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Marienerscheinungen und Wallfahrt in Lourdes

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Lourdes ist der weltweit meistbesuchte katholische Wallfahrtsort. Die Stadt liegt im Département Hautes-Pyrénées in Süd-Frankreich.

Die gekrönte Madonna im Heiligen Bezirk

* Einwohner: ca. 15.000 (Stand 2003)


Geographie

Lourdes liegt im nördlichen Vorgebirge der Pyrenäen in einer Höhe von 420 Metern. Vom Süden kommend fließt der Gave de Pau durch Lourdes.

Die Erscheinungen

Die Grotte von Massabielle

Geschichte

Vom 11. Februar 1858 an erschien dem Mädchen Bernadette Soubirous an der Grotte von Massabielle beim Fluss Gave du Pau wiederholt die heilige Maria. Während einer dieser Visionen entsprang in der Grotte eine Quelle, deren Wasser als heilkräftig gilt. Die offiziellen Vertreter der Kirche sahen diese Erscheinungen zunächst mit Argwohn an. Erst nach einiger Zeit glaubten auch Pfarrer und Bischof dem Hirtenmädchen. Als der Pfarrer Bernadette aufforderte, die Erscheinung nach ihrem Namen zu fragen, und Bernadette ihm den Namen "unbefleckte Empfängnis" - ein theologischer Terminus, den Bernadette nach ihrer Meinung nicht wissen konnte - überbrachte, war er von der Authentizität der Erscheinung überzeugt.

Bald entstand bei der Grotte ein "heiliger Bezirk" mit mehreren großen Kirchen und einem Prozessionsplatz. Der Ort zieht seither Millionen von Pilgern an, darunter viele Kranke, die sich vom vermeintlich wundertätigen Wasser Heilung versprechen. Tatsächlich kommt es immer wieder zu Spontanremissionen und angeblichen Wunderheilungen.

Die Lichterprozession

Gedenktag

An die Erscheinungen erinnert der Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes, den die katholische Kirche am 12. Februar feiert (Nicht gebotener Gedenktag im Allgemeinen Römischen Kalender).

Die Wallfahrt

Die Heilungen

Kritik

Kritisch befasst sich mit dem Thema der Wunderheilungen in Lourdes unter anderem der Report "Lourdes cures and their medical assessment" aus dem Jahr 1984.

Krankensegnung bei der Sakramentsprozession

Der Autor St. John Downling untersucht darin bspw. den Fall einer 26jährigen Patientin, die 1954 in Lourdes eine Wunderheilung des Budd-Chiari-Syndromes erfuhr, welche 1963 von einer kirchlichen, ärztlichen Kommission anerkannt wurde. Die Patientin starb 1970 an den Folgen ihres Leidens.



Die Burg von Lourdes

Sehenswürdigkeiten

Das Stadtbild ist einerseits geprägt durch einen reichhaltigen Devotionalienhandel ("Ich glaube nicht, dass der heiligen Bernadette dieser geistliche Kolonialwarenhandel gefallen hätte", Bruce Marshall), andererseits durch den heiligen Bezirk, in dem sich die Erscheinungsgrotte befindet und in dem jeglicher Handel verboten ist.

Die Quelle ist heute gefasst und der Bereich um die Grotte - am Ufer der Gave - ist ein Ort der spirituellen Andacht.

Drei übereinander gebaute Kirchen bestimmten weithin die Optik

Ebenfalls sehenswert ist die Rosenkranzbasilika mit zahlreichen Mosaiken und der Kreuzweg, der mit lebensgroßen Figuren ausgestattet ist. Im historischen Stadtkern befindet sich das Geburtshaus der Heiligen, das als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Über der Altstadt erhebt sich die Festung von Lourdes.

Wirtschaft

Wichtigster Wirtschaftsfaktor sind die Wallfahrten und der Pilgertourismus. In Lourdes stehen rund 30.000 Betten in Hotels und Herbergen zur Verfügung. Die Gemeinde Lourdes zählt mit rund sechs Millionen Übernachtungen jährlich nach Paris die zweitmeisten Übernachtungen in Frankreich.

Verkehr

Lordes hat einen Flughafen.


Devotionalien in Lourdes

Literatur

Städtepartnerschaft

Seit 1990 pflegt Lourdes eine Städtepartnerschaft mit dem polnischen Marienwallfahrtsort Tschenstochau.

siehe auch: Marienerscheinung