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Marwitz ist der Name eines der ältesten brandenburgischen Adelsgeschlechter. Die Herren von der Marwitz gehören zum märkischen Uradel. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Geschichte
Herkunft
Nach Kneschke erscheint das Geschlecht urkundlich erstmals am 30. Mai 1298 mit Zabellus et Henningius de Marwitz. Sie werden dort als Zeugen in einem Stiftungsbrief des Doms zu Soldin von dem Askanier Albrecht von Brandenburg genannt [1]
Marwitz (heute Marwice in Polen), der gleichnamige Stammsitz des Geschlechts, liegt nahe Landsberg an der Warthe und war schon seit 1289 im Besitz der Familie [1] [2]
Ausbreitung und Linien
Conrad von der Marwitz bezeugte 1403, nachdem der spätere Kaiser Sigismund die Neumark dem Deutschen Orden und seinem Hochmeister Konrad von Jungingen verpfändete, das die ganze Neumark dem Deutschen Orden gehuldigt habe. Alexander (auch Zander) von Marwitz war Landvogt der Neumark für den Orden und bestätigte 1420 denen von Sydow ihr Lehn über Fürstenfelde. Otto von der Marwitz war 1466 einer der Mitunterzeichner des Vertrags von Soldin. Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg bestätigte ihm das Dorf Sellin zum Leibgedinge seiner dritten Tochter, das über 300 Jahre im Familienbesitz verblieb.
Anfang des 16. Jahrhunderts lebte Peter von der Marwitz auf Grünrade, Bärfelde und Sellin. Er nahm den protestantischen Glauben an und hatte schon 1529 einen eigenen lutherischen Hauskaplan. Er war der Stammvater der Linien zu Friedersdorf, Sellin, Beerfelde und Leine in Pommern. Leine wurde von seinem Sohn Moritz erworben, dessen Nachkommen noch 200 Jahre später dort saßen.
Wappen
Das Wappen zeigt in Blau ein aufgerichteten, ausgerodeten Baumstamm, der oben nach außen schräg in zwei gestümmelten Ästen ausgeht die je drei goldene Blätter tragen. Auf dem Helm zwischen zwei schwarzen Flügeln, eine wachsende blau-gekleidete Jungfrau mit langen goldenen Haaren, mit beiden Händen einen grünen Kranz emporhebend. Die Helmdecken sind blau-golden.
Wappensage
Die Herren von der Marwitz führen in ihrem Wappen einen Baum und als Helmzier das Brustbild einer Jungfrau. Eine Sage berichtet, dass einst, als das ganze Geschlecht der Marwitz bis auf eine Jungfrau ausgestorben war, diese sich mit der Bitte an den Kaiser wendete, er möge erlauben, dass ihr Verlobter ihren Namen und ihr Wappen annehme. Der Kaiser gestattete es, nur musste er sich statt von Marwitz, von der Marwitz nennen. [3]
Namensträger
- Friedrich August Ludwig von der Marwitz (* 1777; † 1837), preußischer General und Politiker
- Georg von der Marwitz (* 1856; † 1929), preußischer Kavalleriegeneral
- Gustav Ludwig von der Marwitz (* 1730; † 1797), preußischer General
- Hans-Georg von der Marwitz (*1961), Landwirt und Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag Märkisch-Oderland
- Heinrich Karl von der Marwitz (* 1680; † 1744), preußischer General
- Joachim von der Marwitz (* 1603; † 1662), brandenburgischer Hofbeamter und Soldat
- Johann Friedrich Adolf von der Marwitz (* 1723; † 1781), preußischer General
- Siegmund von der Marwitz (* 1586; † 1660), brandenburgischer Hofbeamter
Einzelnachweise
- ↑ a b Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Band 6, Seite 157.
- ↑ Hans Körner: Marwitz, von der. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 318 (Digitalisat).
- ↑ J.G.T. Grässe: Geschlechts-, Namen- und Wappensagen des Adels Deutscher Nation. Reprint-Verlag Leipzig 1999; ISBN 3826207041. Seite 103.
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1916. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1916.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 6, Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1865, Seite 156-159. (Digitalisat)
- Hans Körner: Marwitz, von der. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 318–320 (Digitalisat).
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 3, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, Seite 361-367. (Digitalisat)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VIII, Band 113 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1997, ISSN 0435-2408
Weblinks
Kategorie:Deutsches Adelsgeschlecht Kategorie:Brandenburgisches Adelsgeschlecht