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Snooker

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Datei:Ronnie.o-sullivan.jpg
Ronnie O'Sullivan

Snooker (engl. to snooker somebody: „jemanden sperren“) ist eine Disziplin des Billards.

Snooker ist ein Kugelspiel für zwei oder mehr Spieler, das mit Queues und 22 Bällen (Kugeln) auf einem Billardtisch mit sechs Taschen gespielt wird. Es ist vom Billard und anderen ähnlichen Spielen abgeleitet. Gespielt wird mit 15 roten und sechs andersfarbigen Bällen sowie einem weißen Spielball.

Im Vergleich zum Poolbillard ist Snooker geprägt durch einen sehr viel höheren technischen Schwierigkeitsgrad sowie eine stärkere Anforderung an die strategischen und taktischen Fähigkeiten der Spieler. Zusätzlich kann man beim Snooker im Vergleich zu den übrigen Billardvarianten noch stärker von einem „Gentleman-Sport“ sprechen, da beim Snooker in besonderem Maße auf Stil, Contenance und die Etikette der Spieler Wert gelegt wird.

Vor allem in England und Schottland, wo viele der besten Spieler herkommen, hat Snooker einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Die bedeutendsten Turniere haben eine Dotierung von bis zu mehreren Millionen Euro und werden von den Fernsehanstalten BBC, Sky und Eurosport live übertragen.

In Deutschland kann Snooker mit ca. 4.000 im Verein organisierten Spielern eher als Randsportart bezeichnet werden (zum Vergleich: Großbritannien ca. 4 Millionen). Snooker wird jedoch auch in Deutschland immer populärer, mehr dazu im Abschnitt Situation in Deutschland.

Geschichte des Snookers

Der Ursprung des Billardspiels im Allgemeinem liegt im 15. Jahrhundert in dem, heute ausgestorbenen, Pall Mali-Spiel. Von diesem Spiel stammen auch Golf und Cricket ab.

Die heutigen Billardformen entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts. Ein Meilenstein war die Einführung des Queue 1800, welches 1807 eine Leder bezogende Spitze bekam. Ausserdem wurde das Holz durch eine Schieferplatte ersetzt (1827) und die Banden statt mit Baumwolle mit Gummi gefüllt (1835). Des weiteren wurden die Maße für Tische, auf denen man das sogenannte English Billards spielte, festgelegt

Snooker selbst wurde in Indien, im Jahre 1875, von Offizieren der britischen Kolonialkräften im Ooty Club von Ootacamund in den Nilgiribergen erfunden. Die übliche Spielweise war damals das Black Pool, das mit 15 roten und einem schwarzen Ball gespielt wurde. Im Laufe der Zeit kammen je ein grüner, gelber und pinkfarbener Ball dazu. Erst mehrere Jahre später wurden der braune und der blaue Ball hinzugefügt. Eine von Joe Davis 1959 vorgeschlagene Erweiterung auf acht farbige Bälle (Snooker Plus) konnte sich hingegen nicht durchsetzen.

Der Name Snooker entstand dabei aus einer abwertenden Bezeichnung für Frischlinge bei der Armee. Zuerst verwendet hat den Begriff vermutlich der englische Offizier Neville Bowses Chamberlain, der einen seiner Mitspieler so bezeichnete, nachdem dieser den Spielball zufällig oder absichtlich so platzierte, dass er ihn nicht spielen konnte. Dass das Militärwesen (sozusagen über die militärische "Nomenklatur") Einfluss auf diese Sportart hat, zeigt sich auch in der Bezeichnung für das Versenken der Spielballs, in der Fachsprache Scratch genannt. Dies war eine abwertende Bezeichnung für einen Rekruten.

1885 kam das Spiel durch, den damals besten Spieler, John Roberts nach England. Die Profis lehnten jedoch Snooker ab, doch bei den Amateuren erfreute sich das Spiel bald großer Beliebtheit und so wurde im Jahr 1916 die erste britische Amateurmeisterschaft ausgetragen. 1890 hatte bereits die Billiards Association die Snooker-Regeln anerkannt.

