Christian Kloft
Christian Kloft ( * 18. Dezember 1867 Rothenbach, Westerwald, vermisst seit 1933) war Mitglied der Zentrumspartei und für diese bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten Mitglied des Preußischen Landtages.[1]
Über sein Elternhaus und seine Familie ist nichts mehr bekannt. Nach einer Sattlerlehre und Wanderschaft begann Kloft mit 23 Jahren eine Tätigkeit als Arbeiter bei Krupp in Essen. Er schloss sich der katholischen Arbeiterbewegung an und absolvierte 1896 beim Volksverein in Mönchengladbach eine Ausbildung, die es ihm später ermöglichte, in der Arbeiterbewegung hauptberuflich zu arbeiten. 1899 wurde er Beigeordneter im Stadtrat Essen für die Zentrumspartei. Diesem Gremium gehörte er ohne Unterbrechung bis 1920 an. Ab 1920 war er Beigeordneter des Sozialdezernats.
Zusätzlich wurde er mit Gründung des Ortskartells der christlichen Gewerkschaften 1901 als Vorsitzender mit deren Leitung betraut. 1903 übernahm er in Personalunion auch die Stelle des hauptamtlichen Arbeitersekretärs. Er war damit an der Schlüsselstelle der verschiedenen Arbeiter- und Gewerkvereine, einer Art Dachverband, der im Alfredushaus beheimatet war.[2]
Neben diesen Tätigkeiten war Kloft ständiger Mitarbeiter des „Volksfreund“, eine für die katholische Arbeiterschaft herausgegebene Tageszeitung. 1905, nach dem Tod des bisherigen Leiters, übernahm er die Redaktion.
Zusammen mit Heinrich Hirtsiefer war Kloft Mitbegründer der heutigen Wohnungsbaugenossenschaft Essen-Nord, die 1914 als Kleinhaussiedlung GmbH gegründete wurde.[3]
Kloft hat durch seine Doppelfunktion Gewerkschaftssekretär und Mitglied des Stadtrates hohen Einfluss auf die sozialen Belange der Arbeiterschaft im prosperierenden Industriezeitalter um die Jahrhundertwende 1900. So gehörte er beispielsweise zu dem Gremium um Oberbürgermeister Erich Zweigert, das zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern erste verlässliche Tarifverhandlungen zuwege brachte. Die ersten Tarifverträge galten 1904 für das Baugewerbe.[4]
Ab 1919 gehörte Kloft zu der verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung (MdPrLV) und anschließend (1921–1932) war er Mitglied des Preußischen Landtages (MdL) für die Zentrumspartei in drei Legislaturperioden. Daneben behielt er in dieser Zeit (1920–1933) sein Mandat als besoldeter Beigeordneter der Stadt Essen. Es liegt die Vermutung nahe, dass Kloft die Zeit des Nationalsozialismus nicht überlebt hat, da ab 1933 keine Quellen mehr vorliegen.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0011/adr/adrhl/kap1_4/para2_152.html Das Bundesarchiv: Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online
- ↑ Friedrich Lantermann: „Berichte und Beiträge“ des Dezernates für gesellschaftliche und weltkirchliche Aufgaben, Bischöfliches Generalvikariat Essen, Heft 29, Essen 1996
- ↑ http://www.cliolink.de/denkmalliste/bezirk03/altendorf/000000952212964c9.html Denkmalliste der Stadt Essen
- ↑ Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, 1958, S. 25f
Personendaten | |
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NAME | Kloft, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 18. Dezember 1867 |
GEBURTSORT | Rothenbach |
STERBEDATUM | nach 1933 |