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AMD-700-Serie

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AMD-700er- bzw. -7er-Chipsatz-Serie
Codename(n) Wahoo (790FX, Quad FX)
Hammerhead (790FX)
Seahorse (780G)
Mahogany (780E)
Unterstützte CPU(s) Phenom
Athlon
Sempron
Unterstützte Sockel Sockel F (790FX)
AM2, AM2+, AM3
Southbridge(s) SB600, SB700, SB710, SB750
Desktop/Mobile
Enthusiast-Segment 790FX
Performance-Segment 790GX, 790X,
M780T (Mobile)
Mainstream-Segment 780G, 770, 760G
M780G (Mobile), 785G
Value-Segment 780V, 740G, 740
M740G (Mobile)
Embedded
Embedded-Segment 780E
Verschiedenes
Erscheinungsdatum 19. November 2007
(790FX, 790X, 770)[1]

4. März 2008 (780G, 740G)[2]
28. April 2008 (780V)[3]
4. Juni 2008 (M780G)
26. Oktober 2008 (780E)
4. August 2009 (785G)

Direct3D-Unterstützung des IGP 10.1 (785G), 10.0 (790GX, 780-Modelle)
9.0b (740G)
Vorgänger AMD-6er-Chipsatz-Serie
Nachfolger AMD-8er-Chipsatz-Serie

Die AMD-7er-Chipsatz-Serie ist eine Chipsatz-Familie von AMD für AMDs K8-, K9- und K10-Prozessoren. Die ersten Modelle wurden am 19. November 2007 mit der Präsentation der „Spider“-Plattform vorgestellt. Die 7er-Serie ist AMDs erste komplette Serie an Chipsätzen, davor hatte AMD nur unvollständige beziehungsweise selten vollständige Chipsätze bei der Präsentationen neuer Prozessorgenerationen vorgestellt.

Entwicklung

Die AMD-7er-Serie ist ein erstes Ergebnis der Übernahme von ATI Technologies. Die Chipsätze wurden dabei für Sockel AM2+ und Prozessoren der K10-Generation entwickelt, deren ersten Desktop-Modelle unter dem Label AMD Phenom ebenfalls am 19. November 2007 vorgestellt wurde. Sie sind allerdings auch zu den älteren Prozessoren der AMD K8- und der K9-Generation für Sockel AM2 abwärtskompatibel. Vorgestellt wurden zunächst die Modelle 790FX, 790X und 770.

Im ersten Quartal 2008 wurden die neuen Versionen der AMD-7er-Serie vorgestellt. Dazu gehören die Modelle 780G, 780V und 740G. Im August 2008 folgte dann das neue Spitzenmodell 790GX mit integriertem Grafikkern (IGP).

Im August 2009 wurde der 785G als Nachfolger des 780G vorgestellt. Neu ist eine Funktion namens Powerplay, womit der 785G wie auch schon der 790GX den Takt der Grafikeinheit bei geringer Auslastung senkt, um Strom zu sparen. Weitere Neuerungen sind UVD 2.0 (Picture-in-Picture-Funktion) und DirectX 10.1.

Funktionen

Die Chipsätze der 7er-Serie sind die ersten, die vollständig zu Sockel AM2+ kompatibel sind. Die darin eingeschlossen Hauptneuerungen sind eine Unterstützung von HyperTransport der Version 3.0, die Möglichkeit an verschiedene Kerne unterschiedliche Spannungen und Taktraten anzulegen. Ebenfalls neu ist die Unterstützung der weiter entwickelten PCI-Express-Schnittstelle in Version 2.0.

Als Southbridge wurde zunächst nur die ältere SB600 eingesetzt, da die weiterentwickelte Version SB700 noch nicht fertig gestellt war. Dies gilt für die Modelle 790FX, 790X und 770. Aus diesem Grund werden einige vorgeschriebene Punkte für den High-End-Chipsatz AMD 790FX, wie beispielsweise sechs SATA-II-Ports, über Zusatzchips abgewickelt.