Die ersten Profiweltmeisterschaften fanden 1927 auf Anregung von Joe Davis statt. Davis gewann das Turnier und trug den Titel, bis er 1946 nicht mehr an Weltmeisterschaften teilnahm.

Spielmaterial

Snookerbälle

Die Kugeln beim Snooker werden Bälle genannt. Heutige Snookerbälle bestehen aus Kunstharz, frühere aus Knochen, manche auch aus Elfenbein. Der Durchmesser eines Snookerballs beträgt 52,5 mm, bei einem Gewicht von 142 Gramm. Es wird mit einem weißen Ball, auch „Cue Ball“ genannt, gespielt. Das ist auch der einzige Ball, der mit dem Queue (engl. Cue) direkt angespielt werden darf. Die roten, sowie die farbigen Bälle müssen versenkt werden.

Snookertisch

Snookertisch
Datei:Snooker.png
Grundaufstellung der Bälle beim Snooker

Der Snookertisch ist ein 12-Fuß-Tisch, d.h. er ist 12 Fuß lang und sechs Fuß breit und damit, wie bei allen Billardvarianten, doppelt so lang wie breit: die von den Banden umschlossene Spielfläche hat eine Größe von 3.569 mm x 1.778 mm, die Höhe des Spieltisches beträgt zwischen 851 mm und 876 mm. Er ist aber sehr schwer: bis zu 1.500 kg, was in der normalen Statik eines Hauses erhebliche Probleme mit sich bringt.

Die durchgezogene Linie am Fuß des D (baulk line) ist 737 mm von der Fußbande entfernt. Das D hat einen Radius von 292 mm. Die Aufsetzmarke für die schwarze Kugel ist 324 mm von der Kopfbande entfernt. Der pink Spot liegt genau in der Mitte zwischen der Aufsetzmarke von Blau (Mittelpunkt des Tisches) und der Kopfbande.

Die Spielfläche und die Banden des Snookertischs sind mit einem in der Regel grünen feinen Kaschmirtuch überzogen, dessen Noppen von der Baulk-Line in Richtung Black-Spot gebürstet werden. Unter dem Tuch befindet sich eine meist mehrteilige Schieferplatte, wobei die Übergänge zwischen den Teilplatten durch Überschleifen geglättet werden müssen. An den Banden befinden sich Naturkautschukleisten unter dem Wolltuch, die das Zurückspringen der Bälle ermöglichen.

Der Aufbau des Tisches vom Anstoßbereich nach unten:

  • Baulk-Line mit dem aufgezeichneten D, hier liegen der gelbe, braune und grüne Ball, von hier wird auch angestoßen
  • Center-Spot für den blauen Ball
  • Pyramid-Spot, der Platz für den rosa Ball
  • Triangle, das Dreieck mit den roten Bällen. Wird oft nur Tri genannt
  • Black-Spot, der Platz für den schwarzen Ball

Billardqueue

Snookerqueue

Im Snooker verwendet man verjüngte Holzqueues, die sehr hart sind (oft aus Ahorn oder Esche). Das Queue muß mindestens 91 cm lang sein. Verjüngt bedeutet, dass das Queue am Griffstück dicker ist und zur Spitze hin dünner wird. Es wird in der Regel mit offener Brücke gespielt. Darunter versteht man, dass das Queue offen auf Daumen und Zeigefinger aufliegend geführt, also nicht vom Zeigefinger umschlossen wird, wie es häufig im Poolbillard der Fall ist. Die Pomeranze hat in der Regel einen Durchmesser von circa 8,5 bis 10,0 (10,5) mm, ist somit kleiner als die beim Poolbillard verwendete. Ein Queue kann entweder einteilig oder zweiteilig mit Schraubgewinde sein, das durch ein weiteres angeschraubtes Stück verlängert werden kann. Das ist manchmal notwendig aufgrund der Größe des Tisches. Die meisten Weltklassespieler verwenden einteilige Queues, man sagt den zweiteiligen nach sie hätten keine durchgehende "Seele". Einer der zurzeit weltbesten Spieler, Ronnie O'Sullivan verwendet übrigens ein zweiteiliges Queue, das 3/4 - 1/4 geteilt ist, ein Umbau seines bisher einteiligen Queues, um den Transport auf Reisen zu vereinfachen. Es gibt auch andere Arten, die 3/4-1/4 etc... geteilt sind. Profi-Queues sind ohnehin Spezialanfertigungen und Spitzenspieler spielen mit Ihrem Queue nach Möglichkeit ein Leben lang.

