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Jenische

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Jenische ist sowohl eine Eigen- als auch Fremdbezeichnung für Angehörige eines nach landschaftlicher und sozialer Abkunft in sich heterogenen Teils der Bevölkerung in Mittel- und Westeuropa. Historisch lassen "Jenische" sich auf Angehörige der marginalisierten Schichten der Armutsgesellschaften der Frühen Neuzeit und des 19. Jahrhunderts zurückführen. Merkmale dieser historischen Jenischen waren ihr ökonomischer, rechtlicher und sozialer Ausschluss aus der Mehrheitsbevölkerung und eine dadurch bedingte Dauermigration. Exklusion und Migration bestehen in Restbeständen bis heute fort. Es „reist“ nur mehr ein kleiner Teil der Jenischen.

Jenische am Lauerzersee (Schweiz), 1928

Jenischen zugeordnet wird ein eigentümliches Idiom, die aus dem Rotwelsch hervorgegangene „jenische Sprache“.

Verbreitung

Polizeiliche Wegweisung, Messerligrube bei Bern, 1977

In den deutschsprachigen Ländern, in Frankreich, den Benelux-Staaten und in Italien sind jenische Gruppen dokumentiert. Sowohl die Zahl der Menschen mit jenischer Herkunft als auch die Zahl der heute sich selbst als Jenische definierenden Menschen ist unbekannt. Allein für die Schweiz gibt es Zahlen. Dort wurden 1978/1983 zwischen 25.000 und 35.000 Menschen mit „(zumindest teilweise) jenischer Abstammung“ angenommen.[1] Eine kleine Minderheit von Schweizer Jenischen lebt noch heute ganzjährig in Caravans. Andere versuchen jenische Traditionen in einem mehrheitsgesellschaftlichen Lebensumfeld aufrechtzuerhalten. Im Grundsatz nicht anders zeigen sich die Lebensverhältnisse in den anderen europäischen Ländern mit jenischen Bevölkerungsgruppen.

Rechtlicher Status

Als nationale Minderheit oder als Volksgruppe sind Jenische in keinem europäischen Staat anerkannt.

Eine besondere Situation besteht in der Schweiz. Die „Fahrenden“ Schweizer Staatsbürgerschaft sind mit der Ratifizierung des Rahmenübereinkommens des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten seit 1998 als nationale Minderheit anerkannt. Diese Minderheit umfasst – ohne dass eine Unterscheidung zwischen den Gruppen vorgenommen würde - Jenische in gleicher Weise wie Roma und Sinti (Manusch), und zwar entgegen dem Gruppenetikett unbeachtlich einer „fahrenden“, zeitweise „fahrenden“ oder „nichtfahrenden“ Lebensweise. Daneben hat die Schweiz Jenisch als „territorial nicht gebundene Sprache“ mit der Ratifizierung der europäischen Sprachencharta 1997 anerkannt. [2].

Die Schweizer Bundesbehörden sehen die Radgenossenschaft der Landstrasse als wichtigste Selbstorganisation der „Fahrenden“ und subventionieren sie. [3]. Das interne Verhältnis von Roma und Sinti (Manusch) zu Jenischen bleibt dabei außerhalb der Betrachtung, zumal die "Radgenossenschaft", die Mitglied der International Romani Union (IRU) ist, die Vertretung aller „Fahrenden“ für sich in Anspruch nimmt.[4] Zugleich bekundet sie allerdings die „Dachorganisation der Jenischen der Schweiz“ zu sein.[5]

Aufgrund der internationalen gesetzlichen Vereinbarungen sind die Kantone gemäß Bundesgerichtsurteil verpflichtet, Stand- und Durchgangsplätze für die Fahrenden zu schaffen und schulpflichtigen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.[6]. Nebst bestehenden Standplätzen verfolgen derzeit namentlich die Regierungen der Kantone Aargau, St. Gallen, Zürich und Freiburg Projekte, um neue Plätze zu realisieren. Der 2007 eröffnete Durchgangsplatz für „Schweizer Fahrende“ in Bonaduz (Graubünden) gilt dafür als wegweisend.

Herkunft

Im 15. Jahrhundert (Kupferstich von Martin Schongauer)

Historiker und Sozialwissenschaftler verorten die Entstehung der „Jenischen“ oder – genauer – einer in sich nach Lebensweise, geografischer, kultureller und ökonomischer Zuordnung unterschiedlichen Bevölkerung,[7] die seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, häufiger dann im 19. Jahrhundert mitunter die Eigen- und Fremdbezeichnung „Jenische“ trägt, am mehrheitsgesellschaftlichen Rand in der vagierenden Armut der Frühen Neuzeit.[8]

Jenische, soweit sie sich heute als Angehörige einer „Volksgruppe“ ansehen, lehnen es häufig ab, deren Entstehung auf sozioökonomische Prozesse zurückzuführen (Soziogenese), und bevorzugen eine kollektive ethnisch-biologische oder ethnisch-kulturelle Abkunft (Ethnogenese), die teils als „ungeklärt“ beschrieben und unbestimmt ins Dunkel geschichtlicher Zeiten gelegt, teils mit weit zurückreichenden konkreten Herkunftsmythen verknüpft wird. Gemeinsam ist diesen Vorstellungen die Annahme einer ethnischen relativen Geschlossenheit und Einheitlichkeit und eines entweder kulturell oder biologisch-genetisch als kollektives Persönlichkeitsmerkmal tradierten „Nomadentums“. Demnach gebe es eine kollektive Herkunft

