Schweiz
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Amtssprachen | Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch (im Verkehr mit Personen rätoromanischer Sprache) | |||
Hauptstadt | Bern (siehe auch Hauptstadtfrage der Schweiz) | |||
Staatsform | Bundesstaat | |||
Bundesrat | Samuel Schmid (Bundespräsident 2005) Moritz Leuenberger | |||
Fläche | 41'285 km² | |||
Höchster Punkt | 4634 m (Dufourspitze); | |||
Einwohnerzahl | 7'418'400 Personen (Ende 2004) [1] | |||
Ausländeranteil | 1'495'000 Personen / 20.2% (2004) | |||
Bevölkerungsdichte | 176 Einwohner pro km² | |||
Währung | Schweizer Franken | |||
Zeitzone | MEZ/UTC+1 | |||
Nationalhymne | Schweizerpsalm | |||
Nationalfeiertag | 1. August | |||
Kfz-Kennzeichen | CH | |||
Internet-TLD | .ch | |||
Vorwahl | +41 | |||
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Die Schweizerische Eidgenossenschaft (franz. Confédération suisse, ital. Confederazione Svizzera, rätoroman. Confederaziun svizra, lat. Confoederatio Helvetica), kurz Schweiz, ist ein Staat in Mitteleuropa. Der Name Schweiz ist die ins Hochdeutsche übertragene Form des Kantonsnamens Schwyz, der auf die gesamte Eidgenossenschaft verallgemeinert wurde.
Die Schweiz liegt zwischen Bodensee und Genfersee, Alpenrhein und Jura, Hochrhein und Alpensüdrand. Sie grenzt nördlich an Deutschland, östlich an Liechtenstein und Österreich, südlich an Italien. Der westliche Nachbar ist Frankreich.
In Kürze
Die Schweizer verstehen sich als „Willensnation“, da sie weder ethnisch noch sprachlich noch religiös eine Einheit bilden. Das Zusammengehörigkeitsgefühl speist sich vor allem aus der gemeinsamen Geschichte, der Mythen, der Kleinheit des Landes, der gemeinsamen politischen Grundhaltung mit starken Volksrechten und dem Bewusstsein, damit in Europa einen „Sonderfall“ zu bilden.
Das als neutral geltende Land ist nicht Mitglied der Europäischen Union und gilt mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von durchschnittlich 58'000 Schweizer Franken beziehungsweise 38'000 Euro pro Einwohner und Jahr als eins der wohlhabendsten Länder der Welt. Die rohstoffarme Schweiz ist geprägt von Gebirgen, Seen und Wäldern. Drei Viertel der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor tätig.
Während der Legende nach die Eidgenossenschaft am 1. August 1291, welches heute der Nationalfeiertag ist, gegründet wurde, ist die Schweiz seit 1848 ein Bundesstaat. Die 7.4 Millionen Einwohner haben eine Lebenserwartung von 77.9 Jahren für Männer und 83 für Frauen (WHO, 2004). Von den Schweizern sind etwa 41% römisch-katholisch und 40% sind evangelisch-reformiert.
Die föderalistische Schweiz gliedert sich in 26 Kantone. Das Landeskennzeichen der Schweiz ist „CH“ für Confoederatio Helvetica, die lateinische Bezeichnung für Schweizerische Eidgenossenschaft.
Geographie
Ausdehnung
Landwirtschaftliche Nutzfläche | 14'813 km², 38 % |
Wald | 12'522 km², 30.4% |
Unproduktive Naturfläche | 10'531 km², 25.5 % |
Siedlung, Industrie, Verkehr | 2418 km², 5.8 % |
Nord-Süd Ausdehnung | 220 km |
Ost-West Achse | 348 km |
Höchster Punkt (Dufourspitze im Wallis) | 4634 m ü. M. |
Tiefster Punkt (Lago Maggiore im Tessin) | 193 m ü. M. |
Geografische Regionen | Jura, Mittelland, Voralpen, Alpen, Alpensüdseite |
Geologische Regionen | Jura, Mittelland, Alpen, Poebene, Oberrheinische Tiefebene |

Die Schweiz gliedert sich in fünf geografische Räume, die klimatisch grosse Unterschiede aufweisen: den Jura, das Mittelland, die Voralpen, die Alpen und die Alpensüdseite.
Geologie
Die geologische Struktur der Schweiz ist im Wesentlichen das Ergebnis einer Plattenkollision Afrikas und Europas während der letzten Jahrmillionen. Geologisch wird die Schweiz in fünf Hauptregionen eingeteilt: Die Alpen bestehen im Kern aus Granit, der Jura ist ein junges Faltengebirge aus Kalkstein. Zwischen Jura und den Alpen liegt das teils flache, teils hügelige Mittelland. Dazu kommen noch die Poebene bei Chiasso sowie die Oberrheinische Tiefebene bei Basel, welche zum allergrössten Teil ausserhalb der Schweiz liegen.
Berge

Die Schweiz ist vorwiegend durch ihre Berge bekannt. Die zehn höchsten Berge der Schweiz befinden sich alle in den Walliser Alpen. Der höchste unter ihnen ist die Dufourspitze im Monte Rosa-Gebiergsmassiv mit ihren 4643 m. Der bekannteste Berg in diesen Alpen ist jedoch das Matterhorn (4478 m) oberhalb von Zermatt.
Die bekanntesten Erhebungen im Berner Oberland sind der Eiger (3970 m), der Mönch (4099 m) und die Jungfrau (4158 m), welche zusammen eine Dreiergruppe bilden.
Die markanten Punkte der Ostalpen sind der Piz Bernina (4049 m), der östlichste Viertausender der Alpen, wie auch der Piz Palü (3901 m).
In den Voralpen sind die Erhebungen deutlich tiefer, nichtsdestotrotz existieren hier bekannte Punkte, so der Luzerner Hausberg Pilatus (2032 m), die Rigi (1797 m) im Kanton Schwyz oder der Säntis (2502 m) im Alpstein in der Ostschweiz. Erwähnenswert sind auch die Gebirge im Tessin.
Die grösste Erhebung im Jura befindet sich in der Schweiz, es ist die Crêt de la Neige mit 1718 m. Der bekannteste Vertreter ist jedoch vermutlich das Chasseral (1607 m). Siehe auch: Liste der Berge in der Schweiz
Seen

Die Schweiz hat auf Grund ihrer topologischen Struktur auch viele Seen, wovon viele kleinere Bergseen einen Grossteil an der hohen Anzahl der Seen ausmacht.