Billardkreide

Die meist grünfarbige Kreide, die beim Snooker verwendet wird, hat einen weit geringeren Fettgehalt als jene, die beim Poolbillard verwendet wird. Sie wird vor jedem Stoß auf die Pomeranze aufgetragen. Dadurch entsteht eine gesteigerte Haftung der Pomeranze an dem Spielball, damit dieser in eine Rotation versetzt werden kann. Diese Rotation ist wesentlich für das Positionsspiel, da der Spielball somit in jede beliebige Richtung nach Auftreffen auf den gespielten Ball (Objektball) gelenkt werden kann.

Ein bekanntes Problem besteht darin, dass die Bälle aneinander kleben bleiben können und somit klettern. Schmutz und Kreidereste spielen bei diesem Phänomen eine große Rolle. Diese negative Eigenschaft macht sich besonders deutlich bemerkbar, wenn mit Effet gespielt wird, da der weiße Ball eine Zeit lang am farbigen Ball haftet, bevor er abprallt. Dadurch wird der Treffpunkt verschoben, wodurch das Ergebnis des Stoßes ungenau wird. Der Spielball verliert erheblich an Rotation und Geschwindigkeit. Dieses Phänomen wird im Snookerjargon als "Kick" bezeichnet.

Ziel des Spiels

Snooker ist ein Ansage- und Punktespiel.

Das Grundprinzip besteht darin, abwechselnd einen der 15 roten Bälle und im Anschluss einen der sechs farbigen zu versenken, bis alle Bälle vom Tisch gespielt wurden. Jedem Ball ist eine bestimmte Wertigkeit (Punkte) zugeordnet, die bei erfolgreichem Lochen für jeden Spieler additiv gezählt werden.

Punktwerte der Bälle:

  • Rot = 1 Punkt
  • Gelb = 2 Punkte
  • Grün = 3 Punkte
  • Braun = 4 Punkte
  • Blau = 5 Punkte
  • Pink = 6 Punkte
  • Schwarz = 7 Punkte

So ergibt die Abfolge „Rot - Schwarz - Rot - Pink - Rot - Schwarz“ eine Gutschrift des Punktekontos des Spielers von 23.

Wird ein Ball vom Spieler nicht versenkt, kommt der gegnerische Spieler an den Tisch und erhält seinerseits die Möglichkeit eine Folge von Bällen – immer beginnend mit einem roten – zu versenken.

Die farbigen Bälle werden nach dem Versenken wieder auf dem Tisch aufgesetzt, rote verbleiben in den Taschen. Nach dem letzten roten Ball darf noch ein Farbiger nach Wahl gespielt werden. Sind alle roten Bälle und die letzte frei wählbare Farbe versenkt, müssen die farbigen Bälle in Reihenfolge ihrer Wertigkeit vom Tisch gespielt werden, angefangen mit Gelb (2), Grün (3), ... und zuletzt Schwarz (7).

Jeder Spieler versucht, so viele Punkte einzuspielen, dass die Punktedifferenz zum Gegner so hoch ist, dass der Gegner diese nicht mehr einholen kann. Wenn man es kann, darf man selbstverständlich auch alle Bälle wegspielen. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Ein Break ist die Folge, die ein Spieler durchgehend am Tisch ist ohne ein Foul zu spielen oder eine Tasche zu verfehlen. Dabei bildet der Wert des Breaks die darin erreichte Punktzahl. Ein Break ab 100 wird „Century Break“ genannt. Es ist möglich, maximal 147 Punkte in einem Break zu erzielen, wenn zu jedem roten Ball immer der Schwarze gelocht wird. Dies nennt sich „Maximum Break“. Durch ein Foul des Gegenspielers und einem anschließenden Freeball kann man theoretisch auch mehr Punkte hintereinander erzielen. Maximal 1 + 7 + 147 = 155 Punkte. Es zählen immer nur die direkt erzielten Punkte des Spielers zum Break, also die versenkten Bälle. Jedoch nicht die Gutschrift, die man für ein Foul des Gegners erhält.

