Feldwebel
Feldwebel gehört zur Dienstgradgruppe des Unteroffiziers mit Portepee.
Geschichte
Feldwebel (Fw) ist ein alter Unteroffizierdienstgrad in deutschen Armeen. Er taucht zum ersten Mal bei den Landsknechten auf als Feldweybel oder Feldweibel . In jedem Landsknechtsfähnlein beaufsichte ein vom Obrist ernannter Feldweibel die übrigen niederen Chargen. Daneben existierten Troßweibel, Hurenweibel und Gemeinweibel mit gesonderten Aufgabenbereichen. Im 18. Jahrhundert wurden die Begriffe Feldwebel und Sergeant teils bedeutungsgleich verwendet. In Preußen und im Deutsches Kaiserreich war der (Etatmäßige) Feldwebel bis 1918 der höchste Unteroffiziersdienstgrad ("Spieß"). In enger Zusammenarbeit mit dem Kompanieführer (Hauptmann) war der Feldwebel mit dem inneren Dienst und Verwaltungsaufgaben betraut. Seine Kompetenzen übernahm in der Reichswehr der Kompanie-Oberfeldwebel, in der Wehrmacht der Hauptfeldwebel, in der Bundeswehr der Kompaniefeldwebel.
Dem Feldwebel gleichwertig war bei der Artillerie der Wachtmeister beim Bundesheer (AT).
In der Schweizer Armee wird der Grad als Feldweibel bezeichnet.
Dienstgrad

Der Feldwebel bezeichnet in Deutschland einen Soldaten im niedrigsten Feldwebeldienstgrad bei der Bundeswehr.
Bei der Deutschen Marine heißt dieser Dienstgrad Bootsmann. Angehörige der Laufbahngruppe der Offiziere durchlaufen diesen Dienstgrad als Fähnrich.
Soldaten in diesem Dienstgrad können innerhalb der durch die Vorgesetztenverordnung (VorgV) gesetzten Grenzen Mannschaften und Unteroffizieren ohne Portepee Befehle erteilen.
Besondere Befugnisse in Deutschland
Der Feldwebel (natürlich auch höhere Dienstgrade) ist berechtigt, jederzeit einen "Militärischen Sicherheitsbereich" auszurufen und anwesende dienstgradgleiche und -niedere Soldaten seinem Befehl zu unterstellen, auch wenn diese nicht seinem Truppenteil angehören. Dazu reicht lediglich der Befehl: "Alles hört auf mein Kommando!". Bis zum Eintreffen eines ranghöheren Soldaten hat er disziplinarische Gewalt über diese Truppe.
Beispiel: Ein Truppentransport verünglückt auf der Autobahn, wobei die eingeteilten Truppführer nicht mehr in der Lage sind den Befehl auszuüben, da diese schwer verletzt oder sogar getötet wurden. Ein Soldat hat die Pflicht (auch als Zivilist in Uniform) sich dieser Situation anzunehmen und Nothilfe zu leisten. Ist der Soldat Feldwebel (oder höherrangig) kann er das Kommando über die führerlose (Rest-) Truppe übernehmen. Damit trägt er die Verantwortung über die Soldaten, bis die Feldjäger oder die Polizei vor Ort sind.
Siehe auch: Feldwebeldienstgrade bei der Bundeswehr