  • von den als „nomadisch“ betrachteten „Helvetiern“, wobei man sich auf Aussagen in Caesars Werk über den Gallischen Krieg beruft[9]
  • von „fahrenden Rittern und Sängern des Mittelalters“ vor allem am „vagierenden Kaiserhof“ Karls des Großen[10]
  • von „nomadisierenden“ indischen Vorgängern der „Zigeuner“. Jenische sowie Sinti und Roma sind demnach eines ethnischen Ursprungs. Diesen Mythos machte sich die schweizerische „Radgenossenschaft“ zu eigen und verwendete sie als Begründung für ihr erfolgreiches Beitrittsersuchen zur Welt Romani Union.[11]
  • von einer europäisch-kleinasiatischen „wilden“ Urbevölkerung tribalistischer „Nomaden“ bzw. von einer osteuropäisch-kleinasiatischen Teilbevölkerung in einem jüdisch beherrschten mittelalterlichen „riesigen Reich der mittelalterlichen Chazaren“, worauf die jiddische Komponente im Jenischen zurückgehen könne.[12]
  • von den als „nomadisch“ betrachteten Kelten[13]
  • von einer „nomadisch“ lebenden alteuropäischen Bevölkerung von „Wildbeutern“, die den Übergang zur Sesshaftigkeit vor Tausenden von Jahren nicht mitvollzogen habe. Diese Auffassung ist nicht nur von einigen Jenischen zu hören, sie wurde auch in der NS-Wissenschaft von der einflussreichen Rassenhygienischen Forschungsstelle sowie von Hermann Arnold, der deren erbbiologischen und rassenhygienischen Ansatz nach 1945 fortführte, vertreten.[14]

Im wissenschaftlichen Raum werden diese Annahmen nicht diskutiert, weil selbst für eine Hypothesenbildung Hinweise jeweils nicht vorhanden sind. Abgesehen von der letztgenannten ein wenig älteren Vorstellung fällt das erste Auftreten dieser Abstammungstheorien zeitlich jeweils in etwa mit dem Beginn einer Selbstorganisierung Jenischer in der Schweiz in den 1970/80er Jahren zusammen.

Vom Mittelalter zum 19. Jahrhundert

In den schriftlichen Quellen findet sich das Ethnonym „jenisch“ ein erstes Mal gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Den Gelehrten und Geistlichen des Mittelalters galt „fahrendes Volk“ als „falsche“ Bettler und Pilger. Diese Sicht spiegelt sich zum Beispiel wider in den Illustrationen Albrecht Dürers in Sebastian Brants Buch „das Narrenschiff“ von 1494, in Martin Schongauers Kupferstich „Leben auf der Landstraße„ von 1470 sowie das „Liber Vagatorum“ (Untertitel: „Von der falschen Bettler Büberei“), erschienen im Jahre 1510, dessen Urheberschaft ungeklärt ist.

Verarmte Jenische im 19. Jahrhundert

Beim aufkommenden Zunftwesen konnten die traditionellen Handelsnomaden und Wanderarbeiter ihre Gewerbe nicht mehr legal betreiben und mussten außerhalb der Städte ihre Zelte aufschlagen. Auch wurde es ihnen nur noch erlaubt, in Nischentätigkeiten ihrer vorherigen Berufe zu arbeiten. So wurden aus Kupferschmieden Kesselflicker, aus Zinngießern Verzinner und aus Messerschmieden Scherenschleifer. In der Schweizer Stadt Chur sind zwei Straßen nach ihren Lagerplätzen und Tätigkeiten benannt. Seit dem 16. Jahrhundert trafen sich Jenische in der Kleinstrepublik Gersau am Vierwaldstättersee zur alljährlichen „Feckerchilbi“, die ihnen temporäre Gewerbefreiheit gewährte und die, abgesehen von den durch den Anschluss Gersaus an den Kanton Schwyz erzwungenen Unterbrechungen im 19. und 20. Jahrhundert, bis heute stattfindet. Diese durch Jenische und Sesshafte geschaffene Handelssymbiose hat beispielhaft in der 1973 gegründeten Fête de la Brocante[15] in Le Landeron ein modernes Pendant. Auch als Nachrichtenübermittler waren die Fahrenden vor dem Aufkommen moderner Kommunikationsmittel unentbehrlich, was ihnen aber zu Kriegszeiten den Ruf eintrug, Spione zu sein. Ihre unter anderem aus solchen missgünstigen Schlussfolgerungen resultierende öffentliche Zurückhaltung bei politischen Fragen wurde ihnen dann wiederum negativ ausgelegt als eine „werthaltungsfreie und meinungslose“ Lebensführung. Dieser Teufelskreis ist einer der Mechanismen des Antiziganismus.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg, in der Mitte des 17. Jahrhunderts, wurden viele Jenische in Dörfern angesiedelt. Diese Praxis wiederholte sich in den 1850er Jahren in der Schweiz als „Zwangseinbürgerungen“. Basierend auf dem „Gesetz betreffend die Heimatlosigkeit“ wurden in dieser Zeit Jenische in der Schweiz befragt und, je nach so ermittelter verwandtschaftliche Beziehung, einer Gemeinde oft gegen deren Willen als Bürger zugeteilt. Gemeinden versuchten sich mit juristischen Mitteln dagegen zur Wehr zu setze. Viele Jenische waren damals froh, endlich ein Heimatrecht zu besitzen, da sie so in den Besitz der für ihre Lebensweise wichtigen „Heimatscheine“ kamen. Da reichere Gemeinden und Städte sich bei den Bundesbehörden mit Rekursen besser gegen diese Zuteilungen wehren konnten, erfolgten die Zuteilungen weitgehend in armen und entlegenen Gebieten, so etwa in den Sumpfgebieten der Linthebene und in Bergdörfern des Kantons Graubünden. Die Liste der jenischen Dörfer illustriert das Vorgehen der Schweizer Behörden. Diese Sesshaftmachungen dürften später entstandene Theorien der Entstehung der Jenischen begünstigt haben (siehe oben).

