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Testartikel Werner Wittenberger
Werner Wittenberger (*................ in ................) ist ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Gesellschaftsphilosoph und Friedensaktivist
Leben und Wirken
Wittenberger studierte Evangelische Theologie. Anschließend wurde er mit einer philosophisch-theologischen Arbeit zum Doktor der Wissenschaften promoviert. Neben der Betreuung seiner Pfarrstelle beschäftigte er sich mit Fragen der Philosophiegeschichte und ihrer Bedeutung für die gesellschaftspolitische Aneignung in der DDR-Gesellschaft. Seine theologischen Einsichten führten ihn zur Mitarbeit in der Christlichen Friedenskonferenz, deren DDR-Regionalausschuss er einige Jahre angehörte.
Auch nach dem Anschluss der DDR an die BRD beteiligt sich Wittenberger am gesellschaftlichen Diskurs über politische Entwicklungen und die Wertvorstellungen und den Wertewandel in der spätbürgerlichen Gesellschaft. Er hält Vorträge u.a. bei Konferenzen der Rosa-Luxemburg-Stiftung[1] und spricht bei Tagungen des Deutschen Freidenker-Verbands.[2] Wittenberger publiziert in Zeitschriften wie dem „Dialog“ über theologische und geschichtsphilosophische Themen.
Wittenberger ist verheiratet und wohnt in Burghausen.
Werke
- Geschichtserfahrung und Evangelium. Überlegungen zum Verhältnis von Christen und Theologie zu den Gesellschaftswissenschaften - 1. Aufl.. - Berlin : Union-Verlag, 1986.(Fakten, Argumente), ISBN 3-372-00001-3
Als Koautor und Herausgeber
- Klaus Fuchs-Kittowski: Emil Fuchs - Christ und Sozialist - Aus persönlichem Erleben. - In: Christentum, Marxismus und das Werk von Emil Fuchs. Beiträge des sechsten Walter-Markov-Kolloquiums. Hrsg. v. Kurt Reiprich, Kurt Schneider, Helmut Seidel u. Werner Wittenberger. Leipzig: Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen 2000
- Friedrich-Martin Balzer, Die Zerstörung der Weimarer Republik im Spiegelbild der "Wochenberichte" von Emil Fuchs 1931-1933, in: Christentum, Marxismus und das Werk von Emil Fuchs, Beiträge des sechsten Walter-Markov-Kolloquiums, Herausgegeben von Kurt Reiprich, Kurt Schneider, Helmut Seidel und Werner Wittenberger, Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., Berlin 2000, S. 35-53. 2. Auflage 2002[3]
- Askemos und Rousseau. Eine philosophisch-kulturgeschichtliche Betrachtung. Erschienen in: Wissen und Bildung in der modernen Gesellschaft. Texte der V. Rosa-Luxemburg-Konferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen. Hrsg. Hans-Gert Gräbe. Reihe Texte zur politischen Bildung 34. Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen, Leipzig 2005[4]
Aufsätze
- Mythologie und Vernunft in der Geschichtsphilosophie des späten Schelling[5]
Literatur
- Um den rechten Dienst am Frieden : theologische Beiträge; Werner Wittenberger zum 60. Geburtstag / Reinhard Scheerer (Hrsg.), Frankfurt am Main : Haag und Herchen, 1995
- Zur Geschichte der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) Band 3: Festschrift Reinhard Scheerer ISBN 3-86137-292-4[6]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.rosa-luxemburg-stiftung-sachsen.de/seiten/vea-luxkonferenz01.html
- ↑ http://www.sachsen.freidenker.org/
- ↑ http://www.bautz.de/bbkl/e/eckert_er.shtml
- ↑ www.hg-graebe.de/Texte/RLKonf-2005/wittenberger-05-1.pdf
- ↑ http://toposzeitschrift.de/topos_31.htm
- ↑ http://titan.bsz-bw.de/bibscout/B/BL/BL9900-BL9980/BL.9910/present?PRS=XML&SID=6825fc80-2f1&SET=1&FRST=2&COOKIE=U998,Pbszgast,I17,B0728+,SY,NRecherche-DB,D2.1,E6825fc80-2f1,A,H,R193.197.31.108,FY
Weblinks
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Testartikel Jaroslav N. Ondra
Jaroslav N. Ondra (*....... 1925; † 8. April 2000) war ein tschechischer evangelischer Theologe, Pfarrer der Böhmischen Brüderkirche, Hochschullehrer und Friedensaktivist.