Kann man keinen Ball versenken, versucht man den Gegner zu snookern. Dies geschieht, indem man den Spielball in eine Position bringt, aus der der Gegner keinen anzuspielenden Ball auf direkter Linie erreichen kann. Auch wird versucht, dem Gegner das Spiel zu erschweren, indem man den Spielball nahe an der Bande oder einem nicht spielbaren Ball ablegt. Aus einem Snooker heraus passieren häufig Fehler oder Fouls, die man dann vielleicht für sich selber ausnutzen kann, um das Spiel für sich zu entscheiden. Der Gegner, der gesnookert wird, muss reagieren, während man selber die Chance hat, das Spiel zu bestimmen.

Regeln (in Auszügen)

Foul

Ein Foul ist ein regelwidriger Stoß und wird mit mindestens vier Punkten bestraft, die dem Gegenspieler gutgeschrieben werden. Ist an dem Foul ein Ball mit einem höheren Punktwert als vier beteiligt, so wird das Foul mit dem Punktwert des höchstwertigen, am Foul beteiligten, Ball bestraft. Maximal werden für ein Foul also sieben Strafpunkte (Wert des schwarzen Balls) gegeben.

  • Beispiel: ein Foul wird mit dem blauen Ball begangen und zusätzlich fällt auch noch der weiße Spielball in ein Loch. Dieses Foul wird dann mit 5 Strafpunkten geahndet. Fällt der Spielball, muss er anschließend aus dem D gespielt werden.

Ball ON

Ein Ball, der als nächstes entsprechend den Regeln getroffen werden muss bzw. der vom Spieler angesagt wird. Dieser Ball muss dann als erstes getroffen werden unabhängig davon, ob zuvor eine Bande berührt wird oder nicht. Ansagen muss man eigentlich nur, wenn nicht offensichtlich ist, welcher (farbige) Ball angespielt werden soll.

Shot to Nothing

Ein Stoß, bei welchem versucht wird, einen Ball zu versenken und gleichzeitig Weiß wieder in die sichere Zone hinter Gelb/Grün/Braun zurückzubringen.

Safety

Sicherheitsstoß, bei welchem man versucht, Weiß möglichst weit weg von den Roten zu platzieren oder sie gar hinter einer Farbe zu verstecken.

Snooker

Als Snooker bezeichnet man die Situation, wenn ein direkter Stoß in gerader Linie auf jeden Ball ON von mindestens einem Ball, der nicht on ist, ganz oder teilweise verhindert wird, d.h. dass zwischen der Weißen (Cue Ball) und allen Ball ONs, die man anspielen dürfte, weitere Bälle liegen, die diese ganz oder teilweise verdecken.

Free Ball

Wenn nach einem Foul ein Snooker liegen bleibt, darf man sich einen beliebigen Ball aussuchen, der dann anstelle desjenigen, der an der Reihe wäre, gespielt werden kann. Es gibt bei Versenken Punkte nach dem Punktewert desjenigen, der an der Reihe wäre, und das Spiel geht anschließend normal weiter. Der zugrunde liegende Gedanke ist, dass man von einem Foul nicht profitieren soll.

Wird im Endspiel auf die Farben ein Freeball gegeben, so darf sowohl der Freeball, als auch der eigentlich Ball ON gleichzeitig versenkt werden. Der Freeball wird hierbei wieder aufgesetzt. Es erfolgt allerdings nur eine einfache Wertung (für den eigentlichen Ball ON).