Der flächenmässig grösste See der Schweiz, der Genfersee (584 km²), teilt seine Fläche mit Frankreich und ist der grösste See in Westeuropa. Der an Deutschland und Österreich grenzende Bodensee ist mit 539 km² etwas kleiner. Der grösste sich ausschliesslich in der Schweiz befindende See ist der Neuenburgersee mit 218 km². Weitere bekannte Seen sind unter anderem der schweiz-italienische Lago Maggiore, der innerschweizerische Vierwaldstättersee und der Zürichsee.
Siehe auch: Liste der Seen in der Schweiz
Flüsse
Zwei der drei grössten Flüsse Europas, der Rhein wie auch die Rhône haben ihren Ursprung in der Schweiz. Beide entspringen dem Gotthardmassiv. Während der Rhein in den Bodensee und dann nach Basel fliesst und schlussendlich in den Atlantik mündet, fliesst die Rhône in den Genfersee und dann ins Mittelmeer. Mit Ausnahme des Engadins und des Tessins münden alle Gewässer der Schweiz in den Rhein beziehungsweise in die Rhône. Durch das Engadin fliesst der Inn, welcher in die Donau mündet. Der Namensgeber des Kantons Tessin, der Ticino, dagegen fliesst in den Po. Folglich befinden sich in der Schweiz mehrere Wasserscheiden.
Innerhalb der Schweiz hat der Rhein mit 375 km den längsten Lauf, gefolgt vom Rhein-Zubringer Aare mit 295 km. Die Rhône hat eine Länge von 264 km.
Siehe auch: Liste der Flüsse in der Schweiz
Klima



Nördlich der Alpen herrscht gemässigtes mitteleuropäisches Klima, südlich der Alpen dagegen ist es eher mediterran.
Das Klima ist regional jedoch sehr unterschiedlich. Dies ist bedingt durch die Höhenlage wie auch durch die geografische Lage.
Während in der Innerschweiz, in den Alpen wie auch im Tessin die durchschnittliche Regenmenge bei ungefähr 2000 mm/Jahr liegt, liegt diese im Rhônetal bei nur 550 mm/Jahr; der trockenste Ort ist Ackersand VS mit 521 mm im Jahresmittel. Im Mittelland beträgt die Menge etwa 1000-1500 mm/Jahr. Die Regenmenge ist im Sommer mit Ausnahme des Rhônetals ungefähr doppelt so Hoch wie im Winter. So liegt das Monatsmittel in Zürich im Januar bei 73 mm und im Juni bei 131 mm. Das Monatsmittel für Juli in Sion im Rhônetal dagegen liegt bei 40 mm und im Januar bei 61 mm (Alle Auswertungen der Periode 1961-1990).
Die Temperaturen in der Schweiz sind primär abhängig von der Höhenlage. Generell liegt in den Niederungen die Durchschnittstemperatur im Januar bei rund -1 bis +1 °C. Im wärmsten Monat, dem Juli, liegt diese bei 16 bis 19 °C. Die Jahrestemperaturen betragen ungefähr 7 bis 9 °C. In der Magadinoebene im Tessin liegt der Durchschnittswert ca. 2 bis 3 °C höher. Im Oberengadin ist es rund 10 °C kälter. Der wärmste Ort an einer MeteoSchweiz-Messstation ist Locarno-Monti mit einem Jahresmittel von 11.5 °C, der kälteste auf dem Jungfraujoch mit -7.5 °C. Absolute Rekorde mass man in Grono mit 41.5 °C am 11. August 2003, beziehungsweise in La Brévine mit -41.8 °C (12. Januar 1987).
Während Hagel in den Alpen, in der Romandie wie auch im Tessin eher ein seltenes Ereignis ist, war deren Intensität in der Periode 1999-2002 vor allem im Emmental, im Laufental wie auch im Toggenburg am höchsten. Es hagelte dort bis zu 60 Minuten im Jahresdurchschnitt. In den anderen Regionen beschränkt sich Hagel auf unter 30 Minuten.
Nebel ist im ganzen Mittelland zu beobachten. Besonders häufig tritt der Nebel entlang der Aare, der nördlichen Reuss wie auch im Thurgau, wo er vor allem im Herbst über mehrere Wochen auftreten kann. In den Tälern erscheint der Nebel seltener, ist aber nicht inexistent.
Häufig auftretende Winde in der Schweiz sind der milde Föhn und die kalte Bise. Die höchste jemals gemessene Windgeschwindigkeit war am 27. Februar 1990 auf dem Jungfraujoch mit 285 km/h.
Bekannte Formen von Naturkatastrophen in der Schweiz sind Schnee- und Gerölllawinen, Überschwemmungen sowie orkanartige Stürme.
Flora und Fauna
30 Prozent der Landoberfläche der Schweiz sind bewaldet. In den Alpen dominieren Nadelhölzer (Tannen, Fichten, Lärchen, Arven). Die Wälder in den Alpen haben wichtige Funktionen als Lawinenschutz (Bannwald) und Hochwasserschutz (der Wald fängt die Regenmenge auf und gibt sie nur langsam wieder ab). Im Mittelland, im Jura und auf der Alpensüdseite unterhalb von 1000 Metern wachsen Laubmischwälder und Laubwälder. Im Tessin gibt es als regionale Besonderheit ausgedehnte Kastanienwälder, die in früheren Zeiten eine Hauptrolle bei der Ernährung der Bevölkerung spielten.
Politische Strukturen
Kantone

Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen, wobei 6 dieser 26 Kantone auch als Halbkantone bezeichnet werden. Die Schweiz weist im europäischen Vergleich einen ausserordentlich ausgeprägten Föderalismus auf, welcher die politische und wirtschaftliche Kleinräumigkeit und Fragmentiertheit der Schweiz verstärkt. Deshalb werden zunehmend Rufe nach einer Verkleinerung der Zahl der Kantone beziehungsweise der Bildung von wenigen, grösseren Kantonen laut. Die grosse Zahl der Kantone beziehungsweise die Existenz von sehr kleinen Kantonen wird für verschiedene Probleme der Schweiz verantwortlich gemacht. Beispiele sind das langsame Wirtschaftwachstum, zu viele verschiedene Gesetze und Normen auf kleinstem geografischen Raum, eine zu kleine und zu wenig spezialisierte Verwaltung in kleinen Kantonen und zu viele kostspielige Doppelspurigkeiten der Behörden auf teilweise kleinstem geografischen Raum.
Enklaven und Exklaven
Büsingen am Hochrhein wie auch Campione d'Italia sind Enklaven in der Schweiz. Die deutsche Gemeinde Büsingen befindet sich am Rhein innerhalb des Kantons Schaffhausen. Das italienische Campione, bekannt für sein Spielcasino, ist am Luganersee innerhalb des Kantons Tessin.
