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Friedrich Grimm (Jurist)

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Friedrich Wilhelm Johannes Grimm (* 17. Juni 1888 in Düsseldorf; † 16. Mai 1959 in Freiburg im Breisgau) war ein antisemitischer und nationalsozialistischer Jurist, Politiker und Publizist. Er bekämpfte den Friedensvertrag von Versailles, verteidigte Fememörder und unterstützte den Aufstieg und die Verbrechen des Nationalsozialismus. Nach 1945 war er mit der Verharmlosung von NS-Verbrechen und der Generalamnestie für die Täter beschäftigt.

Leben

Werdegang

Grimm, der Sohn eines Eisenbahnlandmessers, absolvierte 1907 am Burggymnasium in Düsseldorf das Abitur und studierte Rechtswissenschaften an der französischsprachigen[1] Universität in Genf, ein Semester an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und ein Semester an der Philipps-Universität in Marburg. Er beendete sein Studium an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster wo er 1910 mit einer Arbeit über die Schuldausschliessung bei Minderjährigen promovierte.

Grimm war 1912 als Gerichtsreferendar einem Sonderdezernat für Streiksachen bei der Staatsanwaltschaft Essen zugeteilt. 1914 wurde er Sozius der Kanzlei von Adolf Kempke in Essen, der nach 1918 Generalsekretär der Deutschen Volkspartei wurde. [2] Während der Kriegsjahre fungierte Grimm zunächst als Dolmetscher und Briefzensor, danach wurde er -nach eigenen Angaben - zufällig mit der Verteidigung von Franzosen und Belgiern vor Deutschen Militärgerichten betraut [3].

1921 habilitierte er bei Rudolf His und Paul Krückmann in Münster mit einer Arbeit über den Versailler Friedensvertrag.[4] Beide Professoren waren für ihre Kriegsbegeisterung und ihre antifranzösische Haltung bekannt.[5]
Nach seiner Habilitation wirkte Grimm ab 1922 als Privatdozent an der Universität in Münster und wurde dort 1927 außerordentlicher Professor für Internationales Recht. Und von 1923 bis 1933 war Grimm Mitherausgeber der Deutschen Juristen-Zeitung DJZ.[6] Grimm war von Beruf selbstständiger Rechtsanwalt.

Die Weimarer Republik: Bekämpfung des Versailler Vertrags, Verteidigung von Fememördern und Industriellen

Direkt nach der Niederlage Deutschlands 1918 verteidigte Grimm den Saarländischen Industriellen Robert Röchling (Völklinger Hütte) vor einem französischen Militärtribunal.[7]

Später ergaben sich mit der Anwendung des Versailler Vertrags zahlreiche internationale Verfahren, in denen es um Regelung von Wirtschaftsbeziehungen ging. Dazu wurden gemischte Schiedsgerichtshöfe zwischen Deutschland und allen seinen Gegnern in den Hauptstädten eingerichtet: ein deutsch-französischer in Paris, ein deutsch-englischer, ein deutsch-belgischer, ein deutsch-italienischer Schiedsgerichtshof usw. Grimm spezialisierte sich auf dieses Auslandsrecht und auf die Vertretung der Großindustrie vor diesen Schiedsgerichtshöfen.

Weitere Gerichtsverfahren waren die Folge der Ruhrbesetzung durch Frankreich 1923. Frankreich hatte wegen nicht ausreichender Erfüllung von Reparationsverpflichtungen durch Deutschland in das Ruhrgebiet besetzt. Grimm verteidigte in französischen Kriegsgerichtsverfahren Prominente wie Fritz Thyssen, Gustav Krupp, den Duisburger Oberbürgermeister Karl Jarres. Aber er verteidigte auch Freikorpskämpfer wie Paul Goerges, der wie ähnlich wie Albert Leo Schlageter versucht hatte, mit seinen Kumpanen eine Bahnlinie zu sprengen. Beide wurden zum Tode verurteilt. Erfolgreicher verteidigte er vor einem belgischen Kriegsgericht in Aachen den 18jährigen Grafen Keller und seine Freunde, der in der Gegend von Neuß, mit aus einer Reichswehrkaserne stammendem Sprengstoff [8]beladen, gefasst wurde.[9] Deren Todesstrafe wurde in ein Gefängnisstrafe umgewandelt. Besonders aus den Prozessen mit und in Frankreich ergaben sich für Grimm später sehr nützliche Kontakte zu hohen französischen Politikern und Beamten.

Vor dem deutsch-rumänischen Schiedsgericht vertrat Grimm den Industriellen und Politiker der Deutschen Volkspartei Hugo Stinnes.[10]

Die Revision des Versailler Vertrages bildete einen ersten publizistischen Schwerpunkt seiner Arbeit, den er sein Leben lang weiterverfolgte.[11] Er genoss ein hohes Ansehen in republikfeindlichen Kreisen und wurde mit dem Titel des Ehrensenators der Universität Marburg geehrt, weil sich tapfer und unentwegt .. für die Interessen seines Vaterlandes in schwerster Bedrängnis eingesetzt hat.[12]

Grimm war auch bei der Bekämpfung des linksrheinischen Separatismus engagiert. Mordtaten gegen zum Teil von Frankreich unterstützten Separatisten hieß er gut, so die Ermordung von Mitgliedern der separatistischen Pfälzer Regierung in Speyer am 9. Januar 1924 im Auftrag der bayerischen Staatsregierung. Die Pfalz gehörte damals zu Bayern. Grimm lieferte den Attentätern nachträglich einen Rechtfertigungsgrund, der ihre Tat als Staatsnothilfe legitimierte.[13]

In republikfeindlichen und nationalsozialistischen Kreisen erwarb er sich zudem einen Namen mit der Verteidigung von „Fememördern“ wie dem nationalsozialistischen Politiker, SA-Führer und Mörder Edmund Heines oder dem nationalsozialistischem Politiker, Führer der Schwarzen Reichswehr und Mörder Paul Schulz genannt „Feme-Schulz“ . Über seine Verteidigung für Republikgegner und Nationalsozialisten hielt Grimm auch öffentliche Vorträge, die sehr guten Anklang fanden. Solche Vorträge wurde auch veröffentlicht, wie sein Buch über Paul Schulz [14]. Ende der 1920er Jahre beteiligte sich Grimm mit Vorträgen, Broschüren und Denkschriften an einer Kampagne zur Amnestierung der Fememörder, die im Oktober 1930 zur Niederschlagung der noch laufenden Verfahren und zur Freilassung der noch inhaftierten Täter führte [15]. Nach der Machtergreifung wandte sich Grimm am 16. Mai 1933 an den damaligen Staatssekretär Roland Freisler und regte eine Entschädigung der Fememörder an. Freisler hatte diese zuvor zu „Helden der Nation“ erklärt.[16]

Die Zeit des des Nationalsozialismus

Weitere Karriere im Nationalsozialimus

Bis 1933 gehörte Grimm der DVP an. Dann trat er in die NSDAP ein. Schon 1932 hatte Grimm in seiner Privatwohnung in Essen die erste persönliche Begegnung mit Adolf Hitler, bei der er sich mit Hitler über die Benachteiligung Deutschlands durch den Versailler Vertrag austauschte. Kurz danach lud Hitler ihn mit seiner Frau auf den Berghof ein. Dort trifft er am 11. August 1932 auch das Ehepaar Goebbels an[17]. Es gab eine angeregte Unterhaltung über die Revision des Versailler Vertrages , wobei Grimm und Hitler sich einig waren, daß es viele Revisionsmöglichkeiten, bei denen Deutschland mit friedlichen Reaktion der ehemaligen Kriegsgegner zu rechnen habe. Sie waren sich aber auch einig, daß die Rückforderung des Korridors wegen der Haltung Englands zum Krieg führen würde [18]. Anschließend bat Hitler ihn allein in sein privates Wohnzimmer, wo sie das Gespräch zu zweit fortsetzten. Im November 1933 ernannte ihn Hitler als Mitglied des Berufsstandes der Rechtsanwälte zum Mitglied des nationalsozialistischen Reichstags in der NSDAP-Fraktion. Diese Funktion bekleidete Grimm für zwei weitere „Wahlperioden“ bis Kriegsende 1945.

