Bundesstraße 2 R

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Die Bundesstraße 2 R (Abkürzung: B 2 R, meist als Mittlerer Ring bezeichnet) ist eine Bundesstraße in Deutschland. Sie ist eine Ringstraße in München im Freistaat Bayern und hat eine Länge von ca. 28 km.

Seit den 1960er-Jahren ersetzt der Mittlerer Ring die Bundesstraßen in der Münchner Innenstadt, so auch die Bundesstraße 2. Diese hat Anschluss an den Mittleren Ring über die Landsberger Straße (Richtung Norden) und am Luise-Kiesselbach-Platz (Richtung Süden). Letzterer Anschluss ist aber als Autobahn beschildert. Das R steht für Ring.

Verlauf

Der Mittlere Ring verläuft als Ringstraße vollständig innerhalb des Stadtgebietes Münchens. Er ist durchgehend mindestens vierspurig ausgebaut und verläuft über längere Strecken kreuzungsfrei. Somit bildet der Mittlere Ring das Rückgrat des Straßenverkehrs in München. Der Ring ist Startpunkt von fünf Autobahnen und ist der schnellste Zubringer zu allen wichtigen Verkehrsachsen der Stadt. Entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen und lange Rückstaus sind, vor allem während der Stoßzeit, die Regel.

Der Mittlere Ring (B 2 R) teilt sich in mehrere Streckenabschnitte auf.

Isarring

Von der Schenkendorfstraße kommend beginnt der Isarring an der Ausfahrt Ungererstraße (B 11 Richtung Freising). Hier wird der Isarring in Tieflage geführt. Kurz vor der Einfahrt in den Biedersteiner Tunnel und hinter der Tunnelausfahrt befinden sich Anschlussstellen nach Schwabing (Ost). Anschließend führt der Mittlere Ring durch den Englischen Garten, nördlich vorbei am Kleinhesseloher See, zu dem es eine direkte Anschlussstelle gibt.

Ein zweiter Anschluss zum Englischen Garten befindet sich Tucherpark (Ifflandstraße). An der Einfahrt Fahrtrichtung Nord befindet sich am Isarring die einzige Ampelanlage, an der es im Berufsverkehr zu Stauungen kommt. Kurz nach der Anschlussstelle überquert der Isarring die Isar auf der John-F.-Kennedy-Brücke. Nach Unterquerung der Oberföhringer Straße geht der Isarring am Effnerplatz, den er im Effnertunnel unterquert, in die Richard-Strauss-Straße über.

Richard-Strauss-Straße

Vom Isarring kommend beginnt die Richard-Strauss-Straße am Effnerplatz. Hier zweigt die Staatsstraße 2088 Richtung Unterföhring ab. Außerdem gelangt man hier von Norden her nach Bogenhausen.

Nach dem Effnerplatz und den Aus- und Einfädelspuren führt die Straße in den Richard-Strauss-Tunnel. Im Tunnel befinden sich die nördlichen Verbindungsrampen zur Einsteinstraße (A 94). Auf Höhe der Einsteinstraße endet der Tunnel. Hier geht die Richard-Strauss-Straße in den Leuchtenbergring über.

Leuchtenbergring

vom Richard-Strauss-Tunnel kommend schließt sich die Leuchtenbergring mit der seiner Unterführung an. Direkt auf der Brücke befindet sich die S-Bahnhaltestelle Leuchtenbergring. Nach der Unterführung schließt sich die Ausfahrt Berg-am-Laim-Straße (B 304) an. Von hier gelangt man nach Haar und Ebersberg.

Innsbrucker Ring

Der Leuchtenbergring geht auf Höhe der Berg-am-Laim-Straße in den Innsbrucker Ring über. Hier fährt man in den Innsbrucker-Ring-Tunnel ein. Im Tunnel Fahrtrichtung Süden befindet sich Anschlussstelle Ampfingstraße. Nach dem Tunnel ist der Innsbrucker Ring höhengleich und ampelgesteuert. Über die Grafinger Straße/Schlüsselbergstraße, Bad Schachener Straße, Hechseestraße/Kirchseeoner Straße und Ottobrunner Straße führt der Ring zur Rosenheimer Straße und A 8 AS München-Ramersdorf (91). Über die Autobahn gelangt man nach Salzburg und Innsbruck.