Weitere Enklaven und Exklaven gehören eher in das Kuriositätenkabinett, so liegt das Suworow-Denkmal in der Schöllenenschlucht in russischem Hoheitsgebiet. Deren Fläche beträgt 563 m². Die Schweiz selbst hat innerhalb Liechtensteins eine Exklave. Beide Gebiete sind allerdings nur einige Quadratmeter gross.
Regionen

Neben den geologischen und den geografischen Regionen definierte das Bundesamt für Statistik für die Schweiz sieben Grossregionen. Diese sind die Ostschweiz, Zürich, die Zentralschweiz, die Nordwestschweiz, die Espace Mittelland, die Région Lémanique wie auch der Ticino.
In der Umgangssprache wird die Zentralschweiz häufig Innerschweiz genannt. Die Region zwischen Bern und Zürich wird auch als Mittelland bezeichnet und der französischsprachige Teil der Schweiz wird als Romandie, Welschschweiz oder Westschweiz bezeichnet.
Siehe auch: Großregionen der Schweiz
Städte
Die grösste Schweizer Stadt ist Zürich mit rund 366'000 Einwohnern (Stand 2004). Die Agglomeration umfasst 1'080'000 Einwohner. Weitere Grossstädte mit über 100'000 Einwohnern sind Genf, Basel, die Bundesstadt Bern sowie Lausanne. Die Bevölkerungsdichte ist im flachen Mittelland sehr hoch, im Alpenland und im Jura naturgemäss dünn.
Siehe auch: Liste der Städte, Liste der Agglomerationen und Gemeinden der Schweiz.
Bevölkerung
Sprachen

Der Artikel 4 der Bundesverfassung hält seit 1999 fest: "Die Landessprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.". Im Artikel 701 heisst es zudem: "Die Amtssprachen des Bundes sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Im Verkehr mit Personen rätoromanischer Sprache ist auch das Rätoromanische Amtssprache des Bundes."
Im Kanton Zürich ist zusätzlich die Gebärdensprache verfassungsmässig anerkannt.
Weil die schweizerische Bundesverwaltung vier Landessprachen anerkennt, nehmen manche Personen irrtürmlich an, alle Schweizer sprächen vier Sprachen, was jedoch nicht der Fall ist. Wirklich viersprachig ist einzig der Bundesstaat als Institution.
Mit 63.7% ist Deutsch (hellgrau) die meistverbreitete Sprache. Die Bevölkerung spricht aber gemeinläufig einen der vielen schweizerdeutschen Dialekte. Französisch wird von 20.4% (blau) der Bevölkerung gesprochen. Dieser Teil des Landes wird häufig die Suisse romande oder Romandie genannt. Im Kanton Tessin und vier Südtälern des Kantons Graubünden wird Italienisch (rot, Anteil 6.5%) gesprochen. Die vierte Landessprache, Rätoromanisch (grün), hat einen Anteil von 0.5% und wird in Graubünden gesprochen. Durch die Immigration bedingt sprechen 9% der Schweizer Bevölkerung andere Sprachen als die Landessprachen. Von diesen ist das Serbokroatische mit 1.4% weitestverbreitete Sprache.
Englisch ist für die meisten Schweizer neben Deutsch oder Französisch die zweite Fremdsprache.
Siehe auch: Sprachen in der Schweiz, Kategorie:Schweizer Sprache
Religionen
Von den Schweizer Bürgern sind 41% katholisch, 40% reformiert, 2.5% in Freikirchen und 11% ohne Zugehörigkeit. Von den Ausländern in der Schweiz sind 44% katholisch, 5% reformiert, 17% orthodox, 18% islamisch, und 2% ohne Bekenntnis.
Es ist den Kantonen überlassen, ob sie ausgewählten Religionsgemeinschaften einen besonderen Status als Landeskirche verleihen wollen. In den meisten Kantonen haben die Römisch-Katholische Kirche und die Evangelisch-Reformierte Kirche, in einigen Kantonen zusätzlich die Christkatholische Kirche diesen Status inne. In einigen Westschweizer Kantonen gibt es keine Landeskirchen, weil dort Kirche und Staat vollständig getrennt sind.
Protestantisch dominiert ist der Kanton Bern (insbesondere das Emmental und das westliche Berner Oberland), Teile von Graubünden und Schaffhausen. Die Römisch-Katholische Kirche dominiert in den Kantonen Freiburg, Jura, Wallis, Tessin, in den Kantonen der Zentralschweiz und in Teilen der Ostschweiz. Die Christkatholische Kirche ist nur in Teilen der Nordwestschweiz von Bedeutung.
Siehe auch: Religionen in der Schweiz
Politik
Hauptartikel: Politisches System der Schweiz
Politisches System
Die Schweiz, die weder ethnisch noch sprachlich noch religiös eine Einheit bildet, ist ein Bundesstaat. Sie unterscheidet sich von anderen Staaten durch
- die direkten Demokratie: Das Volk kann über Initiativen und Referenden direkten Einfluss auf die Regierungstätigkeit nehmen. In einzelnen Kantonen gibt es noch eine Urform der schweizerischen Basisdemokratie: die Landsgemeinde.
- den ausgeprägten Föderalismus: Die Kantone sind neben dem Volk der Verfassungsgeber des Bundes und behalten alle Aufgaben, die in der Bundesverfassung nicht explizit dem Bund zugeordnet werden. Außerdem starke Beteiligung der Kantone in allen Phasen der politischen Willensbildung (Vernehmlassung, Ständerat, Ständemehr)
- die Konkordanzdemokratie
- ihre selbstdeklarierte Neutralität
Gewaltenteilung
Wie in allen anderen Demokratien üblich ist die Staatsgewalt, gestützt auf die schweizerische Bundesverfassung, in drei Säulen gegliedert:
- Die Legislative (Bundesversammlung) besteht aus zwei Kammern, dem Nationalrat mit 200 Mitgliedern als Vertreter des Volks sowie dem Ständerat mit 46 Mitgliedern als Vertreter der Kantone. Das schweizerische Parlament ist ein sogenanntes Milizparlament, das heisst, fast alle National- und Ständeräte üben ihr Mandat (wenigstens nominell) nebenberuflich aus.