Grimm verehrte Hitler abgöttisch: „Wer Adolf Hitler aus der Nähe geschaut hat, wer unter dem Bann seiner hinreißenden Rede stand, kann sich der Erkenntnis nicht verschließen, daß dieser Mann eine Mission hat, eine Sendung, die ihn erfüllt, an die er glaubt, an die alle seine Anhänger glauben mit der Kraft, die da Berge versetzt.“[19]

Zwischen Grimm und Hitler bestand eine weitgehende Übereinstimmung in politischen Ansichten. Sie stimmten darin überein, daß Deutschland durch den Versailler Vertrag geknechtet sei. Schuld daran sei das Internationale Judentum, das in Frankreich, England und USA sehr einflußreich sei, und sich zum Ziel gesetzt habe, Deutschland zu zerstören. Frankreich sei der Erbfeind, der den Polen im Bund mit England zum Schmache Deutschlands zur Annexion des Korridors verholfen habe. Nahezu alle Ergebnisse der Versailler Vertrages müssten revidiert werden. Da Hitler von ihm viel hielt, avancierte Grimm mehr und mehr zum Anwalt und Propagandisten der Nationalsozialistischen Außenpolitik.

Für Hitlers "Friedensrede" vom 21. Mai 1935, in der er die Rüstungsbeschränkungen für unwirksam erklärt hatte, steuerte Grimm nach einem persönlichen Gespräch mit Hitler einen mehrseitigen Textentwurf bei, den Hitler inhaltlich übernahm. [20]

Grimms Vorlesungstätigkeit wurde durch Vorträge abgelöst. 1935 hielt er 127 Vorträge in Deutschland und 12 im Ausland, wobei die Zuhöhrerzahl 1000 oder 10000 Personen erreichen konnte. Nach 1936 hielt er an Stelle von regulären Vorlesungen Einzelvorträge für die NS-Studentenschaft.[21]

Am 7. März 1936, dem Tag der Remilitarisierung des Rheinlandes, hielt Grimm sein letztes Plädoyer vor einem französischen Schiedsgericht. [22]

1937 wurde Grimm als Rechtsanwalt am Kammergericht Berlin, dem damals höchsten Gericht im Land Preußen, zugelassen, 1938 Honorarprofessor an der Universität Münster, also Beamter.

Antisemitismus

Anfang 1929 unterzeichnete er den Gründungsaufruf des Kampfbundes für deutsche Kultur, der das Ziel vertrat "das deutsche Volk über die Zusammenhänge zwischen Rasse, Kunst und Wissenschaft, sittlichen und willenhaften Werten aufzuklären." Unter den Mitunterzeichnern finden sich mehrere antisemitische Propagandisten etwa Eva Chamberlain, Franz von Epp, Gustaf Kossinna, Julius Friedrich Lehmann, Alfred Rosenberg, Paul Schultze-Naumburg oder Winifred Wagner.[23]

Schon im April 1933 unterstützte Grimm in seinem Aufsatz „Bekenntnis zur Legalität“ in der DJZ 1933, 651[24] die Ausgrenzung "jüdischer" und demokratischer Beamter und Anwälte durch Berufsverbot durch die am 7. April 1933 verabschiedeten Gesetze Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums und Gesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft. Hinter den Kulissen war er bei diesen Gesetzen schon Vorfeld aktiv und hatte mehrfach bei Reichsjustizminister Franz Gürtner und und seinem damaligen Staatsekretät Franz Schlegelberger vorgesprochen um eine "vernünftige" Lösung zu erreichen, was nach Grimms Meinung letztlich gelungen sei [25] . Diese "vernünftige" Regelung sah u.a. als eine Ausnahme vor, daß Anwälte, die im ersten Weltkrieg als Soldaten gekämpft hatten, kein Berufsverbot erhielten. Diese ehe selten gültige Ausnahmeregelung wurde wenige Jahre später widerrufen. Damit war Grimm an der Verharmlosung dieses nahezu vollständigen Berufsverbotes beteiligt .

Grimms nationalsozialistische und antisemitische Haltung galt als vorbildhaft und auf entsprechende Publikationen wurden aus dem Reichspropagandaministerium hingewiesen. So weist etwa die Anweisung Nr. 62 vom 12. Januar 1938 auf das Erscheinen eines Artikels von Grimm in der Zeitschrift "Deutsche Justiz" über die "Judenfrage in Rumänien" hin, der auch die Minderheitenfrage behandle. "Die deutsche Presse wird auf die Wichtigkeit dieses Artikels hingewiesen."[26] Überhaupt wurden viele seiner Bücher und Broschüren mit Mitteln des Propagandaministeriums, der Auswärtigen Amtes oder der NSDAP herausgegeben.

Grimms Antisemitismus wird auch in Kleinigkeiten deutlich: In einer Betrachtung über den Prozess um die Ermordung Gustloffs, die der emigrierten Schriftsteller Emil Ludwig 1936 zu einem Buch verarbeitete[27] schrieb Grimm [28] von Emil Ludwig Cohn . Nach der NS-Zeit schrieb er seinem Buch Politische Justiz [29] über Emil Ludwig, als der bekannte jüdische Schriftsteller. Dabei war Ludwig ein Deutscher genau wie Grimm.

In einer anderen Veröffentlichung spricht er von dem republikanisch gesinnten ehemaligen Berliner stellvertretenden Polizeipräsidenten Bernhard Weiß genau wie Joseph Goebbels als Isidor Weiß[30].

Grimm machte für alle Reaktionen aus dem Ausland auf die Verfolgung der Juden die Jüdische Weltverschwörung, manchmal von ihm auch Alljuda oder Weltjudentum genannt, verantwortlich. Ein Beweis für die Existenz von Alljuda war für ihn die Aktivität der (Ligue internationale contre le racisme et l'antisémitisme) LICAmit Sitz in Paris. Die LICA trat den Nazis, wo es ging, publizistisch entgegen. Da Grimm international antisemitisch tätig war, hatte er demzufolge häufig mit der LICA zu tun, und fühlte sich in seinem Vorurteil gegenüber dem Weltjudentum immer wieder bestätigt.

Auch nach 1945 bezeichnete er in seiner postum erschienen Autobiographie in typisch antisemitischer Diktion den Zweiten Weltkrieg als einen außenpolitischen deutsch-jüdischen Krieg [31] .

Grimm als Vertreter der NS-Regierung bei Prozessen

Reichsgesetzblatt vom 31. März 1933: „Gesetz über Verhängung und Vollzug der Todesstrafe“ dem sogenannten "Lex van der Lubbe"
Reichstagsbrandprozess 1933

Am 28. Februar 1933 brannte das Reichstagsgebäude aufgrund von Brandstiftung. Die darauf folgenden Reichstagsbrandverordnung war eine entscheidende Etappe in der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur. Der Reichstagsbrandprozess sollte ein von der NS-Regierung inszenierter Schauprozess gegen die KPD werden. Grimm war als Beauftragter des Reichspropagandaministeriums für die Beeinflussung der ausländischen Journalisten zuständig. Er arbeitete dafür eng mit Vertretern verschiedener Behörden zusammen und nahm selbst am Prozess teil.[32] Der Prozessverlauf entsprach wider Erwarten nicht den Wünschen der Nationalsozialisten. Der Preussische Innenminister Hermann Göring wurde von Georgi Dimitrow in ein so peinliches Kreuzverhör genommen, dass Göring vor den Mikrofonen der Radiostationen der ganzen Welt die Fassung verlor und wüste Drohungen gegen Dimitroff und die Kommunisten ausstieß, die der Weltöffentlichkeit einen Eindruck von dem Unrechtsstaat vermittelte, zu dem Deutschland geworden war. Der Prozeß endete mit Freisprüchen für die Angeklagten Kommunisten Ernst Torgler, Georgi Dimitrow, Blagoi Popow und Wassil Tanew ohne ein Verschwörung der KPD aufzudecken. Nur Marinus van der Lubbe wurde verurteilt- er erhielt die Todesstrafe mit einem nach dem Reichtagsbrand erlassenen Gesetz, der Lex Lubbe [33]. Die Freisprüche für führende Mitglieder der KPD hielt Grimm für falsch. Er war der Überzeugung, dass hinter jeder Kritik am Dritten Reich und hinter jeder Aktion gegen das Dritte Reich das Internationale Judentum stecke.