Leben und Wirken
Geboren wurde Ondra wenige Jahre nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Erlangen der Hochschulreife studierte er Evangelische Theologie und wurde 1949 zum Pfarrer der Böhmischen Kirche der Brüder ordiniert. Dieses Amt versah er elf Jahre hindurch, während denen er Kontakt zu Theologen wie Josef Hromádka bekam, die sich angesichts der zunehmenden Atomkriegsgefahr als Christen zum Einsatz für die Erhaltung des Friedens gedrängt fühlten. Er gehörte 1958 zu den Mitbegründern der Christlichen Friedenskonferenz, deren zweiter Generalsekretär er von 1959 bis 1969 wurde. Slávek - wie ihn seine Freunde nannten – schilderte in seinem Bericht als Generalsekretär an die II. Allchristliche Friedensversammlung 1964 die Beweggründe, warum er und andere Christen sich damals entschieden, in der Christlichen Friedenskonferenz mitzuarbeiten und in einen ökumenischen Dialog im breitest möglichen Sinne einzutreten:
„Gottes Bund mit dem Menschen ist der klare Ausdruck der Tatsache, daß Gott, der heilige und allmächtige, von sich aus alles tut, um den sündigen Menschen zu retten, zu erlösen, und zwar den Einzelnen und die Menschheit als Ganzes. ...Gott ist am Leben gelegen. Von sich aus hat er alles getan, damit der Tod für uns nicht das Letzte sei. Sein Bund mit uns verpflichtet uns dazu, als zur Nachfolge seines Sohnes Jesu Christi Berufene in seinen Fußstapfen zu wandeln und auch wie er alles für das Leben und gegen den Tod einzusetzen. ... Wir leben im Atomzeitalter.... Um so grösser ist unsere christliche Verantwortung. Die Bemühung um die Rettung des Lebens heisst heute die Teilnahme an der christlichen Friedensarbeit....Passivität der Christen kann in diesem Sinne indirekt eine Verkürzung der "Zeit der Gnade" bedeuten... Das Hauptthema unserer Versammlung "Mein Bund ist Leben und Frieden" fordert uns alle ohne Unterschied, die wir hier zu dieser Versammlung zusammengekommen sind, auf, zu den Fragen des Lebens und des Friedens nicht zu schweigen und von richtigen Worten...zu konkreten Taten zu kommen, die in den verschiedensten Teilen der Welt dazu beitragen sollten, Voraussetzungen für die friedliche Koexistenz zwischen Staaten verschiedener Gesellschaftsordnungen zu schaffen, die Möglichkeit eines Krieges als Mittel zur Lösung selbst schwerer Probleme auszuschalten und die Menschheit einer friedlichen Epoche entgegenzuführen, die die einzige Zukunft der Welt ist. ...[1]“
Die politische Krise in der CSSR 1968 und das militärische Eingreifen der verbündeten Warschauer-Vertrags-Staaten führten zum Rücktritt von seinem Posten als Generalsekretär.
1970 begann Ondra an der Prager Comenius-Fakultät Evangelische Theologie zu lehren und nahm zugleich ein Jurastudium an der Karls-Universität auf. Nach dem Abschluss dieses Studiums erhielt er eine Professur an der Comenius-Fakultät, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1991 das Ökumenische Institut leitete.
Einzelnachweise
- ↑ "Mein Bund ist Leben und Frieden" (Mal.2,5), Dokumente und Nachrichten der II. Allchristlichen Friedensversammlung in Prag, 28.Juni bis 3. Juli 1964
Weblinks
{{DEFAULTSORT:Ondra, Jaroslav N.}} [[Kategorie:Evangelischer Theologe (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:CFK-Mitglied]] [[Kategorie:Ökumenische Persönlichkeit]] [[Kategorie:Tscheche]] [[Kategorie:Geboren 1925]] [[Kategorie:Gestorben 2000]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME=Ondra, Jaroslav N. |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=evangelischer Theologe der Böhmischen Brüder in Tschechien |GEBURTSDATUM=1925 |GEBURTSORT= |STERBEDATUM=8. April 2000 |STERBEORT= }} [[cs:Jaroslav N. Ondra]]
Testartikel Reinhard Scheerer
Reinhard Scheerer (* ............ in ...........) ist ein deutscher evangelischer Theologe, Publizist und Friedensaktivist.
Nach Erlangung der Hochschulreife absolvierte er ein Studium der Evangelischen Theologie und wurde zum Pfarrer ordiniert.
Scheerer arbeitet in der Christlichen Friedenskonferenz mit und hat sich vor allem mit Fragen des christlich-marxistischen Dialogs befasst. In den „Dialog“-Heften gehörte er zu den ständigen Autoren. Er tritt mit Diskussionsbeiträgen hervor, rezensiert Veröffentlichungen anderer Theologen und Friedensarbeiter und setzt sich mit der veränderten gesellschaftspolitischen Lage der Kirchen in Osteuropa nach dem Wegfall des sozialistischen Staatenverbundes in Europa auseinander.[1]
Zeitweise war Reinhard Scheerer beschäftigt als theologischer Mitarbeiter in einer kirchlichen Einrichtung der sudanesischen Hauptstadt Karthum.
