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Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte

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Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte
Prinzessin Marie Clothilde von Sardinien-Piemont (1843−1911)
Beerdigung von Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte, 1891. (Le Monde Illustré)

Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte, genannt Prinz Napoléon oder Plon-Plon (* 9. September 1822 in Triest; † 17. März 1891 in Rom) war französischer General und Politiker. 1870 wurde er zum Grafen von Moncalieri ernannt.

Leben

Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte war der zweite Sohn aus der Ehe Jérôme Bonapartes (1807 bis 1813 König von Westphalen) und Katharina von Württembergs, der Tochter König Friedrich I. von Württemberg. Von 1837–40 war er Offizier in württembergischen Diensten. 1848 war er Mitglied der französischen konstituierenden Versammlung.

Nach der Machtübernahme seines Cousins Napoléon III. wurde er General des französischen Heeres. Als Kommandeur der 3. Division nahm er am Krimkrieg teil und befehligte die Division in der Schlacht an der Alma. Nachdem der Feldzug sehr lange andauerte, verließ Prinz Napoléon die Truppe. Die französische Öffentlichkeit bezichtigte ihn deshalb der Feigheit. Der französische Oberbefehlshaber Marschall Canrobert benannte als Grund für die Abreise des Prinzen die Unsauberkeit und Unbequemlichkeit des Lagerlebens. [1]

Napoléon Joseph Charles Paul Bonaparte heiratete am 30. Januar 1859 Marie Clothilde, Tochter des Königs Viktor Emanuel II. von Sardinien-Piemont (bzw. des späteren ersten Königs von Italien). Diese Heirat sollte das Bündnis zwischen Kaiser Napoleon III. und Viktor Emanuel festigen. Im Sardinischen Krieg 1859, der durch die Niederlage Österreichs den Weg zur Einigung Italiens eröffnete, kommandierte er das französische V. Korps.

1864–65 war er Mitglied und Vizepräsident des Geheimen Rats. 1876 wurde er in die Deputiertenkammer gewählt.

Nach dem Tode Napoléon Eugène Louis Bonapartes, des Sohnes Napoleons III., im Zulukrieg (1879) wurde er als Haupt der Familie Bonaparte anerkannt. Am 16. Januar 1883 wurde Prinz Napoleon in Paris festgenommen. Er hatte eine Volksabstimmung zugunsten seiner Thronansprüche gefordert. 1886 wurde er - wie alle potenziellen Thronanwärter - aus Frankreich verbannt.

Kinder

Deren Enkel Louis Bonaparte (1914-1997) führte die Bonaparte-Dynastie weiter, er hatte zwei Söhne, Charles und Jérôme (unverheiratet). Charles ist das derzeitige Oberhaupt der Familie, er hat einen Sohn, Jean (* 1986), der der letzte männliche Nachkomme der Bonapartes ist.

Literatur

  • Hugh Montgomery-Massingberd (Herausgeber): Burke's Royal Families of the World, Volume 1: Europe & Latin America, Burke's Peerage Ltd, London 1977, Seite 108
  • Jirí Louda and Michael MacLagan: Lines of Succession: Heraldry of the Royal Families of Europe, 2nd edition, Little, Brown and Company, London 1999, Tafel 72

Referenzen

  1. Heinz Rieder: Napoleon III. Abenteuer und Imperator S. 213