Der "Judenprozess" von Kairo 1934

Der Präsident des Deutschen Vereins in Kairo, Wilhelm van Meeteren, hatte 1933 eine Broschüre der NSDAP mit dem Titel „Die Judenfrage in Deutschland“ vertrieben. Daraufhin hatte der jüdische Geschäftsmann Umberto Jabès mit Unterstützung der Liga gegen den Antisemitismus (LICA) Anzeige gegen van Meeteren vor einem Internationalen Gerichtshof in Kairo wegen Beleidigung und Aufhetzung zum Rassenhass erstattet.[34] Grimm trat als Verteidiger van Meeteren im von den Nationalsozialisten so benannten "Kairoer Judenprozeß" auf.[35] „Die angegriffene Broschüre hatte“, so Grimm 1953, „in einer ruhigen Sprache die Maßnahmen, die in Deutschland gegen den zu starken Einfluss der Juden bei gewissen Berufen (Rechtsanwälte, Ärzte usw.) ergriffen worden waren, zu rechtfertigen versucht“.[36] Dieser Prozess erregte international großes Aufsehen und verbesserte die internationale Aufklärung über Repressionen gegen Juden in Deutschland. Innerhalb der jüdischen Organisationen in Ägypten war umstritten ob man einen solchen Prozess führen solle.[37] Grimm hatte - nach seinen Angaben - für diesen Auftrag des Auswärtigen Amtes und des Propagandaministeriums freie Hand erhalten. Ihm sei Wolfgang Diewerge vom Propagandaministerium beigeordnet worden. [38] Nach den erhaltenen Akten ist dagegen Diewerge der Stratege hinter dem Prozess und Grimm erhielt den Auftrag erst nachdem mehrere Anwälte abgesagt hatten. [39] Die Klage wurde abgewiesen, weil Grimm gar nicht zur Sache argumentierte sondern mit Erfolg die Zuständigkeit des Gerichtes bestritt.

Umschlag der Weltbühne vom 2. Dezember 1930
Titelbaltt mit Verbot 1933
Entführung von Berthold Jacob aus der Schweiz durch die Gestapo (1935)

Der schon 1932 ins französische Exil nach Straßburg geflüchtete Journalist Berthold Jacob war bei der deutschen Rechten und vor allem bei den Nationalsozialisten besonders verhasst. Jacob hatte seit den frühen 1920er Jahren gegen das Erstarken der Republikfeinde gekämpft. Seine Zeitungsartikel richteten sich unter anderem gegen Aktivitäten der Freikorps, Fememorde und die Entwicklung der Schwarzen Reichswehr. Damit war er ein publizistischer Gegenspieler von Grimm , der die Republikfeinde vor Gericht vertrat. Jacobs Spezialgebiet aber war die illegale - vom Versailler Friedensvertrag untersagte - Aufrüstung der Reichswehr und später der Nationalsozialisten. Er schrieb für die Die Weltbühne, Das Andere Deutschland und viele andere Zeitungen im linken und pazifistischen Milieu. Nach seiner Emigration organisierte er die Nobelpreiskampagne für Carl von Ossietzky mit. Aus dem Exil veröffentlichte Jacobs weiter Aufsehen erregende Artikel über die massive militärische Aufrüstung Deutschlands. Daher beschloss die Regierung Hitler, Jacobs mit einer Geheimdienstoperation zu entführen

Berthold wurde von dem Gestapoagenten Wesemann aus Frankreich nach Basel gelockt und von dort am 9. März 1935 mit Hilfe weiterer Gestapoagenten im Auto nach Deutschland entführt. Da die Entführer bei Ihrer Aktion nicht unbemerkt geblieben waren, gelang es den Schweizer Behörden in Kürze, den Tathergang aufzuklären. Der Fall erregte großes internationales Aufsehen. Die Schweizer Behörden konnten offensiv gegen das Deutsche Reich vorgehen und riefen ein Schiedsgericht an, das durch Verträge zwischen Deutschland und der Schweiz vorgesehen war. Grimm sollte als Vertreter der Reichsregierung im Auftrage Hitlers den Fall vor dem Schiedsgericht vertreten. Allerdings kam es dazu nicht, denn die von der Schweiz ausgebreitete Beweislast war so schwerwiegend, daß die Deutschen Behörden klein beigeben und Jacobs vor Beginn des Schiedsverfahren aus der Haft entlassen mussten. S. 104. Jost Nikolaus Willi, Der Fall Jacob - Wesemann (1935/1936), Ein Beitrag zur Geschichte der Schweiz in der Zwischenkriegszeit, Frankfurt 1972</ref>.

Jacob wurde 1941 aus Portugal ein zweites Mal entführt und nach Deutschland in das Gestapogefängnis Berlin Alexanderplatz verbracht. Er wurde dort so schlecht behandelt, dass er an Lungentuberkulose und Fleckfieber am Februar 1944 im Berliner Jüdischen Krankenhaus starb, wo er kurz zuvor eigeliefert worden war.

Beim Prozess wegen dem Mord am Schweizer NSDAP-Funktionär Wilhelm Gustloff (1936)

Wilhelm Gustloff trat 1929 der NSDAP bei und gestaltete als Landesgruppenleiter der NSDAP-Auslandsorganisation Propagandaarbeit der NSDAP in der Schweiz, wo er die Verbreitung antisemitischer Hetzschriften organisierte und bis zu seinem Tod mehr als 5.000 Auslandsdeutsche als Parteimitglieder anwarb. Gustloff wurde am 4. Februar 1936 von David Frankfurter in Davos aus Protest gegen den Antisemitismus der NSDAP erschossen. Grimm trat formal als Nebenklägervertreter der Familie beim Mordprozess gegen Frankfurter auf.[40] Real war er ein Vertreter der NS-Regierung. Mit Hitler besprach er bei einem persönlichen Treffen sein Plädoyer.[41] David Frankfurter wurde zur Höchststrafe von 15 Jahren Gefängnis verurteilt; einer harten Strafe, zu der die Verhandlungsführung von Grimm beitrug, der eine Extra-Telefonleitung zu Hitler in das Davoser Gericht geschaltet erhielt, um die Schweizer Behörden einzuschüchtern. Entgegen den Feststellungen des Gerichtes vermutete Grimm, dass die Tat nicht von Frankfurter allein begangen wurde, sondern, dass eine jüdische Weltverschwörung dahinter stecke.[42].

Prozess um die Gültigkeit von NS-Recht für die Freie Stadt Danzig in Den Haag (1936)

Nach dem ersten Weltkrieg wurde im Vertrag von Versailles die Stadt Danzig vom Reich abgetrennt. Sie wurde nicht wie andere Teile Westpreussens der neu entstandenen Republik Polen zugesprochen, sondern es entstand ein eigenes Gebiet unter der Oberhoheit des Völkerbundes- die Freie Stadt Danzig. Danzig war mehrheitlich deutschsprachig und besaß eine Verfassung, die der Weimarer Verfassung glich. Die Freie Stadt Danzig hatte das deutsche Rechtssystem beibehalten und seit Bestehen auch alle neuen deutschen Gesetze übernommen, ohne dass der Völkerbund und sein Aufsicht führender Hochkommissar Einwände hatten. Das änderte sich erst, als Danzig nach 1933 deutsche Unrechtsgesetze übernehmen wollte. Der Völkerbund widersprach der Einführung der Nürnberger Gesetze und anderer Gesetze, die der Idee des Rechtsstaats widersprachen. Die mittlerweile auch nationalsozialistische Regierung des Freistaates klagte dagegen vor dem Ständigem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Ihr Vertreter war Grimm.[43]

Beim französischen Prozess wegen Mord am Pariser Botschaftssekretär vom Rath 1938/39

Am 7. November 1938 gab Herschel Grynszpan mehrere Revolverschüsse auf den deutschen Botschaftsattaché Ernst Eduard vom Rath ab. Vom Raths Tod lieferte den unmittelbaren Vorwand für die sogenannte Reichskristallnacht. Für die NS-Propaganda war vom Rath ein neuer Blutzeuge des Nationalsozialismus, ein Held der Freiheit und ein neuer Wilhelm Gustloff-Fall.[44] Goebbels plante die Verwandlung des Prozess in Paris in einen Schauprozess und versuchte Grimm für dieses Projekt zu gewinnen.[45] Dafür mussten die realen Hintergründe der Tat ausgeblendet und durch das Phantasma der jüdischen Verschwörung ersetzt werden. Grimm trat formal als Nebenklägervertreter der Familie Raths, real als Vertreter der NS-Regierung auf. Er beabsichtigte, den Einfluss einer jüdischen Verschwörung nachzuweisen, die einen Krieg gegen Deutschland führen und Deutschland und Frankreich zu Feinden machen wollte. Als sich während der Beweisaufnahme durch den Untersuchungsrichter herausstellte, dass Grynszpan höchstwahrscheinlich ein Alleintäter war, der in einer Situation der Verzweiflung mit dem Attentat ein Zeichen gegen die massive Verfolgung seiner Familie und ihn selbst durch die deutschen Behörden setzen wollte, bemühte sich Grimm, den Ablauf des Prozesses zu verzögern. Denn auch er hatte bei seinen Nachforschungen in Polen und Deutschland nichts herausgefunden, was die These von den Helfershelfern im Hintergrund stützte. Die Möglichkeit einer homoerotischen Beziehung zwischen Grynszpan und Rath führte zu weiteren Komplikationen für die NS-Propaganda. Der Prozess wurde nach dem Beginn des Kriegs gegen Frankreich 1940 nicht fortgesetzt.

