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Adalbert von Prag

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Sankt Adalbert von Prag wurde als Vojtech (Voitech) c. 956 in Böhmen geboren. Er entstammte einem Adelsgeschlecht; seine Mutter war verwandt mit Kaiser Otto I.. Vojtech studierte zehn Jahre lang in Magdeburg unter Adalbert von Mageburg. Als Adalbert starb, nahm Vojtech zu Ehren seines Lehrers dessen Namen an. Der Papst ? schickte Adalbert mehrere Male nach Böhmen. Adalbert taufte Geza von Ungarn und dessen Sohn Stephan; auch bemühte er sich, die Polanen zu taufen.

Adalbert von Prag hatte schon 977 die Idee, Missionar in Preußen zu werden. Nachdem er Ungarn zum Christentum bekehrt hatte, wurde er vom Papst beauftragt, die noch heidnischen Prussen zu taufen. Der benachbarte Herzog der Polanen, Boleslaw I Chrobry, schickte seine Soldaten mit Adalbert. Adalbert und sein Geleit kamen bei Danzig nach Preußen und gingen entlang der Ostsee. Adalbert hatte schon einige Prussen getauft. Da er die Soldaten des Boleslaw mitbrachte, wurde er als Spion der Polen angesehen. Außerdem beachtete Adalbert die Warnungen der Prussen nicht, die heiligen Eichenhaine zu betreten und Adalbert wurde daher im April 997 nahe Fischhausen beim Fluss Nogat erschlagen.

Es geschah häufig, dass christliche Missionare heilige Eichen niederschlugen, wie auch andererorts, z.B. in Sachsen. An diesen heiligen Eichen wollten die christlichen Botschafter die Übermacht ihres Glaubens über die Naturreligion der Nichtgetauften beweisen.

Kurz nach seinem Tode wurde Adalbert Vojtech als St. Adalbert von Prag heilig gesprochen. Sein Leben wurde in der Vita St. Adalberti von verschiedenen Biographen beschrieben. Der erste Verfasser der Vita lebte vermutlich am kaiserlichen Hof in Aachen und Lüttich (Liege), obwohl man lange Zeit annahm, dass der römische Mönch Johann Canaparius die erste Vita geschrieben habe.

Adalbert von Prag wurde Schutzpatron von Preussen, Ungarn, Böhmen und Polen.

Zur 1000 jährigen Gedenkfeier 1997 wurden Sonder- Briefmarken mit dem Porträt Adalberts in Deutschland und Ungarn herausgegeben. In Polen feierte man das "St. Vojtech Fest", zusammen mit dem Jubiläum 1000 Jahre Gdansk.