Die Nachfolgegeneration (Modelle 780G, 780V und 740G) kann dagegen auf die überarbeitete SB700 setzen. Diese bringt unter anderem sechs SATA-II- und zwölf USB-Ports mit sich, jedoch verringert sich beim Einsatz von Windows Vista mit Service Pack 1 oder höher die USB-Leistung etwas.[4]

Mit der Einführung des 790GX-Modells und der damit verbundenen SB750 wurde ein Fehler im Taktgeber der Southbridge behoben; das USB-Performanceproblem unter Vista besteht aber weiterhin.[5] Zudem bereichert eine Übertaktungstechnik mit dem Namen Advanced Clock Calibration (ACC) die Möglichkeiten von Prozessor-Overclockern. Über diese Funktion ist es mit einem geeigneten Mainboard-BIOS außerdem möglich, bei einigen Prozessoren der Phenom-II-X2- und Phenom-II-X3-Serie die deaktivierten Kerne freizuschalten. [6]

Das Programm „AMD Overdrive“ unterstützt den Benutzer, indem es Systemtests durchführen und Systemeinstellungen verändern kann.

Leistungsaufnahme

AMD wirbt mit einer sehr geringen Leistungsaufnahme der Chipsätze der 7er-Serie im Vergleich zur Konkurrenz der Intel-Plattform, unter anderem bedingt durch die (für Chipsätze neue) 65-nm- bzw. 55-nm-Technologie. Die Werte sind allerdings nicht direkt vergleichbar, da bei Intel-Core-2-Prozessoren der Speichercontroller noch in der Northbridge und nicht in der CPU steckt, was einen Teil der Leistungsaufnahme vom Mikroprozessor zur Northbridge verschiebt.

Modellübersicht

Alle Chipsätze sind nach der verwendeten Northbridge benannt.[7]

Northbridges

Standardausstattung AMD-7er-Serie-Northbridges
Modell Codename Fertigung CPU-Anbindung IGP Schnittstellen Southbridge Multi-GPU-Technik Sonstiges
PCI-Express Lanes PCI-Express Links Modell (typisch) Anbindung
AMD 740G
RS740
55 nm
2000 MHz HT 3.0
ATI Radeon 2100
24?
5?
SB700
PCIe 2.0
-
AMD 760G
RS760
55 nm
2000 MHz HT 3.0
ATI Radeon 3000
24?
5?
SB710
4× PCIe 2.0
-
AMD 770
RX780
65 nm
2000 MHz HT 3.0
-
24
5?
SB710
4× PCIe 2.0
-
AMD 780V
RS780
55 nm
2000 MHz HT 3.0
ATI Radeon 3100
24?
5?
SB700
4× PCIe 2.0
ATI Hybrid Crossfire
AMD M780G
RS780
55 nm
2000 MHz HT 3.0
ATI Radeon HD 3200
24
5?
SB700
4× PCIe 2.0
ATI Hybrid Crossfire
HD-Video- Unterstützung, PowerXpress, HyperFlash
AMD 780G
RS780
55 nm
2000 MHz HT 3.0
ATI Radeon HD 3200
24
5?
SB700
4× PCIe 2.0
ATI Hybrid Crossfire
HD-Video- Unterstützung, DirectX 10.0, UVD
AMD 790GX
RS780D
55 nm
2000 MHz HT 3.0
ATI Radeon HD 3300
24
5?
SB750
8× PCIe 2.0
ATI Hybrid Crossfire
HD-Video- Unterstützung, Powerplay für GPU, DirectX 10.0, UVD, HDMI, Sideport-Memory
AMD 790X
RD780
65 nm
2000 MHz HT 3.0
-
24
6?
SB750
4× PCIe 2.0
ATI Crossfire X
AMD 790FX
RD790
65 nm
2000 MHz HT 3.0
-
42
11
SB750
4× PCIe 2.0
ATI Crossfire X
AMD 785G[8][9]
RS880
55 nm
2000 MHz HT 3.0
ATI Radeon HD 4200
22
4
SB710
4× PCIe 2.0
ATI Hybrid Crossfire
HD-Video-Unterstützung, Powerplay für GPU, DirectX 10.1, UVD 2.0
AMD (?)
RS880D
55 nm (?)
2000 MHz HT 3.0 (?)
ATI Radeon HD 4xxx (?) [10]
(?)
(?)
SB810/SB850 (?) [10]
4× PCIe 2.0 (?)
ATI Crossfire X (?)
IOMMU (?), HD-Video- Unterstützung, Avivo-HD, DirectX 10.1, UVD 2.0, Release: H1 2010
AMD (?)
RD890
55 nm (?)
2000 MHz HT 3.0 (?)
-
(?)
(?)
SB850 (?)
4× PCIe 2.0 (?)
ATI Crossfire X (?)
IOMMU (?), Release: H1 2010 [11]