Grynszpan wurde auf Druck Deutschlands nach der Niederlage Frankreichs ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. Die Prozessakten wurden von der Deutschen Geheimen Feldpolizei beschlagnamt, wie Grimm in einer "Denkschrift" 1940 vermerkt [46].

Anfangs war ein deutscher Prozess vor dem Volksgerichtshof geplant, der trotz bereits festliegendem Termin nicht zu Stande kam.[47]

Eine von Grimm unter Pseudonym und in Absprache mit Außenminister Joachim von Ribbentrop veröffentlichte französische Broschüre über die Affaire Grynspan sollte dem französischen Volk den "Beginn des jüdischen Krieges" (Grimm) erklären und erschien sehr verspätet erst 1942. [48]

Noch 1953 vertrat Grimm die These, dass Hintermänner die Tat geplant hätten, um die deutsch -französische Verständigung zu stören [49] Grimm war der Ansicht, das Grynszpan eigentlich den Botschafter Welczeck ermorden wollte. [50]

Otto Abetz, Grimms Chef in Frankreich

"Heim ins Reich" - Grimms Rolle bei der Abstimmung über das Saargebiet

Rudolf His einer der Beiden Betreuer von Grimms Habil, war in im Ehrenausschuß der Saarvereine tätig. [51]

Nach dem ersten Weltkrieg war das Saargebiet auf Grund des Versailler Vertrag (dort als „Saarbeckengebiet“ bezeichnet) vom Deutschen Reich getrennt. 1920 wurde es mit einem Mandat des Völkerbundes für 15 Jahre unter französische Verwaltung gestellt. Grimm unterstützte als Redner der NSDAP die Rückkehr des Saargebietes ins Reich propagandistisch. 1934 wurde sein sein Buch : Frankreich an der Saar: Der Kampf um die Saar im Lichte der historischen französischen Rheinpolitik , 135 Seiten, in der Hanseatischen Verlagsanstalt, einem Verlag der NSDAP publiziert.

6000 Exemplare dieses Buchs überließ die NSDAP kostenlos der zuständigen katholischen Kirche, deren Erzbischof von Trier Franz Rudolf Bornewasser es an die zu seiner Diozöse gehörigen saarländischen Gemeinden verbreiten liess.[52] Zeitweilig hatte Grimm ein Einreiseverbot ins Saargebiet, da seine dortige Agitation nicht geduldet wurde. Nach dem 1. März 1935 gehörte das Saargebiet wieder uneingeschränkt zum Deutschen Reich - und ein Zufluchtsort für Exilanten war zerstört.

Grimms Rolle in der Frankreichpolitik

In der Deutschlandpolitik Frankreichs gab es 1933 einen Richtungswechsel. Während die französische Linke bis dahin verständigungsbereit war und die französische Rechte jede Konzession an Deutschland ablehnte, befanden sich die französischen linken Parteien nun in Konfrontation zur deutschen Regierung und reagierten auf deren "Friedensappelle" deutlich zurückhaltend. Frankreichs Rechte näherte sich aus ideologischen Gründen – vor allem wegen der gemeinsamen Ablehnung des Bolschewismus und des gemeinsamen Antisemitismus– der deutschen Position[53].

Die deutsche Frankreich-Politik machte einen vollständigen Richtungswechsel. Nun wurde offen die totale Revision der Ergebnisse des Vertrages von Versailles angestrebt. Die Politik Frankreichs wurde als Hauptursache für der Knebelung Deutschlands vor allem durch die Entmilitarisierung des Rheinlandes, die Rüstungsbeschränkungen und die Bindungen durch die Verträge von Locarno und die Einschränkungen durch die Existenz des polnischen Korridors angesehen. [54]

Grimm war für diese Dinge der Chefpropagandist Deutschlands. Ein Mittel der Beeinflussung Frankreichs war dabei, innerhalb der französischen rechten Gruppierungen Bündnispartner zu finden. Für diese Propagandaaufgaben ließ Hitler 1934 eine "Deutsch-Französische Gesellschaft" gründen. Grimm fungierte bis 1945 als ihr Vizepräsident, während Otto Abetz der Geschäftsführer war [55].

Grimm erstattete ab 1934 auf Anforderung Ribbentrops regelmäßig Lageberichte zur Entwicklung des deutsch-französischen Verhältnisses für die Dienststelle Ribbentrop, zu der auch Otto Abetz gehörte. Ribbentrop leitete diese Berichte auch an andere Behörden weiter. [56].

Auch den in den von Otto Abetz herausgegebenen Deutsch-Französischen Monatsheften vom März 1936 betätigte sich Grimm und rechtfertigte etwa die Remilitarisierung des Rheinlandes,[57] die einen klaren Bruch des Versailler Vertrages und der Verträge von Locarno darstellte.

Grimm wurde am 14. Juni 1939 noch vor der Besetzung Paris mit dem Stab des künftigen Botschafters Otto Abetz von Berlin aus mit dem Flugzeug in Marsch gesetzt. Im Stab des Botschafters in Paris war Grimm für Propaganda zuständig.[58] Am 18. Juni 1940 unterrichtet er Josef Goebbels von der niedergeschlagenen Stimmung der Franzosen kurz nach dem deutschen Angriff. [59] Im Dezember 1939 erstattete Grimm das letzte Mal persönlich Hitler über die Lage in Frankreich etwa über die geringe Kriegsbegeisterung. Anwesend waren auch Ribbentrop und Abertz.[60] Er durfte bei der feierlichen Übergabe der Waffenstillstandsbedingungen der unterlegenen Franzosen teilnehmen. [61]

Er ließ das Buch des Mitbegründers der Action Francaise, Jacques Bainville, Conséquences politiques de la paix, Paris 1920, übersetzen, versah es mit einem Vorwort und veröffentlichte es unter unter dem Titel Frankreichs Kriegsziel 1939. Bainville vertrat darin sehr deutschfeindliche Positionen . Diese Positionen wurden von der deutschen Propaganda als Vorwand für die Revision des Versailler Vertrages verwendet. Daraus - und aus der Unterstützung Polens - wurde Frankreichs Schuld am Zweiten Weltkrieg abgeleitet. Dieses Buch erreichte eine Auflage von 120.000 Stück. Die propagandistische Absicht Grimms wird auch in folgendem Werk deutlich [62].

Grimms „Das Testament Richelieus“, das auch auf französisch erschien, erreichte 1943 150.000 gedruckte Exemplare. Die hohen Auflagen auch der französischen Übersetzungen waren auch der Tatsache geschuldet, dass die die Besatzungsbehörden den französischen Verlegern 175 Tonnen Papier bevorzugt für die Produktion von Werken deutscher Schriftsteller zuteilten, die ins Französische übersetzt waren. Dagegen wurde für französische Autoren weniger Papier bereitgestellt[63]. Anlässlich der Eröffnung des Deutschen Institutes in Dijon forderte Grimm 1941 die Franzosen unter andrem auf, Richelieu, Raymond Poincaré nicht mehr als große Franzosen zu sehen, da sie stets eine deutschfeindliche Politik betrieben hätten, sie sollten sich eher Bismarck und Kaiser Wilhelm II. als Vorbild nehmen [64]. Am 28. Juli 1944 hielt Grimm in Nizza seinen letzten Vortrag in Frankreich. [65]

Nach der Niederlage stilisierte sich Grimm zum Vertreter einer Verständigungspolitik mit Frankreich.[66]

Vorträge und Propaganda außerhalb Frankreichs

Für verschiedene NS-Organisationen folgte eine rege Vortragstätigkeit bis zum Ende des Dritten Reiches. 1935 nahm er als Vortragender der zweiten Tagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Nationalisten in London teil und referierte über „Hitler und Europa“.[67] Grimm war Fördermitglied im Kampfbund für deutsche Kultur von Alfred Rosenberg. 1938/1939 war er Dozent an dem von Kurt Wagner geleiteten Schulungshaus des Außenpolitischen Amtes der NSDAP[68].