- Die Exekutive ist der Bundesrat mit seiner Verwaltung. Er besteht aus sieben gleichberechtigten Mitgliedern (Kollegialitätsprinzip), den so genannten Bundesräten (Ministern), die je einem Departement der Bundesverwaltung vorstehen. Die Bundesräte werden vom Parlament gewählt. Für jeweils ein Jahr wird ein Mitglied des Bundesrates von der Bundesversammlung zum Bundespräsidenten gewählt. Er leitet die Sitzungen des Bundesrates und nimmt repräsentative Aufgaben im In- und Ausland wahr, hat aber keine Vorrechte gegenüber dem Restbundesrat.
- Die Judikative besteht aus dem Schweizerischen Bundesgericht mit Sitzen in Lausanne, Bellinzona und St. Gallen (voraussichtlich ab 2007) sowie dem Eidgenössischen Versicherungsgericht mit Sitz in Luzern. Gewählt werden die Bundesrichter, welche meistens einer Partei angehören, von der Bundesversammlung. Ein Verfassungsgerichtshof wie in anderen Ländern existiert in der Schweiz nicht.
Siehe auch: Liste der Bundespräsidenten der Schweiz, Liste der Mitglieder des Schweizerischen Bundesrates
Parteien
Parteien mit Vertreter in der Regierung (sogenannte Bundesratsparteien) sind:
- die Schweizerische Volkspartei (SVP; Stimmenanteil 2003: 26.6%),
- die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP; Stimmenanteil 2003: 23.3%),
- die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP; Stimmenanteil 2003: 17.3%) sowie
- die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP; Stimmenanteil 2003: 14.4%).
SP, FDP und SVP haben zwei Sitze, die CVP hat einen (sogenannte Zauberformel). Von den übrigen Parteien hat die Grüne Partei der Schweiz den grössten Stimmenanteil (2003: 7.4%).
Siehe auch: Politische Parteien in der Schweiz
Internationale Organisationen

Die Schweiz ist Mitglied in vielen internationalen Organisationen. Als eines der letzten Länder trat die Schweiz 2002 der UNO bei, ist aber zugleich das erste Land, dessen Volk über den Beitritt abstimmen durfte. Daneben ist die Schweiz in der OSZE, dem Europarat wie auch in der EFTA tätig. Die Schweiz nimmt an der Partnership for Peace der NATO teil und ratifizierte das Kyoto-Protokoll. Die Schweiz ist weder Mitglied der Europäischen Union (EU) noch des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR). Ein Beitritt zur NATO stünde im Konflikt zur Neutralität der Schweiz.
Siehe auch: Die Schweiz in den Vereinten Nationen
Wirtschaft
Hauptartikel: Schweizer Wirtschaft
Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz betrug 2004 444.4 Milliarden Franken, was rund 59'900 Schweizer Franken beziehungsweise 38'600 Euro pro Kopf entspricht.
Der wichtigste Exportpartner der Schweiz ist Deutschland mit einem Anteil von 20.6% (2004) aller Exporte. Danach folgen die USA mit 10.1%, Frankreich mit 8.6%, Italien mit 8.5%, Grossbritannien mit 4.8% sowie Spanien mit 4.1%. Der wichtigste Importpartner ist auch Deutschland mit 33.9%, dann folgen Italien mit 11.7%, Frankreich mit 10.1%, die Niederlande mit 5.2% und Österreich mit 4.4%.
1. Sektor: Landwirtschaft und Rohstoffe


Heute arbeiten weniger als fünf Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Dieser Wirtschaftszweig wird vom Bund mit beträchtlichen Mitteln unterstützt (Subventionen).
In den gebirgigen Regionen dominieren die Viehzucht und Milchwirtschaft. Im Mittelland dagegen liegt der Schwerpunkt bei dem Getreide-, Kartoffel- und Rübenanbau. In der Ostschweiz wie auch im Wallis kommt Obst dazu. Vorwiegend in der Romandie wird Weinbau betrieben.
Am meisten exportiert wird Hartkäse.
In der Schweiz dominiert in der Landwirtschaft die integrierte Produktion. Der biologische Anbau beträgt etwa 9% der Produktion und ist stark im Wachsen. Es gibt keinen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzensorten, ausser zu Forschungszwecken.
Ein wichtiger Rohstoff der Schweiz ist die Wasserkraft, die mit Speicherkraftwerken und Laufkraftwerken zwei Drittel des Schweizer Elektrizitätsbedarfs deckt.
Abgebaut werden in der generell rohstoffarmen Schweiz Kies, Kalk, Ton, Granit und Salz.
2. Sektor: Gewerbe und Industrie
Der grösste Teil des Bruttoinlandsproduktes wird im sekundären und tertiären Sektor erwirtschaftet.
Im sekundären Sektor dominieren die Uhrenindustrie, der Maschinenbau und die Textilindustrie. Letztere hatte im 19. Jahrhundert eine sehr grosse Bedeutung, heute ist sie eher ein Nebenzweig. Bekannt ist die Schweiz zudem für die Herstellung von Präzisionsinstrumenten und Apparaten sowie für die Chemie/Pharmaindustrie und die Nahrungsmittelherstellung. Immer wichtiger wird auch die Medizintechnik.
3. Sektor: Dienstleistungen
Der tertiäre Sektor zählt bei weitem die meisten Erwerbstätigen (72%). Dominant sind der Handel, das Gesundheits- und Bildungswesen sowie das Banken- und das Versicherungswesen.
Schon seit jeher ist der Fremdenverkehr ein Hauptwirtschaftszweig in der Schweiz, begünstigt durch die Alpen, die Schönheit des Landes und die zentrale Lage in Europa. Durch geändertes Tourismusverhalten und nicht zuletzt dank des Images als Hochpreisland flaute der Tourismus jedoch ab.
Wettbewerbsfähigkeit
Gemäss der Rangliste 2005 der Wettbewerbsfähigkeit ist die Schweiz im 8. Rang (Vorjahr: 14. Rang). Die ersten Ränge unter den 35 untersuchten Ländern und Regionen nahmen die USA, Hongkong und Singapur ein.
Quelle: IMD World Competitiveness Yearbook, IMD, Lausanne, 2005.
Verkehr
Hauptartikel: Transport in der Schweiz
Öffentlicher Verkehr

Der öffentliche Verkehr geniesst in der Schweiz einen hohen Stellenwert. So unterhält die Schweiz das dichteste Eisenbahnnetz der Welt und nicht an die Eisenbahn angeschlossene Ortschaften werden generell durch Linienbusse oder Postautos angebunden. Es gibt kaum einen Ort, der nicht durch den öffentlichen Verkehr angebunden ist. Das Schweizer normalspurige Eisenbahnnetz beträgt 3'652 km, wovon bloss 11 km nicht elektrifiziert sind. Die Schmalspurbahnen haben zusammen eine Länge von 1383 km, wovon 30 km nicht elektrifiziert sind (Angaben 2004; UVEK).