Chiemgaustraße

Vom Innsbrucker Ring her beginnt die Chiemgaustraße an der Kreuzung Rosenheimer Straße/A 8 und in der ganzen Chiemgaustraße höhengleich und ampelgesteuert gebaut. Es folgt die Kreuzung Balanstraße. Von der Einmündung Aschauer Straße gelangen von der Straßenbahn- und Omnibus-Hauptwerkstätte Ständlerstraße der MVG intakte, aber kaum genutzte Schienen der Straßenbahn in die Chiemgaustraße.

Es folgt eine Eisenbahnbrücke in Stahlbaukonstruktion (S-Bahn-Strecke S5/S6). Sie hat eine Höhenbeschränkung von 3,5 m. Der Gehweg ist mit dem Radweg zusammengefasst und sehr schmal. An die Brücke schließt die Kreuzung Schwanseestraße an. Hier verlassen die Straßenbahnschienen die Chiemgaustraße Richtung Innenstadt.

Nun wird der Sankt-Quirin-Platz erreicht. Hier endet die Chiemgaustraße. Der Mittleren Ring geht weiter auf der Tegernseer Landstraße Richtung Norden.

Tegernseer Landstraße

Die Tegernseer Landstraße ist hier der Autobahnzubringer über den McGraw-Graben und die B 13 zur A 995, A 8 und A 99. Ab hier verläuft die E 54 am Mittleren Ring. Die Tegernseer Landstraße verlässt den Mittleren Ring bereits an der nächsten Ausfahrt wieder Richtung Innenstadt. Über diese Ausfahrt wird auch der Münchner Vorort Grünwald erschlossen.

Candidstraße

Die Tegernseer Landstraße geht in die Candidstraße über. Die Straße führt den Candidberg hinunter, beginnt mit dem Candidtunnel und geht in eine Brücke über den Candidplatz über. Die Straße endet an der Brücke über die Isar und geht in die Brudermühlstraße über.

Brudermühlstraße

Auf der Isarbrücke geht die Candidstraße in die Brudermühlstraße über. Es folgt an der Ausfahrt Schäftlarnstraße der Brudermühltunnel. Während die Kraftfahrzeuge den Tunnel passieren, wurde der oberirdische Bereich verkehrsberuhigt. Die östlichen Ausfahrtsrampen der Ausfahrt Plinganserstraße befinden sich noch im Tunnel. Hier kreuzt die B 11 die nach Wolfratshausen und Mittenwald führt.

Heckenstallerstraße

Von der Brudermühlstraße kommend, geht an der Ausfahrt Plinganserstraße diese in die Heckenstallerstraße über. Als nächste Ausfahrt folgt die Passauerstraße.

Nach der Ausfahrt Passauerstraße ist der Mittlere Ring höhengleich und ampelgesteuert gebaut. Im Berufsverkehr führt dieser Umstand zu Staus in diesem Bereich. Darum wird seit 2009 der Tunnel Südwest gebaut.

Über die Kreuzung Friedrich-Hebbels-Straße/Höglwörther Straße erreicht die Heckenstallerstraße die Murnauerstraße. Dort biegt der Mittlere Ring nach Norden ab und mündet in den Luise-Kiesselbach-Platz. Am Luise-Kiesselbach-Platz zweigt die Olympiastraße (E 533)) Richtung Südwesten ab, auf der man über die A 95 Starnberg und Garmisch-Partenkirchen erreicht.

Garmischer Straße

Die Garmischer Straße beginnt an der Nordseite Luise-Kiesselbach-Platz und verläuft nordwärts über die Kreuzung Ehrwalder Straße/Treffauerstraße in den Westpark. Ab hier ist der Mittlerer Ring niveaufrei. Im Westpark liegt das Autobahnende der A 96 AS München-Sendling (39). Von hier gelangt man Richtung Lindau. Ebenfalls zweigt die E 54 Richtung Paris ab. Jetzt führt die Garmischer Straße durch die Kleingärten der Siedlung Land in der Sonne, bevor sie über die Ausfahrt Tübinger Straße/Hansastraße zum Heimeranplatz gelangt, wo der Trappentreutunnel beginnt.