Im 18. Jahrhundert verfolgte man sie als „Gauner“ und „Räuber“. Jenische, „Betteljuden“, „Zigeuner“ und anderes „herrenloses Volk“ standen zum einen zueinander in Konkurrenz um knappe Ressourcen, zum anderen gab es immer wieder auch Kontaktsituationen. Hier mag eine Erklärung für die jiddischen und die Romanes-Anteile im jenischen Wortbestand zu finden sein. Ein stärkerer sprachlicher Einfluss dürfte sich im 19. Jahrhundert mit dem allmählichen Wechsel vieler Familien in die Ortsfestigkeit, mit dem gemeinsamen Wohnen der Angehörigen verschiedener Gruppen in exkludierten Wohnquartieren am Rand der Ortschaften der Mehrheitsbevölkerung und mit der partiellen Aufgabe des endogamen Heiratsmusters in den jeweiligen Gruppen ergeben haben.

Das 20. Jahrhundert

Jenischer Scherenschleifer Lorenz Trapp aus Augsburg, um 1930

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren – unter anderem wegen der oben beschriebenen Sesshaftmachungen – reisende Jenische nicht mehr so zahlreich wie im Mittelalter. Sie lebten als Korbmacher, Scherenschleifer, Kesselflicker und neuerdings auch als Schirmflicker. Als sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Industriewirtschaft immer mehr ausbreitete, ging die Nachfrage nach ihrem überlieferten Handwerk zurück. Sie mussten sich notgedrungen umorientieren und wurden Antiquitäten-, Schrott- und Altwarenhändler. Während sie von den Kommunisten als gesellschaftlich nicht integrierbares Subproletariat betrachtet wurden, fanden sie in den 1920er Jahren in den Schriftwerken der Anarchisten (u.a.bei Erich Mühsam) und Nonkonformisten Anerkennung als „lebendes Beispiel einer autonomen und unkonventionellen Gegengesellschaft“. Diese Umwertung der nicht sesshaften Lebensweise ins Positive, insbesondere auch durch die Vagabunden-Internationale um Gregor Gog, kontrastierte zur fortdauernden Generalverdächtigung der Nicht-Sesshaften durch die Polizei als ordnungswidrige, besonders streng zu kontrollierende Gruppe.

Jenische im Nationalsozialismus

Die seit Mitte der 1930er Jahren von den Nationalsozialisten erheblich verschärften Maßnahmen zur „Bekämpfung der Zigeunerplage“ richteten sich schon vor 1933 nicht nur gegen Sinti und Roma, sondern zugleich gegen „nach Zigeunerart umherziehende Landfahrer“, womit vorab Jenische gemeint waren. Vermehrt wurden nun Wandergewerbescheine verweigert oder Kinder in Fürsorgeerziehung überwiesen. Der „Grundlegende Erlass über die vorbeugende Verbrechensbekämpfung durch die Polizei“ vom 14. Dezember 1937 ermöglichte eine polizeiliche „Vorbeugungshaft“ gegen „Zigeuner“, aber auch gegen Jenische. Reichsweiten Verhaftungsaktionen der Gestapo im April und im Juni 1938 (Aktion „Arbeitsscheu Reich“) folgten Deportationen von Sinti, Roma und Jenischen in Konzentrationslager wie Buchenwald, Dachau oder Neuengamme.