Werke
- Bekennende Christen in den evangelischen Kirchen Deutschlands 1966 – 1991, Frankfurt am Main : Haag und Herchen, 1997
- Um den rechten Dienst am Frieden, Frankfurt am Main : Haag und Herchen, 1995
- Hoffnung lässt nicht zuschanden werden, Frankfurt am Main : Haag und Herchen, 1995
- Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade, Frankfurt am Main : Haag und Herchen, 1993
- ... Kirchen für den Kalten Krieg, Köln : Pahl-Rugenstein, 1986
- Evangelische Kirche und Politik 1945 bis 1949, Köln : Pahl-Rugenstein, 1981
Rezensionen und Aufsätze
- Dorothee Sölle, Mutanfälle. Texte zum Umdenken. Hamburg, Hoffmann und Campe 1993
- Helmut Müller-Enbergs/Heike Schmoll/Wolfgang Stock, Das Fanal. Das Opfer des Pfarrers Brüsewitz und die Evangelische Kirche. Frankfurt/M.-Berlin, Ullstein 1993(Dialog Heft 1/1994 (16)
- Jens Hacker, Deutsche Irrtümer. Schönfärber und Helfershelfer der SED-Diktatur im Westen. Berlin, Ullstein 1992 (Dialog Heft 2/1994 (17)
- Der Wahrheit Gottes verpflichtet. Theologische Beiträge aus dem Sprachenkonvikt Berlin, hgg. Matthias Köckert. Berlin, Wichern 1993
- Leonore Siegele-Wenschkewitz/Carsten Nicolaisen, Theologische Fakultäten im Nationalsozialismus. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 1993 (Dialog Heft 3/1994 (18)
- Bericht: Ökumene in Polen - heute
- Nachrichten aus Böhmischen Dörfern. Redaktion Christiane Schulz. Berlin, Alektor-Verlag (Dialog Heft 4/1994 (19)
- Topos. Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie, hgg. Hans Heinz Holz/Domenico Losurdo, H.3. Bonn, Pahl Rugenstein Nachf. 1994
- Jahrbuch für kontextuelle Theologien 93, hgg. Missionswissenschaftliches Institut Mission e.V. Frankfurt/M., IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation 1994(Dialog Heft 1/1995 (21)
- Wider die Resignation der Linken. Stimmen gegen Antikommunismus, Konterrevolution und Annexion. Mit einem Geleitwort von Heinz Kamnitzer. Hamburg, GNN-Verlag 1994
- Adam Schaff, Ökumenischer Humanismus. Salzburg, Otto Müller Verlag 1992
- Frédéric Hartweg (Hg.), SED und Kirche. Eine Dokumentation ihrer Beziehungen. Band 1 und 2. Neukirchen-Vluyn, Verlag des Neukirchener Erziehungsvereins 1995(Dialog Heft 2/1995 (22)
- Religion und Ideologie. Ein Diskussionsbeitrag
- "Journalisten zwischen Fundamentalismus von links und rechts in Kirche und Gesellschaft". Zur Jahrestagung des Ökumenischen Arbeitskreises für Information in Europa
- Detlef Pollack, Kirche in der Organisationsgesellschaft. Zum Wandel der gesellschaftlichen Lage der evangelischen Kirchen in der DDR. Stuttgart-Berlin-Köln, W. Kohlhammer 1994 (Heft 3/1995 (23)
- Transzendenz in unserer säkularisierten Welt - oder: Kirche heute (Dialog Sonderheft 1995 (25)
- Information über die Kirchen in Ungarn. Ungarisches Ökumenisches Studienzentrum. Budapest 1995 (Dialog Heft 1/1996 (26)
- Fortschrittsglaube und christliche Hoffnung
- Der Weg der katholischen Kirche in verschiedenen realsozialistischen Ländern in den Jahren 1945 bis 1948/49 - ein historischer Vergleich. 4. Berliner Staat-Kirche Kolloquium vom 18.-20.5.1995, Referate. Schriftenreihe des Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung, Heft 2. Berlin 1995
- Die biblische Moral und die Marktwirtschaft. Ungarische Ökumenische Studienhefte, 11. Budapest, Ungarisches Ökumenisches Studienzentrum 1995 (Dialog Heft 2/1996 (27)
- Der Widerstand von Christen und Kirchen in Europa gegen Hitlerfaschismus und Krieg - Mahnung für heute. Internationales Kolloquium des Ökumenischen Friedensforums Europäischer Katholiken (ÖFEK), Berlin 5.-6.5.1995. Berlin(1996) (Dialog Heft 3/1996 (28)
- Reinhard Scheerer, Karthoum; Bericht: 1. Rundbrief, August 1996 (Dialog Heft 4/1996 (29)
Als Koautor
- Axel Lange/Reinhard Scheerer/Horst Dohle, Berlin: Zum christlich-marxistischen Dialog in Europa 1949-1989 (Bücher und Aufsätze in deutscher, englischer und französischer Sprache, Bibliographien und Register)(Dialog Sonderheft 1994 (20)
- Staat-Kirche Beziehungen in der DDR und anderen ehemals realsozialistischen Ländern von 1945 bis 1989. Mit Beiträgen von Horst Dähn, Horst Dohle, Joachim Heise, J. Jürgen Seidel, Martin Georg Goerner, Uwe Funk, Ralf Pawelzik, Gerhard Linn, Günter Krusche, Reinhard Scheerer, Paul Oestreicher, Friedhelm Jostmeier, Gerhard Lange, Bernd Schäfer, Janusz Wycislo, Miklós Tomka, Otto Luchterhandt, Markus Meckel [2]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.angelfire.com/mac/dialoghefte/heft16_29.html
- ↑ http://www.staat-kirche-forschung.de/main_d.htm
Weblinks
PND 10985361X {{DEFAULTSORT:Scheerer, Reinhard}} [[Kategorie:Lutherischer Theologe (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Lutherischer Theologe (21. Jahrhundert)]] [[Kategorie:CFK-Mitglied]] [[Kategorie:Geboren]] [[Kategorie:Gestorben]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME= Scheerer, Reinhard |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=evangelisch-lutherischer Theologe und Autor |GEBURTSDATUM= |GEBURTSORT= |STERBEDATUM= |STERBEORT=}}
Testartikel André Trocmé
André Trocmé (* ..................1901 in......................; † ..........................1971 in .......................) war ein französischer evangelisch-reformierter Pastor, Widerstandskämpfer und Friedensaktivist.
