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Namibia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Flagge Namibias
(Details) (Details)

Wahlspruch: Unity, Liberty, Justice, engl., "Einheit, Freiheit, Gerechtigkeit"

Amtssprache Englisch
Hauptstadt Windhoek
Staatsform
Präsident Sam Shafishuna Nujoma
Premierminister Theo-Ben Gurirab
Fläche 824.292 km²
Einwohnerzahl 1.820.916 (Stand 2002)
Bevölkerungsdichte 2.2 Ew. pro km²
Währung Namibia-Dollar
Zeitzone UTC + 1
Nationalhymne Namibia, Land of the Brave
Autokennzeichen NAM
Internet-TLD .na
Vorwahl +264
Position Namibias in Anfrika
Karte Namibias

Die Republik Namibia, das frühere Deutsch-Südwestafrika, liegt in Südwest-Afrika.

Geschichte

Seit dem 18. Jahrhundert kam das Gebiet des heutigen Namibia aufgrund der Siedlung am Kap der guten Hoffnung langsam ins Blickfeld der Europäer. Zuvor gab es seit dem 16. Jahrhundert nur einzelne Landungen an der wüstenhaften Küste, die aber nicht in Land eindrangen. Seit etwa 1800 kamen teilweise von der europäischen Kultur beeinfußte und mit Europäern vermischte Nama-Stämme ins Land und brachten neben anderen europäischen Gütern auch moderne Schusswaffen mit, was den gesamten Namas einen militärischen Vorteil verschaffte, so dass sie die bantusprachige Bevölkerung durch brutale Kriege weit nach Norden vertreiben konnten. Mit den aus dem Süden einwandernden sogenannten Orlam-Stämmen der Nama kamen auch deutsche Missionare ins Land, die vergeblich versuchten das Land zu befrieden. Durch die Vermittlung etwa der Schrift unter den Namas kam es zu weiteren mititärischen Vorteilen für diese. Erst als Teile der bantusprachigen Herero sich mit Teilen der Namas verbündeten und so diese Techniken übernehmen konnten, wendete sich das Blatt wieder und die Herero konnten effektiven Widerstand leisten. Die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Nama und Herero gaben den Europäern die Möglichkeit zu intervenieren und schließlich das Land unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Damara galten seit Menschengedenken als die Sklaven der Nama und die San ("Buschmäner") spielten als Jäger und Sammler keine militärische Rolle. Die im Grenzgebiet zu Angola lebenden Ambo-Stämme (auch oft Ovambo genannt) lagen außerhalb der Reichweite dieser Entwicklungen.

Der Kaufmann Lüderitz schloss im Jahre 1883 einen Vertrag mit einheimischen Stammesältesten, der die Grundlage der späteren deutschen Kolonialherrschaft wurde. Nach eine Aufstand der Herero 1905? der blutig niedergeschlagen wurde, war das Land effektiv befriedet und wurde planmäßig erschlosen ohne jedoch den erhofften Gewinn zu bringen.

Namibia wurde während des ersten Weltkriegs von Südafrika besetzt und blieb unter südafrikanischer Verwaltung, bis es nach dem zweiten Weltkrieg annektiert wurde. 1966 rief die marxistische Guerillagruppe, South-West Africa People's Organisation oder kurz SWAPO den Krieg gegen Südafrika aus, mit dem Ziel die Unabhängigkeit des Territoriums zu erlangen. Seit der Zeit trägt das Gebiet den Namen Namibia. Südafrika änderte erst 1988 seine politische Haltung und erklärte sich im Rahmen eines UN-Friedensvertrages dazu bereit, die Besatzung aufzugeben. Die Unabhängigkeit wurde 1990 erreicht. Seither stellt die SWAPO mit Sam Nujoma den Präsidenten und die Regierung. Größte Oppositionsparteien sind der sozialdemokratische Congress of Democrats und die konservative Demokratische Turnhallenallianz. Daneben existieren kleinere Parteien wie der United Democratic Front und die Monitor Action Group. 1994 tritt Südafrika die Stadt Walfischbucht an Namibia ab, welche schon zu Kolonialzeiten wie Südafrika britsch war.

Bevölkerung

Namibia besteht aus mehreren ethnischen Gruppen, von denen die bantusprechenden Ovambos etwa 50 Prozent der Bevölkerung stellen.

Andere bantusprechende Ethnien sind die Kavango-Völker, Hereros und Himba; Caprivianer.

Khoisansprechende Gruppen sind Nama, Damara, San (Buschleute). Indogermanisch-sprachige Gruppen sind Farbige, Rehobother Baster, Afrikaaner (die Mehrheit der 75.000 "weißen" Einwohner Namibias), Deutsche (ca. 13.000), Portugiesen (ca. 5000 im Norden des Landes).

Verwaltungsregionen

Städte

Gobabis, Katima Mulilo, Keetmanshoop, Lüderitz, Mariental, Okahandja, Otavi, Otjiwarongo, Rundu, Swakopmund, Tsumeb, Windhuk

Wirtschaft

Rohstoffe Namibias sind vor allem Buntmetalle, Diamanten) sowie Viehzucht und Tourismus.

Kurioses

In Namibia erscheint Afrikas einzige deutschsprachige Tageszeitung, die Allgemeine Zeitung.

Literatur

  • Heinrich Vedder: Die Geschichte Sudwestafrikas bis zum Tode Maharero 1890. Berlin 1934. Nachdruck 1985, SWA Wissenschaftliche Gesellschaft, Windhoek