Für die nationalsozialistische „Zigeuner- und Asozialenforschung“, vor allem durch die 1936 eingerichtete Rassenhygienische und erbbiologische Forschungsstelle im Reichsgesundheitsamt unter ihrem Leiter Robert Ritter, standen „Zigeuner“ im Mittelpunkt des Interesses. Sie richtete ihren Blick auch auf Jenische. Soweit sie auch diese erfasste, kategorisierte sie sie nach erbbiologischen Kriterien meist als „Nichtzigeuner“. Das bedeutete keine Gleichstellung mit den übrigen Angehörigen der „deutschen Volksgemeinschaft“, sondern eine Aussonderung als „minderwertig“. Falls in den von Ritter und seinem Personal erfassten jenischen Genealogien Sinti oder Roma auftraten, lautete die Rassendiagnose „Zigeunermischlinge“. Anders als bei der jüdischen Minderheit galten auf diesem Feld nationalsozialistischer Forschung „Mischlinge“ als besonders gefährliche Krankheitserreger am „deutschen Volkskörper“. Sterilisierung und physische Vernichtung als die extremsten Formen nationalsozialistischer Rassenpolitik betrafen auch eine unbekannte Zahl von Jenischen. Die im Gefolge des Himmlerschen „Auschwitz-Erlasses“ vom 16. Dezember 1942 im März 1943 einsetzenden Deportationen in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, das nur wenige überlebten, galten vor allem „Zigeunermischlingen“. Es dürften davon auch entsprechend eingeordnete Jenische betroffen gewesen sein.

Die Geschichte der Jenischen im Nationalsozialismus ist kaum auch nur in Ansätzen erforscht.[16] Als eigenständige Opfergruppe sind sie nicht anerkannt.[17]

Die Schweiz und das „Hilfswerk Kinder der Landstrasse“

Die Geschichte der Jenischen ist vor allem in der Schweiz ein viel diskutiertes Thema, da dort von den 1920er bis in die 1970er Jahre hinein jenische Kinder durch das „Hilfswerk Kinder der Landstrasse“ zwangsweise von ihren Eltern getrennt wurden, um das Jenische zu bekämpfen und die Leute im Staatssinne zu disziplinieren. „Wer die Landfahrerei wirksam bekämpfen will, muss versuchen, die Gemeinschaft der Fahrenden zu sprengen. Auch wenn das hart klingen mag - er muss der familiären Gemeinschaft ein Ende setzen. Eine andere Lösung gibt es nicht“, schrieb Dr. Alfred Siegfried, der das „Hilfswerk“ von der Gründung 1926 bis zu seiner Pensionierung 1959 leitete. Artikel II (e) der UNO-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes[18] führt seit 1948 die gewaltsame Überführung von Kindern einer Gruppe in eine andere Gruppe als Tatbestand des Völkermordes auf. Auch im schweizerischen Strafgesetzbuch [19] ist die Tat entsprechend der Konvention definiert. Viele Jenische wurden in diesem Zeitraum zwangssterilisiert. Artikel II (d) der UNO-Konvention ächtet auch die „Verhängung von Maßnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind.“ Juristische Gutachten[20] betrachten deshalb den Tatbestand des Völkermords als durch das „Hilfswerk Kinder der Landstrasse“ und seine staatlichen Auftraggeber erfüllt. Obwohl solche Verbrechen nach Ansicht von Experten nicht verjähren, erfolgte bis heute keine offizielle juristische Aufarbeitung, was die Juristin Nadja Capus in ihrem Buch Ewig still steht die Vergangenheit, Der unvergängliche Strafverfolgungsanspruch nach schweizerischem Recht, Bern 2006, ausführlich darlegt. Die jenische Schriftstellerin Mariella Mehr hat mehrere Bücher zu dieser Thematik verfasst.

Jenische, um 1900

Kunsthandwerk

Das kunsthandwerkliche Geschick der Jenischen erschöpft sich nicht in aufwendig hergestellten Korbwaren und Schnitzereien, sondern prägt auch ihre Interpretationen von geflochtenen Stühlen, Bugholz- und Rattanmöbeln, die sie hausierend und auf Märkten verkaufen. Das Museum der Kulturen Basel besitzt eine umfangreiche Sammlung jenischer Kunsthandwerksarbeiten, die vor allem auf die intensive Zusammenarbeit des Museums mit Engelbert Wittich zurückgeht, in der permanenten Ausstellung jedoch nicht zu sehen ist. In Frankreich und den Benelux-Staaten sind sie Produzenten von künstlerischen Zinn- und Kupferwaren. Mittlerweile wohl ausgestorben sind alte jenische Kunsthandwerke wie das Glockengießen. Das Todesregister der Gemeinde Vaz/Obervaz weist in der Zeitspanne 1892 bis 1905 neben je zwei Geschirrhändlern und Hausierern noch einen Glockengießer nach. (Quelle: Webseite der Gemeindeschule Vaz/Obervaz)

Jenische Künstler

Fränzli Waser (2. v. l.)

Als Künstler werden sie seit Generationen vor allem als Gaukler, Komödianten, Musiker und Marionettenspieler geschätzt.

Jenische Musik

In alemannisch-bayrischen Gebieten sind sie als Löffel- und Handorgelspieler regionale Berühmtheiten. Der blinde Geiger Fränzli Waser prägte einen eigenen Stil des schweizerischen Ländlers, welcher heute unter dem Namen Fränzli-Musik meist als bündnerische Spezialität wahrgenommen wird.