Leben und Wirken
Trocmé besuchte nach der Grundschule eine weiterbildende Schule, auf der er seine Hochschulreife erwarb. Danach studierte er Evangelische Theologie in Paris und New York. Nach seiner Ordination wurde er 1934 Pastor der reformierten Gemeinde in Le Chambon-sur-Lignon, einem Ort in den Cevennen. Seine Bewohner stammen zum großen Teil von Hugenotten ab, die als selbstbewusst gelten und in der Regel an ihrem Glauben festhalten. Während Frankreich von Hitlers Wehrmacht besetzt war und vom Vichy-Regime regiert wurde, wirkte Pasteur Trocmé mit seiner Verkündigung des Evangeliums der Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit auf das Bewusstsein einer Vielzahl von Menschen in seiner Gemeinde ein. Diese Pastoralarbeit veränderte die Lebensweise der Bewohner, denn sie erkannten im Evangelium ihre Verpflichtung, bedrohten Menschen zu helfen. So nahmen sie Flüchtlinge auf, versteckten sie oder machten sie für ihre Verfolger unauffindbar. Im Pfarrhaus des kleinen Ortes wurden die Rettungsaktionen geplant. Meistens kamen die Verfolgten zunächst in Hotels unter, von wo sie von Trocmé und anderen Pfarrern auf einzelne Bauernhöfe verteilt wurden. Die Flüchtlinge wurden bei Familien und im Pfarrhaus, in Scheunen und in Werkstätten untergebracht. Für Kinder wurde Schulunterricht organisiert. Viele Flüchtlinge wurden unter falschem Namen sogar polizeilich angemeldet, um notwendige Lebensmittelkarten zu erhalten. Das widerständige Dorf hatte selbst unter den Polizisten Sympathisanten. Die warnten sie heimlich, wenn Gefahr drohte. Dann wurden die Flüchtlinge kurzerhand im Wald versteckt. Zum Zeitpunkt der deutschen Invasion im Mai 1940 lebten rund 330 000 Juden in Frankreich. Am Ende der deutschen Besatzung im September 1944 hatten drei Viertel der Juden überlebt, knapp 80 000 waren der „Endlösung der Judenfrage“ zum Opfer gefallen.
„Wir wissen nicht, was Juden sind. Wir kennen nur Menschen,“
entgegnete der französische Pastor André Trocmé, als er im Sommer 1942 von französischen Polizisten aufgefordert wurde, das Versteck jüdischer Flüchtlinge preiszugeben.
Trocmés konspiratives Handeln wurde bei den Besatzern und ihren französischen Helfern ruchbar, und so wurde er verhaftet. Als er mit anderen Festgenommenen im Gefängnis saß, wurde er von Widerstandskämpfern nach dem Grund seines Handelns befragt. „Weil der Glaube auf Erden wirken muss“, antwortete Pfarrer Tromcé. Und er fügte hinzu, dass er nicht tatenlos auf den Himmel warten wolle. Weil die Polizei keine Beweise hatte, ließ sie den Pfarrer wieder frei.[1]
Die etwa 9.000 Bewohner jener Gegend leisteten auf ihre Art Widerstand gegen die faschistische Besetzung. Als der Krieg zu Ende war, hatten sie fast 5.000 Flüchtlinge gerettet oder ihnen geholfen, darunter etwa 3.500 Deutsche, Österreicher, Niederländer und Franzosen jüdischer Abstammung vor dem sicheren Tod. Einige der Retter bezahlten diese Hilfe mit ihrem Leben.[2]
Auch nach der Befreiung vom Faschismus setzte sich Trocmé weiter ein für seine Idee von der Geschwisterlichkeit aller Menschen. Als Sekretär des Internationalen Versöhnungsbundes leistete er Friedensarbeit über Ländergrenzen hinweg. Er wurde Mitglied der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) und arbeitete in ihren Gremien mit. Seine theologische Erkenntnis und seine friedenspolitischen Einsichten gab er weiter auch als Autor von Kinderbüchern, weil er in den Kindern die Handelnden von morgen sah.
Im Jahr 1990, 19 Jahre nach dem Tode Trocmés, zeichnete die israelische Regierung die ganze Region für ihren Mut als „Gerechte unter den Völkern“ aus.
Trocmés gewaltfreier Einsatz für den Frieden lässt ihn aus der Sicht von Historikern in einer Reihe mit Martin Luther King und Mahatma Gandhi stehen.
Werke
- Nikodemus, Marienheide : Bibellesebund, [2008]
- Die Kirche aus Schnee Erzählung[3]
- Von Engeln und Eseln. Geschichten nicht nur zu Weihnachten. Neufeld Verlag, Schwarzenfeld 2007. ISBN 978-3-937896-52-6
Literatur
- Hallie, Philip P.: ...Daß nicht unschuldig Blut vergossen werde. Die Geschichte des Dorfes Le Chambon und wie dort Gutes geschah, Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1990
- Draper, Allison Stark: Pastor André Trocmé, New York : Rosen Publ. Group, 2001, 1. ed.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.jfr.org/site/DocServer/jfrrescuepdfmoraleadership.pdf?docID=171
- ↑ http://www.ddmedien.com/112.html?&tx_skorder_pi1[detail]=408&tx_skorder_pi1[cPath]=18&tx_skorder_pi1[backlink]=112&no_cache=1
- ↑ http://www.eirene.org/aktuell/rundbrief/news.rundbrief.18/
Weblinks
{{PND|110958667}} {{DEFAULTSORT:Trocmé, André}} [[Kategorie:Theologe (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:CFK-Mitglied]] [[Kategorie:Franzose]] [[Kategorie:Geboren 1901]] [[Kategorie:Gestorben 1971]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME=Trocmé, André |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=französischer Theologe und Friedensaktivist, |GEBURTSDATUM=1911 |GEBURTSORT= |STERBEDATUM=1971 |STERBEORT= }}
Testartikel Hanfried Krüger
Hanfried Krüger (* ...................1914 in..................; † .......................1998 in ......................) war ein evangelisch-lutherischer Theologe, Oberkirchenrat, Ökumeniker und Journalist.