Miss

Wird vom Schiedsrichter bestimmt. Ein Miss wird gegeben, falls der Schiedsrichter der Ansicht ist, dass es entweder eine leichtere Lösung gegeben hätte, durch die das Foul vermeidbar gewesen wäre oder dass der Spieler nicht seinen Fähigkeiten entsprechend versucht hätte, einen korrekten Stoß auszuführen. Ein sicherer Indikator für Miss ist, wenn ein Spieler freiwillig über Bande spielt und nicht trifft, obwohl es eine direkte Möglichkeit gegeben hätte.

Nach einem Miss kann der Gefoulte (wie nach jedem Foul) entscheiden, ob er selbst oder der Foulende aus der neuen Position weiterspielen will, oder ob alle Bälle an ihre Positionen vor dem Foul aufgesetzt und der Stoß wiederholt werden soll. Ein Miss kann nur gegeben werden, wenn der Spieler, der im entsprechenden Frame zurückliegt, diesen auch noch ohne Fouls des Gegners gewinnen kann.

Es handelt sich um eine umstrittene Regel, da es der subjektiven Wertung des Schiedsrichters überlassen bleibt, ob der Spieler sich tatsächlich Mühe gegeben hat oder zu welchen Spielzügen er tatsächlich fähig wäre.
Nach zweimaligem Miss aus einer Spielsituation, aus der ein Ball ON direkt angespielt werden kann, muss der Schiedsrichter den Spieler warnen und beim dritten Miss den Frame verloren geben, falls der Spieler wieder den selben Stoß versuchte und ein drittes Foul beging.

Touching Ball

Touching Ball ist die Situation wenn vor dem nächsten Stoß der weiße Spielball direkt einen Ball ON berührt. Die Spielball muss dann in jedem Fall von diesem Ball weggespielt werden, ohne dass dieser sich bewegt.

Re-spotted black

Bei Punktegleichstand am Ende eines Frames kommt es zu einer so genannten Re-spotted black. Der schwarze Ball wird noch einmal aufgesetzt, und es wird ausgelost, wer beginnt. Die nächste Wertung entscheidet den Frame. Dabei spielt es keine Rolle, ob man den Schwarzen korrekt versenkt, oder ob man ein Foul begeht (z.B. wenn der Spielball fällt).

Kombination

Eine Kombination ist das Anspielen eines Balls, der dann auf eine (oder mehrere) andere Bälle trifft und einen dieser anderen versenkt. Kombinationen sind nur zwischen Rot-Rot erlaubt, eine Kombination Rot-Farbe-Rot wäre hier aber auch möglich. Mit farbigen Bällen dürfen keine Kombinationen gespielt werden, es sei denn, ein farbiger Free Ball wird, wenn keine roten Bälle mehr auf dem Tisch sind, dazu benutzt, den eigentlichen Ball ON zu lochen.

  • Beispiel: Es sind nur noch die Bälle grün bis schwarz auf dem Tisch und man ist nach einem Foul des Gegners auf grün gesnookert. Der grüne Ball liegt sehr nahe an einer Tasche und wird vom blauen Ball verdeckt, so darf man blau als Free Ball spielen und damit grün einlochen. Der grüne Ball kommt dann nicht wieder auf den Tisch. Wird allerdings nur der blaue (Free) Ball oder aber beide Bälle (grün und blau) gelocht, so wird nur der Freeball (hier blau) wieder aufgesetzt. In jedem dieser Fälle erfolgt jedoch nur eine einfach Punktewertung.

Jump Shot

Sprungbälle sind im Snooker verboten. Es dürfen keine Bälle über andere hinwegspringen. Es ist aber erlaubt, dass ein Spiel- oder Objektball springt, wenn er eine andere Kugel nicht überspringt oder gar vom Tisch springt. Das wäre ein Foul. Sollte z.B. der Spielball einen Objektball lochen und dann erst über einen anderen Ball springen, so wäre dies kein Foul. Springt er aber danach beispielsweise über den Tisch hinaus, so ist das natürlich ein Foul (genau wie jedes andere Foul, das der Spielball während seines Rollens zur Endablage noch begeht). Wichtig ist nur der erste Ballkontakt des Spielballs, was er danach macht (solange er kein Foul begeht) ist egal.

