Kot
Kot (lat. faeces) gehört mit Urin zu den Fäkalien und ist die meist feste Ausscheidung (Exkremente) des Darmes. Kot wird in der medizinischen Fachsprache auch als Stuhl bezeichnet. Er ist im allgemeinen fest und übelriechend.
Es gibt zahlreiche Tiere, die sich vom Kot anderer Lebewesen ernähren (Koprophagie). Beispielsweise betrachtet der Haushund menschliche Exkremente als Leckerbissen und ist auf Grund seines Verdauungsapparates auch in der Lage, diese ernährungsphysiologisch sinnvoll zu verwerten. Durch bakteriellen Abbau der Exkremente (allgemein: von organischen Material) kann unter Licht- und Luftausschluss Biogas, dass einerseits durch Verbrennung des Hauptbestandteiles Methan in Energie umgewandelt werden kann, andererseits entsteht ein hochwertiger Dünger. Außerdem verwenden manche Völker Exkremente von z. B. Kamelen, Rindern, Ziegen als Brennstoff und Baumaterial.
Nähere Bestimmung
Kot besteht aus unverdaulichen Nahrungsrückständen, Wasser, Rückständen von Verdauungsenzymen und Bakterien.
Letztere sind beim Menschen:
- Escherichia coli (großer Teil aller Bakterien, löst häufig Harnwegs-, Blasen- und Prostatainfektionen aus, kann Nierenentzündungen auslösen)
- Enterobacter spec. (können Harnwegs-, Blasen-, Prostata- und Niereninfektionen auslösen)
- Klebsiella spec. (können Harnwegs-, Blasen-, Prostata- und Niereninfektionen auslösen)
- Proteus spec. (können Harnwegs-, Blasen-, Prostata- und Niereninfektionen auslösen)
- Enterococcus spec. (können Harnwegs-, Blasen- Prostata- und Niereninfektionen auslösen)
- Pseudomonas spec.
- Staphylococcus spec. (können Harnwegs-, Blasen-, Prostata- und Niereninfektionen auslösen)
- Streptococcus spec.
- Clostridium spec.
- Candida spec. (können Hefepilzinfektionen der Scheide auslösen)
Der unangenehme Geruch des Kots von Allesfressern rührt hauptsächlich von den Chemikalien Indol und Skatol her, die bei der Verdauung von Proteinen entstehen, sowie von Schwefelwasserstoff. Die gelb-braune Farbe des Kots stammt vom Sterkobilin, dem Abbauprodukt des Gallenfarbstoffs Bilirubin.
Obwohl Kot für die jeweilige Art kaum noch verwertbare Substanzen enthält, kann er für andere Lebewesen noch wertvolle Nährstoffe enthalten:
- Verschiedene Fliegen- und Käferarten, z.B. die Schmeißfliege oder der Skarabäus-Käfer, ernähren sich teilweise vom Kot höherer Organismen.
- Fäkalien liefern wertvollen Pflanzendünger (Stickstoff).
Wortumfeld
- Umgangssprachliche Ausdrücke für den Kot sind: Dünnschiss, Flitzekacke, Flotter Otto, Scheiße, Kacke, Schiss, Schiete, Schitt, Krapfen, usw. Davon ist "Scheiße!" im gesamten deutschen Sprachraum das weitest verbreitete Schimpfwort und wird alltäglich als Interjektion, in adverbialen oder adjektivischen Bestimmungen verwandt.
- Die sexuelle Erregung und das Sich-Hingezogenfühlen zu menschlichen Fäkalien wird Koprophilie genannt.