Leben und Wirken
Krüger studierte nach Erlangen seiner Hochschulreife Evangelische Theologie und wurde anschließend zum Pfarrer ordiniert. Eine seiner Pfarrstellen war die Gemeinde Lauenstein.[1] Sein Interesse an der protestantischen Kirchengeschichte führte dazu, dass er zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Auch als Professor machte er sich einen Namen, vor allem durch eine große Zahl von Veröffentlichungen zu kirchengeschichtlichen und ökumenischen Thematik. Von 1953 bis 1979 war er Oberkirchenrat im Kirchlichen Außenamt und damit Ökumene-Referent der EKD. Von 1956 bis 1980 leitete er die Ökumenische Zentrale in Genf. Er trat auch als Herausgeber einer kirchlichen Zeitschrift hervor: Von 1956 bis 1984 war er Schriftleiter der „Ökumenischen Rundschau“.
Seit Gründung der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) arbeitete er in ihren Gremien mit.
Werke
- Ökumene-Lexikon, Frankfurt am Main : Lembeck, 1987, 2., veränd. Aufl.
- Ökumenischer Katechismus, Frankfurt am Main : Evangelisches Verlagswerk, 1985, 8., neubearb. Aufl.
- Ökumene-Lexikon, Frankfurt am Main : Lembeck, 1983
- Ein Geist, viele Gaben: Hahn, Ferdinand. - München : av-Ed., 1980
- Dialog und Anerkennung, Frankfurt am Main : Lembeck, 1980
- Ökumenischer Katechismus, Frankfurt am Main : Lembeck, 1977, 7., neubearb. Aufl.
- Jesus Christus befreit und eint, Frankfurt am Main : Lembeck, 1976
- Ergebnisse aus Nairobi {75 [fünfundsiebzig], Frankfurt am Main : Lembeck, 1976, Sonderdr.
- Bericht aus Nairobi {1975 [neunzehnhundertfünfundsiebzig], Frankfurt am Main : Lembeck, 1976
- Ökumenische Bewegung, Korntal (bei Stuttgart) : Evang[elischer] Missionsverlag, 1975
- Genf {1973 [neunzehnhundertdreiundsiebzig], Korntal (bei Stuttgart) : Evangelischer Missionsverlag, 1974
- Utrecht {1972 [neunzehnhundertzweiundsiebzig], Korntal (bei Stuttgart) : Evangelischer Missionsverlag, 1973
- Addis Abeba {1971 [neunzehnhunderteinundsiebzig], Stuttgart : Evang[elischer] Missionsverlag, 1971
- Ökumenischer Katechismus: Menn, Wilhelm. - Stuttgart : Evangelisches Verlagswerk, 1969, 6., neubearb. Aufl.
- Kirche zwischen Gott und Welt, Stuttgart : Evang. Missionsverl., 1968
- Appell an die Kirchen der Welt, Stuttgart : Kreuz-Verl., 1967
- Zeugnis für alle Völker, Stuttgart : Klotz, 1966
- Ökumenischer Katechismus: Menn, Wilhelm. - Stuttgart : Evang. Verl.-Werk, 1962, 4. Aufl.
- Bis an das Ende der Erde, München : Kaiser, 1962
- Verständnis und Wertung der Mystik im neueren Protestantismus, München : Reinhardt, 1938 [Ausg. 1937]
- Verständnis und Wertung der Mystik im neueren Protestantismus, München : Reinhardt, 1938
Als Mitherausgeber
Beazley, George G.: Die Kirche der Jünger Christi (Disciples), Progressiver amerikanischer Protestantismus in Geschichte und Gegenwart, Herausgegeben von George G. Beazley D(octor) J(uris), in: Die Kirchen der Welt, Herausgeber: D. Hans Heinrich Harms, D. Dr. Hanfried Krüger, Dr. Günter Wagner, D. Dr. Hans-Heinrich Wolf, Band 16, Stuttgart, Evangelisches Verlagswerk 1977. ISBN 3771501806[2]
Literatur
Ökumenische Rundschau 1/1999: Held, Heinz Joachim, In memoriam D. Dr. Hanfried Krüger 124[3]
Einzelnachweise
- ↑ http://wiki-de.genealogy.net/Salzhemmendorf
- ↑ http://www.zvab.com/catalogSearch.do?id=3181&name=Theologie+-+Konfessionskunde+-+Protestantismus
- ↑ http://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/erzbistum/schule-hochschule/religionspaedagogik/impulse/category_a/subcategory_3/99imp3ArtikelDienst.pdf
Weblinks
{{PND 118567101}} {{SORTIERUNG:Krüger, Hanfried}} [[Kategorie:Lutherischer Theologe (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:CFK-Mitglied]] [[Kategorie:Herausgeber]] [[Kategorie:Geboren 1914]] [[Kategorie:Gestorben 1998]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME= Krüger, Hanfried |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=evangelisch-lutherischer Theologe und Autor |GEBURTSDATUM=1914 |GEBURTSORT= |STERBEDATUM=1998 |STERBEORT= }}
Testartikel Erwin Kock
Erwin Kock (*.................in ..................; + ........................ in ...........................) ist ein evangelischer Pfarrer, Antifaschist und Friedensaktivist.
Leben
Kock studierte nach Erlangung seiner Hochschulreife Evangelische Theologie und wurde zum Pastor ordiniert. Er gehörte zu den wenigen Pfarrern, die aktiv Widerstand leisteten gegen den Anschluss Österreichs an Nazideutschland und der sich für verfolgte Juden einsetzte.