Nach 1945

Im Mai 1945 geriet Grimm im Schwarzwald in französische Gefangenschaft, durchlief mehrere Lager und Gefängnisse. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er entlassen und am 8. August 1947 für 16 Monate erneut u.a. im Zeugengefängnis der Nürnberger Prozesse inhaftiert.[69]

Auf den von der Deutsche Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone aufgestellten Liste der auszusondernden Literatur, die der Sperrung von Büchern mit "faschistischen oder militaristischen Inhalt [...], politische Expansionsgedanken" in öffentlichen Bibliotheken regelte finden sich zwei Werke Grimms:[70]

  • Frankreich am Rhein. — Hamburg, Berlin: Hanseat. Verl.-Anst. 1931.
  • Oberleutnant Schulz. Femeprozesse u. Schwarze Reichswehr. München: Lehmann 1929.

1949 arbeitete er wieder als Rechtsanwalt.

Sowohl in seinen Veröffentlichungen als auch als Beteiligter an Prozessen ist ein deutlicher Bruch festzustellen. Statt dem Parkett internationaler Prozesse folgen nur noch kleinere, deren politisch bedeutendsten in der Verteidigung bzw. Vertretung ehemaliger NS-Funktionäre bestehen. Er verteidigte den ehemaligen Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich Alexander von Falkenhausen in Belgien, der u.a. wegen Judendeportationen und Arbeitseinsatz der Zivilbevölkerung angeklagt war.[71] 1954 verteidigte Grimm den ehemaligen NS-Funktionär, Fraktionskollegen und Unternehmer Fritz Kiehn in einem Prozess wegen einer gerichtlichen Falschaussage. Grimm versuchte - entgegen der Sachlage - Kiehn als Opfer einer politischen Justiz zu stilisieren, Kiehn ließ seine Verteidigungsrede drucken und verteilen.[72] Auch der vormalige Goebbels-Staatssekretär und FDP-Politiker Werner Naumann wird von ihm vertreten.[73]

Grimms Schriften erscheinen nun in eher kleineren rechtsextremistischen Verlagen und nicht mehr wie etwa beim Testament Richelieus (1943) im größten deutschen Verlagshaus, dem Verlag F. Eher Nachf., dem Zentralverlag der NSDAP. Für Elke Mayer ist Grimm neben Hans Grimm und Peter Kleist einer der bedeutenden Autoren der Holocaustleugnung der frühen Bundesrepublik.[74]

Den Aufbau der rechtsextremistische Zeitschrift Nation und Europa unterstützte Grimm. [75]

Gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Ernst Achenbach - den er vom deutschen Institut in Paris kannte[76] - war er ein einflussreicher Verfechter einer Generalamnestie für NS-Verbrecher.

1952 hatte Achenbach in Essen einen "vorbereitenden Ausschuss zur Herbeiführung der Generalamnestie" gegründet dem auch Grimm angehörte. [77] Er erhielt den Titel „Ehrenpräsident des Bundesverbands ehemaliger Internierter und Entnazifizierungsgeschädigter“, einer 1959 verbotenen rechtsextremistischen Organisation.[78] In seinem Buch "Politische Justiz" (1953) bezweifelt er die Höhe und Richtigkeit der Angaben von Opfern in Konzentrationslagern.[79]

Am 2. Juni 1954 schloss sich Grimm einem Gnadengesuch für Alfred Schniering an. [80] Der 1911 in Essen geborene Schniering war seit 1929 der NSDAP-Mitglied und machte im Dritten Reich Kaierre. Unter seinem Befehl wurden am 21. März 1945 zu Schanzarbeiten zwangsverplichtete NS-Gegner und ein mutmaßlicher Deserteur aus Oppenheimund Nierstein bei im letzten Moment des Krieges erschossen.[81] Diese Morde werden als Kornsandverbrechen zu den Endphaseverbrechen gerechnet. Am gleichen Tag kapitulierte Nierstein und erreichten amerikanische Soldaten Oppenheim.

Grimm wechselte nocheinmal das Parteibuch zur 1950 gegründeten Deutschen Reichspartei, die 1964 in der NPD aufging.

Zu Lebzeiten erschien von Grimm die Autobiographie Politische Justiz, die Krankheit unserer Zeit (publiziert 1953) sowie, allerdings erst nach seinem Tod, Mit offenem Visier (1961). Grimm publizierte auch unter dem Pseudonym Accursius [82] oder Pierre Dumoulin.

Rezeption bei Rechtsextremisten

Die ehemalige Post von Oradour
Der amerikanische Senator Alben W. Barkley besichtigt das KZ Buchenwald (24. April 1945)

Bis auf ein Zitat spielen seine Publikationen heute für Rechtsextremisten praktisch keine Rolle. Das Zitat stammt aus "Politische Justiz. Die Krankheit unserer Zeit" (1953) und ist gedruckt und in deutschen und englischen Internetquellen bei Rechtsextremisten beliebt, da es NS-Verbrechen als Greuelpropaganda der Besatzungsmächte darstellt. Es gibt ein angebliches Gespräch wieder, dass Grimm in Gefangenschaft geführt haben will:

„Ich sehe, ich bin an einen Sachkundigen geraten. Nun will ich auch sagen, wer ich bin. Ich bin kein Universitätsprofessor. Ich bin von der Zentrale, von der Sie gesprochen haben. Seit Monaten betreibe ich das, was Sie richtig geschildert haben: Greuelpropaganda - und damit haben wir den totalen Sieg gewonnen.“ Ich erwiderte: „Ich weiß, und nun müssen Sie aufhören!“ Er entgegnete: „Nein, nun fangen wir erst richtig an! Wir werden diese Greuelpropaganda fortsetzen, wir werden sie steigern, bis niemand mehr ein gutes Wort von den Deutschen annehmen wird, bis alles zerstört sein wird, was Sie in anderen Ländern an Sympathien gehabt haben, und bis die Deutschen selbst so durcheinander geraten sein werden, daß sie nicht mehr wissen, was sie tun!“[83]

Für das Gespräch gibt es keine objektive Quelle, so dass Grimms Darstellung ohne verifizierbare Grundlage und damit historisch wertlos bleibt. In rechtsextremen Texten wird oft Denis Sefton Delmer als Gespächspartner Grimms genannt. Grimm selbst identifiziert auch in seiner postum erschienen Autobiographie "Mit Offenem Visier" (1961) seinen Gesprächspartner nicht. Dort ist sein Gesprächspartner kein Vertreter britischer Behörden wie Delmer es war, sondern ein Franzose: „Ich bin gar kein Professor aus Montpellier. Ich bin vom Contre-espionnage-Bureau.“[84] Damit ist dieses bei Rechtsextremisten beliebte Zitat nicht nur historisch wertlos, sondern wird in einem verfälschenden oder gefälschten Kontext verwendet.