1978 wurde von der Gruppe HölzerLips das Album Jenischer Schall aufgenommen. Viele der Lieder sind mit jenischem Idiom durchsetzt. Diese Schallplatte ist ein seltenes Zeugnis einer Hommage von Deutschen an die Kultur der Jenischen, die in den 1970er Jahren speziell aus dem Umfeld der Hippie-Bewegungen als Zigeuner wahrgenommen und in das meist romantisierende Weltbild der Hippies aufgenommen wurden.

Bildende Kunst

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Walter Wegmüller: Plakat 2007

Walter Wegmüller (* 1937) ist vor allem durch seine Tarotkarten bekannt geworden. Er ist aber neben seinem malerischen Werk auch plastisch tätig, hat an mehreren Filmen mitgewirkt, eine Swatch-Uhr (Oracolo) gestaltet usw. 1972/73 machte er auch einen „Ausflug“ in die Musik: The 7up-Sessions mit Timothy Leary, Sergius Golowin und Brian Barrit, und veröffentlichte die LP TAROT, kosmische Musik mit Klaus Schulze, Walter Westrupp und vielen anderen. Er ist Mitglied der Künstlergruppen „Farnsburggruppe“ und visarte. In den 1970er Jahren war er Mitbegründer und Aktivist der Radgenossenschaft der Landstrasse, 2007 nahm er an der „Tagung jenischer Kulturschaffender“ des Vereins schäft qwant teil.

Martin Schauer (* 1981) ist ein jenischer Künstler aus Innsbruck. Er lebt als freischaffender Künstler und arbeitet in den Techniken Acryl, Aquarell, Buntstifte und Mischtechniken auf Papier beziehungsweise Leinwand. [21]

Ernst Spichiger (*1951) fand als Opfer von Kinder der Landstrasse erst spät den Weg zu seiner Verwandtschaft und Abstammung. Seine Bilder, meist Öl auf Leinwand, zum Teil auch Collagetechniken, zeigen einerseits die Landschaften seines Lebens, andererseits oft aber auch die thematische Verarbeitung seiner Abstammung und des Umgangs der Gesellschaft mit seinem Volk. Heute ist er Präsident des Vereins Schinagl und lebt als reisender Künstler im Wohnwagen.[22]

Unter dem Namen „Luis“ (Luis Lucke, *1956) wird auf den Webseiten des Jenischen Kulturverbandes Österreich ein weiterer jenischer Künstler vorgestellt. Luis wurde als 14. Kind in eine jenische Großfamilie hineingeboren. Sein Vater war schon als Regionalkünstler in Tirol und Umgebung tätig und bekannt. Luis wurde im Alter von ca. 6 Jahren in ein Erziehungsheim verschleppt. Dort wurde er, wie viele andere jenische Kinder auch, schwer misshandelt. In Frankreich (Lyon) konnte er seine Techniken perfektionieren. Seine Werke, abstrakt, Realismus und Moderne, sind, in Öl auf Leinen oder Acryl auf Leinen, in der Galerie [23] des Jenischen Kulturverbandes Österreich zu sehen.

Jenische Sprache und Literatur

Da Jenisch keine Vollsprache ist, sondern aus einem nicht sehr umfangreichen separaten Sonderwortschatz des Deutschen besteht, sind seine kommunikativen Möglichkeiten eng begrenzt. Es ist nicht möglich, im Jenischen umfangreiche und komplexe Sachverhalte in ausführlichen Texten darzustellen. Demzufolge veröffentlichen Autoren mit jenischem Selbstverständnis in der Sprache der Mehrheitsgesellschaft. Jenische Texte beschränken sich, soweit sie überhaupt auftreten, auf Kleinformen.

In Deutschland veröffentlichte Engelbert Wittich (1878-1937) Folkloristisches und Kulturgeschichtliches über Sinti und Jenische. Er publizierte auch Gedichte und Lieder auf Jenisch. Der schweizerische Jenische Albert Minder (1879-1965) publizierte 1948 die „Korber-Chronik“, eine Art Sittengemälde der Jenischen in der Schweiz des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Die schweizerische Jenische Mariella Mehr (*1947) wurde durch ihre Schriften über ihre Vergangenheit als Opfer des Hilfswerks Kinder der Landstrasse international bekannt. Der österreichische Jenische Romed Mungenast (1953-2006) publizierte in Deutsch und Jenisch vor allem Kurztexte und Gedichte. Die österreichische Jenische Simone Schönett (*1972) verarbeitete in ihrem Roman „Im Moos“ ihre Kindheit in Österreich. Der schweizerische Jenische Peter Paul Moser (1926-2003) veröffentlichte im Eigenverlag eine dreibändige Autobiographie mit vielen Reprints von Dokumenten aus seiner Akte als Opfer des Hilfswerks Kinder der Landstrasse. Der schweizerische Jenische Venanz Nobel (*1956) publiziert in deutscher Sprache Zeitungsartikel und Buchbeiträge über die Geschichte der Jenischen und jenisches Leben heute.

