Sternberg (böhmisches Adelsgeschlecht)
Von Sternberg (tschechisch Šternberkové oder ze Šternberku) siedelten auf der Burg Český Šternberk. Erstmals erwähnt wurden sie im 12. Jh. Seit dem 13. Jh. findet man das Geschlecht als bedeutende Vertreter in der Verwaltung der böhmischen Krone wieder, die auch einen erheblichen Einfluss auf das Geschehen im Land haben. So engagierten sie sich beispielsweise während der Husssitenkriege an beiden Seiten, eine der Vertreterin des Geschlechts heiratete den böhmischen König Jiří z Poděbrad. Im 17.Jh. wurden sie in gräflichen Stand erhoben. Das Geschlecht war Besitzer von Bechyně, Krupka, Častolovice, Český Šternberk, Zásmuky, Pohořelice, Dušníky, Lnáře, Horažďovice, Zbiroh, Březnice, Konopiště, Třešť, Divišov, Moravské Veselí, Chlumec, Zábřeh, Čejkovice und anderen. Verwand waren sie mit von Rožmberk, Lobkowicz, z Hradce, Vrtba, Schwarzenberg und anderen.
Diviš z Divišova
war der älteste Ahne, erstmals erwähnt 1220. Ratgeber des Königs Soběslav. Sein Sohn
Zdeslav z Divišova
baute 1242 über dem Sázava die Burg Šternberk. 1269 wurde durch den mährischen Zweig Burg Šternberk bei Olomouc errichtet.
Jaroslav ze Šternberka
Burggraf von Bitov
Mährische Zweig
hielt Šternberk, Lukov, Zábřeh, Světlov, Zlín und andere Höfe, lebte bis 1574.
Böhmischer Zweig
Durch die Herren Zdeněk und Aleš verzweigte sich der böhmische Teil in die Geschlechter Holicko und Konopiště.
Holicko
starb 1712 aus. Von diesem Zweig stammten ab:
Kunhuta
die 1441 den König Jiří z Poděbrad heiratete.
Jan II. ze Šternberka
Hauptmann in Bechyně und Burggraf auf Karlštejn († 9. September 1528)
Dieser Zweig war streng katholisch. Die Mitglieder dieses noch heute lebenden Zweiges nahmen in den nächsten Jahrhunderten wichtige Aufgaben im politischen und gesellschaftlichen Leben Böhmens ein. 1661 erreichten sie den gräflichen Stand der Heiligen Römischen Reiches.
Petr Konopišťský
kämpfte mit den Hussiten um Sudoměř und fiel 1420 bei Pankrác.
geboren 1476, gründete die Zelenohorská Jednota, die gegen den König Jiří z Poděbrad gerichtet war. Er war der höchste Hauptmann des Königs Matthias von Ungarn. Zu seinen Länderein gehörte Bechyně, Český Šternberk, Konopiště, Zelená Hora, Helfenburk, Nepomuk, Solnice, Ostromeč, Třešť und eine Reihe weiterer kleinerer Ländereien.
bedeutender Naturwissenschaftler, gründete mit seinem Cousin František das heutige Nationalmuseum in Prag, dem die Šternberks zahlreiche selten Sammlungen und Bücher überliessen.
Josef Šternberk (1763 - 1830)
Mitbegründer des Nationalmuseums und des patriotischen Vereins der Fer Kunstfreunde (Vorgänger der Nationalgalerie) Mäzene der Kunst und der Wissenschaft.
Siehe auch: Portal Tschechien
Weblink
- Ahnentafel (tschechisch)