Eingang in den Diskurs der Rechtsextremen fand das Zitat vermutlich durch eine Textmontage, die der Holocaustleugner Udo Walendy 1976 in: Methoden der Umerziehung leistete.[85] Mit der Quellenangabe Udo Walendy's: The Methods of Reeducation, findet sich das Zitat in Übersetzung auf mehreren einschlägigen englischsprachigen Internetseiten. [86]

Beispiele für die Verwendung des Zitates mit Delmer als Grimms Gesprächspartner sind etwa Hellmut Diwalds Buch „Deutschland einig Vaterland“. (1990)[87], das als volksverhetzend indizierte Buch „Die Sieger im Schatten ihrer Schuld - Recht auf Wahrheit und Gerechtigkeit für Deutschland“ (1994) von Joachim Nolywaika[88] oder Emil Schlees: „Eine Kriegsschuldfrage-Dokumentation zum II. Weltkrieg“ von 2004.[89] Ohne den Zusatz Delmer gebraucht es Steffen Werner 1995 in den rechtsextremen Staatsbriefen.[90] Die Junge Freiheit widmete Grimm am 20. Oktober 2006 einen längeren Artikel, der das Zitat bringt.[91]

Diese Verwendungen des Zitates schneidet allerdings Grimms Text für Revisionisten mundgerecht zu. Kurz vor der Textstelle, die vor allem Bilder von Leichenbergen als Propagandatechnik beschrieb, bestätigte Grimm, dass er das Masaker von Oradour und die Verbrechen im KZ Buchenwald für echt und strafwürdig halte.[92]

Grimms "Politische Justiz die Krankheit unserer Zeit" wurde 1998 als volksverhetzend indiziert und ist auf einschlägigen rechtsextremistischen Webseiten als Volltext verfügbar. [93]

Grimm als Quelle

Eine seriöse Biographie Grimms fehlt bis auf kleiner Einträge in Lexika und Sammelbänden bisher (siehe Literatur). Die zahlreichen Publikationen Grimms sind zwar eine gute Quelle für Grimms politische Einstellung, können aber aufgrund ihrer offen und verdeckt propagandistischen oder apologetischen[94] Ausrichtung nur unter permanenter Gegenkontrolle genutzt werden. Das so hier gezeichnete Bild ist daher sicher als vorläufig zu erachten. Grimms Darstellung ist dabei nicht nur wie für Propagandawerke zu erwarten selektiv in der Darstellung und verzerrend in deren Wertung, geprägt durch Phantasmen der NS-Ideologie wie der jüdischen Weltverschörung oder des jüdischen Krieges gegen Deutschland, sondern auch bei den Fakten selbst unzuverlässig.

So widmet er etwas "Politische Justiz die Krankheit unserer Zeit" (1953) "Dem Andenken an meinen hochverehrten Lehrer, Prof. Dr. Franz von Liszt, Berlin". Franz von Liszt war einer der bekanntesten Professor für Strafrecht und Völkerrecht Deutschlands. Allerdings studierte Grimm währen seiner Wanderjahre nur ein Semester in Berlin wo Liszt lehrte, seine Dissertation entstand in Münster, seine Habilitation 2 Jahre nach dem Tod Liszts ebenfalls in Münster.

Diese Unzuverlässigkeit Grimms Schriften sei hier beispielhaft an der chronologischen Gegenüberstellung zu seinem Einsatz in Frankreich beim Westfeldzug 1940 dargestellt.