Mit einer Strecke von 3'007 km betreibt der ehemalige Staatsbetrieb SBB die meisten Eisenbahnlinien. Sie alleine befördert Jährlich über 300 Millionen Passagiere. An zweiter Stelle folgt die BLS Lötschbergbahn AG mit gerade noch 245 km Streckenkilometern. Daneben gibt es in der Schweiz mit weiteren 49 Bahnunternehmen aussergewöhnlich viele Privateisenbahngesellschaften. Deren Obhut liegt entweder bei den Privaten oder bei den Kantonen. Durchschnittlich unternimmt jede Schweizerin und jeder Schweizer im Durchschnitt 47 Bahnfahrten pro Jahr mit je einer Länge von 42 km.
Neuere Grossprojekte in der Eisenbahnlandschaft sind Bahn 2000 und die NEAT. Ersteres hat den Schwerpunkt bei der Kürzung der Reisezeiten zwischen den Zentren. Im Rahmen des NEAT wird momentan ein neuer Gotthard- wie auch Löschbergbasistunnel gebohrt. Eine weitere Rolle spielt auch die Verkehrsumlagerung (LSVA).
Durch die Gebirge bedingt, existieren in der Schweiz auch viele Berg-, Standseil- und Luftseilbahnen.
Siehe auch: Geschichte der Schweizer Eisenbahn
Strassenverkehr
Auch wenn in der Schweiz viel in den öffentlichen Verkehr investiert wird, gilt das Schweizer Autobahnnetz auch als das dichteste der Welt. Der Grossteil der Bevölkerung wohnt weniger als 10 km vom nächsten Autobahnanschluss entfernt.
Neben Autostrassen und Hauptstrassen gibt es auch viele Schweizer Passstrassen.
Die Gesamtlänge aller Strassen beträgt 71'011 km, wovon 1'638 km Autobahnen sind (2003; CIA World Factbook).
Für die Benutzung von Autobahnen und vergleichbaren Strassen (mit weiss-grüner Beschilderung) besteht in der Schweiz Vignetten-Pflicht für Personenkraftwagen, die sog. Nationalstrassenabgabe. Für Lkw hingegen gilt seit dem 1. Januar 2001 die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA), welche elektronisch erhoben wird und deren Höhe nicht vom Typ der befahrenen Straße, sondern alleine von der gefahrenen Strecke abhängt. Für manche Einzelbauwerke, wie z.B. Tunnel können jedoch in beiden Fällen gesonderte Mautgebühren erhoben werden.
Schiffverkehr
Der einzige internationale Hafen mit Meeresanbindung befindet sich am Rhein in Basel. 2005 betreiben fünf Reedereien total 22 Schiffe unter Schweizer Flagge in der Hochseeschifffahrt. Dazu kommen noch Häfen der Binnenseen, welche vor allem touristischen Charakter haben.
Flugverkehr
Die Schweiz hat 65 Flugplätze, wovon 23 nicht asphaltiert sind. Die grössten befinden sich in Zürich und in Genf. Der Flughafen Basel-Mulhouse dagegen befindet sich auf französischem Territorium.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte der Schweiz
Die Waldstätte (Orte) Uri, Schwyz und Unterwalden schlossen im 13. Jahrhundert einen Bund zur Befreiung von den Habsburgern. Eine diesbezügliche Urkunde datiert auf Anfang August 1291. Der Legende nach geschah dies auf dem Rütli. Ins breite Bewusstsein der Menschen drang diese Legende mit dem 1804 veröffentlichten Theaterstück "Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller. Im 19. Jahrhundert wurde als Gründungsdatum der 1. August 1291 festgelegt, welcher seither der Nationalfeiertag ist.
1315 wollte Leopold I. von Österreich habsburgischen Machtanspruch in der Innerschweiz durchsetzen. Sein Heer geriet jedoch in einen Hinterhalt der Eidgenossen und wurde in der Schlacht bei Morgarten fast vollständig vernichtet.
Um ihre Selbständigkeit gegenüber Habsburg zu wahren, schlossen sich Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern im 14. Jahrhundert dem Bund der Waldstätte an. Das resultierende Gebilde wurde als die Acht Alten Orte bezeichnet.
Es folgten weitere Auseinandersetzungen: Die Österreicher wurden bei der Schlacht von Sempach 1386 besiegt. Innerhalb der Eidgenossenschaft kam es 1449-1450 zum Alten Zürichkrieg, 1474-1478 waren die Eidgenossen in den Burgunderkriegen involviert.
Nach dem Schwabenkrieg erreichten die Eidgenossen ("Oberdeutscher Bund") 1499 im Frieden zu Basel mit Maximilian I. de facto die Unabhängigkeit vom Heiligen Römischen Reich.

Mit dem Beitritt von weiteren Kantonen erweiterte sich die Eidgenossenschaft auf Dreizehn Alte Orte. Dazu kamen zugewandte Orte.
1506 errichtete der Papst Julius II. die Schweizergarde und eidgenössische Militärmacht wurden 1513 Schutzherren des Herzogs von Mailand.
Nach der Niederlage gegen Frankreich bei der Schlacht bei Marignano 1515 schlossen die Eidgenossen Frieden mit Franz I. von Frankreich, verzichteten auf weitere militärische Interventionen in Italien und erklärten sich für neutral. Als Söldner kämpften Schweizer jedoch bis zur französischen Revolution weiter in fremden Kriegsdiensten.
Die von Ulrich Zwingli 1519 eingeleitete Reformation in Zürich breitete sich im Mittelland aus. 1525 wanderte die Jenische Volksgruppe nach Bauernkriegen aus. Nach den Kappelerkriegen kam es 1531 im Zweiten Kappeler Landfrieden zum Kompromiss: Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen und Teile von Graubünden bleiben reformiert; die Urkantone, Luzern, Zug, Solothurn und Freiburg bleiben katholisch. 1541 setzte Johannes Calvin in Genf die Reformation durch.
Am 24. Oktober 1648 erreichte die Schweiz im Westfälischen Frieden die völkerrechtliche Anerkennung ihrer Souveränität.
Am 5. Mai 1798 wurde die Alte Eidgenossenschaft von Frankreich erobert und der Zentralstaat Helvetische Republik wurde daraufhin errichtet. Fünf Jahre später, 1803, verordnete Napoléon Bonaparte in der Mediationsakte eine neue Verfassung und Gebietsaufteilung und gab der Schweiz weitgehend ihre Autonomie zurück.