Southbridges

Standardausstattung AMD-7er-Serie-Southbridges
Modell Codename Fertigung PATA SATA Unterstützte RAID-Modi USB-Anbindungen Ethernet Audio Sonstiges
SB600
SB600
130 nm
2× ATA-133
4× SATA-II
0, 1, 0+1
10× USB 2.0
-
HDA
SB700
SB700
55 nm
2× PATA-133
6× SATA-II
0, 1, 10
12× USB 2.0 + 2× USB 1.1
-
HDA
Flash Modul-Unterstützung ("HyperFlash"), eSATA, DASH 1.0
SB710
SB710
55 nm
2× PATA-133
6× SATA-II
0, 1, 10
12× USB 2.0 + 2× USB 1.1
-
HDA
Advanced Clock Calibration (ACC); Super I/O; OD 3.0, Fehlerbehebung im Taktgeber, sonst wie SB700
SB750
SB750
55 nm
1× PATA-133
6× SATA-II
0, 1, 5, 10
12× USB 2.0 + 2× USB 1.1
-
HDA
OD 3.0 (overclocking speziell für K10), sonst wie SB710
SB850
SB850
55 nm (?)
1× PATA-133 (?)
6× SATA-III (?)
0, 1, 5, 10 (?)
14× USB 2.0 + 2× USB 1.1 (?)
ja, Gbit (?)
HDA (?)
USB 2.0, SATA 6 Gbit/s, Release: Q1 2010 (?) [12][13][14][15]
SB820
SB820
55 nm (?)
1× PATA-133 (?)
6× SATA-III (?)
0, 1, 10 (?)
14× USB 2.0 + 2× USB 1.1 (?)
ja, Gbit (?)
HDA (?)
Advanced Host Controller Interface (AHCI) 1.2, neuer Taktgeber, Release: Q1 2010 (?); gestrichen?! Siehe PCGH-Quelle der SB810 [14] [16]
SB810
SB810
55 nm (?)
1× PATA-133 (?)
6× SATA-III (?)
0, 1, 10 (?)
14× USB 2.0 + 2× USB 1.1 (?)
ja, Gbit (?)
HDA (?)
Ohne RAID-5, sonst wie SB850, Nachfolger d. SB710, Release: H2 2010 (?) [13] [12]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Veröffentlichung des Spiderplatforms 19. November 2007
  2. Veröffentlichung der AMD 780 Serie 4. März 2008 (Der 740G wird nicht erwähnt)
  3. AMD Business Class Press Release, vom 7. Juni 2008
  4. PCTreiber.Net: Windows Vista SP1 kostet USB-Performance bei ATI Southbridges, Artikel vom 16. Juni 2008
  5. Auch die USB Performance der SB750 leidet unter dem Vista SP1, Artikel vom 28. September 2008
  6. Xbit-Labs: AMD Phenom II X2 550 and AMD Athlon II X2 250 Processors Review, Seite 15: Unlocking Blocked Cores, Artikel vom 1. Juni 2009
  7. AMD Chipsets. Abgerufen am 15. Februar 2009 (englisch).
  8. HT4U: Aufgebohrt - AMDs neuer 785G-Chipsatz. 4. August 2009, abgerufen am 10. August 2009.
  9. Planet3DNow!: Review des ECS A785GM-M. 3. Dezember 2009, abgerufen am 3. Dezember 2009.
  10. a b Fuad Abazovic, Fudzilla: RS880D has 700MHz IGP. 30. April 2009, abgerufen am 5. November 2009 (englisch).
  11. Jens Gessner, Planet 3DNow!: MSI 890FX-GD70 mit AMD 890FX Chipsatz. 11. Dezember 2009, abgerufen am 14. Dezember 2009.
  12. a b Fuad Abazovic, Fudzilla: AMD SB810 Southbridge delayed. 14. Juli 2009, abgerufen am 5. November 2009 (englisch).
  13. a b Mario Riemann, PC Games Hardware: AMD: Erste Informationen zu den neuen Chipsätzen RD890 und RS880D gesichtet. 3. Juli 2009, abgerufen am 14. Juli 2009.
  14. a b Matthias Proske, Hardware-Infos: 785G, RS880D, SB850 – Neue AMD-Chipsätze. 17. April 2009, abgerufen am 5. November 2009.
  15. Nico Ernst, Golem.de: AMD-Roadmap: Fusion startet 2011 mit zwei 32-nm-APUs. 2. November 2009, abgerufen am 5. November 2009.
  16. Fuad Abazovic, Fudzilla: AMD plans SB820 Southbridge. 12. Februar 2009, abgerufen am 5. November 2009 (englisch).