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Grimm: Mit offenen Visier S.10
  2. Völlig kritikloser Artikel: Geldstrafe genügt in: DER SPIEGEL 3/1954 vom 13. Januar 1954, S. 11 [1],
    Grimm: Mit offenen Visier S.10 und 37.
  3. Grimm: Politische Justiz die Krankheit unserer Zeit Bonn 1953 S. 24
  4. Lieselotte Steveling: Juristen in Münster: Ein Beitrag zur Geschichte der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der westfälischen Wilhelms-universität Münster/westf. LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 1999 S. 182[2]
  5. Lieselotte Steveling: Juristen in Münster: Ein Beitrag zur Geschichte der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der westfälischen Wilhelms-universität Münster/westf. LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 1999 [3]
  6. http://www.anwaltsgeschichte.de/kriminal-magazin/friedrich-grimm.html]
  7. Grimm: Mit offenen Visier S.31-36
  8. http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/1020/str/str1p/kap1_2/kap2_17/para3_1.html
  9. Anwalts Kriminalmagazin 1931 Heft 3 abgedruckt in Verein Anwaltsgeschichte E.V in www.anwaltsgeschichte.de [4]
  10. Grimm: Mit offenen Visier, S.42
  11. Deutsche Reichstag, Wahlperiode nach d. 30. Jan. 1933, Bd.: 1938, Berlin 1938 / Verhandlungen des Reichstags, Stenographische Berichte (1919-1939) , Digitale Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek
  12. Archivalie UniA Marburg Best. 305a Nr. 48
  13. [5]
  14. 1929 publiziert Grimm beispielsweise: "Oberleutnant Schulz. Femeprozesse und Schwarze Reichswehr. 22 S., J. F. Lehmanns, München 1929. Der J. F. Lehmanns-Verlag verlegt bis 1945 zahlreiche einschlägige völkische bzw. nationalsozialistische Bücher und ist einer der Hauptverlage für NS-Rassenkunde
  15. Bernhard Sauer: Schwarze Reichswehr und Fememorde. Eine Milieustudie zum Rechtsradikalismus in der Weimarer Republik. Metropol-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-936411-06-9, S. 281−287
  16. Quelle?
  17. "Er berichtet aus Paris" notierte Goebbels in sein Tagebuch. Reuth, (Hg): Goebbels Tagebücher. Band 2. S. 681f. Pieper 1992
  18. Friedrich Grimm, Mit offenem Visier, Druffel Verlag, Leoni am Starnberger See 1961, S. 118ff
  19. Aus Grimm: Hitlers deutsche Sendung 1934, S. 5-6 zitiert nach: Leon Poliakov; Joseph Wulf, Das Dritte Reich und seine Denker, Wiesbaden 1989, S. 53
  20. Grimm: Mit offenem Visier S. 169f.
  21. Lieselotte Steveling: Juristen in Münster: Ein Beitrag zur Geschichte der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der westfälischen Wilhelms-universität Münster/westf. LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 1999 S. 182, S. 462[6]
  22. Grimm: Mit offenen Visier S.39
  23. Thomas Neumann (Hg.): Quellen zur Geschichte Thüringens. Kultur in Thüringen 1919–1949. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 1998 ISBN 3-931426-23-8 S. 132 [7]
  24. zitiert in seiner Biographie in dem o.a. Kriminalmagazin des Forums Anwaltsgeschichte ausführlicher dazu auch Tillmann Krach, Jüdische Rechtsanwälte in Preußen, 1991, S. 154.
  25. Grimm: mit offenen Visier. S. 127f.
  26. Nach: Josef Wulf: Kultur im Dritten Reich Presse und Funk. Frankfurt/M., Berlin 1989, S.102
  27. Emil Ludwig: Der Mord in Davos. Amsterdam 1936, Querido Verlag
  28. Friedrich Grimm, Politischer Mord und Heldenverehrung, Deutscher Recht Verlag, Berlin 1938, S. 41
  29. Politische Justiz die Krankheit unserer Zeit. Bonn 1953, S. 107
  30. Friedrich Grimm, Politischer Mord und Heldenverehrung. Deutscher Rechtsverlag, Berlin 1938, S. 18f - ein Vortrag auf einer Tagung des Rechtsamtes der Auslandsorganisation der NSDAP aus Anlass der sechsten Reichstagung der Auslandsdeutschen
  31. Beispiel: Friedrich Grimm, Mit Offenem Visier: Aus dem Leben eines deutschen Rechtsanwaltes. Als Biographie bearbeitet v. Hermann Schildt, Freising 1961, S. 273 Druffel Verlag
  32. Grimm: Politische Justiz die Krankheit unserer Zeit. Bonn 1953, S. 85
  33. In seinen später erschienenen Lebenserinnerungen - die durchgehend NS-apologetisch bzw. geschichtsrevisionistisch sind - vertrat Grimm s. Friedrich Grimm, Mit Offenem Visier: Aus dem Leben eines deutschen Rechtsanwaltes. Als Biographie bearbeitet von Hermann Schildt, Freising 1961, S. 146, die Ansicht dass dieser Prozess ein rechtsstaatliches Verfahren gewesen sei. Das war aber schon wegen der Lex Lubbe nicht der Fall s. Lothar Gruchmann, Justiz im Dritten Reich 1933 - 1940: Anpassung und Unterwerfung, München 2001, S. 829f
  34. Gudrun Krämer: The Jews in Modern Egypt, 1914-1952. I.B. Tauris, 1989, S. 131f.
  35. Wolfgang Diewerge: Als Sonderberichterstatter zum Kairoer Judenprozeß, München 1934, Grimm: "Der Kairoprozeß" in der Deutsche Juristen-Zeitung (1934) 4, S.238-243; siehe auch: Grimm: Mit offenen Visier. S.151. [8]
  36. Grimm: Politische Justiz die Krankheit unserer Zeit. Bonn 1953, S. 103f.
  37. Mahmoud Kassim: Die diplomatischen Beziehungen Deutschlands zu Ägypten, 1919-1936. LIT Verlag. Berlin- Hamburg- Münster, 2000 ISBN 3825851680 [9]
  38. Grimm: Mit offenen Visier. S. 152
  39. Mahmoud Kassim: Die diplomatischen Beziehungen Deutschlands zu Ägypten, 1919-1936. LIT Verlag. Berlin- Hamburg- Münster, 2000 ISBN 3825851680 [10]
  40. Werner Rings, Schweiz im Krieg: 1933-1945 : ein Bericht Zürich 1974. S. 72. Eine eigene Darstellung von Grimm selbst findet sich in Politische Justiz S. 105 ff.
  41. Friedrich Grimm, Mit Offenem Visier: Aus dem Leben eines deutschen Rechtsanwaltes. Als Biographie bearbeitet v. Hermann Schildt, Freising 1961, S. 160f
  42. Grimm, Offenes Visier, a.a.O. S. 163,
  43. Grimm: Politische Justiz die Krankheit unserer Zeit. Bonn 1953, S. 113
  44. Karol Jonca, Die Radikalisierung des Antisemitismus: Der Fall Herschel Grynszpan und die "Reichskristallnacht". in: Deutschland zwischen Krieg und Frieden, Beiträge zur Politik und Kultur im 20. Jahrhundert, Bonn 1990, Bundeszentrale Politische Bildung, S. 51
  45. Tagebucheintrag Goebbels vom 15. November 1938. Reuth, (Hg): Goebbels Tagebücher. Band 3. S. 1285. Pieper 1992
  46. Grimm: Denkschrift über die in Paris im Juni-Juli 1940 von der Deutschen Geheimen Feldpolizei in der Grünspan-Sache beschlagnahmten Akten" Mikrofilm in der Hoover Institution Library, Stanford University, Stanford, California befindet.[11] Angaben dazu auch in Helmut Heiber: Der Fall Grünspan. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Heft 2 1957 S.134-172 [12]
  47. Heiber: Der Fall Grünspan. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Heft 2 1957 S.134-172. Über das weitere Schicksal Herschel Grynszpan wurde nichts bekannt. Es gab nach dem Krieg kein weiteres Lebenszeichen von ihm, so das angenommen werden muss, dass Herschel Grynszpan von den Nationalsozialisten auch ohne Prozess ermordet wurde. Ron Roizen: Herschel Grynszpan: the fate of a forgotten assassin in Holocaust_and_Genocide_Studies, Vol 1 No 2, 1986, hrsg. von The United States Holocaust Memorial Museum, online einsehbar hier: [13]) Goebbels schildert in seinem Tagebuch die Probleme bei der Prozessvorbereitungen. Einträge vom 3. April 1942 und 5. April 1942. Reuth, (Hg): Goebbels Tagebücher. Band 5. S. 1777-1779. Piper 1992.
  48. Zeitgenössische Veröffentlichungen von Grimm zum Prozess: Der Grünspan Prozess. Nürnberg: F. WilImy, 1942 und unter dem Pseudonym "Pierre Dumoulin": Laftaire Grynspan, un attentat contre France (Paris: Editions Jean-Renard, 1942) gleiche Angaben bei Helmut Heiber: Der Fall Grünspan. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Heft 2 1957 S.134-172 [14] Heiber beschreibt auch die Verzögerungen der Drucklegung.
  49. Grimm: Politische Justiz die Krankheit unserer Zeit. Bonn 1953, S. 118
  50. Grimm: Mit offenen Visier S. 183
  51. Lieselotte Steveling: Juristen in Münster: Ein Beitrag zur Geschichte der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der westfälischen Wilhelms-universität Münster/westf. LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 1999 S. 187
  52. Grimm: Mit offenen Visier S.165f.
  53. Helmut-Dieter Giro: Frankreich und die Remilitarisierung des Rheinlandes. Dissertation Düsseldorf 2005, S. 147 [15] S. 149
  54. Nach außen hin wurde eine Annäherung an Frankreich propagiert. Es galt die expansive deutsche Außenpolitik vor den französischen Augen zu verharmlosen. Der Austritt aus dem Völkerbund, das Brechen des Vertrages von Locarno durch die Einführung der Wehrpflicht, die Besetzung des Rheinlandes, die vertragswidrige Aufrüstung, den Aufbau der Luftwaffe, der Panzerwaffe und die Flottenpolitik. All das galt es gegenüber Frankreich zu verharmlosen.
  55. Daniel, Ute ; Krumeich, Gerd ; Anklam, Ewa ; Lindner-Wirsching, Almut ; Mehrkens, Heidi ; Schröder, Joachim, Frankreich und Deutschland im Krieg (18.-20. Jahrhundert) : Zur Kulturgeschichte der europäischen "Erbfeindschaft", Institut für Historisches Seminar, 2004 ; Digitale Bibliothek Braunschweig 2006, S.60 siehe auch: [16]
  56. Roland Ray: Annäherung an Frankreich im Dienste Hitlers?: Otto Abetz und die deutsche Frankreichpolitik, 1930-1942, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, S. 176 , eine apologetische Version erschien nach dem Krieg als Grimm, Friedrich: Frankreich-Berichte 1934 bis 1944, hrsg. vom Kreis seiner Freunde, Bodman/ Bodensee 1972.
  57. Helmut-Dieter Giro: Frankreich und die Remilitarisierung des Rheinlandes. Dissertation Düsseldorf 2005, S. 147 [17] S. 227
  58. Kurzbiographien in Frankreich im Zweiten Weltkrieg, Edition der Lageberichte des Militärbefehlshabers Frankreich und der Synthesen der Berichte der französischen Präfekte, 1940-1944, Projekt Centre national de la recherche scientifique (CNRS) und das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP) Paris o. J. und Artikel Vichy-Regime Ein Propagandavortrag von 1941 ist etwa hier belegt: [18] S. 202
  59. Tagebucheintrag Goebbels vom 18. Juni 1940. Reuth, (Hg): Goebbels Tagebücher. Band 4. S. 1422. Pieper 1992
  60. Grimm: mit offenen Visier S. 196
  61. Grimm: mit offenen Visier S. 205
  62. Grimm, Friedrich: Frankreich und der Korridor / Hamburg : Hanseat. Verl. Anst., 1939
  63. Eckard Michels, Das deutsche Institut in Paris 1940-1944: Ein Beitrag zu den Deutsch-französischen Kulturbeziehungen und zur auswärtigen Kulturpolitik des Dritten Reiches, Franz Steiner Verlag 1993, S. 233
  64. Eckard Michels, Das deutsche Institut in Paris 1940-1944: Ein Beitrag zu den Deutsch-französischen Kulturbeziehungen und zur auswärtigen Kulturpolitik des Dritten Reiches, Franz Steiner Verlag 1993, S. 204
  65. Grimm: Mit offenen Visier, S.238
  66. Eckard Michels, Das deutsche Institut in Paris 1940-1944: Ein Beitrag zu den Deutsch-französischen Kulturbeziehungen und zur auswärtigen Kulturpolitik des Dritten Reiches, Franz Steiner Verlag 1993, S. 9
  67. Helmut Heiber: Akten der Parteikanzlei der NSDAP. [19] S. 16260
  68. Artikel: Kurt Wagner
  69. Grimm: Mit offenen Visier, S.238, S.261, 264
  70. Seriöse Onlinefassung von http://www.polunbi.de [20], auf revisionistischen Webseiten und entsprechenden Publikationen finden sich dazu tendenziöse Darstellungen.
  71. Bestandsübersicht des Bundesarchivs zu Belgische Prozesse: Falkenhausen-Prozeß All Proz 4 [21]
  72. Ankündigungen von mehreren Vorträgen des Haus der Geschichte Baden-Würtembergs zum Fall Kiehn [22]
  73. Völlig kritikloser Artikel: Geldstrafe genügt in: DER SPIEGEL 3/1954 vom 13. Januar 1954, S. 11 [23] Etwas besser zur Naumann Affaire DER SPIEGEL 32/2003 [24]
  74. Elke Mayer: Verfälschte Vergangenheit. Frankfurt 2003, S. 183-189
  75. [25]
  76. Eckard Michels: Das deutsche Institut in Paris 1940-1944: Ein Beitrag zu den Deutsch-französischen Kulturbeziehungen und zur auswärtigen Kulturpolitik des dritten Reiches Franz Steiner Verlag, 1993 ISBN 3-515-06381-1, 9783515063814 S. 56[26] S. 9
  77. Großmutters Grundsätze. GENERAL-AMNESTIE. In: Der Spiegel 52/1959 vom 23. Dezember 1959, Seite 24 [27]
  78. Verfassungsschutz Brandenburg: Verbotene rechtsextremistische Organisationen [28]
  79. Dirk van Laak: Gespräche in der Sicherheit des Schweigens: Carl Schmitt in der politischen Geistesgeschichte der frühen Bundesrepublik. Akademie Verlag, 2002 S. 102
  80. Winfried Seibert (2008): Das Kornsandverbrechen und die Justiz. C.H. Beck. In: Festschrift für Sigmar-Jürgen Samwer. Onlinefassung: [29]
  81. Unterseite die Tat [30]
  82. Personenangaben der Deutschen Bibliothek [31]
  83. Grimms "Politische Justiz. S. 146f.
  84. Grimm: Mit offenen Visier, S. 249, auf S. 248 hat Grimm ihn als französischen Kommandanten vorgestellt. Sicher war Grimm in der Lage einen französischen Muttersprachler zu erkennen. Delmer hingegen sprach Deutsch und Englisch.
  85. S. 8, Band 2 der "Historischen Tatsachen". Die rechtsextremen Internetseiten mit dem Volltext werden von Wikipedia ausgefiltert.
  86. Die rechtsextremen Internetseiten werden von Wikipedia ausgefiltert.
  87. Internetfassung von 2006 [32] S. 97f.
  88. Die Verlinkung Onlinefassung dieses Werkes von Wikipedia blockiert.
  89. oder Emil Schlee: Wessen Krieg war es denn nun eigentlich? Eine Kriegsschuldfrage-Dokumentation zum II. Weltkrieg.[33] Schlee gibt allerdings "Mit offenem Visier" als Quelle und Erstveröffentlichung des Gespräches an.
  90. GERMANIA ESSE DELENDAM Hundert Jahre Krieg gegen Deutschland von Steffen Werner (Staatsbriefe 6 (8-9), 1995) [34]
  91. Doris Neujahr: Im Namen der Klassenjustiz. In: Junge Freiheit vom 20. Oktober 2006 [35]
  92. Grimm: Politische Justiz
  93. Die rechtsextremen Internetseiten werden von Wikipedia ausgefiltert. Beispielsweise Germar Rudolf macht sich für die Internetveröffentlichung indizierter Literatur stark. Grimms "Politische Justiz", ist eines der Bücher die auf den Seiten seines Projektes genannt werden.
  94. S. 165 [36]