1815 wurde die "immer währende Neutralität der Schweiz" durch die europäischen Grossmächte am Wiener Kongress anerkannt. Eine neue Verfassung, der "Bundesvertrag", stärkte in der so genannten Restauration die Eigenständigkeit der Kantone.
Nach dem Abschluss des Sonderbundskriegs 1847 konstituierte sich die Schweiz am 12. September 1848 als "parlamentarischer Bundesstaat" und gab sich eine Bundesverfassung. Letztere wurde am 19. April 1874 gesamtrevidiert. Diese Revision blieb mit einigen Änderungen und Anpassungen bis 1999 bestehen. Die aktuelle wurde 2000 in Kraft gesetzt. Auf Initiative von Henri Dunant (1828-1910) erfolgt im August 1864 in Genf die Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.
Während der beiden Weltkriege bewahrte die Schweiz ihre Neutralität, die allgemeine Mobilmachung wurde jedoch angeordnet.
Am 7. Februar 1971 wurde an einer Volksabstimmung das Frauenstimmrecht nach einem jahrzehntelangen Kampf angenommen.
Als letztes Land ausser dem Vatikan trat die Schweiz nach einer gutgeheissenen Volksabstimmung am 10. September 2002 den Vereinten Nationen (UNO) bei.
Kultur
Hauptartikel: Kultur der Schweiz

Die Kultur ist von den Nachbarländern beeinflusst, aber über die Jahre hat sich eine eigenständige Kultur entwickelt. Im Ausland, besonders im weiter entfernten, sind die Schweizer besonders für ihre Banken, ihre Uhren, ihren Käse und ihre Schokolade bekannt, was jedoch der Vielfalt der Schweizer Kultur nicht gerecht wird.
Die Aufteilung der Schweiz in mehrere Sprach- und somit auch Kulturregionen macht es schwierig, von einer einheitlichen Schweizer Kultur zu sprechen. Die drei grösseren Sprachregionen werden von den jeweiligen Nachbarländern sowie von den angelsächsischen Ländern stark beeinflusst, während die rätoromanische Kultur keinen "grossen Bruder" hat.
Bräuche
Regionale Bräuche werden von Vereinen in der gesamten Schweiz aufrecht erhalten. Bräuche umfassen vor allem Musik, Tanz, Theater, Dichtung, Schnitzerei und Stickarbeiten. Eine grosse Anzahl von lokalen Bräuchen und Riten steht in Zusammenhang mit den Jahreszeiten (z.B. Basler Fasnacht).
Eine lange Tradition hat in der Schweiz neben der Musik und den Tänzen die Textilindustrie. Stickerei findet in der Verzierung von Trachten Verwendung. Die Trachten sind häufig nur an prominenten Punkten bestickt, wie beispielsweise Kragen oder Hut.
Architektur

Die Schweiz hat eine lange Tradition der Architektur. Der Stil der Romanik des 12. Jahrhundert zeigt sich in den Kathedralen von Basel, Sion, Chur, Genf und Lausanne. Dieser opulente Stil findet sich auch in vielen Schlössern und Burgen, die oft gut erhalten sind. Die Kathedralen von Schaffhausen, Zug und Zürich sind im Stil der Gotik, jene von Einsiedeln und St. Gallen im Barock erbaut.
In der Zeit der Renaissance gab es viele Architekten, vor allem aus dem Kanton Tessin, die in Italien berühmte Gebäude schufen.
Eigenständige Architektur wird in der Schweiz geschätzt. Mario Botta und Le Corbusier sind bekannte Architekten, die die moderne Architektur mitgeprägt haben. Die Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron (Herzog & de Meuron) aus Basel haben sich in den vergangenen Jahren mit dem Gebäude der Tate Gallery in London einen Namen gemacht.
Das höchste bewohnbare Gebäude der Schweiz ist der Messeturm Basel mit 105 Metern. Das höchste Gebäude jedoch ist der Fernsehturm St. Chrischona mit 250 Metern. Beide befinden sich in Basel.
Bildkunst
Im 16. Jahrhundert hat der Protestantismus die Bildkunst der Schweiz stark beeinflusst. Erst vor kurzem konnten sich Schweizer Künstler international durchsetzen. Alberto Giacometti wurde international bekannt. Jean Tinguely hat Menschen mit komplexen bewegenden Skulpturen aus Altmetall fasziniert. Paul Klee wird manchmal als der bedeutendste Maler der Schweiz gefeiert.
Musik
Musik ist eine Möglichkeit für die Schweizer, sich vom Hochdeutschen abzusetzen und einen regionalen Dialekt zu pflegen.
Die Schweiz wird nicht gemeinhin als eine der grossen Musiknationen betrachtet. Im 20. Jahrhundert jedoch hat sie eine Anzahl von bekannten Komponisten hervorgebracht. Arthur Honegger, Othmar Schoeck und Frank Martin haben es alle zu internationalem Ruhm gebracht (siehe auch: Schweizer Komponisten). In Luzern findet jährlich ein internationales Musikfestival statt. Auch in anderen Orten gibt es ähnliche, wenn auch kleinere, Veranstaltungen. Das Jazzfestival in Montreux ist besonders bekannt.
Literatur
Hauptartikel:: Schweizer Literatur
Da die Schweiz vier Landessprachen besitzt, unterscheidet man oft vier Bereiche: die Literatur der deutschsprachigen, französischsprachigen, italienischsprachigen und rätoromanischen Schweiz. Schon im Mittelalter gab es literarisches Schaffen in verschiedenen Klöstern: Im Kloster Muri entstand um 1250 das älteste deutschsprachige Osterspiel und das erste Weihnachtsspiel etwas später in St. Gallen. Obwohl die deutschsprachige Schweizer Literatur immer im Schatten Deutschlands stand, gibt es trotzdem einige Werke, die im ganzen deutschen Sprachraum bekannt sind, darunter jene von Johanna Spyri, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Adolf Muschg, Jeremias Gotthelf und Gottfried Keller und Conrad Ferdinand Meyer.
Geschrieben wird im Gegensatz bei der Musik, wo in Mundart gesungen wird, fast aussschliesslich das Schweizer Hochdeutsch.
Wissenschaft
Seit Paracelsus (Theophrastus Bombastus von Hohenheim) ist Wissenschaft in der Schweiz von grosser Bedeutung. Paracelsus hat im 16. Jahrhundert das Feld der Chemie in die Medizin gebracht. Die ETH Zürich hat eine grosse Anzahl von Nobelpreisträgern hervorgebracht, so zum Beispiel den weltbekannte Physiker Albert Einstein welcher auch in Bern gelebt hat.