Besetzte Spots

Wenn ein farbiger Ball versenkt wurde, wird er wieder auf seinen ursprünglichen Ort (Spot) gesetzt. Ist dieser blockiert, weil ein anderer Ball dort liegt (egal ob farbig oder rot), wird der Ball auf den höchsten freien Spot gelegt. Sind alle Spots belegt, wird der Ball so nahe wie möglich an seinen Spot herangelegt, von der Bande des schwarzen Balls aus gesehen.

Ein Fuß am Boden

Wenn der "Cue Ball" so liegt, dass man ihn nur spielen kann, indem man sich auf den Tisch lehnt oder legt, so muss immer ein Fuß den Boden berühren. Wenn dies nicht der Fall ist, begeht man ein Foul. Rollstuhlfahrer sind jedoch von dieser Pflicht befreit.

Situation in Deutschland

Obwohl in Deutschland nach wie vor Poolbillard die beliebteste Billardvariante ist, findet Snooker seit einigen Jahren auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Die gesamte Maintour und das Masters werden in Deutschland vom Spartensender Eurosport ausgestrahlt, die Snooker Premier League vom deutschen Sportsender DSF. Rolf Kalb, dem Snooker-Kommentator beim Fernsehsender Eurosport, ist - neben dem Sport an sich - der Anstieg an Beachtung dieser Sportart in Deutschland zu verdanken, da er durch seine Art der Kommentierung auch Neulingen den Sport - und vor allem dessen kompliziertes Regelwerk - näher bringt. Billardclubs bieten immer häufiger auch Snookertische an und geben so Interessierten die Möglichkeit, den Sport auch selbst einmal auszuprobieren. Auch im aktiven Sport werden Deutsche zunehmend erfolgreich, mit Lasse Münstermann und Patrick Einsle sind inzwischen zwei Deutsche an der Snooker Academy in Rushden. Den bislang größten Erfolg für den deutschen Snookersport erreichte das deutsche Amateurteam beim European Team Cup 2005 auf Malta mit einem fünften Platz. Für den Snookersport ist in Deutschland, wie für alle Billarddisziplinen, die Deutsche Billard-Union der Dachverband.

Taktik

Bis in die 1990er wurde Snooker eher passiv gespielt, d.h. man war mehr darauf bedacht, am Tisch eine sichere Ablage zu hinterlassen, war also eher auf das „Snookern“ und nicht so sehr auf das Versenken der Bälle fixiert. Insbesondere durch Stephen Hendry, der als der Erfinder der langen Einstiegsbälle gilt, wurde das Spiel gegen Ende der 1990er allgemein aggressiver: Lange Bälle, Doubles und schwierigere Winkel werden öfter und mutiger angegangen, v.a. bei den sogenannten „Einsteigern“, dem jeweils ersten Ball einer Aufnahme, der die Basis für die großen Breaks der Profis bildet. Dies hebt auch die Ansprüche, die an einen jungen Nachwuchsspieler der modernen Zeit gestellt werden. Um in der Spitzenklasse mitspielen zu können, müssen solche schwierigen Bälle über die gesamte Länge des Tisches einfach beherrscht werden, um überhaupt Chancen zu bekommen, ein Frame zu gewinnen.

Verschiedenes

Neben den Turniergeldern ist auf ein Maximum Break in der Regel eine Extraprämie ausgesetzt, die bei den meisten Turnieren 20.000 Pfund beträgt. Auch andere besondere Leistungen in einem Turnier, wie Century Breaks, die meisten erfolgreichen Snooker, etc., werden mit Boni belohnt. Bei der Snooker-Weltmeisterschaft in Sheffield 2005 war das Preisgeld für ein Maximum Break mit 147.000 Pfund dotiert, das sich Mark Williams sicherte.

Siehe auch

Snookerweltmeisterschaft