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Jack Lang

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Jack Lang (* 2. September 1939) ist ein führender Politiker Frankreichs und war Kultur- sowie Bildungsminister des Landes.

Lang war in den Jahren 1971-1981 Professor für internationales Recht an der Universität von Nancy, daneben 1963-1977 Leiter des Internationalen Festivals des Theaters von Nancy sowie 1972-1974 Intendant des Théâtre National de Chaillot.

Politisch war er früh Anhänger von Pierre Mendès-France und wurde dann Mitglied der französischen Sozialisten. Innerhalb der Parti socialiste français übernahm er bald höhere Ämter, u.a. leitete er für die Partei den Europawahlkampf von 1979, war dann nationaler Delegierter der Partei für Kulturangelegenheiten, wirkte maßgeblich am Wahlsieg von François Mitterrand mit und war dann 1987-1988 in der Partei als nationaler Sekretär für Kultur und Jugend tätig.

Einer weiten Öffentlichkeit wurde er aber vor allem durch seine Ministerämter bekannt. 1981 wurde er Kulturminister unter Ministrepräsident Pierre Mauroy (1981-1984), ein Amt, das er auch in den linken Kabinetten von Laurent Fabius (1984-1986), Michel Rocard (1988-1991) und Edith Cresson (1991-1992) innehatte. dabei rief er unter anderem 1982 das Fête de la Musique ins Leben und begleitete die Ära Mitterand mit einer so umfassenden kulturellen Tätigkeit, wie sie vom Kulturministerium seit André Malraux in den 60er Jahren nicht mehr ausgegangen war. Insbesondere hatte er auch Anteil an der architektonischen Umgestaltung von Paris. Sein Engagement für die Rechte Homosexueller brachte ihm die Kritik konservativer und religiöser Kreise ein. Neben seiner Ministertätigkeit hatte Lang auch noch andere Ämter inne, so war er 1989-2001 gleichzeitig Bürgermeister von Blois.

Vom 3. April 1992 bis 29. März 1993 war er dann im Kabinett Pierre Bérégovoy "Superminister" für Bildung und Kultur im Rang eines Staatsministers, also den Ministerkollegen übergeordnet. 1994 bis 1997 war er Europaabgeordneter. Im Kabinett von Lionel Jospin hatte er dann noch einmal in der Zeit vom 27. März 2000 bis 5. Mai 2002 das Amt des Bildungsministers inne. Seither ist er Abgeordneter in der Nationalversammlung für Pas-de-Calais, doch gilt er mit seinen hohen Umfragewerten als Hoffnungsträger der Linken und deren möglicher Präsidentschaftskandidat für 2007.