Freizeit und Sport
Die Nähe zu den Bergen hat das Freizeitverhalten vieler Schweizer beeinflusst. Mit dem Wachstum von Touristenressorts in den Schweizer Bergen wurde die Bevölkerung zu einer Wintersportnation. Nebst Skilaufen und Bergsteigen ist Schwingen in vielen Gebieten beliebt. Weitere beliebte Beschäftigungen sind Schiessen und Hornussen. Am meisten verbreitet ist wie in den umliegenden Ländern jedoch Fussball. Verhältnissmässig beliebt ist auch Eishockey.
Siehe auch Sport in der Schweiz.

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Medien
Zeitungen sind meist regional, aber es gibt auch bekannte Zeitungen mit nationaler Verbreitung. Einige der nationalen Zeitungen wie die Neue Zürcher Zeitung sind bekannt für ihre ausführliche Berichterstattung, besonders von internationalen Ereignissen.
Das nationale Fernsehen SRG SSR idée suisse umfasst sechs Kanäle, je zwei für die drei grössten Sprachregionen. Dort sind auch Kanäle aus dem gleichsprachigen Nachbarland beliebt. Amerikanische Filme und Fernsehserien sind in allen Sprachgebieten der Schweiz einflussreich. Im Kino überwiegen die amerikanischen Produktionen.
Weitere Themen
Sozialversicherungen
Hauptartikel: Schweizer Sozialpolitik
In der Schweiz existieren mehrere Sozialversicherungen. Diese sind meistens Zwangsversicherungen, das heisst, für die Bewohner besteht eine Versicherungspflicht. Die wichtigsten Sozialversicherungen sind:
- die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die staatliche Rentenversicherung.
- die Krankenversicherung.
- die Unfallversicherung.
- die Invalidenversicherung (IV), für Personen, die auf Grund von Behinderungen nicht mehr vollständig erwerbstätig sein können oder Ergänzungsleistungen benötigen.
Daneben ist für Erwerbstätige eine berufliche Vorsorge, die Pensionskasse, obligatorisch. Diese wird privatwirtschaftlich geregelt und ist Sache des Arbeitgebers. Freiwillig ist dagegen die Private Vorsorge in Form von zum Beispiel Lebensversicherungen. Diese werden steuerlich gefördert. Die staatliche Rentenversicherung, die berufliche Vorsorge wie auch die private Vorsorge werden zusammen als Drei Säulen-System bezeichnet.
Daneben gibt es die Erwerbsersatzordnung, so dass Militärdienstpflichtige während der Ausübung miltärischer Pflichten ein Taggeld bekommen. Obligatorisch ist auch die Arbeitslosenversicherung.
Siehe auch: Sozialversicherung (Schweiz)
Schulsystem
Hauptartikel: Schulsystem in der Schweiz
Kompetenzen
Das Schweizer Schulsystem ist ein komplexes Gebilde. Die Obhut des Schulwesens liegt nicht ausschliesslich beim Bund, sondern ist auf Grund des Föderalismus vorwiegend Sache der Kantone.
Der Bund und die Kantone teilen sich die Verantwortung für das Bildungswesen, wobei die Kantone weitgehend grosse Autonomie haben. Auf Bundesebene definiert ist die Garantie auf freie Schulbildung, der Beginn eines Schuljahres im August und stellt sicher, dass die Schulen den Qualitätsanforderungen genügen. In anderen Bereichen haben die Kantone die alleinige Kompetenz in der obligatorischen Schule.
In den weiterführenden Schulen hat der Bund etwas grössere Kompetenzen. Die Kantone sind jedoch weiterhin für die Ausführung zuständig und ihnen obliegt die Verantwortung.
In der Tertiärstufe sind die Kompetenzen ebenfalls verteilt. Dem Bund obliegt die Regelungskompetenz für die Fachhochschulen (FH) und den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH). Bei den Universitäten liegt die Obhut wiederum bei den Kantonen.
Auf Grund dieser Tatsachen gibt es in der Schweiz nicht ein, sondern 26 verschiedene Schulsysteme, da die Schweiz 26 Kantone hat.
Schulbildung
Die Dauer der Primarschule, der Sekundarstufe I sowie die Anzahl der Ebenen (Leistungsniveau) in der Sekundarstufe I variiert von Kanton zu Kanton, insgesamt sind es deren neun Jahre. Es gibt auch grosse Differenzen im Schulstoff. Die Lehrmittel, Schulbücher werden von den Kantonen meistens in eigener Regie erstellt und vertrieben. Nach dem Ende des Obligatoriums sind alle jedoch auf einem ähnlichen Niveau. Nach dem Schulobligatorium hat man die Wahl zwischen einer weiterführenden Schule wie die Matura oder der Beginn einer Berufsausbildung, einer Lehre. Letzteres wird begleitet von einem Besuch einer Berufsschule oder einer Berufsmittelschule (BMS). Im Gegensatz zu Deutschland, wo viele ein Abitur absolvieren, wählen die meisten Schweizer den Weg einer Lehre. Durch die BMS ist der Zugang an eine Fachhochschule trotzdem möglich.
Siehe auch: Liste Schweizer Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen
Gesundheitswesen
Hauptartikel: Gesundheitswesen Schweiz
In der Schweiz ist jeder Einwohner unabhängig der Nationalität durch das Krankenversicherungsgesetz obligatorisch für die Behandlungskosten bei Krankheit versichert. Die Zahlung der Prämie ist aber Sache des Versicherten. Mit den EU-Staaten bestehen Verträge, die die gegenseitige Übernahme der Behandlung bei Notfällen regeln (Formular E111). Die Krankenversicherungen sind privatwirtschaftliche Unternehmen, jede Krankenkasse ist aber gesetzlich verpflichtet, jeden in die Grundversicherung aufzunehmen, der einen entsprechenden Antrag stellt und im Tätigkeitsgebiet der Kasse Wohnsitz hat. Zahnarztbehandlungen werden von den Krankenkassen nicht getragen, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Die Finanzierung der staatlichen Krankenhäuser erfolgt einerseits durch Bezahlungen der Behandlungen, andererseits durch Zuschüsse der Kantone oder Gemeinden. Die Finanzierung der Privatkrankenhäuser erfolgt dagegen in der Regel nur aus den Behandlungstaxen, die deswegen markant höher sind als bei den staatlichen Krankenhäuser. Die gesetzliche Grundversicherung deckt deswegen die Behandlung in Privatkliniken nicht. Ambulante Behandlungen dagegen werden von der Grundversicherung in der ganzen Schweiz und bei jedem zugelassenen Leistungserbringer gedeckt.