Nach der Befreiung vom Faschismus wurde Kock in der VVN tätig und wurde Mitglied im Österreichischen Friedensrat. 1948 hielt er eine Gedenkrede anlässlich der Einweihung eines Gedenkkreuzes für österreichische KZ-Opfer und politisch Verfolgte auf dem Wiener Zentralfriedhof.[1]
In der VVN-Zeitschrift „Der neue Mahnruf“ trat er mit Artikeln hervor, in denen er den jüdischen und politischen Opfern des NS-Regimes ein Andenken errichtete.
Im Juni 1950 hielt er als Obmann des Österreichischen Friedensrates das Hauptreferat auf dem Ersten Österreichischen Friedenskongress im Großen Konzerthaussaal von Wien, wo sich 2100 Delegierte aus 300 Friedensgruppen des Landes versammelt hatten.[2]
Seit der Gründung der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) 1958 gehörte er zu ihren aktiven Mitarbeitern. Sein Eintreten gegen Rassismus und Antisemitismus gehört zu den Aktivposten seines Lebens.[3]
Werke
- Sammelaktion für das Gedenkkreuz, in: Der neue Mahnruf, Nr. 1, 1. 10. 1948
- Den Toten zur Ehre — Den Lebenden zur Lehre, in: Der neue Mahnruf, Nr. 2, 15. 11. 1948.
Literatur
- Der Mund der Toten ist verschlossen, der unsere aber spricht!, in: Österreichische Volksstimme, 3. 11. 1948
- Grössing J.- Erwin Kock, (1986) in: Informationsdienst der Salzburger Gruppe, Dez. 1986, 17-28
Einzelnachweise
- ↑ http://www.nachkriegsjustiz.at/vgew/1110_simmeringerhptstr_gruppe40.php
- ↑ http://www.klahrgesellschaft.at/Mitteilungen/Schoenfeld_2_00.html
- ↑ http://www.netzwerkgegengewalt.org/wiki.cgi?AspekteAntisemitismusInEuropa
Weblinks
{{SORTIERUNG:Kock, Erwin}} [[Kategorie:Evangelischer Theologe (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Protestantismus in Österreich]] [[Kategorie:CFK-Mitglied]] [[Kategorie:Österreicher]] [[Kategorie:Geboren]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME= Kock, Erwin |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Theologe, Friedensaktivist, Publizist |GEBURTSDATUM= |GEBURTSORT= |STERBEDATUM= |STERBEORT= }}
Testartikel Hannelore Hansch
Hannelore Hansch (* ..................1918 in.....................; † ......................2007 in ..............................) war eine deutsche evangelische Theologin, jüdisch Verfolgte des NS-Regimes, Mitglied der Bekennenden Kirche (BK) und Friedensaktivistin.
Leben und Wirken
Hansch besuchte nach der Volksschule das Markgrafen-Gymnasium von Karlsruhe-Durlach, wo sie zu den ersten weiblichen Absolventen gehörte. Danach studierte sie Evangelische Theologie. Gemeinsam mit ihrem Ehemann fand sie während der NS-Zeit Unterkunft auf dem Rittnerthof, wo sie sich für andere jüdische Verfolgte einsetzte – so versteckte sie zwei Berliner Jüdinnen vor ihren Verfolgern. Für das Umfeld des Schweizer Theologen Karl Barth und der "Badischen Sozietät" war sie eine sehr geachtete Gastgeberin, berichtete 2008 der mit ihr seit den Tagen des Gymnasiums eng befreundete Gottfried Gerner-Wolfhard.[1]In den 1930er Jahren gehörte sie zu einem Oppositionskreis, der sich in der Durlacher Wohnung des wegen seiner jüdischen Herkunft entlassenen Karlsruher Richters Dr. Emsheimer traf. An diesem beteiligte sich sporadisch auch ihr Onkel Thomas Dehler, der nachmalige Bundesjustizminister.[2]
Auch nach 1945 verfocht Hannelore Hansch die Positionen und Erkenntnisse weiter, die sie aus dem "Kirchenkampf" gewonnen hatte. In der scharfen politischen Auseinandersetzung um die Pläne zur atomaren Bewaffnung der Bundeswehr, die neben der politischen Linken besonders von Kreisen der BK-Bruderräte attackiert wurde, nahm sie Partei für die konsequente Ächtung dieser Massenvernichtungsmittel. Die von ihrem Freund Karl Barth ausgearbeiteten „Zehn Thesen“ leitete Hansch – unter vereinbartem Verschweigen von Barths Autorschaft – an die westdeutschen Bruderräte weiter, die sie in die EKD-Synode als Antrag einbrachten, die aber von dieser nicht angenommen wurden.[3]
Seit ihrer Gründung 1958 beteiligte sie sich an der Arbeit der Christlichen Friedenskonferenz (CFK). Ehrenamtlich arbeitete sie in der Gesellschaft für Evangelische Theologie mit, deren Ehrenmitglied sie später wurde. Die Unterstützung aller Aktivitäten für mehr Frieden und Gerechtigkeit blieb bis an ihr Lebensende ein wichtiges Anliegen. So gehörte sie 2001 zu den Unterzeichnern eines Aufrufes von prominenten Kirchenleuten gegen die Führung des NATO-Krieges in Afghanistan.[4] Als sich das badische „Forum Friedensethik“ ein Jahr später an seine Mitchristen richtete mit der Forderung, gegen alle weiteren Kriege zu protestierten, fand auch das ihre Unterstützung.[5]
Werke
- To Mrs. Hannelore Hansch, Rittnerthof near Karlsruhe. In Letters 1961-1968.[6]
Literatur
- Diether Koch: Christen in politischen Konflikten, S. 121.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.kirchennetz.info/dek/start/detail.php?nr=2674&rubric=Home
- ↑ http://www.jum.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1213859/index.html?ROOT=1161446
- ↑ http://library.fes.de/fulltext/historiker/00925003.htm
- ↑ http://www.gevth.de/erklaerungen/erklaerung_afghanistan.htm
- ↑ http://www.friederle.de/ethik/ffe/ggn_krieg.htm
- ↑ http://solomon.dkbl.alexanderstreet.com/cgi-bin/asp/philo/dkbl/search3t?dbname=barth&word=&CONJUNCT=PHRASE&DISTANCE=3&authorcode=&createyear=1968
Weblinks
{{DEFAULTSORT:Hansch, Hannelore}} [[Kategorie:Evangelischer Geistlicher (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Evangelischer Geistlicher (21. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Bekennende Kirche]] [[Kategorie:Ökumenische Persönlichkeit]] [[Kategorie:CFK-Mitglied]] [[Kategorie:Deutscher]] [[Kategorie:Geboren 1918]] [[Kategorie:Gestorben 2007]] [[Kategorie:Frau]] {{Personendaten |NAME= Hansch, Hannelore |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=evangelische Theologin und Friedensaktivistin |GEBURTSDATUM=1918 |GEBURTSORT= |STERBEDATUM=2007 |STERBEORT= }}
Testartikel Martin Schröter
Martin Schröter (* ...................... in .......................) ist ein deutscher evangelischer Theologe, Studentenpfarrer und Friedensaktivist.