Autoren mit jenischem Selbstverständnis und deutscher Sprache sind

Feste und kulturelle Anlässe

Feckerchilbi im 19. Jahrhundert

Die meisten Feste und Anlässe der Jenischen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Neben familiären Anlässen wie Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen, bei denen sich oft mehrere hundert Leute treffen, gibt es auch jenisches Volksbrauchtum, das nicht preisgegeben wird. Öffentliche Anlässe der Jenischen sind eigene Wallfahrten, etwa zum Kloster Einsiedeln, und die Feckerchilbi. Regelmäßig fahren auch Jenische nach Saintes-Maries-de-la-Mer zur Wallfahrt zu Ehren ihrer Schutzheiligen Sarah.

Sport

Bootsch-Turnier 2005

Aktiv Sport treibende Jenische leben meist sesshaft. Mannschaftssport betreiben sie in örtlichen Vereinen, also üblicherweise losgelöst von ihren kulturellen Zusammenhängen. In „jenischen“ Gemeinden wie Ichenhausen gibt es Sportvereine, die von der jenischen Kultur geprägt sind.

Das Bootschen ist ein traditionelles jenisches Spiel, das neuerdings durch die Austragung von Turnieren einen neuen Aufschwung erlebt.

Ähnliche und verwandte Gruppen

Da Marginalisierungs- und Exklusionsprozesse und deren Verfestigung keine ethnische oder territoriale Besonderheit, sondern universal und überzeitlich sind, gab und gibt es soziokulturell ähnliche Gruppen auch anderswo, so etwa die Roma, die spanischen Quinqui, die Tinkers, die Sarmastaari in Baluchistan oder die nigerianischen Gadawan Kura („Hyänen-Menschen“), die als Gaukler und Wunderheiler durch das Land ziehen. Auf internationaler politischer Ebene werden die Nichtroma-Gruppen in Europa oft unter dem Überbegriff „Travellers“ zusammengefasst, so im Fall des European Roma and Traveller Forum, einer dem Europarat assoziierten Nichtregierungsorganisation in Straßburg.

Organisationen der Jenischen

Gründungsversammlung der Radgenossenschaft, Bern, 1975

Nach den öffentlichen Protesten gegen das Hilfswerk Kinder der Landstrasse entstanden in der Schweiz auch mit der Entstehung einer sozialen Bewegung erste jenische Organisationen.

Die Radgenossenschaft der Landstrasse wurde 1975 gegründet und hat seit den 1980er Jahren in der Schweiz den Status einer staatlich anerkannten Dachorganisation der „Fahrenden“. Sie ist Mitglied der International Romani Union. Unbeachtlich der starken Dominanz jenischer Interessen ist sie die einzige jenische Organisation, die auch Sinti und Roma mitzuvertreten gehalten ist. Die Mitgliedschaft in der IRU und die Mitvertretung auch von Roma-Interessen werden von den österreichischen und deutschen jenischen Vereinen entschieden kritisiert und abgelehnt.

Die Genossenschaft fahrendes Zigeuner-Kultur-Zentrum wurde 1984 gegründet mit dem Ziel, in Zusammenarbeit von Jenischen, Sinti und Roma in der Schweiz Kulturtage zu organisieren und Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.

Die Organisation Naschet Jenische ist eine Selbstorganisation von Opfern des sogenannten Hilfswerk Kinder der Landstrasse. Sie handelte mit den Schweizer Behörden Wiedergutmachungszahlungen und Akteneinsichtsrechte für die Betroffenen aus.

Der Verein Schinagel hat sich zum Ziel gesetzt, mittels neuer Berufsbildungsprogramme an neue wirtschaftliche Umgebungen angepasste fahrende Lebensweisen zu ermöglichen.

Der Jenische Kulturverband Oesterreich ist die erste Organisation Jenischer außerhalb der Schweiz.

Der Verein der Jenischen e. V. in Singen ist eine der ersten Organisation Jenischer in Deutschland.

Anfang 2006 wurde in Deutschland durch den Zusammenschluss von mehreren kleineren Vereinen der Jenische Bund in Deutschland & Europa e. V. als bundesweite Vereinigung mit angeschlossenen Landesverbänden gegründet.

Der Verein Schäft qwant fasst als transnationaler Verein für jenische Zusammenarbeit und Kulturaustausch auf seiner Homepage [24] die nationalen Organisationen der Jenischen zusammen und vertritt 16 ihm angeschlossene Vereine aus 6 Ländern.

Die im Mai 2006 gegründete UJME, Union der Jenischen Minderheit in Europa i. Gr., will in ihrem Europarat die Zusammenarbeit und den Kontakt zwischen den jenischen Vereinen Europas fördern sowie deren Europa-Politik aufeinander abstimmen.

