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Joop Haex

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Joop Haex (1963)

Joseph „Joop“ Constant Eugène Haex (* 24. November 1911 in Maastricht, Provinz Limburg; † 14. April 2002 in Wassenaar, Provinz Zuid-Holland) war ein niederländischer Offizier der Landstreitkräfte (Koninklijke Landmacht) – zuletzt im Rang eines Generalmajors und nach seiner Pensionierung mit dem Titel Generalleutnant – und Politiker der Christelijk-Historische Unie (CHU). Er war von 1963 bis 1965 sowie von 1967 bis 1971 Staatssekretär für Angelegenheiten der Landstreitkräfte im Verteidigungsministerium der Niederlande.

Offizier der Koninklijke Landmacht

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Haex begann nach dem Besuch der Hogereburgerschool 1931 ein Studium der Mathematik an einer Universität in den USA, gab dieses Studium jedoch bereits 1932 auf und absolvierte daraufhin bis 1935 eine Ausbildung zum Offizier an der Koninklijke Militaire Academie in Breda. Nach Beendigung der Offiziersausbildung wurde er am 5. August 1935 zum Leutnant sowie 1939 zum Oberleutnant befördert. Er diente in Einheiten der Artillerie und nahm als solcher am Zweiten Weltkrieg teil. Haex war von 1942 bis 1945 in deutscher Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Befreiung durch die Rote Armee wurde er im Oktober 1945 zum Hauptquartier des Generalstabes abgeordnet und war danach von 1946 bis 1947 Absolvent der Höheren Kriegsschule (Hogere Krijgsschool) in Den Haag. Im Anschluss einer darauf folgenden Verwendung als Stabschef einer Brigade in Niederländisch-Indien war Haex zwischen 1948 und dem 1. April 1951 Offizier im Hauptquartier des Generalstabes. In dieser Position war er 1949 maßgeblich für das Konzept der IJssel-Linie verantwortlich. Zum Hauptmann und bereits 1952 weiter zum Major befördert, war er zwischen dem 1. April 1951 und dem 1. November 1954 Vize-Militärattaché an der Botschaft in den USA.

Haex, der mit dem Kriegserinnerungskreuz Mai 1940 und dem Offizierskreuz für 25-jährige Dienste ausgezeichnet wurde, erhielt im Dezember 1952 das Offizierskreuz des Orden von Oranien-Nassau.

Nach seiner Rückkehr in die Niederlande fand Haex vom 1. November 1954 bis 1956 Verwendung als Kommandant der Schule für Reserveoffiziere der Artillerie SROA (School Reserve-Officieren der Artillerie) und wurde als solcher im Oktober 1955 zum Oberstleutnant befördert. Im Anschluss fungierte er von 1956 bis 1957 als Chef der Operations-Abteilung der 5. Division sowie danach bis 1960 als Leiter der Abteilung für Organisation und Personal beim Befehlshaber der Territorialtruppen NTB (Nederlandse Territoriaal Bevelhebber).

Haex, der am 1. November 1959 zum Oberst befördert wurde, war 1960 Chef des Büros für Information, Bildung und Psychologische Kriegsführung im Hauptquartier des Generalstabes und danach vom 16. September 1960 bis 1962 Berater für Öffentlichkeitsarbeit der politischen Führung im Verteidigungsministerium (Ministerie van Defensie), ehe er bis August 1963 als Stabschef des Ersten Korps fungierte.

Staatssekretär im Verteidigungsministerium

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Haex wurde am 14. August 1963 von Ministerpräsident Victor Marijnen zum Staatssekretär für Angelegenheiten der Koninklijke Landmacht im Verteidigungsministerium unter Piet de Jong (KVP) berufen. De Jong wünschte, dass seine drei Staatssekretäre den drei Koalitionspartnern VVD, ARP und CHU angehörten. Deshalb trat der bis dahin parteilose Haex – obwohl er Katholik war[1] – der protestantisch-konservativen CHU bei, die er als „anständige Leute mit einer guten Ausbildung“ charakterisierte. Als Staatssekretär beschloss Haex 1963, die von ihm 14 Jahre zuvor konzipierte IJssel-Linie wieder abzubauen. Er war 1964 für erhebliche Sparmaßnahmen in den Landstreitkräften verantwortlich. Mit dem Ende der Regierung Marijnen am 14. April 1965 ging die CHU in die Opposition und Haex wurde als Staatssekretär abgelöst.[2] Im Mai 1965 wurde er zum Generalmajor befördert und im selben Jahr mit dem Ritterkreuz des Orden vom Niederländischen Löwen ausgezeichnet. Danach war er vom 16. November 1965 bis 1967 Direktor des Staatsbetriebes für Artilleriematerial in Zaandam.

Am 18. April 1967 wurde Haex vom neuen Ministerpräsidenten Piet de Jong wiederum zum Staatssekretär für Heeresangelegenheiten im Verteidigungsministerium ernannt – nun unter dem Minister Willem den Toom (VVD). Diese Position übte er bis zum Amtszeitende der Regierung De Jong am 6. Juli 1971 aus. In dieser Zeit war er für die Anschaffung von 469 Leopard-1-Panzern verantwortlich, welche die älteren britischen Centurion-Panzer ablösten. Am 17. Juli 1971 wurde er zudem als Kommandeur des Orden von Oranien-Nassau ausgezeichnet. Anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand im November 1971 erhielt er den Titularrang eines Generalleutnants.

Bei der Parlamentswahl im April 1971 kandidierte Haex auf Listenplatz 17 der CHU, die jedoch nur zehn Sitze erhielt. Noch im selben Jahr verließ er die CHU und wurde Mitglied der neuen Mitte-links-Partei Democratisch Socialisten '70. Im Jahr 1975 kehrte Haex zur CHU zurück.

Commons: Joop Haex – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Achtergrond: apolitieke buitenstaanders in het kabinet, Parlement.com, 5. August 2016.
  2. J.C.E. (Joop) Haex, Parlement.com.