Trappentreustraße

Direkt unter dem Heimeranplatz beginnt die Trappentreustraße im Trappentreutunnel und verläuft in nördlicher Richtung weiter zur Ausfahrt Landsberger Straße (B 2 Richtung Fürstenfeldbruck und Augsburg). Anschließend geht die Trappentreustraße in die Donnersbergerbrücke über. Diese überquert die Gleisanlagen zwischen München und Pasing. Auf der Brücke befindet sich die gleichnamige S-Bahn-Haltestelle sowie die Ausfahrten Arnulfstraße und Nymphenburger Straße/Rotkreuzplatz.

Landshuter Allee

Direkt an die Donnersbergerbrücke schließt sich die Landshuter Allee auf Höhe der Nymphenburger Straße beginnt der Landshuter-Allee-Tunnel. Dieser endet an der Leonrodstraße. Nun folgt die Ausfahrt Dachauer Straße. Auf der nun folgenden Hochstraße erreicht die Landshuter Allee das Olympiakreuz. Hier zweigt der Mittlere Ring auf den Georg-Brauchle-Ring in östlicher Richtung ab. Die Landshuter Allee führt weiter Richtung Dachau (B 304).

Georg-Brauchle-Ring

Vom Süden her kommend führt der Georg-Brauchle-Ring in östlicher Richtung durch den Olympiapark (westliche Richtung: zum Olympia-Einkaufszentrum). Es folgt die Ausfahrt Lerchenauer Straße bevor der Ring in den Petuelring mündet.

Petuelring

Der Petuelring beginnt an der Ausfahrt Schleißheimer Straße und führt im Petueltunnel Richtung Osten. Im Tunnel sind die Ausfahrten Belgradstraße/Knorrstraße und Leopoldstraße.

Schenkendorfstraße

Nachdem der Mittlere Ring den Petueltunnel verlassen hat, folgt der Anschluss an die A 9 Richtung Nürnberg und Berlin. Die Anschlussspur beginnt in östlicher Fahrtrichtung bereits im Petueltunnel, in westlicher Fahrtrichtung bereits im Isarring. Die Schenkendorfstraße geht auf Höhe der Ausfahrt Ungererstraße (B 11 Richtung Freising), die der Mittlere Ring kreuzungsfrei unterquert, in den Isarring über.

Ausbauzustand

Der'Mittlere Ring ist durchgängig vierspurig befahrbar. Bis auf die Chiemgaustraße im Süden sind die Richtungsfahrbahnen getrennt. Vom Anschluss der A 96 (AS München-Sendling) bis zur Leuchtenbergring-Unterführung sowie zwischen Tegernseer Landstraße und der Heckenstallerstraße Ausfahrt Passauerstraße verläuft der Mittlere Ring niveaufrei. Zudem sind alle Tunnel als Kraftfahrstraße ausgeschildert.

Tempolimit

Der Mittlere Ring ist überwiegend ein Tempolimit von max. 60 km/h vorgesehen. Auf der Chiemgaustraße sind max. 50 km/h erlaubt. Im Petueltunnel waren anfangs max. 60 km/h. Da die Unfallzahlen im Tunnel ein hohes Niveau hatten, wurde 2004 die Geschwindigkeit auf max. 50 km/h reduziert.^[1] Im Richard-Strauss-Tunnel wird das Tempolimit mittels Radar überwacht.^[2]

Bürgerentscheid für Tunnelbau

Am 23. Juni 1996 entschieden die Münchner Wähler sich in einem Bürgerentscheid – dem ersten Bürgerentscheid in der Geschichte der Stadt – für einen weiteren Ausbau des Mittleren Rings. Gegen den Willen der rot-grünen Stadtratsmehrheit stimmte eine knappe Mehrheit der Initiative Drei Tunnel braucht der Mittlere Ring zu.

Petueltunnel

Das erste Projekt aus dem Bürgerentscheid ist der Petueltunnel. Der Tunnel wurde zwischen 1997 und 2001 errichtet und verbindet den Olympiapark (Georg-Brauchle-Ring) mit der Schenkendorfstraße im Norden der Stadt.

