-Silbergedenkmünze geehrt“, Pressedienst Numismatik, 7. Juni 2007
- ↑ Werbeplakat der Open-Air-Galerie in der Innenstadt Hannover, 20. April – 02. Juni 2007
- ↑ Wilhelm-Busch-Gesellschaft
- ↑ Wilhelm Busch Museum in Hannover
- ↑ Einzelheiten zu den Wilhelm Busch-Gedenkstätten in Wiedensahl, Ebergötzen, Lüthorst, Mechtshausen und Hattorf am Harz
- ↑ Die kleinen Honigdiebe at the Early Comics Archive
Personendaten | |
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NAME | Busch, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter und Zeichner |
GEBURTSDATUM | 15. April 1832 |
GEBURTSORT | Wiedensahl (bei Hannover) |
STERBEDATUM | 9. Januar 1908 |
STERBEORT | Mechtshausen |