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Zastrow ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gehört zum vorpommerschen Uradel. Stammesverwandtschaft besteht zu mehreren briefadeligen Zweigen, die Mitte des 18. Jahrhunderts nobilitiert wurden. Eine Linie besteht seit 1943 unter der Namensform von Zastrow-Marcks.
Geschichte
Herkunft
Erstmals erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1270 mit Conradus de Zastrow in einer Urkunde des Herzogs Barnim I. für die Stadt Greifswald.[1] [2] Nach Kneschke gehörte auch der Ende des 13. Jahrhunderts erscheinende Claus von Zastrow zur Familie. Er war Landrat des pommerschen Herzogs Bogislaus.[3]
Klein-Zastrow, das Stammhaus der Familie, ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Dersekow bei Greifswald im Landkreis Ostvorpommern und war bereits 1272 in Familienbesitz.[3]
Ausbreitung und Persönlichkeiten
Schon früh ließen Angehörige des Geschlechts in ganz Pommern nieder, so unter anderem 1402 in Risnow, Mitte des 15. Jahrhunderts zu Dobberpfuhl, Stregow, Dargeröse, Glietzke und Wusterhause und als Majorat 1581 Kölpin. Sie begründeten im Laufe der Jahrhunderte in Pommern acht Linien und gelangten später bis nach Thüringen, wo sie Kannewurf besaßen und in die preußische Rheinprovinz.
Johann von Zastrow wurde 1630 herzoglich pommerscher Schlosshauptmann und Kammerrat zu Stettin. Ludwig von Zastrow (* 1687; † 1761) wurde kurbraunschweigerischer General der Infanterie und Kommandeur von Stade. Georg von Zastrow (* 1710; † 1762) war braunschweig lüneburgischer Generalmajor und Christian von Zastrow (* 1705; † 1773) braunschweig lüneburgischer Generalleutnant. Caspar Wilhelm Philipp von Zastrow war königlich sächsischer Generalleutnant, Festungskommandant von Königstein und Chef eines Kürassierregiments.
Weitere Mitglieder der Familie standen in kurbrandenburgischen bzw. königlich preußischen Staatsdiensten und gelangten als Offiziere in der preußischen Armee zu höchsten Würden. Bernhard Asmus von Zastrow aus dem Haus Kölpin war königlich preußischer Generalmajor, Chef eines Infanterieregiments und Ritter des Ordens Pour le Merite. Er starb am 25. April 1757 zu Beginn des Siebenjährigen Krieges durch eine feindliche Kugel. Sein bruder Carl Anton Leopold von Zastrow war Generalmajor, Chef eines Infanterieregiments und Ritter des Ordens Pour le Merite. 1761 wurde er Kommandant von Schweidnitz. Bei der Erstürmung der Stadt durch die Österreicher am 1. Oktober des selben Jahres wurde er mit der gesamten Garnison gefangen genommen. Einige Jahre nach seiner Auswechslung erhielt er seine Entlassung und starb 1779. Johann Wenzel von Zastrow († 1773) wurde königlich preußischer Generalmajor, Chef eines Dragonerregiments, Ritter des Ordens Pour le Merit, Amtshauptmann zu Stolpe und Oletzko und Erbherr auf Groß- und Kleintippeln in Ostpreußen. Ebenfalls königlich preußischer Generalmajor, Chef eines Infanterieregiments und Ritter des Ordens Pour le Merite und Drost zu Linum, Luhnen und Hörde war Jacob Rüdiger von Zastrow, der am 30. März 1782 verstarb. Friedrich Wilhelm Christian von Zastrow (* 1752) starb am 22. Juli 1830 als königlich preußischer General der Infanterie, ehemaliger Gouverneur von Neufchatel, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am Hof zu München und Ritter des Schwarzen Adlerordens. Sein Sohn Carl Ludwig von Zastrow starb 1835 als königlich preußischer Generalmajor und erster Kommandant von Glogau.
Einer der bedeutendsten Vertreter der Familie war der ... von Zastrow, General der Infanterie und Kommandeur des 7. Armeecorps.
Briefadelige Linien
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige grüne Staude. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken die Staude zwischen zwei silbernen Büffelhörnern.
Namensträger
- Heinrich Adolf von Zastrow (* 1801; † 1875), preußischer General
Einzelnachweise
- ↑ Johann Carl Dähnert: Pommersche Bibliothek 3; Greifswald, 1754, Seite 411
- ↑ a b Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, Seite 464-469
- ↑ a b Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Band 9, Seite 620-621.
Literatur
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 9, Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1870, Seite 620-621.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 4, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, Seite 364-365. (Digitalisat)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, Seite 464-469; C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISSN 0435-2408
DEFAULTSORT:Zastrow Kategorie:Deutsches Adelsgeschlecht Kategorie:Pommersches Adelsgeschlecht