Leben und Wirken
Schröter erlangte nach dem Besuch der Volksschule und der Absolvierung des Gymnasiums seine Hochschulreife. Danach studierte er Evangelische Theologie und wurde zum Pfarrer ordiniert. Eine seiner Pfarrstellen war die Evangelische Shalom-Kirchengemeinde in Dortmund-Neuscharnhorst. Hier kam es zu einem aufsehenerregenden Eklat wegen eines satirisch gemeinten Artikels in dem von ihm herausgegebenen Kirchenblatt Nr. 16/1972. Darin hatte der Pastor ein „Kinder-Manifest“ abgedruckt, das im Sprachduktus des "Kommunistischen Manifests" zum Kinderprotest gegen jene gepflegten Grünanlagen aufrief, wo eigentlich für spielende Kinder Spiel- und Tobeplätze angelegt werden sollten. Nach mehreren Gerichtsverfahren, die durch vier Instanzen gingen, wurde er schließlich freigesprochen. Nach vorläufiger Suspendierung vom Dienst durch die Kirchenbehörde und anfänglicher Bestrafung mit einer hohen Geldbuße sprach ihn letztendlich das Oberlandesgericht von Hamm 1975 frei.[1]
Der Dortmunder Pfarrer Martin Schröter war auch der Vorsitzende der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK). Er ging noch über den bisher in der Kirche üblichen individualpazifistischen Ansatz hinaus. Er erklärte den zivilen Ersatzdienst zum zukunftgestaltenden Dienst, grenzte ihn ganz vom militärischen Dienst ab und qualifizierte ihn so zum eigentlichen Friedensdienst:
„Der Friedensdienst ohne Waffen will Dienst für morgen sein ... Wir kennen die Feinde von morgen: Hunger und wirtschaftliche Unterentwicklung, Intoleranz und Diskriminierung, Analphabetentum und Bevölkerungsexplosion. Gegen diese Feinde helfen keine Waffen ... Zweimal hat unser Jahrhundert eine Generalmobilmachung für den Weltkrieg erlebt.[2]“
In dem Heft Nr.120 der Zeitschrift „Theologische Existenz heute“ von 1965 hatte Schröter zwei Beiträge verfasste. Darin wollte er die Kriegsdienstverweigerung von dem Image befreien, sie sei die Privatangelegenheit des individuellen Gewissens ohne politische Relevanz und im Grunde auch ohne Beteiligung an politischer Verantwortung.
„Das Nein zum Kriegsdienst ist...ein Teil des umfassenden Ja zum Frieden. Die Ausgangsfrage lautet: Was haben wir zu tun in einer Welt, die es – um des Fortbestehens der Menschheit willen – lernen muss, ohne Krieg zu leben?“ Die Kriegsdienstverweigerer antworten darauf: „Wir gehen der Entwicklung um einen Sprung in die Zukunft voraus. Wir tun heute schon das, was morgen alle tun sollten, tun dürfen: Wir leisten keinen Kriegsdienst mehr. Wir verpflichten uns nur noch für einen Dienst, der eindeutig dem Frieden dient. (29,30.)“
In seinem zweiten Beitrag, der dem Ersatzdienst gewidmet ist, plädierte Schröter folgerichtig dafür, dass dieser Dienst der Motivation der Kriegsdienstverweigerung entsprechend als Friedensdienst verstanden, konzipiert und gestaltet wird. Er fordert eine Politisierung des ZED in diesem Sinne. Politik und Öffentlichkeit müssten die politische Funktion dieses Dienstes begreifen.. Auch der Namensvorschlag „Ziviler Friedensdienst“ findet sich schon. (Zitate 64-71).[3]
Schröter war schon früher wegen wegen aufrechten und unerschrockenen Handelns aufgefallen. Seit Gründung der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) im Jahr 1958 arbeitete er in dieser ökumenischen Friedensbewegung mit. Auch an den seit 1961 organisierten Ostermärschen gegen die Atomwaffen beteiligte er sich aktiv. Er gehörte zu dem Personenkreis, der zu dieser Protestaktion aufrief.[4]
Martin Schröter versah später den Dienst des Studentenpfarrers an der Universität von Heidelberg. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Universitätsgottesdienste wurde ein Heft mit Predigten dieses Predigers herausgegeben, dem der bekannte Alttestamentler Gerhard von Rad ein Vorwort voran stellte.[5]
Werke
- Predigten des Heidelberger Studentenpfarrers Martin Schröter. Vorwort: Gerhard von Rad, Heidelberg
- Theologischen Existenz Heute, Kriegsdienstverweigerung als christliche Entscheidung, Heft 120/1965
Einzelnachweise
- ↑ http://www.zeit.de/1975/13/Die-Satire-war-erkennbar
- ↑ http://www.kirche-im-ruhrgebiet.de/KIR/0805%20Das%20Modell%20Sozialer%20Friedensdienst%20in%20Dortmund%20S.%20197-20.pdf
- ↑ http://www.ecunet.de/gewaltueberwinden/gew.aktuelles/gew_aktuelles.17/