Anmerkungen

  1. So die Schweizerische Bischofskonferenz 1978 bzw. eine Studienkommission 1983, zit. nach: Hansjörg Roth, Jenisches Wörterbuch. Aus dem Sprachschatz Jenischer in der Schweiz, Frauenfeld 2001, S. 23.
  2. http://www.bak.admin.ch/bak/themen/sprachen_und_kulturelle_minderheiten/00507/00511/index.html?lang=de
  3. am selben Ort
  4. Helena Kanyar Becker, Klischee und Realität, in: dies. (Hrsg.), Jenische, Sinti und Roma in der Schweiz, Basel 2003, S. 15-18, hier: S. 17.
  5. http://www.radgenossenschaft.ch/, abgerufen am 8. Juli 2008.
  6. Entscheid des Bundesgerichts vom 28. März 2003. (129 II 321, veröffentlicht in Pra 3004/52/263I).
  7. Die Quellen belegen eine „sozial sehr heterogen zusammengesetzte Bevölkerung mit fahrender und seßhafter Lebensweise sowie mit unterschiedlichen kulturellen Traditionen“. Diese Feststellung wurde für die Schweiz getroffen, ist aber zu verallgemeinern: Thomas Huonker/Regula Ludi, Roma, Sinti und Jenische. Schweizerische Zigeunerpolitik zur Zeit des Nationalsozialismus. Beitrag zur Forschung [= Veröffentlichungen der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg, Bd. 23], Zürich 2001, S. 13
  8. Es können hier nur wenige Titel genannt werden: Leo Lucassen, A Blind Spot: Migratory and Travellling Groups in Western European Historiography, in: International Review of Social History 38 (1993), S. 209–23; ders./Wim Willems/Annemarie Cottaar, Gypsies and Other Itinerant Groups. A Socio-Historical Approach, London u. a. 1998; Wolfgang Seidenspinner, Herrenloses Gesindel. Armut und vagierende Unterschichten im 18. Jahrhundert, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 133 (1985), S. 381-386; ders., Jenische. Zur Archäologie einer verdrängten Kultur, in: Beiträge zur Volkskunde in Baden-Württemberg, 8 (1993), S. 63-95
  9. Thomas Huonker: Fahrendes Volk – verfolgt und verfemt. Jenische Lebensläufe. Herausgegeben von der Radgenossenschaft der Landstrasse, Zürich 1987, S. 11f.
  10. Ebenda, S. 12.
  11. Hansjörg Roth, Jenisches Wörterbuch. Aus dem Sprachschatz Jenischer in der Schweiz, Frauenfeld 2001, S. 62f.
  12. Sergius Golowin, Von jenischen Kesslern und Korbern, listigen fahrenden Buchhändlern, Kartenlegern, Kräuterfrauen, Schaustellern, Baderinnen, Waldzigeunern und Moosleuten im Land der grünen Freiheit, Carouge/Genf und Neuallschwil/Basel 1999, S. 290f. Der Autor ist tschechisch-schweizerische Dichter und Mitbegründer der schweizerischen „Radgenossenschaft“.
  13. http://www.jenischer-bund.de/57501/home.html
  14. Robert Ritter, Die Asozialen, ihre Vorfahren und ihre Nachkommen, in: Fortschritte der Erbpathologie, Rassenhygiene und ihrer Grenzgebiete 5 (1941), H. 4, S. 137-155, hier: S. 151f.; Arnold zu Ritter: Hermann Arnold, Randgruppen des Zigeunervolkes, Neustadt 1975, S. 6, 127.
  15. Fete de la Brocante
  16. Die Dissertation von Andrew D'Arcangelis 2004 stellt Jenische als Gruppe in den Mittelpunkt einer diskursgeschichtlichen Darstellung zur „Asozialenfrage“[1]. Sie bearbeitet die Realgeschichte bis 1938 nur fragmentarisch und danach gar nicht. Kritisch dazu die Rezension von Ulrich Opfermann.
  17. Als Standardpublikation zur NS-Zigeuner- und Landfahrerpolitik: Michael Zimmermann: Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische „Lösung der Zigeunerfrage“. Hamburg 1996 (Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte, Bd. 33); als regionale Studie, die sowohl auf die als „Zigeuner“ als auch auf die als „Jenische“ Bezeichneten eingeht: Ulrich Friedrich Opfermann: The registration of Gypsies in National Socialism: Responsibility in a German region. In: Romani Studies (continuing Journal of the Gypsy Lore Society), 5th Series, Vol. 11, No. 1 [2001], S. 25–52; als Lokalstudien mit Hinweisen auf die Deportation auch von „Jenischen“ in Konzentrationslager: Karola Fings/Frank Sparing: Rassismus – Lager – Völkermord. Die nationalsozialistische Zigeunerverfolgung in Köln. Köln 2005, S. 211; Christoph Götz: Die Jenischen – eine diskriminierte deutsche Minderheit in der Vergangenheit und in der Gegenwart ausgehend von der Situation im Raum Singen. Waldshut 1997, S. 26.
  18. UNO-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes (deutscher Text)
  19. Art. 264 StGB
  20. Analyse zur Frage „Völkermord an den Jenischen?“
  21. [2] Homepage des Künstlers Martin Schauer mit Biografie, Werkbeispielen
  22. [3] Biographie und Werkbeispiele in der Homepage des Vereins Schinagl
  23. „Les arts de Voyageurs“
  24. www.jenisch.info – Webportal mit Links zu allen Organisationen der Jenischen

