Christlich-Soziale Union in Bayern
Weitere Bedeutungen der Abkürzung CSU unter CSU (Begriffsklärung).
Franz-Josef-Strauß-Haus | |
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Datei:CSU Landesleitung.jpg | |
Basisdaten | |
Gründungsdatum: | 13. Oktober 1945 |
Gründungsort: | Würzburg |
Vorsitzender: | Dr. Edmund Stoiber |
Stellvertreter: | Dr. Ingo Friedrich, Dr. Beate Merk, Horst Seehofer, Barbara Stamm |
Schatzmeister: | Prof. Thomas Bauer |
Generalsekretär: | Dr. Markus Söder |
Parteigliederung: | 10 Bezirksverbände, 108 Kreisverbände |
Anschrift: | Nymphenburger Str. 64 80335 München |
Website: | www.csu.de |
E-Mail-Adresse: | info@csu-bayern.de |
Die Christlich-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU) ist eine christlich-konservative Partei.
Struktur
Zusammen mit ihrer Schwesterpartei CDU bildet sie im Deutschen Bundestag eine Fraktion (siehe auch Unionsparteien). Die Abgeordneten der CSU bilden die sog. CSU-Landesgruppe.
Inhaltliches Profil
Die CSU setzt in Bayern die Tradition der Bayerischen Volkspartei (BVP) fort. Diese hatte sich 1918 aus Protest gegen zentralstaatliche Pläne vom Zentrum abgespalten.
Anfangs buhlte auch die separatistische Bayernpartei um die politische Nachfolge der Bayerischen Volkspartei. Die CSU sieht sich heute eher konservativer als die Bayernpartei, aber im Föderalismus gemäßigter.
Programmatische Unterschiede zur CDU liegen hauptsächlich darin, dass sich die CSU in Wertefragen konservativer und in Wirtschaftsfragen sozialer als die CDU sieht.
Geschichte
Parteivorsitzende der CSU Vorlage:CSU Parteivorsitzende |
Gründung und Entwicklung bis 1960
Gegründet wurde die Partei am 13. Oktober 1945 in Würzburg. Seit den ersten Wahlen in Bayern im Jahr 1946 stellt die Partei bis auf die Regierungszeit von Wilhelm Hoegner (SPD) 1954-1957 den Ministerpräsidenten des Landes. Mit Ausnahme der Wahlen im Jahr 1950 war die CSU zudem stets stärkste Kraft im Bayerischen Landtag (1950 und 1954 war damit die jeweils stärkste Fraktion aufgrund von wechselnden Koalitionen stets in der Opposition).
Die CSU im Saarland
Die CSU hat sich Ende der 1950er Jahre auch im Saarland engagiert. Zunächst wurde im Saarland die CSU-Saar gegründet, ohne jedoch die Mitwirkung der CSU in Bayern. Sie erreichte im Saarland gerade mal 0,6%. Nach der Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik Deutschland nahm die Christliche Volkspartei des Saarlandes (CVP), die sich gegen eine Eingliederung ausgesprochen hatte, Verhandlungen mit der bayerischen CSU auf. Infolgedessen kam es am 6. Juli 1957 zur Bildung einer Art CSU-Landesverband aus der CVP und der CSU-Saar, der bei der Bundestagswahl 1957 antrat. Nach einem Rahmenabkommen mit der CDU-Saar am 30. November 1958, konnten die Mitglieder bis September 1959 in die CDU-Saar wechseln. Ende 1959 wurde dann die CSU/CVP aufgelöst. Eine Minderheit gründete die SVP, da sie sich der CDU-Saar nicht anschließen wollte.
Entwicklung von 1960 bis heute
Die CSU regiert seit 1962 stets alleine mit absoluter Mehrheit. 1999 initiierten CSU und CDU eine Unterschriftenaktion gegen die Reform des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts, in der das Abstammungsrecht durch Elemente des ius soli ergänzt werden sollte.
Bisherige Kanzlerkandidaturen durch Franz Josef Strauß (1980 gegen Helmut Schmidt) und Edmund Stoiber (2002 gegen Gerhard Schröder) scheiterten.
Bei der Landtagswahl 2003 erreichte die CSU eine Mehrheit von über zwei Dritteln der Abgeordneten, wozu bereits ein Wahlergebnis von 60,7% ausreichte, da bei dieser Wahl lediglich SPD und GRÜNE über die 5%-Hürde kamen. Anders als im Grundgesetz genügt dies jedoch nicht für eine Änderung der bayerischen Verfassung, da jede Verfassungsänderung in einer Volksabstimmung bestätigt werden muss.
Die CSU setzte zur Europawahl 2004 als eines der Hauptwahlkampfthemen auf die Ablehnung einer Vollmitgliedschaft der Türkei in die EU. Sie stellt derzeit 9 Abgeordnete im Europäischen Parlament.
Wichtige Personen
- Günther Beckstein (bayer. Innenminister)
- Erwin Huber (Leiter der bayer. Staatskanzlei im Ministerrang)
- Otto Wiesheu (bayer. Wirtschaftsminister)
- Alois Glück (Landtagspräsident)
Literatur
- Alf Mintzel, Die CSU: Anatomie einer konservativen Partei, 1975.
- Alf Mintzel, Geschichte der CSU, 1977.
- Alf Mintzel, Die Christlich-Soziale Union in Bayern, in: Richard Stöss, Parteien-Handbuch, Opladen, 1983.