- ↑ http://www.dkp-online.de/marxbild/doku/50jom.htm
- ↑ http://theologie.uni-hd.de/predigten/geschichte.htm
Weblinks
{{DEFAULTSORT:Schröter, Martin}} [[Kategorie:Lutherischer Theologe (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Lutherischer Theologe (21. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Christlicher Sozialethiker]] [[Kategorie:CFK-Mitglied]] [[Kategorie:Person (Heidelberg)]] [[Kategorie:Geboren ]] [[Kategorie:Gestorben] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME=Schröter, Martin |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=evangelisch-lutherischer Theologe und Sozialethiker |GEBURTSDATUM= |GEBURTSORT= |STERBEDATUM= |STERBEORT= }}
Testartikel Stefan Zankow
Stefan Zankow (* ...................... 1881 in .....................; † ..................1965 in...................................) war ein bulgarisch-orthodoxer Theologe, Erzpriester und Friedensaktivist.
Leben und Wirken
Zankow studierte in einem orthodoxen Seminar die Liturgie und Spiritualität der bulgarischen Orthodoxie und wurde zum Priester geweiht. Später erhielt er auch die Weihe zum Erzpriester.
Zankow trat hervor durch seine geistige Durchdringung der orthodoxen Religiosität, veröffentlichte darüber Bücher und trat bei Vorträgen im In- und Ausland auf. Den Kern der orthodoxen Gottesverehrung sieht er so:
„In der Liturgie der orthodoxen Kirche ... sind Lehre und Erlebnis, Symbol und Wirklichkeit, Geschichte und Gegenwart, Gott und Mensch vereinigt[1]“
Besonders durch seine 1927 gehaltenen Vorträge zum Thema „Das orthodoxe Christentum des Ostens: sein Wesen und seine gegenwärtige Gestalt" (Gastvorträge, gehalten an der Berliner Universität) wurden seine Einsichten einer größeren kirchlichen und akademischen Öffentlichkeit bekannt.[2]
Durch die Ergebnisse seiner Forschungstätigkeit und seine große publizistische Ausstrahlung wurde er mit einer Professur bedacht.
In der Zeit des Kalten Krieges führte ihn seine geistliche Erkenntnis zur Mitarbeit in der Christlichen Friedenskonferenz (CFK), die 1958 in Prag gegründet wurde. Sein Hauptanliegen war, dass der theologische und liturgische Reichtum der Orthodoxen Christenheit des Ostens in Symbiose mit der westlich-protestantischen Christenheit eine gemeinsame Position für die Bewahrung des Weltfriedens finden sollte.
Werke
- Das Orthodoxe Christentum des Ostens, Berlin 1928[3]
- Die Verwaltung der bulgarischen orthodoxen Kirche. Halle 1920. In: ThRv 21 (1922) Sp. 112[4]
Literatur
- The Encyclopedia of Christianity, Volume 1 (A-D) by Erwin Fahlbusch. See all pages with references to "ecclesiological problems". Excerpt - on Page 309: " ... and regional ecumenical conference from the early part of the 20th century. Stefan Zankow (1881-1965) made important contributions to basic ecclesiological problems, to the Orthodox conception of the -4 unity of the church, to the role of nontheological factors, and to the ... "[5]
Nachwirkung
Am 24. November 2008 fand in der Theologischen Fakultät an der Universität Sofia eine Internationale Konferenz zum Gedenken an Prof. Protopresbyter Stefan Zankow statt aus Anlass der 120-jährigen Feier der Universität Sofia und des 85-jährigen Jubiläums der Theologischen Fakultät.[6]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.bayern-evangelisch.de/www/engagiert/orthodoxe-spiritualitaet.php
- ↑ http://forum.logos-bg.net/viewtopic.php?t=1705
- ↑ http://www.fatheralexander.org/booklets/english/catholicity_church_florovsky.htm
- ↑ http://www.bautz.de/bbkl/h/haase_f.shtml
- ↑ http://www.amazon.com/phrase/ecclesiological-problems
- ↑ http://hpberov.blogspot.com/2008/11/die-internationale-konferenz-ber-prof.html
Weblinks
[[Kategorie:Bulgarisch-Orthodoxer Erzpriester (19. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Bulgarisch-Orthodoxer Erzpriester (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Bulgarisch-Orthodoxe Kirche]] [[Hochschullehrer]] [[Kategorie:CFK-Mitglied]] [[Kategorie:Bulgare]] [[Kategorie:Geboren 1881]] [[Kategorie:Gestorben 1965]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME=Zankow, Stefan |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=bulgarisch-orthodoxer Erzpriester |GEBURTSDATUM=1881 |GEBURTSORT= |STERBEDATUM=1965 |STERBEORT= }}