Effnerplatz- und Richard-Strauss-Tunnel

Im Ostabschnitt des Mittleren Rings wurde 2003 bis 2009 eine 2,5 Kilometer lange kreuzungsfreie Ausbaustrecke gebaut. Einerseits wurde der Effnerplatz, andererseits erhielt auch die Richard-Strauss-Straße von der Denninger Straße bis zum Leuchtenbergring einen Tunnel, so dass die Kreuzungen mit der Prinzregenten- und Einsteinstraße unterquert werden. Der Tunnel wurde am 18. Juli 2009 eröffnet und verfügt über einen Seitentunnel unter der Einsteinstraße, der eine kreuzungsfreie Verbindung zur A 94 ermöglicht.^[3]. Die Eröffnung des Effnerplatz-Tunnels fand bereits am 20. Dezember 2006 statt. ^[4]

Tunnel Südwest

Das dritte große Tunnelprojekt soll der Mittlere Ring im Südwesten werden. Derzeit muss die Garmischer Straße täglich 100.000 Fahrzeuge bewältigen. Nach Abschluss der ersten Tunnelprojekte wurde 2009 mit dem Bau des Tunnels begonnen. Nach den Planungen des städtischen Baureferats soll der Tunnel Südwest südlich des Anschlusses zur A 96 beginnen, den verkehrsreichen Luise-Kiesselbach-Platz unterqueren und erst östlich der Passauerstraße enden. Nur in der Heckenstallerstraße wird der Verkehr offen aber in Tieflage geführt, dafür soll zwischen Höglwörther Straße und Passauerstraße, ähnlich wie am Petuelring, auf der Oberfläche des Tunnels ein Park entstehen.^[5]

Geschichte

Der Mittlere Ring war ursprünglich auch als Bundesautobahn 999 geplant und wurde in den 1960ern angelegt und eröffnet.

Ursprung

Die allgemeine Bezeichnung Mittlerer Ring, die auch auf den Straßen- und Autobahnschildern vorherrschen leitet sich aus der Position als mittlerer der drei konzentrischen Münchner Ringstraßen ab. Zwischen dem Altstadtring (folgt dem ehemaligen Verlauf der 2. Stadtmauer) und der A 99, die als ringförmige Umgehungsstraße geplant ist.

Durch München verläuft die Bundesstraße 2. Die B 2 hat Anschluss an den Mittleren Ring am Luise-Kiesselbach-Platz und an der Landsberger Straße. Daher stammt die amtliche Bezeichnung Bundesstraße 2 R (R=Ring).

Ersetzungen

Seit 1984 verläuft der Mittlere Ring durch den Trappentreutunnel. 1987 wurde Brudermühltunnel eröffnet und die Oberfläche verkehrsberuhigt. 2002 folgte der Petueltunnel. Seither wird dort der Kfz-Verkehr abgewickelt. An der Oberfläche entstand der Petuelpark. Die Verkehrsfreigabe des Richard-Strauss-Tunnels erfolgte 2009.

weiterer Ausbau

Bis 2015 wird am Luise-Kiesselbach-Platz der Tunnel Süd-West errichtet. Ferner ist eine Aufstufung des Stücks zwischen der A 95 und der A 96 zur Bundesautobahn als Alternative zum Lückenschluss des Autobahnrings A 99 im Süden im Gespräch.

Trivia

Der Mittlere Ring ist die äußere Begrenzung für die am 1. Oktober 2008 eingerichtete Umweltzone der Stadt München. Er selbst gehört aber nicht zu dieser, um nachteilige Verlagerungen des Verkehrsflusses zu vermeiden.
Am Mittlere Ring befinden sich am Leuchtenbergring und auf der Donnersbergerbrücke die gleichnamigen S-Bahnhöfe. Außerdem kreuzen alle Münchner U-Bahnen sowie zahlreiche Bus- und Metro-Bus-Linien den Mittlere Ring.
Am Luise-Kiesselbach-Platz zweigt die Olympiastraße (E 533) Richtung Südwesten ab. Diese Straße weist bis AS München-Kreuzhof (2) eine Besonderheit auf. Sie ist nach der Straßenverkehrsordnung eine Autobahn und dementsprechend mit dem Verkehrszeichen 330 () beschildert, aber nach dem Bundesfernstraßengesetz als B 2 gewidmet. (siehe Liste der Autobahnen, die keine Bundesautobahnen sind)
Beim Bau des Mittleren Ringes in der Brudermühlstrasse wurde die Thalkirchnerstraße mittels einer provisorischen Brücke über den Kreuzungsbereich geführt. Dieses "Provisorium" hatte bis 1987 Bestand.