Für Behandlungskosten bei 'Unfällen' ist jeder Angestellte durch das Unfallversicherungsgesetz (UVG) obligatorisch versichert. Es gibt einerseits eine selbstständige Unfallversicherung des öffentlichen Rechts (SUVA), andererseits bieten auch die meisten privaten Versicherungskonzerne Unfallversicherungen nach UVG an. Es ist Sache des Arbeitgebers, alle Angestellten - auch bei Freizeitunfällen - zu versichern. Wer nicht angestellt ist, muss sich selbst gegen Unfall versichern.
Landesverteidigung
Hauptartikel: Schweizer Armee
Die Schweizer Armee ist die bewaffnete Streitmacht der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Sie besteht aus den Teilstreitkräften Heer und Luftwaffe. Da die Schweiz ein Binnenland ist, verfügt die Armee über keine Marine. Auf den grenzüberschreitenden Seen sind militärische Schnellboote im Einsatz (Motorbootkompanie). Das jährliche Budget beträgt rund 3 Milliarden Franken (2001).
Der Auftrag der Armee ist in der Bundesverfassung festgelegt.
- Raumsicherung und Verteidigung zur Behauptung des Schweizer Territorium
- Subsidiäre Einsätze zur Existenzsicherung bei Naturkatastrophen oder Großanlässen
- Friedensförderung als unbewaffnete Militärbeobachter für die UNO
Die Besonderheit der schweizerischen Streitkräfte ist ihr Milizsystem. Es gibt insgesamt nur etwa 5% Berufs- und Zeitsoldaten. Alle übrigen Angehörigen der Armee sind Wehrpflichtige im Alter zwischen 18 und 34 Jahren, in speziellen Fällen bis 50 Jahren.
Militärdienstpflichtig sind alle männlichen Schweizer Bürger. Sie werden im Alter von 18 Jahren zur militärischen Musterung aufgeboten. Bei den Frauen geschieht dies auf freiwilliger Basis. Die meisten bestehen die militärische Musterung, d.h. sind diensttauglich. Die dienstuntauglichen müssen - ausser Behinderte - eine jährliche Militärpflichtersatzsteuer zahlen. Die meisten leisten dann Zivilschutz. Eine Dienstverweigerung ist in der Schweiz im Prinzip möglich, jedoch nur mit grossen Aufwand durchzusetzen. Im Verlaufe eines Jahres werden ca. 20'000 junge Schweizer und Schweizerinnen in Rekrutenschulen von 21 Wochen Dauer ausgebildet.
Mit der Reform Armee XXI, angenommen 2003, wird die Mannschaftsstärke von den 400'000 der Armee 95 auf ca. 200'000 Angehörige reduziert. Davon sind 120'000 in aktive Verbände und 80'000 in Reserve-Einheiten eingeteilt.
Weltweit einzigartig ist die Volksbewaffnung, Angehörige der Armee müssen ihre persönliche Waffe mit Munition zu Hause aufbewahren. So entstand die Redewendung "Die Schweiz hat keine Armee, die Schweiz ist eine Armee".
Insgesamt fanden 3 Generalmobilmachungen (GMob; auch Kriegsmobilmachung; KMob) zum Schutze der Integrität und der Neutralität der Schweiz statt. Die erste GMob fand anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 statt. Als Reaktion auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und um einen deutschen oder französischen Durchmarsch durch die Schweiz zu verhindern, wurde auf den 3. August 1914 die erneute GMob der Armee beschlossen. Die dritte GMob der Armee fand am 1. September 1939 als Reaktion auf den deutschen Überfall auf Polen statt. Henri Guisan wurde zum General gewählt und entwickelte sich in den Kriegsjahren zur Hauptintegrationsfigur der von den Achsenmächten eingeschlossenen Eidgenossenschaft.
Die Schweizer Armee war im Zweiten Weltkrieg in Luftkämpfe mit der Deutschen Luftwaffe verwickelt. Ansonsten wurde sie terrestrisch auf eigenem Territorium noch nie mit offenen Angriffen feindlicher Kräften konfrontiert.
Da sich die militärische Bedrohungslage im heutigen Europa für die Schweiz geändert hat, wird die Armee immer wieder in Frage gestellt. Besonders die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) setzt sich seit Jahren für eine Abschaffung ein. Zwei Abstimmungen zur Abschaffung der Armee wurden vom Volk bisher jedoch verworfen. Auch die Frage, ob friedenserhaltende Armee-Einsätze im Ausland mit der Neutralität vereinbar sind, ist nach wie vor umstritten.
Literatur
- Jürg Altwegg: Ach, du liebe Schweiz - Essay zur Lage der Nation - NAGEL & KIMCHE - 2002 - ISBN 3-312-00291-5 - Jürg Altwegg, Kulturkorrespondent der FAZ, analysiert und porträtiert die Schweiz und ihre Bewohner.
- Peter Bichsel: Des Schweizers Schweiz. Suhrkamp, ISBN 3518392697
- Thomas Küng: Gebrauchsanweisung für die Schweiz. Piper 2002, ISBN 3-492-27507-9
- Hans Bickel, Robert Schläpfer (Hrsg.): Die viersprachige Schweiz. Mit Beiträgen von Walter Haas, Pierre Knecht, Ottavio Lurati, Jachen Curdin Arquint, Ricarda Liver, Werner Carigiet, Bruno Pedretti. Sauerländer, Aarau 2000, ISBN 3-7941-3696-9
- René Goscinny und Albert Uderzo: Asterix bei den Schweizern. Delta Verlag 2002, ISBN 3-770-400-16X
- Marc Stampfli, Christian Sonderegger, (Hrsg.): Aktuelle Schweiz - Lexikon für Politik, Recht, Wirtschaft, Gesellschaft. Sauerländer Verlage, Oberentfelden 2004, ISBN 3-0345-0115-3.
Siehe auch
- Wikipedia-Portal der Schweiz
- Fünfte Schweiz
- Liste der Schweizer Persönlichkeiten
- Liste deutscher Bezeichnungen Schweizer Orte
- Liste französischer Bezeichnungen von deutschsprachigen Schweizer Orten
- Schweiz (Landschaftsbezeichnung)
Weblinks
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- Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft (in 5 Sprachen)
- Die Bundesversammlung - Das Schweizer Parlament
- swissworld.org - Das offizielle Informationsportal der Schweiz (in 8 Sprachen)
- Schweiz Tourismus
- Online-Kartenwerke: Swissgeo, map.search.ch (Satellitenbilder)
- Historisches Lexikon der Schweiz