Ausgewählte Werke

  • Der Mainzer Kriegsgerichtsprozeß gegen die rheinisch-westfälischen Bergwerksvertreter Fritz Thyssen, Gen. Dir. Kesten, Gen. Dir. Wüstenhöfer, Gen. Dir. Tengelmann, Bergassessor Olfe, Gen. Dir. Spindler, Berlin 1923
  • Der Krupp-Prozess, von A. Finger ; Friedrich Grimm ; Johannes Nagler ; F. Oetker, Stuttgart 1923
  • Der Prozeß Rouzier. - Landau. - Kaußler. 1927. Ersch. auch in Berlin bei Deutsche Verl.-Ges. 1927, bearb. v. Friedrich Grimm.
  • Le procès Rouzier devant le conseil de guerre de Landau: éxposé de la défense allemande. - Landau. - Kaussler. 1927
  • Oberleutnant Schulz. Femeprozesse und Schwarze Reichswehr. - München: J. F. Lehmanns 1929
  • Vom Ruhrkrieg zur Rheinlandräumung: Erinnerungen eines deutschen Verteidigers vor französischen und belgischen Kriegsgerichten. Hanseatische Verlagsanstalt, 1930
  • Frankreich am Rhein: Rheinlandbesetzung und Separatismus im Lichte der historischen französischen Rheinpolitik. Hanseatische Verlagsanstalt, 1931
  • Das deutsche Nein: Schluss mit der Reparation! Ein letzter Appell. Hanseat. Verl. Anst., 1932
  • Reichsreform und Außenpolitik, Hamburg 1933
  • Das deutsch-französische Verhältnis von Versailles bis zum heutigen Tage - Wilhelmshaven : Lohse, 1933
  • Hitlers deutsche Sendung. E.S. Mittler & Sohn, 1934
  • La Mission allemande d'Hitler . Berlin : Mittler, 1934
  • Frankreich an der Saar: Der Kampf um die Saar im Lichte der historischen französischen Rheinpolitik. 135 S., Hanseatische Verlagsanstalt, 1934
  • Sack, Alfons: Der Reichstagsbrandprozess , Vorw. von Friedrich Grimm. - Berlin : Ullstein, 1934
  • Wir sind im Recht!: Deutschlands Kampf um Wehrfreiheit und Gleichberechtigung. Junker und Dünnhaupt, 1935
  • Der Fall Gustloff vor dem Kantonsgericht zu Chur. Schlusswort der deutschen Prozessvertretung, gesprochen am 12. Dezember 1936 im Namen der Zivilklägerin, Frau Wilhelm Gustloff / Essen, 1936
  • Hitlers deutsche Sendung: Österreich kehrt heim, Mittler, Berlin 1938
  • Die historischen Grundlagen unserer Beziehungen zu Frankreich. Junker u. Dünnhaupt, Berlin 1938
  • Versailles in Liquidation. Terramare Office Berlin, 1938.
  • Politischer Mord und Heldenverehrung , Deutscher Rechtsverlag, Berlin 1938
  • Frankreich und der Korridor. Hanseatische Verlagsanstalt, 1939
  • Bainville, Jacques, Geschichte zweier Völker : Frankreichs Kampf gegen d. dt. Einheit, Mit e. Einl. v. Friedrich Grimm. - Hamburg : Hanseat. Verl. Anst., 1939
  • Poincaré am Rhein. Junker und Dünnhaupt, Berlin 1940
  • Die neue Kriegsschuldlüge . Junker u. Dünnhaupt, Berlin 1940
  • Das französische Gelbbuch: Eine Selbstanklage Dt. Verlag, Berlin 1940 - Über die Schuld der Frankreichs am zweiten Weltkrieg
  • Le Livre jaune français accuse ses auteurs . Dt. Informationsstelle, Berlin 1940
  • Le Testament politique de Richelieu, Frederic Grimm, Vorwort Fernand de Brinon, Flammario , Paris 1941
  • Du Testament de Richelieu a Jacques Bainville, Frederic Grimm, Montreux 1941
  • Rippel, Otto: Das Werden des britischen Weltreiches : Eine Anklage gegen England. Vorw. v. Friedrich Grimm, Westdt. Verlagsges., Leipzig, 1941
  • Das Testament Richelieus. Berlin, Eher Verlag 1942
  • Politische Justiz die Krankheit unserer Zeit. Bonn 1953
  • Der Fall Kiehn. Ein politischer Prozeß[1]
  • Nun aber Schluß mit Rache und Vergeltung! Göttingen 1957
  • Unrecht im Rechtsstaat: Tatsachen und Dokumente zur politischen Justiz, dargestellt am Fall Naumann. Verlag der Deutschen Hochschullehrer-Zeitung, 1957 (rechtsextremer Verlag)
  • Mit offenem Visier, Druffel Verlag, Leoni am Starnberger See 1961

Literatur

  • Richard Bracht: Essener Köpfe. Wer war was?, Essen 1985 ISBN 3-87034-037-1
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt a.M. 2003 (2. durchgesehene Aufl.), S.200-201 ISBN 3-10-039309-0
  • Wolfgang Kowalsky, Kulturrevolution? die Neue Rechte im neuen Frankreich und ihre Vorläufer, Opladen 1991, ISBN 3-8100-0914-8
  • Lieselotte Steveling: Juristen in Münster: Ein Beitrag zur Geschichte der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der westfälischen Wilhelms-universität Münster/westf. LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 1999
  • Elke Mayer: Verfälschte Vergangenheit: Zur Entstehung der Holocaust-Leugnung in der Bundesrepublik Deutschland unter besonderer Berücksichtigung rechtsextremer Publizistik von 1945 bis 1970. Peter Lang Frankfurt; Auflage: 1 (August 2003) # ISBN-13: 978-3631397329
  • Hermann Weiß (Hrsg.): Biographisches Lexikon zum Dritten Reich, Frankfurt a.M. 2002, ISBN 3-596-13086-7

Nachlass

Bundesarchiv Koblenz, NL 120 Friedrich Grimm.


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