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Wilhelm I. (England)

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Wilhelm I. (* 1027; † 9. September 1087), auch als Wilhelm der Eroberer und Wilhelm der Bastard bekannt, war König von England und Herzog der Normandie. Er war der illegitime Sohn von Herzog Robert der Normandie und Herleva (oder „Arlette“), der Tochter eines Gerbers names Fulbert. Geboren wurde Wilhelm in Falaise, Normandie, im heutigen Frankreich.

Wilhelm der Eroberer
Wilhelm der Eroberer

Er heiratete Mathilde von Flandern mit der er fünf Söhne und sechs Töchter hatte. 1035 folgte Wilhelm seinem Vater als kleiner Junge auf den Herzogsthron und wurde bekannt als Herzog Wilhelm II. der Normandie. Sofort nach seinem Amtsantritt wurde er von seinen Vasallen angegriffen. Mit der Unterstützung König Heinrichs I. von Frankreich gegen die aufständischen normannischen Barone 1047 bei Caen in der Schlacht von Val-ès-Dunes konnte er sich am Ende die Kontrolle über die Normandie sichern.

Während eines Besuchs Wilhelms in England um 1052 soll ihm sein kinderloser Cousin und König Eduard der Bekenner den Thron Englands versprochen haben. Als der englische Adlige Harold, Earl von Wessex, 1064 an der normannischen Küste strandete, konnte Wilhelm ihn gefangen nehmen. Für seine Freilassung versprach Harold, Wilhelms Ansprüche auf den englischen Thron zu unterstützen. Da er dieses Versprechen aber in Gefangenschaft abgab und möglicherweise auch noch auf die Gebeine eines Heiligen schwören musste, war er frei, es zu brechen, da es unter Zwang abgegeben worden war.

Nach dem Tod Eduards im Januar 1066 beanspruchte nun Wilhelm den Thron, jedoch wurde Harold vom Witenagemot (königlicher Rat) zum König gewählt. Daraufhin holte sich Wilhelm die Erlaubnis Papst Alexanders II., England anzugreifen. Am 28. September 1066 begann er seine Invasion in England und er besiegte König Harold Godwinson am 14. Oktober in der Schlacht von Hastings, was es ihm nun erlaubte, den Thron zu ergreifen. Am Weihnachtstag 1066 wurde er in London in der Westminster Abbey gekrönt. Dies war der Anfang von dem, was heute als die Normannische Eroberung bekannt ist. An Wilhelms Sieg wird auf dem berühmten Teppich von Bayeux (Detaillierte Darstellung der Schlacht) erinnert.

Wilhelm führte viele grössere Änderungen ein, unter anderem eine fundamentale Prüfung des herrschenden angelsächsischen Rechtssystems, das er mit dem Normannischen verschmolz. Um die Ausdehnung seines Herrschaftsgebietes zu ermitteln, ließ er 1085 das Domesday Book anfertigen, eine Erfassung des gesamten Grundbesitzes in England. Er ordnete auch den Bau zahlreicher Burgen an, unter ihnen auch den Tower von London.

Accord of Winchester
Accord of Winchester

Wilhelm erlag am 9. September 1087 im Kloster Saint Gervais nahe Rouen (Frankreich) seinen Verletzungen, die er durch einem Sturz vom Pferd bei der Belagerung von Mantes erlitten hatte. Auf dem Totenbett verfügte er, dass seine politischen Gefangenen frei gelassen werden sollten. Bei seinem Tod soll er so stark übergewichtig gewesen sein, dass der Leichnam aufplatzte. Er liegt in der Abtei Saint Stephan in Caen begraben.

Der Nachfolger Wilhelm wurde 1087 sein jüngerer Sohn Wilhelm II., sein älterer Sohn Robert Curthose wurde Herzog der Normandie. Wilhelms jüngster Sohn Heinrich wurde später ebenfalls noch König von England, da Wilhelm II. ohne einen Erben zu hinterlassen gestorben war.

Kinder von Wilhelm dem Eroberer und Mathilde von Flandern

Es gibt einige Zweifel über die Anzahl seiner Töchter, dennoch sieht die Liste folgendermassen aus:

  1. Robert II Curthose (* etwa 1054, † 1135), Herzog der Normandie
  2. Adelizia (oder Alice) (* 1055, † 1065)
  3. Cecilia (* etwa 1056, † 30. Juli 1125)
  4. Wilhelm Rufus (* 1056, † 2. August 1100), König von England
  5. Richard (* 1057, † etwa 1081), Herzog von Bernay
  6. Adela (* etwa 1062, † 8. März 1138)
  7. Agatha (* etwa 1064, † etwa 1080)
  8. Konstanze (* etwa 1066, † 13. August 1094)
  9. Mathilde
  10. Gundrade (* etwa 1053, † 22. Mai 1085)
  11. Heinrich Beauclerc (* 1068, † 1. Dezember 1135), König von England

Vorgänger:
Harald II.

Liste der Herrscher von England

Nachfolger:
Wilhelm II.