Literatur über Jenische

  • Günter Danzer: Jenisch diebra en Oberberg. Hess, Syrgenstein 2006, ISBN 3935128037 (Ausdrücke und Redewendungen, Lieder und Gedichte, Geschichten und Theaterstücke, Wörterlisten)
  • Helena Kanyar Becker (Hrsg.): Jenische, Sinti und Roma in der Schweiz. Schwabe, Basel 2003, ISBN 3-7965-1973-3 (mit Texten von Cristina Kruck, Graziella Wenger, Thomas Meier, Venanz Nobel u. a.)
  • Hasso von Haldenwang: Die Jenischen – Erinnerungen an die Wildensteiner Hausiererhändler. Baier, Crailsheim 1999
  • Thomas Huonker: Fahrendes Volk – verfolgt und verfemt. Jenische Lebensläufe. Herausgegeben von der Radgenossenschaft der Landstrasse. Limmat, Zürich 1987, ISBN 3-85791-135-2
  • Thomas Huonker, Regula Ludi: Roma, Sinti und Jenische. Die schweizerische Zigeunerpolitik zur Zeit des Nationalsozialismus. Chronos, Zürich 2001, ISBN 978-3-0340-0623-1
  • Merlino D'Arcangelis, Andrew Rocco: Die Verfolgung der sozio-linguistischen Gruppe der Jenischen (auch als die deutschen Landfahrer bekannt) im NS-Staat 1934–1944. Dissertation an der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik, 2004; im Internet verfügbar unter [5] bzw. [6]
  • Thomas Sautner: Fuchserde. Picus, Wien 2006, ISBN 3-85452-498-6
  • Hans-Jörg Schneider: Hunkeler macht Sachen. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-40415-435-5
  • Urs Walder: Nomaden in der Schweiz. Züst, Zürich 1999, ISBN 3-905328-14-3 (Fotos von Urs Walder, Textbeiträge von Mariella Mehr, Venanz Nobel, Willi Wottreng) Textauszug online
  • Peter Widmann: An den Rändern der Städte. Sinti und Jenische in der deutschen Kommunalpolitik. Metropol, Berlin 2001, ISBN 3-932482-44-1
  • Das Thema Jenische in der DDB
  • Lotty Wohlwend: Silas. Gejagt, geschunden, gedemütigt - ein Report. Huber, Frauenfeld 2006, ISBN 3-7193-1422-7
  • Toni Pescosta: Die Tiroler Karrner, Vom Verschwinden des fahrenden Volkes der Jenischen. Wagner, Innsbruck 2003, ISBN 3-7030-0385-5
  • Nadja Capus: Ewig still steht die Vergangenheit? Der unvergängliche Strafanspruch nach schweizerischem Recht. Stämpfli, Bern 2006, ISBN 3-7272-9124-9
  • Heidi Schleich: Die jenische Sprache in Tirol. Diplomarbeit, Universität Innsbruck, 1998
  • Heidi Schleich: Das Jenische in Tirol. Sprache und Geschichte der Karrner, Laninger und Dörcher. EYE, Landeck 2001, ISBN 3-901735-09-7 (mit einem Beitrag von Anton S. Pescosta)

Filme

  • Menschen, die vorüberziehen, Spielfilm von Max Haufler, Schweiz 1941[1]
  • Jenseits der Landstrasse, Regie durch Marianne Pletscher, SF DRS, Schweiz 1986
  • Die letzten freien Menschen, Dokumentarfilm von Oliver M. Meyer, Schweiz 1991[2]
  • Kinder der Landstrasse, Regie: Urs Egger mit Jasmin Tabatabai, dokumentarischer Spielfilm, Schweiz 1992
  • Journal de Rivesaltes 1941-1942 Regie Jacqueline Veuve, Reportage über das Auffanglager Rivesaltes, worin auch jenische Familien waren, Schweiz 1997[3]
  • Unterwegs mit Jenischen, Reportage SF DRS, Schweiz 1998
  • Händlerdörfer in Hohenlohe, SWR-Reportage, Deutschland 2001[4]
  • Wenn die Straße ruft, ZDF-Fernsehproduktion, Regie: Maike Conway, Matti Bauer, Deutschland 2001
  • Gonzerath, SWR-Hierzuland-Reportage, Deutschland 2004
  • Chronik Nomaden in der Schweiz, Dokumentations-DVD von Thomas Huonker und Oliver Meyer, Schweiz 2005

Siehe auch

  • Wiktionary: Jenische – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Commons: Fotos und Bilder zum Thema – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • deutscher jenischer Verein: [7]
  • österreichischer jenischer Verein: [8]
  • Schweizer jenischer Verein: [9]
  • Schweizer "Radgenossenschaft" von Jenischen, Roma und Sinti: [10]
  • "transnationaler" Schweizer Verein Schäft Qwant: [11]
  • HP des "Fahrenden"-Forschers Thomas Huonker: [12]
  • zu Tiroler Karrnern: [13]
  1. artfilm.ch Menschen, die vorüberziehen
  2. artfilm.ch Die letzten freien Menschen
  3. jacquelineveuve.ch Tagebuch in Rivesaltes 1941-1942
  4. swr.de Händlerdörfer in Hohenlohe